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1. Die vorchristliche Zeit - S. 10

1877 - Leipzig : Brandstetter
10 bauen wollten mit einem himmelhohen Thurme, der weit in die Ebene hinausschaute, verwirrten sich ihre Sprachen, und die Stadt bekam den Namen Babylon oder Babel, d. i. Verwirrung. Ein tapferer Krieger, Ninus mit Namen, eroberte Babylon und die angrenzenden Länder. Als er nun von seinen siegreichen Zügen mit reicher Beute beladen heimgekehrt war, wollte er auch eine Residenzstadt haben, die seiner würdig sei. Er wählte dazu ein kleines Städtchen am Tigris und bauete es mit Hülse der vielen tausend Ueberwundenen so groß, daß die neue Stadt der Sage nach zwölf Meilen im Umfange hatte. Und groß muß sie gewesen sein, denn der Prophet Jonas erzählt von ihr, es seien allein 120,000 Kinder in derselben gewesen, und zwar so kleine, daß sie die rechte Hand von der linken noch nicht zu unterscheiden wußten. Welche Menschm-zahl, die Erwachsenen dazu gerechnet! Wie klein müssen da unsere deutschen Städte Berlin und Wien erscheinen! Eine einzige solche Stadt konnte schon für ein besonderes Reich gelten. Von der Riesenstadt ist aber nichts übrig geblieben, als ein Hügel und ein Dorf, mit Namen Nunia. Nach diesem Baue blieb aber der rastlose Ninus nicht daheim in ferner schönen Residenzstadt, sondern zog wieder aus gegen Morgen bis zu der festen Stadt B actra. Hier lernte er eine Frau kennen, die eben so schön als klug war und Semirami s hieß. Es ging die Sage von ihr, sie wäre die Tochter einer Göttin, die sie gleich nach ihrer Geburt ausgesetzt hätte; da hätten ihr aber Tauben Nahrung gereicht und sie unter ihren Flügeln erwärmt. Diese wunderbare Frau gab dem Ninus ein Mittel an die Hand, wie er die Stadt, deren Belagerung ihn aushielt, bezwingen könnte. Es gelang, und die Freude über den Sieg, sowie die Schönheit und Klughett der Semiramis rissen den König dermaßen hin, daß er sie zur Gemahlin erkor. Nach dem Tode des Ninus herrschte Semiramis als Vormünderin ihres Sohnes Ninyas. Sie setzte sich vor, den Ruhm ihres Gemahls noch zu übertreffen. Wie er Ninive, so bauete sie Babylon so groß und verschönerte es mit einem solchen Aufwande, daß die Nachrichten hierüber an's Unglaubliche grenzen. Die Stadt war ein großes Viereck und hatte über 1-4 Stunden im Umfange. Die Mauern waren so hoch wie Thürme, und so breit, daß sechs Wagen neben einander auf ihnen fahren konnten. In jeder Sette der Mauer waren 25 eherne Thore. Mitten durch die Stadt strömte der Euphrat, dessen beiderseitige Ufer ebenfalls mit einer hohen dicken Mauer eingefaßt waren. In der Mitte war eine 30 Fuß breite Brücke mit zwei schönen Palästen an jedem Ende. Jeder dieser Paläste trug auf gewölbten und hoch aufgethürmten Terrassen die schönsten Gärten, die mit ihren duftenden Blumen und schattigen Bäumen wie durch Zauberkraft frei in der Luft zu schweben schienen. Die wunderbaren lustigen Anlagen nartrtte man die schweb enden Gärten der Semiramisund zählte sie zu den sieben Wunderwerken der Welt. An der östlichen Seite der Brücke erhob sich zu den Wolken empor der Belusthurm. Dieser trug einen reich geschmückten Tempel, auf dessen Spitze das kolossale Bildniß des hier verehrten Sonnengottes Belus stand, der von seiner hohen Warte die ganze Gegend be-

2. Die vorchristliche Zeit - S. 71

1877 - Leipzig : Brandstetter
71 in den Sinn. Er nahm das schöne Knäblein mit sich nach Hause und gab es seiner Frau, deren Kind eben gestorben war. Und sie schmückten ihr todtes Kind mit den schönen Kleidern des Cyrus und setzten es statt seiner aus. Drei Tage nachher ging der Hirt in die Stadt und sprach zum Harpagus: „Jetzt kann ick dir des Knaben Leiche zeigen!" Da schickte Harpagus seine getreuesten Lanzenträger, ließ Mischen und diese begruben — des Hirten Sohn. Cyrus aber wuchs in voller Schönheit heran, denn das einfache Leben bei den Rinderhirten bekam ihm gut. Fröhlich wie das Lämmchen auf der Weide, hüpfte er umher und spielte mit den andern Kindern. Gewiß ahnte Keiner, daß das muntere Knäblein in feinem Schäferröckchen einst noch der mächtigste König von Asien werden würde. Die Kinder hatten ihn alle so lieb, weil er so munter und verständig war. Bei ihren Spielen mußte er immer König sein. Einst spielte auch der Sohn eines vornehmen Meders mit ihnen. Cyrus war wieder zum König erwählt worden und wies jedem seinen Posten an. Das vornehme Söhn-chett aber wollte sich von dem Hirtenknaben nicht befehlen lassen und zeigte sich sehr widerspenstig. Doch der kleine König machte wenig Umstände mit ihm, er ließ ihn von den andern Knaben greifen und spielte seinem Rucken mit Peitschenhieben übel mit. Der also bestrafte Knabe lief eilends zu fernem Vater und klagte ihm weinend, was Cyrus ihm gethan habe. Er sagte aber nicht „Cyrus" (denn diesen Namen hatte jener noch nicht), sondern „der Knabe vom Rinderhirten des Astyages." Der Vater ging in feinem Zorn vor Astyages, nahm auch gleich den Knaben mit und erklärte, daß ihm Schimpf angethan worden fei, indem er sagte: „Mein König, von deines Knechtes, des Rinderhirten Sohn, werden wir so gemißhandelt." Und dabei zeigte er den Rücken des Knaben. Astyages, um der Ehre des vornehmen Mannes willen, versprach, den übermüthigen Knaben strafen zu lassen. Er ließ sogleich den Hirten sammt feinem Sohne kommen. „Wie hast du dich unterstehen können" — so fuhr er den Cyrus an — „so schmählich den Sohn eines Mannes zu behandeln, der bei mir in großen Ehren steht?" „O Herr," — antwortete der kleine Cyrus freimüthig, — „dem ist bloß fein Recht geschehen. Die Knaben des Ortes, unter welchen auch dieser war, hatten mich zu ihrem Könige ernannt. Die andern alle thaten, was ihnen geboten war; der aber war ungehorsam und achtete mich nicht. Dafür hat er feine Strafe bekommen. Habe ich damit etwas Schlimmes gethan, wohlan, da hast du mich J" Als der Knabe so sprach, schöpfte Astyages sogleich Verdacht; denn nicht nur schienen ihm die Gesichtszüge wie die seiner Tochter, sondern auch das Benehmen des Knaben war so fürstlich und nicht wie das eines Sklaven: auch die Zeit der Aussetzung schien ihm mit dem Alter des Knaben zusammenzutreffen. „Wie!" — sprach Astyages bei sich selbst — „sollte das der Sohn meiner Tochter sein? Wer hat dir den Knaben

3. Die vorchristliche Zeit - S. 73

1877 - Leipzig : Brandstetter
73 2. Als der Knabe im Hause des Kambyses anlangte und sich Zu erkennen gab, da war die Bewunderung und Freude seiner Eltern über alle Maßen. Sie hatten ihn schon längst todt geglaubt. Cyrus konnte nicht genug erzählen und sein drittes Wort war immer die Hirtenmutter, die er sehr lieb gewonnen hatte. Den Astyages verlangte es aber nach seinem Enkel und er ließ ihn und seine Mutter wieder zu sich an seinen Hof kommen. Der Knabe war in der strengen kriegerischen Lebensweise der Perser auserzogen und machte große Augen, als er beim Könige Alles so fein geputzt und geschmückt fand. Selbst der König auf seinem Throne hatte sich Lippen und Wangen, Stirn und Augenbrauen gefärbt. Cyrus sprang, wie er in das Zimmer trat, auf den geputzten Alten zu, fiel ihm um den Hals und rief: „O was ich für einen schönen Großvater habe!" — „Ist er denn schöner als dein Vater?" fragte lächelnd die Mutter. „Unter den Persern," antwortete Cyrus, „ist mein Vater der schönste; aber unter den Medern der Großvater." Dem alten Könige gefiel diese Antwort; er beschenkte den Kleinen reichlich und dieser mußte bei Tische immer neben ihm sitzen. Hier wunderte er sich über die Menge Gerichte, mit welchen die Tische von oben bis unten besetzt wurden. „Großvater" — rief er — „du hast doch viele Mühe, satt zu werden, wenn du von dem Allen essen mußt!" Astyages lachte und sprach: „Jst's denn hier nicht besser als bei euck in Persien?" — „Ich weiß nicht," antwortete Cyrus, — „aber wir werden viel geschwinder und leichter satt. Uns ist Brod und Fleisch genug, um satt zu werden; ihr aber, ach! was braucht ihr für Arbeiten und Umschweife, bis ihr so weit kommt!" Mit Erlaubniß des Großvaters vertheilte nun Cyrus die übrig gebliebenen Speisen unter die Diener und alle bekamen etwas, nur nicht Sakas, der Mundschenk und Liebling des Königs. „Warum bekommt denn dieser nichts," — fragte scherzend der König, — „er schenkt ja den Wein so geschickt ein?" „Das kann ich auch," — erwiederte rasch der Kleine, — „und trinke dir nicht zuvor den halben Becher aus!" Darauf nahm er den Becher, goß Wein hinein und reichte ihn ganz artig dem Könige. „Nun," - sprach der Großvater, „du mußt auch den Wein erst kosten." — „Das werde ich wohl lassen," antwortete der Kleine, — „denn es ist Gift darin, das habe ich neulich bei eurem Trinkgelage wohl bemerkt. Was war das für ein Lärm! Wie habt ihr durcheinander geschrien und gelacht! Die Sänger schrien sich die Kehlen heiser und Niemand konnte sie hören. So lange ihr saßet, prahltet ihr mit eurer Stärke; und als ihr aufstandet, konnte keiner gehen, ihr fielet über eure eignen Füße. Ihr wußtet nicht mehr, was ihr wäret, du, o König, nicht, daß du König, jene nicht, daß sie Unterthanen waren." — „Aber," sprach Astyages, „wenn dein Vater trinkt, berauschet er sich nie?" — „Nie." — „Und wie macht er es denn?" — „Er hört auf zu dürsten, sonst nichts." Wegen solcher und ähnlicher munterer Einfälle gewann Astyages seinen Enkel immer lieber. Er ließ ihn reiten, schenkte ihm die schönsten

4. Die vorchristliche Zeit - S. 146

1877 - Leipzig : Brandstetter
146 Plan Philipp's, ganz Griechenland unter seine Botmäßigkeit zu bringen, und erhob sich mit aller seiner Kraft, seine Mitbürger vor dem gefährlichen Feinde zu warnen. Dieser brave Grieche hieß Demosthenes. Er war der Sohn eines Waffenschmieds in Athen und ließ selbst noch dieses Geschäft durch Sklaven betreiben. Seinen Vater verlor er schon als siebenjähriger Knabe. Da er schwächlich und kränklich war, konnte er an den Leibesübungen der übrigen Knaben nicht theilnehmen und mußte deshalb manchen Spott über sich ergehen lassen. Niemand ahnte damals in ihm den künftigen großen Redner, denn er besaß eine schwache Brust und stotterte, konnte auch das R nicht aussprechen. Einst hatte er eine Rede des Redners Kallistratos gehört und war von derselben so ergriffen worden, daß er den Entschluß faßte, selber die Kunst der Beredtsamkeit zu studiren. Er las nun mit dem größten Fleiß die Werke der griechischen Schriftsteller, um sich ihre Darstellungsweise anzueignen und ein großes Werk, die Geschichte des Thucydides, schrieb er achtmal ab. Auch hörte er den berühmten Weisen Plato und den Redner Jsäos. Zuerst trat er mit einer Anklage gegen seine Vormünder aus, die ihn durch ihren Eigennutz um sein Vermögen gebracht hatten. Er gewann den Prozeß, erhielt aber nur einen kleinen Theil seines veruntreueten Geldes zurück. Nun wagte er es, auch öffentlich vor dem athenischen Volke aufzutreten, aber seine Rede wurde ausgepfiffen und verlacht. Dasselbe Schicksal hatte er auch bei einem zweiten Versuche. Voll Verdruß und Mißmuth lief er nach Hause und beklagte sich bei seinem Freunde Satyros, der ein Schauspieler war, bitter über die Ungerechtigkeit des Volkes, das so viele ungebildete Menschen gern höre und ihn, der allen Eifer auf die Beredtsamkeit verwandt habe, so schmählich behandele. „Du hast Recht," sagte Satyros, „doch ist vielleicht dem Uebel abzuhelfen, wenn du mir eine Stelle aus dem Sophokles oder Euripides hersagen willst." Demosthenes that es und nun wiederholte der Schauspieler dieselbe Stelle mit einem so lebendigen Vortrage und ausdrucksvollen Mienenspiele, daß Demosthenes eine ganz andere Stelle zu hören glaubte. Da sah er ein, daß ihm noch Vieles fehle, und ohne sich abschrecken zu lassen, ging er nun mit verdoppeltem Fleiß an seine Ausbildung. Um seine Stimme zu stärken, begab er sich an die Meeresküste und suchte das Tosen der an die Ufer schlagenden Wellen zu überschreien. Dann nahm er Kieselsteine in den Mund und versuchte dennoch deutlich zu reden; er ging steile Berge hinan und sagte dabei Reden her, um feinen Athem zu stärken. Um sich längere Zeit den Ausgang unter das Volk zu versperren, schor er sich das Haupt auf einer Seite. Während dieser freiwilligen Verbannung übte er sich in einem unterirdischen Gemache vor dem Spiegel in der Haltung des Körpers und im Mienenspiel. Nach solchen Vorübungen trat er von Neuem vor dem Volke auf und jetzt erntete er allgemeinen Beifall. Was das Aeußere der Beredtsamkeit betrifft, hat kein Mann schlechtere Anlagen zum Redner gehabt, als De-

5. Die vorchristliche Zeit - S. 189

1877 - Leipzig : Brandstetter
189 phant streckte mit fürchterlichem Gebrüll seinen Rüffel hinter dem Kopfe des Fabricins hervor. Der aber sagte ganz ruhig zum Könige: „So wenig mich gestern dein Geld reizte, so wenig schreckt mich heute dein Elephant!" Pyrrhus konnte sich nicht genug darüber verwundern. Die Gefangenen wollte er zwar nicht freigeben, aber er erlaubte ihnen doch, nach Rom zu einem großen Feste zu gehen unter der Bedingung, daß sie sich freiwillig wieder als Gefangene stellten. Sie gingen hin und feierten das Fest mit, am bestimmten Tage aber erschienen sie alle wieder im Lager des Pyrrhus. Todesstrafe hatte der Senat darauf gesetzt, wenn einer zurückbliebe. 3. Im folgenden Jahre, 279 v. Chr., kam es abermals zu einem Treffen. Pyrrhus siegte zwar, verlor aber so viel von seinen Soldaten, daß er ausrief: „Noch einen solchen Sieg, und ich bin verloren!" Im dritten Jahre des Krieges führte der wackere Fabricius selber die Römer gegen den König. Ehe die Heere einander nahe kamen, erhielt der römische Feldherr einen Brief vom Leibarzte des Pyrrhus, worin dieser sich erbot, gegen eine angemessene Belohnung den König zu vergiften. Fabricius las den Antrag mit gerechtem Unwillen und meldete dem Pyrrhus die Ver-rätherei seines Arztes. Pyrrhus rief voll Bewunderung: „Eher könnte die Sonne aus ihrem Lauf, als dieser Römer vom Pfade der Rechtlichkeit abgelenkt werden!" Er ließ den Arzt hinrichten, schickte aus Dankbarkeit den Römern alle ihre Gefangenen ohne Lösegeld zurück und ließ abermals Frieden anbieten. Er erhielt wieder die gleiche Antwort: erst müsse er Italien geräumt haben, bevor an Friedensunterhandlungen zu denken sei. Für die erhaltenen Gefangenen schickten die Römer eben so viele Gefangene zurück. Pyrrhus scheute indeß ein drittes Treffen, und da es ihm schimpflich schien, nach Hause zu gehen, ohne den Krieg beendet zu haben, kam ihm ein Antrag von den Siciliern sehr gelegen, die ihn gegen die K a r t h a g er zu Hülfe riefen. Er ließ eine Besatzung in Tarent zurück und schiffte hinüber. 4. In Sicilien richtete Pyrrhus auch nichts aus und nach zwei Jabren kehrte er auf dringendes Bitten der geängsteten Tarentiner nach Italien zurück. Die Römer stellten ihm ein großes Heer entgegen. Einer der beiden Feldherren war der berühmte Man ius Kurius, an Geisteskraft wie an Armuth dem Fabricius ähnlich. Als er das erste Mal die höchste obrigkeitliche Würde in Rom, das Konsulat, bekleidete, schickte ein Volk Unteritaliens Gesandte an ihn, einen Frieden zu vermitteln. Diese fanden ihn auf einer hölzernen Bank am Feuerherde sitzend, sich ein Gericht Rüben zu kochen. Sie boten ihm eine große Summe Geldes. Er antwortete lächelnd: „Kaun Derjenige, der sich mit Rüben begnügt, noch Geld verlangen? Ich will lieber reiche Leute beherrschen, als selbst reich sein!" Dieser Mann war jetzt Feldherr gegen Pyrrhus, und hatte eine sehr

6. Die vorchristliche Zeit - S. 74

1877 - Leipzig : Brandstetter
74 Reitpferde, nahm ihn mit sich auf die Jagd und machte ihm allerlei Kurzweil, um ihn recht an sich zu feffeln. Harpagus freute sich auch über den Jüngling, aber aus einem andern Grunde als Astyages. 3. Cyrus kehrte wieder nach Persien zurück und galt bald für den angesehensten und rüstigsten Mann im ganzen Lande. Harpagus schickte ihm heimlich allerlei Geschenke, um ihn für sich zu gewinnen. Eines Tages schickte er ihm einen Hasen. „Du möchtest ihn," sagte der Bote, „aufschneiden, wenn Keiner es sieht." Cyrus that das und fand zu seinem Erstaunen im Bauche einen Brief, worin ihn Harpagus ermunterte, die Perser zum Abfalle von der medischen Herrschaft zu bewegen und dann seinen tyrannischen Großvater selbst mit Krieg zu überziehen. Der Vorschlag gefiel dem thatenlustigen Manne. Mit dem Brief in der Hand trat er unter das versammelte Volk und sprach: „Kraft dieses Briefes hat mich Astyages zu eurem Anführer ernannt und ich befehle euch nun, daß Jeder morgen früh mit einer Sichel erscheine." Die Perser thaten, wie ihr Anführer ihnen befohlen. Den ganzen Tag mußten sie die schwerste Arbeit verrichten, ein wüstes Dornfeld reinigen und umarbeiten. Am Abend dieses arbeitsvollen Tages befahl ihnen Cyrus, am andern Morgen abermals zu erscheinen, aber wohl geschmückt. Als die Menge versammelt war, lud er sie ein, im weichen Grase sich zu lagern. Nun wurden Früchte und Wein und Schlachtvieh herbeigeschleppt, man kochte und bratete, Alles war froh und schmauste nach Herzenslust. „Nun, liebe Landsleute," sprach Cyrus, — „welcher Tag gefällt euch besser, der gestrige oder der heutige?" „Wie du doch fragst," riefen Alle verwundert, — „gestern waren wir ja Sklaven und heute sind wir Herren!" — „Und solche Herren werdet ihr immer sein," fuhr Cyrus fort, „wenn ihr das Joch der Meder abwerft; Sklaven aber wie gestern, so lange der Wütherich Astyages euer Herr ist. Wohlan denn, folget mir und ihr werdet frei sein!" Die Perser waren schon längst über den harten Druck der Meder empört, darum war ihnen der Antrag des Cyrus willkommen. Sie sagten sich von Astyages los und riefen den Cyrus zu ihrem Könige aus. Sobald Astyages hiervon Kunde erhielt, sendete er ein Heer aus gegen die Empörer und den Harpagus stellte er an die Spitze. Für diesen war jetzt die Zeit der Rache gekommen; er ging mit dem ganzen Heere zum Cyrus über. Da gerieth der König in Wuth und ließ alle Traum-deuter kreuzigen. Er selbst aber zog nun mit einem zweiten Heere gegen Cyrus. Bei Pasargadä (Persepolis), dem uralten Sitze persischer Fürsten, kam es zum Treffen; Astyages wurde geschlagen und gefangen. Cyrus behandelte seinen Großvater mit schuldiger Liebe und behielt ihn bei sich bis zu dessen Tode. So war Cyrus Herr von Medien. Die umliegenden Völker, namentlich die Armenier, welche den Medern Tribut bezahlt hatten, glaubten ihn dem Cyrus, einem Perser, verweigern

7. Die vorchristliche Zeit - S. 154

1877 - Leipzig : Brandstetter
154 um ihn gehäuften Leichen nicht von der Stelle gerückt werden. Er sprang hinaus, ließ Mantel, Schild und Bogen zurück, warf sich auf sein Pferd und jagte, ohne anzuhalten, Tag und Nacht fort. Seine Mutter, eine seiner Frauen, zwei Töchter und ein unmündiger Sohn fielen dem Sieger in die Hände. Sie brachen in lautes Wehklagen aus, weil sie glaubten, Darius sei erschlagen. Alexander aber tröstete sie und gab ihnen die Versicherung, daß Darius noch lebe. Er behandelte die hohen Gefangenen mit der größten Theilnahme und Hochachtung, gerade als wäre es die Familie eines Freundes. Als später Darius hiervon glaubhafte Nachricht erhielt, streckte er die Hände gen Himmel empor und rief: „Götter, erhaltet mir mein Reich, damit ich mich dankbar bezeigen kann; habt ihr aber den Untergang desselben beschlossen, so gebet es keinem Andern, als dem Alexander von Macedonien!" 4. Die glorreiche Schlacht bei Jssus ward im Jahre 333 v. Chr. gewonnen. Nun zog der junge Held, unbekümmert um Darius, längs der Meeresküste nach Süden. Die einzelnen Städte unterwarfen sich ihm bereitwillig, weil sie sahen, wie äußerst gnädig der Sieger die eroberten Länder und Völker behandelte. Für die Widerspenstigen aber mußte das Unglück der Stadt Tyrus zur Warnung dienen. Die Bürger derselben versperrten ihm den Eingang und wehrten sich tapfer; aber nach einer Belagerung von 7 Monaten mußten sie sich ergeben und die reiche Handelsstadt wurde gänzlich zerstört. Hierauf ward Palästina erobert und dann zog Alexander über die Landenge von Suez nach Aegypten. Er schiffte aus dem Nil hinunter bis nach Memphis; der Weg durch dieses Land glich einem Triumphzuge; des persischen Joches müde, empfingen alle frohlockend den Sieger. An einer der westlichen Nilmündungen gründete Alexander, als Ersatz für das zerstörte Tyrus, eine neue Handelsstadt, die nach seinem Namen Alexandria genannt und bald der Sitz des Welthandels wurde. Westlich von Aegypten, in der großen libyschen Sandwüste, lag eine Oase, d. i. eine grüne, mit schattigen Palmen und Delbäumen besetzte , und wohlbewässerte Fläche, Ammonium genannt, das heutige ©iwah. Hier stand ein uralter Tempel des Jupiter Ammon. Die Priester dieses Gottes standen, gleich denen zu Delphi, im Ruse hoher Weisheit, als verkünde der Gott durch ihren Mund die Zukunft. Perseus, Herkules und andere Helden des Alterthums hatten, der Sage nach, hier hohe Weissagungen erhalten. Alexander, der kein geringerer Held sein wollte, als diese, unternahm den höchst mühsamen Weg dahin. Die beiden ersten Tagereisen ging es erträglich; aber solche Einöden hatte man noch nie gesehen. So wie es weiter in das Sandmeer hineinging, wurde die Hitze immer unerträglicher; kein Baum, kein grünes Plätzchen, keine Spur von Pflanzenleben war zu sehen. Der Wasservorrath, den die Kameele trugen, war erschöpft, und in dem glühenden Sande kein Tropfen zu finden.

8. Die vorchristliche Zeit - S. 123

1877 - Leipzig : Brandstetter
123 Mehrmals kämpfte Sokrates für sein Vaterland und sein Name ward unter den Tapfersten genannt, aber bescheiden leistete er Verzicht auf die öffentliche Anerkennung seiner Verdienste. Durch seine Unerschrockenheit rettete er in einer Schlacht dem Alcibiades das Leben. Der kühne Jüngling war schon verwundet niedergesunken; da eilte Sokrates herzu, deckte ihn mit seinem Schilde und entzog ihn glücklich der Gefahr. Ebenso unerschrocken war er auch im bürgerlichen Leben, und weil er die Gottheit fürchtete, kannte er keine Menschenfurcht. Als die Athener bei Lesbos einen Sieg über die Flotte der Lacedämonier gewonnen hatten, waren zwei von den zehn Befehlshabern beauftragt worden, die während des Gefechtes schiffbrüchig Gewordenen zu retten und die Leichname der Gebliebenen in Sicherheit zu bringen. Die stürmische Witterung hatte dies aber unmöglich gemacht. Darüber zogen die wankelmüthigen Athener _ sämmtliche Zehn zur Verantwortung vor Gericht und in der Leidenschaft verlangte man, Alle auf einmal zu verurtheilen. Sokrates aber, der an diesem Tage gerade Vorsitzender der richterlichen Versammlung war, widersetzte sich standhaft jenem Vorhaben, weil es wider das Gesetz sei, Jemanden ohne Verhör zu verdammen. Das Volk tobte, viele der Mächtigen droheten, aber Sokrates blieb fest, ließ sich nicht einschüchtern vom Geschrei des Volkes und dem Zorn der Vornehmen und sein Wille drang durch. Denn er war des Glaubens, daß die Götter Alles wüßten, was man redete oder handelte, ja auch was das Herz dächte. 2. Lehrweise. Sokrates bildete nicht, wie die Philosophen nach ihm, eine abgesonderte Schule oder einen geschlossenen Kreis von Jüngern, sondern suchte vielmehr allen seinen Mitbürgern durch gelegentliche Unterredungen zu nützen. Als ein echter Bürgerfreund und leutseliger Mann verkehrte er mit den verschiedensten Menschen aus allen Ständen von jederlei Alter und Gewerbe, und, tote Einer unserer Dichter von Jesu sagt, daß er durch Gleichniß und Exempel jeden Markt zum Tempel gemacht, so wurde oftmals durch Sokrates die Werkstatt eines Riemers oder Panzermachers zu einer Akademie und Schule der Weisheit. Man konnte ihn den größten Theil des Tages an öffentlichen Orten sinden. Frühmorgens besuchte er die Hallen und Gymnasien, wo die athenische Jugend Leibesübungen trieb, auch viele Erwachsene sich einfanden, um sich über Dies und Jenes zu besprechen. Nach der dritten Stunde (9 Uhr Vormittags) war er auf dem Markte und die übrige Zeit des Tages da, wo er die meisten Leute vermuthete. Dabei sprach er mehrentheils und wer Lust hatte, konnte ihm zuhören. „Menschen zu sangen"*), wie er selber sagte, war bei diesem scheinbaren Müßiggänge sein Zweck. Und daraus verstand er sich trefflich. Sokrates wünschte den Tenophon, einen schönen Jüngling von vor- *) Math. 4, 19: Folget mir nach, ich will euch zu Menschenfischern machen.

9. Die vorchristliche Zeit - S. 124

1877 - Leipzig : Brandstetter
124 trefflichen Geistesgaben, in seinen Umgang zu ziehen. Einst begegnete er ihm in einer engen Gasse und hielt ihm einen Stock vor. Der Jüngling blieb stehen. „Sage mir doch," begann Sokrates, „wo kauft man Mehl?" — „Auf dem Markte," war die Antwort. — „Und Del?" — „Ebenda." — „Aber wo geht man hin, weise und gut zu werden?" — Der Jüngling schwieg und sann auf eine Antwort. „Folge mir", sprach der Weise, „ich will es dir sagen!" Seitdem schlossen die Beiden eine innige Freundschaft und Xenophon ward ein Mann, der sich nachmals nicht nur als Feldherr und Schriftsteller, sondern auch durch Tugend und Frömmigkeit bei seinen Zeitgenossen und bei der Nachwelt in hohe Achtung setzte. Seine Schüler hingen mit aller Hingebung an ihm und kannten keinen höhern Genuß, als um ihn zu sein und ihn zu hören. Der schon oben erwähnte Antisthenes, der außerhalb Athens wohnte, ging täglich eine Stunde weit, um Sokrates willen. Euklid von Megara kam oft vier Meilen weit, um nur einen Tag mit dem geliebten Lehrer beisammen zu sein. Als die Athener beim Ausbruch des Krieges gegen die Megarenser Jedem derselben bei Strafe des Todes verboten, in die Stadt zu kommen, schlich Hch Euklid öfters in Weiberkleidern durch das Thor, um eine Nacht und einen Tag bei Sokrates zu weilen. Dann ging der treue Schüler wieder zur Nachtzeit nach Megara zurück. _ „Nichts konnte nützlicher sein," versicherte Tenophon, „als seine Gesellschaft und sein Umgang. Selbst wenn er abwesend war, gereichte noch sein Andenken Denen, die bei ihm gewesen waren, zur Stärkung und Kraft in allem Guten." Mancher lasterhafte Jüngling hat von seinen Sünden abgelassen und durch Sokrates Lust zum Guten bekommen. Er rief Allen den schönen Spruch des Hesiod ins Gedächtniß: Vor die Trefflichkeit setzten den Schweiß die unsterblichen Götter, Lang' auch windet und steil die Bahn zur Xugenb sich aufwärts Und ist rauh im Beginn, boch wenn bu zur Höhe gelangt bist, Alsdann wird sie dir leicht und bequem, wie schwer sie zuvor war*). Auf die leichteste und einfachste Weise verstand es der weise Mann, die Wahrheit seinen Schülern einleuchtend zu machen. So belehrte er den jungen Alcibiades, als dieser große Schüchternheit verrieth, künftig vor dem Volke als Redner aufzutreten, folgender Art: „Würdest du dich wohl fürchten vor einem Schuster zu reden?" — „O nein!" — „Oder könnte dich ein Kupferschmied verlegen machen?" — „Gewiß nicht!" — „Aber vor einem Kaufmanne würdest du erschrecken?" — „Eben so wenig!" — „Nun stehe" — fuhr er fort — „aus solchen Leuten besteht das ganze athenische Volk. Du fürchtest die Einzelnen nicht, warum wolltest du sie versammelt fürchten?" Seinen Unterricht gab Sokrates stets unentgeltlich. Der junge Aeschi-nes wünschte sehr, ein Schüler des Sokrates zu werden, scheute sich aber. *) Matth. 7, 13. 14: Und die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der rc.

10. Die vorchristliche Zeit - S. 6

1877 - Leipzig : Brandstetter
Die geeinteste Kaste war die der Priester. Sie waren die Erzieher und Räthe des Königs, sie gaben die Gesetze und richteten das Volk nach diesen Gesetzen. Sie bestimmten nach dem Laufe der Gestirne und dem regelmäßigen Austreten des Nil die Emtheilung des Jahres und Ordnung des Kalenders; sie waren die einzigen Gelehrten im Lande, die Pfleger der Künste und Wrssenschasten. Zugleich waren sie auch die Aerzte, doch so, daß Jeder nur für eine bestimmte Krankheit die Heilmittel studirte. Es gab also Aerzte für Augenkrankheiten, Magenkrankheiten, für gebrochene Glieder u s w wie das auch bei uns zum Theil der Fall ist. Von ihrer Kenntniß der Naturkräfte zeugen die Wunder, die sie vor den Augen des Moses verrichteten. Darum wurden sie auch vom Volke als Zauberer angesehen Der Oberpriester wohnte am Hofe des Königs; die Söhne der Priester hatten die vornehmsten Stellen bei Hofe, und mit ihnen wurden die Prinzen erzogen. Mit ängstlicher Genauigkeit ward dem Könige vorgeschrieben, wann er aufstehen, opfern, essen, zu seiner Gemahlin gehen durfte. In der ersten Stunde nach dem Aufstehen wurden die Depeschen eröffnet. Dann verfügte sich der König, angethan mit prächtigen Gewändern, Krone und Scepter, nach dem Tempel. Hier predigte ihm der Oberpriester, was für Eigenschaften ein guter König haben müßte, und las ihm einen Abschnitt aus der Reichsgeschichte vor, um ihn zu belehren. Nächst den Priestern waren die Krieger die angesehenste Kaste. Diese bildeten aber nicht ein stehendes Heer von Söldlingen (Soldaten), wie bei uns. Der Gedanke eines Miethheeres, welches Leib und Leben einem Herrn verkaufte, kam den weisen Aegyptern gar nicht in den Sinn. Das Gesetz hatte den Kriegsdienst einer Klasse der Nation als ein Vorrecht überttagen und damit eine Ausstattung an Ländereien verbunden, die ihr erblich blieben wie ihr Beruf. Die Aegypter dachten, daß es vernünftig sei, die Obhut des Staates Leuten anzuvertrauen, die Etwas besaßen, dessen Vertheidigung ihnen am Herzen lag. 7. Götter- und Thierdienst. Die Aegypter sind wohl das frömmste Volk gewesen, das je gelebt hat. Sie hatten eine Menge von Gottheiten, die sie verehrten und heilig hielten ; vor Allem war es der Nilstrom, der den Grund- und Mittelpunkt bildete ihres Gottesdienstes. Aegypten ist ja nichts als ein.stücf Pflanzenerde im Wüstensande, geschaffen und erhalten durch den Nil. Daher wurde dieser wohlthätige Strom nicht nur durch den Beinamen des Heiligen, des Vaters und Erhalters gefeiert, sondern als ein Gott verehrt, ja als das sichtbare Abbild der obersten Gottheit Ammon betrachtet , der in dieser Gestalt Aegypten belebte und bewahrte. Darum nannten auch die Griechen den Nil den ägyptischen Jupiter. Die ägyptischen Philosophen hatten sich am Himmel ähnliche Einteilungen ersonnen wie auf Erden, sie hatten einen himmlischen und einen irdischen Nil. Der himmlische Nilgott hat drei Vasen, als Sinnbilder der Ueberschwemmung: eine dieser Vasen bezeichnet das Wasser, welches Aegypten
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