Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. 10

1891 - Hamburg : Meißner
— 10 — ans Tageslicht. Jokaste erhängte sich, Ödipus stach .sich die Augen aus und ging, nur von seiner Tochter Antigone begleitet, in die Verbannung. Im Haine der Erinyen (Eumeniden) bei Athen sand er ein geheimnisvolles Ende. Zwischen den Söhnen des Ödipus brach bald ein Thronstreit aus. Polynices, von Eteokles vertrieben, fand Hilfe bei König Ad rast von Argos trotz der Warnungen des Sehers Amphiarans. Aber der Zug der Sieben gegen Theben verlief unglücklich. Alle Führer fielen bis auf Adrast; Eteokles und Polynices töteten sich gegenseitig. In Theben erhielt jetzt Jokastes Bruder Kreon die Herrschaft. Gegen sein Verbot bestattete Antigone den Leichnam des Polynices und wurde zur Strafe in ein Grabgewölbe lebendig eingeschlossen, wo sie sich erhängte. Da gab sich auch ihr Bräutigam, Kreons Sohn Hämon, den Tod. Zu spät erkannte der unglückliche König seine Übereilung. Zehn Jahre später unternahmen die Nachkommen der Sieben einen Rachezug gegen Theben und eroberten die Stadt. 7. Der trojanische Krieg. Bei der Hochzeit des Königs Pelens mit der Meergöttin Thetis warf Eris, die Göttin der Zwietracht, welche allein von den Göttern nicht eingeladen war, einen goldenen Apfel in den Festsaal mit der Aufschrift: der Schönsten. Um seinen Besitz stritten sich Hera, Athene und Aphrodite. Zum Schiedsrichter wurde Paris, ein Sohn des Königs Priamus von Troja, erwählt. Er gab den Apfel der Liebesgöttin und erhielt als Belohnung die schönste Frau der Erde zur Gattin, Helena, welche er ihrem Gemahl, dem Könige Me ne laus von Sparta, entführte. Um den Raub zu rächen und die Entführte wiederzuholen, versammelten sich die Fürsten Griechenlands in der Hafenstadt Aulis. Ihr Führer war des Menelaus Bruder, der mächtige Agamemnon von Mycenä, ihre besten Helden der tapfere Achill, Sohn des Peleus und der Thetis, und der kluge Fürst von Jthaka, Odysseus. Da Artemis aus Zorn gegen den Oberfeldherrn durch Windstille lange das Auslaufen der Flotte verhinderte, sollte ihr nach dem Spruche des Sehers Kalchas Agamemnons älteste Tochter

2. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. 18

1891 - Hamburg : Meißner
— 18 — menge wegen gar nicht gezählt, sondern nur durch einen abgesteckten Raum gemessen werden. Das vereinigte griechische Heer verteidigte unter dem Oberbefehle des spartanischen Königs Leoni-das den Engpaß der Thermopylen, die einzige Heeresstraße von Nord- nach Mittelgriechenland, auf der einen Seite durch hohe Felsen, auf der anderen durch den sumpfigen Meeresstrand geschützt. Als ein Verräter den Persern einen Fußpfad über das Gebirge zeigte, entließ Leonidas den größten Teil feiner Truppen; er selbst mit 300 Spartanern widerstand den heranstürmenden Feinden, deren Pfeile die Sonne verdunkelten, und fiel mit allen feinen Gefährten. 16. Themistokles. 490 v. Chr. Als Xerxes nach der Schlacht bei Thermopylä gegen Athen zog, bestiegen die Athener die Schiffe, welche sie, vom Orakel auf die „hölzerne Mauer" hingewiesen, auf Rat des Themistokles erbaut hatten, und überließen ihre Stadt dem Feinde, der sie in Asche legte. Die griechische Flotte versammelte sich bei Salamis. Themistokles riet den Heerführern, hier eine Schlacht zu liefern, da den Feinden in dem engen Sunde ihre Übermacht nichts nütze. Da sie zaghaft waren, schickte er heimlich einen Boten an Xerxes und riet ihm, die Griechen hier anzugreifen, um sie alle auf einmal zu vernichten. Es geschah, und die griechische Flotte erfocht am 20. September 480 v. Chr. einen herrlichen Sieg. Xerxes zog mit dem Reste seines Heeres eilig nach Asien ab und ließ nur seinen Schwager Mardonius mit 300000 Mann in Griechenland zurück. Dieser wurde im folgenden Jahre (479 v. Chr.) bet Platää besiegt und fiel. Nach der Vertreibung der Perser ließ Themistokles gegen den Widerspruch der Spartaner Athen mit einer starken Mauer umgeben. Aus Haß brachten diese ihn in den Verdacht des Verrats. Er ging in die Verbannung und starb in Kleinasien, wo ihn der Perserkönig freundlich aufgenommen hatte. 17. Perikles. Um 445 v. Chr. Den höchsten Glanz erreichte Athen unter Perikles. Dieser stammte aus einem reichen Adelsgeschlechte und war von klugen Lehrern sorgfältig erzogen worden. Besonders gewaltig war seine

3. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. 20

1891 - Hamburg : Meißner
— 20 — 19. Epamiriorr-as. f 362 v. Chr. Durch den Sieg über Athen hatten die Spartaner die Führerschaft unter den Griechen gewonnen. Sie benutzten ihre Machtstellung zur Unterdrückung der übrigen Staaten. So besetzten sie widerrechtlich die Kadmea, die Burg von Theben. Aber ihre Gewaltherrschaft in der Stadt rief eine Verschwörung hervor, infolge deren sie wieder vertrieben wurden. Dadurch entstand ein langwieriger Krieg zwischen Theben und Sparta. An die Spitze der Thebaner trat Epaminondas, aus vornehmem, aber armem Geschlechte, dem persischen Golde unzugänglich, trotzdem er nur einen Mantel besaß. Er schlug durch die Aufstellung der schiefen Schlachtordnung die Spartaner zum ersten Male in offener Feldschlacht bei Lenktra im Jahre 371 v. Chr. und fiel in den Peloponnes ein, ja drang sogar bis zur Stadt Sparta selbst vor. Als er nach seiner Rückkehr angeklagt wurde, sein Amt über die gesetzmäßige Zeit hinaus geführt zu haben, konnte er auf seine glänzenden Erfolge Hinweisen und wurde freigesprochen. Bei einem späteren Einfalle in den Peloponnes siegte er noch einmal bei Marttinea im Jahre 362 v. Chr., fiel aber in der Schlacht. 20. Demosthenes. Um 338 v. Chr. Demosthenes verlor schon früh seinen Vater, einen wohlhabenden Waffenfabrikanten in Athen. Um feine Vormünder, welche ihn um fein Vermögen betrogen, mit Erfolg anklagen zu können, widmete er sich der Redekunst. Durch lautes Sprechen am Meeresstrande, Übungen vor dem Spiegel im unterirdischen Gemache, fleißiges Lesen der besten Schriftsteller brachte er es dahin, daß er der größte Redner der Griechen wurde. Anfangs verfaßte er nur gerichtliche Reden, später trat er auch als Staatsredner auf. Er suchte den nördlichen Nachbar Griechenlands, König Philipp von Macedonien, welcher damals durch glückliche Kriege fein Reich zu ungeahnter Macht emporhob, ant Eindringen in das eigentliche Griechenland zu hindern. Aber mit Hilfe bestochener Verräter gelang es Philipp, die Thermopylen zu besetzen. Ein athenifch-thebanifches Heer wurde im Jahre 338 v. Chr.

4. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. 25

1891 - Hamburg : Meißner
— 25 — durch ein Vorzeichen hohe Ehren in Aussicht gestellt. In Rom erwarb er sich so sehr das allgemeine Vertrauen, daß ihn der König zum Vormunde seiner Kinder ernannte und das Volk nach dessen Tode zu seinem Nachfolger wählte. Er führte in Rom den Namen Lucius Tarquiuius und erhielt später den Beinamen Priscus (der Alte). Nachdem er während einer langen Regierung die Stadt durch prächtige und nützliche Bauten verschönert hatte, wurde er aus Veranlassung der Söhne des Ancus von zwei Hirten erschlagen. 28. Servius Tullius. Unter Tarquiuius Priscus hatten die Römer die Bewohner eines eroberten Sabinerstädtchens als Gefangene nach Rom geführt. Eine der Gefangenen gebar im Hanfe des Königs einen Knaben, welcher dort auferzogen und später mit der Tochter des Königs vermählt wurde. Nach bessert Tode erhielt er die Königswürde. Er hieß Servius Tnllins. Servius umgab die sieben Hügel, auf denen Rom lag, mit einer Mauer und teilte das Volk in fünf Klaffen, um alle Bürger nach ihrem Vermögen zum Kriegsdienste heranzuziehn. Er wurde von feinem Schwiegersöhne Lucius Tarquiuius, dem Sohne feines Vorgängers, vom Throne gestürzt und ermordet; seine eigene Tochter Tullia soll über den Leichnam des Vaters hinweggefahren fein. 29. Tarquiuius Superbus. 510 v. Chr. Tarquiuius, welcher wegen feiner Hoffart den Beinamen Superbus (der Übermütige) erhielt, machte sich trotz glücklicher Kriege und prächtiger Bauten durch feine Willkür im Volke sehr verhaßt. Er drückte die Reichen durch hohe Auflagen, die Armen durch harte Frondienste. Während er Ardea belagerte, mißhandelte einer feiner Söhne die edle Lucretia, die Gemahlin des Collatinus. Aus Verzweiflung über den Schimpf gab diese sich den Tod. Das Volk, darüber empört, entsetzte den Tarquiuius des Thrones und verbannte ihn aus Rom im Jahre 510 v. Chr. An die Spitze des Staates traten an Stelle des Königs zwei jährliche Konsuln aus dem Adelstände. Die ersten Konsuln des neuen Freistaates waren Brutus und Collatinus.

5. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. 27

1891 - Hamburg : Meißner
— 27 — Richterstuhl, und Coriolan ging in die Verbannung zu den Volskern. Diese stellten ihn an die Spitze eines Heeres, mit welchem er im Jahre 490 v. Chr. bis Rom vordrang. Vergeblich flehten Senat und Priester um Schonung. Aber den Bitten seiner Mutter und Gattin konnte Coriolan nicht widerstehn; er führte sein Heer von Rom weg und wurde von den Volskern dafür erschlagen. 31. Carrrillus. 390 v. Chr. Die Römer hatten einen langwierigen Krieg mit der etruskischen Stadt Veji zu führen. Erst ihr tapferer Feldherr Camillus, welcher Veji Sommer und Winter hindurch belagerte, eroberte die Stadt durch einen unterirdischen Gang. Er feierte einen großartigen Triumph, wurde aber später beschuldigt, einen Teil der Beute unterschlagen zu haben, und verbannt. Gerade damals drangen die furchtbaren Gallier unter ihrem Könige Brennus über die Alpen in Italien ein. An der Allia vernichteten sie ein römisches Heer im Jahre 390 v. Chr. vollständig. Die meisten Römer flüchteten nach Veji, nur wenige blieben auf dem Kapitol zurück. Die Gallier verbrannten die Stadt und belagerten das Kapitol, welches bei einem nächtlichen Überfall nur durch das Geschrei der Gänse und die Tapferkeit des M(arcus) Maulius gerettet wurde. Endlich erklärte sich Brennus bereit, gegen Zahlung von 1000 Pfund Gold abzuziehn. Da soll, wie die römische Sage berichtet, Camillns mit einem Heere erschienen sein und die Römer „mit dem Schwerte, nicht mit Eisen" gerettet haben. 32. Pyrrhus und Fabrieius. 280 v. Chr. Als die Römer mit der Stadt Tarent in Unteritalien im Kriege lagen, riefen die Tarentiner den König Pyrrhus von Epirns zu Hilfe. Dieser gewann auch im Jahre 280 v. Chr. durch seine Elefanten einen Sieg über die Römer, wurde aber mit seinen Friedensanerbietungen auf Veranlassung des blinden Ap-(pius) Claudius abgewiesen. Bei den Verhandlungen über die Auswechselung der Gefangenen ließ sich C(ajus) Fabrieius weder durch Gold bestechen noch durch einen Elefanten erschrecken. Als Pyrrhus auch zum zweiten Male, aber mit eigenen großen Ver-

6. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. 28

1891 - Hamburg : Meißner
— 28 — lüften gesiegt hatte, erbot sich sein Leibarzt in einem Schreiben an Fabricins, seinen Herrn zu vergiften. Der römische Feldherr schickte den Brief dem Pyrrhns zu, worauf dieser aus Bewunderung für die Rechtschaffenheit des Fabricius alle römischen Gefangenen freiließ. In einer dritten Schlacht, bei Benevent, wurde Pyrrhus besiegt, da'die Römer seine Elefanten durch brennende Pechkränze scheu machten, und verließ nun Italien. Nach seinem Abzüge eroberten die Römer Tarent und ganz Unteritalien. 33. Regulus. 255 v. Chr. Als die Römer nach der Unterwerfung Italiens auch nach Sicilien übersetzten, gerieten sie mit den seemächtigen Karthagern (Puuiern) in Krieg. Sie erbauten nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen Kriegsschiffs eine Flotte und gewannen durch die Enterhaken einen Seesieg. Ja, der römische Konsul Regulus griff die Kathager sogar in ihrem eigenen Lande an, wurde aber geschlagen und gefangen genommen. Einige Jahre darauf mit Friedensanerbietungen nach Rom geschickt, kehrte er, da die karthagischen Vorschläge verworfen wurden, seinem Eide getreu, in die Gefangenschaft zurück. Dort soll er unter Martern den Tod erlitten haben. Der erste punische Krieg endete mit der Niederlage der Kathager. Sicilien wurde die erste römische Provinz. 34. Hannibal und Scipio. 201 v. Chr. Um für den Verlust Sicilieus einen Ersatz zu schaffen, griff der karthagische Feldherr Hamilkar Varkas Spanien an. Vollendet wurde die Eroberung des Landes durch seinen Sohn Hannibal. Als neunjähriger Knabe war dieser ins Kriegslager gekommen und hatte den Römern ewige Feindschaft geschworen. Unerschrockener Mut und ein scharfer Feldherrnblick zeichneten ihn aus, und schon im Alter von 25 Jahren wurde er Oberbefehlshaber der gesamten karthagischen Kriegsmacht. Als er alles zum Kriege vorbereitet hatte, führte er durch die Eroberung von Sagnnt die Kriegserklärung von seiten der Römer herbei. Hannibal zog im Jahre 218 v. Chr. über die Pyrenäen, durch Gallien, überschritt unter unglaublichen Mühen und großen Verlusten die Alpen und griff die Römer unvermutet im eigenen

7. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. 29

1891 - Hamburg : Meißner
— 29 — Lande an. In rascher Folge schlug er drei römische Heere. Da ernannten die Römer zum Oberbefehlshaber den besonnenen Fabius, welcher vorsichtig jede Schlacht vermied und daher den Beinamen Cuuctator (Zauderer) erhielt. Doch die Konsuln des Jahres 216 v. Chr. wagten wieder eine Schlacht, und bei Cannä wurde ihr doppelt so starkes Heer von Hannibal besiegt. Auch dieser hatte durch die vielen Kämpfe bedeutende Verluste erlitten; aber trotz wiederholter Bitten erhielt er von Hause keine Unterstützung. Als ein Hilfsheer, welches ihm sein Bruder Hasdrubal aus Spanien zuführte, unterwegs aufgerieben wurde, sah er auch sein Schicksal voraus. Die Römer wählten nach ihren wiederholten Niederlagen den P(nblins) Cornelius Scipio zum Feldherrn, welcher als Jüngling in einer unglücklichen Schlacht seinem Vater das Leben gerettet hatte. Er eroberte zunächst Spanien und setzte dann nach Afrika über. In ihrer Not riefen die Karthager Hannibal aus Italien zurück, und unter Thränen nahm dieser von dem Lande seiner Siege Abschied. Nach einer ergebnislosen Unterredung mit Scipio wurde er im Jahre 202 v. Chr. bei Zama besiegt. Im Frieden mußten die Karthager alle außerafrikanischen Besitzungen an die Römer abtreten und ihre Kriegsflotte ausliefern (201 v. Chr.). Von seinem Siege erhielt Scipio den Beinamen Africanus. Als Hannibal nach dem Kriege durch gewissenhafte Verwaltung seine Vaterstadt zu neuer Blüte brachte, wurde er durch die Eifersucht der Römer aus Karthago vertrieben. In Asien suchte er ihnen neue Feinde zu erwecken, aber auch dahin folgten sie ihm. Als er ihren Nachstellungen nicht mehr entrinnen konnte, nahm er im Jahre 183 v. Chr. Gift. Im gleichen Jahre starb auch Scipio, von seinen Mitbürgern mit Undank belohnt, auf seinem Landgute fern von Rom. Sein gleichnamiger Enkel zerstörte im Jahre 146 v. Chr. Karthago gänzlich. 35. Marius. 101 v. Chr. Mit der Niederwerfung Karthagos war die Weltherrschaft Roms entschieden. Von allen Völkern des Altertums konnten nur die Germanen (Deutschen) nicht dauernd bezwungen werden, und von ihnen ging schließlich der Untergang des römischen Reiches aus.

8. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. 30

1891 - Hamburg : Meißner
— 30 — 3um ersten Male stießen die Römer mit den Germanen im Jahre 113 v. Chr. zusammen. Die deutschen Völkerschaften der Cimbern und Teutonen, welche durch Sturmfluten und Hungersnot aus ihrer alten Heimat vertrieben waren, vernichteten ein römisches Heer, das sich ihnen an der Grenze Italiens entgegenstellte, zogen darauf Jahre lang plündernd in Gallien und Spanien umher und wandten sich dann in zwei getrennten Heerhaufen gegen Italien. In dieser Not wählten die Römer den C. Marius mehrere Jahre nacheinander zum Konsul. Marius war der Sohn eines armen Bauersmannes. Durch Tapferkeit und kriegerische Verdienste hatte er sich zum ersten Staatsamte emporgeschwungen und soeben in Afrika den gefährlichen Krieg gegen Jugurtha glücklich beendet. Er verstärkte das Heer durch Aushebung der ärmsten, sonst dienstfreien Bürger und gewöhnte die verweichlichten Soldaten durch Schanzarbeiten im Angesichte der Feinde an Mannszucht und an den Anblick der wilden Germanen. Dann schlug er die Teutonen im Jahre 102 v. Chr. bei Aquä Sextiä, die Cimbern im Jahre 101 v. Chr. auf den raudischen Feldern in Oberitalien. Einige Jahre danach entstand um den Oberbefehl in Asien ein Bürgerkrieg zwischen Marius und Sulla. Marius mußte aus Rom fliehen und entging nur mit genauer Not dem Tode. Erst nach Sullas Abzüge konnte er zurückkehren und wütete nun unter dessen Anhängern mit entsetzlicher Grausamkeit. Wenige Tage später starb er eines plötzlichen Todes, während er zum siebenten Male Konsul war. Sulla riß nach seiner siegreichen Rückkehr in Asien die Alleinherrschaft in Rom an sich. 36. Cäsar. 100—44 v. Chr. C. Julius Cäsar stammte aus dem vornehmen Geschlechte der Julier, welches seine Abkunft auf Venus und Äueas zurückführte. Schon früh zeigte er große Selbständigkeit und Kühnheit und erregte das Mißfallen Sullas, der ihn nur auf Bitten seiner Freunde begnadigte. Auf einer Reise nach Asien wurde er von Seeräubern gefangen genommen, die er nach seiner Auslösung aufgreifen und kreuzigen ließ. In Rom zog er durch seine ungewöhnliche Bered-

9. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. 32

1891 - Hamburg : Meißner
— 32 — fkvh nach Alexandria, wo er und Kleopatra sich selbst töteten. So wurde Octavian im Jahre 30 v. Chr. unumschränkter Herr und Kaiser des gesamten Reiches. Als solcher erhielt er den Namen Augnstus d. i. der Erhabene, den auch seine Nachfolger sührten. Das römische Kaiserreich bestand im Westen fünf Jahrhunderte, bis ihm im Jahre 476 it. Chr. von den Germanen ein Ende gemacht wurde. Aus bet Sage und Geschichte des deutschen Volkes. I. Aus der deutschen Sage. 38. Die Götter der alten Deutschen. Der Vornehmste der Götter ist Wodan (Odin), der aus dem Leibe eines ungeheuren Niesen die Welt geschossen hat. Er führt einen nie fehlenden Speer und reitet auf einem nie ermüdenden Rosse; er verleiht den Sieg im Kampfe, und wer den Speertod stirbt, kommt zu ihm nach Walhalla. Roß, Wols und Rabe sind ihm heilig. Seine Gemahlin ist Frigg. Donar (Thor), der Gott des Donners, führt einen immer wieder in seine Hand zurückkehrenden Hammer und fährt auf einem mit Böcken bespannten Wagen; er liegt in stetem Kampfe gegen die Riesen. Von ihm hat der Donnerstag den Namen. Die Brücke zwischen Riesen und Göttern bewacht Heimdal. Der Gott des Krieges ist der einarmige Zin (Tyr), nach welchem der Dienstag benannt ist. Frieden und Fruchtbarkeit verleihen Freir und seine Schwester Freia, welche dem Freitag den Namen gegeben hat. Loki ist der Gott des Bösen; seine Kinder sind Hel (Hölle), der Fenriswols und die große Midgardschlange. Sie sind gefesselt, werden sich aber einst infolge der überhandnehmenden Schlechtigkeit der Welt befrein. Dann stößt Heimdal in sein Horn, die Götter kommen zum Kampfe hervor, fallen aber, und alles geht in einem großen Weltbrande zu gründe, bis einst aus dem Feuer eine neue Erde entsteht und neue Menschen, welche in Reinheit und Unschuld leben.

10. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. 34

1891 - Hamburg : Meißner
— 34 — Hilfe die starke Brunhild zur Gemahlin gewonnen hatte. Nach der Hochzeit zog Siegfried mit Kriemhild in seine Heimat, wo ihm sein Vater Siegmund die Regierung abtrat. Zehn Jahre darauf wurden die Gatten auf Brunhilds Veranlassung zu einem Feste nach Worms geladen. Dort entstand zwischen den beiden Königinnen ein Streit um den Vorrang ihrer Gatten, der sich beim Kirchgang fortsetzte; da Brunhild den Helden Siegfried einen Dienstmann und Kriemhild eine Magd schalt, so warf diese ihr vor, daß sie von Siegfried bezwungen sei. Um die Beleidigung seiner Herrin zu rächen, erschlug Günthers Dienstmann Hagen mit Vorwissen des Königs und seiner Brüder Gernot und Giselher den Helden Siegfried auf einer Jagd, nachdem er durch List seiner Gemahlin das Geheimnis seiner verwundbaren Stelle entlockt hatte. Den Nibelungenhort versenkte er in den Rhein. Seitdem wurden die Burguuden auch Nibelungen genannt. Mehrere Jahre danach warb der Hunnenkönig Etzel (Attila) durch Markgraf Rüdiger von Vechlarn um Kriemhilds Hand. Diese nahm den Antrag an. in der Hoffnung, dadurch den Tod ihres ersten Gemahls rächen zu können. Als sie neun Jahre mit Etzel vermählt war, ließ dieser auf ihre Bitte die Burgunder: zu einem großen Feste nach der Etzelnburg laden. Trotz Hagens Widerspruch zogen die Könige mit vielen Rittern, darunter Hagen und Volker, und zahlreichen Knechten dorthin. Unterwegs verlobte sich Giselher mit Rüdigers Tochter Dietlinde. Bald nach ihrer Ankunft im Hunnenlande begann Kriemhild, von Hagen vielfach gereizt, den Kampf. Zuerst wurden die Knechte erschlagen, dann die Ritter angegriffen. Da diese sich mannhaft verteidigten, ließ Kriemhild den Saal, in welchem sie sich befanden, anzünden, und die Helden mußten ihren Durft im Blute der Erschlagenen löschen. Rüdiger fiel im Zweikampf mit Gernot. Nach dem Kampfe mit den Mannen Dietrichs von Bern blieben von den Nibelungen nur noch Günther und Hagen am Leben. Sie wurden einzeln von Dietrich bezwungen und gebunden zu Kriemhild gebracht. Diese ließ zuerst Günther töten und hieb dann Hagen selbst mit Siegfrieds Schwert das Haupt ab. Seinen Tod rächte Dietrichs Waffenmeister Hildebrand, indem er Kriemhild erschlug. L
   bis 10 von 60 weiter»  »»
60 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 60 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 4
3 0
4 0
5 1
6 0
7 0
8 0
9 1
10 5
11 2
12 1
13 0
14 8
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 5
21 0
22 0
23 9
24 0
25 0
26 2
27 3
28 3
29 1
30 0
31 0
32 0
33 4
34 6
35 1
36 1
37 5
38 0
39 0
40 1
41 1
42 6
43 16
44 0
45 5
46 5
47 6
48 5
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 9
2 2
3 0
4 1
5 0
6 0
7 1
8 0
9 3
10 0
11 0
12 0
13 1
14 4
15 1
16 0
17 11
18 0
19 0
20 0
21 0
22 12
23 5
24 0
25 0
26 0
27 0
28 1
29 2
30 0
31 6
32 0
33 0
34 2
35 1
36 1
37 2
38 8
39 2
40 0
41 0
42 1
43 1
44 1
45 5
46 2
47 0
48 0
49 0
50 0
51 2
52 0
53 2
54 1
55 6
56 3
57 0
58 1
59 1
60 3
61 0
62 0
63 3
64 1
65 3
66 4
67 2
68 2
69 0
70 0
71 2
72 1
73 0
74 0
75 1
76 1
77 1
78 1
79 0
80 0
81 0
82 2
83 3
84 0
85 3
86 1
87 1
88 7
89 0
90 2
91 0
92 1
93 0
94 0
95 0
96 1
97 0
98 3
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 1
9 2
10 2
11 0
12 0
13 0
14 0
15 2
16 1
17 1
18 0
19 3
20 0
21 2
22 3
23 2
24 1
25 1
26 1
27 3
28 0
29 4
30 2
31 0
32 0
33 2
34 0
35 2
36 0
37 3
38 0
39 0
40 1
41 4
42 0
43 0
44 2
45 0
46 1
47 0
48 0
49 0
50 1
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 1
57 1
58 0
59 5
60 0
61 6
62 1
63 0
64 1
65 2
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 2
72 3
73 0
74 0
75 0
76 0
77 1
78 0
79 1
80 2
81 5
82 0
83 0
84 0
85 3
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 1
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 3
98 0
99 0
100 0
101 0
102 1
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 1
109 0
110 0
111 0
112 1
113 0
114 0
115 1
116 2
117 1
118 0
119 0
120 6
121 2
122 0
123 0
124 1
125 0
126 0
127 0
128 4
129 0
130 0
131 0
132 2
133 0
134 0
135 0
136 2
137 0
138 0
139 0
140 0
141 1
142 0
143 1
144 0
145 1
146 2
147 0
148 0
149 0
150 0
151 1
152 1
153 0
154 0
155 3
156 2
157 5
158 0
159 0
160 0
161 2
162 2
163 2
164 0
165 0
166 1
167 0
168 0
169 0
170 1
171 2
172 1
173 3
174 1
175 0
176 0
177 4
178 0
179 1
180 0
181 3
182 0
183 5
184 1
185 0
186 0
187 1
188 0
189 1
190 8
191 0
192 3
193 0
194 0
195 0
196 1
197 1
198 2
199 0