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1. Neueste Geschichte - S. 5

1859 - Leipzig : Fleischer
5 und zwar in Versailles, wo seit Ludwigs Xiv. Zeit die königliche Residenz war. Gleich anfangs entstanden Streitigkeiten, besonders über die Frage, ob nach Ständen oder nach Köpfen gestimmt werden sollte. Darauf kam sehr viel an; denn im ersten Falle hatten die Deputirten des dritten Stan- des zusammengenommen nur eine Stimme; im letztern Falle dagegen hatten sie deren eben so viele, als die beiden andern Stände zusammen. Endlich wurde das Letztere beschlossen, und dadurch das Uebergewicht des dritten Standes entschieden. Nun that dieser immer kühnere Schritte. Auf den Vorschlag des Abb6 Sieyes, eines höchst verschmitzten Kopfes, erklärten sich die Deputirten dieses Standes zur Nationalversammlung; mehrere der niederen Geistlichen gingen zu ihnen über, und nun schritten sie schnell dazu, in der bisherigen Verfassung Veränderungen zu treffen. Der König erschrak; er glaubte nur in einer schnellen Auflösung der Versammlung eine Rettung zu finden, besonders da immer mehr Geistliche, ja selbst einige vom Adel sich mit der Nationalversammlung vereinigten. Darum erschien er am 23. Juni selbst in derselben, bezeigte sein Mißfallen über die Zwistigkeiten und über die eigenmächtigen Verbesserungen der Deputirten, und befahl, daß sie sogleich auseinander gehen, und daß sich am folgenden Tage jeder Stand besonders versammeln sollte. Der König verließ den Saal, mit ihm der Adel und die Geistlichkeit; die Deputirten des dritten Standes aber — blie- den sitzen, unschlüssig, ob sie gehorchen wollten, oder nicht, und als der Großceremonienmeister (Marquis von Dreux-Brez^) erschien, und ihnen im Flamen des Königs ankündigte, sich sogleich zu entfernen, so trat Graf Mirabeau, ein sehr kluger, aber höchst verdorbener Mensch, auf, und antwortete: sie wären alle durch den Willen des Volks versammelt, und nur durch dke Gewalt der Bajonette würden sie sich von ihrem Platze vertreiben lassen. Jetzt hätte Ludwig sogleich Soldaten anrücken, und die Ungehorsa- men streng strafen lassen sollen; denn wie kann Ordnung bestehen, wenn der Wille des Oberhauptes nicht mehr beachtet wird?! Aber der gute König 'war zu gewaltsamen Maßregeln nicht zu bewegen; die Deputirten erkannten -daraus, was sie ihm bieten könnten, und sein Ansehen war unwiederbring- lich dahin. Orleans und ein Theil des höhern Adels vereinigte sich nun mit der Nationalversammlung, die ohne alle Rücksicht die bisher bestehende Ver- fassung Stück für, Stück niederriß. Zwar ist nicht zu leugnen, daß uner- hörte Mißbräuche eingerissen, und eine gänzliche Umwandlung nöthig war; aber die herrschende Aufregung erschwerte die besonnene Einführung neuer Zustände; selbst dem edleren Willen fehlte die Weisheit der Erfahrung und die geheimen Ziele der Aufwiegler gingen weit über die neu zu gestaltende Sicherung der Ordnung hinaus. Bald gab der König einen neuen Beweis seiner Schwäche: er befahl (27. Juni) dem Adel und der Geistlichkeit, sich mit dem dritten Stande zu vereinigen, also gerade das, was er früherhin verboten hatte. Darüber war nun die Freude allgemein, aber nun war auch die Revolution entschieden. Das Volk sah, daß man dem Könige Alles abtrotzen könne. Ganz Frankreich theilte sich in zwei Parteien: Aristokraten oder Freunde der alten Ordnung, und Demokraten oder Freunde der Revo- lution. Der Pöbel sprach ganz laut von Plünderung und Mord der Aristo-

2. Neueste Geschichte - S. 21

1859 - Leipzig : Fleischer
21 Nacht den braven Mandat, der in den Tuilerien Alles zur Vertheidigung anordnete, aufs Rathhaus. Hier wurde er mit Schmähungen empfangen, nach dem Gefängniß abgeführt, aber, ehe er noch dasselbe erreichte, von dem Pöbel ermordet, so daß nun die Vertheidiger der Tuilerien sich selbst über- lassen blieben. An seine Stelle wurde — Santerre ernannt. Um 6 Uhr des Morgens am 10. August setzte sich das bewaffnete Rebellenheer gegen die Tuilerien in Bewegung, zu jeder Schandthat ent- schlossen. Um 8 Uhr trafen die ersten Haufen vor dem Schlosse ein, und es erhob sich ein fürchterliches Geschrei. Der König und seine Familie er- warteten in ruhiger Ergebung den Ausgang der Dinge, während der größte Theil der Nationalgarden, Schweizer und einige Hundert Edelleute, die dem Könige zu Hülfe gekommen waren, sich zur Vertheidigung rüsteten. Aber der gute Ludwig zeigte hier wieder zu wenig Entschlossenheit. Er verbot jeden Angriff auf den Pöbelhaufen, damit man ihm nicht Schuld gebe, den Anfang des Blutvergießens gemacht zu haben. Während er noch schwankte, was er thun sollte, trat Röde rer, eine Magistratsperson, herein, und schilderte ihm die Gefahr als äußerst dringend. Der Pöbel sei nicht mehr zurückzu- halten; die Kanoniere verweigerten den Gehorsam, und hätten vor seinen Augen die Ladung ans den Kanonen gezogen; der König sei in Gefahr, mit seiner Familie ermordet zu werden, wenn er sich nicht augenblicklich in den Saal der Nationalversammlung rette. Die Königin widersetzte sich diesem Ansinnen, weil sie merkte, daß man nur die Absicht habe, ihren Gemahl von seinen treuen Dienern zu trennen. Da trat Röderer vor sie hin, und sprach mit funkelnden Augen: „Madame, die Augenblicke sind kostbar. Zaudern Sie noch eine Minute, noch eine Secunde, so kann ich nicht für das Leben des Königs, für das Ihrige und das Ihrer Kinder stehen." — „Nun gut!" rief die Königin, „so müssen wir denn auch noch dies letzte Opfer bringen." — „Laßt uns gehen!" fügte der König hinzu. Dann wandte er sich zu dem Haufen seiner Getreuen, und sprach: „Hier, meine Freunde, giebt es nichts mehr zu thun." Er und die Seinigen gingen, ohne Widerstand zu finden, erst durch die Reihen der Nationalgarden, dann durch den im Tuilerien- Garten dicht gedrängt stehenden Pöbel, von Schweizern und Nationalgarden umgeben, bis vor die Thür des Versammlungssaales. Hier mußten sie warten, und waren den Beleidigungen der sie umgebenden Menge eine lange Weile ausgesetzt. „Wir wollen keine Tyrannen mehr!" schrie man von allen Seiten; „bringt sie um! bringt sie um!" Nach langem, ängstlichem Harren wurde ihnen die Thüre geöffnet. „Meine Herren!" redete der König die Versammlung an, „ich komme hierher, um Frankreich ein großes Verbrechen zu ersparen. Ich habe geglaubt, daß ich nirgends sicherer sein könnte, als unter den Stellvertretern der Nation." Er hatte sich auf einen Stuhl neben den Präsidenten gesetzt; aber als ein Mitglied bemerkte, daß die Versammlung nicht in Gegenwart des Königs berathschlagen könnte, erhob sich ein wildes Geschrei: „Vor die Schranken! aus die Bank der Minister!" Ludwig gehorchte; aber auch hier duldete man ihn nicht, und verwies ihn in die mit einem Gitter versehene Loge eines Zeitungsschreibers. Hier wurde er mit seiner Familie verwahrt, und mußte mit anhören, wie die Versammlung über seine Absetzung und die

3. Neueste Geschichte - S. 8

1859 - Leipzig : Fleischer
8 herrschen zu können. Der König wußte recht gut, daß dieser Tumult am 5. October stattfinden sollte. Man redete ihm zu, eilig nach Metz zu entfliehen, und dort sich an die Spitze der Truppen zu stellen; aber er war nicht zu bewegen, von seinem Posten zu weichen. Orleans hatte an den ausgestreuten Verleumdungen nicht genug; er ließ durch seine Leute die nach Paris fah- renden Kornwagen aufhalten, und als nun Brotmangel in der Stadt ent- stand, sprengte er aus, der König wolle Paris aushungern. Schon am 4. October wurden in Paris Geld und Waffen ausgetheilt. Volksredner und Rednerinnen hielten im Garten des Palais Royal von Tischen herab Reden an das Volk, und forderten es auf, am folgenden Tage nach Versailles zu ziehen, um den König und die Königin zu fragen, woher der Brotmangel entstanden sei. Als der 5. October (1789) anbrach, war ganz Paris in unruhiger Bewegung. Männer in Frauenskleidern und betrunkene Weiber, unter denen sich die Fischweiber (die sogenannten Damen der Halle) auszeichneten, zogen schreiend durch die Straßen, und rissen Alle, die ihnen begegneten, mit sich. Die Sturmglocken läuteten, die Trommeln wirbelten. Alles strömte nach dem Greveplatze, auf welchem das Stadthaus steht, und schrie laut nach Brot. Die Nationalgarde, die Ordnung hätte stiften sollen, weigerte sich, die Waffen gegen den tobenden Haufen zu gebrauchen. Einige stürmten das Stadthaus, drohten den ganzen Bürgerrath an die Laternen zu hängen, und plünderten die Cassen und Waffenmagazine. Endlich stellte sich Maillard, ein Kerl in einem abgeschabten schwarzen Kleide, der schon bei der Erstür- mung der Bastille voran gewesen war, an die Spitze des Haufens, und führte ihn nach Versailles ab. — Gleich darauf füllte sich der Greveplatz aufs Neue. Die französische Garde, die längst von Orleans und Mirabeau dem Könige untreu gemacht worden war, marschirte auf. Nationalgardisten, Pöbel, Weiber, Meuchelmörder, Leute von jedem Schlage drängten sich da- zwischen, Alle erfüllt vom Durste nach Mordthaten, wenigstens nach Gewalt- thätigkeiten. Mehr als 40,000 Menschen schrieen: „Nach Versailles! nach Versailles!" Der Marquis de la Fayette, derselbe, der an dem ameri- kanischen Freiheitskriege so thätig Antheil genommen hatte, jetzt Befehlshaber der Nationalgarde, sollte sie führen. Lange weigerte er sich, und machte ihnen Vorstellungen; endlich setzten die Garden ihm die Bajonette auf die Brust, wenn er sich nicht augenblicklich an ihre Spitze stellte. Er mußte gehorchen, und um 5 Uhr Abends brach auch dieser Haufen, trotz eines hef- tigen Regenschauers, mit 22 Kanonen unter wildem Freudengeschrei nach Versailles auf. Der König war auf diesen Besuch so wenig vorbereitet, daß er sich auf der Jagd befand, von der er eilig zurückgerufen wurde, als um Mittag die erste Nachricht vom Anzuge der Weiber nach Versailles kam. Um vier Uhr stürzten diese nach dem Saale der Nationalversammlung. Maillard und 12 Weiber wurden eingelassen, und schrieen laut nach Brot. Die Ver- sammlung suchte sie zu beruhigen, und der Präsident führte sie zum Könige ins Schloß. Dieser gab ihnen die besten Versprechungen; ja, er umarmte sogar eines der Weiber, weil sie ihm sonst nicht glauben wollten. Den Soldaten hatte Ludwig ausdrücklich jeden Gebrauch der Waffen verboten;

4. Neueste Geschichte - S. 24

1859 - Leipzig : Fleischer
24 einen unverschämten Ton an, beleidigten sie in ihren gehaltenen Reden, und forderten sie so recht muthwillig zum Kriege heraus. Es wurden französische Heere nach dem Rheine gesandt, und die Rüstungen mit Eifer betrieben. Vergebens gab sich Ludwig Mühe, den Frieden zu erhalten; die Jakobiner zwangen ihn, am 20. April 1792 den Krieg gegen Oestreich zu erklären. Als diese Erklärung nach Wien kam, war Kaiser Leopold Ii. eben ge- storben. Ihm folgte sein Sohn Franz Ii. (1792—1835), der sogleich zu Eröffnung der Feindseligkeiten Befehl gab. Mit Preußen hatte sich Oestreich bereits verbunden, und es entstand nun ein Krieg, der zwar mehrmals durch kurzdauernde Friedensschlüsse unterbrochen worden ist. im Ganzen aber bis 1815, also 23 Jahre gedauert, und Europa so viele Menschenleben, so unendliches Geld und so vieles Familienglück gekostet hat. Wie viel leichter ist es doch, ein Feuer anzuzünden, als es zu löschen! Jeder Nichtfranzose war der Meinung, die verbündeten Fürsten würden mit dem in sich selbst so zerrütteten Frankreich bald fertig werden, um so mehr, da die Ausgewanderten versicherten, daß die meisten ihrer Landsleute sehnlichst auf die Erscheinung der fremden Heere warteten. Das war aber nicht so. Der größte Theil des Volks war von der sogenannten Freiheit so be- geistert, daß es mit Begierde auf die Gelegenheit wartete, für dieselbe gegen ihre Feinde kämpfen zu können. Daher sah man auch in diesem Kriege mit Staunen, daß die krieggeübten Heere der Deutschen, von erfahrenen Generalen angeführt, durch die jungen, eben erst angeworbenen französischen Soldaten aus dem Felde geschlagen wurden; sehr natürlich, da die Revolutionstruppen auf eine ganz neue Art den Krieg führten, ohne, Gepäck und Magazine, also viel beweglicher waren, und vor Allem von einer Begeisterung beseelt wur- den, die sie trieb, mit Lust und Freude den offenen Kanonenrachen entgegen zu gehen. Je mehr von ihnen zu Boden geschossen wurden, desto mehr ström- ten herbei, den Tod der gefallenen Brüder zu rächen. Die Deutschen ferner wurden zwar von erfahrenen Generalen angeführt, aber diese waren alt und abgelebt, daher langsam und ohne Kraft; die Franzosen dagegen erhielten die- jenigen zu Anführern, die sich am meisten auszeichneten. Bei ihnen wurde nicht auf Alter, Rang und Fürsprache, sondern allein auf Muth, Verstand und Besonnenheit gesehen, und mit Verwunderung sah man Männer, die noch kurz vorher Advocaten, Handwerker, Köche oder wer weiß was gewesen waren, mit Muth und Geschick Heere anführen und den Feind schlagen. Was den Franzosen ferner den Sieg verschaffen mußte, war die ungeheure Zahl ihrer Soldaten. Die Nationalversammlung erklärte, daß jeder Bürger ge- halten sei, das Vaterland zu vertheidigen, und der Drang dazu war so groß, daß die jungen Leute zum Theil mit Gewalt abgehalten werden mußten, weil sonst fast Niemand zu Hause geblieben wäre. In große Schlachten ließen sich die Franzosen selten ein, aber fast täglich kam es zu einzelnen unregelmäßigen Gefechten, durch welche die dessen ungewohnten Verbündeten ermüdet wurden. Auf Menschenleben kam es den französischen Generalen nicht an. Blieben auch Tausende ihrer Soldaten, so standen ja neue Tau- sende zu ihrer Verfügung. Auch an Lebensmitteln und andern Heeresbedürf- nissen fehlte es ihnen nicht. Sonst hatte man einem Heere alles Nöthige nachgeführt und Magazine angelegt, und die Deutschen thaten das noch.

5. Neueste Geschichte - S. 61

1859 - Leipzig : Fleischer
6i dies gegen England äußerst aufgebracht war, und darauf dachte, ihm ander- wärts zu thun zu geben. Anfangs wollten die Directoren ein Heer in Eng- land landen lassen, und darum ließen sie an der ganzen Nord- und West- küste mit Eifer Schiffe bauen, und ein Heer sammelte sich bereits an den Küsten des Canals. Aber bald gab man den Plan wegen der vielen Schwie- rigkeiten auf, und ersann einen andern. Die Macht und Größe Englands beruht besonders auf seinem Handel und seinen Colonien, vorzüglich in Ostindien. Wie wenn es Frankreich ge- länge, ihm seine ostindischen Besitzungen zu entreißen, und den Handel mit den asiatischen Maaren ihm aus den Händen zu wiuden? Das Letztere konnte nur dann geschehen, wenn der seit der Entdeckung des Caps in Vergessenheit gekommene Weg nach Ostindien über Aegypten wieder geöffnet würde, und dies setzte wiederum die Befreiung Aegyptens ans den Händen der Türken voraus. In größter Stille wurde nun, während Aller Augen auf die An- stalten zur Landung an der englischen Küste gerichtet waren, eine Expe- dition gegen Aegypten vorbereitet. Es sammelte sich im Hafen von Toulon eine Anzahl trefflich ausgerüsteter Schisse, die 36,000 Mann Kern- truppen unter Bonaparte's Oberbefehl einnehmen sollten, und damit der Plan desto besser gelänge, wollte man die Engländer zugleich in Ostindien beschäftigen. Hier hatten diese nämlich während einer Reihe von Jahren ein großes Reich gegründet, vorzüglich nachdem sie den König von Mysore (spr. Meißur), Tippo Saib, 1702 bezwungen, und ihm sein halbes Reich ge- nommen hatten. Die Franzosen, die recht gut wußten, daß die Eingebornen nur ungern die englische Herrschaft trügen, schickten Unterhändler an Tippo - Saib, und ließen ihn ausfordern, den Engländern ins Land zu fallen. Er rüstete sich zwar auch, aber die aufmerksamen Engländer tarnen ihm zuvor, griffen ihn an, ehe seine Rüstungen vollendet waren, und belagerten ihn in seiner Hauptstadt Seringapatam. Mit Verzweiflung vertheidigte sich hier der tapfere Manu. Als aber am 4. Mai 1700 die Engländer die Stadt erstürmten, wurde er erschlagen, und seine Familie gefangen gesetzt. Ehe dies geschah, waren die Vorbereitungen in Toulon beendet, und Bonaparte segelte am 20. Mai 1708 aus diesen: Hafen. Außer dem Heere hatte er noch eine Anzahl Künstler und Gelehrte mitgenommen, welche die Alterthümer Aegyptens untersuchen und abbilden sollten.*) Bei Sardinien vereinigten sich einige anderwärts ausgerüstete Flotten mit der seinigen, und rasch steuerte er nun auf Malta los. Es war ein majestätischer Anblick! Vierhundert größere und kleinere Seeschiffe, deren Segel vom günstigsten Wind geschwellt wurden, glitten pfeilschnell dahin, und stellten das Bild einer- großen, schwimmenden Stadt dar. Die Soldaten waren frohen Muthes, voll hoher Erwartung, und sahen sehnsuchtsvoll der Landung entgegen; am Siege zweifelte Keiner. So kamen sie auf die Höhe von Malta. Noch waren die Malteserritter Besitzer der Insel, aber nur wenige derselben wohn- ten hier. Bonaparte verlangte die Uebergabe, und während er den Muth- *) . Ihnen verdanken wir ein kostbares und herrliches Kupferwerk über die ägyptischen Denkmäler, welches Bonaparte ans öffentliche Kosten hat anferligen lassen. > - /

6. Neueste Geschichte - S. 33

1859 - Leipzig : Fleischer
33 dieser Nacht zu erhenken. Aber die Girondisten setzten durch, daß wenigstens die bei jedem Verbrecher üblichen Formen beobachtet würden, und man er- laubte dem Könige, sich einen Vertheidiger zu wählen. Seine Wahl fiel auf den Rechtsgelehrten Tronchet, der, so gefährlich auch dies Geschäft damals war, sich sogleich bereitwillig erklärte, und von seinem stillen Landsitze nach Paris eilte. In der Noth erkennt man seine wahren Freunde! Auch der ehrwürdige 78jährige Herr von Males herbes, einst königlicher Minister, erbot sich dazu, und Beide wählten sich zum Gehülfen einen jungen Rechts- gelehrten, Deseze*). Binnen acht Tagen vollendeten sie die ungeheure Arbeit, eine Vertheidigung gegen alle vorgebrachte Klagen aufzusetzen. Am 26. December wurden sie nebst dem Könige vorgeladen. Malesherbes konnte vor Rührung nicht sprechen, aber Deseze hielt eine meisterhafte Rede, die den König unfehlbar gerettet hätte, wenn nicht alles Gefühl in den Herzen der Jakobiner erstickt gewesen wäre. Ohnedies hatte Ludwig alle diejenigen Stellen, welche auf das Gefühl wirken sollten, ausgestrichen, weil er von seinen Richtern kein Erbarmen, sondern nur Gerechtigkeit verlangte. Nach- dem Deseze geendigt hatte, setzte Ludwig nur noch wenige Worte hinzu, und wurde dann in den Tempelthurm zurückgebracht. Sogleich begann unter den Mitgliedern des Convents ein wüthender Streit, ob das zu fällende Urtheil dem Volke erst noch vorgelegt werden sollte. Die Girondisten verlangten es, um den König zu retten, die Jako- biner widersprachen; einer, ein ehemaliger Fleischer, verlangte gar, daß man Ludwigs Körper in Stücke hauen, und in jedes Departement ein Stück senden sollte! Darin stimmten fast Alle überein, daß er schuldig sei, aber es schien, als wenn nur der kleinere Theil für den Tod stimmen würde Bisher war es Gesetz gewesen, daß bei allen peinlichen Gerichtsfällen nicht die Mehrheit entschied, sondern der Angeklagte nur dann verurtheilt werden konnte, wenn zwei Drittheile gegen ihn stimmten. Dies Gesetz wurde für den vorliegenden Fall aufgehoben, und nun setzten die Cordeliers Alles in Bewegung, um die Girondisten zu bewegen, für den Tod zu stimmen. Sie drohten, Alle zu ermorden, die ihn freisprechen würden, ließen Kanonen gegen den Sitzungs- saal auffahren, umgaben das Haus mit bewaffnetem Pöbel, und erklärten, daß der König, wenn er auch losgesprochen würde, von einer Pöbelrotte mit seiner ganzen Familie ermordet werden sollte. Am 16. Januar 1793 begann die Abstimmung, welche, weil 727 Personen stimmten, fast 24 Stunden lang dauerte, und eine der schauerlichsten Scenen darstellte. Wer malt die Züge der Bosheit, der Schadenfreude, des Aergers, der Verzweiflung in den Ge- sichtern der Meisten in der Versammlung! Als auch der verworfene Orleans für den Tod seines so nahen Verwandten stimmte, fühlten selbst diese gefühl- losen Menschen das Schändliche dieser Handlung, und es entstand ein allge- meines Murren des Unwillens. Das Ende war, daß nur fünf Stimmen mehr ihn zum Tode verurtheilten. Nur zwei hatten den Muth, aus dem Convent auszutreten, weil sie es für eine Schande hielten, mit solchen Blut- menschen in einem Saale zu sitzen. Malesherbes war der Erste, der den König von seiner bevorstehenden *) Gestorben als Pair von Frankreich und Präsident des Castationshofes 1828. Stoff. Wellgesch. 4. Th. Q

7. Neueste Geschichte - S. 94

1859 - Leipzig : Fleischer
94 ein. Er ahnte nicht, daß sich ein fnrchtbares Gewitter über ihm zusammen- zöge. Die alte Königin nämlich bereute, daß ihr verhaßter Sohn jetzt schon den Thron erhalten hatte, und sie und die Königin von Hetrurien, ihre Tochter, bestürmten den willenlosen alten König, eine Erklärung zu unterschreiben, daß ihm die Niederlegung der Regierung abgedruugeu sei. Diese Schrift schickten sie — Murat war mit in das Geheimniß gezogen — an Napoleon, und der alte König begleitete sie mit einem Briefe, in welchem er sagte, er überlasse sein eigenes, seiner Frau und des Friedenssürsten Schicksal Napoleons groß- müthiger Entscheidung. Wie freute sich Napoleon über die Einfalt, die ihm Spanien leichter, als er je hatte hoffen können, in die Hände spielte! Denn daß ihm das Volk würde Widerstand leisten, erwartete er nicht. Er glaubte es nur mit der königlichen Familie zu thuu zu haben, und diese wollte er auf französischen Boden locken. Zuerst ließ er dem jungen Könige unter den Fuß geben, ihm entgegen zu reisen. Das that dieser auch, und stutzte, als er ihn aus dem Wege nicht fand. Da redete man ihm zu, doch vollends bis nach Bayonne zu reisen, wohin sich Napoleon begeben hatte. Unglücklicherweise ging er in die Falle. Napoleon nahm ihn kalt auf, und erklärte ihm am 20. April, daß die Familie der Bourbons aufgehört hätte, in Spanien zu regieren. Wie erstaunte Fer- dinand über diese Treulosigkeit! Aber entrinnen konnte er nun nicht mehr. In entschiedenem Tone verlangte Napoleon, er solle die Thronentsagung unter- schreiben. Ferdinand verweigerte dies standhaft, und bat vergebens, ihn wenig- stens wieder abreisen zu lassen. Während dieser Verhandlungen trafen auch der alte König, die Königin und der sreigelassene Friedenssürst ein. Napoleon hatte sie herbeiholen lassen, um sie bei der Thronentsagung Ferdinands zu gebrauchen. Daß alle drei bereit waren, dazu die Hände zu bieten, versteht sich bei ihrer Charakterlosigkeit von selbst. Der alte schwache Herr stellte eine feierliche Erklärung aus, daß er alle seine Rechte aus Spanien und Indien an Napoleon abtrete; dafür wurde ihm ein Schloß in Frankreich zum Aufent- halte und lebenslänglicher Unterhalt versprochen. Nun wurde Ferdinand her- beigeholt, und nachdem ihm der Vater die heftigsten Vorwürfe gemacht hatte, rief Napoleon: „Prinz, Sie haben nur zwischen Entsagung und dem Tode zu wählen." Das wirkte; Ferdinands Gemüth war zermalmt, sein Muth gebrochen. Er stellte (6. Mai 1808) die geforderte Entsagung aus, und ver- wies die Spanier an Napoleons Schutz. Auch er erhielt ein Schloß in Frankreich, wo er zwar Unterhalt bekam, aber unter genauer Aufsicht gehalten wurde. Ebendahin gingen auch die andern spanischen Prinzen ab. Die Kö- nigin von Hetrurien und der Friedensfürst erhielten Pensionen. Napoleon war auf dem höchsten Gipfel der Freude, und dachte, nun mit Spanien fertig zu sein. Aber er täuschte sich gewaltig; denn in den Spaniern lag eine Kraft und ein Widerwille gegen die französische Herrschaft, die er nicht geahnt hatte. Schon kurz vor Ferdinands Thron-Entsagung, am 2. Mai, hatte sich der Pöbel in Madrid gegen die Franzosen empört, war aber durch Mu- rats Entschlossenheit und Strenge nach vielem Blutvergießen bezwungen worden.*) *) Zwei junge Artillerieoffiziere (Daviz u. Velarde), von einer Anzahl entschlossener Männer befolgt, pflanzten plötzlich in einer der Hauptstraßen zwei Kanonen aus, und

8. Neueste Geschichte - S. 112

1859 - Leipzig : Fleischer
112 aus, wie erstaunten sie aber, als ihnen Napoleon sagte, daß davon gar nicht die Rede sein könnte, weil zum alten Polen auch Galizien gehöre, und dieses bei Oestreich bleiben müsse. An der russischen Gränze sprach er zu seinem Heere: „Rußland hat in Tilsit ewige Freundschaft für Frankreich ge- schworen; heute bricht es seine Eide. Sein übles Geschick reißt es mit sich fort; die Zeit der Erfüllung ist nahe. Es stellt uns zwischen Schande und Krieg; die Wahl kann nicht zweifelhaft sein. Vorwärts also! Wir wollen den Riemen überschreiten." Als er in der Nacht, um überzusetzen, an den Fluß ritt, stürzte sein Pferd zusammen, und warf ihn auf den Sand. „Eine üble Vorbedeutung!" seufzten die Abergläubischen, und als er nun darüber war, umzog ein fürchterliches Gewitter den ganzen Horizont, als wollte es dem Heere den Eintritt wehren. Uebrigens waren die Franzosen den Russen bei Weitem überlegen. Diese zählten kaum 200,000 Mann, und hatten noch dazu anfangs mit England und den Türken Krieg. Allein wer mit Napoleon Krieg führte, war der natürliche Bundesgenosse der Engländer, und daher schlossen diese (in Oerebro in Schweden am Hielmar-See) schnell Frieden, und versprachen alle mög- liche Hülse. Auch die Türken vertrugen sich mit den Russen, wie schon oben gesagt ist, in Bukarest, und so hatten nun diese freie Hand gegen die Fran- zosen. Während Napoleon mit dem Hauptheere, welches er selbst führte, auf dem Wege nach Moskau vordrang, schickte er den General Macdonald (unter ihm standen die preußischen Truppen) links, um Riga zu belagern. Auch wurde ein Heer unter Oudinot nach der Mittlern Düna geschickt, wo der russische General Wittgenstein die Straße nach Petersburg verlegte, und auf dem rechten französischen Flügel mußte sich Fürst Schwarzen- berg, der die Oestreicher und Sachsen befehligte, mit dem russischen Heere, welches von der Türkei kam, herumschlagen. Wir können hier nur Napoleon selbst auf seinem Zuge begleiten. So weit er vorrückte, zogen sich die Russen unter Barclay de Tolly's Oberbefehl zurück, weil sie zum Widerstande zu schwach waren, und brannten ihre Magazine ab. Erst bei Smolensk machten sie Halt. Diese Stadt gilt den Russen für heilig, theils wegen ihres Alters, theils weil sie ein wunderthätiges Marienbild enthält. Schon murrten sie über das Znrückweichen ihres Feldherrn; hätte er die heilige Stadt nicht verthei- digt, so wäre es um sein Ansehen ganz geschehen gewesen. Hier stellte er seine Russen auf; jenseits rückten am 16. August die Franzosen stürmend gegen die Stadt heran. Die Nacht brach über dem Gefechte ein. Es war eine fürchterliche Schlacht, die am Morgen des 17. begann. Die Russen vertheidigten die Stadt mit Heldenmuth, und wie auch die Franzosen heran- stürmten, und mit einem Hagel von Kanonenkugeln Menschen und Mauern niederstürzten, doch wankten jene nicht. Am Abend endlich ließ Napoleon Granaten in die Stadt werfen; dicke schwarze Rauchwolken stiegen auf, end- lich wälzten sich ungeheure Flammenströme gen Himmel, und verzehrten die Stadt größtentheils. Der Kaiser betrachtete, vor seinem Zelte sitzend, das entsetzliche Schauspiel in tiefem Schweigen. Während der Nacht zogen die Russen ab, und am andern Morgen rückten die Franzosen in die mit Schutt, Asche und gräßlich zersteischten Leichen erfüllte Stadt ein. Schweigend und

9. Neueste Geschichte - S. 102

1859 - Leipzig : Fleischer
102 sollte, den Krieg an, und rückte sogleich in Baiern ein. Schnell eilte Na- poleon herbei, und warf sich mit Ungestüm auf die Oestreicher, die in 5tägi- gen Gefechten, besonders in der Schlacht bei Eckmühl am 22. April, geschlagen wurden. Karl zog sich bei Regensburg aus das linke Donauufer, und eilte nun in Gewaltmärschen auf Wien zu, um hier wo möglich Na- poleon zuvorzukommen, was aber nicht zu erwarten war, da dieser auf ge- radem Wege marschirte, während Karl einen Umweg machen mußte, und durch den Böhmerwald aufgehalten wurde. Dennoch trafen beide Heere fast zu gleicher Zeit bei Wien ein; da aber Karl auf dem jenseitigen Ufer stand, so konnte er die Residenz nicht retten, in welche Napoleon am 13. Mai einrückte. Am frevelhaftesten war, daß dieser die Ungarn gegen ihren Herrn zu empören suchte, und ihnen zuredete, sich einen eigenen König zu wählen; aber er erfuhr vor ganz Europa die Beschämung, daß sie nicht wankten in ihrer Treue, und ihm nur dadurch antworteten, daß sie schnell ein Heer für Kaiser Franz aufbrachten. Nach kurzer Ruhe ging Napoleon, nachdem er von der großen Donau- insel Lobau eine Schiffbrücke geschlagen hatte, über die Donau, und griff in der großen Ebene, welche sich von der Donau bis nach Böhmen und Mähren hinzieht, und das Marchfeld heißt *), das östreichische Heer an. In der blutigen Schlacht bei Aspern und Eßlingen, die man von den Thürmen Wiens beobachten konnte, erfuhr er am 21. und 22. Mai einen Widerstand, den er nicht erwartet hatte; glorreich kämpften die Oest- reicher unter dem Erzherzog Karl, und als endlich die Franzosen zurückge- schlagen nach ihrer Schiffbrücke eilten — wie erschraken sie! Die Oest- reicher hatten den plötzlich angeschwollenen Strom benutzt, und Baumstämme und Balken hineingeworfen, durch welche die Brücke zertrümmert war. Man denke sich die Verlegenheit Napoleons. Indessen wurden sie noch dies Mal gerettet. Während Marschall Davoust die vordringenden Oestreicher aufhielt, erbauten die Ingenieure mit unglaublicher Schnelligkeit eine neue Brücke. Die Franzosen hatten in dieser blutigen Schlacht an 30,000 Mann und dar- unter den Marschall Lanues verloren, und obgleich Napoleon laut versicherte, einen großen Sieg erfochten zu haben, so blieb doch die Wahrheit nicht ver- borgen, und überall frohlockte man. Jetzt trat auf diesem Punkte sechs Wochen lang eine Waffenruhe ein, um neue Kräfte zu sammeln. Aber auch in andern Provinzen hatte sich das Kriegsfeuer entzündet. In Italien hatte Erzherzog Johann den Vicekönig von Italien zurückgedrängt, und in Throl war das treue Volk aufgestanden, um das baiersche Joch abzuschütteln, und seinem alten Herrn beizustehen. In den Thälern dieses Landes wohnt bei Genügsamkeit und Treuherzigkeit ein großer Freiheitssinn und doch innige Anhänglichkeit an das östreichische Haus. Jeder Throler trägt einen Stutzen (eine kurze Büchse), und weiß damit sein Ziel zu treffen. Dieses Volk erhob sich jetzt, warf schnell die Baiern hinaus, und wählte zum Anführer Andreas Hofer, einen Land- mann und Gastwirth aus dem Passeher-Thale bei Meran. Der Raum er- laubt nicht, die vielen tapsern Thaten der Throler, an denen selbst die *) Siehe Ii. Theil, S. 175. ' *’ j1 i )... 4 ' . :

10. Neueste Geschichte - S. 117

1859 - Leipzig : Fleischer
117 der ganzen Reiterei waren nur noch 800 ausgehungerte Pferde übrig, meist Offizieren gehörig, die nun mein Corps vereinigt wurden. Mehrmals war das Heer, noch öfter waren einzelne Corps von den Russen umringt und abgeschnitten, und wurden nur durch List oder durch die große Tapferkeit derer, die noch unter den Waffen waren, gerettet. Die gräßlichsten Scenen, die sich auf diesem trostlosen Rückzuge ereigneten, kamen in solcher Menge vor, daß nur wenige von der Geschichte aufbewahrt, aber keine in ihrer ganzen Schauderhaftigkeit beschrieben werden können. Hier nur Einiges davon. Mar- schall Reh mußte, um sich vor den verfolgenden Russen zu retten, in einer dunkeln Nacht über einen Fluß setzen, dessen Eisrinde glücklicher Weise trug. Alle Wagen, alles Gepäck mußte am User stehen bleiben, und als die Mei- sten hinübergegangen waren, fehlte es vielen an Kraft, am andern steilen und beeisten Ufer hinanzuklimmen, so daß sie zurückstürzten, das Eis zerborst, und sie ohne Rettung in das Wasser hinabsanken. Noch kläglicher war das Geschrei der armen Kranken, die auf den Wagen lagen, die Hände aus- streckten, und flehten, sie doch nicht hülflos zu verlassen. Ney ersuchte einige Wagen über den Fluß gehen zu lassen; als sie aber mitten darauf waren, brach das Eis zusammen. Von dem Ufer hörte man aus dem geöffneten Schlunde ein herzzerreißendes, wiederholtes Angstgeschrei, dann ein unter- brochenes Stöhnen, immer schwächer werdende Seufzer, und endlich eine gräßliche Stille. Alles war im Wasserschlunde verschwunden. In den Dnieper ergießt sich auf dessen rechter Seite ein Fluß, die Berezina. An sich ist er nicht bedeutend; aber er bildet auf beiden Seiten breite und tiefe Moräste, die man nur auf einzelnen Brücken überschreiten kann. Wurden diese von den Russen zerstört, oder nur stark besetzt, so war der ganze Ueberrest des französischen Heeres verloren. Wirklich hatten die Russen die Absicht, hier dem ganzen Trauerspiel ein Ende zu machen. Wäh- rend Kutusow und der Kosackenhetmann Platos von hinten drängten, rückten Tschitschagof von Süden, und Wittgenstein von Norden schnell heran, an der Berezina zusammenzutreffen, und Napoleon den Uebergang zu wehren. Als dieser am Flusse ankam, sah er zu seinem Entsetzen, daß der Uebergangspunkt von den Russen bereits besetzt sei. Mit Gewalt war hier nichts auszurichten; aber er nahm zur List seine Zuflucht. Er stellte sich, als wollte er eine Brücke schlagen lassen, während er an einer andern Stelle, die nur wenig bewacht wurde, in größter Stille wirklich eine solche zimmern ließ. Die ganze Nacht wurde gearbeitet; aber auch jetzt noch hätten einige russische Kanonen hingereicht, den Bau zu zerstören. Dies erwartete auch Napoleon, und hielt sich selbst für verloren. Allein Tschitschagof bildete sich ein, Napoleon werde weiter unterhalb übergehen, ließ seine Truppen ab- ziehen, und — Napoleon war gerettet. Das war freilich für diesen ein großes Glück; aber die Brücke war nur für das Fußvolk eingerichtet; schnell ließ er noch eine zweite für das Geschütz, die Wagen und die wenigen Reiter bauen, und am 27. November gingen er und seine Garden über. Bis so weit ging Alles gut, aber nun kam das Schreckliche. Sobald man die Garden übergehen sah, drängten sich alle Uebrige von allen Seiten herbei, sich an sie anzuschließen, so daß in einem Augenblicke eine tiefe, breite und verwirrte Masse von Menschen, Pferden und Wagen den schmalen Ein-
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