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schaft Meißen, aus welcher das jetzige Sachsen nachmals entstan-
den ist. Auf einem schön gelegenen Berge an der Elbe ließ er das
Schloß Meißen erbauen, dessen ehrwürdige alte Mauern noch jetzt an
die graue Vorzeit erinnern. Gegen die Wenden aber jenseit der Ha-
vel wurde die Markgrafschaft Nordsachsen oder die wendische
Mark, die nachherige Altmark, errichtet, aus welcher die Mark Bran-
denburg hervorgegangen ist.
Wahrend dieser Waffenübungen der Deutschen im Scherz und
Ernst waren die neun Jahre des Waffenstillstandes mit den Ungern
verflossen. Heinrich versammelte seine Sachsen, trat unter sie, und
sprach: „jetzt ist das Reich beruhigt; nur die Ungern sind noch unbe-
zwungen. Bisher habe ist euch besteuern müssen, um diesen Feind
zu bereichern; nun muß ich gar Kirchen und Geistlichkeit berauben,
um ihrer Raubsucht zu genügen, bis uns zuletzt nichts als das nackte
Leben übrig bleibt. Wollt ihr nun, daß ich den Gott geweihten
Schatz angreife und den Feinden der Christenheit gebe, oder ihn lie-
der zur Ehre Gottes anwende." Da rief das Volk mit lauter Stimme:
„das Geld werde dem heiligen Gotte geweiht!" Zugleich hob es
seine Hände gen Himmel, und versprach dem Könige thätige Hülfe.
Jetzt kamen die Gesandten der Ungern, und begehrten aufs Neue
die versprochenen Geschenke. Aber Heinrich ließ ihnen zum Hohn ei-
nen räudigen Hund reichen, dem die Ohren und der Schwanz abge-
schnitten war; wollten sie einen andern Zins, sagte er, so möchten sie
ihn mit den Schwertern holen. Da zogen die Gesandten mit drohen-
den Worten ab.
Im Frühjahre 933 zog ein unabsehbarer Haufe von Ungern
racheschnaubend durch Böhmen, über das Erzgebirge, und brach in
Thüringen und Sachsen ein. Was fliehen konnte, floh. Die Zurück-
gebliebenen wurden ermordet, die Weiber und Kinder gefangen .fortge-
schleppt, das offne Land verwüstet, die Saat zertreten, die Ortschaf-
ten verbrannt. Der Haufen theilte sich; der kleinere wandte sich gen
Sondershausen oder Eisenach, und wurde hier von den Deutschen
gänzlich aufgerieben. Der größere Haufen rückte vor Merseburg, weil
die Sage ging, daß hier ein Schatz aufbewahrt würde. Eilig sam-
melte Heinrich seine Mannen im Braunschweigschen, und stürmte her-
bei. Südlich von Merseburg ist ein Berg; auf diesen lagerte er sich,
während die Ungern unten im Blachfeld im Lager standen. Sie zün-
deten große Feuer an, ein Zeichen für die Zerstreuten, sich zu sam-
meln zur Schlacht. Drei Tage nach einander stieg Heinrich hinab in
die Ebene, ohne anzugreifen, damit seine Krieger sich an den Anblick
der wilden Ungern gewöhnen möchten. Der vierte Tag war von
ihm zur Schlacht bestimmt. Jetzt ordnete er seine Mannen, eilte von
einer Schlachtreihe zur andern, und sprach ihnen Muth ein. „Ver-
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Ernst Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
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auf dem Berge Gargano zu beten, hierher gekommen waren, und
steckte die Fahne der Empörung auf. Aber in einer Schlacht bei
Cannä, wo einst Hannibal gesiegt hatte, wurden die Normannen von
den Griechen besiegt, und diese warfen ihre Blicke, nun selbst auf Rom.
Dies bewog den Papst (Benedict 8.) nach Deutschland zu reifen, wo
er zugleich den Dom in Bamberg einweihte, und den Kaiser um Bei-
stand zu bitten. Heinrich folgte dem Rufe über die Alpen, eroberte
mehrere Städte, ertheilte den Normannen Ländereien, konnte aber keine
bleibende Hülfe gewähren. Seuchen rissen in seinem Heere ein, und
eilig kehrte er nach Deutschland zurück.
Auch in seinen andern Unternehmungen war Heinrich nicht glück-
lich. Noch zweimal mußte er gegen den unruhigen und treulosen Bo-
leslaus Chrobri von Polen zu Felde ziehen; aber beide Male ging es
unglücklich, und zuletzt mußte er ihm Schlesien, die Lausitz und einen
Theil der Mark überlassen. Heinrich starb 1024, wenig bedauert, weil
er mehr wegen seines guten Willens, als wegen seines Vollbringens
achtungswerth war. 122 Jahre später hat ihn der Papst (Eugen 3.)
unter die Zahl der Heiligen gesetzt.
Heinrich 2. war der letzte des erlauchten sächsischen Hauses. Die
deutschen Fürsten mußten sich also nach einem andern Hause umsehen.
Doch ehe wir sehen, auf welches die Wahl siel, wollen wir auf die
Sitten jener Zeit einen Blick werfen. >
42. Sitten der Deutschen im 10ten und Ilten Jahrhundert.
(Art der Kaiserwahl. Reichstage. Lehnsverfaffung. Kriegswesen. Städte.
Deutsche Bauart. Rohheit der Sitten. Klosterschulen.)
Das früherhin aus so verschiedenen ^Völkerschaften bestehende
deutsche Volk sing immer mehr an, nur Eine Nation auszumachen.
Die Sprache, die Sitten, die Verfassung wurde ein allen Deutschen
gemeinsames Gut. Der Franke betrachtete den Sachsen, der Baier
den Schwaben nicht mehr als einen Fremdling, sondern als einen Lands-
mann, und immer glücklicher wurde der Zustand selbst des gemeinen
Volks. Das verdankte es ganz vorzüglich den ausgezeichneten Eigen-
schaften der Könige aus dem sächsischen Hause, vornehmlich dem treff-
lichen Heinrich dem Vogler, durch dessen weise Einrichtungen Handel,
Gewerbe und Ackerbau immer mehr gewannen.
Der König wurde noch immer von den Herzogen gewählt, doch
so, daß alle Freie an der Wahl Antheil nahmen. An einem bestimm-
ten Tage, den der Erzbischof von Mainz bestimmte, versammelten sich
auf einer großen Ebene am Rhein zwischen Mainz und Worms die
verschiedenen deutschen Völker, jedes unter seinem Herzoge. Nach
langen Berathschlagungen setzten sich die Großen nieder, während das
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Hannibal Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Eugen Heinrich_2. Heinrich Franke Heinrich_dem_Vogler Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Cannä Rom Deutschland Bamberg Deutschland Sachsen Schwaben Mainz Rhein Mainz Worms
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Egeno, auftrat, und den Herzog beschuldigte, ihn zur Ermordung
Heinrichs gedungen zu haben. Es wurde dem Herzog ein Tag ge-
setzt, an welchem er sich durch einen Zweikampf von seiner Schuld
reinigen sollte; aber Otto weigerte sich, weil sein Kläger ein übel be-
rüchtigter Mensch war. Heinrich hielt dies für ein Bekenntniß seiner
Schuld, und .entsetzte ihn seines Herzogthums. Er gab es einem tücki-
schen Italiener, Welf, der seine Frau, eine Tochter Otto's, verstieß,
um das Herzogthum zu erhalten. Die Sachsen waren schon lange
dem Könige abgeneigt; nun wurden sie es noch mehr um Otto's
Willen.
Aber-auch Heinrich haßte die Sachsen, weil sie ihm von Adal-
bert als ein unruhiges, widerspenstiges Volk geschildert waren. Dar-
um ließ er noch mehr Bergschlösser in ihrem Lande bauen, und gab
zu, daß seine Besatzungen von den Schlössern aus das Land verwüste-
ten, Vieh wegtrieben und die Menschen mißhändeltce Ja man er-
zählte, er habe, als er sich von einem Berge einst umgeschaut: ausge-
rufen: „Sachsen ist ein schönes Land, aber die darin wohnen, sind
nichtswürdige Knechte." Ferner nahm er den sächsischen Grafen Mag-
nus, Otto's Freund, und diesen selbst hinterlistig gefangen, als sie
in Folge gepflogener Unterhandlungen nach Halberstadt gekommen, ihm
ihre Unterwerfung zu bezeigen, und wollte jenen, trotz aller Bitten seiner
Freunde, nicht anders losgeben, als wenn er auf das Herzogthum
verzichtete, das ihm gerade damals durch den Tod seines Vaters (des
Herzogs Ordolf) zugefallen war. Erst nach einem Jahre erhielt Otto,
nach zwei Jahren Magnus seine Freiheit zurück.
Noch ehe Magnus losgegeben war, hatten die vielen Bedrückun-
gen, die sich Heinrich und seine Leute in Sachsen erlaubt hatten, die
Unzufriedenheit so gesteigert, daß die meisten Bischöfe und Grafen der
Sachsen in eine große Verbindung gegen Heinrich zusammengetreten
waren.
Sie sammelten 60,000 Mann; Otto von Nordheim stellte sich
an ihr Spitze. Zuerst versuchten sie den Weg der Güte, und schickten
eine Gesandtschaft an ihn nach Goslar. Sie verlangten von Hein-
rich, er solle die Bergschlösser niederreißen, nicht immer seine Wohnung
in ihrem Lande aufschlagen, bessere Rathgeber annehmen, und sich
sittlicher aufführen; sonst — würden sie ihn nicht ferner als ihren
Herrn erkennen. Heinrich gab ihnen eine verächtliche und zweideutige
Antwort. Da rückten sie schnell vor die Harzburg (zwischen Goslar
und Jlsenburg, am Rande des Harzes, wohin er sich von Goslar
begeben hatte, und schlossen die Burg ein. - Nun wurde ihm bange.
Er benutzte eine dunkle Nacht, um mit weniger Begleitung, von ei-
nem Jäger geführt, durch die dichte Waldung zu entfliehen. Drei
Tage lang irrte er hungrig und voll Bangigkeit umher; endlich er-
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Otto Heinrich Heinrich Welf Heinrich Heinrich Otto Magnus Magnus Magnus Magnus Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Otto Heinrich
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reichte er (Eschwege in) Hessen, sammelte seine Getreuen um sich,
warf sich vor den erschienenen Fürsten auf die Knie, und bat um
Beistand. Alle Anwesende waren gerührt, aber gleich die Sachsen
zu bekriegen, schien ihnen zu übereilt; man schlug Unterhandlungen
vor, die aber zu nichts führten, und den Sachsen Zeit ließen, auch
die Thüringer für ihre Sache zu gewinnen. Indessen hielt ein groß-
ßer Theil der Fürsten eine Versammlung in Gerstungen (unweit Eise-
nach), 1073, auf welcher sie beschlossen, an Heinrichs Statt, der sich
der Krone so unwürdig gezeigt hätte, einen andern König zu wählen.
Sie warfen ihre Augen auf Rudolph von Schwaben, Heinrichs
Schwager, einen stattlichen Herrn, voll Tapferkeit und Heldenmuth.
Dieser willigte auch ein, wenn alle Fürsten es so haben wollten;
fürs erste aber sollte die Wahl verschwiegen bleiben. Was dem un-
glücklichen Heinrich die Herzen noch mehr entfremdete, war, daß ein
Ritter (Regenger) auftrat, und aussagte, jener habe ihn und andere
Ritter gewinnen wollen, die versammelten Fürsten zu überfallen, und
die vornehmsten derselben zu ermorden. Nun sielen fast alle von ihm
ab, und unverholen sagten sie ihm den Gehorsam auf, obgleich jener
Ritter von denen, die er als Mitschuldige genannt, der Lüge bezüch-
tigt wurde, und bald darauf, von Gewissensvorwürfen geäugstigt, in
Wahnsinn verfiel und starb. In solcher Bedrängniß war vor ihm
noch kein König der Deutschen gewesen. Da ihm die Fürsten den
Rücken kehrten, wandte er sich an die Städte, gewann sie durch ihnen
verliehene Vorrechte, und fand bei ihnen treue Hülfe. Am meisten in
Worms. Ungemahnt zogen ihm Schaaren gerüsteter Bürger entge-
gen, um ihn durch ihren Anblick in seinem Unglücke aufzurichten. Als
er in Worms einzog, empfing ihn die gerüstete Jugend, und gelobte
ihm Beistand auf eigene Kosten und Treue bis in den Tod, so daß
sein Gemüth sich erheiterte, und er Hoffnung faßte, durch die Liebe
und Treue- seiner Bürger seine Feinde zu überwältigen. Aber diese
Hoffnung schwand bald wieder, da er die große Uebermacht der Sach-
sen und Thüringer sah, und dies bewog ihn denn endlich, ihnen einen
Frieden anzutragen. Er Unterzeichnete ihn in Gerstungen mit schwe-
rem Herzen; denn er mußte versprechen, nicht nur Otto von Nord-
heim wieder als Herzog von Baiern einzusetzen, sondern auch alle
neuangelegte Bergschlösser in Sachsen und Thüringen niederreißen zu
lassen. Diesen Bedingungen nachzugeben, wurde ihm unendlich schwer.
Mit tiefem Schmerze sah er die schönen Schlösser fallen. Vor allem
war ihm die Harzburg theuer. Sie war das festeste von allen,
noch ganz neu; in ihr prangten die glänzenden königlichen Ge-
mächer, und in der reich begabten Kirche ruhten die Gebeine seines
früh verstorbenen Sohnes. Wenigstens diese Burg wünschte er zu
erhalten, und nachdem er vergebens gebeten hatte, erlangte er wenig-
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs_Statt Heinrichs Rudolph_von_Schwaben Heinrichs
Schwager Heinrichs Heinrich Heinrich Otto
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die ist es, mit der ich einst Heinrichen den Eid der Treue schwur!"
Als er den Tod nahe fühlte, fragte er mit schwacher Stimme: „wer
hat den Sieg?" die Umstehenden antworteten: „Ihr, Herr!" — Da
sprach er: „nun leide ich freudig lebend und sterbend, was der Herr
will. Nun kümmert mich der Tod nicht, wenn ich ihn mit der Ehre
des Sieges erleide." So verschied er. Sein Grab und seine ver-
dorrte Hand werden noch in Merseburg in der Domkirche gezeigt.
Für Heinrich konnte nichts erwünschter kommen, als der Tod
seines Gegners. Denn viele wandten sich nun wieder zu ihm, weil
sie das Ende Rudolphs für ein Gottesgericht hielten; es ging nämlich
ein Gerücht, Gregor habe kurz vorher gesagt: „noch in diesem Jahre
wird der falsche König sterben." Heinrich sah sich bald wieder so
stark, daß er gar auf Gregor selbst losgehen konnte, während er den
Kampf gegen die Sachsen seinem Schwiegersöhne Friedrich von Stau-
fen überließ. Der Krieg gegen Gregor zog sich von 1081 bis 1084
hin. Endlich glaubte Heinrich, Gregor könnte ihm nicht mehr ent-
gehn. Ein Theil der Stadt war schon eingenommen, und die En-
gelsburg, in welche er geflüchtet war, umstellt — da wurde ihm der
Papst doch noch entführt.
Der ritterliche Normannenherzog, Robert Guiscard, führte
ein Normannenheer herbei. Er kam, um den Papst Gregor zu ret-
ten, und entführte ihn nach dem Kloster Monte Cassino, später nach
Salerno. Aber der mannigfache Aerger und Kummer hatte des alten
Gregors Lebenskraft erschöpft. Er überlebte seine Rettung nur kurze
Zeit. Als er — es war in Salerno — seinen Tod nahe fühlte, ließ
er die ihm getreuen Bischöfe kommen, und sprach: „geliebteste Brüder,
ich will keine meiner Thaten sehr rühmen; aber darauf vertraue ich,
daß ich stets das Recht geliebt, und Gottlosigkeit gehaßt habe." Und
als nun jene sich beklagten, daß sie ihn verlieren sollten, hob er seine
Augen gen Himmel, breitete seine Arme aus, und rief: „ ich steige
dort hinauf, und übergebe euch mit flehentlichen Bitten dem gnädigen
Gott." Seine letzten Worte waren: „ich habe das Recht geliebt, und
das Unrecht gehaßt, darum sterbe ich in der Verbannung." Er starb
1085, wahrlich ein merkwürdiger Mann!
Jetzt schien es, als sollte für den armen verfolgten Heinrich eine
ruhigere Zeit angehen. Seine Feinde hatten zwar an Rudolphs
Stelle in Eisleben (1081) einen neuen Gegenkönig gewählt, den Gra-
fen Herrmann von Luxemburg, den man auch den Knoblauchs-
könig spottweise nannte, weil um Eisleben viel Knoblauch wuchs;
aber das war ein schwacher Mann, der bald alles Vertrauen der Für-
sten verlor, und nach sieben Jahren selbst seine Würde niederlegte.
Auch die Sachsen legten sich endlich zum Frieden, weil sie des Krie-
ges müde, und die ärgsten Aufhetzer, namentlich Otto von Nordheim,
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Gregor Gregor Heinrich Heinrich Gregor Gregor Friedrich_von_Stau- Friedrich Gregor Gregor Heinrich Heinrich Gregor Gregor Robert_Guiscard Gregor Gregor Gregors Heinrich Heinrich Herrmann Otto
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die Bischöfe und Aebte sollten ohne Simonie mit Zustimmung des
Kaisers gewählt werden, und von diesem die Investitur mit Ring und
Stab empfangen; Paschalis und die andern Gefangenen die Freiheit
erhalten, jener aber schwören, sich nie wegen des erfahrnen Schimpfes
zu rächen, auch nie gegen Heinrich den Bann auszusprechen. Zugleich
erlaubte der Papst nun erst die Beisetzung der Leiche Heinrichs 4. in
geweihte Erde. Nachdem alles feierlich beschworen worden war, zog
Heinrich zum zweiten Male nach Rom, und erhielt in der Peterskirche
die Krönung. Aber nachdem Heinrich nach Deutschland zurückgekehrt
war, trat bald der alte Zwist wieder hervor. Paschal erklärte auf einer
Kirchenversammlung in Nom, jener Vertrag sey erzwungen, und habe
daher keine Gültigkeit; er werde an den Grundsätzen Gregors 7. und
Urbans 2. halten, und nie die Investitur dem Kaiser überlassen. Und
da Paschal geschworen hatte, ihn nicht in den Bann zu thun, so sprach
der Erzbischof von Vienne den Bann gegen Heinrich aus, weil dieser
den Papst gefangen genommen hatte, und Paschal war eidbrüchig ge-
nug, seine Einwilligung dazu zu geben.
Dieser Bann erregte in Deutschland große Bewegung. Heinrich
hatte sich durch seine durchgreifende Handlungsweise viele Feinde ge-
macht, die nun den Bann zum Vorwand nahmen, sich gegen ihn zu
erklären. An die Spitze derselben stellte sich Heinrichs ehemaliger Kanz-
ler und alter Freund, den er kurz vorher erst zum Erzbischof von
Mainz erhoben hatte, Adalbert. Aber Heinrich war nicht so leicht
einzuschüchtern. Er ließ den undankbaren Kirchenfürsten sogleich grei-
fen und ins Gefängniß werfen; dann siel er verwüstend in Sachsen
ein, dessen Herzog, Lothar Graf von Süpplingenburg, sich nebst
dem Landgrafen Ludwig dem Springer von Thüringen auch gegen
ihn erklärt hatte. Von diesem traurigen Geschäft ging er zu einem
fröhlicheren über, indem er in Mainz seine Vermählung mit der in-
dessen herangewachsenen Mathilde feierlich vollzog. Alle deutsche Für-
sten waren dazu geladen; fast alle erschienen, auch Herzog Lothar,
aber dieser im Bußgewande, warf sich vor dem Kaiser nieder, und
flehte um Vergebung. Heinrich vergab ihm; dagegen ließ er den Land-
grafen Ludwig, der auch nach Mainz gekommen war, ohne vorher um
Vergebung gebeten zu haben, greifen und ins Gefängniß werfen. Diese
Gewaltthat erregte allgemeines Murren. Fast alle verließen Mainz
und den Hof, und traten in eine große Verbindung gegen den Kaiser
zusammen. Dieser zog wieder nach Sachsen. Hier kam es zur
Schlacht am Welfesholze im Mansfeldschen 1115. Die Helden
des Tages waren auf des Kaisers Seite Graf Hoyer von Mansfeld,
auf der der Verbündeten der junge Graf Wieprecht von Groitsch, dessen
alten Vater der Kaiser gefangen hielt. Zwischen beiden erhob sich ein
furchtbarer Kamps; lange schwankte der Sieg, weil beide gleich starke
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Paschalis Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Gregors Urbans Urbans Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Lothar_Graf_von_Süpplingenburg Ludwig_dem_Springer_von_Thüringen Ludwig Lothar Heinrich Heinrich Ludwig Ludwig Graf_Hoyer_von_Mansfeld Graf_Wieprecht_von_Groitsch
Extrahierte Ortsnamen: Rom Deutschland Gregors Deutschland Mainz Sachsen Mainz Mainz Mainz Sachsen Mansfeldschen
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wieder Herausgetrieben, und endlich gar genöthigt, in St. Gcrmano
Frieden zu schließen und den Bann zu lösen.
Nun schien es, als wenn Friedrich einige Ruhe genießen sollte.
Aber so gut sollte es diesem Kaiser nie werden. Denn nun empörten
sich Mailand und die andern guelsischen Städte der Lombardei, und
Gregor unterstützte sie heimlich, weil ihm daran lag, daß Friedrich
nicht zu mächtig werden sollte. Aber ein größerer Kummer war dem
Kaiser noch aufgespart. Sein Sohn Heinrich empörte sich gegen ihn
(1235). Friedrich hatte ihm manchmal wegen seiner üppigen Lebens-
art Vorstellungen gemacht; das war dem stolzen Jüngling unerträg-
lich, nichtswürdige Schmeichler regten ihn noch mehr an, er vergaß
alle Pflichten der Dankbarkeit und des Gehorsams, und machte mit
den Lombarden einen Bund gegen seinen königlichen Vater. Nothge-
drungen zog Friedrich gegen seinen Sohn zu Felde. Sobald er nach
Deutschland kam, empfingen ihn die Fürsten mit Ehrerbietung, und
erklärten auf einem Reichstage in Regensburg seinen Sohn für schul-
dig. Dadurch verlor dieser allen Muth, und flehte die Gnade des
Kaisers an. Zwar verzieh ihm dieser auch auf einem Reichstage in
Worms; da aber der Sohn seine Umtriebe erneuerte, ließ ihn der
Kaiser in ein festes Schloß (St. Felice) nach Apulien bringen, wo er
sieben Jahre darauf starb.
Auf dieses traurige Geschäft folgte ein fröhlicheres. Friedrich
war Wittwer, und warb um die schöne Jsabella, die Schwester des
Königs von England, Heinrichs 3. In Cöln, der reichsten deutschen
Handelsstadt damals, wurde sie mit ungemeiner Pracht empfangen.
Am 10,000 Bürger und Jünglinge zogen ihr frohlockend entgegen,
alle in festlichen Kleidern und herrlich geschmückt. Viele ritten statt-
liche Rosse, schwenkten die Lanzen, und führten, die Rosse hin und
wieder tummelnd, Ritterspiele auf. Auch kamen ihr auf trockenem
Boden prächtige Schiffe entgegengefahren. Sie wurden von Pferden
gezogen, die aber nicht gesehen wurden, weil sie sich unter den Schif-
fen befanden, und mit purpurnen Decken bedeckt waren. In den
Schiffen saßen Geistliche, welche, von Orgeln begleitet, liebliche Ge-
sänge ertönen ließen. Als die Braut in den Straßen der Stadt an
allen Fenstern, auf allen Balconen die frohe Menge erblickte, nahm sie
den Schleier ab, und grüßte freundlich. Dafür priesen Alle ihre aus-
nehmende Schönheit und Herablassung. Die deutschen Ritter schenk-
ten ihr eine kostbare Wiege, deren Decke aufs kunstreichste aus Elfen-
bein, Gold, Muscheln und Perlen 'zusammengesetzt war. Die Hoch-
zeit-wurde in Worms gefeiert (1235).
Dann hielt Friedrich einen großen Reichstag in Mainz, der von
85 Fürsten und hohen Prälaten, 12,000 Edeln und unzähligem Volk
besucht wurde. Heinrichs Schuld wurde hier nochmals anerkannt.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]
Extrahierte Personennamen: Gcrmano Friedrich Friedrich Gregor Gregor Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
war_Wittwer Friedrich Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrichs
Extrahierte Ortsnamen: Mailand Deutschland Regensburg Worms Apulien England Worms Mainz
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Verwünschung, die brennenden Kerzen um, die sie in der Hand tru-
gen, und löschten das Licht aus. Laddeo aber schlug sich im tiefen
Schmerze an die Brust, und rief: „dies ist ein Tag des Wehs und
des Jammers!" So verließ er den Saal. Als Friedrich erfuhr, daß
man ihn entsetzt habe, warf er einen finstern Blick über die ihn gerade
umgebende Menge hin, und sprach: „so hat mich denn dieser Papst
in seiner Synode verworfen; er hat mich meiner Krone beraubt.
Geht und bringt mir meine Kleinodien." Aus der ihm dargereichten
Schachtel nahm er eine der Kronen, setzte sie sich aufs Haupt, und
rief, sich mit drohendem Blicke erhebend: „nein! noch ist sie nicht ver-
loren, meine Krone! und ehe ich sie hingebe, müssen noch Ströme
von Blut fließen."
Leider gingen auch diese Worte in Erfüllung; denn der Papst
suchte überall dem Kaiser offene und heimliche Feinde zu erwecken,
und Friedrich schlug dagegen wacker darein. Auf Innocenz Betrieb
wählten viele deutsche Fürsten 1246 einen andern König, Heinrich
Raspe, Landgrafen von Thüringen, den man spottweise den Pfaf-
fenkönig nannte, weil fast nur die Bischöfe und Aebte auf seiner Seite
waren. Dieser Mann nahm die ihm dargebotene Krone nur ungern
an, und starb schon nach 9 Monaten an einer Wunde, die er in einem
Treffen bei Ulm gegen des Kaisers Sohn Konrad erhalten hatte.
Darauf wurde von Friedrichs Feinden der erst zwanzigjährige Graf
Wilhelm von Holland (1247 —1256) gewählt, ein Mann von
weniger Kraft. Während sich Konrad, Friedrichs Sohn, mit ihm
und seiner Parthei tapfer in Deutschland herumschlug, hatte Friedrich
mit den Lombarden alle Hände voll zu thun. Aber diese Kriege wa-
ren es weniger, die seinen hohen Geist beugten, als nagender Her-
zenskummer. Die Einwohner von Bologna hatten seinen liebsten
Sohn, Enzio, aefangen qenommen/^md weigerten sich hartnäckig,
ihn jemals wieder frei zu geben. Auch ist er wirklich in der Gefan-
genschaft, erst nach 22 Jahren, gestorben. Ferner wurde ihm sein
Geheimschreiberund vieljähriger Freund, Peter de Vincis, untreu,
und gar über dem Versuche betroffen, seinen Herrn zu vergiften. Das
alles beugte ihn so tief, daß er sich recht ernstlich nach der Ruhe des
Grabes sehnte. Wiederholt bot er dem Papste Friede und Versöhnung
an; aber Innocenz wies die ihm dargebotene Hand zurück, weil er
voraussah, daß Friedrich bald ganz unterliegen würde. Endlich starb
der lebensmüde Kaiser 1250 auf einem einsamen Schlosse (Firenzuola)
in Apulien.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Laddeo Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Innocenz_Betrieb Innocenz Heinrich
Raspe Heinrich Konrad Konrad Friedrichs Friedrichs Wilhelm Konrad Konrad Friedrichs Friedrich Friedrich Enzio Peter_de_Vincis Innocenz Innocenz Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Ulm Holland Friedrichs Deutschland Bologna Apulien
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schickten die Einwohner Boten nach Aragonien; Peter kam, und nahm,
als Konradins Erbe, von der Insel Besitz. Die Ermordung jener
Franzosen ist es, welche man die sicilianische Vesper nennt.
Als Karl von Anjou die Kunde von der Empörung erhielt, biß
er vor Wuth mit den Zahnen in seinen goldenen Stockknopf. Dann
sprach er gefaßt: „Herr Gott! es hat dir gefallen, mir Unglück zu
senden; möge es dir doch auch gefallen, daß mein Stern langsam un-
tergehe.^ — Er blieb zwar König von Neapel bis an seinen Tod,
der 3 Jahre darauf erfolgte, aber glücklich hat er nicht regiert. Beide
Hauser, das aragonische in Sicilien und das Haus Anjou in Neapel
schlossen 1302 einen Frieden, nach welchem jedes in seinem Besitze
blieb. Karls Geschlecht erlosch 1435, der Mannsstamm Peters erst
1516 mit Ferdinand dem Katholischen.
57. Das Interregnum. -— Rudolph von Habsbürg. —
Adolph von Nassau.
(Interregnum 1250 — 73. Richard von Cornwalliö 1256 — 72 und Alfons 10. von
Eastilien. Rudolph von Habsburg 1273 —1291. Krieg mit Primislav Ottokar
von Böhmen. Schlacht bei Ciftersdorf 1278. Eberhard von Würtemberg. Adolph
von Nassau 1291 — 98. Albrecht der Unartige von Meißen und Thüringen und
seine Söhne Friedrich und Diezmann. Schlacht bei Gellheim 1298.)
Als, wie oben erzählt worden ist, Konrad 4. 12.54 in Italien
starb, lebte noch sein Gegenkönig Wilhelm von Holland. Aber
Nutzen hatten die Deutschen von seiner Regierung so wenig als von der
Konrads. Jeder Herzog, ja jede Stadt und jeder Ritter, that, was
ihm beliebte und wozu er die Macht hatte. Es riß eine greuliche Un-
ordnung in Deutschland ein; denn auf Wilhelms Befehle achtete nie-
mand. Die Raubschlösser mehrten sich auf eine schauderhafte Weise.
Keiner war mehr seines Lebens und Eigenthums sicher. Er selbst
stand in gar keiner Achtung: Die Bürger von Coblenz hieben ein-
mal, ohne daß er sie strafen konnte, seine Soldaten zusammen; der
Erzbischof von Cöln wollte ihn einst in seinem Passaste gar verbren-
nen; und ein Edelmann wagte es ungestraft, Wilhelms Frau auf offe-
ner Straße auszuplündern. Endlich starb er 1256 in einem Kriege
mit den Friesen. Bei Medenblick in Westfriesland wollte er über einen
zugefrornen Sumpf reiten, brach ein in den Morast, und ehe ihm die
Seinigen zu Hülfe kommen konnten, erschlugen ihn die Friesen.
Nach seinem Tode, den in Deutschland Keiner beklagte, wollte
kein deutscher Fürst die Kaiserwürde annehmen, weil weder Ehre noch
Vortheil damit verbunden schien; denn wer konnte gern über Leute
gebieten wollen, die nicht zum Gehorsam gezwungen werden konnten?
Da schlugen die geistlichen Kurfürsten vor, einen fremden Herrn zum
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Konradins Karl_von_Anjou Karl Hauser Karls Peters Ferdinand Rudolph_von_Habsbürg Adolph_von_Nassau Richard_von_Cornwalliö Alfons Rudolph_von_Habsburg Ottokar
von_Böhmen Ottokar Eberhard_von_Würtemberg Adolph
von_Nassau Albrecht Friedrich Friedrich Konrad_4._12.54 Konrad Wilhelm Konrads Wilhelms Wilhelms Wilhelms
Extrahierte Ortsnamen: Aragonien Neapel Sicilien Haus_Anjou Neapel Karls Gellheim Italien Holland Deutschland Coblenz Westfriesland Deutschland
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deurschen Kaiser zu wählen. Der Erzbischof von Cöln und die meisten
andern Fürsten wählten Grafen
Richard von Cornwallis, 125,6 —1272, einen tapfern und
umsichtigen Herrn, Sohn Johanns ohne Land und Bruder König Hein-
richs 3. von England, weil er ein reicher Mann war, und man große
Geschenke von ihm erwarten konnte. Richard nahm die Krone an,
beschenkte auch die Wahlfürsten reichlich. Einige aber meinten, er hätte
ihnen weniger gegeben als den andern. Besonders gehörte der Erz-
bischof von Trier zu den Unzufriedenen, und bewirkte, daß diese den
König von Castilien
Alfons 10. (gest. 1284) wählten, der den Beinamen des Wei-
sen führte, weil er in der Sternkunde wohl erfahren war. So hatte
Deutschland also wieder zwei Herren, die aber auch so wenig für dies
damals recht unglückliche Land thaten, wie früherhin Konrad 4. und
Wilhelm. Richard ist zwar dreimal nach Deutschland gekommen, reiste
aber immer bald wieder nach England zurück, und Alfons ließ sich
in Deutschland nie sehen. Daher wird auch die Zeit von Friedrichs 2.
Tode bis zum Toderichards das Interregnum genannt, weil die
Deutschen von 1250 an so gut wie gar keinen König hatten. Richard
starb endlich 1272. Nach Alfons fragten die Deutschen gar nicht
mehr, und schritten gleich zu einer neuen Wahl.
Dabei mußte mit größerer Vorsicht zu Werke gegangen werden,
als bisher, wenn man dem armen Deutschlande helfen wollte. Man
bedurfte eines Mannes, der Kraft, Muth und Festigkeit genug besaß,
die an Unordnungen und Räubereien gewöhnten Edelleute zur Pflicht
zurückzuführen, aber dabei doch selbst nicht allzu mächtig war, damit
er nicht die mächtigen Herzoge unterdrücke. Einen solchen Mann
glaubte man an dem frommen Grafen
Rudolph von Habsburg (1273—1291) gesunden zu haben.
Besonders empfahl ihn Werner von Eppenstein, Erzbischof von
Mainz, der ihn genau kannte. Als nämlich dieser Werner nach Rom
reisen mußte, um sich von da den Erzbischofs-Mantel zu holen, und
durch die Schweiz ging, bat er den Grafen, ihm bis an die Gränze
Italiens das Geleite zu geben, weil es damals höchst unsicher zu reisen
war. Rudolph that das gern, und als sie sich wieder trennten, schüt-
telte ihm Werner dankbar die Hand, und sprach: „wolltegott, Herr
Graf, daß ich noch so lange lebte, bis ich euch den mir geleisteten
Dienst vergelten kann!" Sein Wunsch wurde jetzt erfüllt. Alle Für-
sten stimmten ein, und sogleich wurde eine Gesandtschaft an Rudolph
abgeschickt. Dieser belagerte gerade die Stadt Basel, als die deutschen
Herren in seinem Lager erschienen, ihm die auf ihn gefallene Wahl mel-
deten, und ihn einluden, recht geschwind nach Aachen zu kommen, und
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TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Extrahierte Personennamen: Richard_von_Cornwallis Johanns Johanns Richard Alfons Konrad Wilhelm Alfons Friedrichs Richard Alfons Muth Rudolph_von_Habsburg Werner_von_Eppenstein Werner Rudolph Werner Graf Rudolph
Extrahierte Ortsnamen: England Deutschland Deutschland England Deutschland Friedrichs Mainz Rom Italiens Basel Aachen