Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 30

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
30 B. praktischer Teil Zeigen), wie ihn mancher an der Uhrkette trägt. Das ist eine Kapfei, auf deren Untergrund die Himmelsgegenden durch Striche bezeichnet sind. In der Mitte der Kapsel steckt ein spitzer Stift; auf diesem ruht ein Hütchen mit einem doppelspitzigen Eisenstäbchen. Das ist die Magnetnadel. In ihr sitzt eine Kraft, die man Magnetismus nennt. Die Magnetnadel zeigt immer nach Norden, und wenn wir die Kapsel so drehen, daß der Strich, welcher die Nord-Sitdrichtung angibt, unter der Nadel liegt, dann können wir auch die anderen Himmelsrichtungen bequem ablesen. Jetzt wollen wir eine Windrose zeichnen! Eine Schulwandtafel wird wagerecht gelegt, und die Kinder zeigen von deren Mitte nach den ein- zelnen Himmelsgegenden, die dann auf der Tafel durch Linien und Namen gekennzeichnet werden. Nun wird die Tafel in ihre gewöhnliche tage ge- bracht, und die Kinder zeigen und sprechen: Norden ist oben an der Tafel, Süden ist unten an der Tafel, Osten ist rechts, Westen links an der Tafel. Nordosten ist rechts oben, Nordwesten links oben, Südosten rechts unten, Südwesten links unten an der Tafel. Dasselbe ist an einer Wandkarte zu üben. c) Die Sonne zeigt uns nicht nur die Himmelsgegenden an, sondern sie spendet der (Erde, den Menschen, Tieren und pflanzen auch Licht und Wärme und ist die Ursache für die Entstehung der Tages- und Jahres- Zeiten. Wenn sie ihr Antlitz verbirgt, so wird es auf der Erde dunkle Nacht: die Blumen schließen ihre Kelche, die Tiere in Feld und Wald werden still und der Mensch legt sich ermüdet zur Ruhe. Wie aber das erste Morgenrot scheint, wird dasselbe durch das Krähen des Hahns und den Gesang der Vögel begrüßt, und nun geht die Sonne strahlend auf und zieht, segenspendend, ihren Tagbogen am Himmel, bis sie all- mählich müde wird, untergeht und uns ihre letzten Strahlen im Kbend- rot zusendet, vorlesen des Gedichts „Der Sommerabend" aus den Ale- mannischen Gedichten von p. Hebel, „(D sieh, wie ist die Sonne müd". Wo ist die Sonne des Nachts? (Nachtbogen.) 5lm Tage bringt uns die Sonne Licht und Wärme' aber die Nächte sind kühl. 5luch die Länge der Tage ist von der Sonne abhängig: Im Frühling und Sommer sind die Tagbogen und damit die Tage lang' denn die Sonne geht schon morgens zwischen 4 und 5 Uhr auf und erst zwischen 8 und 9 Uhr unter- im herbst und Winter dagegen scheint sie nur von 7 oder 8 Uhr morgens bis 3 oder 4 Uhr nachmittags. Mittags steht die Sonne im Sommer hoch, im Winter niedrig; darum sind auch die Sommer warm, die Winter kalt (der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen wird ungefähr gemessen). hier ist ein Thermometer; mit ihm können wir die Wärme messen. Leschreibe es! (Brettchen mit Gradeinteilung, Glasröhre mit Kopf.) In dem Glasrohr ist Quecksilber. Wir stecken das Thermometer erst in ein Wasserglas mit warmem, dann mit kaltem Wasser und sehen, wie das

2. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 31

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I. Das Schulgrundstück 31 Quecksilber steigt und fällt. Nun beachten wir an der Skala den Null- punkt, die darüber liegenden Wärme - und die unter ihm angezeigten Kältegrade und lesen sie ab. Es sind aber zwei Skalen, die oben die Bezeichnung R und C tragen. R soll Reaumur, C Celsius heißen. So hießen die Leute, welche das Thermometer hergestellt und jene Gradein- teilung gemacht haben. 4°R sind immer gleich 5°C. Nun zeigt das Thermometer 20° C, wieviel Grad R sind das? Bei uns steigt im Som- mer die Wärme wohl auf 30° C, die Winterkälte auf 12 bis 15° C; es gibt aber Länder, in denen es noch viel wärmer wird, und solche, in denen es ganz bedeutend kälter ist als bei uns. d) Der Mond scheint des Nachts. Dann führt er wie ein Hirte feine Schäflein, die Sterne, auf die Weide. Sein mildes, freundliches Kntlitz ist aber blatternarbig: man sieht auf seiner Oberfläche viele dunkle Flecke, die für Gebirge und Erhebungen gehalten werden. (Der Wann im Monde.) Oer Mond leuchtet wohl, aber er erwärmt die Erde nicht, da sein Licht viel matter ist als das der Sonne. Dennoch freuen wir uns über ihn, und vichter haben ihn vielfach besungen, z. B. Claudius, „Der Ittonb ist auf- gegangen". ; Wenn uns der Mond sein Kntlitz voll zukehrt, so haben wir Vollmond- ist nur die rechte Seite hell, so ist z u n e h m e n d e r Itt o n b, bei Erleuchtung der linken Seite abnehmender Mond (erkläre erstes und letztes viertel). Wenn nichts von der Mondscheibe erhellt ist, so spricht man von Neumond. e) Die Sterne, von Bewunderung für die Größe und Allmacht Gottes werden wir erfüllt, wenn wir zu dem Heer der Sterne emporschauen. Niemand kann sie zählen. „Weißt du, wieviel Sterne stehen" usf. (Wifh. Hey). Bei trübem Himmel sehen wir nur die hellsten Sterne, z. B. den Großen Wagen mit seinen sieben Sternen und dem Neiterchen. 3ri einer dunklen, klaren Nacht ist der Himmel wie mit Sternen besät. Dann tritt auch die Milchstraße wie ein schimmernder gegabelter Weg deut- lieh hervor, und das Siebengestirn wird sichtbar. Richtest du aber das Fernglas (kurz beschreiben: Glaslinsen, ineinandergeschobene Rohre) auf die Milchstraße, so löst sie sich in lauter neue Sternchen auf, und £>u Rätsel. 1. Auf einer großen Weide gehen viel tausend Schafe silberweiß- wie wir sie heute wandeln sehen, sah sie der allerält'ste Greis. 3. Er treibt sie aus zu goldnen Toren, er überzählt sie jede Nacht und hat der Lämmer kein? verloren, so oft er auch den Weg vollbracht. 2. Sie altern nie und trinken Leben aus einem unerschöpften Born- ein Hirt ist ihnen zugegeben mit schön gebognem Silberhorn. 4. Ein treuer Hund hilft sie ihm leiten, ein muntrer Widder geht voran, die Herde, kannst du sie mir deuten? Und auch den Hirten zeig' mir an! Friedrich v. Schiller.

3. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 34

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
34 B. praktischer Teil verpflanzt man Waldblumen in Gärten oder Blumentöpfe? Muttererde mitnehmen, in der vorherigen Tiefe eingraben.) Das Schneeglöckchen. I. Oer Lenz will kommen, der Winter ist aus, Schneeglöckchen läutet: „Heraus, heraus! heraus, ihr Schläfer, in Flur und Heid', es ist nicht fürder mehr Schlafenszeit' ihr Sänger, hervor aus Feld und Wald, die Blüten erwachen, sie säuseln bald- und wer noch schlummert im Winterhaus, zu Lebenund lveben heraus, heraus!" — und es läutet fort zu Tag und Nacht, bis endlich allesamt aufgewacht, und läutet noch immer und schweigt nicht still: Gb nicht dein herz auch erwachen will ? — 3. So öffne nun doch den engen Schrein, zeuch aus in die junge Welt hinein, in das große, duftige Gotteshaus 2. So tönt Schneeglöckchen durchs weite erschwing dich, o Seele, und fleuch hinaus Land, und halte Andacht und stimme erfreut da hören's wohl Schläfer allerhand- in das volle, süße Frühlingsgeläut! G. Scheuerlin. hier im Glase stecken Zweige vom Haselnutzstrauch (event. Ausflug zum nahen Busch). Wie sieht der aus? 3 bis 5 m groß, Äste fingerdick, braune Rinde. Oben an jedem Kstchen befinden sich die „Kätzchen" oder „Schäfchen", an einer 5pindel lang herabhängende Blütenstände, die nur Staubgefäße haben und schon früh im Nlärz erscheinen, ehe der Strauch Blätter treibt, hier in den Blattwinkeln seht ihr Knöspchen, aus denen rote Fädchen hervorgucken: das sind lauter Stempel. Jene nennt man männliche, diese weibliche Blüten. Wenn Wind die Zweige bewegt, so streuen die Kätzchen viel Blütenstaub umher (Windblütler), dieser fliegt auf die Stempelblüten, und aus ihnen entwickelt sich die Frucht, die wohl- schmeckende Haselnuß. 5lus dem zähen holz macht der Böttcher Faß- reifen und der Korbmacher Körbe. Zeige dietür! Der T i s ch l er hat sie gemacht. Zeige den holzrahmen, die darin steckenden Spiegel! Inache die Tür auf, zu! Warum fällt sie beim 5iuf- und Zumachen nicht um? (Sie hängt in den 5l n g e l n.) Du hattest die Hand am Drücker- der gehört zum Schloß. Schließe die Tür ab- schiebe den Riegel vor! Wozu diese Sicherung? Schloß und Kugeln hat der Schlosser aus Eisen gemacht. c) Bilder. Rn den Wänden des Schulzimmers hängen mehrere Bilder (Wilhelm I., Friedrich Iii., Wilhelm Ii., Kaiserin 5luguste Viktoria). Be- schreibe ein Bild (Rahmen, Glas, Bild auf Pappe). Wie wird ein Bild eingerahmt? (Kartonieren des Bildes, Dextrin — Stärkegummi, 5lbsägen und Zusammenfügen der Rahmenteile, Zuschneiden und Einsetzen des Glases.) preis eines Bildes je nach dem Wert des Bildes und des Rahmens. Wir betrachten zuerst das Bild von unserem Kaiser! Beschreibe seine Gestalt und sein Kussehen! Unser Kaiser ist am 27. Januar 1859 zu

4. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 67

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii. Oer Wohnort 67 Nstsel. von perlen baut sich eine Brücke hoch über einen grauen See,' sie baut sich auf im Augenblicke, und schwindelnd steigt sie in die höh! Der höchsten Schiffe höchste Masten ziehn unter ihrem Vogen hin' sie selber trug noch keine Lasten und scheint, wenn du ihr nahst, zu fliehn. Sie wird erst mit dem Strom und schwindet, so wie des Wassers Flut versiegt. — So sprich, wo sich die Brücke findet, und wer sie künstlich hat gefügt. Friedrich v. Schiller. Seht euch einmal die Wolken an! Sic stehen nicht still; der tvind be- wegt sie langsam oder schnell am Gimmel fort. Wie entsteht der Wind? (Zug beim Offnen der Fenster, Versuch mit dem brennenden Licht in der Türöffnung.) hier auf dem Berg ist die Luft kühl, dort in der Stadt warm,' da strömt denn die kalte Luft in die warmen Gegenden, und diese Luft- strömung nennen wir Wind. Ist der Wind stark, so nennen wir ihn 5türm oder Orkan. (Wirkung?) Voran sehe ich, aus welcher Himmels- richtung der wind kommt? (Km Wolkenzug, an Wetterfahnen, hochhalten eines mit Wasser benetzten Fingers.) Dem Landmann ist es nicht gleich- gültig, von welcher Seite der Wind kommt: Nordwinde sind kalt, Ostwinde trocken, Südwinde warm, Westwinde feucht. Wir wollen jetzt alle Tage Wetterbeobachtungen vornehmen, hier ist ein Büchlein mit ver- fchiedenen Rubriken. Wir wollen für heute die Eintragungen machen: l. Zeit (1.5.1913), 2. Temperatur (+13° C), 3. Himmel (teilweise be- deckt), 4. Wolken (grau), 5. Wind (Nw), 6. Niederschläge (keine). Wer will die täglichen Eintragungen weiter fortführen? Wer will die Kontrolle übernehmen? b) tage. Wir sehen jetzt unseren Wohnort an. Er liegt in einem Tal, das an zwei Seiten von Hügeln eingeschlossen wird, und durch welches sich ein Flüßchen (Drage) schlängelt. Vramburg ist eine Stadt von 6000 Ein- wohnern; sie zieht sich in vreiecksform das Tal entlang, ist N/z Km lang und etwa 1/2 km breit und erstreckt sich in der Hauptsache von Norden nach Süden, während der eine Zipfel stark nach Westen hin ausgebaut ist. c) 5tratzenbild. Wir wandern durch die Straßen der Stadt und gehen durch die Iägerstraße, die Große und die Kleine Wollweberstraße zur Klosterstraße. (Straßennamen erklären!) Auf dem Platz, den heute das Schulgrundstück einnimmt, stand früher ein Moster. hier seht ihr Bil- der von einem Kloster („Benediktinerabtei" und „Im Klosterhofe", von Lehmann). Beschreibe das Außere eines Klosters nach dem ersten Bilde! (Kleines Dorf, rings von Wald umgeben, von Mauer und Graben geschützt, darin eine Kirche und viele Gebäude, Ställe, Scheunen usw.) So sah es in alten Zeiten wohl auch in unserem Kloster aus. Dort in jenem Haus wohn- ten die Mönche in kleinen, kahlen Zimmerchen,- sie waren in diese stillen Zellen gegangen, um für sich allein und nicht mit der schlechten, sündigen Welt zusammen zu sein,' sie lebten sehr fromm und beteten fleißig. Be-

5. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 149

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii. Der Wohnort 149 J6. ttirche, ttirchhof und Hospital. a) Die ttirche. Wir wollen heute den Kirchen einen Besuch abstatten. In der Klosterstraße liegt die Synagoge. Beschreibe sie! (Einstöckiger Bau ohne Turm, drei größere Fenster' innen ähnlich unseren Kirchen.) Die Synagoge ist die Kirche der Juden. Welche Juden kennst du? Sie haben nicht die ganze Bibel, sondern nur das Rite Testament. Rus ihm lesen sie an jedem Sonnabend (Sabbat) Abschnitte cor; sie feiern den Sonnabend und nicht den Sonntag, auch ihre großen Feste liegen etwas anders als die un- seren. (Rngeben!) In der Wollweberstraße steht die Vaptistenkapelle. Sie ist auch ein einstöckiges Gebäude, hat aber große Fenster, und oben steht ein Kreuz. Die Baptisten sind eine Sekte, die sich von der evangelischen Landeskirche abgesondert hat und besondere Prediger hält. Sie verwerfen die Kinder- taufe und taufen nur Erwachsene (Kinder von 13 oder 14 Jahren), töie geht es bei solch einer Taufe zu? (predigt und Gesang, Posaunenchor, die Täuflinge in weißen Kleidern- dann kommt der Prediger von der Kanzel herab und geht einige Stufen zum Wasserbecken herunter, das vor dem Rltar eingerichtet wird. Cr segnet den vor ihm stehenden Täufling und taucht ihn ganz unter.) Das Hauptgebäude unserer Stadt ist die Marienkirche. Beschreibe das Äußere derselben! (hoher Steinbau- je fünf große Bogenfenster werfen das Licht ins Innere- im Osten liegt der halbkreisförmige Thor, im We- ften der viereckige Turm mit Cingangstür, Uhr und Glocken- oben am Turm glänzen Kugel und Hahn.) U)ir holen vom Kirchendiener (Küster) den dicken Kirchen- schlüssel, öffnen mühsam die schwere eisenbeschlagene eichene Doppel- tür und stehen in dem unteren Raum des Turmes, in dessen Seitenge- mächern noch die alten Tragbahren stehen, auf denen man früher die Toten zu Grabe trug. Eine kleine Tür führt zur Turmtreppe. Wir steigen die zahlreichen Stufen empor und gelangen zu den Glocken. Nach- dem wir einen flüchtigen Blick durch die Schallöcher in die grausige Tiefe gesandt und die herrliche Umgegend bewundert haben, wenden wir uns wieder den Glocken zu- es sind zwei große und eine kleinere. Jede Glocke ist mannshoch, hat 15 bis 20 cm dicke Seitenwände, oben einen viel- gewundenen Henkel und innen einen mächtigen Klöppel, der beim Läuten bald nach der einen, bald nach der anderen Seite anschlägt. Lies, was auf der Glocke steht! Betrachte die hübschen Ranken und Schildchen, die mit eingegossen sind! Die Glocke wird in ähnlicher Weise aus Bronze ge- gössen wie unser Kaiser-Wilhelm-Denkmal. (Rngeben!) Die vielen Balken, in denen die Glocken hängen, heißen das (Bestühle. Ein langer, dicker Strick (Tau) dient zum Läuten. Bei welchen Gelegenheiten werden die Glocken' geläutet?

6. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 93

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii. Der Wohnort 93 Haften gießt man andauernd Wasser. Dort befindet sich eine Pumpe. Durch das hin- und herbewegen des Schwengels wird das Wasser in den Schlauch gepreßt, der am Ende eine enge Messingspitze trägt. Der Spritzenmeister hält den Schlauch fest und führt den Wasserstrahl dahin, wo der Brand am stärksten wütet. Der Bau eines Zweifamilienhauses kostet 18 bis 24 000 Itc. Das ist viel Geld. Darum bewohnt der Hausbesitzer sein Haus meistens nicht allein, sondern er nimmt Mieter hinein. Diese müssen ihm Miete zahlen (für 4 Zimmer 400 bis 600 Itc.). Davon bezahlt der Hausbesitzer die Reparaturen am Hause und einen Teil der Zinsen für das Geld, das er sich zum Hausbau vielleicht geborgt hat. (Leichte Preis- und Zins- berechnungen.) cl) Ein treuer und gern gesehener Hausgenosse des Menschen ist die Schwalbe (Rauchschwalbe). Kuch das Schwälbchen ist ein Frühlingsbote. Schrvalbenlied. 1. Kus fernem Land vom Meeresstrand, auf hohen, luftigen Wegen fliegst, Schwalbe, du ohne Rast und Ruh' der lieben Heimat entgegen. 2. ® sprich, woher über Land und Meer hast du die Kunde vernommen, daß im Heimatland de? Winter schwand und der Frühling, der Frühling ge- kommen. Z. Dein Liedchen spricht: „Weiß selber nicht, woher mir gekommen die Mahnung! doch fort und fort, von Drt zu Ort lockt mich die Frühlingsahnung. 4. So ohne Rast, in freudiger hast, auf hohen, lustigen Wegen flieg' ich unverwandt dem Heimatland, dem lenzgeschmückten, entgegen." 3- Sturm. Leschreibe die Schwalbe! (Etwas größer und schlanker als ein Sperling- blauschwarzes, glänzendes Gefieder mit rostgelbem Leib und kastanien- brauner Brust - ein guter „Segler" in der Luft.) Was befähigt die Schwalbe zu dem geschickten Fluge? (Die langen, spitzen, sichelförmigen Flügel mit den kräftigen Brustmuskeln, der gabelförmige Schwanz, der längliche Körper mit dem kurzen hals und dem geringen Gewicht.) Nichts über- trifft ihren Flug- sie vollführt die geschicktesten Wendungen, steigt plötz- lich hoch, senkt sich ebenso schnell fast senkrecht zur Erde - bald schießt sie über dem Erdboden dahin (bei Regenwetter) - bald segelt sie hoch oben in den Lüften (bei schönem Wetter- Wetterprophet)- aber immer fliegt sie: sie badet im Flug - sie erhascht im Auge ihre Nahrung, und nur selten setzt sie sich auf die Erde nieder- denn ihre Füßchen sind klein und schwäch- lich, haben aber gute Krallen zum Anklammern. Die Schwalbe muß auch immer fliegen,' denn sie frißt kleinere Insekten Mücken, Fliegen), und diese sättigen nicht sonderlich. Zum Insektenfang ist sie wegen ihres ge-

7. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 163

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii. Der Wohnort 163 Das Porto beträgt bei Summen bis 5 Itc. 10 Pf., bei 5 bis 100 Bt. 20 Pf., bei 100 bis 200 Tit. 30 Pf., bei 200 bis 400 Tit. 40 Pf., bei 400 bis 600 Itt. 50 Pf. und bei 600 bis 800 Tn. 60 Pf. Damit kein Irrtum vor- kommt, muß die Geldsumme stets in Ziffern und auch in Worten angegeben werden. (Line Postanweisung ist auszufüllen.) Ist das Geld eingezahlt, so quittiert der Postassistent auf dem Abschnitt der Postanweisung. Diese (Quittung muß man, wie alle Quittungen, 2 Jahre aufbewahren. Ähnlich wie die Postanweisung sieht die Zählkarte im Postscheckverkehr aus. Kommt ein Todesfall in einer Familie vor oder ist es aus einem anderen Grunde notwendig, die Angehörigen schnell zu benachrichtigen, so schickt man ein Telegramm. Zu dem Zwecke nimmt man ein For- m u l a r, von denen ein ganzes Bündel in der Post neben jedem Schreibtisch an der Wand hängt, und schreibt das Telegramm auf. Dabei ist es not- wendig, die Zahl der Worte soviel wie möglich zu beschränken- denn jedes Wort kostet 5 Pf., das Telegramm mindestens 50 Pf. Dabei gelten 5 Ziffern soviel wie ein Wort, und ein Wort darf nicht mehr als 15 Buchstaben enthalten. Der Postassistent nimmt Telegramm und Geld, setzt sich an den gelben Telegraphen und telegraphiert, indem er einen mit einem Knopf versehenen Hebel schnell, aber unregelmäßig herabdrückt. Ist das Tele- gramm „aufgegeben", so kommt es bald von der Empfangsstation zurück, und er kann von einem schmalen Papierstreifen ablesen, was er tele- graphiert hat. Wir könnten das aber nicht lesen; denn die Telegraphen- schrift ist ganz anders als unsere Schrift- sie besteht nur aus Punkten und Strichen, z.v. e, - i, —h, - t,--m, - — a, —-n; ------ _ ----- - —----------=• Mutter krank. Wie wird die Schrift vermittelt? Das geschieht durch Elektrizität (vgl. Blitzableiter, Gewitter). Ihr kennt die Telegraphenstangen mit den Isolatoren und Drähten! Diese Drähte verbinden je zwei Tele- graphenstationen. Drückt der Telegraphist auf die Taste, so geht Elektrizi- tät in den Draht und schreibt auf der anderen Station, hebt er die Taste, so hört der Strom und das Schreiben auf- drückt er kurz, so schreibt es einen Punkt, drückt er länger, so entsteht ein Strich. Nahe gelegene Grte haben Telephonverbindung, fjier im Nebenzimmer kann man einen Mann beobachten, der das Telephon benutzt. Wie macht er das? (Er spricht in einen kleinen, schräg stehenden Schalltrichter und hält dann eine dicke Scheibe ans Ghr.) War der Telegraph ein Fern- schreiber, so ist das Telephon ein Fernsprecher. Wenn der Mann in den Schalltrichter spricht, so bewegt der Luftstrom aus seinem Ittunde ein dünnes Eisenblech. Die Schwingungen desselben teilen sich den Drähten mit, und diese leiten sie bis zur nächsten Station. Das Telefonieren ist billiger als das Telegraphieren - man kann auch beliebig viel Worte sprechen und gleich die Antwort des Angeredeten vernehmen. (Lesebuch: „Die elek- trische Kraft und ihre Anwendung".)

8. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 166

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
166 B. praktischer Teil und baut ihr kunstloses Nest in Vertiefungen des Erdbodens. 5lus den 4 oder 5 dunkelfleckigen grauen (Eiern entwickeln sich die Jungen, die sehr bald ihr Nest verlassen (Nestflüchter). Durchs Nornfeld. 1. Das ist ein köstlich Wallen, durchs hohe Korn zu gehn, wenn roeit und breit die Felder in goldnen Ähren stehn. 5luf allen Wegen blühen die Blumen, rot und blau, nach mildem Regen pranget in frischem Grün die Ku. 2. Die Lerche steigt zum Gimmel — horch, wie sie fröhlich singt! Sie lobet Gott mit Jubeln, daß weithin es erklingt. hoch spannt der Regenbogen sich übers grüne Tal, die goldnen Ähren wogen im hellen Sonnenstrahl. Georg Christian Diefenbach. Aufgaben. Zeichne das Postschild, eine Fahne in den Landesfarben, Reichs- adler, Krone, Telephon, Paket, Posthorn, Koggenblüte, Kornblume, Kleeblatt (eini- ges farbig)! Knete in Plastilina Briefkasten, Telegraphenstangen und Isolatoren, Iahlbrett, Roggenblüte, fliegende Lerche! (flbb. 25.) vielleicht lassen sich Modelle von Dezimalwage und Telephon herstellen (Raturaliensammlung!). Abb. 25. 1. Postschild. 2. u. 3. Briefkasten, 4. Brief, 5. Iahlbrett. 6. Telephon. 7. Lahne, 8. Posthorn, y. Telegraph, 10. Kleeblatt, N. ährchen vom Roggen, 12. Kornblume. \9. Amtsgericht, Gefängnis und Polizei. a) Das Amtsgericht. Ido liegt es? (Kleine Marktstraße.) Woran ist es zu erkennen? (Fahnenstange, Kufschrift.) Warum muß es die Aufschrift „Königliches Amtsgericht" tragen? (Hier wird „im Namen des Königs" gerichtet. Was heißt das?) Beschreibe das k?aus ! (Zweistöckiger Ziegelbau, grau, breite Steintreppe und hohe Fenster - die Fenster des Kassenraumes haben Cisengitter.) Das Amtsgericht untersteht einem Richter, dem Amtsrichter. Wo wohnt er? Er muß auch das Gymnasium und die Universität besucht haben. Huf

9. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 176

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
176 B. praktischer Teil Sonnenlicht pflanzt sich in Strahlen, also immer in gerader Linie fort. Wenn das so ist, dann muß ein dunkler Raum hinter einem undurch- sichtigen, von der Sonne beschienenen Körper entstehen. Das ist auch so. Du selbst bist so ein undurchsichtiger Körper. Wie heißt der dunkle Raum neben dir? schatten.) Beobachte die Form des Schattens bei Bäumen, Däusern, Tieren! Was kannst du über Richtung und Länge des Schattens am Morgen, Mittag und Kbend sagen? Warum werfen die Körper in dunkler Nacht keinen Schatten? (vgl. dagegen helle Mondnächte.) Be- stimme die Himmelsgegenden nach der Lage des Schattens ! Beobachte deinen Schatten, wenn du an zwei Straßenlaternen vorbeigehst! Welche Woh- nungen der Großen Wollweberstraße liegen an der Sonnen-, welche an der Schattenseite der Häuser? Welche würdest du lieber mieten? Warum? (Wärme, Licht, Anpflanzung von Spalierobst, Wein u. dgl.) Wie ver- halten sich durchscheinende Körper (Papier, Milchglas) zum Licht? (Licht und Schatten verschwommen.) 6) Der Mond leuchtet auch hell und klar,' aber wir können ruhig zu ihm aufsehen, das flimmert und fackert nicht wie bei der Sonne- es ist vielmehr so. als ob wir auf dieses sonnenbeschienene Feld vor uns sehen, so ruhig liegt das Licht da. Der Mond ist jedenfalls kein großer Feuerball wie die Sonne, sondern ein mächtiges Stück Erde, das ebenso von der Sonne beschienen wird wie unsere Erde- er hat kein eigenes Licht- sein Leuchten ist vielmehr der Widerschein des Sonnenlichtes, Huch er hat seine Licht- oder Tagseite und seine Schatten- oder Nachtseite. Das helle an der Mondscheibe (Vollmond, erstes und letztes viertel) ist seine Tagseite oder ein Stück davon, das Dunkle daneben die ganze oder ein Teil seiner Nacht- feite. Huf dem Monde gibt es wohl weder Menschen noch Häuser, Felder oder Fluren- denn es fehlt auf diesem Himmelskörper an Luft. Wäre sie vorhanden, dann müßten wir Morgen- und Abendrot dort sehen können, und große Wolkenbildungen müßten uns zeitweise das Mondenlicht trüben. Das geschieht aber nicht. Darum meint man, der Mond sei unbewohnt, habe auch keine Pflanzen und Tiere von unserer Krt. e) Der sternenhimmel. Ein prächtiger, kühlender und erfrischender Sommerabend,- Leuchtkäferchen unten, Sternlein oben! Wir legen uns auf den Rücken ins Gras und schauen gen Himmel: immer mehr Sterne werden sichtbar, eine schier unendliche Zahl, und wir glauben den Hstro- nomen gern, wenn sie auf unserer halbkugel 3000 mit bloßem 5luge sichtbare Sterne zählen und mit ihren Gläsern mehr als 20 Millionen sehen wollen. Und nun fällt uns auch die verschiedene Größe der Sterne auf. Dort der Stern nahe dem Horizont (Sirius) ist ein Stern 1. Größe- die Sterne des Großen Wagens find bis auf das vierte Rad

10. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 183

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iii. Die nähere Umgebung 183 Nicht alle abgemähten Halme hat man in Garben bringen können- viele liegen verstreut am Loden. Darum läßt der Landmann nachharken. Das geschieht entweder mit einer gewöhnlichen Harke (Rechen) oder mit einer Maschine. Leschreibe sie! (Zweirädrige lange Achse mit Sitz, Dop- peldeichsel und langen gebogenen Eisenzinken, die durch einen Hebel hoch- gezogen werden können,' preis 150 bis 25v Utk.) Dies „Nachharksel" (Krunimstroh) wird entweder gleich mit den Garben eingefahren oder später in kleine Häufchen gebracht und dann fortgefahren. Zuletzt kommen noch Khrensammler und lesen die liegengebliebenen Halme auf, damit nichts verloren geht. Ist der Noggen eingefahren, so folgen bald Gerste, Weizen und Hafer nach. Der letzte Wagen wird bekränzt und mit bunten Bändern geziert. Dann feiern der Landmann und seine Leute mit Musik und Tanz ein frohes Erntefest. 6) Das Gewitter. Nicht immer geht's mit der Ernte so glatt. Manch- mal regnet es fast jeden Tag, und das Getreide wächst aus. Wie sieht das aus? Dann ist eine böse Zeit für den Landmann; denn „Auswuchs" will keiner kaufen- daraus kann der Bäcker nur schlechtes Brot backen. Manchmal verjagt auch ein Gewitter die Mäher von ihrer Arbeit. Dann wird die Luft drückend schwül, die Menschen erschlaffen, der Gesang der Vögel verstummt und kein Lüstchen regt sich- aber dort am Horizont ballen sich drohende Wolkenberge mit gelblichweißen Rändern und dunklem Hintergrund zusammen (Gewitterwolken), dumpfe von- ner rollen, Blitze zucken hin und her, und nun verfinstert sich auch die Sonne. Da fährt ein Wirbelwind durch die trockenen Blätter und wirft den Staub empor, ein scharfer Donner kracht, schwere Regentropfen klatschen hernieder: das Gewitter ist da. Die Schnitter stellen ihre Arbeit ein und streben zum schützenden Obdach, das Vieh läuft brüllend nach den Ställen- aber schon ist der ganze Himmel mit Wolken bedeckt, der Negen gießt in Strömen herab, die Donner rollen ununterbrochen, und Blitz auf Blitz zuckt zur Erde und erleuchtet das Dunkel. Ein großartiges Schauspiel: hier ein breiter Hlächenblitz, dort ein bläulicher Zickzack st reifen, dort ein Kugelblitz, da eine Perlenschnur. Aber allmählich legt sich der Kufruhr in der Natur: das Gewitter zieht ab, Blitz und Donner folgen nicht mehr so schnell aufeinander, der Negen läßt nach, die Sonne lacht wieder, der Regenbogen erscheint (Entstehung), die Vögel singen, die Blumen öffnen ihre Kelche und die Erde trinkt durstig das erquickende Naß. Es regnet. 1. (Es regnet! Gott segnet die Erde, die so durstig ist, daß ihren Durst sie bald vergißt. <D frischer Regen, du Gottes Segen! 2. Es regnet! Gott segnet, was lebt und webt in weiter Welt- für jedes Tier ein Träpflein fällt. (D frischer Regen, du Gottes Segen!
   bis 10 von 341 weiter»  »»
341 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 341 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 151
1 108
2 12
3 183
4 157
5 1320
6 40
7 341
8 93
9 95
10 193
11 5
12 21
13 59
14 1
15 145
16 275
17 32
18 82
19 772
20 1
21 149
22 50
23 1
24 132
25 148
26 233
27 18
28 31
29 497
30 116
31 15
32 6
33 178
34 26
35 15
36 49
37 629
38 137
39 1343
40 27
41 55
42 15
43 13
44 28
45 1248
46 29
47 34
48 11
49 66

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 3
1 10
2 0
3 5
4 5
5 5
6 22
7 0
8 2
9 2
10 3
11 0
12 126
13 3
14 0
15 2
16 173
17 35
18 4
19 17
20 0
21 80
22 0
23 0
24 17
25 0
26 1
27 5
28 30
29 0
30 5
31 0
32 3
33 0
34 0
35 0
36 14
37 1
38 3
39 7
40 50
41 1
42 43
43 1
44 0
45 61
46 4
47 0
48 10
49 14
50 7
51 0
52 1
53 1
54 18
55 0
56 0
57 1
58 0
59 1
60 1
61 2
62 0
63 0
64 1
65 0
66 1
67 0
68 2
69 2
70 12
71 3
72 8
73 1
74 0
75 6
76 40
77 133
78 0
79 9
80 0
81 39
82 25
83 0
84 17
85 1
86 0
87 11
88 1
89 0
90 0
91 61
92 124
93 3
94 34
95 1
96 0
97 0
98 2
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 11
1 12
2 7
3 70
4 0
5 0
6 31
7 0
8 1
9 0
10 0
11 1
12 139
13 18
14 1
15 0
16 0
17 1
18 1
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 51
25 27
26 3
27 0
28 10
29 0
30 1
31 0
32 7
33 6
34 19
35 2
36 0
37 0
38 0
39 3
40 0
41 1
42 14
43 11
44 0
45 0
46 17
47 8
48 0
49 0
50 13
51 45
52 44
53 0
54 1
55 0
56 0
57 0
58 1
59 10
60 0
61 1
62 1
63 0
64 0
65 2
66 2
67 0
68 0
69 0
70 5
71 0
72 0
73 0
74 3
75 67
76 0
77 0
78 4
79 1
80 0
81 83
82 3
83 7
84 7
85 0
86 1
87 0
88 0
89 19
90 2
91 1
92 0
93 0
94 1
95 16
96 3
97 0
98 0
99 1
100 12
101 1
102 23
103 0
104 0
105 1
106 0
107 9
108 0
109 3
110 9
111 4
112 6
113 1
114 5
115 2
116 1
117 0
118 0
119 8
120 0
121 7
122 2
123 3
124 57
125 20
126 1
127 2
128 0
129 4
130 2
131 94
132 0
133 4
134 0
135 0
136 26
137 0
138 0
139 3
140 1
141 0
142 3
143 5
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 1
152 20
153 0
154 22
155 0
156 0
157 0
158 0
159 1
160 0
161 0
162 0
163 0
164 17
165 0
166 3
167 0
168 10
169 0
170 0
171 0
172 0
173 6
174 0
175 26
176 0
177 2
178 0
179 1
180 13
181 1
182 1
183 62
184 0
185 1
186 0
187 0
188 6
189 0
190 0
191 0
192 0
193 4
194 0
195 4
196 10
197 0
198 0
199 0