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1. Lehrbuch der Geographie - S. 148

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 148 — thor) in das rote Meer führt. Aus diesem gelangt man durch den 1869 vollendeten Sues-Kaual (s. § 160, Anm.) in das Mittelmeer. 3. Infolge des vielfachen Eindringens der Oeeane in den Kontinent ist Asien nächst Europa der gegliedertste Erdteil. Seine bedeutendsten Halbinseln 26. Landschaftliche Gliederung Asiens. sind: die Taim^r- und die Tschnktschenhalbinsel im N., Kamtschatka, Korea im 0., Hinderindien mit Malakka, Vorderindien mit der Insel Ceylon, Arabien mit der Sinaihalbinsel im 8. und Kleinasien, dem die Inseln Cypern, Rhodns und die Sporaden vorgelagert sind, im W. Wodenfovm im «allgemeinen. § 102. Der gewaltige Rumpf des Erdteils, aus welchem die genannten Halbinseln heraustreten, hat die Gestalt eines Vierecks und enthält

2. Lehrbuch der Geographie - S. 175

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 175 — 1. Die Randgebirge, welche mit dem Westende des armenischen Hoch- landes zusammenhängen, bestehen hauptsächlich aus Thonschiefer, Kalk- und Sandstein. Der Taurus, im nordöstlichen Teile Antitanrns genannt, ist ein waldreiches, aus mehreren Ketten bestehendes, zerklüftetes Hochgebirge, dessen Südabhänge herrliche Thalgründe einschließen. Zwischen der Hauptkette und einem südlichen Ausläufer senkt sich das äußerst fruchtbare Thal des rasch fließenden Göksu oder Kalijkäditos*) dem Mittelmeer zu. — Auch die meist der Küste parallel lauseudeu politischen Randgebirge sind mit prächtigen Wal- düngen (Eichen und Buchen) bekleidet und von großer Fruchtbarkeit. Zahlreiche Wasserläufe durchbrechen diese Randketten in tiefen Schluchten und müudeu in das fchwarze Meer, unter ihnen der bedeutendste, aber nicht schiffbare Fluß der Halbinsel, der Kisil-Jrmak (— roter Fluß, der Halys oder salzige der Alten, weil er auf seiner Bahn durch das innere Tafelland ein in roten Mergelthon gebettetes Steinsalzlager durchschneidet, das ihm rote Farbe und Salzgeschmack giebt). — Die mittelhohen westlichen Gebirgszüge der Halbinsel fallen in schroffen Vorsprüngen zum ägäischeu Meere ab, erstrecken sich in östlicher Richtung ties in das Hochland hinein und schließen außerordentlich fruchtbare, reich bewässerte Thallandschaften ein; unter ihnen ist die des windungsreichen Meuderes oder Mäander am bekanntesten. 2. Das 1000—1300 m hohe kleinasiatische Tafelland umfaßt abfluß- lose Steppengebiete und Salzwüsten mit seichten, salzigen Steppenseen (Salz- sumpf Tys Gölly, fpr. Tüs-Tschölli), in welche die von den Randgebirgen landeinwärts gehenden Flüffe münden. Dazwischen liegen fruchtbare, vielfach künstlich bewässerte Ebenen. Im 0. des Tafellandes ragt der fast 4000 m hohe, stets mit einer Schneehaube bedeckte erloschene Vulkan Erdschias oder Argaeus (— der Weiße) empor, der höchste Gipfel der Halbinsel. E v rv er 6 £> q u e lt e n. § 140. Die Haupterwerbsquelle der Landschaft ist der Ackerbau. Seine Haupterzeugnisse sind außer Getreide und Hülsenfrüchten (Saubohne) besonders Tabak, Baumwolle, Mohn (zur Opiumgewinnung), Safran und Krapp (zu Färberzwecken). Ferner gedeihen in den milden Küstenstrichen Südfrüchte, Wein, Feigen, Oliven. Die Walduugeu liefern Knoppern und Galläpfel, die zum Färben verwendeten Krenz- oder Gelbbeeren und den zu Firnis und Räncherwerk geschätzten Mastix, den verdickten Saft einer Pistazie von der Insel Chios. Weniger bedeutend ist die Viehzucht (Hühner, Schafe, Dromedare, Büffel und die durch weißes Seideuhaar ausgezeichneten Angoraziegen). Es *) In ihm ertrank 1190 Friedrich Barbarossa.

3. Lehrbuch der Geographie - S. 176

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 176 - wird viel Wachs und an -den Küsten der Badeschwamm gewonnen. Das Mineralreich liefert Kupfer, silberhaltige Bleierze, Steinkohlen, den wert- vollen Meerschaum und den als Schleif- und Poliermittel gebrauchten Schmirgel, der freilich am besten aus der Cykladeuinsel Naxos vorkommt. Die Industrie ist auf Teppichfabrikation und Baumwollweberei beschränkt. Zur Ausfuhr gelangen neben landwirtschaftlichen Erzeugnissen Rosinen und Feigen, Süßholz, Opium, Tabak, Galläpfel, Mastix, Schwämme, Wachs und in geringeren Mengen auch Produkte des Bergbaus. Eingeführt werden europäische Industrie- artikel. An dem Handel nach Kleinasien sind besonders England, Frankreich und Österreich beteiligt. Staaten, Wervohner mtb Städte. § 141» Politisch bildet die Halbinsel eine türkische Besitzung, und zwar ist sie der größte (fast — Frankreich), bevölkertste (8—9 Millionen, 16 auf 1 qkm) und blühendste Bestandteil des osmanischen Reiches. Sie wird in 9 Wilajets eingeteilt. Die Hauptmasse der Bevölkerung besteht aus Osmaueu oder Türken, schwerfälligen, aber fleißigen und ehrlichen Landbebanern; im 0. leben Vieh- zncht treibende Kurden, an der Küste und auf den Inseln im W. Griechen, in der ganzen Halbinsel zerstreut Handel treibende Armenier. — Die herrschende Religion ist der Islam. Handels- und Industriestädte der Nord- und Westküsten:*) 48. Trebisond (Trapezünt) am schwarzen Meere, wichtigster Ein- und Ausfuhrhafen der Nordküste für Landesprodukte und persische Waren (Seide, Wolle, Teppiche, Shawls, Tabak). 49. Skutan am Bosporus, schön gelegen inmitten alter Cypressen- Haine, Vorstadt Konstantinopels mit der Sommerresidenz des Sultans und vielen Villen. 50. Brnssa, landeinwärts am Fuße des mysischeu Olymps in wunder- voller Lage, mit bedeutender Seiden- und Teppichindustrie, Mittelpunkt eines großen Seidenbau-Bezirks; mit der Küste (Hasen Mudania) durch Eisenbahn verbunden. Badeort mit altberühmten heißen Quellen. 51. Smyrna, im Hintergrunde der Bucht von Smyrna in schöner Küsten- ebene amphitheatralisch aufgebaut, größte Hafeu-, Handels- und Industriestadt der Levante mit einer aus allen Nationen des Orients zusammengesetzten Be- völkernng (zur Hälfte Griecheu, ferner Osmanen, Israeliten, Armenier, Franken [= Europäers, Perser, Araber). Die Industrie Smyrnas liefert Seiden-, Woll- *) An der Westküste die Trümmer von Ephesus; auf der Südterrasse unweit des Golfs von Jskandernu Tarsus, der Geburtsort des Apostels Paulus. i

4. Lehrbuch der Geographie - S. 177

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 177 — und Baumwollwaren, Teppiche, Kämelgarn, Waffen; der Handel, großenteils durch den österreichischen Lloyd vermittelt, umfaßt alle Exportartikel Kleinasiens, vor allem die berühmten Smyrnaseigen (von Samos). Handels- und Industriestädte des Tafellandes: 52. Afiüm Karah issar (d. h. Opium-Schwarzstadt), Centrum des Opium- Anbaus und Handels, in der gewöhnlichen Lage der kleinasiatischen Binnen- ftäbte, an pappelnmsänmtem Flußufer in feld- und gartenreicher Umgebung. 53. Kjutähia*), Mittelpunkt eines Opiumbezirks; nördlich davon die Meerschaumgruben von Eskishehir, aus denen die bedeutendsten deutschen Pseisenkopf-Siedereien, Ruhla und Lemgo, ihren Bedarf beziehen. 54. Angora, vorläufiger Endpunkt der anatolischen Eisenbahn (Skntari- Angora**) mit bedeutender Ausfnhr von Angoraziegenwolle, die der Fabri- kation der berühmten Angoragewebe an Ort und Stelle sehr viel Abbruch ge- thau hat. 55. Kaisari, das alte Caesarea, am Nordfuße des Erdschias, die be- deutendste Handelsstadt Jnner-Anatoliens, besonders durch Einfuhr. Ausfuhr von Gelbbeeren, Gummi, Wachs und Wolle. § 142. Der Süd- und Westküste Kleiuasiens sind zahlreiche Inseln vorgelagert; dieselben sind entweder türkischer Besitz (die Sporaden oder zerstreuten Inseln, darunter Rhodos, Chios und Lemnos) oder türkischer Vasallenstaat (das von einem christlichen Statthalter oder Fürsten regierte Samos) oder englischer Besitz (Cypern). Die Bewohner sind Griechen. Cypern (Kypros), seit 1878 gegen eine jährliche Abgabe an den Sultan von England verwaltet, ist eine bergige, vorzugsweise zur Landwirtschaft ge- eignete Insel von der Größe Montenegros. Hauptstadt ist Leueosia. Unter den Ausfuhrartikeln sind Getreide, Wein und Rosinen, Johannisbrot, Baum- wolle und Badeschwämme zu nennen. Rhodos***), mit der Hauptstadt gleichen Namens, liefert Schwämme, Wein, Rosinen. Samosf), fruchtbar, liefert Wein und Feigen (Smyrnafeigen). Chios, Hauptausfuhrort für Mastix. Mytiliui oder Lesbos, die größte der Sporaden. *) Geburtsstadt Äfops. **) Diese von einer deutschen Gesellschaft erbaute Bahn soll quer durch ganz Kleinasien, in das Tigristhal (Bagdad) und zum persischen Golf führen. ***) Rhodos war im Altertum wegen seines herrlichen Klimas und wegen seines Kolosses berühmt. Im 14. und 15. Jahrhundert (1309—1522) war es Sitz des Johan- niterordens. Gedicht: Der Kampf mit dem Drachen, von Schiller t) Auf Samos lebte der Philosophpythagoras.— Gedicht: Der Ring des Polykrates, von Schiller. Südlich von Samos Pathmos, auf der Johannes als Verbannter lebte. Brust und Berdrow, Lehrbuch der Geographie. 12

5. Lehrbuch der Geographie - S. 138

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 138 — im N. der Halbinsel? — Eine Linie, von der Nordecke des Golfes von Sa- loniki nach W. gezogen, teilt die Halbinsel in ein ungegliedertes, festland- ähnliches Trapez im N. und in eine reich gegliederte, gleichfalls trapezförmige Halbinsel (Griechenland) im 8. Wc»denf<?rm und Gewässer. § 96, Die Südosthalbinsel ist fast gänzlich von Gebirgen ausgefüllt, welche durch die Flußlinie Drina-Vardar (zur Donau — zum Golf von Sa- loniki) in zwei nach Richtung und Bestandteilen verschiedene Gruppeu getrennt werden. Demnach umfaßt die Halbinsel folgende zwei große Landschaften: das illyrisch-griechische Gebirgsland im W. und das balkanische Gebirgsland im 0. der Flußlinie. 1. Das illyrisch-griechische Faltengebirge bildet die Fortsetzung des österreichischen Karstgebietes. Es hat vom N. bis zu seiner Südspitze (im Kap Matapan) südöstliche bis südsüdöstliche Richtung (Apenninrichtung) und besteht aus einer großen Anzahl paralleler Bergzüge, die durch Faltung des Bodens in westöstlicher Richtung entstanden zu sein scheinen (daher Faltengebirge). Der nördliche Teil, das illyrische Faltenland, zeigt mit seinen kahlen, steinigen, wasserlosen Hochflüchen, mit trog- oder bootförmigen Thälern, kraterförmigen Gebirgskesseln, Höhlen und unterirdisch abfließenden Seen große Ähnlichkeit mit den österreichischen Karstländern. In dem schwer zugänglichen unwegsamen Bergland von Montenegro, den schwarzen Bergen (czerna gora), erhebt es sich mit dem 2500 in hohen Dnrmitor am höchsten. Seine südliche Fortsetzung bilden die albanischen Alpen, die an der griechischen Grenze in das griechische Faltenland übergehen. — Das Rückgrat Nord- griechenlands bildet das Pindusgebirge. Bon ihm durch das thessalische Becken, die Kornkammer Griechenlands, getrennt, liegt am Golf von Saloniki der Kalkgebirgsstock des Olympos mit den Gipfeln Olymp (Höhe der Zug- spitz) und Offa*) (südlich von ihnen der Pelion). — Mittelgriechenland oder Rnmelien wird durch eine Menge unbedeutender, aber durch Sage, Geschichte und ausgezeichnete Marmorarten berühmter Berggruppen ausgefüllt. Die be- kanntesten sind der Öta, der Parnaß, der Helikon und der Kithäron.**) Östlich vom Parnaß liegt das Sumpfgebiet des Kopaissees, das durch Eut- *) Der^vom Pindus herabkommende Salamvri^s (früher Peneios) durchfließt zwischen Olymp und Ossa das enge, windungsreiche, berühmte Thal Tempe. **) Zwischen der östlichen Bergwand des Öta und dem Meere der Engpaß der Ther- mopylen; der 2500 m hohe Parnaß war im Altertum durch das au seinem Südabhang ge- legene Delphi, Sitz des apollinischen Orakels, berühmt; der Helikon galt als Sitz der Musen. In der Halbinsel Attika der Penthelikon, berühmt durch seinen Marmor, nud der honigreiche Hymettos.

6. Lehrbuch der Geographie - S. 139

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 139 — Wässerung und Kanalisierung in Kulturland verwandelt wird. — Südgriechenland oder Morßa (Peloponnss), durch den Isthmus von Koriuth mit Rumelieu ver- banden, erhebt sich im Gebirgsstock des Taygetos am höchsten; dieser entsendet nach N. den Rnphia (früher Alpheios), nach 8. den Jri (früher Enrotas.)^) Der Küste des griechischen Berglandes sind im W. die sieben jonischen Inseln vorgelagert (bedeutendste Corfü, Kephallenia — daneben Thiaki, das alte Jthaka — und Zakynthos); vor der Nordostküste Mittelgriechenlands dehnt sich die gebirgige Insel Enböa (Negroponte, Euripos) aus. An sie schließt sich in südöstlicher Richtung die Inselgruppe der Kykladen, eine Brücke von Europa nach Kleinasien (darunter Syra, das marmorreiche Paros, Naxos und das vulkanische Santorin). Südlich von dieser Gruppe bildet die größte Insel des östlichen Mittelmeerbeckens, Kreta oder Candia (— Corsiea), den Süd- riegel des ägäischen Meeres; ihr Bergland erhebt sich im Ida bis zur Höhe des Parnaß und der schwarzen Berge. 2. Das balkanische Schollengebirge nimmt die östlichen zwei Drittel des Festlandstrapezes ein. Langgezogene Bergketten von westöstlicher Richtung, massige Berggruppen (Gebirgsmassive), breite Tafelländer (Gebirgsschollen) und dazwischen eingesenkte Beckenlandschaften unterscheiden diesen Teil der Halb- insel von dem westlichen Faltenlande. Das balkanische Schollengebirge umfaßt das serbisch-makedouische Berg- und Hügelland im W. und das eigentliche Balkangebiet im 0. a) Das serbisch-makedonische Berg- und Hügelland, hauptsächlich aus Gneis, Glimmerschiefer und Granit bestehend, berührt mit dem Gebirgsstock des Schar Dagh, dem höchsten Punkte der Südosthalbinsel (3050 m), das albanesische Bergland. Östlich vom Schar Dagh verläuft die Wasserscheide zwischen dem serbischen und dem makedonischen Berglande; sie entsendet nach N. die Morawa (zur Donau), nach 8. den Bardar. Sein Unterlauf durch- fließt die große Tiefebene von Saloniki, die südwärts bis zum Fuß des Olympos reicht. Südwestlich von ihr streckt sich die gebirgige Halbinsel Chalkis (Chalkidike), an Umrissen Morea ähnlich, ins ägäische Meer. Ihr östlicher Finger ist die durch wilde Gebirgsschönheit ausgezeichnete Halbinsel Athos, eiu von der Welt völlig abgeschlossener Mönchsstaat mit 20 zum Teil wundervoll gelegenen Klöstern (das Hagion Oros — heiliger Berg der griechisch- katholischen Kirche). b) Das Balkansch ollenland lagert sich um die Bergketten des Balkan im X. und um das Rhodopegebirge im 8. — Der 600 km lange Balkan wirb durch ein Längenthal in mehrere Ketten getrennt (hoher Balkan, Anti- balkau); er besteht hauptsächlich aus krystallinischen Felsarten und ist auf *) An den Ufern des Alpheios Olympia, des Eurotas Sparta.

7. Lehrbuch der Geographie - S. 142

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 142 — das Großsultanat Türkei*) (Kaiserreich, despotische Monarchie, über 7;ä der Halbinsel umfassend), das Königreich Griechenland, konstitutionelle Monarchie, das Königreich Serbien, konstitutionelle Monarchie, das Fürstentum Bulgarien mit Ostrnmelien, dem Namen nach tür- kischer Vasallenstaat, in Wirklichkeit konstitutionelle Monarchie unter türkischer Oberhoheit, das Fürstentum Montenegro, unbeschränkte Monarchie. Städte im illyrischen Faltenlande: 1. Nikschitsch, Hauptstadt Montenegros; Residenz Cetinje. 2. Janina, türkische Handelsstadt mit Fabriken für Goldstoffe, Seiden- zeuge und Maroquin. Hafen- und Handelsstädte des griechischen Gebirgslandes: 3. Patras am gleichnamigen Golf, erster Haseuplatz Moreas mit be- deutender Ausfuhr oon Korinthen, Wein und Öl. 4. Korinth am Golf von Korinth**), in der Umgegend starker Weinbau. 5. Nauplia an der Bncht von Nanplia, ausgezeichneter Hasen mit Aus- fuhr vou Korinthen, Schwämmen und Tabak. 6. Athen, Hanpt- und Residenzstadt von Griechenland unweit des Golfs von Ägina mit der Hafenstadt Piraens (im Golf die Inseln Salamis und Ägina); erste Hafen-, Handels- und Industriestadt des griechischen Reiches mit Baumwoll-, Seiden- und Lederfabriken, Papier- und Seifenindustrie. In Stadt und Umgegend viele Ruinen aus dem Altertum (Akropolis, Theseion). 7. Larissa, Hauptstadt der fruchtbaren thessalischen Ebene von Salam- bria, mit Baumwoll- und Seidenweberei, sowie Tabakfabrikation. Hafenstädte im makedonisch-serbischen Hügellande: 8. Saloniki am gleichnamigen Meerbusen, zweiter Hafen des türkischen Reichs, Handelsplatz für Landesprodnkte und Fabrikort für Webwaren und Teppiche. 9. Nifch, Eisenbahnknoten mit bedeutendem Binnenhandel; in der Um- gegend warme Quellen. *) An der Spitze des türkischen Staates steht der Großsultan, zugleich das geistliche Haupt aller Mohammedaner (Jmam). Die höchsten Würdenträger des Reiches sind der Groß- vezier, der oberste Minister, und der Scheich-ül>Jslam (— Oberhaupt des Islam). Die 1876 erlassene Verfassung ist nicht in Kraft getreten. **) Nördlich von Korinth durchschneidet der 1894 eröffnete Kanal von Korinth den Isthmus. 6 km lang, 8 m tief und 25 m breit, hat er 48 Millionen Ji Baukosten er- fordert. Er kürzt die im Winter oftmals gefährliche Fahrt um Morea um 90 Seemeilen (160—170 km) ab. Die Durchschiffung der Kanalstraße erfordert nur 20—25 Minuten.

8. Lehrbuch der Geographie - S. 143

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 143 — 10. Belgrad*) an der Mündung der Save in die Donau, Haupt- und Residenzstadt Serbiens, Festung (gegenüber das ungarische Semlin), mit lebhaftem Handel. Universität. Häfen und Festungen des bulgarischen Tafellandes: 11. Rustschuk, Festung und Douauhaseu, mit Weberei und Branntwein- brennerei (Slibowitz); obstreiche Umgegend. 12. Schumla, Festung an der Hauptstraße Ostbulgariens, mit Textil- industrie. 13. Warna am schwarzen Meere, Hanpthasen Bulgariens mit Getreide- ausfuhr. Festung. Residenz- und Handelsstädte im Maritzabecken: 14. Sofia, Haupt- und Residenzstadt Bulgariens mit Seiden-, Tuch- und Lederfabriken. 15. Philippopel an der oberu Maritza, Hauptstadt Ostrumelieus mit Teppichweberei, bedeutendem Obst-, Wein- und Rosenbau. 16. Adrianopel an der unteren Maritza, ehemals türkische Hauptstadt, Hauptstapelplatz sür Thrakien mit Teppich-, Textil-, Saffian- und Parfümerie- fabriken. Küstenstädte des thrakischen Randgebirges: 17. Konstantinopel (Jstambul, Stambnl, Byzanz), Haupt- und Rest- denzstadt des türkischen Reiches in herrlicher Umgebuug**) zu beiden Seiten des Bosporus und am goldenen Horn, erster Handels- und Hafenplatz des Reiches, von europäischen Schiffen zahlreich besucht. Fabrikation von Geweben, Teppichen, Stickereien, Waffen, Schmuck und Parfümerieu. Bahnverbindung (Orientbahn) über Nisch und Belgrad mit Budapest, Wien, München, Paris. 18. Gallipoli, rege Handelsstadt am nordöstlichen Eingang der Dar- danellenstraße. Inselhäsen: 19. Candia (Megalokastro), Hauptstadt und Haupthafen Kretas. 20. Syra (Hernmpolis), wichtigster Kykladenhaseu mit Schiffswerft, Baumwollspinnereien und Gerbereien. 21. Corfn, Haupthasen der jonischen Inseln, Ausfuhr von Wein und Öl. *) Volkslied: Prinz Eugen, der edle Ritter. **) Dem schönen Äußern entspricht das Innere mit den engen, unregelmäßigen und schmutzigen Straßen, den verwilderten, vom Unrat lebenden Hunden und den hölzernen Häusern der Türken wenig. Zu den hervorragenden Gebäuden der Stadt gehören die Sophienmoschee, das Serail (ehemalige Residenz des Sultans, ein ganzer Stadtteil), die hohe Pforte (Palast des Großveziers), der große Bazar. Nördlich vom goldenen Horn, einem vorzüglichen Hasenbecken, liegen die Vorstädte G^lata (Hauptsitz des Handels) und Pera (Frankenviertel); auf der kleinasiatischen Seite des Bosporus Skntari (nicht zu ver- wechseln mit dem gleichfalls türkischen Skntari im albanesischen Berglaude).

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 155

1859 - Lübeck : Rohden
Xii. §. 2. Die griechischen Juden und ihre Einwirkung auf die Heiden. 155 minder als zuverlässige und vertrauenswerthe Leute erwiesen zu ha- den als bei den Ptolemäern; denn diese Könige verpflanzten vorzugs- weise jüdische Colonicen in solche Gegenden, deren Treue und An- hänglichkeit ihnen verdächtig war. So soll Antiochus der Große 2000 Juden aus Babylonien in die neugewonnenen, aufrührerischen Gegenden in Lydien und Phrygien verpflanzt haben; und entweder von dort her oder von dem neugebauten und ebenfalls stark mit Ju- den bevölkerten Antiochia am Orontes sammelten sie sich in allen reicheren Handelsstädten des westlichen Klein-Asiens, in Ephesus, Pergamus, Milet, Sardes u. s. w., siedelten von dort nach den griechischen Inseln und nach den Küstenstädten Griechenlands und Macedoniens über, und immer weiter rückten sie allmälig vor in die westlichen europäischen Länder. Ueberall, wohin die Juden entweder durch den Willen der Könige verpflanzt wurden, oder wohin sie selbst durch ihre Wanderlust und schnell überhand nehmenden Handelsgeist und Gewinnsucht getrieben wurden, brachten sie die eigenthümliche Zähigkeit des jüdischen Wesens, die Selbständigkeit jüdischer Sitte und jüdischen Glaubens mit, fühlten sich überall als das von Gott erwählte Volk erhaben über die Heiden, und im Besitz der eignen herrlichen Offenbarungen verachteten sie gänz- lich deren abergläubifchen Götzendienst in seiner tausendfachen Gestalt. Aber gerade durch das Besondere und Auffallende ihres Wesens, durch ihre absonderlichen Speisegesetze, Sabbathfeier, Reinigungen und Ge- bete mußten sie die Aufmerksamkeit ihrer heidnischen Umgebung in ver- stärktem Maße auf sich ziehen. Von wie vielen gelehrten Gesprächen und Verhandlungen religiöser und wissenschaftlicher Streitfragen mit jü- dischen Geiueindevorstehern geben uns die Schriften gelehrter Griechen Kunde. Man hat sichxgefragt, ob das von Plato fast mit propheti- scher Klarheit gezeichnete Bild eines vollkommenen Gerechten, der durch Leiden sich bewährt, nicht durch irgendwelche Kunde von den jüdischen Weissagungen ihm aufgegangen ist. Die ganze alttestamentliche Wun- dergeschichte, die geheimnißvollen messianifchen Weissagungen, die be- ständige Hinweisung auf den heiligen Mittelpunkt des gesammten Israel in Zion unv auf dem heiligen Berge Moria, die Erzählungen von ven räthselvollen Herrlichkeiten des heiligen Tempels, von dem Opferdienst und den heiligen Gebräuchen, mußte die Neugier reizen, und früh schon werden (wie Joh. 12, 20) griechische Begleiter mit den jährli- chen Festzügen nach Jerusalem hinaufgezogen sein, um selber zu schauen, was sie von den heiligen Geheimnissen daselbst gehört hatten. Da war es denn schon ein kleines Vorspiel der zukünftigen herrlichen Erfüllung dessen, was Jes. 2 geweissagt ist: daß nämlich der Berg, da des Herrn Haus ist, erhaben sein wird über alle heidnischen Hügel und alle Berge der Heiden, und viele Völker hinaufgehen und sagen: kommt, lasset uns auf den Berg des Herrn gehen, zum Hause des Gottes Ja- cob, daß er uns lehre seine Wege und wir wandeln seine Steige.

10. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 23

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
Zweiter M schnitt. Die Geschichte der Griechen. 8 4. Geographische Vorbemerkungen. Griechenland ist der südlichste Theil der Balkanhalbinsel; es erstreckt sich vom 40. bis 36. Grad nördlicher Breite; es ist von dem ägäischen im Osten, dem myrtoischen und kretischen im Süden, und dem jonischen Meer im im'et im all-Westen umgeben; es grenzt im Norden an Makedonien und Jllyrien, von diesen gemeinen, durch die Keraunische und Kambuuische Bergkette geschieden. Kein Land ist mehr durch Küstenentwicklung mit unzähligen größereil und kleineren Meerbusen ausgezeichnet. Dies ist besonders auf der Westseite der Fall. Unter den Meerbusen sind besonders der messeuische, der lakonische, der argolische, dersaroni-s che, der malij ch e, auf der Ostseitc der korinthische und akar n ani sch e zu mer-ken, ferner der Euripos, die Straße zwischen der Insel Euboa und dem Festlande. Griechenland wird durch Meer und Gebirge in drei Theile geschieden. Der Pind u s treuut Thessalien und Epirus. Von diesem geht der O thr y 8 aus. Nördlich von Thessalien liegt der Olymp, von welchem eine Bergkette nach Südosten ausgeht, die zuerst Os sa, dann Pelion genannt wird. Diese vier Gebirge schlossen Thessalien ein, dessen Gewässer nur durch das weltberühmte Thal Tempe ihren Abfluß finden Von dem Pindus zweigt sich weiter südlich dec mit dem Othrys parallel laufende Oet a ab. Zwischen Othrys und Oeta und dem Meere liegt des berühmte Thcrmopylenpaß, die einzige Verbindung zwischen Nord- und Mittel-griechenland. Epirns steht mit dem westlichen Mittelgriechenland durch das Acheloos-Thal in Verbindung. Mittelgriechenland, durch den Korax in zwei ungleiche Theile getheilt, ist erfüllt vou einzelnen Berggruppen,dem Parnasfus, dem Helikon, dem K i thäron. Von letzterem geht ostwärts der P arne s ab; nördlich von Athen liegt der marmorreiche Pentelikos, südlich der honigreiche Hymettos. Der Isthmus von Korinth verbindet Mittelgriechenland mit dem Peloponnes. Die Hauptmasse des Peloponnes ist die Hochebene von Arkadien, von hohen Randgebirgen umgeben Drei Bergzüge erstrecke» sich von Arkadien südwärts, von denen der bedeutendste der Taygetos ist, der im Cap Tänaron ausläuft. Von Flüssen sind zu bemerken: Der Pen ens in Thessalien, derspcrcheusdi« Gewässer, zwischen Oeta und Othrys, der Kephissus und der Asopus iu Böotien, der Jlissus und Kephissus iu Attika, dereurotas inlakonien, der Alpheus in Elis, der Achelous iu Epirus. Griechenland zerfällt in folgende Landschaften;
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