310
Der Handel der Engländer ist der ausgedehnteste auf der ganzen Erde.
Alle Meere des Erdkreises werden von englischen Handels- oder Kauf-
sartheischiffen durchsegelt, und den vordringenden Soldaten und Kauf-
leuten folgen Missionare mit Gottes Wort, das von England aus
vielen Völkern verkündigt worden ist und noch immer wird. Was das
Fabrikwesen anlangt, so giebt es beinahe keinen Zweig desselben, der
in England, wie auch in Schottland, nicht auf eine sehr hohe Stufe
der Vollkommenheit gebracht worden wäre. Die Hauptgegenstände der
britischen Fabrikation sind indeß Vaumwollenwaaren, Tuche, Ei-
sen-und Stahlwaaren, Dampfmaschinen, Glas, Porzellan,
Steingut, Leinwand, Leder- und Seidenwaaren. Die vorzüg-
lichsten und wichtigsten Baumwollfabriken sind in Manchester und Glas-
gow, die berühmtesten Tuchfabriken in Leeds und Huddersfield und
die berühmtesten Eisen- und Stahlfabriken in Birmingham und Shef-
field. Die englischen und schottischen Baumwollfabriken beschäftigen
1^/2 Million Menschen. In Eisen- und Stahlwaaren wurden zu
Zeiten schon in einem einzigen Jahre für 40 bis 45 Millionen Thaler
geliefert. In Lederwaaren werden jährlich auch ungeheure Geschäfte
gemacht, und in der Stadt W ore este r (spr. Worster) allein fertigen gegen
10.000 Menschen Tag aus, Tag ein — lederne Handschuhe! Das eng-
lische Steingut ist ebenfalls hochberühmt. In der Grafschaft Stafford
allein sind ungefähr 40,000 Menschen mit der Verfertigung von Stein-
gutwaaren beschäftigt. Die Zahl aller britischen Handelsschiffe, welche
die englischen Fabrikate bis in die fernsten Länder tragen, belief sich
schon vor 20 Jahren auf 25 Tausend, die mit 166,600 Seeleuten
bemannt waren.
Allein ungeachtet der so hoch stehenden Industrie, des so weit
ausgebreiteten Handels, sind dennoch in England der Armen unglaub-
lich viele, und man hat berechnet, daß der 7te bis 8te Mensch mei-
stens bloß vom Almosen lebt. Dagegen ist aber auch wieder der
Reichthum Einzelner sehr groß. Es ist gar keine Seltenheit, daß ein
englischer Lord (Graf) eine jährliche reine Einnahme von 700
Tausend, ja 8 mal hundert Tausend Thalern hat.
Merkwürdig ist noch die ungeheuer große Staatsschuld des briti-
schen Reiches. Vor 160 Jahren war das ganze Reich noch ohne
alle Schulden, und gegenwärtig hat es eine Staatsschuldenlast von
788.147.000 Pfd. Sterling oder 4,728,882,000 Thalern! Wahr-
lich, wäre nicht die größeste Gewißheit da, daß der britische Staat
wirklich eine solche Summe schuldet, meist durch die vielen kostspieligen
Seekriege, man würde diese Zahlenreihe für eine Erdichtung halten.
Und dennoch ist England das reichste Land der Welt.
Von den Bewohnern des britischen Reiches bekennen sich etwa
7/10 zur evangelischen Religion; die übrigen 3/10 sind Katho-
liken, welche meistens in Irland als arme Landleute wohnen.
Die riesenhafte Hauptstadt des britischen Reiches ist London, auf
beiden Seiten der Themse. London zählt drei Millionen Einwohner!
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Ortsnamen: Gottes England England Schottland Leeds Birmingham England England Irland London
299
Ringe, Schlüssel u. dgl. umherliegen. Die höchst geschmackvolle
Malerei an den Zimmerwänden ist noch frisch, als wenn der Maler
eben erst davon gegangen wäre. Im Theater und auf einer Villa
(Landgut) fand man einen ausserordentlichen Schatz von kostbaren
Statuen von Marmor und Bronze. In einem Zimmer fand man eine
Bibliothek von 1700 Papyrusrollen (gedruckte Bücher hatte man
damals noch nicht); sie waren aber alle verkohlt. Über den Haus-
thüren stehen noch hier und da Inschriften, und in den Buden der
Ölverkäufer die Ladentische. Die Strassen sind enge, die Häuser
niedrig. Ihr Äusseres ist sehr einfach, das Innere desto prachtvoller.
Die Fussböden sind mehr oder weniger mit künstlicher Mosaik
(aus farbigen Steinen zusammengesetzte, unsern Stickereien ähnliche
Gemälde) ausgelegt; die Wände sind mit prachtvollen Gemälden
verziert, Tische und Schränke mit dem schönsten Hausgeräthe. Vor
den Häusern sind noch die Bänke, auf denen sich die Nachbars-
leute zu versammeln pflegten. Ein weibliches Skelett sass an
einem Arbeitstische und hatte einen Knaul vor sich liegen, ein
anderes wurde mit einem Schlüsselbunde in der Hand, ein drittes
auf einer Hühnerleiter stehend, auch ein Soldat auf Wache, ge-
funden, und in den Buden lagen noch allerhand Esswaren: Nüsse,
Weinbeeren, Oliven, eine grosse Pastete; aber natürlich alles ver-
kohlt von der Hitze der Lava.
Wiederholungsfragenl —
Zeichnen und Beschreiben! —
13. Die Türkei und Griechenland.
Im Südosten von Europa, östlich von Italien, Hier jenseit
des adriatischen Meeres, südlich von der Donau, liegt die
Türkei. Die Türken sind eigentlich kein europäisches Volk, und das
schöne Land, welches sie jetzt in Europa bewohnen, die europäische
Türkei, Igehörte in alten Zeiten größtentheils den Griechen. Die
Türken eroberten dieses Land erst 1453. Die Türkei erstreckt sich
aber auch noch über den Südwesten von Asten, und das nennt man die
astatische Türkei. Außerdem stehen Ägypten und andere nördliche
Staaten von Afrika unter dem türkischen Kaiser, welcher der Grost-
fnltan genannt wird. Der ganze Länderumsang des türkischen Reiches
beträgt an 42,000 Quadratmeilen mit mehr als 22 Mill. Einwohnern,-
jedoch kommen auf den europäischen Theil nur 9000 Quadratmeilen mit
Ioi/2 Millionen Einwohnern, die theils Muhamedaner, theils
Juden, größtentheils aber griechische Christen sind; der letzteren
sind fast zehnmal so viel, als der ersteren, die das herrschende
Volk ausmachen und die Städte und Festungen bewohnen.
Das gar fruchtbare Land, obgleich im Ganzen schlecht angebaut,
bringt in manchen Gegenden reichlich Getreide, Reis, Mais, Gemüse,
Wein, Zitronen, Baumwolle, Mohn und Tabak hervor. Das
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Europa Italien Donau Europa Afrika
339
das Land sich dem Bunde der Vereinigten Staaten angeschlossen hat, werden
gewiß auch bergmännische Anstalten und Amalgamirwerke eingerichtet
werden. Dann wird freilich auch wohl das Glück der Freiheit, Gold zu suchen,
aufhören, dieses Scheinglück, bei welchem oftmals die gesammelten Reichthümer
durch- den theuren Lebensunterhalt wieder verschlungen wurden, und bei welchem
mancher inmitten aufgehäufter Schätze vom Tode übereilt wurde, den Fieber
und Seuchen ihm brachten.
37. Die Baumwollenmanufaktnr.
Kein Wunder, daß der Mensch dem Schafe seinen dicken Pelz abnahm und sich
wärmende Kleider aus demselben verfertigte I Schon die Alten verstanden diese Kunst
des Wollspinnens und der Wollenweberei. Die Baumwollenpflanze ist eine
Staude. Habt ihr das Wollgras auf den Wiesen je gesehen, dessen Same in weiße
Wolle eingehüllt ist? Gedenkt ihr des rothen Weidenröschens in deutschen Gebirgswal-
dungen, deren Samenschoten, wenn sie aufspringen, mit einer Menge wollenartigen Ge-
webes jeden Nahenden bedeckt? Ganz ähnlich, nur in größerer Masse, quillt aus
den Samenkapseln der Baumwollenstaude, die etwa die Größe einer welschen Nuß
haben, die schneeweiße Baumwolle hervor, welche nur von den Hülsen und Samen-
körnern gereinigt zu werden braucht und dann sogleich verarbeitet werden kann.
In diesem rohen Zustande wird sie zur See nach England, Deutschland rc. ein-
geführt. Im Jahre 1781 betrug die Einfuhr in England an roher Baumwolle
nur 5 Millionen Pfund; 50 Jahre später war sie schon auf 300 Millionen Pfund
gestiegen und beträgt jetzt über 70l^>Millionen Pfund oder 2 Millionen Ballen.
In dem einen Jahre 1838 hatte man in England 379,486,510 Pfund Baum-
wollengarn gesponnen, und wenn man berechnet hat, daß mit Hülfe einer Spinn-
maschine aus einem Pfund Baumwolle 356 Strähne gesponnen werden können,
deren jeder einen 840 Ellen langen Faden enthält, so daß also ein Pfund Baum-
wolle einen 1683/4 Meilen und 280 Ellen langen Faden bilden würde; so könnte
wohl nicht ausgerechnet werden, wie lang der Faden sein müßte, wenn man Alles,
was die Engländer gesponnen, zusammenrechnen wollte. So viel aber hat man
berechnet, daß, während das rohe, in England seither eingeführte Material etwa
16 Millionen Pfund Sterling*) gekostet haben mag, welche dafür aus dem Lande
gegangen sind, der Werth desselben durch Verarbeitung gewiß auf 40 Millionen
Pfund Sterling erhöht worden ist. Die 24 Millionen, die von diesen im Lande
bleiben, sind kein kleiner Gewinn, und es ist nichts Geringes, daß nach den neue-
sten Berechnungen in England im Ganzen über 1 Va Millionen Menschen durch die
B»umwollenmanufaktur Beschäftigung und Verdienst finden.
Wenn diese ungeheure Baumwollenmasse mit den Händen hätte gesponnen
werden sollen — an der Spindel, am Spinnradc, da würde wohl manches Fäd-
cheri ungesponnen geblieben sein. Da erfand 1?V7 ein Weber in England
die erste Spinnmaschine, welche später noch bedeutend verbessert ward, und heut
zu Tage wird kein Faden Baumwollengarn mehr mit der Hand gesponnen! —
Meint ihr, daß es sonst möglich wäre, eine Elle Vaumwollenzeug, deren Material
in Indien wuchs, dessen Garn gesponnen und gewebt werden mußte, für einen
Groschen herzustellen? Würdet ihr sonst ein ganzes, schönes, buntgedrucktes Kattun-
kleid für einen Thaler erhalten können? Und dabei leben noch Hunderte von
Menschen ^davon: der Pstanzer, der die Baumwolle baut; der Schiffer, der sie
herüber fährt; der Kaufmann, der das rohe Material verkauft; der Fabrikbesitzer;
der Weber und zuletzt der Krämer, der die Elle Kattun dir abschneidet! Es sind
die Maschinen, die das möglich machen!
Habt ihr sie einmal gesehen, die breiten Walzen mit Drahtkrämpeln von
denen die yekrämpelte Baumwolle wie ein weißes, dickes Tuch herabfällt, um
dann, in fingerdicke wollige Fäden ^zertheilt, durch Walzen auseinandergezogen
und gedreht und auf unzählige, durch unsichtbare Wasserkräfte getriebene Spindeln
aufgewickelt zu werden? — Ein einziger Mensch steht bei hundert Spindeln —
*■} 1 Pfund Sterling oder 20 Schillinge = 6 Thlr. 23 Sgr. = li Ölb. 50 Krz,
22*
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
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Extrahierte Ortsnamen: England Deutschland England England England England Spinnradc England Indien
40
B. Die übrigen Staaten Deutschlands.
28 a. Das Kaiserreich Österreich.
(2.)
• Außer dem Königreich Bayern giebt es in Deutschland noch
viele andere Staaten. Oestlich von Bayern liegt das Kaiserreich
Österreich. Es hat seinen Namen von dem Erzherzogthum Öster-
reich, welches sich von der bayerischen bis zur ungarischen Grenze
auf beiden Ufern der Donau hinzieht. Das Kaiserthum selbst aber
erstreckt sich nicht bloß über die in Deutschland liegenden Pro-
vinzen: über das Erzherzogthum Österreich — Böhmen —
Mähren mit österreichisch Schlesien — Steiermark — Krain,
Kärnthen und Triest oder das Königreich Jllyrien — und
Tyrol, welche zusammen 3800 Quadratmeilen mit 12 Millionen
Einwohnern enthalten, sondern auch über mehrere außer Deutsch-
land gelegene Länder: über Venetien in Italien — über die
ungarischen Lande: Ungarn — Kroatien — Slavonien —
Dalmatien — Siebenbürgen und die Militärgrenze — und
über das ehemals polnische Land Galizien. An der Spitze aller
dieser Länder, welche mehr als 12,000 Quadratmeilen mit 38 Millio-
nen Menschen enthalten, steht als Regent der Kaiser von Österreichs
welcher dieselben von der Haupt- und Residenzstadt Wien aus
regiert. Wien ist eine große, berühmte Stadt, und das Sprichwort:
„Es gibt nur ein Wien" — ist in mancher Hinsicht wahr. Wien
hat viele Vorstädte, mehr als 450,000 Einwohner und 4-, 5-, ja
6stöckige Häuser. Unter seinen Bauwerken ragt die herrliche St.
Stephanskirche hervor. Die Vorstädte, welche neper und viel
größer sind, als die eigentliche Stadt, haben schönere Straßen und sind,
weil sie von einem Arm der Donau durchflossen sind, für den Handel
geeigneter. Aber auch das Vergnügen hat da noch mehr seinen Sitz,
denn der Wiener belustigt sich gern im Freien, und an den Vorstädten,
auf einer Insel zwischen den Armen der Donau liegt ein berühmter Park
mit den herrlichsten Anlagen für Spaziergänge: der Prater. Dort
strömt bei schönem Wetter an Sonntagen eine ungeheure Menge Men-
schen zusammen, und während die Vornehmen in prächtigen Equipagen
(spr. Ekipahschen) die Alleen durchfahren, vergnügt sich das Volk unter
Zelten und in Buden, und jeder Fremde befindet sich unter den heiteren
Wienern behaglich.
Außer Wien gibt es aber noch viele große Städte in dem Kaiser-
reiche: Linz und Salzburg im Erzherzogthum Österreich — Prag
in Böhmen — Olmütz in Mähren — Grätz in Steyermark
— Laibach, Klagenfurth, Zdria, Adelsberg und Trieft im König-
reich Jllyrien — Jnsbruck und Trient in Tyrol — Venedig
in Venetien — Agram in Kroatien — Essek in Slavonien
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschland Donau Deutschland Triest Tyrol Italien Ungarn Kroatien Dalmatien Galizien Wien Wien Donau Donau Wien Linz Salzburg Erzherzogthum_Österreich_—_Prag Steyermark Laibach Klagenfurth Zdria Adelsberg Tyrol Venedig Venetien Agram Kroatien
172
Sprache, schön und wunderbar,
Ach, wie klingest du so klar!
Will nock tiefer mich vertiefen
In den Reichthum, in die Pracht,
Ist mir's doch, als ob mich riefen
.Väter aus des Grabes Nacht.
Klinge, klinge fort und fort
Heldensprache, Liebeswort I
Steig' empor aus tiefen Grüften,
Längst verscholl'nes altes Lied!
Leb' aufs neu in heil'gen Schriften,
Daß dir jedes Herz erglüht!
Überall weht Gottes Hauch,
Heilig ist wohl mancher Brauch;
Aber soll ich beten, danken,
Geb' ich meine Liebe kund,
Meine seligsten Gedanken,
Sprech' ich, wie der Mutter Mund.
______________ (Max v. Schenkend orf.)
'Voran grenzt Deutschland in Süden? — In Westen?— In Norden? —
In Osten? — Wie gross ist es? — Gieb die Einwohnerzahl Deutschlands
an! -— Was weisst du von der Oberfläche des Rodens? —- Wo befinden sich
in Deutschland die höchsten Gebirge? — Wie heissen die Hauptgebirge? —
Wie die Hauptflüsse? — Gieb an, in welcher Richtung sie Liessen und
worein -sie münden ! —
Was weisst du von dem Thierreich in Deutschland? — Von dem Pflanzen-
reich? — Von dem Mineralreich? — Was weisst du von dem Kunstfleiss, der
Industrie der Deutschen? — Was von dem Handel? — Nenne diejenigen
Städte, welche bedeutenden Landhandel treiben! — Nenne die Haupteisen-
bahnen Deutschlands, welche diese Städte miteinander verbinden! — Wie
heissen die berühmtesten Seehan€elsstädte ? —
Aus wie viel Staaten besteht Deutschland? — Gieb ihre Lage nach den
Bestimmungen: Süd- und Norddeutschland an! — Nenne diese Staaten nach
der Reihenfolge der Bestimmungen: Kaiserreich — Königreich — Kur-
fürstenthum — Gros sh e rzo gthum — Herzogthum — Fürsten-
thum — Lau d grafschaft — freie Stadt! — Wie heisst dein engeres
Vaterland? — „Was ist des Deutschen Vaterland?^ —
Was weisst du von dem deutschen Volke? — Zu welcher Religion bekennen
sich die Deutschen? — In welchem Theile Deutschlands wohnen die meisten
Evangelischen? —
Welche Sprache redet das deutsche Volk? — Wie nennen wir diese
Sprache sonst noch? — Warum? —
Zeichnet nun ein Bild von Deutschland auf eure Schiefertafel!
Beschreibet es nach der Reihenfolge vorstehender Fragen!
Iv. Geschichten aus kr Geschichte kr Deutschen.
1. Die alten Deutschen.
Unser Vaterland hatte vor Jahrtausenden ein anderes Aussehen,
als heute. Wo wir jetzt volkreiche Städte und Dörfer, fruchtbare
Felder und Fluren, von belebten Landstraßen durchschnitten, erblicken,
war früher ein rauhes, unwirthbares Land, welches ungeheure Wälder,
durch deren Dickicht die Strahlen der Sonne nicht zu dringen ver-
mochten, von einem Ende bis zum andern durchzogen. Die Flüsse
strömten wild über ihre Ufer hinweg und bildeten Sümpfe und
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Max_v Max
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Deutschland Westen Deutschlands Deutschland Deutschland Deutschlands Deutschland Norddeutschland Deutschlands Deutschland
309
Muthwillen ein Rennthier wieder los, damit cs noch einnial für sie eingefangen
werde. Unterdessen bort man den Vater oder die Mutter sie schelten wegen des
Muthwillens, der oft die Wirkung hat, die ganze Heerde scheu zu machen. Wenn
die Heerde sich zuletzt hinstreckt, so viele hundert Thiere auf ein Mal rund um
das Zelt; so bilden wir uns ein, ein ganzes Lager zu sehen, den Befehlshaber
in der Mitte.
Wiederholungsfragen! —
Zeichnen und Beschreiben! —
20. Das britische Reich.
Das britische Reich (5700 Quadratmeilen und 29 Millionen
Bewohner) besteht aus zwei großen und verschiedenen kleinern Inseln,
die, zwischen der Nordsee und dem atlantischen Meere, dem mittel-
europäischen Festlande gegenüber liegen. Die östlichste und größte
der Leiden Hauptinseln wird amtlich Großbritannien genannt und
begreift England und Schottland. Großbritannien wird durch die
Nordsee von Dänemark, Deutschland und den Niederlanden,
durch die Meerenge von Calais (spr. Caläh) und durch den Kanal
von Frankreich getrennt. Die westliche der beiden großen Haupt-
inseln ist Irland, und wird durch das irische Meer von Groß-
britannien geschieden.
Was die äußere Gestalt des Bodens betrifft, so kann man
mit wenig Worten sagen: England ist ein Hügelland, Schott-
land ein Gebirgsland und Irland ein ebenes Land. — Das
Klima ist im Allgemeinen gemäßigt, aber doch in mancher Beziehung
verschieden in den drei Reichen. In England ist es meistens feucht,
obwohl nicht ungesund; Regen, Winde, Nebel sind hier häufig; der
Winter ist weniger kalt, als auf dem benachbarten Festlande, der
Sommer dagegen auch weniger warm. In Schottland (Hauptstadt
Edinburg) ist ein Unterschied zu machen zwischen dem nördlichen
und südlichen Theile, oder zwischen den Hochlanden und den sogenannten
Niederlanden: in jenen ist die Luft rein und sehr gesund, in diesen
meistens feucht. Das Klima Irlands (Hauptstadt Dublin) ist feucht
und weder so warm, noch so kalt, wie in England. Eis und anhal-
tender Schnee sind seltene Erscheinungen, dagegen Regen häufiger.
Der Boden ist im Durchschnitt fruchtbar, und zwar giebt es Gegen-
den von der höchsten Fruchtbarkeit in England und Irland, freilich
auch große Heidestrecken in jenem, und viele Moore in diesem Lande.
In Schottland ist beinahe im ganzen nördlichen Theile der Boden
unergiebig; die schottischen Niederlande sind dagegen meistens fruchtbar.
Mit Ausnahme von Holz und Wein besitzt das britische Reich an
europäischen Naturprodukten so viel, daß es nötigenfalls der Zu-
fuhren vom europäischen Festlande entbehren kann.
Die Engländer (auch Briten genannt) sind germanischen,
nämlich angelsächsischen Ursprungs und haben im Charakter, in
Fleiß und Ausdauer viel mit den Deutschen gemein; — sie übertreffen
uns aber in Kunstfleiß und Betriebsamkeit, in Handel und Gewerbe.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordsee England Schottland Deutschland Niederlanden Frankreich Irland England Irland England Schottland Edinburg Irlands Dublin England England Irland Schottland
398
eines feuerspeienden Berges hinunter gesehen. Da sah er in einer
ungeheuren Tiefe, unten in einer weiten Höhlung, drei unterirdische
Bergspitzen, aus denen oben Feuer und Rauch herausdrang. Auch im
Ätna sieht man, wenn er ganz ruhig ist, in der Tiefe unten das Feuer
beständig aufwallen, die Lavamasse wie ein siedendes Wasser immer
heraufkochen und wieder niedersinken.
Daß der eigentliche Heerd der Vulkane gar tief und weit entfernt
sein müsse, zeigen noch die öfters über 30 Mellen weit gehenden Erd-
beben, die bei solchen Ausbrüchen stattfinden. Überhaupt sind alle die
Erscheinungen, die bei großen vulkanischen Ausbrüchen vorkommen, gar
gewaltig und merkwürdig. Die Lust wird oft, z. B. bei denen aus
Island, auf 30 Meilen weit umher so finster, daß man bei Tage
Licht anzünden muß; auf das unterirdische Brüllen und auf das Beben
der Erde folgen dann berghohe Rauch- und Feuersäulen. Dabei
scheint der Himmel in der Gegend des feuerspeienden Berges in Feuer
zu stehen, Blitze fahren aus den Wolken hinunter nach dem brennenden
Schlunde, und Blitze fahren aus diesem hinauf. Regengüsse stürzen
nieder und machen die ausgeworfene Asche zu einem Schlammstrome,
welcher im Jahre 79 nach Christo in der Nähe des Vesuv zwei Städte
begrub, die man erst im vorigen Jahrhundert wieder zum Theil aus-
gegraben hat. Wie hießen diese Städte? —
8. Die Bewohner der Erde (die Menschheit).
Das eine Drittel der Erdoberfläche, aus der das Land besteht,
beträgt etwas über drittehalb Millionen Quadratmeilen und diese sind
den Menschen, deren jetzt mehr denn 1100 Millionen auf der Erde
leben, zur Bewohnung angewiesen. Daher kommen aus jede Million
Quadratmeilen über 400 Millionen Menschen, oder: auf jeder Quadrat-
meile würden mehr als 400 Menschen leben, wenn sie für alle Länder
durchaus gleich vertheilt wären. So ist es aber in der Wirklichkeit
keineswegs; denn — von einigen Statistikern höher, von andern
niedriger geschätzt — leben in:
Europa auf 182,000 Q.-M. 266 Will., also auf 1 Q.-M. etwa 1461 Menschen.
Asien „ 880,000 „ 650 „ „ „ 1 „ „ 738 „
Afrika „ 550,000 „ 150 „ „ „ 1 „ „ 272
Amerika „ 750,000 „ 65 „ „ „ 1 „ „ 86 „
Australien „ 180,000 „ 4 „ „ „ 1 ' „ „ 22 „
Auf der ganzen Erde leben also auf 2,542,000 Quadratmeilen 1135
Millionen oder auf einer Quadratmeile im Durchschnitt 446 Menschen.
Diesen Erdenraum nun bewohnt und bebauet das Menschen-
geschlecht; es wandert und reiset von einem Himmelsstriche zum andern,
übersegelt das trügliche Element der weiten Oceane, sucht seine Nahrung
und die Befriedigung seiner Bedürfnisse auf und unterhalb der Erd-
fläche, verschönert den Anblick der Natur und veredelt ihre Produkte
durch seine Werke der Kunst und durch gemeinnützige Erfindungen.
Von einer Zone zur andern schlägt das Menschengeschlecht seine Wohn-
plätze auf, wie es das Klima und die Beschassenheit des Erdreichs —
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Christo
Extrahierte Ortsnamen: Island Europa Asien Afrika Amerika Australien
34
27. Das Königreich Bayern.
(1)
1. Die acht Kreise, welche wir bis jetzt kennen gelernt haben,
bilden zusammen wieder ein größeres Ganze, einen Staat: das
Königreich Bayern. Der bayerische Staat ist alsd ein Verein von
sehr vielen Menschen, welche einen beträchtlichen Flächenraum auf der
Erde bewohnen; denn die Größe dieses Staates beträgt 1400 Qua-
dratmeilen mit 4,690,000 Einwohnern. Der bayerische Staat ist
aber kein zusammenhängender Flächenraum, sondern besteht aus zwei
getrennten, an Größe sehr ungleichen Theilen: dem Hauptlande
Bayern und der Pfalz. Das Hauptland besteht aus sieben Krei-
sen: Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken, Mit-
telfranken, Unterfranken und Schwaben. Nicht immer hat der
bayerische Staat in seiner jetzigen Größe bestanden. Derselbe hat in
Betreff seiner Länder gar vielfache Veränderungen erlitten, war bald
größer, bald kleiner und hat seine jetzige Gestalt und Ausdehnung von
1802 an besonders in den Jahren 1814, 1815 und 1816 erhalten.
2. Die Oberfläche des Bodens im Staate ist sehr verschieden.
Im Süden von Schwaben und Oberbayern erheben sich die Alpen.
Sie trennen Bayern von Vorarlberg, Tyrol und Salzburg
und heißen: westlich die Allgäuer, in der Mitte die Bayerischen,
und östlich die Salzburger-Alpen. Im Osten Bayerns zieht
sich der an Metallen reiche Vöhmerwald hin, von welchem der
rauhe bayerische Wald, der an der Donau hinstreicht, eine Fort-
setzung ist. Im Nordosten Bayerns befindet sich das Fichtelge-
birge, das genau im Mittelpunkte Deutschlands in Gestalt eines
Hufeisens emporsteigt und auch das bayerische Schottland genannt
wird. Es ist ein Hauptgebirgsstock, von welchem mehrere Bergreihen
nach verschiedenen Richtungen auslaufen und vier Flüsse nach den vier
Himmelsgegenden abfließen. Nördlich vom Fichtelgebirge ist der
Frankenwald, ein Schiefergebirge im nördlichsten Bayern; nordwest-
lich hiervon erhebt sich das Rhöngebirge mit dem 2850 Fuß hohen
Kreuzberg; südwestlich von der Rhön ist der Speffart, ein aus
bunten Sandsteinen gebildetes, waldreiches Gebirge. Von diesem
südöstlich liegt der Steigerwald, zwischen dem Main, der
Tauber und der Aisch. Den mittleren Theil Bayerns durchzieht
die fränkische Höhe, ein mäßiger Landrücken. In der Pfalz
befindet sich das Haardtgebirge, welches den westlichen Theil die-
ses Kreises gebirgig macht. Es ist somit nur der Norden und
Süden Bayerns eigentliches Gebirgsland, der mittlere Theil von dem
Hauptlande des bayerischen Staates ist ein weit ausgebreitetes, wellen-
förmiges Flachland, das von der Donau majestätisch durchströmt wird.
Nord- und südwärts von diesem Flusse breiten sich große Ebenen
aus, die überaus reich an Getreide sind; so die Ebene zwischen Re-
gensburg und Straubing, welche auch Bayerns Kornkammer
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TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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45
durch die trefflichen Wiesen und Alpenweiden. Das Vieh wird, so-
bald es die Jahreszeit zuläßt, auf das Gebirg zur Weide getrieben und
mit dem Auf- und Abzüge sind gewisse Feierlichkeiten verbunden. Die
Sennhütten, welche den Hirten zur Wohnung dienen, sind im All-
gemeinen so klein und einfach erbaut, daß sie nur dem Ledürfnißlosen,
hart gewohnten Bergbewohner Raum und Schutz geben.
Der Hausirhandel ist ein Haupterwerb des Tyrolers, und cs
giebt ganze Familien, welche sich demselben widmen und immer auf
Reisen sind. Einige ziehen mit Kanarienvögeln, andere mit Teppichen,
getrocknetem Obst, Öl, Wetzsteinen, Figuren aus Holz geschnitzt, Ala-
basterwaaren, oder als Tabuletkrämer (Kastenkramer), Bilder-
und Landkartenhändler in die Fremde, und treiben diesen Handel ent-
weder auf eigne Hand oder in Gesellschaft.
Wie liegt das Kaiserreich Österreich vom Königreich Bayern? — Wie
liegt es von unserer Schule? — Zeiget dahin 1 — Wie heissen die deutschen
Provinzen des Kaiserreichs? — Welche Landestheile des Kaiserreichs liegen
ausserhalb Deutschland ? — Gieb die Lage aller dieser Theile vom Erzherzog-
thum Österreich aus an! — Welche Hauptstädte dieser Theile kannst du an-
geben? — Was habt ihr sonst Merkwürdiges aus den deutschen Provinzen
behalten? — Wie heisst der Hauptfluss des Reiches? — Wie Hiesst derselbe?
— Wie heissen die Hauptgebirge und in welchen Theilen befinden sie sich ?
— In welcher Himmelsgegend stösst Österreich an das Meer, und wie heisst
dieses? — Jeder soll jetzt angeben, was er sich sonst noch aus dem Kaiser-
reich gemerkt hat! —
Wie viel Staaten in Deutschland kennt ihr jetzt? — Wie heissen sie? —
Was ist Bayern? —- Was Österreich? —
Zeichnet jetzt das Kaiserreich Österreich auf! —
Beschreibet es! —
29 a. Das Königreich Preußen.
(3.)
Das Königreich Preußen besteht aus zwei von einander ge-
trennt liegenden Theilen, dem östlichen und westlichen, welche zu-
sammen einen Flächenraum von etwa 5000 Quadrat-Meilen einneh-
men und von mehr als 18 Millionen Menschen bewohnt werden.
Der östliche Theil besteht aus den Provinzen: Brandenburg, Pom-
mern, Preußen, Posen, Schlesien und Sachsen und der westliche
aus der Rheinprovinz und der Provinz Weftphalen.
Die Oberfläche des Bodens ist in diesem Staate sehr verschieden. In
der Rhein Provinz erheben sich zu beiden Seiten des Rheines,
der sie durchfließt, herrliche Berg- und Hügelreihen mit ihren, zahlreich
mit Reben bepflanzten Abhängen und waldgekrönten Rücken. So im
Süden von der Mosel, einem Nebenflüsse des Rheines, der Hunds-
rück, im Norden derselben das unfruchtbare Eifelgebirge und nord-
westlich hiervon das hohe Veen; auf dem rechten Rheinufer dagegen
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Bayern Brandenburg Posen Sachsen Rheinprovinz Rhein
149
Was half den Goldwäschern jetzt das gefundene Gold? Sie konnten
dafür nicht einmal Brod kaufen und manche mußten Hungers sterben.
In unserm Ackerboden ist viel Gold verborgen; aber nur der fleißige
Arbeiter findet es; denn das Sprichwort sagt:
„Die rechte Goldgrub' ist der Fleiß
Für den, der ihn zu üben weiß."
Unter den deutschen Flüssen führt der Rhein das meiste Gold;
doch ist gegenwärtig von Goldgewinnung in Deutschland fast gar
nicht die Rede. Die bedeutendsten Goldlager finden sich in Un-
garn, Rußland, Afrika, Amerika und Australien.
80. Das Silber.
Das Silber findet sich fast in allen Gebirgen, nirgends aber so
häufig als in Amerika, wo man Gänge entdeckt hat, die wie silberne
Mauern aus dem vom Regenwasser weggespülten Gestein hervorragten.
Hier und da hat man in ältern Zeiten auch in Deutschland größere
Silbermassen gefunden, zu Schneeberg in Sachsen z. B. ein Stück,
das hundert Centner wog und so groß war, daß der damalige Kurfürst
darauf mit seinem ganzen Hosstaat speis'te, wie auf einer Tafel. Die
meisten und reichsten Silberbergwerke in Deutschland und Amerika sind
von gewöhnlichen unwissenden Leuten -entdeckt worden: das bei Frei-
burg in Sachsen z. B. durch Fuhrleute, die durch den Wald fuhren;
das Schneeberger durch einen Mann aus der Donaugegend, der
mit Schustergeräth und allerhand andrer kleiner Waare Handel trieb,
und sich da, wo jetzt Schneeberg liegt, im Walde verirrt hatte. Die
Silbergruben bei An nab erg in Sachsen sind — wie die Sage erzählt
— durch einen armen Bergmann, Daniel Knappe genannt, aufge-
funden worden.
Wie aus dem Golde, so verfertigt man auch aus dem Silber Mün-
zen und vielerlei Geräthschaften. Da es aber nur geringe Härte besitzt
und sich deßhalb im Gebrauch rasch abnutzen würde, so vermischt man
es mit dem härtern Kupfer, wodurch es nichts von seinem Glanze
einbüßt. Ein Pfund reines Silber kostet 28 Thlr. Die größeren
deutschen Silbermünzen (Vereinsthaler, preußische Thaler,
Gulden, oesterreichische Gulden) haben gleich den Goldkronen
einen gesetzlichen Feingehalt von 9/ío reinem Silber auf Vio Kupfer.
Aus einem Pfunde (— 500 Gramm) feinen Silbers werden 30
Vereinsthaler (preuß. Thaler), 52vz Gulden und 45 oesterreichische
Gulden geprägt.
In ganz reinem Zustande ist das Silber weiß, glänzend und sehr
dehnbare Zwar steht es in Betreff der Dehnbarkeit dem Golde nach,
aber es läßt sich doch zu äußerst dünnen Blättchen walzen, von wel-
chen erst 100,000 auf einander gelegt die Dicke eines Zolles geben.
Aus 1 Zent, d. i. aus dem dreitausendsten Theil eines Pfundes, läßt
sich ein Drath von 960 Fuß Länge ziehen.
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Extrahierte Personennamen: Bergmann Daniel_Knappe
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Deutschland Afrika Amerika Australien Amerika Deutschland Sachsen Deutschland Amerika Sachsen Donaugegend Sachsen