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1. Länderkunde Europas - S. 166

1913 - Breslau : Hirt
166 Länderkunde. — Europa. so die Holz- und Strohwaren-, die Seiden- und Baumwollindustrie. — Zu einer sehr wichtigen Einnahmequelle für die Alpeuläuder ist der Fremden- verkehr geworden. Ii) Bewohner. Trotz der Vielheit der Völker, Sprachen und Staaten, die wir im Alpenlande antreffen, besitzen die Alpenbewohner viele gemeinsame Cha- rakterzüge. Mühevolle Arbeit im Freien und der Aufenthalt in kräftiger Bergluft fördern Gesundheit wie körperliche Rüstigkeit; die vielfachen Gefahren, denen sich 101. Gasthaus „Der Bauer in der Au" am Futze des Hirschberges bei Tegernsee. der Älpler ausgesetzt sieht, entwickeln Mut und Entschlossenheit, Scharfsinn und ruhige Überlegung, Frömmigkeit und religiösen Sinn. Freiheitsliebe, Anhänglich- keit an Heimat und Vaterland werden durch die Lebensverhältnisse und die Natur- Umgebung bedeutsam genährt. Abgeschlossen von der Außenwelt, hält er treu am Althergebrachten, an alten Sitten, Gebräuchen und Trachten fest. Deralpenbewohner, der unter dem Eindruck gewaltiger Wirkungen der Naturkräfte steht, baut seine Wohnung (Bild 101) wie eine kleine Trutzburg, die gegeu Schneestürze, Wind und Regen schützen soll, aus dem Gestein seiner Berge und dem Holz seiner Wälder auf. Unter dem weit vorragenden, fast flachen, mit Schindeln gedeckten und mit Steinen beschwerten Dache führen Galerieumgänge rund ums Haus, dessen niedrige, nach der Sonnenseite gelegenen Wohnräume der Wärme und anheimelnder Behaglichkeit nicht entbehren. In Tirol und in den Tälern des Südens werden Holz- und Wand- flächen vielfach durch bildliche Darstellungen meist religiösen Inhaltes belebt. — Die Siedlungen ^ in den Alpen sind, der Enge des Raumes in den Tälern entsprechend, Die deutscheu und die italienischen Nlpendörfer zeigen große Verschiedenheiten^ 1. Deutsche Dörfer, a) Zerstreute Siedlung; viele Einzelhöfe. 1)] Stein und Holz als Baumaterial. c) Meist Haufenhof. d) Oberdeutsches Bauernhaus. 2. Italienische Dörfer, a) Geschlossene Siedlung; fast keine Einzel- Höfe. d) Reiner Steinbau. c) Einheitshof swohnung, Stallung und Scheune unter einem Dache), ä) Ein dem römischen Stadthause nachgebildetes Haus.

2. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 9

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
Iii. Das kaiserliche Nom. 9 Steine, die getriebenen bronzenen und silbernen Schalen, Kannen, Becher und sonstigen zahlreichen Gegenstände von der raffinierten Zimmerdekoration bis herab auf die praktischen Gebrauchsgegenstände in Küche und Keller! Die Wände waren mit Fresken in leuchtenden Farben bedeckt; der Fußboden bestand aus buntem Mosaik. So war die Farbenfreudigkeit der italienischen Natur auch auf die Kunst übergegangen. In der Plastik hat die römische Kaiserzeit wenig Originale geschaffen. Manche Marmor- und Bronzeköpfe echter, strenger Römer sind uns erhalten, auch einige Kaiserstatuen, wie das Reiterstandbild Marc Aurels. Die künstlerische Tätigkeit bestand größtenteils in der Nachbildung griechischer Meisterwerke. So eifrig befleißigte man sich der Verstellung von „Kopien", daß große Theater Tausende von Statuen aufwiesen und auch das schlichteste Bürgerhaus plastischen Schmuckes nicht entbehrte. Auch die Geselligkeit fand im vornehmen Römerhause ihre Pflege. Freilich standen die Genüsse des Gaumens im Vordergründe. Rauschende Feste mit verschwenderischem Luxus führten die Freunde des Äauses zusammen. Man aß an kleinen Tischen, die auf drei Seiten je ein Speisesofa umgab; auf jedem konnten halbliegend drei Gäste Platz finden. Die Frauen entfalteten dabei einen so maßlosen Prunk in Putz und Kleidung, daß der Staat wiederholt gesetzlich dagegen vorging. Aber der Römer kannte auch geistige Genüsse; man las in vornehmen Familien griechische und römische Dichter und Redner, lernte aus Livius' Geschichtswerk die alte kernige Väterzeit kennen und aus Tacitus' ernstem Gemälde die Gegenwart damit vergleichen. Besonders waren Vorträge durch die Verfasser selbst beliebt. Man stand so hoch über den Vorfahren; man konnte schreiben und lesen, schickte die Jugend studienhalber nach Athen und Alexandria, man las Tageszeitungen, redete fremde Sprachen — und man stand doch wieder so tief unter den Vätern! Art die Stelle der Arbeit, die jetzt von Sklaven besorgt wurde, war der Genuß und die Schaulust getreten. Selbst die Frauen gebildeter Kreise ergötzten sich an den rohen Fechterspielen und Tierhetzen. Das Hauptziel des armen Mannes aber war die Eintragung seines Namens in die staatliche Liste der Almosenempfänger; so sehr war das Ehrgefühl abgestumpft. Auch Wucher, Habsucht und Erbschleicherei wissen die Dichter der Kaiserzeit, besonders Iuvenal in seinen Satiren, nicht genug zu brandmarken. Die vornehmen Jünglinge verpraßten das ererbte Vermögen, statt ein Äauswesen zu begründen, und die bestehenden Ehen wurden in zahllosen Fällen wieder aufgelöst. Trotz

3. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 29

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
Ii. Germanen und Römer. 29 Trotz zahlreicher Kämpfe war also weder den Germanen die Gewinnung Galliens noch den Römern die Unterwerfung Germaniens gelungen. Rhein und Donau blieben für die ersten Jahrhunderte die Grenzen, und auf die Zeiten der Kämpfe folgte ein Zeitalter fruchtbarer Verkehrsbeziehungen zwischen den einstigen Gegnern. Immer zahlreicher traten germanische Jünglinge in römische Kriegsdienste; germanische Häuptlinge mit ihren Gefolgschaften wurden insbesondere gern in die kaiserliche Leibgarde aufgenommen; denn man kannte ihre Tapferkeit und Treue.—And wie anziehend mußte die römische Kultur auf die Natursöhne wirken! Zwar lebte die große Masse des römischen Volkes in Stadt und Land in überaus gedrückter Lage, aber um so unwiderstehlicher zog das Glänzende des Kaiserreiches den Sohn der nordischen Wälder an: die prächtigen Bauten, die schönen und zweckmäßigen Geräte, die Vergnügungen und Genüsse des Lebens. So kehrten zahlreiche Germanen der Leimat dauernd den Rücken und siedelten sich im römischen Reiche an. Andere aber kamen wieder heim und brachten die fremden Sitten und Einrichtungen mit. An die Stelle der Lolzhütte trat nun hier und da das steinerne Laus mit dicken Mauern (murus), mehreren Kammern (camera), Fenstern (fenestra) und Türen (porta, Pforte). Die Lolzschindel und das Strohdach wurden vielfach durch die Ziegel (tegula) verdrängt. In den Gärten gediehen bald aus Italien und Gallien stammende Fruchtsorten, wie Äpfel, Birnen, Pfirsiche (persicum), Kirschen (cerasus) und Pflaumen Dazu wohlschmeckende Gemüsearten, wie Kohl und Spargel. Südliche Reben schmückten Lügel und Flußufer, und zahlreiche Winzer (vinator) kelterten ihre Trauben. Bald kamen von Süden und Westen her die römischen Ländler. Einzeln und in Karawanen drangen sie auf den schmalen Waldwegen in das Innere Germaniens und brachten Tauschwaren mit: römische Münzen mit den Bildnissen der Kaiser, Waffen, Geräte für Feld und Garten und manches Schmuckstück für die germanischen Frauen: Armbänder, Ketten, Spangen und Spiegel. Dafür tauschte man Lörner und Läute der Tiere des Waldes, Gänsefedern, Mohrrüben und anderes ein. Mit den Gegenständen drangen auch die fremden Bezeichnungen ein und leben noch heute als „Lehnwörter" fort. Nicht mit der gleichen Bequemlichkeit konnte der Germane römisches Gebiet betreten. Daran hinderte seit dem Ende des ersten Jahrhunderts der limes („Grenzwall"), auch Ladrianswall genannt, weil Kaiser Ladrian ihn vollendete. Das war eine von Regensburg bis Koblenz reichende, gegen sechzig Meilen lange Befestigung, die von der Donau bis in die Gegend von Schwäbisch-Gmünd aus einer zweieinhalb Meter hohen Bruchsteinmauer und

4. Das Altertum - S. 216

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
216 - stcke oder Vorhnge; (vgl. den Ausdruck Wand) spter stellte man die Wnde aus Flechtwerk her. Die Neben- Neben dem Wohnhaus lagen je nach Bedrfnis grere und kleinere Gebulichkeiten, Verschlage fr das Vieh und Gruben zum Aufbewahren // von Vorrten und Wirtschaftsgerten. Bei den vornehmen Germanen stand inmitten der greren und kleineren Wohnungen die groe, ge-schmckte sala, (vgl. die Bezeichnung Geselle) wo Gste empfangen und Feste gefeiert werden konnten. Ein Zaun aus Planken oder Flechtwerk umgab nach dem Sehaftwerden 6s^gesamte Besitztum. Das Haus- Das Hausgert war einfach und schmucklos. Tische. Bnke ^era^^Sessel, der Hochsitz fr den Hausherrn hinter dem Herde der Tr gegen-ber, so da er den Eingang stets im Auge behielt, Sthle fr die vornehmsten Gste und einfache Holzgestelle als Betten machten die ge-samten Mbel aus. Beim Essen und Trinken gebrauchte man Gerte aus Holz, Ton oder Bronze; zur Beleuchtung diente ein brennendes Strohbund oder ein mit Harz oder Fett getrnkter Kienspan. Kleidung und Nahrung. Die ltesten Germanenbilder auf den trojanischen Denkmlern und der Markussule, sowie die verschiedenen Männer Leichenfunde beweisen, da auch die Kleiduua der Germanen uerst einfach war. Ein Wams aus Tierfxllen deckte den Leib; nur die Vor-nehmen trugen einen rmellosen aus Wolle oder Leinen verfertigten Rock. Lange Hosen aus Wolle oder Leinen und ein viereckiger, farbiger Mantel, der auf "der Schulter mit einem Dorn oder einer Spange gehalten wurde, waren von alters her gebruchlich. Frauen. Die Tracht der Frauen unterschied sich wenig von der der Männer. der einem hemdartigen Untergewand trugen sie ein langes leinenes Kleid, das bunt mit Purpur verbrmt war. Das herabwallende, faltige Gewand wurde oben durch einen Grtel zusammengehalten. Beim Ausgehen legten die Vornehmen eine Art Mantel oder rmellosen ber-wurf an. Gern schmckten sie sich mit prchtigen Reifen und Spangen, Edelsteinen verzierten Grteln, Ringen und Ketten aus Bronze, Silber und Gold. Als Fubekleidung diente Mnnern wie Frauen eine Art Schuh, aus einem Stck Leder, dessen Haarseite meist nach innen gekehrt ilm bs am Knchel mit einem Riemen zusammengehalten wurde. Nur j) Vergl. die Schilderungen der Edda: Sie umwanden den Thor mit dem Linnenschmuck der Braut und mit dem groen Halsband der Brisinge. Sie lieen ihm vom Grtel abwrts Schlssel herabklirren und Frauengewnder der die K.ie fallen, aber auf der Brust breite Steine. An anderer Stelle nennt die Edda die Frau die Fichte der Armnatter".

5. Das Altertum - S. 235

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
235 jenseits der Grenze sich nach neuen Wohnpltzen umzusehen. Aus diesen Motiven erklären sich die Markomannenkriege (167180), die die Westgermanen. die inzwischen m die Vlkerbnde der Alemannen, Franken und Sachsen auseinander geschieden waren, zu Ansang des 3. Jahrhun- derts ins rmische Reich fhrten. Fast zu derselben Zeit gerieten auch die Ostgermanen jenseits der umerschied^dev Oder in Bewegung. Die Goten gaben den ersten Ansto und rissen b/osv und viele andere Stmme auf ihrem Zuge von der Ostsee ins sdliche Ru- Westgermanen, land mit sich fort. Damit war der Ansto zur groen Vlkerwanderung gegeben. Nicht Wanderlust, noch der Trieb nach Abenteuern, sondern Landnot war die Ursache. Whrend jedoch die Ostgermanen ihre Heimat aufgaben und aus rmischem Boden zu Neu-grndnngen schritten, verschoben die sehafteren Westger-manen ihre Wohnsitze nur. wenn auch das Ineinander-schieben und Vorwrtsdrngen zur Bildung grerer Gruppen, der zuerst lose, dann aber festgeschlossenen Stmme fhrte. Bis qectett das Jahr 375 war es den rmischen Kaisern mit Aus- Der Einfall der t nr.r l Hunnkn. bietung aller Krfte gelungen, die Donau- und Rheingrenze gegen die ^ anstrmenden Germanen zu erhalten. Mit dem Einsall der asiatischen Hunnen trat jedoch die germanische Wanderung in ein neues Stadium. Dieses mongolische Reitervolk, dessen rohe Lebensweise, schmutzige Haut-frbe, platte Nase, tiesliegende, kleine Augen abschreckend wirkten,1) stie in der Ebene zwischen Wolga und Don auf die Alanen, die sich ihnen notgedrungen anschlieen muten. Ihr Weg fhrte in das Gebiet der Oftgoten, die zwischen Dnjepr und Dujestr saen. Erschreckt durch den Anprall dieser wilden Völker und im Reiterkampf ungebt, waren !) Von gedrungenem und festem Gliederbau und mit starkem Nacken gleichen sie roh behauenen Holzfiguren, wie man sie an Brckengelndern sieht, und bei ihrem ungeheuerlichen Aussehen mchte man sie fr wilde Tiere halten. Ihre Lebensart ist wild und rauh. Bei der Zubereitung der Speisen brauchen sie weder Feuer noch Gewrz. Sie leben von den Wurzeln wild-wachsender Pflanzen und von dem halbrohen Fleisch aller mglichen Tiere, das sie auf dem Rcken der Pferde mrbe reiten. An ihre hlichen, doch ausdauernden Pferde find sie wie angewachsen; Tag und Nacht leben sie auf ihnen; dort kaufen und verkaufen sie, dort effen und trinken, dort schlafen und trumen sie ... . Ohne feste Wohnsitze, ohne Obdach, ohne Gesetz und Recht schweifen sie mit ihren Karren, die mit Fellen berzogen sind, umher. Die Karren sind die Wohnungen ihrer schmutzigen Weiber; dort weben die Weiber die schmutzigen Kleider, dort ziehen sie die Kinder auf. bis sie erwachsen find. Ammianus Marzellinus.

6. Das Altertum - S. 77

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
77 geschmckt durch den von Jktinos und Kamkrates erbauten Parthenon und durch das Erechtheion. Da der Athener, wie noch heute der Mann im Mittelmeergebiet. Das Haus. die meiste Zeit auerhalb des Hauses zubrachte, war die nur sprlich mit Hausgert ausgestattete Wohnung vernachlssigt. Zur Strae hin fensterlos, erhielt sie ihr Licht von einem mittleren, meist sulenum-gebenen Hof (Perist/l). zu dem man durch den Hausflur gelangte. Zu beiden Seiten des letzteren waren offene Werksttten. Lden oder Stlle. Daran schloffen sich die von der Frauen- und Familienwohnung vllig .abgetrennten Rume des Hausherrn. Aus dieser Anordnung der Wohnrume ergibt sich fchou die Stel- Stellung der lung der Frau. Die Verheiratung war im wesentlichen eine geschftliche Trau. Angelegenheit der Vter. Bei ffentlichen Versammlungen sah man die Frauen berhaupt nicht, selten in Begleitung von Sklaven aus der Strae, bekleidet mit dem gebauschten Wollenchiton, das Umschlagtuch der den Kopf gezogen. Aus der altgriechischen ehrenvollen Stellung war die Hausfrau lngst durch orientalischen Einflu verdrngt. Sie war eigentlich nur mehr die oberste Sklavin, die dem Haushalt vor-stand und dem Leben des Mannes vllig entfremdet war. Die Knaben wurden beaufsichtigt und geleitet durch einen Sklaven. Erziehung, den Pdagogen; sie erhielten neben den krperlichen bungen in der Ringschule Elementarunterricht im Lesen und Schreiben. Darauf folgte die Unterweisung in Musik. Gesang und Poetik. Den Schlu machte eine Einshrung in die Literatur. Eine Art Hochschule bildeten feit dem Ausgang des 5. Jahrhunderts die Unterweisungen der Redner und Philosophen, besonders der Sophisten; sie sammelten ihre Schler um sich in Ringschulen und anderen ffentlichen Pltzen, wie Gymnasien, Lykeion (Lyzeum), Akademie und Stoa (Potkile). Die jungen Brger erhielten ihre politische Bildung in den Volks- Voiksversamm. Versammlungen auf der Pnyx. Diese Hochflche im Westen der lung. Akropolis wurde im Hintergrunde durch eine steile Felswand abgegrenzt, aus der ein viereckiger Stein, wahrfcheinlich ein alter Opferaltar, vor-fprang. Jetzt diente er als Bhne fr die mit dem Myrtenkranz ge-schmckten Redner. Wenn das Zeichen zum Beginn der Versammlung gegeben war, wurde der Platz abgeschlossen, und die Brger, welche teil-nehmen wollten, muten zur Stelle sein. Doch auf dem Marktplatz schwatzen sie und reien aus, Damit das mennigrote Seil sie nicht betupft." (Aristophanes). Gerichtsdiener rumten mit dem frifchgefrbten Seil den Markt; wer hierbei den farbigen Stempel der Unpnktlichkeit erhielt, ward zu einer Geldstrafe verurteilt.

7. Das Altertum - S. 215

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
215 - bedingte, Einzelhfe^ gegenber. Wie in den gesamten wirtschaftlichen Verhltnissen^ zeigten sich auch hier territorial begrndete Unterschiede. Auf der Markussule ist eine runde Qtte aus Mchtwerk mit Die Wohnung, kuppelsrmigen Dach als germanische Wohnung dargestellt. hnliche Behausungen werden auch von den rmischen Schriftstellern beschrieben. So wei Tacitus zu berichten, da die Germanen ihre Wohnungen aus unbehauenen Baumstmmen ohne Rcksicht aus Schnheit und freundliches Aussehen auffhrten, da sie jedoch einzelne Stellen sorgfltig mit einer glnzenden Erdart bestrichen, so da es wie Malerei und bunte Linien ausshe. Das Haus war nicht unterkellert; nur an der Kste wurde es zum Schutz gegen die Flut hher angelegt.2) Ein starker Baum, der in der Mitte des Daches emporwuchs, schien das Gebude zu sttzen und zu schirmen. Er hielt auch das zeltartige Dach, das mit Stroh, Rasenstcken, Schilf oder Schindeln gedeckt war. dessen Balken als be-sonderen Schmuck ein paar Pferdekpfe trugen, in manchen Gegenden auch Schwanenkpfe mit langen Hlsen. Symbole, denen der aberglubische Bewohner geheimnisvolle Wirkungen beizumessen pflegte. Das Innere des Hauses wies im Anfang nur einen Raum Das Innere auf. Diese Einrichtung, die sich in der ltesten Zeit ohne weiteres ergab &aufes-durch das technische Unvermgen, grere und geteilte Rume zu schaffen. hielt man noch lange fest, als die Fertigkeit durch die Beziehungen zu den Rmern besser geworden war. Meist viereckig, hier und da auch rund, zeigte der Wohnraum keinerlei Schmuck. Der Boden war fest gestampfte Erde. In der Mitte lag die Feuersttte, wo auch den Haus-gttern geopfert wurde. Sobald die Germanen dazu bergingen, den Boden mit Holzdielen zu bedecken, wurde die Feuersttte,' wahrscheinlich wegen der Feuersgefahr durch einen Erdhaufen knstlich hher gelegt. und so erklrt sich die Bezeichnung Herd, die in ihrer ltesten Bedeutung Boden, Erde heit. Eine ffnung im Tach, Windauge oder, Augentr genannt, gewhrte dem Rauch freien Abzug. Sonstige ffnungen fehlten; eigentliche Fenster kannte man nicht. Als man spter Neben-rume schaffen wollte, half man sich zunchst durch aufgehngte Gewand- x) Daran erinnert, heute noch z. B. die Einzelhfe Westfalens und Oberbayerns. 2) Plinins, der jahrelang beim rmischen Heere an der Norbsee weilte schreibt in seiner Naturgeschichte: Dort bewohnt ein elendes Geschlecht Erbhgel, die von Menschenhanb so weit aufgeschichtet sinb, wie erfahrungsgem die hchste Flut reicht. Darauf stehen ihre Htten; sie gleichen See-fahrern, wenn die Gewsser die Umgebung bebecken, aber Schiffbrchigen, wenn sie zurckgewichen sinb."

8. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 55

1917 - Breslau : Hirt
I. Australien, 55 linien mit allen Erdteilen in Verbindung. Der Schnellverkehr zwischen den Haupt- Hasenplätzen des Landes wird durch eine Küstenbahnlinie wahrgenommen. Einüber- landtelegraph sür den Verkehr mit dem Mutterlande sührt von Südaustralien nach Port Darwin an der Nordküste; eine Überlandbahn ist im Bau begriffen. g) Bevölkerung. Die Eingeborenen des Landes sind die schokoladenbraunen oder § schwärzlichen Anstralneger (Bild 37), die infolge ihrerzurückdrängung ins Innere und der dadurch verursachten Entbehrungen sowie infolge öfterer Hungerzeiten an Zahl (nach einigen Schätzungen mindestens 30000 Köpfe, nach anderen bis 200000) beständig abnehmen. Sie haben sich wegen des Mangels an Haustieren und an Getreide zu geschickten Jägern entwickelt. Diezahl der Europäer: (5,3 Mill.), meist englischer Herkunft, übertrifft nur wenig frie der Bevölkerung von Jnner-London. Von nicht britischen Einwanderern sind die Deutschen (mehr als 100000) am 37. Ureinwohnerhütte in Australien. Da die dürftigen Gaben des Bodens und die oft eintretende Erschöpfung der Wasservorräte immer nur auf kurze Zeit an derselben Stelle zu wohnen erlauben, wurden die Australier auf nomadische Lebensweise angewiesen. Deshalb sind auch ihre Hütten nur aus Baumzweigen und Baumrinde erbaut. Vor diesen wird beständig Feuer unterhalten, um die Speisen zu rösten. zahlreichsten. In Queensland ^kwmsländ^ haben sie den Zuckerrohrbau eingeführt, und in Südaustralien sind sie als Acker- und Weinbauern tätig. Sie unterhalten deutsche Schulen, Kirchen und Zeitungen und suchen ihr Deutschtum zu bewahren. In den Städten sindet man Deutsche auch als Handwerker. Die europäische Bevölkerung bewohnt vorwiegend den Küstenstreifen. Fast 30°/« der Gesamt- bevölkernng des Erdteils kommen auf die schnell wachsenden vier australischen Großstädte. Ii) Staatliche Einteilung und Besiedlung. Das zum Britischen Reiche gehörige Land ist eingeteilt in sechs Staaten, die sich zum Australischen Bunde ver- einigt haben. — Queensland [fttnnsländ] hattropisches, im8subtropisches Klima.

9. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 57

1917 - Breslau : Hirt
Ii. Melanesien und Neuseeland. 57 38. Pfahlbauten an der Küste von Neuguinea. Die Papuas im W und N Neuguineas und im Bismarck-Archipel wohnen mit Vorliebe in Pfahlbauten. Bambusstämme bilden die Pfähle, Bambusstäbe oder Matten die Wände, Palmzweige das Dach. Das Haus hat nur eine Tür und einen großen (dunkeln) Raum. Über den Stäben des Fußbodens liegen meist Matten. An den Grundpsählen wird das Auslegerboot befestigt. 39. Aus dem Vulkangebiete in der Mitte der Nordinsel von Neuseeland, südlich des Taupo-Sees. Der schöne Kegelberg in der Mitte ist der nur noch Dampswolken ausstoßende Ngaruhoe <2280 m), weiter rechts der noch tätige Vulkan Tongariro (1974 m).

10. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 29

1917 - Breslau : Hirt
Iii Ostasien. 29 15. Strafte in Osaka. Gegen den prallen Sonnenschein (Osaka liegt weit südlicher als Sizilien!) schützen sich die Arbeiter durch große, pilzförmige Strohhüte, die wohlhabendem, in der Jinrikscha fahrenden Japaner durch Schirme. Steinhäuser sind selten; denn wegen der Erdbebengefahr werden noch heute leichte Holzhäuser mit Stroh- oder Ziegeldächern bevorzugt. 6- japanische Annkscha. Nicht nur in Japan, wo unser Bild aufgenommen wurde, sondern auch in China und in Indien ist für die Personenbeförderung vielfach die Jinrikscha (jap. — Menschenkraft- Wagen) in Gebrauch, «in zweirädriger Wagen, der von Kulis gezogen wird.
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