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1. Teil 4 = 5. - 6. Schulj - S. 296

1913 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
296 sobald ich ihrer bedarf.“ Da sprach der Kaiser: „Wie bald kann eine gute Mauer hierum gemacht werden?“ „Eher denn in drei Tagen“, antwortete Ludwig. Der Kaiser lachte und sprach: „Das wäre ja wunder; und wenn alle Steinmetzen des deutschen Reichs hier beisammen wären, so möchte das kaum geschehen.“ — Es war aber an dem, daß der Kaiser zu Tische ging; da bestellte der Land- graf heimlich mit seinen Schreibern und Dienern, daß man von Stund an Boten zu Roß aussandte zu allen Grafen und Herrn in Thüringen und ihnen meldete, daß sie zur Nacht mit wenig Leuten in der besten Rüstung und Schmuck auf die Burg kämen. Das ge- schah. Frühmorgens, als der Tag anbrach, richtete Landgraf Lud- wig das Volk also an, daß ein jeder auf den Graben um die Burg trat, gewappnet und geschmückt in Gold, Silber, Samt, Seiden und den Wappenröcken, als wenn man zu streiten auszieht; und jeder Graf oder Edelmann hatte seinen Knecht vor ihm, der das Wappen trug, und seinen Knecht hinter ihm, der den Helm trug; so daß man deutlich jedes Wappen und Kleinod erkennen konnte. So standen nun alle Dienstmannen rings um den Graben, hielten bloße Schwerter und Äxte in Händen, und wo ein Mauerturm stehen sollte, da stand ein Freiherr oder Graf mit dem Banner. Als Ludwig alles dies stillsehweigends bestellt hatte, ging er zu seinem Schwager und sagte, die Mauer, die er sich gestern berühmt hätte zu machen, stehe bereit und fertig. Da sprach Friedrich: „Ihr täuscht mich,“ und segnete sich, wenn er es etwa mit der schwarzen Kunst zuwege ge- bracht haben möchte. , Und als er auswendig zu dem Graben trat und so viel Schmuck und Pracht erblickte, sagte er: „Nun hab’ ich köstlichere, edlere, teurere und bessere Mauern zeit meines Lebens noch nicht gesehen; das will ich Gott und Euch bekennen, lieber Schwäher; habt immer Dank, daß Ihr mir solche gezeigt habt.“ Brüder Grimm. 194. Der Hartgeschmiedete Landgraf. Zu Ruhla im Thüringer Wald liegt eine uralte Schmiede, und sprichwörtlich pflegte man von langen Zeiten her einen strengen, un- biegsamen Mann zu bezeichnen: er ist in der Ruhl hart geschmiedet worden. Landgraf Ludwig zu Thüringen und Hessen war anfänglich ein gar milder und weicher Herr, demütig gegen jedermann; da huben seine Junker und Edelinge an stolz zu werden, verschmähten ihn und seine Gebote; aber die Untertanen drückten und schätzten sie aller Enden. Es trug sich nun einmal zu, daß der Landgraf jagen ritt am

2. Teil 4 = 5. - 6. Schulj - S. 295

1913 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
295 Allein die allzu große Güte Elisabeths wurde doch manchmal ihrem Ge- mahl bedenklich. Sie schenkte alles weg, was sie nur hatte: sie versagte sich selbst bisweilen das Notwendige, um es den Armen zu geben, und oft waren es Betrüger, die sich für Arme ausgaben. Deshalb machte ihr der Landgraf Vorstellungen. „Geben ist gut," sagte er, „aber man muß doch auch wissen, wem man gibt, und ob man selbst so viel ent- behren kann." Allein Elisabeth konnte nicht nein sagen, wenn jemand sie bat, und deshalb geschah es immer wieder. Um nicht erkannt zu werden, zog sie die Kleider einer Magd an; denn sie wollte immer lieber selbst geben als es durch andere tun lassen. Einst hatte sie wieder die Schürze voll Nahrungsmittel, um sie einer armen Familie zu bringen; da begegnete ihr der Landgraf, und weil er ihre Absicht vermutete, so rief er ihr zu: „Nun, Elisabeth, wohin?" Die Landgräfin wurde rot; denn obgleich ihr Werk ein gutes war, so war es ihr doch leid, gegen den Willen ihres Ge- mahls gehandelt zu haben. Als sie aber ihre Schürze vor dem Land- grafen öffnete, siehe, da war diese voll Rosen. 3. Noch hatte die Ehe Ludwigs, den man den Tugendsamen hieß, mit der heiligen Elisabeth nicht lange gedauert, da zog der Kaiser in das Ge- lobte Land, um es von den Türken zu befreien und wieder christliche Kirchen dort zu errichten. Da wollte Ludwig nicht zurückbleiben, und Elisabeth, so groß auch der Schmerz war, den sie über die Trennung fühlte, mochte ihn doch an einem so heiligen Zuge nicht hindern. Aber schon unterwegs wurde Ludwig krank, und Elisabeth sah nur seine Leiche wieder. Der neue Landgraf, sein Bruder, behandelte sie hart und vertrieb sie sogar aus dem Schlosse Wartburg. Da verlor sie vollends alle Lust an den Freuden der Welt. Sie tat nichts mehr als Hungrige speisen, Kranke pflegen, Unglückliche trösten; deshalb verehrte das Volk sie schon bei ihren Lebzeiten als eine Heilige. Als sie aber nach wenig Jahren starb, weil sie sich zu sehr gegrämt und angestrengt hatte, da erklärte sie auch der Papst für eine Heilige, und ihre Verwandten bauten über ihrem Grabe die schöne Elisabeth-Kirche zu Marburg. Ludwig Bechstein. 193. Landgraf Ludwig baut eine Mauer. Einmal führte der eiserne Landgraf den Kaiser Friedrich Kot- bart, seinen Schwager, nach Naumburg aufs Schloß; da ward der Kaiser von seiner Schwester freundlich empfangen und blieb eine Zeitlang da bei ihnen. Eines Morgens lustwandelte der Kaiser, be- sah die Gebäude und ihre Gelegenheit, kam hinaus auf den Berg, der sich vor dem Schloß ausbreitete, und sprach: „Eure Burg be- hagt mir wohl, nur daß sie nicht Mauern hier vor der Kemnate hat; die sollte auch stark und fest sein!“ Der Landgraf erwiderte: .Itm die Mauern sorg’ ich nicht, die kann ich schnell erschaffen,
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