Kap. i. Von den Pflichten gegen Gott. 9
nleßen, weil wir zu viele Unvollkommenheiten an uns
haben, die theils von unfern natürlichen Mangeln;
theils von unsrer Nachlaßigkeit; theils von unsrer vor-
schlichen Verabsaumung der schuldigen Pflichten entste-
hen. Dennoch können wir dieser Glückseligkeit schon
gegenwärtig in einem höhern Mcmße genießen, je ge-
nauer wir die Befehle Gottes befolgen, und je mehr wir
uns die Beobachtung unsrer Pflichten angelegen senn las-
sen. Die vollkommenste mögliche Erfüllung der Pflich-
ten ist der vollkommenste mögliche Grad der Verehrung
Gottes. Und jeder Mensch ist verpflichtet, nach der
Erreichung dieses vollkommensten möglichen Grades zu
streben.
§. 7.
Die Verehrung Gottes oder die Religion ist die
höchste Vollkommenheit der menschlichen Seele. Voll-
kommenheit der menschlichen Seele ist Weisheit. Der
Mensch ist der weiseste, der Gott am vollkommensten
verehret. Alle unsre Handlungen taugen nichts; wenn
wir nicht bey jeder derselben unsre Rücksicht auf die Ver-
ehrung Gottes nehmen. Der Werth, den ein Mensch
seinen Handlungen selbst beylegt, ist eingebildet. Nur
durch die Religion erhalten sie erst den Werth und die
Rechtmäßigst.
§. 8-
Wir haben also eine allgemeine Verbindlichkeit auf
uns, Gott, als das höchste und allervollkommenste We-
sen zu verehren. Eben diese Verbindlichkeit verpflichtet
uns auch zur Beobachtung aller übrigen vorgeschrübenen
Pflichten.
A; §- s-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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128 Kap. z. Abschi,. 4, Von Deutschland.
wohner sind fleißig und arbeitsam; ihre größte und ein-
träglichste Beschädigung besteht in Garnspinnen, und
in Verfertigung einer groben Leinwand, welche durch
die Holländer, Engländer und Spanier nach Guinea
und Amerika verführt wird, und jährlich über i Veil,
lion Reichöthaler einbringt. Die Religion ist ver-
mischt. Im westphälischen Frieden ist vestgeseßt wor.
den, daß dies Biöthum wechselsweise einen katholischen
und evangelischen Bischof haben sollte, welcher letztere
allezeit auö dem Hause Braunschweig und Lüneburg ge-
nommen werden muß.
4) Das Bisthum Paderborn.
§. i. Gegen Morgen grunzet es an Hessen und an
das Stift Corvey; gegen Mitternacht an die Grafschaft
Lippe; gegen Abend an daö Herzogthum Westphalen;
gegen Mittag an eben dasselbe. Es hat auch seinen
eignen Bijchof.
§. 2. Eö ist darinn zu merken:
Paderborn, die Hauptstadt, liegt in einer fruchtba-
ren und anmuthigen Gegend, sie ist groß und wohlge-
bauet, und hat eine katholische Universität.
§. 3, Das Land ist mehrentheils sehr frucht-
bar, und hat insonderheit gute Viehzucht. Es sind in
diesem Bisthume gute Eisengruben, Salzquellen, Ge-
sundbrunnen und fischreiche Flüsse. Das Land ist meh.
rentheils der römischkatholischen Religion zugethan.
5) Die gefürstete Abtey Corvey.
§. r. Sie gränzet an das Biöthum Paderborn ge-
gen Westen und Süden; gegen Osten wird sie durch die
Weser
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Garnspinnen Guinea Amerika Lüneburg Paderborn Hessen Corvey Paderborn Corvey Paderborn
92
Kap. 2. Von Europa.
§. 2. Europa ist ohngefähr 900 Meisen lang
und 550 Meilen breit. Es ist zwar der kleinste, aber
doch der bewohnteste, mächtigste und gebildeteste, mithin
auch der wichtigste Theil des Erdbodens.
§. 3. Die Anzahl der Einwohner kann man
ohngefähr auf 130 Millionen rechnen.
§. 4. Die Einwohner sind größtentheils Chri-
sten. Doch befinden sich auch eine ansehnliche Menge
Juden und Türken darinnen, ein kleiner Theil aber ist
noch dem Heidcnthum zugethan.
¡§. 5. Europa granzet gegen Morgen an Asien;
gegen Mittag an das mittelländische Meer, wodurch es
von Afrika getrennet ist; gegen Abend an das atlan-
tische oder abendländische Meer; gegen Mitternacht an
das Nordmeer.
§. 6. In das mittelländische Meer kommt man
aus dem atlantischen Meer durch die Meerenge bey
Gibraltar, welche von den Schiffern die Straße ge-
nennet wird. Ein berühmter Theil des mittelländi-
schen Meeres ist das adriatische Meer, welches zwischen
Italien und Dalmatien? bestndlich ist. Desgleichen ist
- auch der Archipelagus, auf welchem eine große Menge
großer und kleiner Jnsuln bepfammen, ein Stück da-
von, mit welchem das schwarze Meer durch einen Ca-
nal in Verbindung steht.
§. 7. Das atlantische oder abendländische Meer
bekommt von den Ländern, woran es stoßet, auch ver-
schiedene Namen. Der Arm desselben, welcher zwi-
schen England und Frankreich ist , und sich mit dem
deutschen Meere vereiniget, heißt der Canal, und die
schma-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Europa Asien Afrika Italien Dalmatien England Frankreich
Kap. z. Abschn. 2 Von Deutschland, uz
§. 2. Man hat darinn zu merken:
Trier, die Hauptstadt, ist uralt, indem sie schon
lange vor Christi Geburt eine mächtige Stadt gewesen,
hat eine katholische Universität.
Coblenz, die Hauptstadt des untern Erzftifts, ist
stark bevestiget und größrentheils wohlgebauet.
H. 3. Das Erzbiöthum Trier ist bergicht und
waldicht, hat gute Viehweiden, beträchtlichen Wein,
wachs, allerley Wildpret, gute Sauerbrunnen; e§ sind
auch Steinkohlen, Eisen, Kupfer, Bley, Zinn, Silber
und Gold barinn zu finden. Die Religion ist die ka-
tholische.
z) Das Erzbisthüm Cöln.
§. i. Dieses Erzstift an sich selber liegt von der
Mosel an die Länge, hinunter am Rheinstrome, und ist
mit den Herzogthümern Jülich,Cleve undberg umgeben.
§. 2. Es ist darinn zu merken:
Cöln, eine freye Reichsstadt katholischer Religion,
und zwar eine von den vornehmsten, auch eine von den
größten Städten Deutschlands, hat eine berühmte ka»
tholische Universität.
Bonn, die churfürstliche Residenz, ist nicht gar zu
groß, hat aber manche schöne Hauser
§. 3. Diese churfürstlichen Lande sind theils der.
gicht und waldicht, theils fandich., theils sehr fruchtbar.
4) Die Eiffel.
Diese ist ein Stück Land zwischen Trier, Jülich und
Cöln. Sie besteht aus einigen Grafschaften, als: Man-
derscheid, Reiffersscheid,Virneburg, Aremberg u Sleida.
. 4 r 5) Das
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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Extrahierte Personennamen: Hauser Sleida
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Christi Coblenz Rheinstrome Deutschlands Bonn Aremberg
25o Aap.7. Geschichte von Spanien.
befahren. Wer aber die ersten Einwohner gewesen, ist
unbekannt. Die Phönicier haben verschiedene Pflanz,
stadte angelegt, auch dem Lande den Namen Spani.
jam wegen der vielen Caninichen, so sie darinn ange-
troffen, gegeben.
§. 2. Den Phöniciern folgten die Carthaginsuser,
neben welchen sich auch die Römer vestsetzten, unter dem
Augustus Spanien ganz bekamen, und ee lange ruhig
besaßen.
Der zweyte Abschnitt.
Don dem Einbruch der Deutschen bis
zur Ankunft der Mauren.
§. Z. Zu Anfänge des 5 Jahrhunderts nach Chri-
sti Geburt brachen die Sveven, Aianer, Vandalerund
Westgothen in Spanien ein, welche sich bis zu Anfän-
ge des 8 Jahrhunderts behaupteten. Der erste Kö-
nig der Gothen war Adolf oder Akaulsus, und der letzte
Roderict), welcher 7h in der Schlacht bey Teres von
den Mauren geschlagen wurde, und in dem Flusse Gua.
dalete sein Leben verlor. Nach diesem unglücklichen
Tressen ward beynahe ganz Spanien von den Mauren
überschwemmet, denen es durch List und Verratherey
eines Grafen Julians und des Erzbischofs von Sevi-
lien, Oppa, in die Hände gespielet worden. Indessen
beherrschten die Mauren Spanien mit vieler Billigkeit,
und ließen die Christen bey ihrer Religionssreyheit, wenn
sie nur den Mauren in ihrer Religion nichts in den
Wag legten.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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2oz
Kap. 4. Von Schlesien.
4) Das Fürstenthum Bilitz.
Darinnen ist:
Bilrtz, eine kleine verschloßne Stadt mit einem
Schlosse.
5) Acht Minderherrschaften.
Nämlich ein Theil von Oderberg, Freudenthal,
Olbersdorf, Friedeck, Freysiüdl,Roy, Deurschlcm
then, Reichenwaldau.
§- I‘
ftn den Zeiten vor Christi Geburt hat Schlesien zu
den Wohnsitzen der O.uaden und Lygier gehöret.
Um die Mitte des 6 Jahrhunderts nach Christi Geburt
bemächtigten sich die Slaven des Landes der O.uaden;
da kam denn ein Theil desselben an Pohlen und wurde
Schlesien, oder nach pohlnischer Sprache Zlezia ge-
nennt, welcher Name ein zusammengelaufenes Volk
bedeutet.
§. 2. Im Jahr 965 führte Mieziölaus l. König in
Pohlen, die christliche Religion ein, stiftete zu ^chmoger
ein Biöthum, welches aber nachher nach Bitfchen, und
endlich nach Breßlau verlegt wurde. 1109 verloren die
Deutschen unter Anführung Kaiser Heinrichs V. gegen
Boleslaum I!L. König in Pohlen eine Schlacht an dem
Orte, wo itzo Friedrichsfeld liegt, welches vormals
Hundsfeld genennet worden. Dieser Boleslaus Lh.
theilete seine Lande 1138 unter seine Söhne, da bekam
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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2z6 Kap. 6. Geschichte von Portngall.
Zefala, ein Königreich auf der Küste der Caffern.
Die Inseln des grünen Vorgebürges.
3) In America:
Die Landschaft Brasilien.
Geschichte von Portugal!.
Der erste Abschnitt.
Von den ältesten Zeiten.
§- >-
Al^er die ältesten Einwohner gewesen, und wie ste in
dieses Land gekommen, kann wegen Mangel zu-
vsrlaßiger Nachricht nicht gemeldet werden. Die Por.
tugiesen, wie auch die Spanier, geben zwar vor: 150
Jahr nach der Sündfluth wäre Dubal kommen, und
hätte Setubal erbauet: aber man sieht wohl, daß dies
Vorgebcn keinen Grund hak. Inzwischen ist so viel
richtig, daß Portugal! schon bewohnt gewesen, als vor
Christi Geburt die Phönicier, und hernach die Cartha«
ginenser sich in diesem Lande ausgebreitet haben, da denn
die Einwohner Lusitanier genennet worden.
§. 2. Die Römer nahmen im zweeten punijchen
Kriege Lusitanien oder Portugall ein, und obgleich die
Einwohner sich ihnen lange widersehten: so wurde die-
ses Land doch unter der Regierung des Kaisers Augusts
ganz und gar zu einer römischen Provinz gemacht.
§. 3* Im Anfänge des fünften Iahchund-rts nach-
Christi Geburt machten sich die Alaner, ums Jahr 440
die
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile]]
Extrahierte Personennamen: Christi Augusts Christi
Extrahierte Ortsnamen: America Brasilien Portugal Setubal Portugal
304 Kap. 9. Geschichte von Italien.
ständigen Diktators die Oberherrschaft führte, und den
Grund zur Monorchie legte.
In dem dritten Triumvirate waren Lepidus, An-
tonius und Oc^avlus wider einander. Der lehre über,
wand seine Gegner, und brachte die Monarchie zu Stande.
Der vierte Abschnitt.
Von den römischen Kaisern.
Diese therlet mon om füglichsten nach denjahrhun«
derten ein, darinnen sie regieret haben.
§. 8. In dem ersten Jahrhunderte nach Christi Ge-
burt waren Kaiser zu Rom:
Octavius Casar Augustus, welcher 30 Jahr vor der
Geburt Christi die Monarchie gestiftet. Im zr. Jahr
seiner Regierung wurde Christus der Heiland der Welt
zu Bethlehem im jüdischen Lande geboren: 14 Jahr nach
dieser ausserordentlichen und höchst wichtigen Begeben-
heit starb dieser ruhmvolle Kaiser. Auf ihn stnd gefol-
get: Tlberius, unterdessen Regierung der Herr Chri-
stus von Pontio Pilato zu Jerusalem gekreuziget worden.
Caligltla, Claudius, Nero, welcher die erste Ver,
solgung über die Christen ergehen lasten.
Olto, Galba, Vittllms, Tims F^avius Ve«
spasi'anus, welcher die Belagerung der Dtadt Jeru-
salem aafieng. Tltus Vespasiauus, sein Sohn, der
die Stadt Jerusalem eroberte und zerstörete, und ein vor-
trefflicher Kaiser war.
Domitianus, unter dem die zwote Verfolgung der
Christen vorgesallen. Nerva.
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Octavius_Casar_Augustus Augustus Christi Christus Chri- Pontio_Pilato Caligltla Claudius Olto Galba Tltus_Vespasiauus Nerva
Extrahierte Ortsnamen: Italien Christi Bethlehem Jerusalem Jerusalem
Kap. Z. Geschichte Deütschlandes. 167
§. 6. Nachmals haben die Römer beständig gegen
die Deutschen, theils unglücklich , theils glücklich Krieg
geführet, und sie unter ihde Bothmäßigkeit zu bringen
gesucht, welches ihnen aber nicht gänzlich gelungen ist.
Zur Zeit des römischen Kaisers Augustus wurde Va-
rus nach Deutschland geschickt, welcher aber vom Ar-
minius oder Herrmann, dem Heerführer der Cheruscer,
mit dem die deutschen Fürsten sich verbanden, in West»
phalen gänzlich geschlagen wurde.
Der zweytc Abschnitt.
Von der Geburt Christi bis auf Carl
den Großen.
§.- I.
den ersten Jahrhunderten nach der Geburt Christi
war Deutschland in viele kleine Staaten zerthei-
let, die kein gemeinschaftliches Oberhaupt hatten. Nach
dem Untergänge des abendländischen römischen Kaiser-
thums entstunden 6 Hauptnationen, nämlich die Schwa-
den und Allemannen, Franken, Friesen, Sachsen, Thü-
ringer und Bayern. Diese waren zwar Heiden, hatten
aber weit vernünftigere Grundsätze in der Religion, als
die Griechen und Römer.
§. 2. Gegen das Ende des siebenden Jahrhun-
derts wurde ihnen von dem irländischen Bischof Kili-
an, den beyden Engländern Suidbert und Ewald, und
von Ruprecht von Worms etwas von der christlichen
Religion bekannt gemacht. Im achten Jahrhundert
wurde diese Bemühung durch Corbian aus Chartres,
und noch mehr durch Winfried aus England fortgesetzt,
' v i 4 welcher
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Augustus Herrmann Carl Christi Ewald Ruprecht_von_Worms Winfried Winfried
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland West» Christi Deutschland Sachsen Bayern England
Aap. 7- Geschichte von Spanien. 249
ansehnlich, und die Wolle sehr fein, vortrefflich und weich.
In Andalusien und Asturien giebt es vortreffliche Pfer.
de, wie auch Maulesel. In Andalusien werden die
wilden Stiere gefangen, welche bey den Sttergefechten
gebraucht werden. Was die Religion anbetrifft: so ist
die christliche Lehre schon im 1 Jahrhundert ln Spanien
bekannt worden. Im 16 Jahrhundert fand die evange-
lische Lehre viele ioo heimliche Anhänger in Spanien,
insonderheit in Sevilla und Valladolid; allein sie wur-
den durch das Jnguisitionsgerichtbald vertilget. Die-
ses Gericht ist 1478 vom Könige Ferdinand, Catholicus
genannt, eingeführet worden, und erstrecket sich auf
Ketzer, Juden und Mauren; ist aber heut zu Tagebil.
lig und behutsam. Fremde Protestanten haben, wenn
sie sich ruhig halten, von demselben nichts zu besorgen,
vielmehr erhalten sie von diesem Gericht Recht und
Schutz, wenn sie von jemand der Religion wegen ange-
tastet werden. Sonst wird die römisch katholische Reli-
gion in Spanien nur öffentlich geduldet.
Die Geschichte von Spanien.
Der erste Abschnitt.
Von den oltefteit Zeiten.
§. 1.
Spanien in den alleraltesten Zeiten schon be-
wohnt gewesen seyn müsse, erhellet daraus, weil
die P hönicier die südüchen Küsten der Handlung wegen
Ä 5 besah.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]