Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Neueste Geschichte - S. 86

1859 - Leipzig : Fleischer
86 denken; erst ihre zweite Pflicht müsse ihren Unterthanen geweiht sein. Mit Deutschland verfuhr er ganz eigenmächtig. So nahm er die freie Stadt Frankfurt am Main ohne Weiteres (18. Jan. 1806) weg, und übergab sie und das umliegende Gebiet dem Carl von Dalberg, der einst zum Nachfolger des Kurfürsten von Mainz ernannt gewesen war, und jetzt Kur- erzkanzler hieß, einem sonst sehr braven und gelehrten, aber Napoleon ganz ergebenen Manne. Sein größter Eingriff in die Verfassung Deutschlands war aber, daß er am 12. Juli 1806 den Rheinbund errichtete. Sechzehn, meist süddeutsche Fürsten, unter denen Baiern, Würtemberg, Baden, Nassau, Darmstadt, Berg u. s. w. waren, machten nämlich mit ihm eine Verbin- dung, daß sie ihn in allen seinen Kriegen unterstützen wollten, und wurden dem Namen nach souveraine Fürsten. Er selbst nannte sich Protector des Rheinbundes, und hielt es nicht einmal für nöthig, den Kaisern von Deutschland und Rußland und dem Könige von Preußen vorher eine Anzeige davon zu machen. Dadurch wurde das alte deutsche Reich ganz auf- gelöst, und Kaiser Franz hielt es nun für angemessen, dem leeren Titel eines deutschen Kaisers ganz zu entsagen (6. August 1806), und nahm dafür den eines Kaisers von Oestreich (Franz I.) an. 116. Preußisch-russischer Krieg gegen Frankreich 1806. — Friede von Tilsit 1807. (Krieg zwischen Frankreich und Preußen 1806. Schlacht bei Jena und Auerstadt 14. Oc- tober. Napoleon in Berlin 27. October. Entsetzung des Herzogs von Braunschweig und des Landgrafen von Hessen. Berliner Decret. Empörung der Polen. Treffen bei Pul- tusk 26. December 1806. Schlacht bei Eylau 7. 8. Februar 1807. Eroberung von Danzig 24. Mai 1807. Schlacht bei Friedland 14. Juni. Frieden in Tilsit 7. 9. Juli. Königreich Westphalen. Preußens Prüfungszeit.) Bei allen seinen eigenmächtigen Handlungen hatte Napoleon keine Macht mit mehr Uebermuth und mit mehr Tücke behandelt, als Preußen. Die Festung Wesel am Rhein hatte er ohne Umstände weggenommen, und während er Preußen die stärksten Versicherungen der Freundschaft that, England au- geboten, er sei bereit, Hannover Preußen wieder wegzunehmen, wenn König Georg Iii. mit ihm Frieden machen wollte. Allgemein war daher der Un- wille unter dem preußischen Volke, und die preußischen Offiziere meinten, es habe bisher nur an einem so wohleingerichteten Heere, wie das preußische sei, gefehlt, um Napoleon zu besiegen. Volk und Heer sprachen laut ihren Wunsch aus, daß man Krieg anfangen müsse, und daß es ruhmvoller sei, mit Ehren unterzugeheu, als länger die Verhöhnungen des Völkerrechts ge- duldig zu ertragen. Der sonst so friedlichgesinnte König wurde dadurch hin- gerissen, sich zum Kriege zu rüsten. Er schloß mit seinem Freunde, dem Kaiser Alexander, mit Georg Iii. und mit den Kurfürsten Friedrich August von Sachsen ein Bündniß, obwohl der letztere kein aufrichtiger Freund war, und der Krieg wurde im October 1806 an Frankreich erklärt. Aber es war nicht mehr das Heer Friedrichs des Großen. Die Soldaten bestanden zum Theil aus Ausländern, und waren durch die Strenge der Be- handlung aufgebracht, unlustig im Dienst. Die Offiziere waren ohne Kriegs- erfahrung, zum Theil voll Uebermuth, und genossen nicht das Vertrauen der

2. Theil 3 - S. 456

1839 - Leipzig : Fleischer
456 die Verwundeten zu beneiden, die, hülflos und meist unverbunden, ohne Speise und Trank die kalte Decembernacht auf dem eisigen Boden zubringen mußten, Alle Opfer des Ehrgeizes eines einzigen Mannes! Die Verbündeten wurden vollkommen geschlagen, und als sich zu Ende der Schlacht Buxhöwden mit den russischen Garden über einen gefror- nen See retten wollte, ließ Napoleon das Eis durch Kanonenkugeln zerschmettern; es brach, und einige tausend der herrlichsten Soldaten versanken rettungslos in die grausige Tiefe! Allerdings war der Verlust der Verbündeten groß, aber ihre Lage nicht verzweiflungsvoll; denn Erzherzog Karl, der bis dahin gegen Massena gefochten hatte, kam jetzt aus Italien zur Hülfe her- beigezogen; dasselbe that Erzherzog Johann von Tyrol her; die treuen Ungern hatten ein allgemeines Aufgebot erlassen; in Neapel sollte ein englisches und russiscbes Heer ans Land treten, und der König von Preußen war im Begriff, Frankreich den Krieg zu erklären, weil Na. poleon durch seine Truppen preußisches Gebiet verletzt hatte. Aber Kaiser Franz wollte nicht noch mehr Blut vergießen lassen, und ließ sich durch Napoleons Drohungen erschrecken. Kurz er suchte um einen Waffenstillstand nach, der ihm auch gern bewilligt wurde. Während desselben erzwang Napoleon durch Drohung von Preußen einen Ver- trag, nach welchem der König Friedrich Wilhelm den Frieden zu er- halten versprach, Neufchatel und Cleve an Frankreich, Ansbach an Baiern überließ, und dafür das von französischen Truppen noch im- mer besetzte Hannover erhalten sollte. Diese Bediengungen waren von Napoleon mit großer Schlauheit gemacht worden; denn einmal raubte er Oestreich dadurch den mächtigsten Bundesgenossen; ferner entzweite er durch die Abtretung Hannovers Preußen mit England. Das fühlte auch der König sehr wohl; aber sollte er jetzt, wo die Oestreicher durch die Niederlage bei Austerlitz muthlos waren, und die Russen sich schon auf dem Rückmärsche befanden, Krieg anfangen? Er mußte also für den Augenblick zufrieden seyn, daß der durch die preußischen Rüstungen gereizte Napoleon den Frieden erhalten wollte. Kaiser Franz zögerte nun nicht, den Frieden von Preßburg mit Frankreich am 26. December 1805 zu unterzeichnen. Er war nachtheiliger als alle frühere. Venedig mußte an das Königreich Ita- lien; ein Theil der westlichen vstreichischen Provinzen, namentlich das treue Tyrol, an Baiern, die in Schwaben gelegenen Besitzungen an Baden und Würtemberg abgetreten werden, und dafür erhielt Oest- reich nur Salzburg zur Entschädigung, also nur 79 Quadratmeilen für 222. Der Großherzog von Toskana erhielt für Salzburg Würzburg, welches Baiern abgeben mußte; der Breisgau kam an Baden, und der hisherige Besitzer des Breisgau's, Erzherzog Ferdinand von Modena, sollteeine Entschädigung in Deutschland erhalten, erhielt sie aber nicht.

3. Theil 3 - S. 460

1839 - Leipzig : Fleischer
460 Stadt Frankfurt am Mayn ohne Weiteres (18. Jan. 1806) weg, und übergab sie und das umliegende Gebiet dem Carl von Dal- berg, der einst zum Nachfolger des Kurfürsten von Mainz ernann^- gewesen war, und jetzt Kurerzkanzler hieß, einem sonst sehr braven und gelehrten, aber Napoleon ganz ergebenen Manne. Sein größter Eingriff in die Verfassung Deutschlands was aber, daß er am 12. Jul. 1806 den Rheinbund errichtete. Sechzehn, meist süddeutsche Für- sten, unter denen Baiern, Würtemberg, Baden, Nassau, Darmstadt, Berg u. s. w. waren, machten nämlich mit ihm eine Verbindung, daß sie ihn in allen seinen Kriegen unterstützen wollten, und wurden dem Namen nach souveraine Fürsten. Er selbst nannte sich Protec- tor des Rheinbundes, und hielt es nicht einmal für nöthig, den Kaisern von Deutschland und Rußland und dem Könige von Preu- ßen vorher eine Anzeige davon zu machen. Dadurch wurde das alte deutsche Reich ganz aufgelöst, und Kaiser Franz hielt es nun für angemessen, dem leeren Titel eines deutschen Kaisers ganz zu entsagen, und nahm dafür den eines Kaisers von Oestreich (Franz I.) an. 116. Preußisch-russischer Krieg gegen Frankreich 1806. —• Friede von Tilsit 1807. (Krieg zwischen Frankreich und Preußen 1806. Schlacht bei Jena und Auer- stadt 14. Oktober. Napoleon in Berlin 27. Octobcr. Entsetzung des Herzogs von Braunschweig und des Landgrafen von Heffen. Berliner-Decrct. Empörung der Polen. Treffen bei Pultusk 26. December 1806. Schlacht bei Eylau 7. 8. Fe- bruar 1807. Eroberung von Danzig 24. May 1807. Schlacht bei Friedland 14. Jun.. Frieden in Tilsit 7. 9. Jul.. Königreich Westphalen'. Bei allen seinen eigenmächtigen Handlungen hatte Napoleon keine Macht mit mehr Uebermuth und mit mehr Tücke behandelt, als Preußen. Die Festung Wesel am Rhein hatte er ohne Umstände weg- genommen, und während er Preußen die stärksten Versicherungen der Freundschaft that, England angeboten, Hannover Preußen wieder wegzunehmen, wenn König Georg 3. mit ihm Frieden machen wollte. Allgemein war daher der Unwille unter dem preußischen Volke, und die preußischen Offiziere meinten, es habe bisher nur an einem so wühleingerichteten Heere, wie das preußische sey, gelegen, um Na- poleon zu besiegen. Volk und Heer sprachen laut ihren Wunsch aus, daß man Krieg anfangen müsse, und daß es ruhmvoller sey, mit Ehren unterzugehen, als länger die Verhöhnungen des Völkerrechts geduldig zu ertragen. Der sonst so friedlichgesinnte König wurde da- durch hingerissen, sich zum Kriege zu rüsten. Er schloß mit seinem

4. Theil 3 - S. 444

1839 - Leipzig : Fleischer
444 Waffenstillstand bat. Moreau ging ihn für mehrere Abtretungen ein, und es wurde nun zwischen beiden Mächten über einen Frieden unter- handelt. Aber Oestreich hatte erst kurz vorher England versprochen, ohne dieses keinen Frieden zu schließen, und so wurden die Unterhand- lungen wieder abgebrochen. Kaiser Franz rief den General Kray zu- rück, und übertrug seinem dritten Bruder, Erzherzog Johann, das Commando; aber auch dieser war unglücklich, und erlitt in der Schlacht bei Hohenlinden in Baiern am 3. Decbr. 1900 eine völlige Niederlage. Muthlos, vereinzelt und geschwächt eilten die Oestreicher ihrem Lande zu. Zwar wurde nun geschwind Erzherzog Karl herbeigerufen, und ihm das Commando übergeben; aber es war bereits zu spat; das kleine Heer war nicht mehr zum Stehen zu bringen, und er selbst rieth zum Frieden, der um so nöthiger war, da Bonaparte auch in Italien immer weiter vordrang, und die Franzosen nur noch 20 Stunden von Wien entfernt waren. Der Frieden wurde am 9. Februar 1801 in Lüneville in Lothringen geschlossen, und auch das deutsche Reich trat ihm bei. Der Frieden von Campv Formio wurde bestätigt, aber der Großherzog von Toscana und der Herzog von Modena verloren ihre Länder, und sollten in Deutschland entschädigt werden. Wie viele Fürsten waren aber hier nicht für ihre am linken Rheinufer erlittenen Verluste schon zu entschädigen! Frankreich, welches zu allen Zeiten gern sich in die Angelegenheiten fremder Länder gemischt hat, um im Trüben zu fischen und Uneinigkeiten und gegenseitiges Mißtrauen zu stiften, machte es auch hier so, und drängte sich in die Unterhandlungen über die Ent- schädigungsangelegenheit. Dies schwierige Werk kam erst (im April) 1803 in Regensburg zu Stande. Die einzelnen Vertheilungen kön- nen hier nicht angegeben werden. Es genüge, sich zu merken, daß der Herzog von Modena den Breisgau, und der Großherzog von Toscana Salzburg erhielt, daß die geistlichen Fürsten ihre Länder ver- loren, und also auch die alten Kurfürstenthümer Mainz, Trier und Cöln eingezogen wurden, daß der Herzog von Würtemberg, der Mark- graf von Baden und der Landgraf von Hessen-Cassel den Kurfürsten- titel bekam, und daß überhaupt die Gestalt Deutschlands dadurch ganz verändert wurde. Mit Kaiser Paul vertrug sich der schlaue Bonaparte schneller als man gedacht hatte. Kaum merkte der Consul, daß Paul mit den Verbündeten unzufrieden sey, als er ihm schmeichelhafte Briefe schrieb, ihm die russischen Gefangenen unentgeldlich zurücksandte, und andere Artigkeiten erwies, so daß der schwache Paul ganz entzückt von der Großmuth des Consuls war. Ein eigentlicher Frieden wurde zwar nicht geschlossen, aber sie blieben Freunde, und dem Kaiser zum Ge- fallen vertrug sich Bonaparte auch mit dem Könige von Neapel (28.

5. Faßlicher Unterricht in der Menschen- und Weltkunde - S. 120

1832 - Heidelberg : Oßwald
120 v Zourdan, drangen unaufhaltsam mit ihren Heeren in das Herz des deutsche» Südens; , in Italien schlug der junge Feldherr Napoleon Bonaparte die Östreicherin mehreren Schlachten, zwang die italieni- schen Fürsten schnell zum Frieden, und gründete 1707 aus den östrei- chischen Besitzungen Oberitaliens die cisalpinische Republik für Frankreich. In Deutschland trieb zwar der tapfere Erzherzog Karl die Franzosen wieder zurück; allein das Glück derselben in Italien vereitelte alle Siege in Deutschland. Daher schloß man am 17. Ok- tober 1797 zu Campo-Formio (nicht weit von U bine) Frieden, wodurch Frankreich die Niederlande, das ganze linke Rheinufer und die jonischen Inseln, Ostreich aber nur den venetianischen Staat erhielt. Dieser Friede führte aber nur eine scheinbare Waffenruhe herbei; denn schon im Jahre 1798 machten die Franzosen unter Bo- naparte einen Angriff auf Ägypten, und übten auch Gewauthalen an der Schweiz und andern benachbarten Landern. Darü'ni schlossen Östreich und Großbrittanien einen neuen Bund gegen Frankreich, welchem auch die Pforte und Rußland beitraten. Der Anfang war glücklich für die Verbündeten, und die neue französische Republik schien ihrer Auflösung nahe; aber die Rückkehr des französischen Ober- anführers Bonaparte aus Ägypten veränderte plötzlich den Stand des Krieges. Denn Bonaparte, zum ersten Consul der Republik er- klärt, wandte sich schnell gegen Italien, und gewann 1800 die Ent- scheidungsjchlacht bei Maren go, die ihm ganz Oberitalien verschaffte. Moreau war indessen in das Herz von Deutschland gedrungen, und hatte durch den Sieg bei Hohenlinden (östlich von München) die zitternde Kaiserstadt Wien bedroht. Da vereinigten sich Östreich und das deutsche Reich zum Frieden mit Frankreich, der zu Lüneville am 19. Februar 1801 geschlossen wurde, und wodurch mit dem ganzen linken Rheinufer auch gar viele und schöne Besitzungen deutscher Für- sten an Frankreich verloren gingen. Um ledere für ihre Verluste zu entschädigen, versammelte man sich zu Regensburg, unter fran- zösischer und russischer Vermittelung, zudem sogenannten Entschä- dig ungsgeschäfre. h) Gründung des rheinischen Bundes und Auflösung der deutschen Rcichsverfassung. Das Entschadigungsgeschatt in Regensburg hatte bis zum Jahre 1803 gedauert. Nach demselben wurden alle Lander der geistlichen Fürsten, nur den kleinen Staat des Kur-Erzkanzlers ausgenommen, säkularisirt, d. h., zu weltlichen Besitzungen erklärt. Statt der Kurwürdeu Trier und Köln wurden vier neue errichtet: Salzburg, Baden, Hessen und Würtemberg; der Rhein ward als Gränze zwi- schen Frankreich und Deutschland erklärt; von den deutschen Reichs- städten behielten nur Frankfurt am Main, Augsburg, Nürnberg, Lübeck, Hamburg und Bremen ihre Freiheit. — Unterdessen hatten auch der Papst, Neapel, Großbrittanieu, Rußland und die Pforte

6. Faßlicher Unterricht in der Menschen- und Weltkunde - S. 172

1832 - Heidelberg : Oßwald
172 I. n. Chr. l30i Friede zu Lüneville. Entschgdigungsgefchäft zu Regensburg. Paul der !. wird ermordet. Ihm folgt sein Sohn Alerander der l. Aufstand der Schwarzen auf Domingo; Eroberung des spanischen Antheils dieser Insel. 1802 Allgemeine Versöhnung mit Frankreich. Bonaparte wird zum lebenslänglichen ersten Consul erwählt. 1803 Die nordamerikanischen Freistaaten kaufen den Franzosen Neu- orleans und Luisiana ab. 1804 Bonaparte läßt sich als Napoleon der I. zum Kaiser der Fran- zose« ausrufen, und vom Papst Pius dem Vh. salben und krönen. Frankreichs Übermacht in Europa. Die Schwar- zen auf Domingo erklären ihre Insel unter dem alten Na- men Haiti für einen Freistaat. 1805 Östreich, Rußland und England erklären dem französischen Kai- ser den Krieg. General Mack wird bei Ulm gefangen- Na- poleon ruckt in Wien ein, und gewinnt die Drei-Kaiser- schlacht bei Austerlitz. Friede zu Presburg. Napoleon vergrößert durch die von Östreich abgerissenen Länder das von ihm geschaffene Königreich Italien, verleiht Baiern, Würtemberg, Baden rc> die Souveränität, und erhebt die Kurfürstenthümer Baiern und Würtemberg zu Königreichen. Alerander verbindet sich mit Östreich und England gegen Frankreich. Nelson schlägt die französische Flotte bei Tra- falgar- Nelsons Tod. Der Generalgouverneur Dessallines auf Haiti erringt die Kaiserwürde. 1806 Napoleon verschenkt die Länder mehrer Fürsten nach Willkühr. Er schließt den rheinischen Bundesvertrag, und erklärt das deutsche Reich für aufgelößt. Kaiser Franz der Ii. legt die deutsche Reichskrone ab, und nennt sich als Franz der l. Kaiser von Östreich. Napoleon überzieht den König von Preußen mit Krieg, schlägt diesen bei Jena, und zieht als Sieger in Berlin ein. Napoleon giebt die sizilianischen Kö- nigreiche seinem Bruder Joseph. Die batavische Republik wird von Napoleon in ein Königreich für seinen Bruder Ludwig umgeschaffen. Dessalines wird ermordet und Henry Christoph zum Präsidenten des neuen Freistaates Haiti ernannt. Pethion gründet im südwestl. Theile der Insel einen eigenen Freistaat- 130? Napoleon besiegt in den Schlachten bei Eilau und Friedland die Russen. Friede zu Tilsit. Preußen verliert die Hälfte sei- ner Monarchie. Sachsen wird zu einem Königreich erho- den, und bekommt noch das neugeschaffene Herzogthum Warschau. Napoleon bildet das Königreich Westfalen für seinen Brnder Hieronymus- Die Franzosen rücken in Spa- nien ein, und ziehen nach Portugal. Der König von Por- tugal segelt nach Brasilien. Koppcnhagen wird von den

7. Faßlicher Unterricht in der Menschen- und Weltkunde - S. 121

1832 - Heidelberg : Oßwald
121 mit Frankreich Frieden geschlossen, und die Hoffnung auf eine lang andauernde und glückliche Ruhe schien die Völker für ihre großen Opfer zu entschädigen. Allein diese Hoffnung sollte bald wieder getauscht werden. Denn kaum hatte sich Bonaparte 1802 zum lebenslänglichen Konsul, und 1804 sogar zugr Kaiser der Franzosen, als Napoleon der I.. ernennen unch voh Sapste feierlich krönen und salben lassen, so üble er neue Gewaltthaten au der Schweiz. Italien und Hannover. Darum griff Östreich , im Hunde mit Großbrittanien und Rußland, wieder zu den Waffen, um die bedrohte Freiheit Europa's zu retten. Allein Napoleon vereinigte sich 1805 schnell mit den Heeren von Baden, Würtemberg unh Baiern, nahm den östreichischen General Mack sammt 23,000 Mann bei Ulm gefangen, und rückte bald darauf als Sieger inwieu ein. Am 2. Dezember gewann er die Drei-Kaiser« schlacht hei Austerlitz in Mahren, worin auch die Macht der Russen zertrümmert wurde. ^Da neigte sich Östreich zum Frieden, der endlich am 26- Dezember znpreßburg geschlossen wurde, und wodurch dein Kaiserstaate das Venetianische, Tirol, Vorarlberg und Vorderöstreich entrissen wurden. Diese Eroberungen vereinigte der Sieger theils mit dem neugeschaffenen Königreiche Italien, theils vertheilte er sie an seine Bundesgenossen Baiern, Würtcmberg und Baden, beschenkte sie zugleich mit der Souveränität, und erhob überdieß die Kurfürsten- thümer Baiern und Würtcmberg zu Königreichen. Im Jahre 1800 nahm und verschenkte der Kaiser die Lander meh- rerer Fürsten nachwillkühr. So schenkte er seinem Stiefsohne Eugen die Thronfolge in Italien, seinem Bruder Joseph Neapel, seinem Bruder Ludwig Holland, seinem Schwagermürat Eleve-Berg, dem Marschall Bertbierneueuburg, dem Marschall Taillerand Bene- vento, dem Marschall Bern ado tte Pontecorvo, und Preußen erhielt Hannover für Ansbach und Baireuth. Hierauf schloß er mit mehreren deutschen Fürsten zu Paris den rheinischen Bundesvertrag, und nahm noch den Titel Beschützer des rheinischen Bundes an. Nolhgedrungcn erklärte daher Kaiser Franz der ll. das Reich /ür aufge- löst, und nahm den Titel Franz der I., Kaiser von Östreich, an; und so stürzte das heilige römische Reich, welches von Karl dem Großen 800 n. Ehr. gegründet, und bis auf Franz den Ii. 1806 von 56 Kaisern beherrscht worden war, in einem Alker von 1006 Jahren in Trümmer. Weil aber Preußen dem rheinischen Bunde nicht beigetretcn war, und Napoleon deßwegen einen nordischen Bund befürchtete, so suchteer schnell Ursache zu einem Kriege mit demselben. Dieser brach auch im Oktober 1806 aus, und fiel durch den Schlag bei Jena für Frankreich so günstig aus, daß innerhalb 2 Monaten der ganze preußische Staat in französischen Händen war- Zwar setzten im folgenden Jahre die mit Preußen verbündeten, aber zu spat angekommenen Russen bei Eilau den Franzosen den heftigsten Widerstand entgegen; allein die
   bis 7 von 7
7 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 7 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 1
6 0
7 0
8 2
9 1
10 3
11 1
12 2
13 0
14 1
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 1
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 8
35 7
36 1
37 2
38 0
39 0
40 0
41 1
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 1
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 2
16 0
17 1
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 1
29 7
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 2
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 8
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 1
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 1
74 9
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 1
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 2
93 0
94 0
95 0
96 6
97 0
98 5
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 1
8 0
9 15
10 0
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 3
17 1
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 1
31 0
32 0
33 2
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 3
45 0
46 2
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 2
60 0
61 1
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 1
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 1
74 0
75 1
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 3
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 7
94 0
95 0
96 0
97 1
98 2
99 0
100 1
101 0
102 0
103 6
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 2
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 0
131 1
132 0
133 0
134 0
135 0
136 0
137 0
138 0
139 0
140 1
141 0
142 0
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 1
152 1
153 0
154 0
155 0
156 2
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 1
167 0
168 0
169 0
170 2
171 0
172 0
173 2
174 0
175 0
176 3
177 4
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 0
184 1
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 0
196 0
197 5
198 1
199 0