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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 70

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 70 — gewann sich die Liebe des Volkes. Er starb auf der Burg Germersheim und ward zu Speier begraben. §• 42. Adolf von Nassau (1291—1298). Aus Furcht vor der Macht der Habsburger wählten die Kurfürsten nicht Rudolfs Sohn, Albrecht, zum Kaiser, sondern den Grafen Adolf von Nassau. Derselbe strebte ebenfalls seinehausmacht, nicht immer auf gerechte Weise, zu vermehren; die unzufriedenen Fürsten setzten ihn daher ab und wählten Albrecht von Oesterreich. Adolf fiel in der Schlacht bei Göllheim, in der er gegen Albrecht stritt. §• 43. Albrecht I. (1298—1308). 1. Albrecht von Oesterreich suchte ebenfalls sein Haus so stark und mächtig als möglich zu machen. Dadurch reizte er Volk und Fürsten gegen sich auf. Seine Versuche, Holland, Burgund, Thüringen und Böhmen an sich zu bringen, scheiterten. Er wurde von seinem Neffen, Johann von Schwaben, dem er sein Erbe vorenthielt, bei Win disch an derreuß ermordet. Albrecht war zwar ein tapferer und freigebiger, aber dabei auch herrschsüchtiger und habgieriger Herrscher. 2. Freiheitskriege der Schweizer. Wie Albrechts Pläne, seine Hans-macht zu vergrößern, fast überall scheiterten, so geschah es auch besonders in der Schweiz. Dieses Land gehörte theils schon seit 843, theils seit Conrad Ii. zum deutschen Reiche und stand unter verschiedenen kleinen Herren. Die Städte waren meist reichsunmittelbar. Als Albrecht I. auf den Kaiserthron kam, suchte er auch die reichsunmittelbaren drei Waldstätten Schwyz, Uri und Unterwalden durch Lift und Gewalt mit seinen österreichischen Erb-staaten zu vereinigen. Aber es gelang ihm nicht, trotz aller Gewalt; denn während seiner ganzen Regierung erschienen keine Landvögte in der Schweiz. Nach seinem Tode bestätigte König Heinrich Vii. (1309) ihre Reichsunmittelbarkeit. (Die gewöhnliche Ueberlieferung stellt den Gang der Ereignisse folgendermaßen dar: Albrecht setzte Landvögte ein, die das Volk der Schweizer drückten (Geßler v. Brun eck und Beringer v. Landenberg). Geßler bauete eine Zwingburg in Uri und Beringer von Landenberg wohnte in Sarnen. Als ihr Druck unerträglich wurde, schlossen Werner Stauffacher v. Schwyz, Walter Fürst von Attinghausen und Arnold von Melchtlial in Unterwalden mit 30 andern freiheitsliebenden Männern einen Bund (auf dem Rütli). Geßler wurde bald darauf von Wilhelm Tell aus Bürglen getöd-tet (Hut auf der Stange, der Apfelschuss), und Landenberg wurde 1308 gefangen genom-men und über die Grenze gebracht. Die Waldstätter wurden frei und der König Heinrich Vii. bestätigte ihre Reichsfreiheit. Später (1315) wollte Leopold I., Albrechts Bruder, Rache an den Schweizern nehmen, wurde aber in dem Engpass bei Morgarten geschlagen. Im Jahre 1386, — so lange dauerten die Kämpfe zwischen den Schweizern und Oesterreichern, — zog ein anderer Leopold von Oesterreich nochmals in die

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 20

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 20 — Auch er wollte Thaten verrichten wie jene Helden, aber auch so wie sie besungen sein. Schon von früher Jugend an besaß er große Meisterschaft in körperlichen Uebungen und einen unbändigen Ehrgeiz. (Seines Vaters Eroberungen stimmten ihn traurig, Bncephalns wird von ihm gebändigt.) In der Schlacht bei Chäronea (§. 18) trug der 16jährige Jüngling zum Siege viel mit bei. Im Jahre 336 bestieg der 20jährige Alexander den Thron seines Vaters. 2. Die Griechen wollten die unter Philipp verlorene Freiheit sich wieder erobern, Alexander jedoch, in dem des Vaters Geist fortlebte, zwang sie durch die Zerstörung von Theben (335) wieder unter sein Scepter und zog 334 an der Spitze von blos 35,000 Mann über den Hellespont, von Europa nach Asien, schlug dort an dem Flusse Granit ns ein persisches Heer aus Kleinasien und eroberte das reiche Lager. Er selbst war in Lebensgefahr; doch einer seiner Feldherren, Klituö, rettete ihn. Eine Folge dieses Sieges war, daß er fast ganz Kleinasien eroberte. Auf diesem Zuge zerhieb er den gordischen Knoten. 333 kam er nach Tarsus in Cicilien, wo er sich durch unvorsichtiges Baden in einem sehr kalten Bergstrome eine so gefährliche Krankheit zuzog, daß anfangs kein Arzt die Heilung übernehmen wollte. Und gerade jetzt nahete der persische König Darius Eodomannus mit einem zahlreichen Heere. Der Unmut des Königs stieg auf's Höchste. Da nahm er von Philipp, seinem getreuen Arzte, obgleich man ihm denselben als Giftmischer verdächtig gemacht hatte, einen wirksamen Trank; und nach wenigen Tagen zog Alexander an der Spitze seiner jubelnden Soldaten dem Perser entgegen. Bei Issuö begegneten sich beide Heere. Es kam zur Schlacht, das persische Heer ward in der Flucht zerstreut: viele Tausende wurden gefangen, unter denen auch die Mutter, Gemahlin und zwei Töchter des persischen Königs waren: er selbst entrann, seinen Wagen im Stich lassend, zu Pferde; und in dem eroberten Lager machten die Sieger unermeßliche Beute. — Darauf zog Alexander längs der syrischen Küste gegen Süden, zerstörte nach 7monatlicher Belagerung (332)Tyrns, zog durch das Land der Juden, unterwarf sich Aegypten und legte hier eine neue Seestadt an, die er nach seinem Namen Alexandrien nannte, und die sich bald den Welthandel verschaffte. Von hier zog Alexander durch die libysche Wüste bis zum berühmten Tempel und Orakel des Jupiter Ammon, wo er von dem Priester als Sohn des Zeus begrüßt wurde. 3. Nun wandte sich Alexander wieder nach Asien, erfocht , in-Assyrien über Darius, der ein neues Heer gebildet hatte, den Sieg bei Gauga-mela (Arbela) und eroberte die persischen Hauptstädte Babylon, Susa und Ekbatana. Darius wurde auf der Flucht von einem seiner Statthalter ge-tödtet. Nun hielt sich Alexander in Persien auf. (Schonung der persischen Einrichtungen, Annahme persischer Sitten, Schwelgerei des Königs, Parmenio's und Klitus' Ermordung.) 4. In den folgenden Jahren zog Alexander über den Hindukusch und den Oxusfluss und machte den Jaxartes (Syr) zur Grenze seines Reiches, den Indus

3. Vaterländische Geschichte - S. 63

1900 - Berlin : Nicolai
63 Rosse wiehern vor Kampfeslust. Über die Gefallenen hält der Aufseher oder Grieswärter eine Stange. Die Knappen eilen herbei, um ihrem Herrn neue Lanzen zu reichen oder die Gefallenen in Sicherheit zu° bringen und die ledigen Rosse einzufangen. Der Kampf erneuert sich, bis die Herolde und Spielleute das Zeichen zum Einstellen der Feindseligkeiten geben. Nach Beendigung des Turniers, das oft mehrere Tage dauerte, wurden von den Preisrichtern die Sieger bestimmt. Wer die meisten Speere verstochen und die meisten Ritter überwunden hatte, dem überreichte eine Edeldame in feierlicher Weise den Preis oder Dank. War auch sein Wert gering, so ging doch dem Ritter die Ehre. der gefeierte Held des ^.ages zu sein, über allev. Sein Ruhm verbreitete sich weithin im Lande?) t 5. Die Ritterburg. Um sich bei den unaufhörlichen Kriegen und Fehden gegen feindliche Überfälle zu sichern, zogen im Mittelalter die reichen Adligen aus den Dörfern entweder auf schwer zugängliche, von Sümpfen umgebene Inseln (Wasserburgen), oder auf steile Bergeshöhen. Ihre Wohnungen umgaben sie hier mit festen Mauern und Wallgräben; über letztere führte eine Zugbrücke, die nachts und in Kriegszeiten aufgezogen wurde. Die Ritterburg hatte zunächst den Zweck, den Ritter und seine Familie zu schützen oder zu bergen. Die meisten Burgen, die dem niederen, unbemittelten Adel zum Aufenthalte dienten, waren schlicht und einfach gebaut. Sie bestanden oft nur aus aufgetürmten Steinmassen und sahen mehr auf Sicherheit als auf Behaglichkeit. In der engen aber festen Behausung fand der Ritter mit den Seinen oft nur mit Mühe und Not ein Unterkommen. Ansehnlich gebaut und geräumig eingerichtet waren dagegen die Burgen der reichen Ritter und Fürsten ans erlauchtem Geschlecht. Eine solche Burg krönte nicht selten den Gipfel eines weit ins Thal vorspringenden Felsens, der nur von einer Seite zugänglich war. Der Burgweg bot meist nur einem Reiter Platz und konnte von dem Wächter auf dem Wartturme überschaut werden. Die Thore waren stark befestigt. Über die Zugbrücke gelangte man in die Vorburg oder den Zwinger. Der innere Burghof wurde von den Wohngebäuden umgeben. Den letzten Zufluchtsort für die Belagerten bildete *) Sinnbildliche Ausdrücke: In Schranken halten, in die Schranken fordern; ausgestochen werden; aus dem Sattel heben; auf den Sand setzen; den Preis davontragen; einem die Stange halten; sich die Sporen verdienen; etwas im Schilde führen; im Stiche lassen.

4. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 43

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
X. Das Siebengebirge. 43 Stück Wald erwerben, so groß, als ich umreiten kann, während du beim Mahle sitzest." Gern gewährte der Kaiser diese Bitte. Arnold aber hieß heimlich seine Knechte nach dem Vürgelwalde reiten und gebot, daß sie von Strecke zu Strecke, just so weit voneinander, als ein Pferd ohne Ermüdung zurücklegen kann, am Waldessaum jeder mit einem Rosse am Zügel sich aufstellten. Als nun der König sich zu Tisch setzte, schwang sich der Sänger in den Sattel und jagte im schnellsten Zluge am Waldesrande hin, und wie er zu dem ersten Knechte kam, sprang er geschwinde vom ermüdeten Rotz und bestieg das frische, das ihm der Knecht bereit hielt, und so tat er jedesmal, wenn er eine Strecke geritten war. Solcherweise gelang es ihm, ein gewaltiges Stück Zorst zu umreiten, wie es ein rüstiger Wanderer kaum in Tagesfrist umgangen hätte. Oer Kaiser saß noch bei Tische, als Arnold vor ihn trat und meldete, dajz er den Ritt vollbracht habe. Da meinte der Kaiser, der Sänger sei gar zu bescheiden und hätte sich noch mehr Zeit nehmen sollen, der Lohn werde nun wohl sehr klein aus- fallen,' Arnold zuliebe würde er selber gern noch einige Apfel zum Nachtisch verspeist haben. Ms aber der Sänger seine List gestand, da mußte ihm Karl zwar den verheißenen Lohn gewähren, aber er kränkte sich ob seines Lieblings Habsucht und schwieg verstimmt und traurig. Da kniete der edle Sänger vor ihm nieder, sah ihm voll ins Antlitz und sprach: „Mein hoher Herr, was grollst du mir? ©, zürne nicht! Nicht mir zum Nutzen ersann ich die List; nein, keinen Schritt hätt' ich aus Eigensucht getan. Doch sieh, so weit der Wald sich dehnt von Zier bis Angelsdorf, wohnt armes Volk,' wohl zwanzig Dörfer sind es, die kein holz zum Brennen haben. Die sollen nun nicht länger darben, denn für sie umritt ich den Lürgelwald,- so schenk' ich ihnen, was ich mir zum Lohn für meinen Sang erwarb." Da leuchtete des Kaisers Antlitz von hoher Kreude, er hob den Knienden auf und drückte einen Kuß auf seine Stirne. Die beiden blieben treue Freunde, bis der Tod sie schied, und das Volk bewahrt noch heute in Dankbarkeit ihr Gedächtnis. (Klee. Nach Simrock.) X. Das Siebengebirge. 1. Ein Ausflug nach dem Orachenfels. Ein blühender, lachender Znai- morgen — schimmernde Wölkchen am leuchtenden Atherblau des herrlichen Krühlingshimmels —, goldener Sonnenschein über der schneeigen Blütenpracht und dem zarten Laubgrün der bräutlich geschmückten Erde. Welche Lust, auf schmuckem Schifflein durch die frischgrünen Zluten des Vater Rhein dahin- zugleiten! „Du Schillern, gelt, das fahrt sich gut in all die Lust hinein?" trällere ich vor mich hin, mährend ich am Rande des vampfers stehe und in den wonnigen Lenz hinein träume. Siehe, da grüßen schon aus der Kerne die noch von einem leichten, bläulichen Nebelschleier umwallten Gipfel des lieb- lichen Siebengebirges! Wir fahren an der Siegmündung vorüber und gewahren zu unserer Rechten die Stadt Bonn mit ihrer türmchengeschmückten Rhein- brücke. Eine Schar lustiger Studenten läßt sich auf dem veck unseres Schiffes nieder, und bald ertönen bei Hellem Lecherklang ihre fröhlichen Weisen. Ehe wir's uns versehen, legt der Oampfer am belebten Landungsplatze in Königswinter an. Unser erster Besuch gilt dem sagenumwobenen Drachenfels.

5. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 22

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
22 Hi. Sparta und Athen. Die Perserkriege. Dann wurde die Stadt den Flammen bergeben. Nur eine kleine Schar unter neas' Fhrung rettete sich aus dem brennenden Troja und fand spter in Italien eine neue Heimat. Mit reicher Beute beladen traten die Griechen die Rckfahrt an. Aber nicht allen war eine glckliche Heimkehr beschieden. Viele Schiffe gingen samt der Mannschaft zu Grunde, andere wurden in ferne Lnder verschlagen, und manche Helden muten jahrelang in der Irre umherstreifen. Agamemnon wurde von seiner ungetreuen Gattin Klytmuestra und gisthos im Bade umgebracht. Odyssens wurde zehn Jahre lang an verschiedenen Ksten umher-getrieben, wobei er vielfaches Ungemach erlitt und wunderbare Abenteuer zu bestehen hatte. Als er endlich die Heimat wiedersah, mute er erst sein Eigentum und seine Gemahlin Penelope zu-dringlichen Freiern abringen. Seine Irrfahrten hat Homer in der Odyssee" besungen. Iii. Sparta und ^then. Die Perserkriege. 1. Sparta. Lykurg. Nach dem trojanischen Krieg begann eine Bewegung nutenden griechischen Vlkerschaften, welche unter dem Namen der dorischen Wanderung bekannt ist und fast allen Stmmen neue Wohnsitze anwies. Gedrngt von den Thessaliern und Botiern setzten die Dorer der den korinthischen Meerbusen und eroberten den sd-lichen und stlichen Teil des P e l e p o n n e s. Die A ch e r wanderten nach der Nordkste aus, vertrieben die dort wohnenden Jon:er und nannten das Land Achaja. Die Jonier suchten Zuflucht in dem befreundeten Attika, von wo aus ihre Mehrzahl die stlichen Inseln und die Kste Kleinasiens besetzte. Im Lause der Zeit nahmen die Dorer auch Korinth und Megaris in Besch. In Lakonien gelangten die Dorer am sptesten in den vollen Besitz des Landes, und noch der zwei Jahrhunderte behaupteten Reste der alten Bevlkerung ihre Selbstndigkeit. Die Folge davon war ein fortwhrender Kriegszustand, durch welchen ein trotziger Sinn, wilde Ungebundenst und der Geist des Fehdewesens unter den dorischen Geschlechtern erzeugt ward. Der immer mehr um sich 20 greifenden Verwirrung zu steuern, wurde Lykurg berufen, dem Lande Nene Gesetze zu geben.

6. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 76

1883 - Berlin : Hofmann
76 Aufregung, Reue und Schmerz warfen ihn aufs Krankenbett, das nach 3 Tagen sein Totenbett wurde (526). Seine Tochter Amalasuntha bernahm die Regierung fr ihren 10jhrigen Sohn Athalarich, bevorzugte aber die Rmer und rmische Bildung, wodurch sie den Zorn der Goten erregte. Nach dem frhen Tode ihres Sohnes nahm sie ihren Vetter Theobat zum Mitregenten an. Dieser lie sie jedoch im Bade ertrnken und erniedrigte sich feige vor dem ostrmischen Kaiser Justinian, der die gemordete Knigin zu rchen vorgab, indem er Italien mit Krieg berzog. Da entsetzten die Goten Theobat und whlten den tapfern Vitiges als König. 2. Justinian I. (527565) in Konstantinopel erneuerte den Glanz des rmischen Namens. Er lie die prchtige Sophienkirche bauen und eine vollstndige Gesetzsammlung anlegen. Unter ihm brachten zwei Mnche in ihren hohlen Stben Eier des Seidenspinners aus China und fhrten den S ei d e n b au in Europa ein. Sein Feldherr Belisar besiegte den Vandalenknig Gelimer und machte dessen Reich zu einer griechischen Provinz (534). Die einst so mchtigen Mandaten, der Schrecken des Mittelmeers und seiner Ksten, waren durch das heie Klima und die ppigen Gensse in dem reichen Lande rasch verweichlicht, entartet und durch Zwietracht geschwcht worden. Vor der bergabe seiner letzten Feste bat Gelimer um ein Brot, einen Schwamm und eine Harfe. Auch Italien eroberte Belisar. Die Krone der Goten schlug er aus und nahm den König Vitiges in Ravenna gefangen (539). Nach seiner Abberufung eroberte der herrliche Gote Totilas alles zurck. Wegen mangelnder Untersttzung konnte der nach Italien zurckgesandte Belisar nichts gegen ihn ausrichten und wurde wieder abberufen. Darauf zog Narfes heran und besiegte den gotischen Helden Totilas, der tapfer fechtend fiel. An seiner Stelle hoben die Goten den ernsten Helden Tejas als Heerknig auf den Schild. Aber in der Schlacht am Vesuv wurde er beim Wechseln des Schildes, der mit 12 Speeren gespickt war, durch einen Wurfspie tdlich getroffen. Der Rest der Goten erhielt freien Abzug. Ihr Land wurde das Exarchat Ravenna (555). 3. Alboin. Narfes wurde wie Belisar mit Undank belohnt. Er wurde abgerufen, weil nach der Meinung der Kaiserin Sophia in seine Hand besser der Spinnrocken als der Feldherrnstab passe. Mit der Antwort: Ich werde ihr einen Faden spinnen, woran sie lebenslang wickeln wird!" soll er darauf die Longobarden ins Land gerufen haben. Ihr Anfhrer Alboin hatte die Gepiden besiegt, mit eigener Hand den König erschlagen und dessen Tochter Rosamunde zum Weibe genommen. Jetzt eroberte er den ganzen Norden Italiens und grndete das longobardische Reich mit der Hauptstadt Pavia(568). Er wurde von seiner Gattin ermordet, weil er sie angeblich gezwungen hatte, aus dem Schdel ihres Vaters zu trinken. Mit der Grndung des Longobardenreichs endet die Vlkerwanderung. Sie brachte durch

7. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 106

1883 - Berlin : Hofmann
106 Als er seinem Herrn Kunde davon gab, da ergrimmte Friedrich heftig, lie seine sieben Kronen bringen und rief: Noch sind sie mein, und ohne blutigen Kamps soll sie mir kein Papst und kein Konzil entreien!" In furchtbarer Weise tobte nun der Kampf der Welsen und Ghibelliueu in Deutschland und Italien. Tief schmerzte den Kaiser das Unglck seines Lieblings Enzio. Derselbe wurde an der Fossalta geschlagen und von den Bolognesen in lebenslngliche Haft genommen (1249). Beinahe wre er einmal in einem groen Weinfasse aus der Gefangenschaft befreit worden, aber eine Locke seines schnen Haares, die aus dem Spundloche hing, verriet ihn. Seine Haft wurde uach diesem Fluchtversuche noch mehr verschrft. Ein anderer Schlag war der Verrat seines Freundes, des klugen und gewandten Kanzlers Peter von Vinea. Der Unglck-. liche Mann zerstie sich, von Gewissensqual gefoltert, im Gefngnis das Haupt. In Schlesien fielen die Mongolen unter Batu Chan ein, nachdem sie unter dessen Grovater Dschingis Chan ganz Vorderasien und Rußland erobert hatte. Sie verbreiteten berall Verderben tmd Entsetzen. Bei Liegnitz auf der Wahlstatt opferte sich Herzog Heinrich der Fromme mit seinem Heere (1241). Obwohl er dem 6mal strkeren Feinde erlag, so wagten die asiatischen Horden doch nicht weiter vorzn-dringen, sondern gingen nach Asien zurck. Gebeugt aber ungebrochen trotzte Friedrich allen seinen Feinden. Wohl htte er noch eine gnstige Wendung des Kampfes erzwungen, htte ihn nicht der Tod hinweggerafft. Er starb 1250 an einer ruhrartigen Krankheit in den Armen seines Sohnes Manfred. Sein Sohn Kon-rad Iv., der in Deutschland tapfer gegen die Widersacher seines Vaters gekmpft hatte, folgte ihm auf dem Throne, starb aber schon 1254. Fragen: Bergleichnng Friedrichs I. und Iii Welche Umstnde brachten unter Innozenz Iii. das Papsttum zur hchsten Machtentfaltung? Was machte den Kampf der Wolfen und Ghibellinen so heftig unter Friedrich Ii.? Die Sage von Richard Lwenherz und dem Snger Blondel! Blondels Lied" von Seidl. Der Waise" von Walther v. d. Vogelweide. König Euzios Tod" von W. Zimmermann. Nomadenzng" von Lingg. 44. Der letzte Hohenstaufe. 1. Das Interregnum oder Zwischenreich (1.2541273) ist die kaiserlose, die schreckliche Zeit, in der kein Nichter in deutschen Landen war und Gewalt berall vor Recht ging. Handel, Gewerbe und Ackerbau lagen gnzlich darnieder. Niemand war seines Lebens und Gutes sicher. Die Fürsten und Herren rauften sich in ewigen Fehden, und nur der Strkste hatte Recht (Faustrecht). Von ihren sicheren Burgen aus, die wie Pilze auf allen Anhhen an den Landstraen ans der Erde wuchsen, raubten die Ritter, was zu rauben war. Sie schwangen sich in den Steigbgel, sobald der Knecht ans dem Wartturm das Zeichen gab, da Reisende oder Warenzge nahten, um die Schwachen zu vergewaltigen.

8. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 34

1906 - Leipzig : Wunderlich
— 34 — färberei, in der Baukunst, in der Herstellung feiner Gewebe und Schmucksachen. Wie die bewunderten Phönizier fuhren sie aufs Meer hinaus und trieben Handel, nahmen von ihnen die Buchstabenschrift an und die Münzen, Maße und Gewichte. Alles, was die Phönizier und Ägypter ihnen zeigten und brachten, ahmten sie nach und bildeten es aus. So waren in Griechenland bald alle Wirtschaftsstufen vertreten. Auf den Bergländern weideten Hirten die blökenden Herden. In den Tälern und Ebenen bauten Bauern Getreide, an den sonnigen Abhängen Wein und Ol. An den Küsten fingen Fischer unzählige Fische. In den Städten stellten Handwerker allerhand nützliche Gegenstände her. In den Häfen erschienen die Schiffer und Kaufleute und brachten fremde Waren und tauschten dafür einheimische ein. Namentlich an der Ostküste bestand ein reger Warenaustausch und Handelsverkehr. 2. Sagen von fremden Ansiedlern. Gewisse Sagen wissen noch manches von fremden Ansiedlern zu erzählen. Natürlich ist alles sehr ausgeschmückt worden. Aus Ägypten wanderte K e k r o p s nach der Halbinsel Attika und legte die Burg von Athen an. Sie hieß deshalb Kekropia. Der Ägypter D a n a u s legte in Argolis eine Burg an und lehrte die Kunst des Brunnengrabens. Er hatte fünfzig Töchter. Sie waren mit aus Ägypten geflohen, da sie ihre Vettern nicht zu Männern nehmen wollten. Die Vettern aber kamen und vermählten sich gegen deren Willen mit ihnen. Aus Haß töteten die Töchter ihre Männer bis auf einen. Zur Strafe müssen sie in der Unterwelt unaufhörlich ein durchlöchertes Gefäß (das Danaidenfaß) mit Wasser füllen. Der Phönizier K a d m u s kam nach Mittelgriechenland, als er seine Schwester suchte, die Zeus entführt hatte. Da er sie nicht fand und ohne sie nicht nach Haufe zurückkehren wollte, so fragte er das delphische Orakel, was er tun solle. Die Priesterin verkündete ihm: „Folge der Kuh, die das Zeichen des Vollmondes auf dem Mcken trägt. Wo sie sich niederlegt, da gründe eine Stadt." Da kam er in die Nähe einer Höhle, worin ein furchtbarer Drache hauste. Er tötete ihn und säte die Zähne in die Erde. Aus der Drachensaat wuchsen bewaffnete Männer (= die phöni-zifchen Schiffer) hervor. Bald gerieten sie in harten Streit und erschlugen einander bis auf fünf. Mit Hilfe dieser fünf Krieger gründete Kadmus eine Burg, woraus später Theben entstand. Kadmus brachte den Griechen die phönizische Buchstabenschrift. Aus Kleinasien kam P e l o p s. Sein Vater hieß Tantalus und war lange der Liebling der Götter. In seinem Mutwillen versuchte er die Götter, ob sie allwissend wären. Er schlachtete seinen Sohn, briet ihn und setzte ihn den Göttern vor (eine Erinnerung an die Zeit der Menschenfresserei). Die Götter aber gewahrten das Verbrechen und erweckten Pelops zu neuem Leben. Den grausamen Tantalus stießen

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 416

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
416 Die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt. Einwohnern Geld auf die abscheulichste Weise. Hin und wieder ergriff das Volk die Waffen, um sich seiner Dränger zu erwehren. Die Bauern ordneten sich in Scharen, deren Fahnen die Inschrift trugen: „Wir sind Bauern von geringem Gut Und dienen unserm Kurfürsten mit unserm Blut." Aber diese Zusammenrottungen nützten wenig, der Kurfürst selber mußte helfen. Anfang Juni 1675 eilte er plötzlich aus Franken herbei und erreichte Magdeburg. Am 18. Juni 1675 kam es bei Fehrbellin zur Schlacht, in welcher er den ruhmvollsten Sieg seines Lebens errang. In dieser denkwürdigen Schlacht, wo der Kurfürst mit 6000 Mann einem doppelt so zahlreichen Feindesheer gegenüber stand, war sein Leben in höchster Gefahr. Kurz hinter einander hatten zwei Kugeln den Brustharnisch des Kurfürsten getroffen, da machte ihn sein Stallmeister Froben auf die Gefahr aufmerksam, der er durch sein weißes Schlachtroß ausgesetzt sei. Unter dem Vorgeben, der Schimmel sei scheu, wußte er seinen Herrn zu bewegen, das Pferd mit dem feinigen zu vertauschen. Kaum aber hatte er das Roß des Kurfürsten bestiegen, so sank er, wie die Sage weiter berichtet, von einer feindlichen Kugel getroffen, tot aus dem Sattel. Der Kurfürst selbst kämpfte mit Heldenkühnheit. Als einige Schwadronen ihren Führer verloren hatten, stellte er sich selbst an ihre Spitze und rief ihnen zu: „Ich, euer Fürst und nun euer Hauptmann, will siegen, oder zugleich ritterlich mit euch sterben." Die unmittelbare Folge des Sieges von Fehrbellin war die Befreiung der brandenburgischen Lande von den Schweden. Als dieselben von Ludwig Xiv. angestachelt im Dezember 1678 mit einem Heere von Livland aus einen Einfall in das ganz unverteidigte Herzogtum Preußen machten, brach der Kurfürst mitten im Winter nach dem bedrohten Lande auf. Auf Schlitten wurde das Heer über das Eis des fest gefrorenen frischen Haffs gebracht, voran fuhr der Kurfürst mit seiner Gemahlin und dem Kurprinzen. Schon die Nachricht von seiner Ankunft verbreitete unter den Feinden allgemeinen Schrecken. Die ganze schwedische Armee wurde, ohne ernstlichen Widerstand zu leisten, zersprengt und auf ihrem eiligen Rückzüge zum großen Teil vernichtet. Trotz dieser glänzenden Siege und wiewohl der große Kurfürst inzwischen den Schweden fast alle ihre deutschen Besitzungen entrissen, sah er sich doch genötigt, da ihn der Kaiser und die deutschen Fürsten aus Neid und Selbstsucht im Stich gelassen und mit Frankreich einen

10. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 25

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
und Staatenbildung. 25 ihm in seinem Palaste zu Konstantinopel, und die Völker raunten sich zu, daß er das Schwert des Kriegsgottes führe. Lange war es verloren gewesen, so ging die Sage durch die Lande, da fand es ein Hirt, der brachte es Attila, und nun konnte ihm niemand widerstehen. Alle die Schrecken der Verwüstungen, welche die Völkerwanderung gebracht, verkörperten sich in seiner Person, die man „Gottesgeißel" nannte. Aber Attila war mehr als ein roher Wüterich, er war ein Mann von weitschauendem Blick. Es entging ihm nicht, was bei den Persern am Euphrat vorging; was er wünschte, geschah nicht nur am Hofe zu Konstantinopel, sondern auch in Rom; seine Gesandten waren auch bei dem Vandalenkönig in Nordafrika. Seine Residenz hatte er im heutigen Ungarn aufgeschlagen; unermeßliche Schätze, die Beute der eroberten Länder, waren hier zusammengehäuft. An seinem Hofe hörte man alle Sprachen der Welt. Lud der König seine Edlen oder fremde Gesandte zu sich, dann tafelte er mit ihnen in weiter Halle, er selbst auf einem Ruhebett, von dem ein paar Stufen zu seinem mit Leinentüchern und bunten Spitzen geschmückten Lager hinaufführten, rechts und links an einzelnen Tafeln die Gäste. In silberne und goldene Becher füllten ihnen die Mundschenken den Wein, auf silbernen Schüsseln wurde ihnen ein üppiges Mahl gereicht, dem Attila selbst dagegen auf hölzerner Platte nur Fleischgerichte, wie er denn auch nur aus hölzernem Becher trank und sich in allem sehr einfach und mäßig hielt. Nach germanischer Sitte trank er den einzelnen Gästen zu, und endlos pflegte sich das ^Gelage hinzuziehen; dazwischen traten Sänger auf, die Lieder zu des Königs Preis vortrugen, oder ein Gaukler, der närrisches Zeug auftischte. Ruhig und scheinbar teilnamlos blickte dann Attila über feine lachenden und lärmenden Gäste. Fremdartig, ein echter Mongole, stand er unter den hochgewachsenen, -blonden Fürsten der Germanen, „von kleiner Gestalt, breiter Brust, großem Haupte, kleinen Augen, spärlichem, schon ergrautem Barte, stumpfer Nase, fahler Hautfarbe." Aber würdevoll und gemessen war die Haltung, und scharf spähten die dunklen Augen. Er hielt alle, die sich ihm nahten, in unbedingter Unterwürfigkeit, doch gerecht fand er als Richter den Spruch, mild zeigte er sich den Bittenden, gnädig den Unterworfenen. Von Geiserich, dem Vandalenkönig, gegen die Westgoten und von einem fränkischen Fürsten gegen den Römer Aetius zu Hülfe gerufen, brach Attila 451 mit einer halben Million Streiter von Ungarn auf. Die Donau aufwärts ziehend hatten die Hunnen wohl
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