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1. Neueste Geschichte - S. 233

1859 - Leipzig : Fleischer
233 Weber und Spinner eine furchtbare Höhe erreicht hatte, Unruhen in den Dörfern Langenbielau und Peterswaldau stattgefunden, zu deren Unterdrückung die Waffengewalt nöthig wurde. In diesem Jahre sprach der Abgeordnete Bassermann in Baden für Bildung eines deutschen Parlamentes. Wäre die Stimme gehört worden vor den Zeiten des Sturmes! Aber es wogte und wirrte in Deutschland und der das Steuer führen sollte, der Bundestag, lag in dem Bann der Metter- nich'schen Formeln. Manches Ereigniß erbitterte noch mehr. So der Bor- fall in Leipzig am 12. Aug. 1845, als bei der Anwesenheit des Prinzen Johann, wohl aus Ursache der kirchlichen Wirren, ein Auflauf entstand, und plötzlich vom Militair Feuer gegeben wurde, wodurch mehrere ganz un- betheiligte Menschen das Leben verloren. So weit war man in Deutschland vorgeschritten, daß dergleichen Ereignisse nicht mehr von den zunächst Be- theiligten allein, sondern von dem ganzen Volke empfunden wurden In diesem Sinne wurde die Nation mächtig angeregt, als, wie weiter unten (Abschnitt 142) erzählt ist, die Schleswig-Holsteiner für ihre Unabhängig- keit sich gegen die dänischen Anmaßungen erhoben. Ans allen Gegenden er- tönten Ermunterungen für die Brüder am Belt; selbst der Bundestag nahm sich der für Deutschland so wichtigen Rechte der Herzogthümer an. In diesen Jahren seit 1844 gingen in Preußen oft Gerüchte von der bevorstehenden Verleihung einer Verfassung. Die Regierung hatte zwar die liberalen Anträge der 1843 und 1845 abgehaltenen Provinzial-Landtage ab- schläglich beschieden, allein der König führte seinen Willen aus, dem Lande wenn auch nicht eine Constitution, so doch eine gemeinsame, ständische Landes- vertretung zu verleihen. Am 3. Febr. 1847 erschien ein königliches Patent, welches einen vereinigten Landtag nach Berlin berief. Er sollte aus einer Herrencurie und einer Ständecurie (Ritterschaft, Städte, Bauern) be- stehen. Am 12. April eröffnete der König mit einer inhaltschweren Rede die Versammlung, welche darauf ihre Arbeiten begann. Das Land schaute mit gespannter Aufmerksamkeit und Theilnahme auf diese Berathungen, welche sich mit freimüthiger Treue über die dringendsten Bedüruisse der Verfassung und der Verwaltung verbreiteten. Männer wie Vinke, Eamphausen, Becke- rath, Hansemann, Graf Schwerin, Auerswald, Graf Dyhrn, Bardeleben ernteten für ihre ebenso freisinnigen als patriotischen Bestrebungen reichen Beifall. Bis zum 26. Juni war der Landtag versammelt, wo er vom Minister Bodelschwingh geschlossen wurde. — Wenige Wochen darauf erregte der Prozeß gegen die wegen des Aufstandes von 1846 verhafteten Polen die Aufmerksamkeit. Er wurde öffentlich in Berlin verhandelt; 251 Angeklagte traten vor die Richter, als der bedeutendste unter ihnen Ludwig von Mieroslawski. Dieser und noch einige wurden zum Tode verurtheilt, die Vollstreckung aber hinausgeschoben, so daß das Jahr 1848 die Gefange- nen noch vorfand.

2. Neueste Geschichte - S. 219

1859 - Leipzig : Fleischer
219 Bundesverband vor 1798 wieder hergestellt worden, jedoch blieben die vor- maligen Unterthanen-Verhältnisse aufgehoben und die seither selbstständig ge- wordenen Kantone wurden beibehalten. Es waren ihrer jetzt 22, welche die neue Bundesurkunde vom 7. Aug, 1815 annahmeu. Die Kantone waren souve- rain und leiteten die allgemeinen Angelegenheiten durch eine Versammlung von Abgeordneten, die Tagsatzung genannt, welche sich in dem Vorort (abwech- selnd eine der drei Städte Bern, Zürich, Luzern) alljährlich zusammenfand. Als nun 1830 die Ereignisse in Frankreich so viele Bewegungen hervorriefen, fehlte es auch in der Schweiz nicht an Männern, welche eine größere Be- theiligung des Volkes an den öffentlichen Angelegenheiten wünschten. Es war nämlich die Regierungsgewalt grade in den größeren Kantonen in den Händen einiger patrizischen Familien. Nun brach die Bewegung gegen diesen Zustand aus und gelang namentlich durch den Aufbruch von etwa 5000 be- waffneten Bauern aus den Freiämtern an der Reuß im December 1830, so daß bald die meisten der Kantone, unter ihnen der Vorort Luzern und einige Zeit darauf auch Bern, demokratische Verfassungen angenommen hatten. Im Kanton Basel führten diese Bestrebungen eine Trennung in Basel-Landschaft und Basel-Stadt herbei; eben so zeigte sich zwischen Inner-Schwyz und Außer-Schwyz und zwischen Ober- und Nieder-Wallis ein heftiger Zwie- spalt. Um nun die neuen Verfassungen zu schützen und zu erhalten, traten Bern, Solothurn, St. Gallen, Aargau, Thurgau, Zürich, Luzern und Unter- Wallis 1832 zu einem Concórdate zusammen, worauf Basel, Uri, Schwyz, Unterwalden, Neuenburg und Ober-Wallis sich zu einem Gegenbündniß, die Sarner Confe renz, vereinigten. Die Erbitterung stieg. Als 1833 eine neue Bundesverfassung berathen werden sollte, verschmähten die Sarner Ver- bündeten daran Theil zu nehmen, und tagten in Schwyz, während die Tag- satzung in Luzern war. Offen drohte der Bürgerkrieg. Am 31. Juli ver- suchten einige Hunderte bewaffneter Schwyzer unter Oberst Ab Yb erg einen bewaffneten Aufstand gegen die Tagsatzung. Diese aber griff rasch zu ent- schiedenen Mitteln; der Kanton Schwyz wurde militairisch besetzt und die Sarner Conferenz ausgelöst. Auch mit den Großmächten kamen die Schwyzer durch diese Umgestaltung und ihre Folgen in Spannung und Unfrieden. Die demokratisch gewordene Schweiz wurde von den gleichgesinnten Parteien in den umliegenden Ländern als ein sehr günstiger Boden für ihr Wirken an- gesehen. Zu derselben Zeit, als das Frankfurter Attentat in Deutschland geschah, brachen gegen 400 Polen aus benachbarten Städten Frankreichs in der Schweiz ein, um von hier ans nach Deutschland überzugehen. Dort war aber das Unternehmen schon gescheitert. Die Flüchtlinge blieben also in der Schweiz, und machten im folgenden Jahre, verbunden mit italienischen Flüchtlingen, unter Ramorino einen Einfall in Savoyen, um den sardini- schen Thron zu stürzen und die Erhebung Italiens herbeizuführen, Anfang 1834. Dieser sogenannte Savoyer Zug hatte auch keinen Erfolg, die Höfe aber forderten jetzt Ausweisung der Fremdlinge vom Schweizer Gebiet. Da nun auch die damals von den Regierungen verpönten deutschen Rationalbe- strebungen in der Schweiz eine Zuflucht fanden, und den Forderungen der Mächte auf Abstellung dieser Umtriebe keine Nachachtung gegeben wurde, so war 1835 das Zerwürfniß ans dem Punkte, zu einer militairischen Grenzbe-

3. Neueste Geschichte - S. 239

1859 - Leipzig : Fleischer
239 führung eines Bauern, Namens Szela, im Lande umher, und legten erst nach vielen Greuelthaten die Waffen nieder. Unter den drei nordischen Reichen hat besonders D ä ne mark durch seine Stellung zu den Herzogthümern Schleswig-Holstein die Aufmerksamkeit er- regt. Um diese Verhältnisse zu beurtheilen, muß man sich an die alten Rechte dieser Herzogthümer erinnern, welche zwar zu Zeiten nicht beachtet, aber auch niemals aufgehoben worden sind. Holstein ist ein uralt deutsches Land, Schleswig hat in seinem südlichen Theile deutsche, in dem nördlichen Theile mehr jütische (dänische) Bevölkerung. Beide sollen für immer und ungetheilt zusammen bleiben, und niemals mit Dänemark zu einem Staate vereinigt werden. Auch hatten die alten Stände der Herzogthümer bedeutende Rechte an der Besteuerung und Gesetzgebung. Im achtzehnten Jahrhundert sind die Herzog- thümer ohne Berücksichtigung jener Rechte von den dänischen Königen regiert worden, und nach Auflösung des deutschen Reiches 1806 ist Holstein Däne- mark einverleibt worden. Durch den Wiener Congreß trat es aber wieder zum deutschen Bunde. Die Versuche, das Land zu danisiren, hatten keinen Erfolg; man strebte auch nach Herstellung der alten Rechte; aber es war dieses Alles noch ein vereinzeltes Wesen. Da klärte 1830 der Kanzleirath Lornsen, geboren auf der kleinen Insel Sylt an der Westküste von Schleswig, seine Landsleute über ihre eigentlichen Rechtsverhältnisse durch eine Schrift auf. Er wurde zwar abgesetzt und zu zweijährigem Gefängniß verurtheilt, nach dessen Abbüßung er mißmuthig nach Brasilien auswanderte; seine Dar- legung aber wirkte fort und fort bis zur entschiedenen Gestaltung des einen Willens in den Herzogthümern, Nationalität und Rechte des Landes zu wahren. König Friedrich Vi. führte 1834 Provinzialstände in den Herzogthümern ein; unter seinem Nachfolger Christian Viii. (1839— 1848) traten die Danisirungsversuche immer deutlicher hervor. Dänische Einrichtungen wur- den eingeführt; deutsche Soldaten, welches doch die Holsteiner sind, wurden von dänischen Offizieren dänisch commandirt und unter dänischen Feldzeichen geführt. Ja, es wurden Anträge auf Herstellung eines ungetheilten Dänen- reiches in Kopenhagen gestellt. Diese Bestrebungen waren um so drohender, da nach dem bestehenden Nachfolgerecht bei dem wahrscheinlichen Aussterben des dänischen Mannesstammes in Holstein die Linie Sonderburg - Augusten- burg folgen sollte, womit eine vollkommene Trennung der Herzogthümer von Dänemark drohte. Der deutsche Bund schwieg. Da kam am 8. Juli 1846 der offene Brief Christians Viii. an die Herzogthümer, in welchem die Untheilbarkeit der dänischen Monarchie, die weibliche Erbfolge in Schleswig und die zu hoffende Beseitigung der in Holstein derselben entgegenstehenden Hindernisse ausgesprochen war. Eine gewaltige Bewegung folgte diesem Angriff auf die Unabhängigkeit deutscher Länder und Rechte deutscher Fürsten. Die holstei- nischen Stände protestirten; Volksversammlungen wurden gehalten, auch in deutschen Ständeversammlungen wurden Anträge auf Zurückweisung der däni- schen Anmaßung gestellt und von den Regierungen gebilligt (Baden, Hannover). Auch der deutsche Bund, an den sich Holstein gewendet hatte, beschloß am 17. Sept. 1846 die Erklärung, daß die Rechte des deutschen Bundes, der Agnaten und der Stände in Holstein beachtet werden müßten. Da gab

4. Neueste Geschichte - S. 248

1859 - Leipzig : Fleischer
248 Rußland zu kommen; das Bündniß mit England ist durch neuere Vorgänge kälter geworden. Im Innern hält der Kaiser die unruhigen Elemente mit Vorsicht und Strenge theils unterdrückt, theils schmeichelt er den demokra- tischen Neigungen der Masse durch geschickte Worte und durch seine Sorge für den Arbeiterstand, die er in großen Bauten und öffentlichen Arbeiten kund giebt. In den höheren Schichten des französischen Volkes, wie in den Reihen der Männer des Geistes und der Wissenschaft hat der Kaiser weniger Anhang gewonnen. Die Grundlage wahrer Treue und Hingebung mangelt; der Kaiserthron stützt sich auf die Armee, auf scharfe Gewaltübung und sehr geschickte Benutzung der Umstände. Den auf sein Leben gerichteten Attentaten ist der Kaiser glücklich entgangen. Am 28. April 1855 schoß der Italiener Pianori ein Pistol auf ihn ab, als er auf den elhsäischen Feldern spazieren ritt. Am 14. Januar 1858 wurden, als der Kaiser mit seiner Gemahlin in das Theater fuhr, Handgranaten unter seinen Wagen geworfen; eine Menge Menschen wurden verwundet und getödtet. Der Kaiser blieb unverletzt. Die Verbrecher, welche ihr Complott in London vorbereitet hatten, an ihrer Spitze der italienische Graf Orsiui, wurden hingerichtet. Mit ungeschwächter Energie sucht der Kaiser sich und seinem 1856 geborenen Erben den Thron zu sichern. Selbst wenn er den Bau des Louvre vollendet oder neue Straßen durch die Hauptstadt zieht, vergißt er die Vertheidigung gegen einen Straßen- aufstand nicht. Allerdings erleichtert die durch politische Stürme und durch den Wechsel der Verfassungen herbeigeführte Ermattung Frankreichs das Gelingen jenes Strebens, auch ist das französische Volk dem Schein selbst auf Kosten des Wesens der Dinge, zugethan. Aber eine Ermattung weicht endlich dem wiederkehrenden Gefühle der Kraft, und die Wahrheit ist der menschlichen Natur so nothwendig, daß sie auf die Länge durch kein Schein- wesen sich ersetzen läßt. Die Gefahr, welche dem Kaiserthron und Frank- reich selbst droht, liegt weniger in der Möglichkeit einer politischen Umwäl- zung, als in dem gährenden Verderben der unteren Volksschichten, die gleich- gültig und feindlich gegen jede Form staatlicher Ordnung Frankreich bei den unberechenbaren Schickungen der Zukunft in einen entsetzlichen Umsturz Hinein- reißen können. Nur durch Erstarkung sittlicher und bürgerlicher Gesinnung des Volkes kann diese Gefahr abgeleitet werden. 144. Deutschland, Preußen, Oe streich im Jahre 1848. (Die März-Ereignisse in den lleineren Staaten. Revolution in Wien, 13. März. Zweiter Aufruhr, 15. Mai. Flucht des Kaisers nach Innsbruck. Dritter Ausruhr in Wien, 26. Mai. Ungarns Forderungen. Widerstreben der Slldslavcn. Unruhen in Böhmen. Slaven-Congreß, 31. Mai. Aufstand in Prag, 17. Juni. — Revolution in Preußen. Berufung des Landtages. Patent des Königs. Straßenkampf in Berlin, 18. u. 19. März. Aufregung im Lande. Ausstand im Großherzoglhum Posen. — Provisorische Regierung in Schleswig-Holstein. Schlacht am Dannewerk, 23. April. — Vorparlament in Frank- furt a. M. Republikanische Erhebung durch Hecker und Strnve. Eröffnung des deutschen Parlaments, 18. Mai. Heinrich von Gagern. Erzherzog Johann wird Reichsverweser, 22. Juni. Waffenstillstand von Malmoe. Aufstand in Frankfurt, 18. September. Partei- Spaltung im Parlament. — Reichstag in Wien. Rückkehr des Kaisers nach Wien. Graf Lamberg in Pesth ermordet. Manifest gegen die Ungarn, 3. October. October-Ausstand in Wien. Flucht des Kaisers nach Olmütz. Belagerung und Erstürmung Wiens. Reichs-

5. Neueste Geschichte - S. 250

1859 - Leipzig : Fleischer
250 Jedoch legte König Ludwig am 21. März die Regierung nieder und über- gab die Krone seinem Sohne Max. Der König von Sachsen versuchte es, dem Strome der Bewegung Beharrlichkeit entgegen zu setzen, allein es mußte auch hier die Bildung eines neuen Ministeriums bewilligt werden. Gleicherweise wollte der König von Hannover sich nichts abdringen lassen, mußte aber auch einige Concessionen machen und ein neues Ministerium berufen. Der emporgeschreckte Bundestag hatte sich bereits durch Verkündigung der Preßfreiheit und Annahme des alten Reichsbanners von Schwarz-Roth- Gold dem Drängen des Volkes willfährig erwiesen; er nahm Männer der liberalen Partei (Welcker, Jordan) in sich auf, um mit ihnen eine neue Bundesverfassung zu entwerfen. Schon hatten sich am 5. März 51 Männer aus verschiedenen deutschen Staaten in Heidelberg versammelt, um über die Erneuerung des gemeinsamen Vaterlandes zu berathen. Die Berufung eines deutschen Parlamentes wurde beschlossen und ein Aufruf an Männer des Volksvertranens in allen deutschen Landen erlassen, sich am 30. März in Frankfurt a. M. zu einem Vorparlament zu versammeln. Dort sollten weitere Beschlüsse gefaßt werden. Unterdeß bemühten sich einige Fürstenhöfe, den Weg> zu finden, wie die gethanen Verheißungen und der Drang nach nationaler Einheit befriedigt werden könnten. Man hegte die Idee eines deutschen Fürstencongresses. Er sollte in Dresden zusammentreten, aber die dortigen Vorgänge vereitelten diesen Vorschlag. Man blickte ans Potsdam. Deutlich und bestimmt war von einer einheitlichen Leitung Deutschlands die Rede; Preußen sollte sie übernehmen. Kaum aber, daß diese verhängnißreichen Pläne sich zu entfalten begannen, so brach die Revolution in Berlin aus und veränderte die Ver- hältnisse. Dieses Ereigniß und die unmittelbar vorhergehende Revolution in Oestreich übten einen mächtigen Einfluß auf die deutschen Volksbewegungen, denn sie gestatteten zwar anfänglich der demokratischen Partei einen größeren Spielraum, machten aber später bei dem Rückschläge der Dinge in den deut- schen Großstaaten auch die Neugestaltung Deutschlands zusammenbrechen. Revolution in Oestreich. In Wien hatten die Nachrichten von dem Sturze der Monarchie in Frankreich und von den Vorgängen in Deutsch- land eine beispiellose Aufregung verursacht. Schon in der vorangehenden Zeit war Oestreich von dem Einfluß liberaler Ideen nicht unberührt geblieben, und es hatte sich eine dem System des Fürsten Metternich entgegengesetzte Richtung vorbereitet. Nun wogte eine ungewöhnliche Menschenmasse in den Straßen der Hauptstadt; von Mund zu Mund liefen die Ereignisse. Da gewann die Spannung der Gemüther durch das stürmische Beginnen der Wiener Studentenschaft einen Ausgangspunkt. Sie beriethen am 12. März eine Petition um Lehrfreiheit, Preßfreiheit und die Entfernung des Fürsten Metternich. Am 13. März, wo sich die Stände Nieder-Oestreichs zu einem außerordentlichen Landtage versammelten, zogen die Studenten vor das Land- haus und erneuerten ihre Forderungen und ihr Drängen; man hörte den Ruf nach einer Constitution. Das Landhaus wurde gestürmt, der Sitzungs- saal der Stände demolirt; von hier aus pflanzte sich der Aufruhr weiter fort. Eine zahllose Menschenmenge erfüllte die Plätze und Straßen, bald gerieth sie in Kamps mit dem heranrückenden Militair, dessen blutige Opfer " ■ ' ' . " i? ’

6. Neueste Geschichte - S. 252

1859 - Leipzig : Fleischer
252 gangenen Tage hatte die Schrecken dieses Aufruhres erreicht. Das Mini- sterimn widerrief die Auflösung der akademischen Legion und zog das Militair zurück. Die Thore wurden von der Nationalgarde und der Legion in Ge- meinschaft mit dem Militair besetzt; ein ans Bürgern, Nationalgardisten und Studenten bestehender Ausschuß sollte die öffentliche Ordnung handhaben. Während dieser stürmischen Ereignisse in Wien erschütterten heftige na- tionale Kämpfe der Völker Oestreichs den Kaiserstaat. Wie die Zusammen- fassung des vielsprachigen Reiches, so ist auch dessen Regierung immer von dem deutschen Oestreich und seinem Fürstenhause ausgegangen. Nun aber in dein allgemeinen Völkerstreben traten Bewegungen ans, welche diesen alten, mächtigen Bestand des Kaiserreiches anfzulösen drohten. Die lombardischen Italiener machten in der Revolution vom 18. März in Mailand den Versuch sich loszureißen. Wir werden diese Ereignisse weiter unten stizziren. Ungarn hatte seit dem Regierungsantritt des Kaisers Ferdinand eifrig nach Geltung seiner Nationalität gestrebt, was den sogenannten Sprachen- kampf zwischen den Magyaren und den Slaven in den ungarischen Neben- ländern verursachte, da diese letzteren sich der ungarischen Geschäftssprache nicht fügen wollten. Der Reichstag in Preßburg, welcher im Januar 1848 zusammen getreten war und den Kroaten den Geschäftsgebrauch ihrer Sprache bewilligt hatte, forderte am 3. März constitutionelle Garantien. Am 15. März, mitten in die Wiener Revolution hinein, erschien eine ungarische Deputation, an ihrer Spitze Graf Bathyany und Kossuth. Der Kaiser bewilligte ihnen am 18. März ein eignes Ministerium unter Bathyany's Vorsitz. Da- mit war Ungarn von Oestreich losgetrennt und stand nur noch in Personal- union mit dem Kaiserstaate. Die Ungarn aber wurden nun in einen Kampf mit den süd-stavischen Nebenländern verwickelt, da diese sich dem ungarischen Ministerium und Reichstage nicht unterwerfen, sondern in directem Zu- sammenhänge mit der kaiserlichen Regierung bleiben wollten. Im Einver- ständniß mit derselben stellte sich Freiherr von Jellachich, Ban von Kroa- tien, an die Spitze dieses Widerstandes. Der Hauptheerd der slavischen Nationalbewegung, welche schon früher hervortretend auf ihre Sprache und Literatur beschränkt geblieben war, nun aber offenkundig mit weiteren Zwecken auftrat, bildete sich in Böhmen. Hier hatte das deutsche Element dem czechischen gegenüber sich bedeutend entwickelt. Eine große Erbitterung gegen alles Deutsche that sich kund, es bildete sich eine czechisches National-Comite und man schrieb einen allgemeinen Slaven-Congreß auf den 31. Mai nach Prag ans. Er trat zusammen und zeigte in seinen erhitzten Berathungen den vollen Ungestüm der Pläne, deren Erreichung in der damaligen Verwirrung Oestreichs und seiner Hauptstadt für möglich gehalten wurde. Hatte doch schon eine provisorische Regierung Böhmens sich gebildet; man wollte von dem Ministerium in Wien keine Befehle mehr annehmen. Am Pfingstmontage, 13. Juni, brach die offene Empörung aus. Vor dem Palais des Fürsten Windischgrätz, des kaiserlichen Commandanten von Prag, entspann sich der Tumult. Die Gemahlin des Fürsten, an'ö Fenster tretend, wie um Beruhigung zu bitten, wurde erschossen. Alsbald begann der Kampf, die Stadt wurde vom Hradschin aus mit Bom- den und Granaten beschossen. Mehrere Tage währte der Aufstand, endlich - ' ■" 'Jb '

7. Neueste Geschichte - S. 256

1859 - Leipzig : Fleischer
256 Organisation des Großherzogthuines zu leiten; der Kampf wurde unvermeid- lich. Am 23. April brachen die Unruhen in Posen ans. Von mehreren Seiten trafen die königlichen Truppen mit den Polen zusammen; es wurden mehr und minder bedeutende Gefechte geliefert, z. B. bei Mieloslaw, bei Buk u. a. m. Endlich wurde die Hauptschaar der Polen vom General Hirsch - feld zusammen gedrängt und geschlagen und so wer kurze, aber durch Fana- tismus und Greuel bezeichnete Aufstand beendet. Später wurde eine De- markations-Linie gezogen, welche den zu Deutschland gehörigen Theil des Großherzogthums von dem eigentlich polnischen Gebiete trennen sollte. Anfang des Krieges in Schleswig-Holstein. Republika- nische Erhebung in Baden. Das deutsche Parlament. Während die vorstehend geschilderten Begebenheiten die kleineren und größeren Staaten Deutschlands mit Verwirrung erfüllten, führte der Widerstand der Herzog- thümer Schleswig-Holstein gegen Dänemarks Forderungen offenen Krieg herbei. Wir haben die voraus gehenden Verhandlungen dieser Angelegenheit am Ende des Abschnitt 142 kennen gelernt. Nun war am 20. Januar 1848 König Christian V11l gestorben. Sein Nachfolger Friedrich Vii. er-^ ließ alsbald einen offenen Brief, worin aufs neue die Selbstständigkeit der Herzogthümer dem Interesse des dänischen Gesammtstaates untergeordnet wurde, doch blieb die Verbindung der Herzogthümer noch ausrecht erhalten. Aber die bereits vorhandene Erregung in Holstein nahm unter dem Einfluß der Februar-Revolution und der März-Ereignisse in Deutschland zu; Adressen gingen nach Kopenhagen, die unter Anderem auch Aufnahme Schleswigs in den deutschen Bund beantragten. Der Erfolg war das entschiedenste Gegen- theil des Verlangten. Der König war durch eine von der demokratischen, ultra-dänischen Partei (Eiderdänen) hervorgernfene Volksbewegung genöthigt worden, sein Ministerium ans den Leitern dieser Partei zu bilden. Die Los- trennung Schleswigs von Holstein und seine Einverleibung in den dänischen Staat wurde angeordnet; Bataillone zur Durchführung dieses Beschlusses in Bewegung gesetzt. Einem solchen Verfahren gegenüber erklärten die Hol- steiner, daß, da der König, ihr Landesherr, in Unfreiheit seiner Entschlüsse gehalten werde, sie ihre Selbstständigkeit wahren würden; es bildete sich eine provisorische Regierung des Landes (Beseler, Prinz Friedrich von Schleswig- Holstein, Reventlow, Schmidt, Bremer und Olshausen). Am 24. März wurde die Festung Rendsburg genommen, alle Städte des Landes erklärten sich für die provisorische Regierung, auch das Heer trat ihr größtentheils bei und aus Deutschland kamen freiwillige Mitkämpfer. Allein die Herzogthümer waren trotz aller Begeisterung nicht hinreichend zum Kriege gerüstet. Da nahm der Bundestag Schleswig auf und beauftragte Preußen und die Staaten des 10. deutschen Armeecorps, diesen Beschluß auszuführen. Dänemark fiel nun mit 18,000 Mann in Schleswig ein, warf am ö. April durch große Ueberzahl die Schleswig-Holsteiner bei Flensburg zurück und bekam Schles- wig in seine Gewalt. Aber die deutschen Truppen, Preußen unter General Wrangel, Hannoveraner unter General Hattet, eilten herbei; Wrangel führte den Oberbefehl. Voran waren die preußischen Garden; bei Schles- wig „am Dannewerk" trafen sie die Dänen. Ohne die Kampfgenossen, selbst ohne ihre Artillerie zu erwarten, griffen sie mit tapferem Ungestüm an und

8. Neueste Geschichte - S. 258

1859 - Leipzig : Fleischer
258 sichtigten, — die radicale Linke — zählte unter ihren schwärmerischen, wag- halsigen und abstracte Theorien verfolgenden Mitgliedern talentvolle Männer und gewandte Redner, wie Robert Blum, Voigt von Gießen, Simon von Trier, Heinrich Simon u. 21 m. Von Allen anerkannt, von den Meisten hochgeehrt, wirkte der edle Heinrich v. Gagern, geb. 1799. Ebenso tüchtig im Staatsdienst, als von großer Gesinnung, hatte er sich früher in der hessischen Kammer durch Freimuth ausgezeichnet. In der Märzbewegung war er hessischer Minister-Präsident geworden; jetzt legte er dieses Amt nieder, um alle Kräfte dem deutschen Gesammtvaterlande zu widmen. Wir können hier keinen Umriß der Verhandlungen des Parlaments beab- sichtigen. Hunderte von Petitionen gingen ein; die wichtigsten Angelegenheiten drängten einander, z. B. die Verhältnisse Böhmens, Posens und der Herzog- thümer Schleswig-Holstein. Welch' ein Riesenwerk lag vor dieser Versamm- lung! Von der Verfassung des Ganzen, vom Bundesoberhaupte herab bis zu den speciellsten Einrichtungen des Verkehrs, sollte Deutschland neu gestaltet werden. Die Versammlung fühlte bald, daß ihr eine Executiv-Gewalt zur Seite stehen müsse, Rach langen und schweren Debatten erfolgte die Wahl des Erzherzogs Johann von Oestreich zum Reichsverweser am 22. Juni. Ein bedeutender Schritt zur Einheit Deutschlands schien gethan. Die Reise des Erzherzogs glich einem Triumphzuge, sein Einzug in Frankfurt am 11. Juli wurde auf die würdigste und herzlichste Weise gefeiert. Er empfing von dem damit sich schließenden Bundestage die von diesem besessenen Rechte, und umgab sich sogleich mit einem der National-Versammlung verantwortlichen Reichsministerium. Indem die Berathungen nun fortgesetzt wurden, trat das feindliche Ver- hältniß der Parteien immer schroffer hervor. Unverhüllt zeigten sich die republikanischen Tendenzen der äußersten Linken; ihre Theorien und Grund- sätze, oft durch glänzende Redner vertheidigt, bezweckten in ihren letzten Re- sultaten nicht blos eine völlige Umgestaltung des Staatslebens, sondern aller gesellschaftlichen Einrichtungen, Familienbande und Religion nicht ausgenom- men. War diese Partei zu schwach, um bei den Abstimmungen zu entscheiden, so wirkte sie doch hemmend und verwirrend in der Paulskirche; suchte aber ihren Einfluß auf den Gang der Dinge durch den Anhang der Massen zu stärken, deren Leidenschaften ihre wohlberechneten Vorschläge und schranken- losen Reden schmeichelten. Ueber dem vielen Debattiren und Reden verging die werthvolle Zeit mehrerer Monate. Das 2lnsehen des Parlamentes be- gann zu sinken; ein großer Anstoß von Außen erschütterte es schwer und nachwirkend. Diesen Anstoß gab der Waffenstillstand von Malmoe, welchen Preußen am 26. August mit Dänemark schloß. So energisch und glücklich, wie der Krieg eröffnet worden war, wurde er nicht weiter geführt. Allerdings hin- derte der Mangel einer deutschen Seemacht die Erfolge der Waffen, mehr aber noch die diplomatische Einmischung des russischen und englischen Cabinets. Wrangel war ohne offenkundige Ursache aus Jütland zurückgegangen; die Siege der Deutschen bei Düppel, Holtrup, Gravenstein fruchteten nichts. Der Krieg zog sich in die Länge; der Handel, namentlich der preußische Ost-

9. Neueste Geschichte - S. 259

1859 - Leipzig : Fleischer
259 seehandel, litt gewaltig. Waffenstillstands-Unterhandlungen dauerten fort, aber Dänemark wies die Forderungen Deutschlands und Schleswigs zurück. Endlich schloß Preußen, welches den Krieg zu endigen wünschte, den Waffen- stillstand von Malmoe ab. Alle von der provisorischen Regierung der Herzogthümer erlassenen Verordnungen sollten ungültig sein, eine neue Re- gierung sollte von Preußen und Dänemark bestellt werden u. a. m. Das Parlament erachtete den Waffenstillstand den deutschen Interessen nachtheilig und verwarf ihn am 5. Sept. Allein am 16. Sept. wurde dieser Beschluß zurückgenommen und der Waffenstillstand anerkannt. In gewaltiger Aufregung ging die Versammlung auseinander. Clubredner regten das Volk auf, drohende Gestalten von der Gallerte der Paulskirche empfingen die Abgeord- neten je nach ihrer Abstimmung für oder wider den Waffenstillstand mit Zischen oder Beifallsruf. Ein großer Haufe Volk hielt eine Versammlung in der Stadtallee. Von da zog sich der Tumult nach dem Gasthofe Westend- Hall, wo Alles zertrümmert wurde, und mit furchtbarem Wuthgeschrei durch- zog man die Straßen. Am folgenden Tage, Sonntag den 17. Sept., wurde eine von Tausenden besuchte Volksversammlung auf der Pfiugstwiese am Hanauer Bahnhose abgehalten. Immer neue Zuzüge kamen an, die auf- reizendsten Reden, auch von Mitgliedern der Linken aus der Paulskirche, wurden gehalten, zu Gewalt, Aufruhr und Barricaden aufgefordert und die mißliebigen Abgeordneten „Verräther des Vaterlandes" genannt. Es war offenbar auf eine Sprengung des Parlaments abgesehen. Der Senat der Stadt Frankfurt erkannte, daß unter solchen Umständen seine Macht zum Schutz der Ordnung und des Parlaments nicht hinreiche, und forderte um Mitternacht die Ceutralgewalt auf . diese Sorge zu übernehmen. Es wurde sogleich Militair aus Mainz entboten und um 3 Uhr des Morgens am 18. Sept. brachte die Taunus-Eisenbahn 2400 Mann Oestreicher und Preußen. Hellstrahlend brach der Morgen an, aber wild und unruhig sah es auf den Straßen aus. Die Paulskirche war mit Militair umstellt. Aufgeregte Gruppen drängten sich an die Thüren, tobten und versuchten die Thüren zu sprengen; schon drang man ein, aber es gelang, die Wüthenden wieder hinaus zu drängen. Mit ruhiger Geistesgegenwart leitete Gageru während dieser Scenen die Berathungen. Der Streich gegen die Paulskirche war mißlungen: nun fingen die Aufrührer gegen Mittag an Barricaden zu bauen. Das Straßenpflaster wurde aufgerissen, Balken, Wagen, Kisten herbeigeschleppt, der Aufstand schien von unsichtbaren Führern organisirt und nach einem festen Plane geleitet. Als die Sitzung in der Paulskirche gegen 2 Uhr beendet war, griff das Militair an. Einige Barricaden wurden leicht genommen, andere wurden tapfer und hartnäckig vertheidigt. Auch aus den Fenstern wurde auf die Truppen gefeuert. Unterdeß rückte hessisches und würtembergisches Militair ein und die Artillerie arbeitete gegen die Barricaden. Gegen 4 Uhr wurde eine Waffenruhe bewilligt. Aber neue Greuel befleckten in diesen Zwischenstunden den unglücklichen Tag. Die Abgeordneten General Auerswald und Fürst Lichnowskh, Letzterer besonders der äußersten Linken und ihrem Anhänge verhaßt, waren vor das Thor geritten. Sie wurden von wilden Gestalten angefallen. 17*

10. Neueste Geschichte - S. 315

1859 - Leipzig : Fleischer
315 nicht fügen wollte und zu einem Zufluchtsort verbrecherischer Menschen wurde, nicht länger dulden wollte, so wich der neue Prophet dem Sturme aus, und zog mit seinen Anhängern, 15,000 Menschen, in mehreren Abtheilungen west- lich, und ließ sich, 1847, jeuseit des Felsengebirges im großen Salzseethale nieder. Diese Gegend war damals mexikanisches Gebiet, ging aber durch den Frieden mit Mexico als Territorium Utah au die Union über. Hier trieben sie ihr Wesen fort, sendeten Missionen auch nach Europa (sie haben in Dänemark und Skandinavien unter den niederen Klassen einigen Eingang gefunden), zerfielen aber in Parteien, so daß Brigham Aoung nur mit Mühe sein Ansehen erhält. Mord, Brand und Gewaltthaten herrschen in den Ansiedelungen der Mormonen; jede Autorität der Gesetze und Behörden wurde verhöhnt. Dadurch sah sich die Unionsgewalt genöthigt, 1857 eine militairische Expedition zur Herstellung der gesetzlichen Ordnung in Utah abzusenden. — Die Freistaaten von Mittel- und Süd-Amerika sind das uner- meßliche Gebiet der ehemaligen spanischen Eolonien. Sie waren von Spa- nien in einer Weise verwaltet worden, die den härtesten Uebermuth mit verblendeter Gewinnsucht vereinigte. Die Mißbräuche dieser Verwaltung, die Schwierigkeit des Rechtes gegen die Willkür der Beamten, der Druck des Verkehres durch das Verbot des Handels mit dem Auslande lasteten schwer auf diesen Eolonien. Das Beispiel des Abfalls der nordamerikanischen Colo- nien von England war nicht ohne Einfluß auf jene Bevölkerungen vorüber- gegangen. Doch war der Inhalt der herrschenden Unzufriedenheit, als sie nach der Thronentsagung Ferdinands Vii. in Bayonne und bei der Occupa- tion Spaniens durch Napoleon zum Ausbruch kam, anfänglich mehr ein erwachendes Selbstgefühl, als Neigung zum Abfall von Spanien. Die Eolonien verwarfen die französische Herrschaft; es bildete sich 1810 in Ca- raccas eine Junta, bald folgten Neu-Granada, Buenos-Ayres, Chili und Mexico nach. Noch geschah dies Alles im Namen Ferdinands Vii. Als aber die Cortes in Cadiz die Eolonien in der alten Unterwürfigkeit halten wollten, als die spanischen Statthalter sich den Volksbewegungen widersetzten, da beschlossen die Eolonien den Kampf für ihre Unabhängigkeit. Viele Jahre lang stritt Spanien um die Wiederervberung der abgefallenen Länder, aber auch die tapferen Heerführer Morillo und Rodil vermochten keine bleibenden Erfolge zu erringen. Unter den amerikanischen Generalen thaten sich beson- ders Bolivar (Libertador), San Martin und Paez hervor. San Mar- tins ruhmvoller Uebergang über die Andes 1817, Bolivars Siege an der Brücke von Bohaca 8. August 1810, bei Carabobo 24. Juni 1821, endlich Sucre's Sieg bei Ayacucho 8. December 1824, entschieden und vollendeten die Losreißung der südamerikanischen Eolonien. Als General Rodil am 10. Januar 1826 den Hafenplatz Callao de Lima räumen mußte, war der letzte Rest der spanischen Herrschaft in Süd-Amerika aufgegeben. Mexico hatte sich 1810 durch einen von dem Pfarrer Hidalgo geleite- ten Aufstand der allgemeinen Bewegung der Eolonien angeschlossen. Doch gelang er nur unvollkommen; Hidalgo wurde gefangen und enthauptet. Auch nach der Uuabhängigkeitserklärung 1815 fehlte es'an kraftvollen, gemeinschaftlichen
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TM Hauptwörter (50)50

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