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oder die Erbauung der Stadt Rom.
suchten eine Ehre darin, an der Spitze einer Schaar junger Leute,
die sich freiwillig um sie gesammelt hatten, Räuber zu verfolgen,
Diebe einzufangen und Unterdrückte in Schutz zu nehmen. So
groß die Achtung war, welche sie sich dadurch bei den friedlichen
Hirten ihrer Nachbarschaft erwarben: so verhaßt machten sie sich
bei den Freibeutern, die nur auf eine schickliche Gelegenheit war-
teten, um sich für den verlornen Raub an ihnen zu rächen. Diese
Gelegenheit zeigte sich bald. Als sich nämlich einst beide Brüder
sorglos bei einem Feste befanden, sahen sie sich plötzlich von einer
überlegenen Anzahl jener Räuber angegriffen; sie wehrten sich
zwar tapfer, aber dessenungeachtet konnte nur Romulus sich
durchschlagen, Remus ward gefangen. Die Räuber führten ihn
vor seinen ihm unbekannten Großvater und gaben vor, daß er
und sein Bruder an der Spitze einer Schaar junger Leute häufig
Einfälle in Numitors Ländereien gemacht und dieselben beraubt
hätten. Der alte Numitvr gericth über des Jünglings Anstand,
Wuchs und Gesichtszüge, aus denen ein kühner unerschrockener
Muth sprach, in nicht geringes Erstaunen. Er fragte ihn über
sein Alter, seine Eltern u. s. w., und eine dunkle Ahnung stieg
in ihm auf, daß die beiden Brüder vielleicht seine Enkel seyn
könnten.
Indessen wurde auch dem Faustulus bange um seinen ge-
liebten Pflegesohn. Er hatte bis jetzt die Jünglinge wie seine
Söhne gehalteil und sie nichts voll ihrer Abkunft merken lassen.
Nun aber trieb ihil die Angst, das Geheimniß denl Romulus
mitzutheilen. Dieser gillg zu Numitvr, elltdeckte sich ihm und
brachte so die Vermuthung desselben zur Gewißheit. Romulus
und Remus überrumpelten hierauf mit ihren treuen Gesellen die
kölligliche Bllrg und nahmen dem ungerechten Amulius Krone
ulld Leben.
Nachdem nun die Ruhe wieder hergestellt und Numitvr in
seine Rechte eingesetzt war, wollten die zwei Jünglinge nicht,
ohne zu herrschen, in Alba wohnen, aber auch bei Lebzeiten ihres
Großvaters nicht daselbst Könige seyn; sie faßten daher den Ent-
schluß, eine Stadt zu bauen. Der König, welcher sie selbst dazu
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TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
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geschildert hat, kam er nach Mittel-Italien in die Nähe des nachherigen Roms.
Hier baute Askan (Anchises und Aeneas waren indessen gestorben) eine Stadt,
Alba longa.
In dieser Stadt lebten etwa 100 Jahre nach Lykurg zwei Brüder, Nu-
mitor und Amulius, die zugleich regierten. Aber Amulius stieß seinen
Bruder vom Throne, und ließ ihn zwar am Leben, mordete aber dessen Sohn,
und machte die Tochter, Rhea Silvia, zu einer Vestalin, d. i. Priesterin der
Göttin Vesta, als welche sie nie heirathen durste So hoffte Amulius verhin-
dert zu haben, daß kein Rächer für den Numitor ausstände. Aber die Vorse-
hung wollte es anders. Jene Vestalin verband sich insgeheim mit einem Manne,
und zwar, wie sie zu ihrer Entschuldigung sagte, mit dem Gotte Mars, und be-
kam Zwillinge. Sogleich ließ Amulius die Rhea Silvia ins Wasser stürzen,
die Neugebornen aber in eine Wanne legen, und nach dem Flusse, der Tiber,
die unfern floß, tragen, damit sie darin umkommen sollten. Dennoch wurden
sie, wie einst Moses, glücklich erhalten. Der Strom war gerade ausgetreten;
die Wanne blieb an einem wilden Feigenbäume, den man noch lange nachher
zeigte, hängen, und kam, nachdem das Wasser ziemlich abgelaufen war, auf
dem Trockenen zu stehen. Eine Wölfin, erzählt die Sage, habe sie gefunden,
aber nicht gefressen, sondern gesäugt, bis der Oberhirte des Königs' Faustnlus, die
Kinderfand, und zu seiner Frau, Acca Laurent ia, brachte, welche sie mit-
leidig als ihre Kinder aufzog, und den einen Romulus, den andern Re mus
nannte. Als die Knaben herangewachsen waren, thaten sie sich vor den Andern
durch Muth und Geschicklichkeit hervor, und trieben Viehzucht und Jagd gleich
den Andern. Endlich wurde ihre Abkunft durch einen Zufall entdeckt. Es
entstand zwischen ihnen und den Hirten des Numitor ein Streit über die
Weideplätze, und die letzteren mußten nachgeben. Um sich zu rächen, wollten
sie sich bei einem Feste des Pan, den Lupercalien, der Brüder bemächtigen;
aber es gelang ihnen nur, den Remus zu greifen. Diesen brachten sie zum
Könige, der ihn zur Abstrafung an den Numitor auszuliefern befahl. Die
Gesichtszüge des Jünglings, sein kühnes Benehmen, sein edler Anstand machten
jenen aufmerksam, und als er sein Alter erfahren hatte, zweifelte er nicht
länger, daß derselbe sein Enkel sey. Während dessen entdeckte Faustulus, durch
die Umstände bewogen, dem Romulus das Geheimniß seiner Geburt. Dieser
eilte daher zum Numitor, um diesen durch die Entdeckung zu verhindern, am
Remus Rache zu nehmen. So wurde das Geheimniß noch offenbarer, und
Numitor überlegte nun mit seinen Enkeln, was zu thun sey. Diese erboten
sich, am Amulius in ihrem und des Großvaters Namen blutige Rache zu
nehmen, was in jenen rohen Zeiten nicht nur erlaubt, sondern selbst Pflicht
zu seyn schien. Sie stürmten mit ihren Gefährten hin zum König, schlugen
ihn tobt, und setzten den Numitor wieder auf den Thron.
Zur Belohnung baten sie sich aus, auf dem Hügel, an dessen Fuße sie einst
gefunden worden waren, eine Stadt zu erbauen. Das wurde ihnen gewährt,
und die Stadt Rom genannt. Man setzt den Bau ins Jahr 754 vor Chri-
stus. Aber dabei entstand ein Streit zwischen den beiden Brüdern, und — Romu-
lus schlug den Remus todt. Romulus (754—715) wurde erster König von
Rom. So elend die erste Anlage der Stadt auch seyn mochte, so wuchs diese
doch bald heran, theils wohl, weil alles Neue den Menschen anzieht, theils
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
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