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1. Theil 1 - S. 155

1839 - Leipzig : Fleischer
155 sich entschließen, dem Könige zu schmeicheln. Jetzt hatte ihn der König feige gescholten. „So?" rief Klitos aufgebracht, „meinst du etwa die Feigheit, mit der ich einst am Granikos dem schon fliehenden Götter- sohn das Leben rettete? Nur durch das Blut und die Wunden der Macedonier bist du der geworden, der du bist, und nun weißt du dich vor Stolz nicht zu lassen, so daß du deinen Vater Philipp verläug- nest, und dich für einen Göttersohn hältst!" — „Wie?" schrie Alexan- der, „du Bösewicht! glaubst du, daß dir solche Reden so hingehen sollen?" — Der Wortwechsel wurde immer heftiger; endlich ergriff der König einen Apfel von der Tafel, warf ihn dem Klitos an den Kopf, und suchte nach dem Schwerte, welches aber bereits auf die Seite gebracht war. Einige Freunde des Klitos brachten diesen aus dem Zimmer; wüthend stürzte er aber zu einer andern Thüre wieder hinein, schrie ärger als zuvor, und überhäufte den König mit Schmä- hungen, bis dieser, außer sich vor Zorn, aufsprang, einer Wache den Spieß wegriß, und diesen dem Klitos durch den Leib rannte. Röchelnd stürzte Klitos nieder, und war in wenigen Augenblicken todt. So- gleich verschwand des Königs Zorn und Rausch. Er warf sich, seine rasche That schmerzlich bereuend, auf den Sterbenden nieder, rief ihn schmerzlich beim Namen, und hätte sich selbst erstochen, hätte man ihn nicht gehalten. Man führte ihn in sein Zimmer. Hier brachte er die ganze Nacht in trostloser Verzweiflung zu. Er erinnerte sich, wie des Klitos Schwester ihn so liebevoll erzogen, und er selbst ihm das Leben gerettet hätte, und diesen Mann hatte er nun ermordet! Man hörte die ganze Nacht, wie er auf dem schlaflosen Lager mit dumpfer Verzweiflung den Namen: „Klitos! Klitos!" rief. In diesem Zu- stande brachte er mehrere Tage zu; dann zerstreuten ihn nach und nach neue Züge und Arbeiten. Nun unternahm er den abenteuerlichsten aller seiner Feldzüge. Es ging nach Indien, das heißt demjenigen Theil Ostindiens, der diesseit des Ganges liegt, und jetzt Vorderindien heißt. Eine tollkühne Unternehmung, ein von Macedonien 700 Meilen weit entferntes Land, welches von tapfern und zahlreichen Völkern bewohnt war, mit eini- gen tausend Menschen, die nicht einmal an das heiße Klima gewöhnt waren, erobern zu wollen! Aber je größer die Schwierigkeiten, desto heftiger war Alexanders Begier, und er zeigte wie Demosthenes, nur in einem ganz verschiedenen Sinne, was der Mensch alles vermöge, wenn er seine ganze Kraft an die Erringung Eines Zielpunctes setzt. Wirklich waren die Schwierigkeiten, ehe er nur an die Gränze die- ses weiten Landes kam, ungeheuer. Er mußte über ein steiles Ge- birge (Paropamisos, jetzt Hindukusch), welches von wilden Thieren bewohnt wurde, ziehen, über breite Ströme setzen, feste Städte bela- gern und sich beständig mit feindseligen Völkern herumschlagen. Aber

2. Theil 2 - S. 203

1839 - Leipzig : Fleischer
203 einen geachteten Landmann, um Rath zu fragen. Dort traf er einen dritten, Arnold aus dem Melchthal in Unterwalden, in gleicher Absicht. Wegen einer geringen Ursache hatte Landenberg ihm ein Ge- spann schöner Ochsen vom Pfluge genommen, und dabei gesagt, die Bauern könnten selbst den Pflug ziehen, wenn sie Brot essen wollten. Darüber hatte den Jüngling der Zorn überwältigt, und er dem Knechte des Vogts den Finger zerschlagen. Weil er sich aber geflüchtet, so hatte der Vogt dem alten Vater die Augen ausstechen lassen. Nach- dem die drei Männer überlegt hatten, was zu thun sey, kamen sie überein, daß der Tod besser sey als ungerechtes Joch zu dulden. Sie verabredeten einen Tag, an welchem sie jeder mit 10 bewährten Freun- den auf einer einsamen Wiese am Westufer des Vierwaldstädter-See's, das Rütli genannt, rings von Felsen umgeben, in der Stille der Nacht zusammenkommen wollten. Alle 33 gaben sich hier (Nov. 1307) mit bewegtem Herzen die Hände darauf: daß Keiner ohne den Andern handeln, Keiner den Andern verlassen wolle. In dieser Freundschaft wollten sie leben und sterben, dem Hause Habsburg getreu bleiben, die Vögte aber und ihre Knechte ohne Blutvergießen vertreiben, und ihren Enkeln die von den Vorältern empfangene Freiheit ungetrübt hinterlassen. Alle hoben die Hände gen Himmel, und schwuren. Dann ging Jeder still in seine Hütte zurück, den Tag der Ausführung, den 1. Januar 1308, ruhig abwartend. Noch ehe dieser Tag kam, verlor Geßler unerwartet das Leben. Ein Landmann aus Bürglen, unweit Altorf in Uri, Wilhelm Tell, Walther Fürsts Tochtermann, auch einer jener 33, ging gleich nach der Zusammenkunft im Rütli über den Markt von Altorf. Hier hatte Geßler, den Gehorsam der Schweizer zu prüfen, aus einer hohen Stange einen Hut aufgesteckt, und befohlen, daß jeder Vorübergehende seinen Hut abziehen solle. Das vermochte Tells Freiheitssi'nn nicht, und als die Wache ihn ergriff, und die Einwohner herbeiströmten, ihn zu be- freien, erschien der Landvogt selbst. Er verlangte, daß Tell, der als guter Schütze bekannt war, seinem kleinen Sohne einen Apfel vom Kopfe schießen sollte. Kein Bitten half, Tell sckoß, und traf den Apfel glücklich. Aber er hatte zwei Pfeile aus dem Köcher genommen, und auf des Vogts Befragen, wozu? — erwiederte er: „der zweite Pfeil war für eure Brust bestimmt, wenn ich mein liebes Kind getroffen hätte." Da befahl der Vogt, ihn über den See nach Küßnacht zu führen, und ihn in einem festen Kerker zu verwahren. Er selbst fuhr mit. Doch als sie auf dem See schifften, entstand ein entsetzlicher Sturm. Wenn hier der Sturm — Föhn wird er genannt — sich aus den Schlünden des hohen Gotthardt losreißt, und sich zwischen den himmelhohen Fels- wänden, welche den See einschließen, verfängt, so wühlt er das Wasser zu thurmhohen Wellen auf. Das Schiff war in äußerster Gefahr

3. Theil 2 - S. 116

1839 - Leipzig : Fleischer
116 getheilt. Der eine Haufen, den Bohemund anführte, wurde bei Do- ryläum (1097) plötzlich von Kilidsch Arslan mit 15,0,000 Mann an- gegriffen. Es war ein fürchterlicher Kampf; denn die Kreuzfahrer wurden mit Pfeilen überschüttet, und konnten mit ihren Schwertern und Lanzen dem Feinde, der in der Fekne blieb, nichts anhaben. Schon waren viele Kreuzfahrer gefallen, schon glaubten die Andern, hier ihr Grab zu finden, als plötzlich Gottfried von Bouillon und Raimund mit dem andern Heere herbeistürmten. Zwar zogen sich nun die Selb- schucken wieder auf die Berge, von denen sie am Morgen herabge- kommen waren, zurück; aber hier wurden sie von den angekommenen Rittern unter dem tausendfachen Ruf: „Gott will es haben!" an- gegriffen. Alles, was sich nicht durch die Schnelligkeit der Pferde retten konnte, wurde von den rachedurstenden Kriegern niedergehauen, und diese fanden in dem feindlichen Lager unermeßliche Beute. Allein diese verschaffte ihnen nur für den Augenblick Aushülfe. Die Sara- zenen hatten alle Vorräthe mit sich fortgeführt oder zerstört, und so entstand bald der drückendste Mangel. Zuerst raffte dieser die Pferde hin, und viel Ritter waren genöthigt, um nur nicht zu Fuße weiter zu gehen, auf Ochsen zu reiten, und ihre Gepäck Schweinen, Ziegen und Hunden auf den Rücken zu binden. An Brot war gar nicht zu denken; man war froh, wenn man nur Aehren fand, die man zur Stillung des fressenden Hungers ausrieb. Dabei wurden die Kreuz- fahrer unaufhörlich von den lauernden Seldschucken angegriffen, welche die Gegend genau kannten, und jeden Hinterhalt geschickt benutzten. Ehe es sich jene versahen, flogen diese auf ihren leichten Pferden her- bei, überschütteten sie mit einem Pfeilregen, und jagten eben so schnell wieder davon, um bald wieder einen raschen Anfall zu machen. Hierzu kam nun endlich noch die glühende Hitze in den engen Thälern, an welchen dies Land reich ist. Einige wurden rasend, andere sanken lechzend in den Sand, während sich sterbende Mütter neben den Leich- namen ihrer Säuglinge auf dem glühenden Boden wälzten, und Hunde vergebens keuchend nach einer Quelle auf den Feldern umherliefen. Endlich traf das Heer auf einen Fluß. Ein Schrei des Entzückens benachrichtigt auch die Zurückgebliebenen von dem köstlichen Funde, und augenblicklich stürzen Alle, die letzten Kräfte zusammenraffend, zum Flusse hinab, den brennenden Durst zu löschen; viele aber finden durch das Uebermaß ihren Tod. Aber nicht Mangel allein droht den Kreuz- fahrern Verderben; auch Uneinigkeit der Fürsten. Der tapfere Tankred hatte mit dem Vortrab die Stadt Tarsos in Cilicien berennt, von den Einwohnern das Versprechen, sich ihm zu ergeben, sobald das Hauptheer Nachkommen würde, erhalten, und daher seine Fahne auf einen der Mauerthürme aufgepflanzt. Als aber Balduin, Gottfrieds stolzer Bruder, nachkam, verlangte er, daß die Stadt ihm übergeben
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