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1. Lehrbuch der Geographie - S. 31

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
- 31 — 76. Sonneberg, bedeutende Spielwarenfabrikation nndgroßeschieferbrüche. 77. Suhl, bekannt durch Waffenschmieden und Gewehrfabriken. 78. Schmalkalden*), betreibt nebst den umliegenden Ortschaften Eisen- Industrie. 79. Eisenach, mit Wollspinnerei, Tuch- und Zeugfabriken. Wartburg**). Haupt- und Residenzstädte des innern Beckens: 80. Gotha, Residenz von Sachsen-Coburg-Gotha, berühmt durch Buch- Verlag (Perthes, Gothaischer Hofkalender) und Versicherungsanstalten. 81. Erfurt, Mittelpunkt und Hauptstadt des Beckens, berühmt durch prächtige alte Bauten (Dom) und durch Blumen- und Gemüsegärtnerei. 82. Weimar an der Ilm, Residenz von Sachsen-Weimar-Eisenach, unter dem Herzoge Carl August Mittelpunkt der deutschen Litteratur (Wieland, Goethe, Herder, Schiller). In der Umgegend der Ettersberg, Tiefurt, Apolda. Beim Austritt der Ilm aus dem Thüringer Walde Jlmeuau und der Gickelhahn. Randstädte des Beckens im Saalethal: 83. Rudolstadt, Residenz von Schwarzburg-Rudolstadt. Südl. davon Saalfeld. 84. 3;ena***), Univ. der sächsisch-thüringischen Kleinstaaten. 85. Naumburgs), umgeben von Obst- und Rebengärten, mit präch- tigem got. Dome. In der Nähe Schulpsorta und Solbad Köseu. 86. Weißeusels mit Obst- und Weinbau; in der Nähe Bergbau auf Braunkohlen. 87. Merseburgff) mit altem Dom und Schloß, bedeutender Gartenbau. 88. Halle, Universitäts- und Industriestadt (chemische und Zuckerfabriken, Bierbrauereien und Maschinenfabriken); reiche Solquellenfff); in der Umgegend Kohlenbergbau. Franckesche Stiftungen. Verkehrsmittelpnukt und Eisenbahnkuoteu. Bergwerks- und Jndustrieorte am Südsuße des Harzes: 89. Eisleben (Geburts- und Sterbeort Luthers) mit dem wichtigsten Kupferbergwerk des deutschen Reiches (Abbau von Kupferschiefer, verbunden mit Silbergewinnung); nordwestl. Mausfeld*f). *) Alte Reformatorenstadt. Schmalkaldischer Bund (1530), schmalkaldischer Krieg (1.547). **) Am Fuße der Wartburg starb in der Villa Reuter 1874 Fritz Reuter. ***) Schlacht bei Jena 14.10.1806. f) Hussitenbelagerung durch Procop 1432. Volkslied: Die Hussiten zogen vor Naumburg. ff) Sieg Heinrichs I. über die Magyaren 933. fff) Die durch altertümliche Kleidung und Gebräuche ausgezeichneten Salzarbeiter heißen Halloren. *f) Der 31 km lange Schlüsselstollen, von 1808—1880 erbaut, leitet die zerstörenden Bergwasser zur Saale ab.

2. Lehrbuch der Geographie - S. 53

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 53 — geworden. Die Börse Berlins ist nächst der Londoner die erste Europas. Berlin ist der Sitz der Reichsbank, der größten Universität des Reiches und einer großeu Anzahl von wissenschaftlichen und Kunstinstituten Landwirtschaft- liche Hochschule, Bergakademie, Hochschule für Musik, Akademie der bildenden Künste, — altes und neues Museum und Nationalgalerie auf der Museums- insel, Kunstgewerbe-Mnseum und Museum für Völkerkunde, Museum für Natur- kuude und landwirtschaftliches Museum). Zahlreiche Prachtgebäude und Stand- bilder (der große Kurfürst vou Schlüter, Friedrich der Große von Rauch, die Königin Luise vou Enke, Goethe von Schaper und Lessing von Lessing) schmücken die Stadt. Eine Fülle von Verkehrsmitteln verbindet die Stadtteile unter einander und mit den Vororten: die 33 km lange Ringbahn, die 11 km lange Stadtbahn, ein weitverzweigtes Netz von Pferdebahnen, die Spree mit ihren Armen und Kanälen. Großartige Wohlfahrtseiurichtuugeu find mit ungeheuren Mitteln geschaffen; die Straßenbeleuchtung, von dem Brandenburger Thor bis zur Spandauer Straße, in einem Teile der Leipziger Straße und auf dem Pots- damer Platz durch 150 elektrische Bogenlampen, in den übrigen Straßen durch 22200 Gaslaternen besorgt, geht von den „Berliner Elektrizitätswerken" und 5 städtischen nebst einer privaten (englischen) Gasanstalt aus. Für reines und gesundes Wasser sorgen die städtischen Wasserwerke an der Oberbaumbrücke, am Tegeler See und am Müggelsee, welche durch Sandfilter gereinigtes Wasser heben und durch Röhrenleitungen in die 22000 Grundstücke der Stadt überführen. Für die Fortleitung des verunreinigten Wassers sind die groß- artigen Kanalisationswerke geschaffen, deren Kanäle und Leitungen zu- sammen etwa 650 km (— der geraden Entfernung zwischen Berlin und Metz) messen. Das abgeführte Wasser wird mehreren der Stadt gehörigen Gütern zugeleitet und giebt hier seine Dungstoffe an den Boden ab, der ausgezeichnete Erträge an Futterrüben, Weizen, Raps, Kartoffeln und Kohl bringt (Riesel- güter im N. der Stadt: Falkenberg und Malchow, im S.: Osdorf und Groß- beeren.^) Außer den Rieselfeldern besitzt die Stadt ausgedehnte, der Gesund- heit förderliche Parkanlagen: im der Humboldthain, im 0. der Friedrichshain, im 80. der Treptower Park, im 8. der Viktoriapark am Kreuzberg mit schönem Wasserfall, im W. der Tiergarten (königlich). Durch Erbauung von 14 großen Markthallen ist die Umwandlung der öffentlichen Plätze in Gartenanlagen möglich geworden. Eine Anzahl städtischer Flußbäder und Volksbadeanstalten soll auf billige Weise die zur Gesundheit nötige Rein- lichkeit fördern, und mehrere Desinfektionsanstalten dienen zur Vernich- tnng der Keime ansteckender Krankheiten in Wohnung, Betten und Kleidung. *) Schlacht bei Großbeeren am 23. August 1813.

3. Lehrbuch der Geographie - S. 104

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 104 — Die Hälfte der Ausfuhr besteht in Lebensmitteln (Getreide, Mühlenfabrikate, Vieh); außerdem werden exportiert Rohstoffe und Halbfabrikate der Industrie (Metalle, Flachs und Hanf, Öle, Tierhäute, Waldprodukte) und in geringem Maße Judustrieerzeuguisse, besonders nach Russisch-Asien. Die Einfuhr um- faßt alle europäischen Jndustrieartikel, besonders Maschinen, Stahl- und Eisen- waren; ferner Kolonialwaren, Thee, Wein, Wolle und Baumwolle. Deutsch- land tauscht besonders russisches Getreide gegen Fabrikate seiner Großindustrie ein. Hlerfcrffung, Wervobnev und Städte. tz 66. Das europäische Rußland, 10 mal so groß wie das deutsche Reich, umfaßt zwei dnrch Personalunion verbundene Staaten, das Kaiserreich Rußland und das Großfürstentum Finnland (von der Größe des Königreichs Preußen). Rußland ist eine absolute, Finnland eine konstitutionelle Erb- Monarchie. Dem Kaiser oder Zar („Selbstherrscher aller Reußen"), dessen Besehl (Ukas) Gesetzeskraft hat, stehen in weltlichen Angelegenheiten der Reichsrat und der Senat, in geistlichen der heilige Synod beratend und ausführend zur Seite. Obwohl das europäische Rußland doppelt so viel Einwohner wie das deutsche Reich hat, ist es nächst Skandinavien der am dünnsten bevölkerte Staat Europas (Volksdichte 19). Es wird jetzt in Gon- vernements (— Provinzen) eingeteilt, deren jedes mehrere Kreise enthält. Die Bewohner des europäischen Rußland sind größtenteils Slaven (die durch ihren Dialekt unterschiedenen Großrussen [f. Abb. 26], Weißrussen, Klein- russen und die Polen; auch die Kosaken sind seit langer Zeit ein militärisch organisierter Stamm der Russen). Neben den Slaven treten im N. und Nw. Finnen, Litauer und Deutsche, im Sw. Rumäuier und im 8. Ange- hörige des türkischen und mongolischen Stammes auf (Kirgisen, Tataren, Kalmüken). Im ganzen Reiche zerstreut lebeu mehrere Millionen Juden. Diese sowie die Deutscheu sind jetzt vielfacher Bedrückung ausgesetzt. — Die herrschende Staatskirche ist die griechisch-orthodoxe; die Polen sind römisch-katholisch. In der Volksbildung steht Rußland sehr hinter dem europäischen Westen zurück. Handels- und Industriestädte auf der Centralplatte: 1. Moskau*), ehemalige Hauptstadt des russischen Reiches, ausgezeichnet durch Pracht und Reichtum, Mittelpunkt des russischen Binnenhandels mit großen Messeu; durch große Kohlenlager der Umgegend zu bedeutender Fabrik- *) Moskau, das „Rom der russisch-griechischen Kirche, die Stadt des Glockengeläuts und der Klöster", liegt auf den hohen Ufern der Moskwa (zur Oka, Nebenfluß der Wolga). In der Mitte erhebt sich die Citadelle (= kleine Festung) mit dem Residenzschlosse (Kreml) der Zaren. Die Stadt hat viele Holzhäuser. — Einzug Napoleons und Brand (14. 9. 1812).

4. Lehrbuch der Geographie - S. 106

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
- 106 — 15. Berditschew, bedeutender Binnenhandelsplatz für Getreide und Vieh. 16. Kiew (fijeff) am Dnjepr, eine der heiligen Städte Rußlands, Wall- fahrtsort mit zahlreichen Kirchen und Klöstern, Festung und Universität, Mittel- Punkt der 'russischen Zuckerindustrie. Lederfabriken. Städte der Weichsel- und Pripetniederung: 17. Brest-Litowsk, starke Festung am Bug. 18. Warschau, ehemalige Hauptstadt des Königreichs Polen, Festuug, eine der bedeutendsten Fabrikstädte des Reiches (Metallwaren, Woll- und Seidengewebe, Fabrikation von Bier, Branntwein und Zucker). Getreide- und Wollmärkte. 19. Lodz, das „polnische Manchester", bedeutendster Fabrikort Polens, besonders in Textilindustrie. Küftenstädte der russischen und finnischen Seenplatte: 20. Libau, bedeutender Ausfuhrhafen für dieselben Landesprodukte wie die folgende Stadt. 21. Riga, Festung an der Dünamündung, wichtigster Handelsplatz der Ostseeprovinzen, besonders für landwirtschaftliche Produkte (Getreide, Flachs, Haus, Hanfsamen, Leinsamen und Leinöl, Holz, Felle, Häute); unter den Ein- wohnern viele Deutsche. 22. Dorpat (russisch Jurjew) mit bedeutendem Binnenhandel, Flachs- und Hanfbau, Universität. 23. St. Petersburg au der Newamündung, von Peter dem Großen (1703) gegründet, Haupt- und Residenzstadt des Reiches, Mittelpunkt des gewerblichen, kaufmännischen und geistigen Lebens. Werften für Schiffsbau; wetteifert mit Riga in der Aussuhr von Landesprodukten. Universität. Nach der Seeseite durch die starke Juselsestung Kronstadt gedeckt. 24. Helsingsors, Hauptstadt Finnlands, Haupthandelsplatz für die Produkte der finnischen Seenplatte (Werksteine, Holz, Waldprodukte und Fifche). Nach der Seeseite durch die Juselsestung Sweaborg, das „nordische Gibraltar", gedeckt. 25. Archangelsk*) an der Dwinamündung, einziger, 7 Monate vereister Hafen Rußlands am Eismeere; Ausfuhr von Leinsaat, Flachs, Hafer, Waldpro- dnkten (Holz, Pech, Teer,) Thrau und Pelzwerk. Deutsche Kolonien in Hlußlcrnd. § 67. Im russischen Reiche leben gegen 11/% Millionen Deutsche, meist Württemberger und Badenser, welche um 1800 eingewandert sind. Über 300000 leben in mehr als 500 Kolonien in den folgenden Kolonialgebieten beisammen: *) Im Jahre 1553 von Engländern angelegt.

5. Lehrbuch der Geographie - S. 249

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 249 — Ii. Das Tiefland der großen Htromjysteme.*) Wodenform und Gewässer. § 206. Das südamerikanische Tiefland nimmt etwa zwei Drittel der Gesamtfläche des Kontinents ein und gliedert sich in die Llanos des Orinoco, die Selvas im Gebiet des Amazonas und die Pampas des Rio de la Plata, welche im 8. in die patagonische Hochfläche übergehen. Diese Ebenen bildeten in der Vorzeit riesige Meerbusen, welche „tief in den Erdteil eingriffen, die Bergländer von Guayana und Brasilien isolierten und sich bis an den Fuß der Anden und des karibischeu Ge- birges erstreckten." Die Ströme bilden vortreffliche Verkehrswege in das Innere und öffnen Südamerika gegen den atlantischen Ocean, sind also für die Knltur des Erdteils von hohem Wert. 1. Die Llanos (spr. ljknos), der nördliche Teil des südamerikanischen Tieflandes, sind unabsehbare, von niedrigen Höhenrücken und tiefen Flußriuuen durchzogene Ebenen mit besonderer Steppenvegetation. In der Regenzeit er- scheinen sie, von höher liegenden Stellen gesehen, wie „ein gewaltiges Meer, dessen wogende Grasmassen mit Recht den Wellen des Oeeans verglichen werden können." Diese ausgedehnten Savannen (von der Größe des deutschen Reiches und Frankreichs) bieten besonders im wasserreichen Westen vorzügliche Weidegründe (die sog. Esteros) für zahlreiche Rinder- und Pferdeherden. Die Höhenzüge und Uferlandschaften der meistens dem Orinoco zuströmenden Flüsse durchqueren das weite Gebiet als bewaldete Streifen. In jüngerer Zeit sind infolge der Verminderung der Herden anch auf den Savanneu selbst Baumgruppen und Haine entstanden, die der Landschaft ein parkartiges Aus- sehen verleihen. — Der wasserreiche Orinoco entspringt im südwestlichen Teile des Hochlandes von Guayana (Serra Parima), umfließt dieses Hochland in einem großen, nach 0. geöffneten Bogen und mündet mit einem zwölf- armigen Delta (von der Größe der Provinz Sachsen) in den atlantischen Ocean. Er nimmt beiderseits eine große Anzahl (über 400) Nebenflüsse auf und bildet am Westabfall des Hochlandes die großartigen Katarakte von Maipures und Atures**), welche den Schiffsverkehr zwischen dem Ober^ und dem Unterlaufe des Stromes unterbrechen. *) Erforscher: In den Llanos Humboldt (1800), Crevaux (1s80) n. in den Selvas Spix und Martius (1819/20), Prinz Adalbert von Preußen (1842), Agassiz (1865), Crevaux (1877/78), von den Steinen (1884), Ehrenreich (1889); in den Pampas Tschudi (1858), Burmeister (1861) u. a. **) Gedicht: Der Aturen-Papagei, von E. Curtius (s. Humboldt, Ansichten der Natur, Bd. I, Schluß).

6. Lehrbuch der Geographie - S. uncounted

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Im gleichen Verlage ist erschienen: Geographie in Bildern. Charmerilwe Darstellungen und Milderungen aus der Müder- und Völkerkunde Vcn A. Merthelt, Oberschulrat in Dresden. fünfte vermehrte und mit 110 Holzschnitten versehene Auslage, neu bearbeitet von Herm. Srlzillmann. In elegantem Ori^inaleinband 6 Mark, geh. 5 Mark. Diese neue, fünfte und stark vermehrte Auflage eines seit Jahren allgemein beliebten Festgeschenk- und Prämienbuches ist in vollständig neuer Gestalt erschienen und bietet, durch 110 Holzschnitte reich illustriert, 42 Bogen des interessantesten erd- und völkerkundlichen Inhaltes für einen äußerst wohlfeilen Preis. Aie elementaren Grundlagen sw—^ .....der astronomischen Geographie. Gemeinverständlich dargestellt von Dr. Adolf Joseph Pick, vorm. Assistent a. d. Sternwarte in Wien. Mit 2 Sternkarten und 80 Holzschnitten. 2. vermehrte Aufl. 2 M. 40 Pf. Ein für höhere Schulen gut brauchbares Handbuch für den Unterricht in der Hand des Lehrers. Lehrbuch eines mctfjoötfrfj ucrdiitöeitdcii Unterrichts in Minmikuia. tinorpnpjtr Chemie und djemifdier Tchmiigie, 25oii 58. Seidel. Seminaroberlehrer. Zwei Teile in einem Bande. 3 Mark 60 Pf. Dieses Buch kann für den chemisch-mineralogischen Unterricht als bahnbrechend be- zeichnet werden, da in ihm, was Professor Dr. Arendt als das einzig Richtige für diesen Unterricht empfi hlt, die Verbindung zwischen Chemie und Mineralogie methodisch durch- gesührt ist, während bei anderen derartigen Werken diese Verbindung fast nur auf dem Titelblatte steht. Es dient somit einer vernünftigen Konzentration des Unterrichts und steht daher ganz auf dem Boden der neueren Reformbestrebungen im naturkundlichen Unterrichte. Das Werk ist durchaus aus der Praxis hervorgegangen. Obgleich dem Inhalte nach wissenschaftlich, ist sein Unterrichtsgang elementar, die Unterrichtsform die der Induktion. Die aufgeführten, äußerst zahlreichen Versuche sind sämtlich von dem Verfasser durchprobiert worden; sie sind meist leicht ausführbar. In der Einleitung ist nicht nur der Unterrichts- gang kurz dargelegt, sondern es sind zugleich eine Anzahl praktischer Winke für die Her- stellung und Benutzung verschiedener Apparate gegeben. Das Werk ist zunächst für Seminare geschrieben, doch wird es sich auch an anderen höheren Schulen mit Vorteil verwenden lassen, ebenso dürste es manchem Volksschullehrer eine sehr erwünschte Hilfe bei der Vor- bereitnng für seinen Unterricht sein. Buchdruckcrei Julius Klinkhardt, Leipzig.

7. Lehrbuch der Geographie - S. 49

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 49 — Thon und Mergel, welche Geschiebe, kleinere und größere erratische Blöcke einschließen) begraben ist, so ist Bergbau nur an wenigen Stellen möglich. Reich an Kohlen, Eisen, Zink und Blei sind die Tarnowitzer Höhen, einer der wichtigsten deutschen Bergwerksdistrikte und für Zink das bedeutendste Gebiet der Erde. Bei Kottbns auf der Niederlausitzer Platte und bei Fürsten- Walde im mittleren Thalzuge werden Braunkohlen gefördert. Bei Rüdersdorf und Spereuberg unweit Berlin und auf Rügen tritt das Grundgebirge zu Tage und giebt Anlaß zur Gewinnung von Kalkstein, Gips und Kreide. Im Osten, in der Mitte und im Nordwesten unseres Gebiets (Jnowrazlaw südl. vom Weichselknie, Sperenberg bei Berlin und Segeberg in Holstein) sind mächtige Steinsalzlager, die zum Teil auch Gips und Kalisalze enthalten, erbohrt. Die Lehmdecke des Flachlandes bietet Material zu Ziegeln (die Ebene das Land des Ziegelrohbaus) und in den eingeschlossenen Granit- blocken Stoff zu Werk- und Pflastersteinen. Der Torf der Moore und Brüche hat lange Zeit das einzige Brennmaterial des Flachlandes gebildet. An den Küsten wird Bernstein gefischt und gegraben (Samland). — Die Industrie hat es sehr wenig mit der Verarbeitung einheimischer Produkte (Kartoffeln zu Spiritus, Zuckerrüben zu Zucker, Schiffsbau au den Küsten) zu thnn und fußt meistens auf der Einfuhr ausländischer Rohstoffe. Den bedeutendsten Jndustriebezirk bildet Berlin mit seiner volkreichen Um- gebung. Je weiter nach 0., desto mehr nimmt die Industrie ab und der Ackerbau zu. — Der Handel vermittelt die Einfuhr von Nahrungsmitteln, besonders Brotkorn, und Rohstoffen der Industrie und die Ausfuhr fertiger Jndustrieerzeuguifse. Wewobner, Staaten und St<ädte. § 83, Da das norddeutsche Flachland fast die Hälfte des Reichsgebietes, aber nur den dritten Teil der Bewohner des Reiches umfaßt, fo ist es im ganzen schwach bevölkert. Der uordostdeutsche Teil des Flachlandes enthält die meisten nicht deutschen Reichsaugehörigen (in Schleswig über 100000 Dänen, im Spreewalde und auf der Niederlausitzer Platte fast 100000 Wenden, an der Ostgrenze in Oberschlesien, Posen, West- und Ostpreußen über 2 Millionen Polen — in Westpr.kassubeu, in Ostpr.masnren genannt — in Ostpreußen etwa 150 000 Litauer, in Posen, Westpreußen und Berlin etwa 200 000 Juden). Die deutsche Bevölkerung besteht in den Flachlandsbuchten aus Oberdeutscheu, sonst in der ganzen nordostdeutschen Niederung aus Nieder- deutschen. Der Konfession nach ist die Bevölkerung an den Ostgrenzen (Ober- fchlesien, Posen, Westpreußen) vorwiegend katholisch, in den übrigeu Teilen des nordostdeutschen Flachlandes protestantisch. Brust und Berdrow, Lehrbuch der Geographie. 4

8. Lehrbuch der Geographie - S. 101

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 101 — ziehender Rand wendet sich am Wolgaknie südwärts und erreicht die Manytfch- Niederung (Ergaui-Hügel). Nordwestlich von dieser Centralplatte erhebt sich als Wasserscheide zwischen Wolga und Dwina der nordrussische Land- 18. Rußland. rücken, der mit einem nördlichen Ausläufer (Timan-Berge) das Eisnieer er- reicht. Im W. der Centralplatte bildet der westrussische Landrücken die Wasserscheide zwischen Dnjepr einerseits, Niemen und Düna andererseits. Ihm gegenüber erhebt sich am linken Weichselufer die polnische Platte, in der Lysa Gora 611 in hoch. — Diesen Erhebungen sind sumpfe seen- und

9. Lehrbuch der Geographie - S. 105

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 105 thätigkeit befähigt (Baumwoll-, Woll- und Leinengewebe, Maschinen, Eisen- waren, Bijonteriewaren, Leder- und Pelzsachen). Als Knotenpunkt des russischen Eisenbahnnetzes hat Moskau Verbindung mit Wologda, Nischni Nowgorod, Oreuburg (nach Asien), Astrachan, Krim, Warschan-Berlin, St. Petersburg. 2. Tnla, das „russische Birmingham", Fabrikort für Werkzeuge, Gewehre und Klingen (kaiserliche Waffenfabrik); in der Nähe Eisenminen. 3. Charkow (karkoff), Stapelplatz des südrussischen Handels mit vier großen Messen; Universität. Handels- und Industriestädte im Wolgabecken: 4. Wolögda, Endpunkt der nordrussischen Eisenbahn, Jndustrieort und Stapelplatz des nordrussischen Binnenhandels. 5. Nischni Nowgorod (Okamündung), der „innere Hafen Rußlands", größter Meßort des Reiches, Hauptmesfe Juli und Angust: Austausch der Produkte des Wolgabeckens (Gewebe, Zucker, Salz, Wachs, Pelze und Felle) und der Jndnstrieartikel des europäischen Westens gegen die Erzeugnisse Sibiriens, Turaus, Persiens, Chinas, Kleinasiens (Thee, Baumwolle, Wolle, Seide, Weine). 6. Kasan, am Wiesenufer der Wolga, Fabrikstadt, wichtiger Mittelpunkt für den europäisch-sibirischen Binnenhandel. Alte Tatarenhauptstadt. Universität. 7. Sarätow am Bergufer der Wolga, mit bedeutender Tabakfabrik, Stapelplatz für das Salz der Steppen, an deren Nordwestecke die Stadt liegt. Bergwerksstädte im Uralgebirge: 8. Perm an der Kama, Bergwerksort, in der Nähe Eisen- und Kupfer- gruben; Kanonengießerei. 9. Jekatarinbürg, Oberbergamt für den Ural und Sibirien, in der Nähe Nickel- und Platinerze. 10. Orenbnrg, Festung am Uralfluß, Ausgangspunkt des Karawanen- Handels nach Jnnerasien; in der Nähe Gold, Kupfer, Eisen, Steinsalz. Handels- und Hafenplätze des südrussischen Steppengebietes: 11. Astrachan, Jnfelstadt im Wolgadelta, größter Handelsplatz des Süd- ostens, vielsprachig und nationenbunt (Russen, Kalmüken, Tataren, Perser, Armenier), Kriegshafen der kafpischen Flotte. Die „Riesensöhne der Wolga", Stör und Hausen, liefern Kaviar und Hausenblase; Handelsverkehr mit Persien. 12. Sewastopol auf der waldlosen Steppenhalbinsel Krim, das „russische Gibraltar", Kriegshafen. 13. Nikolajew, Hauptkriegshafen des schwarzen Meeres mit Kriegswerft. 14. Odessa am schwarzen Meere, zweiter Seehandelsplatz Rußlands, besonders in Getreide, Hausen, Talg und Spiritus, Sitz der russischen Dampf- schiffahrtgesellschaft; Universität.

10. Lehrbuch der Geographie - S. 314

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
-- 314 — Frankreich hat seine Ostgrenzen gegen Italien und das deutsche Reich zu sichern. Die wenigen gangbaren Alpenstraßen nach Italien (welche?) und die Eisenbahnlinie Nizza-Genua am Mittelmeer sind durch Sperrforts geschützt. Die Verteidigungslinie gegen Deutschland zieht sich über die Bur- gnnder Pforte zur Mosel, zur Maas und zur belgischen Grenze und besteht aus einer großen Zahl befestigter Lager, Waffenplätze zweiten Ranges und Sperrforts. Die Hauptplätze sind Belsort (Burgunder Pforte) mit dem Rück- halt an Besan^on, von 17 Forts umgebene Hauptfestuug, Epiual (Mosellinie), Tonl mit 40 Km langem Fortgürtel (Verbindung von Mosel- und Maaslinie) und Verduu mit fast ebenso langer Umgürtung (Maaslinie). Mehrere Dutzend größerer Werke und Sperrforts verknüpfen diese Waffenplätze. Rußlands Grenzen berühren im W. das deutsche Reich und Österreich. Die Sicherung der russisch-deutscheu Grenzlinie beruht auf den meist sehr starken Plätzen Kowno und Grodno (Niemen), Goniondsk, Lomza, Neu- Georgiewsk, Warschau; Österreich zugewandt liegen Jwangorod, Brest-Litowskii, Lnzk, Robno, Dnbno, Kamenez-Podolsk und Chotin. Österreich-Ungarn scheint Rußland gegenüber ungenügend verteidigt, da nördlich von den Karpaten nur die Festungen Olmütz, Krakau und Przemysl liegen. Italien hat seine natür- lichen Grenzen gegen Frankreich und Österreich durch Sperrforts verstärkt. Unter den Kriegsflotten der 6 Großmächte sind diejenigen des deutschen Reiches und Österreichs-Ungarns die kleinsten; weit bedeutender ist die russische (4 Abteilungen: im stillen Ocean, in der Ostsee, dem schwarzen und dem kas- pischen Meere); die stärkste Kriegsmarine besitzen Großbritannien, Frankreich und Italien.— Nenne die bedeutendsten Kriegshäfen der Großmächte! Die Wehrkraft der außereuropäischen Staaten. § 267. Die stehenden Heere (das „Volk in Waffen") sind eine Eigentümlichkeit Europas; in den Despotien, sowie in den Republiken der neuen Welt wird die Ordnung meistens durch ein kleines Heer von Sold- trnppen (in der Union z. B. nur 28 000 Mann) aufrecht erhalten. Im Kriegsfalle tritt in den Republikeu die Gesamtheit der waffenfähigen Bürger und vor allem die Flotte in Thätigkeit. Die Kolonien besitzen gewöhnlich eiue angeworbene Schutztruppe, teils aus Europäern, teils aus Eingeborenen be- stehend. Nenne Beispiele! B. Wirtschaftliche Geographie. Kinl'eitung. § 268. Der Erwerb des menschlichen Lebensunterhaltes beruht auf der Urproduktion, der Industrie und dem Handel.
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