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entgegen, und lieferte ihnen das Treffen bei Macziewice (etwa 12 Mei-
len oberhalb Warschau, am rechten Weichselufer) 1794. Zwei Mal durch-
brachen die Polen mit dem Bajonett die russischen Reihen, zuletzt aber
wurden sie zurückgedrängt, und in eine rettungslose Flucht geworfen. Kos-
ciusko jagte den Fliehenden nach, um sie wieder zu sammeln. Da stürzte
sein Pferd, als er im vollen Rennen über einen Graben setzte. Er raffte
sich auf, aber Kosacken batten ihn eingeholt, hieben auf ihn ein, und mit dem
Schmerzensruf: „Finis Poloniae!“ sank der Held zu Boden. Als sie
hörten, daß Koseiusko ihr Gefangener sei, trugen sie ihn auf ihren Piken
- nach dem nächsten Schlosse, und der russische General sorgte für seine
Wiederherstellung.
Mit Kosciusko's Fall war den Polen der Muth gewichen. Suwarow
zog gegen Praga, die Vorstadt Warschaus auf dem rechten Weichseluser,
heran, und führte am 4. November seine Russen zum Sturme. Dies war
einer der Tage, von denen sich die Menschheit schaudernd abwendet, und
deren es zum Glücke der Welt nur wenige in der Geschichte giebt. Binnen
einer Stunde war der Wall erstiegen; nun wurden 8000 bewaffnete Polen,
und nach ihnen 12,000 Einwohner ohne Unterschied des Alters und Ge-
schlechts von den rohen Siegern ermordet, ertränkt oder mit ihren Wohnungen
jämmerlich verbrannt. Meilenweit hörte man das Klaggeschrei; den Warschauern
starrte vor Entsetzen das Blut in den Adern, als sie das Schicksal ihrer Brüder
und Verwandten bedachten, und die lodernden Flammen den Himmel rötheten.
Ignaz Potocki lspr. Pototzki) eilte in das russische Lager, und bat für
Warschau um Schonung. Suwarow verweigerte jede Unterhandlung mit
Rebellen. „Gut!" antwortete Potocki, „so strafen Sie mich, und schonen Sie
des Volks; denn dieses ist unschuldig, und nur von uns verleitet worden!"
Erst am andern Tage gab Suwarow den vereinigten Bitten des Königs
und anderer Großen nach. Warschau erhielt Verzeihung, mußte aber alle
Waffen ausliefern, und wurde von den Russen besetzt.
Die einzelnen Hansen der Polen verliefen sich nun; andere wurden
gefangen; viele der Vornehmen verließen abermals das unglückliche Vaterland,
und wandten sich nach Italien oder Frankreich. Koseiusko wurde nach Ruß-
land abgeführt, und nachdem er geschworen hatte, ohne russische Erlaubniß
das Vaterland nicht wieder zu betreten, begab er sich nach Frankreich, wo
er aus seinem Landgute nur sich und den Seinigen bis an seinen Tod, 1817,
gelebt hat. Die Sieger kamen überein, daß Polen aus der Reihe der Reiche
ausgestrichen werden müßte, und theilten den Rest unter sich 1795. Ruß-
land nahm den östlichen Theil, Oestreich den südlichen und Preußen das
Uebrige nebst Warschau. Der preußische Antheil wurde Südpreußen genannt.
Ueb'cr das Benehmen der Verbündeten und über die Unrechtmäßigkeit der
Handlung war nur eine Stimme, und konnte wohl der Zuwachs an Land
und Einkünften entschädigen für den Verlust an Achtung und Vertrauen? —
König Stanislaus Poniatowski legte die Krone nieder, und erntete nun
den Lohn seiner Schwäche. Er wurde unter russischer Aufsicht nach Grodno
verwiesen, wo er ein Jahrgehalt erhielt. Nach Katharinens Tode wurde er
nach Petersburg berufen, und hier starb er bald darauf (1798).
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189
erhoben jene jungen Leute einen solchen Lärm, daß der Redner schweigen
mußte, und als ein dritter sich erhob, wurde auch er durch ein noch ärgeres
Geschrei zum Schweigen gebracht. Dadurch wurde nun die neue Ernennung
Chlopicki's zum Dictator bewirkt; aber man setzte ihm eine Commission zu
seiner Beaufsichtigung zur Seite.
Aber bald zeigte sich Chlopicki's gänzliche Unfähigkeit zur Regierung.
Zuvörderst zog er sich den Unwillen der Meisten dadurch zu, daß er sich
durchaus weigerte, die Bewohner der sonst zu Polen gehörigen, nachmals
mit Rußland vereinigten Provinzen, namentlich Litthauens, zur Theilnahme
am Aufstande auszurusen. Ferner gerieth er bei seinem herrischen und bar-
schen Wesen bald mit allen Behörden in Streit, die ihm in vielen Fällen
Gehorsam zu leisten sich weigerten, wodurch jedes Mal zwischen ihnen und
ihm sehr heftige Scenen herbeigeführt wurden. Zuletzt verlangte die Be-
aufsichtigungseommission geradezu, daß er sich mit dem Oberbefehl über das
Heer begnügen solle, und da er sich dessen weigerte, so berathschlagte sich jene
über seine völlige Entsetzung. Chlopicki, der jetzt zu seinem Schrecken be-
merkte, daß er die Liebe selbst seiner ihm sonst so ergebenen Partei verloren
habe, kam der Absetzung dadurch zuvor, daß er 18. Jan. 1831 seine Ent-
lassung einreichte, worauf der Reichstag wieder zusammentrat. Die Er-
bitterung des Volks gegen den sonst angebeteten Chlopicki war jetzt so groß,
daß die Nationalgarde ihn nur mit Mühe vor Ermordung beschützen konnte.
Schon 21. Jan. (1831) wurde auf den Antrag des Landboten Solthk
der Beschluß gefaßt, daß das Haus Romanow über Polen zu regieren auf-
gehört habe. Zugleich wurde eine neue Regierung, die aus 5 Männern
(Czartoryski, Niemojowski, Morawski, Barzikowski und Lelewel) bestand, ein-
gesetzt. Da man aber diese Fünfmänner ans allen Parteien genommen hatte,
so fehlte es der neuen Regierung an aller Einheit und Einigkeit, und bald
riß in allen Zweigen der Verwaltung eine gränzenlose Verwirrung ein. Das
Einzige, was mit Kraft und Umsicht betrieben wurde, war die Organisation
des Heeres; denn eine allgemeine Begeisterung hatte sich des Volks bemäch-
tigt, und von allen Seiten drängte man sich zur Ergreifung der Waffen, so
daß bald ein Heer von 64,000 Mann bereit stand, das aber bis zu 130,000
Mann vermehrt werden konnte.
In Rußland hatte man die Nachricht vom Aufstande der Polen mit
tiefem Unwillen vernommen, und das russische Heer betrachtete den bevor-
stehenden Feldzug als einen Nationalkrieg. Zum Anführer hatte der Kaiser
den Grafen Diebitsch-Sabalkanski ernannt. Ehe der Krieg begann,
forderte Nikolaus die Polen noch einmal zur Unterwerfung auf, und versprach
Verzeihung; da die Polen aber antworteten, daß Tod oder Freiheit ihr
Wahlspruch sei, so rückten die Russen 5. und 6. Februar 183 l über die
Gränze.
An Chlopicki's Stelle war Fürst Michael Radziwill, ein edler,
bescheidener, aber dieser Stellung nicht gewachsener Mann, zum Oberseld-
herrn ernannt worden. Ihm stand Chlopicki, der den Krieg als Freiwilliger
mitmachte, mit Rath und That zur Seite. Das polnische Heer erwartete
die Russen unweit Praga, jener bekannten Vorstadt Warschau's am rechten
Weichselufer. Nachdem diese alle Schwierigkeiten, die ihnen grundlose Wege
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208
Eine Synode setzte 1833 die Unabhängigkeit der griechischen Kirche sest und
hob die bisherige Unterordnung unter den Patriarchen von Constantinopel
auf. Die Regierung verlegte Ende 1834 ihren Sitz von Nauplia nach
Athen.
Am 1. Juni 1835 übernahm der König selbst die Zügel der Regierung
und erließ eine herzliche Anrede an sein Volk. Graf Armansperg blieb bis
1837 der Rathgeber des jungen Monarchen. Die für die Wohlfahrt des
Landes zweckmäßigen Einrichtungen wurden fortgesetzt; namentlich ist die
Sorge für Volksbildung durch verschiedene Schulanstalten und das Dotations-
gesetz zu erwähnen. Letzteres gewährte jedem Familienhaupte das Recht, bis
zur Höhe von 2000 Drachmen (500 Thaler) Nationalgut zu erwerben. Da-
durch wurde es möglich, daß viele Eigenthumslose einen Besitz erhielten und
mit demselben ein Interesse an geordneten Zuständen gewannen. Der Staat
hob sich sichtlich; die Einwohnerzahl Athens stieg z. B. in den ersten vier
Jahren von 7000 auf 18000; die Staatseinnahmen wuchsen von 7 Mill.
Drachmen aus 16 Millionen. Ein lebhafter Wechselverkehr zwischen Baiern
und Griechenland wurde durch gegenseitige Besuche unterhalten und 1837
vermählte sich König Otto mit der Prinzessin Amalie von Oldenburg.
Allein trotz manchem Gelungenen und günstig sich Entwickelnden waren
die öffentlichen Zustände doch keinesweges beruhigt und gesichert. Die Re-
gierung selbst wurde namentlich durch dringende Geldnoth in der Ausführung
der nöthigen Einrichtungen gehemmt und geschwächt. Noch reichten die Staats-
einnahmen nicht zur Deckung der Ausgaben. Ein bedeutender Theil der
erwähnten Anleihe hatte bei der nach der Wahl König Otto's durch die
Pforte gebilligten .Gränzbestimmung als Entschädigung gezahlt werden müssen,
und das letzte Drittheil der Anleihe verzögerte England, weil noch immer die
dem Lande verheißene Verfassung nicht gegeben sei. Auch das Volk selbst
wünschte die Erfüllung dieser Zusage. Ganz besonders aber wurde das
Mißvergnügen der Griechen durch den Druck und den Eigennutz der fremden
Beamten aufgeregt. Mancher Abenteurer war nach Griechenland gekommen,
um sich dort zu bereichern oder durch ein Amt sich zu versorgen, und der
Widerwille der Griechen traf dann den Schuldigen wie den Wohlmeinenden.
Ueberhaupt fühlte sich der Nationalstolz verletzt, daß nach der Erlangung der
Freiheit nun die Ehre und Macht der öffentlichen Stellen meist in Händen
der Fremden war, daß bei der Begründung der Zustände die Nation selbst
sich so wenig betheiligen durfte. Die unregelmäßigen Truppen des Befrei-
ungskrieges und ihre Häuptlinge, kräftige, aber undisciplinirte Schaaren,
vermehrten die Zahl der Unzufriedenen, da sie nicht die Berücksichtigung fanden,
welche sie erwarteten. Zu allen diesen Schwierigkeiten und Parteiungen kam
nun noch die Bevormundung des jungen Staates durch die drei Schutzmächte,
welche, die Beschwerden des Nationalgefühles vermehrend, um so übler wirkte,
da die Gesandten der Mächte für Erreichung ihrer besonderen Zwecke unter-
und gegeneinander intriguirten.
Die Regierung schien über die im Lande verbreitete Unzufriedenheit hin-
wegzugehen. Km Anfang September 1843 richteten die Mächte eine Note
an das griechische Ministerium, worin zur Verleihung einer Verfassung und
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Extrahierte Personennamen: Otto Amalie_von_Oldenburg
Extrahierte Ortsnamen: Constantinopel Athen Armansperg Athens Baiern Griechenland England Griechenland
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Druck der bürgerlichen und kirchlichen Verhältnisse die von jeher dauernde
Spannung und Feindseligkeit zwischen den Engländern und den Eingeborenen
in einen unruhigen Zustand ausgebrochen. Der Grundbesitz der Insel war
allmählig größtentheils in die Hände des englischen Adels und der englischen
höheren Geistlichkeit gekommen und während die Einkünfte des Landes We-
nigen im Ueberfluß zukamen, schmachtete das Landvolk in Druck und Elend.
Dazu trat, daß die Irländer größtentheils Katholiken sind und neben dem
reichen Zehnten, den sie der englischen Kirche steuerten, ihre eigne katholische
Geistlichkeit unterhalten mußten. So geschah es, daß der Zehnte häufig
verweigert und den Einnehmern Widerstand entgegengesetzt wurde. Nächtliche
Versammlungen des Landvolkes verbreiteten sich über die ganze Insel; es
bildeten sich geheime Rache-Verbindungen, Bandmänner, Weißburschen oder
Levellers genannt. Ihnen gegenüber trat die englisch-protestantische Partei
der Oranten Männer auf, welche in Uebermnth und Haß gegen die Un-
terdrückten ihre Macht mißbrauchte. Verbrechen und Gewaltthaten nahmen
überhand. Das englische Ministerium sah sich zu Zwangsmaßregeln genöthigt,
um die öffentliche Sicherheit in Irland zu schützen.
Durch den Ausschluß der Katholiken vom englischen Parlament war der -
Mehrzahl der Irländer jede Mitwirkung an der Gesetzgebung und dem öffent-
lichen Leben entzogen. Schon längst war gegen diese Beschränkung ange-
kämpft worden; Canning hatte bedeutend für die Emancipation der Katho-
liken gewirkt. Nun wurde 1828 der Irländer O'connell, ein Katholik, zum
Parlamentsmitgliede gewählt. Er hatte die Behauptung aufgestellt, daß der
frühere Ausschluß der Katholiken von dem englischen wie irischen Parlamente
seit der Vereinigung beider Parlamente (1801) nicht mehr gültig sei. Wel-
lington, zu jener Zeit an der Spitze des Ministeriums, obwohl persönlich
der Emancipation abgeneigt, fühlte, daß ohne schwere Erschütterungen der
Ausschluß der Katholiken nicht mehr aufrecht zu erhalten wäre, und nach
schweren und stürmischen Debatten im Parlament wurde die Emancipation
der Katholiken und ihre Zulassung im Parlament durchgesetzt und am 13.
April 1820 zum Gesetz erhoben. — Im folgenden Jahre am 26. Juni starb
König Georg Iv.
In Frankreich hatte, wenn auch von dem Volke, das sich von der Er-
innerung an die ruhmreiche Regierung Napoleons nicht losmachen konnte, we-
nig geliebt, der gutgesinnte Ludwig Xviii. (1814—1824) mit Mäßigung
und Milde regiert, obwohl er nicht im Stande war, den ungestümen Eifer
der Royalisten zu dämpfen, welche, mit blindem Haß gegen alle seit der Re-
volution geschehenen Veränderungen erfüllt, Frankreich in die Zeit feudaler
Oberherrlichkeit zurück zu schrauben trachteten. Der Graf von Artois und
die Herzogin von Angouleme, Tochter Ludwigs Xvi., deren Gemüth durch
die Schreckenstage ihrer Jugend mit unversöhnlichem Groll verbittert war,
standen an der Spitze dieser Partei. Als des Königs einstigen Nachfolger
betrachtete man seinen Neffen, den geistvollen Herzog von Berry, den zweiten
Sohn des verhaßten Grafen Artois. Allein Berry wurde 13. Febr. 1820,
als er eben am Opernhause aus dem Wagen stieg, von einem Fanatiker,
Namens Louvel, erdolcht, der dazu keinen andern Grund hatte, als seinen
Haß gegen die Bourbons. Bald darauf gebar die Wittwe des Ermordeten
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worfenen Völker nach Kräften, ein Schicksal, welches besonders den Deutschen
in den Ostseeprovinzen schwer auflag, und suchte alle Gewalt, auch die geist-
liche, in den Händen des Kaisers zu vereinigen. Dafür wirkte besonders die
Lostrennung von 4 Mill. griechisch-unirten Christen von der römischen Au-
torität und ihr Anschluß an die ostgriechische Kirche — ein Beschluß, welcher
auf dem Coneil zu Polozk 1839 zu Stande kam, und dem Papste zu großen
Beschwerden Veranlassung gab.
Der geringe Ueberrest des ehemaligen Polens — der Freistaat Krakau
— verlor im Lause dieser Jahre auch den Schein seiner Unabhängigkeit. Die
Polen des Freiheitskampfes von 1830 hatten nach der Wiedereroberung des
Landes durch die Russen in großer Anzahl Zuflucht in andern Staaten, be-
sonders in Frankreich gesucht. Wo nun ein Krieg geführt wurde, da fochten
auch Polen mit. Die polnische Emigration in Paris hatte sich völlig con-
stituirt, und betrachtete sich als die Fortdauer Polens, für dessen Wiederher-
stellung mancherlei Pläne entworfen und Versuche gemacht wurden. Da zu-
gleich die Leiter dieser Bestrebungen einsahen, daß ihr zertrümmertes Vater-
land sich schwerlich aus eigner Kraft werde erheben können, so nährten ihre
Agitatoren die in manchen Staaten herrschende Unzufriedenheit mit dem Ver-
fahren der Regierungen, und verbanden so ihre Zwecke mit denen der republi-
kanischen Propaganda, um bei einem stattsindenden Ausbruche eine Erhebung
Polens leichter durchzusetzen. Natürlich bot sich der Freistaat Krakau diesen
Plänen als ein geeigneter Punkt dar. Die drei Schutzmächte beschwerten sich,
daß das Ländchen ein Sammelplatz wühlerischer Agenten sei, und 1833 rückten
ihre Truppen behufs der Austreibung dieser Personen ein. Fortan war in
der Wirklichkeit der Freistaat den Maaßregeln der drei Mächte unterworfen.
Eine Einsprache Englands und Frankreichs wurde nicht beachtet. Ende 1845
mehrten sich die Zeichen eines bevorstehenden Wagestücks der Polen. Ver-
haftungen wurden in Posen vorgenommen und im Februar 1846 wiederholt;
die Stadt wurde in Kriegszustand erklärt. Einzelne Ausstände brachen aus,
ein Unternehmen gegen Posen selbst verunglückte. Die Provinz war in großer
Gährung, bewaffnete Haufen sammelten sich, und nur durch das Entfalten
militairischer Kräfte konnte der Plan niedergehalten werden. Gleichzeitig brach
21. Febr. in Krakau die Bewegung aus; die Oestreicher zogen sich nach
Podgorze zurück, konnten sich aber auch hier nicht halten; Tyssowsky wurde
zum Dietator ernannt. Aber schnell rückten Russen, Preußen, Oestreicher
herbei, erdrückten den Aufstand, und zogen am 3. März 1846 in Krakau ein.
Das Ende des Freistaates war gekommen. Nach einer am 6. Nov. 1846
zu Wien geschlossenen Uebereinkuuft der Schutzmächte wurde am 16. Nov.
Krakau mit Oestreich vereinigt, wie es vor 1809 zu demselben gehört hatte.
Für Preußen, besonders für Schlesien, war dieses Ereigniß durch das damit
verbundene Aufhören eines bedeutenden Handelsverkehrs ein sehr empfindlicher
Schlag. — In dem östreichischen Polen, in Galizien, führte die auch dort
versuchte Erhebung schreckliche Zustände herbei. Die Bauern, von den adligen
Gutsbesitzern angereizt die Waffen zu ergreifen, wendeten ihre Wuth auf
diese selbst, mordeten mit unmenschlicher Grausamkeit, und übergaben Todte
wie Lebende den kaiserlichen Kreisämtern. Auch nach Unterdrückung des Auf-
standes zogen diese Banden mit Brand, Plünderung und Mord unter An-
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Extrahierte Personennamen: März
Extrahierte Ortsnamen: Polens Frankreich Paris Polens Englands Frankreichs Polen Posen Krakau Krakau Krakau Polen Galizien
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109. Ende Polens, 1795.
(Parteiungen in Polen. Neue Verfassung 1788. Targowiczer Confederativa. Einfall
der Russen Mai 1792. Koscinsko. Einfall der Preußen Januar 1793. Zweite Thei-
lung Polens April 1793. Aufstand der Polen unter Koscinsko und Madalinski 1794.
Metzeleien in Warschau 17. April 1794. Suwarows Sieg bei Macziewice 10. October
1794. Praga's Erstürmung 4. November 1794. Letzte Theilnng Polens 1795.)
Wenn wir sehen, daß ein starker Mann einen schwachen Knaben, dessen
Schwäche benutzend, überfällt, ihn mißhandelt, und ihm sein Eigenthnm weg-
reißt, so wird unser Gemüth mit lebhaftem Unwillen erfüllt. Noch heftiger
wird unser Gefühl empört, wenn der Knabe endlich die letzten Kräfte zu-
sammennimmt, seines Eigenthums sich wieder zu bemächtigen, jener Mann
aber wieder auf ihn losschlägt und gar noch Andere herbeiholt, den Schwachen
zu tödten. So ungefähr war die Behandlung, welche die unglücklichen Polen
von Rußland und nachher auch von Preußen erfuhren. Wir wissen schon,
daß Katharina Ii., Friedrich der Große und Maria Theresia 1772 die
Grenzen Polens sehr verengten, daß Katharina den schwachen König Stanis-
laus August Poniatowski einsetzte, und ausdrücklich verlangte, daß die
Polen ihre alte, elende, Alles verwirrende Verfassung beibehielten, damit das
unglückliche Volk nie ans dem Zustande der Schwäche sich erheben könnte.
Fortan waren in Polen zwei Parteien: die eine, zu welcher der König ge-
hörte, hielt es mit Rußland; die andere, die wir die polnische nennen können,
sehnte sich schmerzlich nach einer Zeit, wo sich das erniedrigte Volk von der
russischen Unterdrückung frei machen könnte.
Dieser Zeitpunkt schien während des letzten Kriegs, den Katharina mit
den Türken führte, gekommen zu sein. Im Jahre 1788 versprachen die
Türken und der König Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen der polnischen
Partei Beistand, und im Vertrauen darauf verlangten die Polen, daß die
russischen Truppen das Land verließen. Sie vermehrten ihr Heer, und freudig
brachte der Adel und die Geistlichkeit wetteifernd jedes Opfer auf dem Altare
des Vaterlandes dar. Wirklich zogen auch die Russen ab, die Polen gaben
sich eine neue, kräftigere Verfassung, mit Preußen wurde ein Schutzbündniß
geschlossen, und Alles schien eine neue schönere Zeit anznkündigen. Jeder
Freund der Menschheit freute sich mit ihnen über den kräftigen Aufschwung
eines freiheitliebenden Volks, welches sich von den Thorheiten der Jakobiner
in Frankreich rein erhielt, und der König von Preußen gab laut seine Bil-
ligung der neuen Verfassung zu erkennen.
Aber wo etwas Gutes entsteht, ruht das Böse nicht. Die russische
Partei machte die Absichten Preußens verdächtig; es meine es nicht ehrlich,
sagte sie. Zugleich reizte sie Preußens Empfindlichkeit gegen Polen; denn
Friedrich Wilhelm hatte gewünscht, daß ihm die Polen die Stadt Danzig
abtreten möchten, und das wurde ihm abgeschlagen. Katharina schwieg; denn
noch hatte sie Krieg mit den Türken. Sobald aber 1791 der Friede in
Szistowe geschlossen war, nahm sie die Klagen mehrerer, mit der neuen Ver-
fassung unzufriedener Polen an, — denn die Polen sind nie einig gewesen,—
und rüstete sich, Rache an dem unglücklichen Volke zu nehmen. Schnell
zogen auch die Polen ein Heer zusammen, und der Reichstag rief „Gott -
Weltgesch. 4. Th. A
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Extrahierte Personennamen: Koscinsko Suwarows Katharina_Ii Friedrich_der_Große Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Katharina August Katharina Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Katharina
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und Menschen zu Zeugen an, daß Polen keine Macht zu bekriegen ge-
denke, daß es mit allen Nachbarn in gutem Vernehmen zu bleiben wünsche,
und nur einzig und allein die Freiheit und die Unabhängigkeit seiner Ver-
fassung unverletzt zu erhalten sich bestrebe." Indessen noch immer schwieg
Katharina, bis sie erfuhr, daß der Krieg zwischen Frankreich, Oestreich und
Preußen ausgebrochen sei. Nun erklärte sie den Polen den Krieg, „nicht
etwa aus Rachsucht oder Herrschgier, sondern nur um die Polen von ihren
Unterdrückern zu befreien, wozu sie von der Conföderation von Tar-
gowicz — so nannte sich die russische Partei — aufgefordert sei." Die
Polen wandten sich nun an Preußen, und baten um die ihnen versprochene
Hülfe, erhielten aber zu ihrem Schrecken und Erstaunen die kalte Antwort:
da der König von Preußen keinen Antheil an der neuen polnischen Verfassung
habe, so halte er sich auch nicht für verbunden, ihnen jetzt zu Hülfe zu
kommen. So sollte also das unglückliche Volk, von allem Beistände verlassen,
sich selbst helfen, und dazu war es auch fest entschlossen. Jeder Pole ward
aufgefordert, zu der gemeinsamen Rettung Gut und Blut darznbringen.
Aber was wollte das kleine Heer gegen 100,000 versuchte russische Soldaten
unternehmen? Im Mai 1702 rückten die Russen in Polen ein, indem sie
versicherten, sie kämen blos zum Besten der Nation. Was die Tapferkeit
eines für das Vaterland kämpfenden Volks vermag, thaten die Polen redlich;
besonders that sich der edle Kosciusko hervor (Dubienka); aber sie mußten
der Uebermacht unterliegen, und der schwache König Stanislaus arbeitete noch
obendrein den Russen heimlich in die Hände; ja endlich trat er, um nur die
Gunst der Kaiserin zu gewinnen, sogar zur targowiczer Conföderation über.
Man kann denken wie bestürzt und aufgebracht die patriotischen Polen waren.
Sie mußten nun zwar überall vor den Russen weichen, riefen aber Gott und
Menschen zu Zeugen der schändlichen Unterdrückung an. Viele von ihnen
gaben dem Sturme nach, und traten gezwungen der Conföderation bei, um
nur ferneres unnützes Blutvergießen zu verhindern, und im Vertrauen auf die
Versprechungen der Kaiserin. Nur Wenige waren es, die noch einigen Muth
behielten, die Bestürzung war allgemein.
Ganz Polen war nun von den Russen überschwemmt, nur wunderte man
sich, daß Großpolen verschont geblieben war. Man wußte noch nicht, daß
es Preußen zur Beute'werden sollte; so war es heimlich zwischen ihm und
Rußland verabredet worden. Friedrich Wilhelm Ii., welcher die Ausbreitung
revolutionärer Ideen in der Nähe seiner Staaten fürchtete, erhob Beschwerde,
daß sich in Großpolen jakobinische Grundsätze gezeigt hätten. Ein preußisches
Heer unter Möllendorf besetzte es im Jan. 1793. Unter demselben Vor-
wände wurde auch Danzig besetzt.
Nachdem nun so ganz Polen besetzt, und die Einwohner entwaffnet
waren, hielten es Katharina und Friedrich Wilhelm nicht mehr für nöthig,
ihren Plan zu verbergen, und die Conföderirten zu schonen. Beide erklärten
(im April 1793), sie müßten Polen, um es für die Zukunft unschädlich zu
machen, in noch engere Grenzen einschließen. Die Patrioten fühlten unend-
lichen Schmerz, und die Targowiczer empfanden zu späte Reue, dies Unglück
über ihr Vaterland herbeigeführt zu haben. Die Einwohner der abgerissenen
Provinzen mußten den neuen Herrschern Treue schwören, und man zwang
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Extrahierte Personennamen: Katharina Stanislaus Muth Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Katharina Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Oestreich Polen Polen Danzig
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sie, ihre Wohnungen an dem Tage der Huldigung zu erleuchten, während in
ihren Herzen Nacht und Kummer war. Als der Reichstag (in Grodno) in
die Abtretung willigen sollte, erhoben sich alle Stimmen laut dagegen; es
war der letzte, aber vergebliche Schrei eines unterdrückten Volkes. Russische
Bajonette und Kanonen umringten den Reichstag, und zwangen ihn zur
Unterschrift. Viele edle Polen verließen das schmählich entweihte Vaterland,
um bessere Zeiten im Auslande zu erwarten; Alle vertrauten auf einen
Mann, der allem das Vaterland zu retten vermöchte, wenn es noch einmal
zu retten sei.*)
Dieser Mann war Kosciusko, aus Litthaueu gebürtig, der Sohn eines
unbegüterten Edelmanns. Nach fleißig hingebrachter Jugend nahm er Kriegs-
dienste erst im polnischen, dann im französischen Heere. Als aber der nord-
amerikanische Freiheitskampf begann, zog ihn sein Herz nach Nordamerika,
wo er mit La Fahette gegen die englischen Unterdrücker focht. Daß er später-
hin an der Spitze der Polen den Russen entgegen ging, haben wir schon
gesehen; mit tiefem Schmerze sah er sein theures Vaterland herabgewürdigt.
Als er den Säbel in die Scheide steckte, ries er: ,,Gebe Gott, daß ich ihn
noch einmal für das Vaterland ziehen kann!"
Diese Zeit erschien. Noch im Jahre 1793 reiste er in Polen umher,
erforschte die Gemüther, und wies den patriotisch Gesinnten Krakau als
Versammlungsort an. Keiner verrieth das Geheimniß. Aber im Frühling
1794 standen die Polen plötzlich auf. Madalinski erhob sich (im März)
in Pultusk, Kosciusko selbst in Krakau, überall flatterte die Fahne der Em-
pölmg, wenn wir die letzte Anstrengung eines ungerecht unterdrückten Volkes
so nennen wollen. Ueberrascht rückten Russen und Preußen gegen die Polen,
wurden aber von den Tapfern zurückgeschlagen, und die Erbitterung des
Volks gegen seine Unterdrücker war so groß, daß in Warschau am Grünen
Donnerstage (17. April) 1794 gegen 2300 Russen erschlagen wurden, und
der russische General Jgelström sich nur durch die schleunigste Flucht retten
konnte.**) Eine kühne Begeisterung für Freiheit hatte das Volk ergriffen;
schnell wurde die Stadt befestigt, weil man hier einen Angriff des russischen
Heeres erwarten mußte, und wetteifernd halfen alle Stände und jedes Alter.
Wirklich zog sich auch der ganze Krieg nach dieser "Stadt. Kosciusko hielt in
der Ebene vor derselben, ein preußisches Heer zog herbei, und belagerte die
Stadt; aber nach zwei Monaten zogen die Preußen wieder ab, weil die er-
warteten Russen nicht eingetroffen waren, und das Land hinter ihnen sich
erhoben hatte.
Kaum waren die Preußen abgezogen, so rückten die Russen unter Suwa-
row heran; denn Katharina liebte, allein zu handeln. Kosciusko eilte ihnen
*) Man vergesse aber, wenn wir das Schicksal Polens beklagen, nicht, daß es sein
Unglück selbst verschuldet habe. Nicht allein die bekannte Uneinigkeit hat Polen gestürzt,
sondern auch die schändliche Berrätherei reicher Polen. Die Grafen Branicki, Rzewnski,
der König Stanislaus, Felix Potvcki, Malachowski, und viele Andere nahmen russisches
Geld für ihre Verräthereien.
**) Der blutige Kampf dauerte
wurden zu Gefangenen gemacht.
noch 2 Wochen in Warschau fort, und 1700 Russen
4 *
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Madalinski Kosciusko Kosciusko Katharina Kosciusko Stanislaus Felix_Potvcki Felix
Solon.
43
und den Ruf seiner Weisheit gelangte er zu Ansehen. Er wurde
zum Archon (Staatsoberhaupt), Friedensstifter und Gesetzgeber
gewählt; denn Athen befand sich damals durch den Uebermuth
der Reichen und das große Elend der Armen in einem kläglichen
Zustande. Drako's vor kurzer Zeit gegebene Gesetze waren zu
streng, als daß sie immer hätten befolgt werden können. Man
konnte mit Recht voll ihnen sagen, sie seyen mit Blut geschrieben;
weil sie jedes Verbrechen ohne Unterschied mit dem Tode be-
straften.
Solon verminderte die Schuldenlast, verringerte den Zins-
fuß und setzte Drako's Gesetze außer Kraft. Die höchste Gewalt,
die Entscheidung über Krieg und Frieden, die Wahl der Staats-
beamten und die Gesetzgebung übertrug er dem Volke. Jeder
ehrenwerthe Bürger hatte das Recht, tu der Volksversammlung
zu erscheinen, und nur die ärmste Klasse war vor: den öffentlichen
Aemtern ausgeschlossen. Der Beamte war unbesoldet, die Ehre
sein einziger Lohn. Die Erziehung der Kinder überließ er den
Eltern; die Jünglinge aber wurden verpflichtet, die öffentlichen
Schulen zu besuchen, wo Altweisung zu körperlichen Uebungen
und geistiger Unterricht ertheilt wurde. Viele Verordnungen
Solon's können noch jetzt als Muster bienen; einige davon sind
auch für euch verständlich und verdienen es, daß ihr sie eurem
Gedächtnisse einprägt. Es sind folgende:
Ein Sohn ist nicht verpflichtet, seinen Vater im Alter zu
unterstützen, wenn dieser ihn nicht zur Erlernung einer nützlichen
Kunst angehalten hat, durch welche sein Fortkommen gesichert
ist. Hingegen soll derjenige von dem Umgänge ehrbarer Leute
ausgeschlossen seyn, welcher sein Vermögen vergeudet, oder seine
rechtschaffenen Eltern im Alter Mangel leiden läßt.
Wer in der Schlacht den Fuß feige zur Flucht wendet, ist
ehrlos.
Die Kinder derjenigen, welche im Dienste des Vaterlandes
ihr Leben verloren haben, sollen bis zum Mannesalter aufstaats-
kosten erzogen werdet:.
Kein Gläubiger darf seilten Schuldner zum Sklaven machen.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
96
Marcus Atilins Regulus.
und C. Duilius Nepos die Enterbrncken erfand, welche wenn
sie niedergelassen wurden, sich vermittelst eines spitzigen eisernen
Stieles in dem feindlichen Schiffe befestigten, und so es den
Römern möglich machten, dasselbe wie eine Schanze zu erobern.
Aus diese Weise erfochten sie den ersten Seesieg unter Duilins
(260 v. Chr.) und vier Jahre später einen noch gläuzendern un-
ter dem Cvnsul Regulus, der nun sogleich den Entschluß faßte,
nach Afrika überzusetzen und den Feind in seinem eigenen Lande
anzugreifen. Da er während seines Amtsjahres so große Feld-
herrntalente und eine seltene Rechtschaffenheit gezeigt hatte, so
ließ ihn der Senat unter dem Flamen eines Prokonsuls bei dem
Heere. Regulus aber, der als Feldherr eines siegreichen Heeres
oft Gelegenheit gehabt hatte, sich durch Beute zu bereichern, war
so arm, daß er den Senat um Abberufung beit, um seinen Acker
bestellen zu können, damit Frau und Kinder nicht Mangel litten,
besonders da sein Vater gestorben rind ihm ein Sklave mit den
besten Ackergcräthen davon gelaufen sey. Der Senat ließ sein
kleines Landgut auf öffentliche Kosten bestellen, der Frau und
den Kindern des Feldherrn den nöthigen Unterhalt reichen und
die gestohlenen Sachen wieder ersetzen. Indessen war Regulus
mit seinen Legionen siegreich bis vor die Mauern Karthagos vor-
gedrungen, und schon fürchtete die stolze Stadt, unter den er-
niedrigendsten Bedingungen Frieden schließen zu müssen, als die
Ankunft griechischer Hülfsvölkcr, die in ihrem Solde standen, den
Muth der Bürger aufs neue belebte. Der Spartaner Xanthi-
pos erfüllte als Feldherr in Karthago alles mit neuem Geiste,
lieferte den Römern ein Treffen und schlug sie so entscheidend,
daß nur 2000 Mann dem Tod oder der Gefangenschaft ent-
rannen (255 v. Chr.). Unter den Gefangenen befand sich auch
der Procousul. Fünf Jahre hatte er der Freiheit entbehrt, als
die Karthager, müde des blutigen Kampfes, der indessen mit
abwechselndem Glücke fortgedauert hatte, ihn mit einigen andern
Gesandten nach Rom schickten, um einen ehrenvollen Frieden,
oder doch Auswechslung der Gefangenen zu bewirken. Durch
einen feierlichen Eid war Regulus vorher verpflichtet worden,
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]