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sich entschließen, dem Könige zu schmeicheln. Jetzt hatte ihn der König
feige gescholten. „So?" rief Klitos aufgebracht, „meinst du etwa die
Feigheit, mit der ich einst am Granikos dem schon fliehenden Götter-
sohn das Leben rettete? Nur durch das Blut und die Wunden der
Macedonier bist du der geworden, der du bist, und nun weißt du dich
vor Stolz nicht zu lassen, so daß du deinen Vater Philipp verläug-
nest, und dich für einen Göttersohn hältst!" — „Wie?" schrie Alexan-
der, „du Bösewicht! glaubst du, daß dir solche Reden so hingehen
sollen?" — Der Wortwechsel wurde immer heftiger; endlich ergriff
der König einen Apfel von der Tafel, warf ihn dem Klitos an den
Kopf, und suchte nach dem Schwerte, welches aber bereits auf die
Seite gebracht war. Einige Freunde des Klitos brachten diesen aus
dem Zimmer; wüthend stürzte er aber zu einer andern Thüre wieder
hinein, schrie ärger als zuvor, und überhäufte den König mit Schmä-
hungen, bis dieser, außer sich vor Zorn, aufsprang, einer Wache den
Spieß wegriß, und diesen dem Klitos durch den Leib rannte. Röchelnd
stürzte Klitos nieder, und war in wenigen Augenblicken todt. So-
gleich verschwand des Königs Zorn und Rausch. Er warf sich, seine
rasche That schmerzlich bereuend, auf den Sterbenden nieder, rief ihn
schmerzlich beim Namen, und hätte sich selbst erstochen, hätte man ihn
nicht gehalten. Man führte ihn in sein Zimmer. Hier brachte er die
ganze Nacht in trostloser Verzweiflung zu. Er erinnerte sich, wie
des Klitos Schwester ihn so liebevoll erzogen, und er selbst ihm das
Leben gerettet hätte, und diesen Mann hatte er nun ermordet! Man
hörte die ganze Nacht, wie er auf dem schlaflosen Lager mit dumpfer
Verzweiflung den Namen: „Klitos! Klitos!" rief. In diesem Zu-
stande brachte er mehrere Tage zu; dann zerstreuten ihn nach und
nach neue Züge und Arbeiten.
Nun unternahm er den abenteuerlichsten aller seiner Feldzüge.
Es ging nach Indien, das heißt demjenigen Theil Ostindiens, der
diesseit des Ganges liegt, und jetzt Vorderindien heißt. Eine tollkühne
Unternehmung, ein von Macedonien 700 Meilen weit entferntes Land,
welches von tapfern und zahlreichen Völkern bewohnt war, mit eini-
gen tausend Menschen, die nicht einmal an das heiße Klima gewöhnt
waren, erobern zu wollen! Aber je größer die Schwierigkeiten, desto
heftiger war Alexanders Begier, und er zeigte wie Demosthenes, nur
in einem ganz verschiedenen Sinne, was der Mensch alles vermöge,
wenn er seine ganze Kraft an die Erringung Eines Zielpunctes setzt.
Wirklich waren die Schwierigkeiten, ehe er nur an die Gränze die-
ses weiten Landes kam, ungeheuer. Er mußte über ein steiles Ge-
birge (Paropamisos, jetzt Hindukusch), welches von wilden Thieren
bewohnt wurde, ziehen, über breite Ströme setzen, feste Städte bela-
gern und sich beständig mit feindseligen Völkern herumschlagen. Aber
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Extrahierte Personennamen: Philipp_verläug- Philipp Alexanders Alexanders
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sondern bestanden aus einer Menge kleiner Völker von sehr verschie.
dener Abkunft. Die merkwürdigsten für die Weltgeschichte sind:
' *'J -'àm tfr tp Die Trojaner.
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Sie wohnten an demhettesponte und dem agaischen Meere, und
zeichneten sich stchorr frühe durch gesittete Lebensart und-feine Bildung
aus. Sie lfmyi,Mnsttz nutz Wissenschaften, besonders Dichtkunst
und Baukunde, und waren tapfer im Kriege, und voll Achtung gegen
die Götter und ihre Fürsten. Durch Paris, den Sobn ihres Königs
Pria mus, wurde der trojanische Krieg veranlaßt., Paris
hatte die spartanische Königin Helena gerauht. Darüber ayfge-
bracht/ zogen die Griechen unter Agamemnon über den Hellespont
nach Asien, und stellten in der Ebene von Troja 100,000 Mann gegen
50,000 Trojaner und einige Hülfsvölker auf; der Kampf- dauerte
10 Jahre. Unter den Helden, die sich in diesem Kriege rühmlichst aus-
zeichneten, j ftiiö von Seiten der Griechen besonders Achilles,
Ulysses und Nestor, und von Seiten der Trojaner Hektor,
Ae ne as und An tenor zu merken. Troja wurde endlich durch die
List des Ulysses — man sagt, durch ein hölzernes, mit Kriegern ange-
fülltes Pferd — 1200 v. Ehr. von den Griechen erobert und zerstört.
2. Die Lydier.
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Sie wohnten in. der Mitte Kleinasiens und hatten schon frühe
Könige und-.-gute Gesetze: Ihre Hauptstadt hieß Sardes. Unter
ihren Königen ist.besonders Krösus merkwürdig, welcher die lydische
Herrschaft beinahe über ganz Kleinasien ausdetnue, und sich seiner
großen Reichthümer wegen für den glücklichsten Fürsten hielt. Was
»hm aber der griechische Weise S o! o n vorausgesagt hatte: »daß nie-
mand vor seinem Tode glücklich zu preisen sei,« ging an ihm in
Erfüllung. Krösus verlor (550 v. Chr.) sein Reich au den Perserkö-
nig Ey rus. welchen er im stolzen Vertrauen auf seine Macht an-
gegriffen hatte. Nur die glückliche Erinnerung an Solous Ausspruch,
und der Ausruf: Solon! Solon! rettete ihn vor dem Tode auf
dem Scheiterhallfen. Denn Cyruö, begierig zu wissen, warum ihm
der Name Solon so wichtig sei, ließ ihn vom Scheiterhaufen her-
untersteigen ; und kaum hatte er den einfachen, aber auch für sich
merkwürdigen Anspruch Solons gehört, so schenkte er dem Krösus
nicht nur das Leben, sondern behielt ihn auch als Freund bei sich.
Lydien wurde eine persische Provinz.
3. Die Karier.
Sie wohnten in der südwestlichen Spitze Kleinasiens, und waren
meistens roh, wild, kriegerisch und Seeräuber. Von ihren Nachbar-
völkern genossen sie wenig Achtung, weil sie als Unfreie gerne im
Solde anderer Staaten dienten. Ihre erste Hauptstadt war M y l a ffa ,
die spätere das griechische Halykarn a ß. Unter ihren Herrschern sind
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Extrahierte Personennamen: Helena Achilles Krösus
Extrahierte Ortsnamen: Paris Asien Troja Kleinasiens Sardes Kleinasien Kleinasiens