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1. Lehrbuch der Geographie - S. 148

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 148 — thor) in das rote Meer führt. Aus diesem gelangt man durch den 1869 vollendeten Sues-Kaual (s. § 160, Anm.) in das Mittelmeer. 3. Infolge des vielfachen Eindringens der Oeeane in den Kontinent ist Asien nächst Europa der gegliedertste Erdteil. Seine bedeutendsten Halbinseln 26. Landschaftliche Gliederung Asiens. sind: die Taim^r- und die Tschnktschenhalbinsel im N., Kamtschatka, Korea im 0., Hinderindien mit Malakka, Vorderindien mit der Insel Ceylon, Arabien mit der Sinaihalbinsel im 8. und Kleinasien, dem die Inseln Cypern, Rhodns und die Sporaden vorgelagert sind, im W. Wodenfovm im «allgemeinen. § 102. Der gewaltige Rumpf des Erdteils, aus welchem die genannten Halbinseln heraustreten, hat die Gestalt eines Vierecks und enthält

2. Lehrbuch der Geographie - S. 175

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 175 — 1. Die Randgebirge, welche mit dem Westende des armenischen Hoch- landes zusammenhängen, bestehen hauptsächlich aus Thonschiefer, Kalk- und Sandstein. Der Taurus, im nordöstlichen Teile Antitanrns genannt, ist ein waldreiches, aus mehreren Ketten bestehendes, zerklüftetes Hochgebirge, dessen Südabhänge herrliche Thalgründe einschließen. Zwischen der Hauptkette und einem südlichen Ausläufer senkt sich das äußerst fruchtbare Thal des rasch fließenden Göksu oder Kalijkäditos*) dem Mittelmeer zu. — Auch die meist der Küste parallel lauseudeu politischen Randgebirge sind mit prächtigen Wal- düngen (Eichen und Buchen) bekleidet und von großer Fruchtbarkeit. Zahlreiche Wasserläufe durchbrechen diese Randketten in tiefen Schluchten und müudeu in das fchwarze Meer, unter ihnen der bedeutendste, aber nicht schiffbare Fluß der Halbinsel, der Kisil-Jrmak (— roter Fluß, der Halys oder salzige der Alten, weil er auf seiner Bahn durch das innere Tafelland ein in roten Mergelthon gebettetes Steinsalzlager durchschneidet, das ihm rote Farbe und Salzgeschmack giebt). — Die mittelhohen westlichen Gebirgszüge der Halbinsel fallen in schroffen Vorsprüngen zum ägäischeu Meere ab, erstrecken sich in östlicher Richtung ties in das Hochland hinein und schließen außerordentlich fruchtbare, reich bewässerte Thallandschaften ein; unter ihnen ist die des windungsreichen Meuderes oder Mäander am bekanntesten. 2. Das 1000—1300 m hohe kleinasiatische Tafelland umfaßt abfluß- lose Steppengebiete und Salzwüsten mit seichten, salzigen Steppenseen (Salz- sumpf Tys Gölly, fpr. Tüs-Tschölli), in welche die von den Randgebirgen landeinwärts gehenden Flüffe münden. Dazwischen liegen fruchtbare, vielfach künstlich bewässerte Ebenen. Im 0. des Tafellandes ragt der fast 4000 m hohe, stets mit einer Schneehaube bedeckte erloschene Vulkan Erdschias oder Argaeus (— der Weiße) empor, der höchste Gipfel der Halbinsel. E v rv er 6 £> q u e lt e n. § 140. Die Haupterwerbsquelle der Landschaft ist der Ackerbau. Seine Haupterzeugnisse sind außer Getreide und Hülsenfrüchten (Saubohne) besonders Tabak, Baumwolle, Mohn (zur Opiumgewinnung), Safran und Krapp (zu Färberzwecken). Ferner gedeihen in den milden Küstenstrichen Südfrüchte, Wein, Feigen, Oliven. Die Walduugeu liefern Knoppern und Galläpfel, die zum Färben verwendeten Krenz- oder Gelbbeeren und den zu Firnis und Räncherwerk geschätzten Mastix, den verdickten Saft einer Pistazie von der Insel Chios. Weniger bedeutend ist die Viehzucht (Hühner, Schafe, Dromedare, Büffel und die durch weißes Seideuhaar ausgezeichneten Angoraziegen). Es *) In ihm ertrank 1190 Friedrich Barbarossa.

3. Lehrbuch der Geographie - S. 176

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 176 - wird viel Wachs und an -den Küsten der Badeschwamm gewonnen. Das Mineralreich liefert Kupfer, silberhaltige Bleierze, Steinkohlen, den wert- vollen Meerschaum und den als Schleif- und Poliermittel gebrauchten Schmirgel, der freilich am besten aus der Cykladeuinsel Naxos vorkommt. Die Industrie ist auf Teppichfabrikation und Baumwollweberei beschränkt. Zur Ausfuhr gelangen neben landwirtschaftlichen Erzeugnissen Rosinen und Feigen, Süßholz, Opium, Tabak, Galläpfel, Mastix, Schwämme, Wachs und in geringeren Mengen auch Produkte des Bergbaus. Eingeführt werden europäische Industrie- artikel. An dem Handel nach Kleinasien sind besonders England, Frankreich und Österreich beteiligt. Staaten, Wervohner mtb Städte. § 141» Politisch bildet die Halbinsel eine türkische Besitzung, und zwar ist sie der größte (fast — Frankreich), bevölkertste (8—9 Millionen, 16 auf 1 qkm) und blühendste Bestandteil des osmanischen Reiches. Sie wird in 9 Wilajets eingeteilt. Die Hauptmasse der Bevölkerung besteht aus Osmaueu oder Türken, schwerfälligen, aber fleißigen und ehrlichen Landbebanern; im 0. leben Vieh- zncht treibende Kurden, an der Küste und auf den Inseln im W. Griechen, in der ganzen Halbinsel zerstreut Handel treibende Armenier. — Die herrschende Religion ist der Islam. Handels- und Industriestädte der Nord- und Westküsten:*) 48. Trebisond (Trapezünt) am schwarzen Meere, wichtigster Ein- und Ausfuhrhafen der Nordküste für Landesprodukte und persische Waren (Seide, Wolle, Teppiche, Shawls, Tabak). 49. Skutan am Bosporus, schön gelegen inmitten alter Cypressen- Haine, Vorstadt Konstantinopels mit der Sommerresidenz des Sultans und vielen Villen. 50. Brnssa, landeinwärts am Fuße des mysischeu Olymps in wunder- voller Lage, mit bedeutender Seiden- und Teppichindustrie, Mittelpunkt eines großen Seidenbau-Bezirks; mit der Küste (Hasen Mudania) durch Eisenbahn verbunden. Badeort mit altberühmten heißen Quellen. 51. Smyrna, im Hintergrunde der Bucht von Smyrna in schöner Küsten- ebene amphitheatralisch aufgebaut, größte Hafeu-, Handels- und Industriestadt der Levante mit einer aus allen Nationen des Orients zusammengesetzten Be- völkernng (zur Hälfte Griecheu, ferner Osmanen, Israeliten, Armenier, Franken [= Europäers, Perser, Araber). Die Industrie Smyrnas liefert Seiden-, Woll- *) An der Westküste die Trümmer von Ephesus; auf der Südterrasse unweit des Golfs von Jskandernu Tarsus, der Geburtsort des Apostels Paulus. i

4. Lehrbuch der Geographie - S. 177

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 177 — und Baumwollwaren, Teppiche, Kämelgarn, Waffen; der Handel, großenteils durch den österreichischen Lloyd vermittelt, umfaßt alle Exportartikel Kleinasiens, vor allem die berühmten Smyrnaseigen (von Samos). Handels- und Industriestädte des Tafellandes: 52. Afiüm Karah issar (d. h. Opium-Schwarzstadt), Centrum des Opium- Anbaus und Handels, in der gewöhnlichen Lage der kleinasiatischen Binnen- ftäbte, an pappelnmsänmtem Flußufer in feld- und gartenreicher Umgebung. 53. Kjutähia*), Mittelpunkt eines Opiumbezirks; nördlich davon die Meerschaumgruben von Eskishehir, aus denen die bedeutendsten deutschen Pseisenkopf-Siedereien, Ruhla und Lemgo, ihren Bedarf beziehen. 54. Angora, vorläufiger Endpunkt der anatolischen Eisenbahn (Skntari- Angora**) mit bedeutender Ausfnhr von Angoraziegenwolle, die der Fabri- kation der berühmten Angoragewebe an Ort und Stelle sehr viel Abbruch ge- thau hat. 55. Kaisari, das alte Caesarea, am Nordfuße des Erdschias, die be- deutendste Handelsstadt Jnner-Anatoliens, besonders durch Einfuhr. Ausfuhr von Gelbbeeren, Gummi, Wachs und Wolle. § 142. Der Süd- und Westküste Kleiuasiens sind zahlreiche Inseln vorgelagert; dieselben sind entweder türkischer Besitz (die Sporaden oder zerstreuten Inseln, darunter Rhodos, Chios und Lemnos) oder türkischer Vasallenstaat (das von einem christlichen Statthalter oder Fürsten regierte Samos) oder englischer Besitz (Cypern). Die Bewohner sind Griechen. Cypern (Kypros), seit 1878 gegen eine jährliche Abgabe an den Sultan von England verwaltet, ist eine bergige, vorzugsweise zur Landwirtschaft ge- eignete Insel von der Größe Montenegros. Hauptstadt ist Leueosia. Unter den Ausfuhrartikeln sind Getreide, Wein und Rosinen, Johannisbrot, Baum- wolle und Badeschwämme zu nennen. Rhodos***), mit der Hauptstadt gleichen Namens, liefert Schwämme, Wein, Rosinen. Samosf), fruchtbar, liefert Wein und Feigen (Smyrnafeigen). Chios, Hauptausfuhrort für Mastix. Mytiliui oder Lesbos, die größte der Sporaden. *) Geburtsstadt Äfops. **) Diese von einer deutschen Gesellschaft erbaute Bahn soll quer durch ganz Kleinasien, in das Tigristhal (Bagdad) und zum persischen Golf führen. ***) Rhodos war im Altertum wegen seines herrlichen Klimas und wegen seines Kolosses berühmt. Im 14. und 15. Jahrhundert (1309—1522) war es Sitz des Johan- niterordens. Gedicht: Der Kampf mit dem Drachen, von Schiller t) Auf Samos lebte der Philosophpythagoras.— Gedicht: Der Ring des Polykrates, von Schiller. Südlich von Samos Pathmos, auf der Johannes als Verbannter lebte. Brust und Berdrow, Lehrbuch der Geographie. 12

5. Lehrbuch der Geographie - S. 138

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 138 — im N. der Halbinsel? — Eine Linie, von der Nordecke des Golfes von Sa- loniki nach W. gezogen, teilt die Halbinsel in ein ungegliedertes, festland- ähnliches Trapez im N. und in eine reich gegliederte, gleichfalls trapezförmige Halbinsel (Griechenland) im 8. Wc»denf<?rm und Gewässer. § 96, Die Südosthalbinsel ist fast gänzlich von Gebirgen ausgefüllt, welche durch die Flußlinie Drina-Vardar (zur Donau — zum Golf von Sa- loniki) in zwei nach Richtung und Bestandteilen verschiedene Gruppeu getrennt werden. Demnach umfaßt die Halbinsel folgende zwei große Landschaften: das illyrisch-griechische Gebirgsland im W. und das balkanische Gebirgsland im 0. der Flußlinie. 1. Das illyrisch-griechische Faltengebirge bildet die Fortsetzung des österreichischen Karstgebietes. Es hat vom N. bis zu seiner Südspitze (im Kap Matapan) südöstliche bis südsüdöstliche Richtung (Apenninrichtung) und besteht aus einer großen Anzahl paralleler Bergzüge, die durch Faltung des Bodens in westöstlicher Richtung entstanden zu sein scheinen (daher Faltengebirge). Der nördliche Teil, das illyrische Faltenland, zeigt mit seinen kahlen, steinigen, wasserlosen Hochflüchen, mit trog- oder bootförmigen Thälern, kraterförmigen Gebirgskesseln, Höhlen und unterirdisch abfließenden Seen große Ähnlichkeit mit den österreichischen Karstländern. In dem schwer zugänglichen unwegsamen Bergland von Montenegro, den schwarzen Bergen (czerna gora), erhebt es sich mit dem 2500 in hohen Dnrmitor am höchsten. Seine südliche Fortsetzung bilden die albanischen Alpen, die an der griechischen Grenze in das griechische Faltenland übergehen. — Das Rückgrat Nord- griechenlands bildet das Pindusgebirge. Bon ihm durch das thessalische Becken, die Kornkammer Griechenlands, getrennt, liegt am Golf von Saloniki der Kalkgebirgsstock des Olympos mit den Gipfeln Olymp (Höhe der Zug- spitz) und Offa*) (südlich von ihnen der Pelion). — Mittelgriechenland oder Rnmelien wird durch eine Menge unbedeutender, aber durch Sage, Geschichte und ausgezeichnete Marmorarten berühmter Berggruppen ausgefüllt. Die be- kanntesten sind der Öta, der Parnaß, der Helikon und der Kithäron.**) Östlich vom Parnaß liegt das Sumpfgebiet des Kopaissees, das durch Eut- *) Der^vom Pindus herabkommende Salamvri^s (früher Peneios) durchfließt zwischen Olymp und Ossa das enge, windungsreiche, berühmte Thal Tempe. **) Zwischen der östlichen Bergwand des Öta und dem Meere der Engpaß der Ther- mopylen; der 2500 m hohe Parnaß war im Altertum durch das au seinem Südabhang ge- legene Delphi, Sitz des apollinischen Orakels, berühmt; der Helikon galt als Sitz der Musen. In der Halbinsel Attika der Penthelikon, berühmt durch seinen Marmor, nud der honigreiche Hymettos.

6. Lehrbuch der Geographie - S. 139

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 139 — Wässerung und Kanalisierung in Kulturland verwandelt wird. — Südgriechenland oder Morßa (Peloponnss), durch den Isthmus von Koriuth mit Rumelieu ver- banden, erhebt sich im Gebirgsstock des Taygetos am höchsten; dieser entsendet nach N. den Rnphia (früher Alpheios), nach 8. den Jri (früher Enrotas.)^) Der Küste des griechischen Berglandes sind im W. die sieben jonischen Inseln vorgelagert (bedeutendste Corfü, Kephallenia — daneben Thiaki, das alte Jthaka — und Zakynthos); vor der Nordostküste Mittelgriechenlands dehnt sich die gebirgige Insel Enböa (Negroponte, Euripos) aus. An sie schließt sich in südöstlicher Richtung die Inselgruppe der Kykladen, eine Brücke von Europa nach Kleinasien (darunter Syra, das marmorreiche Paros, Naxos und das vulkanische Santorin). Südlich von dieser Gruppe bildet die größte Insel des östlichen Mittelmeerbeckens, Kreta oder Candia (— Corsiea), den Süd- riegel des ägäischen Meeres; ihr Bergland erhebt sich im Ida bis zur Höhe des Parnaß und der schwarzen Berge. 2. Das balkanische Schollengebirge nimmt die östlichen zwei Drittel des Festlandstrapezes ein. Langgezogene Bergketten von westöstlicher Richtung, massige Berggruppen (Gebirgsmassive), breite Tafelländer (Gebirgsschollen) und dazwischen eingesenkte Beckenlandschaften unterscheiden diesen Teil der Halb- insel von dem westlichen Faltenlande. Das balkanische Schollengebirge umfaßt das serbisch-makedouische Berg- und Hügelland im W. und das eigentliche Balkangebiet im 0. a) Das serbisch-makedonische Berg- und Hügelland, hauptsächlich aus Gneis, Glimmerschiefer und Granit bestehend, berührt mit dem Gebirgsstock des Schar Dagh, dem höchsten Punkte der Südosthalbinsel (3050 m), das albanesische Bergland. Östlich vom Schar Dagh verläuft die Wasserscheide zwischen dem serbischen und dem makedonischen Berglande; sie entsendet nach N. die Morawa (zur Donau), nach 8. den Bardar. Sein Unterlauf durch- fließt die große Tiefebene von Saloniki, die südwärts bis zum Fuß des Olympos reicht. Südwestlich von ihr streckt sich die gebirgige Halbinsel Chalkis (Chalkidike), an Umrissen Morea ähnlich, ins ägäische Meer. Ihr östlicher Finger ist die durch wilde Gebirgsschönheit ausgezeichnete Halbinsel Athos, eiu von der Welt völlig abgeschlossener Mönchsstaat mit 20 zum Teil wundervoll gelegenen Klöstern (das Hagion Oros — heiliger Berg der griechisch- katholischen Kirche). b) Das Balkansch ollenland lagert sich um die Bergketten des Balkan im X. und um das Rhodopegebirge im 8. — Der 600 km lange Balkan wirb durch ein Längenthal in mehrere Ketten getrennt (hoher Balkan, Anti- balkau); er besteht hauptsächlich aus krystallinischen Felsarten und ist auf *) An den Ufern des Alpheios Olympia, des Eurotas Sparta.

7. Lehrbuch der Geographie - S. 142

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 142 — das Großsultanat Türkei*) (Kaiserreich, despotische Monarchie, über 7;ä der Halbinsel umfassend), das Königreich Griechenland, konstitutionelle Monarchie, das Königreich Serbien, konstitutionelle Monarchie, das Fürstentum Bulgarien mit Ostrnmelien, dem Namen nach tür- kischer Vasallenstaat, in Wirklichkeit konstitutionelle Monarchie unter türkischer Oberhoheit, das Fürstentum Montenegro, unbeschränkte Monarchie. Städte im illyrischen Faltenlande: 1. Nikschitsch, Hauptstadt Montenegros; Residenz Cetinje. 2. Janina, türkische Handelsstadt mit Fabriken für Goldstoffe, Seiden- zeuge und Maroquin. Hafen- und Handelsstädte des griechischen Gebirgslandes: 3. Patras am gleichnamigen Golf, erster Haseuplatz Moreas mit be- deutender Ausfuhr oon Korinthen, Wein und Öl. 4. Korinth am Golf von Korinth**), in der Umgegend starker Weinbau. 5. Nauplia an der Bncht von Nanplia, ausgezeichneter Hasen mit Aus- fuhr vou Korinthen, Schwämmen und Tabak. 6. Athen, Hanpt- und Residenzstadt von Griechenland unweit des Golfs von Ägina mit der Hafenstadt Piraens (im Golf die Inseln Salamis und Ägina); erste Hafen-, Handels- und Industriestadt des griechischen Reiches mit Baumwoll-, Seiden- und Lederfabriken, Papier- und Seifenindustrie. In Stadt und Umgegend viele Ruinen aus dem Altertum (Akropolis, Theseion). 7. Larissa, Hauptstadt der fruchtbaren thessalischen Ebene von Salam- bria, mit Baumwoll- und Seidenweberei, sowie Tabakfabrikation. Hafenstädte im makedonisch-serbischen Hügellande: 8. Saloniki am gleichnamigen Meerbusen, zweiter Hafen des türkischen Reichs, Handelsplatz für Landesprodnkte und Fabrikort für Webwaren und Teppiche. 9. Nifch, Eisenbahnknoten mit bedeutendem Binnenhandel; in der Um- gegend warme Quellen. *) An der Spitze des türkischen Staates steht der Großsultan, zugleich das geistliche Haupt aller Mohammedaner (Jmam). Die höchsten Würdenträger des Reiches sind der Groß- vezier, der oberste Minister, und der Scheich-ül>Jslam (— Oberhaupt des Islam). Die 1876 erlassene Verfassung ist nicht in Kraft getreten. **) Nördlich von Korinth durchschneidet der 1894 eröffnete Kanal von Korinth den Isthmus. 6 km lang, 8 m tief und 25 m breit, hat er 48 Millionen Ji Baukosten er- fordert. Er kürzt die im Winter oftmals gefährliche Fahrt um Morea um 90 Seemeilen (160—170 km) ab. Die Durchschiffung der Kanalstraße erfordert nur 20—25 Minuten.

8. Lehrbuch der Geographie - S. 143

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 143 — 10. Belgrad*) an der Mündung der Save in die Donau, Haupt- und Residenzstadt Serbiens, Festung (gegenüber das ungarische Semlin), mit lebhaftem Handel. Universität. Häfen und Festungen des bulgarischen Tafellandes: 11. Rustschuk, Festung und Douauhaseu, mit Weberei und Branntwein- brennerei (Slibowitz); obstreiche Umgegend. 12. Schumla, Festung an der Hauptstraße Ostbulgariens, mit Textil- industrie. 13. Warna am schwarzen Meere, Hanpthasen Bulgariens mit Getreide- ausfuhr. Festung. Residenz- und Handelsstädte im Maritzabecken: 14. Sofia, Haupt- und Residenzstadt Bulgariens mit Seiden-, Tuch- und Lederfabriken. 15. Philippopel an der oberu Maritza, Hauptstadt Ostrumelieus mit Teppichweberei, bedeutendem Obst-, Wein- und Rosenbau. 16. Adrianopel an der unteren Maritza, ehemals türkische Hauptstadt, Hauptstapelplatz sür Thrakien mit Teppich-, Textil-, Saffian- und Parfümerie- fabriken. Küstenstädte des thrakischen Randgebirges: 17. Konstantinopel (Jstambul, Stambnl, Byzanz), Haupt- und Rest- denzstadt des türkischen Reiches in herrlicher Umgebuug**) zu beiden Seiten des Bosporus und am goldenen Horn, erster Handels- und Hafenplatz des Reiches, von europäischen Schiffen zahlreich besucht. Fabrikation von Geweben, Teppichen, Stickereien, Waffen, Schmuck und Parfümerieu. Bahnverbindung (Orientbahn) über Nisch und Belgrad mit Budapest, Wien, München, Paris. 18. Gallipoli, rege Handelsstadt am nordöstlichen Eingang der Dar- danellenstraße. Inselhäsen: 19. Candia (Megalokastro), Hauptstadt und Haupthafen Kretas. 20. Syra (Hernmpolis), wichtigster Kykladenhaseu mit Schiffswerft, Baumwollspinnereien und Gerbereien. 21. Corfn, Haupthasen der jonischen Inseln, Ausfuhr von Wein und Öl. *) Volkslied: Prinz Eugen, der edle Ritter. **) Dem schönen Äußern entspricht das Innere mit den engen, unregelmäßigen und schmutzigen Straßen, den verwilderten, vom Unrat lebenden Hunden und den hölzernen Häusern der Türken wenig. Zu den hervorragenden Gebäuden der Stadt gehören die Sophienmoschee, das Serail (ehemalige Residenz des Sultans, ein ganzer Stadtteil), die hohe Pforte (Palast des Großveziers), der große Bazar. Nördlich vom goldenen Horn, einem vorzüglichen Hasenbecken, liegen die Vorstädte G^lata (Hauptsitz des Handels) und Pera (Frankenviertel); auf der kleinasiatischen Seite des Bosporus Skntari (nicht zu ver- wechseln mit dem gleichfalls türkischen Skntari im albanesischen Berglaude).

9. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 309

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
143. Die Völkerschlacht bei Leipzig. 309 eine lebensvolle Zukunft habe. Die Poesie erhob sich wie die Wissenschaft, um dem heiligen Kriege seine Waffen zu schmieden. So entstand ein Heer, wie es kein zweites in der Geschichte gibt. Ein Verein grauer Veteranen und unbärtiger Jüng- linge mit der besten Manneskraft der Nation, soldatischer Ungezwungenheit und Derbheit mit religiösem Schwünge und gewissenhafter Sitte, brausender Freiheitsliebe mit strengem Pflichtgefühl und treuem Unterthanensinn. Es ent- hielt die Keime zu allen echten Fort- schritten und zu einer ausharrenden Angriffskraft, die trotz aller Hindernisse Europa zur vollständigen Erreichung des großen Zieles Hindurchriß. 143. Die Völkerschlacht bei Leipzig. Es war in den ersten Oktobertagen des Jahres 1813. Kaiser Napoleon hatte sein Hauptquartier Dresden ver- lassen und sich mit seinen Truppen in die große Ebene von Leipzig gezogen. Hier war es, wo vom 16. bis 19. Ok- tober Männer vom Tajo und Ebro, vom Po und der Tiber, von der Seine und dem Rheine, in blutigem Kampfe gegenüberstanden den Söhnen der Do- nau, der Elbe, der Oder, des Don, der Wolga, des weißen und des schwarzen Meeres! Hier wütheten 2000 Feuerschlünde drei Tage lang unter 400,000 Soldaten, von denen die einen voll hoher Begeisterung und voll Muth für die heilige Sache des Vaterlandes, die anderen für Ehre und vieljährigen Waffenruhm stritten. Im Süden Leipzigs, bei Connewitz und Liebertwolkwitz, beginnt der Kampf; Oesterreicher und Russen unter Fürst Schwarzenbergs Oberbefehle eröffnen ihn. Bald hört man nicht mehr die einzelnen Schüsse, ein unaufhörliches Rollen er- schüttert die Luft und macht die Feste der mit Rauchwolken bedeckten Erde er- beben; im weiten Umkreise klirren die Fenster und die ältesten Soldaten erin- nern sich solchen furchtbaren Geschütz- donners nicht. Die Hurrahs der An- greifenden erschallen in die Schmerzens- rufe der Verwundeten und Sterbenden, das Rasseln der Kanonen und Geschütz- wagen in den Marsch der Vordringen- den, die Trommelwirbel, die Horn- und Trompetensignale der Streiter zu Fuß und Roß in das unaufhörliche Knattern der Gewehre. Adjutanten fliegen hin und her! Verwundete kommen blutend oder werden von Anderen hinter die Angriffslinien gebracht! Tod und Schre- cken, Angst, Freude, Muth und Ver- wirrung auf allen Seiten in allen pul- vergeschwärzten Gesichtern der Streiter! Gewaltige Heeresmassen im An- und Abzüge, furchtbare Artillerie mit ihren zahllosen Feuerschlünden, Kugel- und Kartätschenladungen nach allen Seiten sendend. Da gibt's Blut! Schon wer- den die Franzosen zurückgedrängt, aber ungeheure Heeresmassen eilen im Sturm- schritte den bedrängten Punkten zu, und die französische Reiterei, von Wachau hervorstürzend, wirft endlich Alles vor sich nieder. Es ist Nachmittags 3 Uhr. Siegesboten, von Napoleon gesendet, fliegen nach Leipzig, zu künden den Sieg, und in den Donner der Geschütze tönt das Siegesläuten der Glocken von Leipzig. Doch im Buche des Schicksals stand eine andere Losung! Den kühnen Streitern fehlte der Nachdruck, und Kosaken ent- rissen ihnen die mit unglaublicher Kühn- heit gewonnene Beute an Geschütz! Ver- geblich waren alle wiederholten An- strengungen der Franzosen, die Schlacht war zum Stehen gekommen. Unterdessen hatte der Kampf auch auf der West- und Nordseite von Leipzig bei Lindenau und Möckern getobt. Mehr als 50 Feuerschlünde sind bei dem letz- tem Dorfe ausgepflanzt und senden un- aufhörlich Tod und Verderben in die Reihen der Preußen.. Wiederholt wird das lange Dorf vergeblich erstürmt. Endlich wirft sich die preußische Reiterei auf die französischen Vierecke und sprengt sie, alle Bataillone rücken ohne Befehl vor, französische Pulverwagen fliegen in die Luft und bringen Verwirrung in die Reihen, die von der andern Seite

10. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 283

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
132. Der Ausbruch des dreißigjährigen Krieges. 283 zu Klostergrab und Braunau. Der Erz- bischof von Prag, dem das Städtchen Klostergrab zugehörte, und der Abt von Braunau erhoben Einsprache gegen die Errichtung dieser Kirchen. Die Sache kam vor den Kaiser Mathias, und dieser entschied, daß der Bau zu unterbleiben habe. Da sich aber die Protestanten daran nicht kehrten, so ließ der Prager Erzbischof die Kirche zu Klostergrab schließen und später niederreißen; der Abt von Braunau ließ die neuerbaute Kirche in seiner Stadt ebenfalls schließen. Die protestantischen Stände erblickten hierin eine Verletzung des sogenannten Majestätsbriefes Rudolfs Ii., erhielten aber wegen dieses Beschlusses einen kai- serlichen Verweis und wurden mit stren- ger Untersuchung und Strafe bedroht. Noch wirkten einige Umstände mit, die Erbitterung der Protestanten auf's höchste zu steigern. Im Jahre 1617 war das Reformationsjubiläum in Böhmen fest- lich begangen worden, und es hatte durch diese Feier der konfessionelle Zwiespalt neue Nahrung erhalten. In demselben Jahre hatte der Kaiser Mathias die Verwaltung von Böhmen zehn Statt- haltern übertragen, von denen sieben katholisch waren. Unter den letzteren befanden sich zudem zwei bei den Pro- testanten besonders verhaßte Männer, die Grafen Martinitz und Slawata. Es verbreitete sich nun das Gerücht, der kaiserliche Befehl sei von den Statt- haltern gefälscht worden. Am 23. Mai 1618 drang eine Deputation der pro- testantischen Stände in die Kanzlei des kaiserlichen Schlosses zu Prag, dessen Zugänge von bewaffneten Haufen be- setzt wurden. An der Spitze dieser De- putation stand der Graf Matthias von Thurn, der, obwohl ein Deutscher, seit seiner Entsetzung von dem einflußreichen Burggrafenamte sich enge an die czechische Parthei angeschlossen hatte und eines ihrer thätigsten Häupter war. Dieser sprach zu den Seinen, nie sei Hoffnung, die Religionsfreiheit dauernd zu begrün- den, so lange Martinitz und Slawata lebten; man müsse sie also tödten, jetzt, auf der Stelle. Diese Aufforderung verfehlte ihre Wirkung nicht. Wenzel von Rampora rief: „Werft sie nach alt- ! böhmischen Gebrauche zum Fenster hin- aus!" worauf Wilhelm von Lobkowitz den Martinitz umfaßte, zum Fenster drängte, und von einigen anderen unter- stützt, ihn ungeachtet seines Flehens hinunter stürzte. Darauf folgte plötz- liche Stille, da selbst die Thäter über ihre That erschraken. Thurn rief, auf Slawata deutend: „Edle Herren, hier habt ihr den anderen!" Darauf mußte auch Slawata den unfreiwilligen Sprung aus dem Fenster machen, und ihm wurde noch der Geheimschreiber, Philipp Fabri- cius Platter, nachgesandt. Die Höhe bis zum trockenen Schloßgraben maß an 50 Fuß. Doch kamen alle drei mit dem Leben davon; nur Slawata erhielt eine Verletzung am Kopfe. Nach dieser Gewaltthat mußten die protestantischen Stände weiter gehen, wenn sie nicht strenge Strafe auf ihre Häupter laden wollten. Sie rissen die Regierung an sich und einigten sich in der Wahl von 30 Direktoren, zugleich warben sie ein Heer und stellten an dessen Spitze den Grafen von Thurn. Als im folgenden Jahre Kaiser Matthias starb, kündigten die Böhmen dem Hause Habsburg gänzlich den Ge- horsam auf und wählten den jungen Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, das Haupt der protestantischen Union, zu ihrem Könige, in der Hoffnung, durch die Unterstützung der Union sich gegen die Macht Habsburgs halten zu können. Kurfürst Friedrich schwankte, ob er die Wahl annehmen solle oder nicht. In seinem geheimen Rathe wurden mehr Gründe gegen, als für die Annahme vorgebracht. Seine Mutter, Wilhelms von Oranien Tochter, bat ihn thränen- den Auges, die Krone zurück zu weisen. Für die Annahme suchten ihn zu be- wegen Christian von Anhalt und seine stolze Gemahlin Elisabeth, Tochter des Königs Jakob I. von England. Sie soll zu ihm gesagt haben, warum er nicht den Muth habe, nach einer Königs- krone zu greifen, nachdem er eine Kö- nigstochter gefreit! Friedrich entschied sich für Annahme; seine Mutter aber sagte ihm, als er Heidelberg verließ, prophe- tischen Blickes: „Sohn, du trägst die Pfalz nach Böhmen!" —
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