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1. Die Weltgeschichte - S. 18

1835 - Mainz : Kupferberg
18 Israeliten. v.t.g^ Simon, behaupten sich während der verwickelten Streitig- keiten der syrischen Herrscher eine Zeit lang als Hohepriester und Statthalter in Palästina. Simon's Sohn, Johannes 130. Hyrkanus macht sich ganz unabhängig, und dessen Sohn Aristvbulus nennt sich König (107), stirbt aber durch Grausamkeit verhaßt. Unter Alexander Jannäus, dem Bruder des Aristvbulus, bricht durch die Pharisäer Bürgerkrieg aus (92—86), und dessen Söhne Hyrkanus Ii. und Aristvbulus Ii. streiten mit die Herrschaft. Hyrkanus, Anfangs unglücklich, 64. wird durch die Entscheidung des herangerufencn Pompejus Hohepriester und Ethnarch, aber den Römern zinsbar; sein Bruder, gefangen nach Rom geführt, entflicht später, und die Römer unterdrücken seine wiederholten Unruhen in Judäa ( 57—54.). 48. Antipater, der Jdumäcr, wird durch 6ae8k»i-Procu- rator, so wie nachher seine Söhne Herodes und Phasälus durch Antonius Tetrarchen von Palästina. Antigonus, des Aristvbulus Sohn, bemächtigt sich noch auf kurze Zeit des jüdischen Thrones,' und verdrängt den mißhandelten Hohe- priester Hyrkanus, wird aber selbst durch den von Römern 37. unterstützten Herodes besiegt und mit seiner männlichen Familie vertilgt. Die verschiedenen Religionssecten der Pharisäer, Sadducäer und Essäer bilden sich immer mehr aus, gewinnen in ihrer Anmaßung immer mehr Einfluß, und treten sich immer schroffer gegenüber. In Jerusalem ein hoher Rath von siebenzig Personen — Synedrinm, zunächst gegen die Willkühr der Herrscher; in den Landstädten kleinere Synedria, die zugleich den religiösen Cultus beaufsichtigen. Synagogen seit 444 v. Ch. G. Viii. Von den Herodiancrn bis zur Zerstörung Jerusalems, von 57 v. Ch. G. bis 70 I. n. Ch. G. (717—823 u. R. E.) * Römisches Zeitalter. Das wiederhergestellte Reich verliert durch politische Theilungen und inneren Zwie- spalt alle selbstständige Kraft, und findet in wiederholten Empörungen seinen Untergang.

2. Die Weltgeschichte - S. 107

1835 - Mainz : Kupferberg
Karl Marteil. Muhamedaner. 107 Baiern und Friesen, stirbt 714. Sein Sohn Karl entflieht n.c.g. seiner Stiefinutter Plcktrudis, siegt gegen die Neustrier bei Cambra!, zwingt der Plcktrudis Pipins Schätze nv, ernennt 717. (¿rotar Iv. zum König, schlägt die Sachsen und abermals die Neustrier bei Soissons 7k 9 z eben so die Baiern und Aleinnn-- nen, und von dem Herzog Endes von Aquitanien zu Hilfe gerufen, die in Spanien und Gallien eingedrnngenen Mn ha- me d an er*) bei Poitiers; er besiegt noch Friesen, Burgunder 732. und Sachsen, — Karl Martell Dux et Princeps Francorum, “) Mu h am ed, zu Mekka in Arabien 57t. n. Ch. G. geboren, aus dem Stamme Koreisch und dem Geschlcchte Haschem, vermählt als Kaufmann mit der reichen Kadidscha, faßt in der Einsamkeit den Plan, die getrennten Araber, die noch meistens dem Sabäismus ergeben waren, durch %ciue neue Religion zu vereinen. Im Jahre 6n u. Ch. tritt er ass Prophet auf, und verkündet den Islam (selbstverlaugnende Ergebung zu Hiytt),. Mit seinen wenigen Anhängern, den M os l e m in (Gläu- bigen), durch seinen eignen Stamm aus Mekka vertrieben, flieht er nach Ja.treb (Medinah), — Heg ira den 15. Jul. 622; aber Siege, die er akàld' erkämpft, vermehren schnell seine Anhänger; Mekka 629 erobert, und bei'seinem Tode 652 ist ihm ganz Arabien unterworfen (seine Aus- sprüche und Offenbarungen im Koran gesammelt). Seine Nachfolger (Chalifen) sind: Abu-Bekr, erobert Persien (der letzte Sassanide fällt 651), und dringt bis zum Indus. Unter Omar wird Syrien, Phönicien, Judäa und Aegypten erobert (durch Khaled und Amru 654 —644); unter Othman und Ali die Nordküste Afrikas (644—661). Darauf folgt die Dynastie der Ommijaden bis 750. Damask Resi- denz. Konstantinopel wiederholt belagert. Empörungen; Religionspar- teien. Erst unter Walid l. (705—715) neue Eroberungen: Armenien, ein Theil von Kleinasieu, Spanien (durch den Feldherrn Musa Sieg bei Xeres 711 gegen die Westgotheu). Aber unter dem Chalifen He sch am wird der Statthalter Abderrhaman von Karl bet Poiticr» 732 geschlagen. Nach vielfältigen inneren Verwirrungen folgt 750 die Dynastie der Abbasiden; nur Abderrhaman gründet sich in Spanien (Cordova) 756 ein unabhängiges Chalifat. Noch später entstehen eigne Reiche zu Bagdad und zu Kairo. Harun-al-Raschid (786—809) tritt noch mit Kraft auf, besiegt die Griechen, erobert Cypern, unter- drückt Empörungen rc., aber nach ihm Verfall des Reiches durch innere Zerrüttungen.

3. Die Weltgeschichte - S. 17

1835 - Mainz : Kupferberg
Israeliten. 17 v.c.t. Zorobabel's und Josua's Führung. Der Tempel zu Jerusalem 535. durch die Erlaubniß des Dareios ungeachtet der Samaritaner wieder hergestellt. Hohepriester neben den persischen Satrapen, — 478. Esra, Nehemia. Förmliche Trennung der Samaritaner von 336. den Juden; ihr eigener Tempel auf dem Berge Garizim bei Sichem. Alexander der Gr. empfangt die Huldigung des jüdischen 332. Landes unter dem Hohepriester Jaddua. Darauf wechselnde Herrschaft der Seleukiden und Ptolemäer. Ptolemäos I., des Lagos Sohn, erobert Jerusalem 312. und führt viele Juden nach Alexandria, — Uebersetzung der Septuaginta des A. T. ins Griechische. Antigonos von Syrien bemächtigt sich des Landes von 311—301. Darauf bleibt es den Ptolemäern zinsbar von 301—203, wo es Antiochos der Gr. von Syrien wieder ein- nimmt und seinen seleukidischen Nachfolgern von 203—167 hinterläßt. * Hohepriester und Ethnarchcn erkaufen sich ihre Würden von den schwachen syrischen Königen, daher innere Streitig- keiten und Parteien. Antiochos Epiphanes führt griechische Sitten ein, 170. erobert das empörte Jerusalem, und erregt durch seine Grau- samkeiten (Ausrottung der jüdischen Religion) den Aufstand der Makkabäer. Vii. Von den Makkabäern bis zu den Her odiane rn, von 167 bis 37 v. Ch. G. (587—717 n. R. E.) * Letzte heldenmüthige Anstrengungen der Israeliten, vorzüglich der Makkabäischen Familie, für ihre Unab- hängigkeit. Parteien im Innern. Einfluß der Römer. Der Priester Matathias, aus dem Stamme der Mak- kabäer, widersetzt sich dem Götzendienste, fällt im ersten Jahre 166. des Aufstandes gegen die Syrer; eben so sein Sohn Judas Makkabäus, der das erste Bündniß mit den Römern schließt. Die Brüder des Judas, nämlich Jonathan und 2

4. Die Weltgeschichte - S. 19

1835 - Mainz : Kupferberg
Israeliten. 19 Herodes der Gr. als König im Besitze von ganz Judäa, 37. gewinnt den Antonius sowie den Augustus, veranlaßt durch Grausamkeiten und Anhänglichkeit an die Römer Verschwö- rungen und Unruhen, mordet seine in Rom erzogenen Söhne Alexander und Aristobulus, stirbt, nachdem in seinem vorletzten Jahre Christus geboren worden. Seine Söhne: Archelaus, Philippus und Antipas theilen sich als Tetrarchen und Ethnar- chen in das Land; aber Archelans, durch Tyranneien verhaßt, wird von Augustus nach Vienna verwiesen, sein Land römische Provinz zu Syrien unter Procuratoren (Pontius Pilatus 27—36 n. Ch. G. wegen Grausamkeiten verwiesen). n.c.g. Philippus stirbt; sein Land fällt an Syrien, später an 34. Agrippa I., einen Enkel des Herodcs (von Aristobulus), der nach der Verweisung des herrschsüchtigen Antipas als 41. König ganz Palästina erhält, aber schon 44 n. Ch. stirbt, worauf das Ganze als römische Provinz unter Procu- ratoren mit Syrien vereint. Unter Agrippa Ii. (König) bricht der Unwille der ^Z?' Juden in allgemeine Empörung gegen die Römer aus. Fl. Vcspasianus, von Nero gesandt, bezwingt Galiläa, und sein Sohn Titus belagert, erobert und zerstört das in Parteien zerrissene, unglückliche Jerusalem; die jüdischen Länder ver- 70. kauft. Wiederholte Empörungen der zurückbleibenden Juden— Aelia Capitolina an Jerusalem's Stelle durch Adrianus; erst 133. der tapfere Feldherr Julius Severus unterwirft das Ganze nach dreijährigem verzweifeltem Kampfe; darauf die Juden in alle Welt hin zerstreut. Nach dem Erile die hebräische Sprache mit Chaldaismen gemischt; die Poesie unbedeutend. Propheten treten nicht mehr auf; Maleachi seit 450 v. Ch. der letzte. — Nach Jerusalem's Zerstörung bilden sich allmälig mehre gelehrte Schulen unter den Juden, die sich mit Sammeln der mündlich überlieferten Gesetze und der Erklärung derselben beschäf- tigen; daher der Talmud mit der Mischnah und Gemarah. Fl. Josephos, Pharisäer aus Jerusalem, von Vespaslsnu« in Galiläa gefangen genommen, hat in griechischer Sprache den jüdischen Krieg und die jüdischen Antiquitäten beschrieben. 2*

5. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 73

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Bonifatius. 73 sollten den Heiden den Weg zu Christo weisen. Er selbst durchzog das germanische Land und predigte ohne Unterla, grndete christliche Ge-meinden und setzte Bischfe der sie, lie Kirchen erbauen und errichtete Klster, unter denen ihm das zu Fulda das liebste ward. War der Ort ausgewhlt, an dem ein Kloster erstehn sollte, so Das Kloster, kamen Mnche mit allerlei Werkzeug herbei. Mit Axt und Sge fllten sie die Baumriesen des dichten Waldes oder hoben Grben aus und leiteten das Wasser des Sumpfes ab. Dann brachen sie Steine und schleppten sie herzu, brannten Ziegel und lschten Kalk. Um einen vierseitigen Hof, an dessen Seiten der berwlbte Kreuz-gang hinfhrte, wurden die Klosterkirche und verschiedne andre Ge-bude errichtet. Die ganze Anlage wurde mit einer schtzenden Mauer umgrtet. War das Kloster fertig, so hrten die Leute der Gegend gar oft das Glcklein der Kirche erklingen, das die Mnche bei Tag und Nacht zum Gottesdienste rief. Des Sonntags wandelten sie selbst zur Kloster-kirche, lauschten der Predigt und dem schnen Gesnge. Aber die Kuttentrger waren nicht nur fromme Beter. Wenn sie am Morgen aus der Klosterpforte traten, so schritten die einen zu den Htten der Umwohnenden und redeten zu ihnen von Gott und dem Herrn Jesus, andre zogen mit Pflug und Egge aufs Kloster-feld, wieder andre gingen aus, um Wege und Brcken zu bauen oder im Walde Bume zu roden. Im Klostergarten gruben unterdes fromme Brder das Erdreich um, pflanzten Kohl, steckten Bohnen und Rben, Verschnitten und pfropften die Obstbume. In der Klosterschule unterwiesen manche die Knaben benachbarter Leute im Lesen, Schreiben und in der lateinischen Sprache. Endlich saen gelehrte Mnche in ihren einsamen Zellen und schrieben Bcher ab, andre schmckten Kirche und Kreuzgang mit Bildern und geschnitzten Holzflguren, die den Heiland und seine Jnger darstellten. Kam ein Wanderer des Weges, so nahmen ihn die Mnche freund-lich auf und gaben ihm Herberge; ward jemand von Krankheit befallen. so fand er im Kloster liebevolle Pflege. Bald merkten die Germanen, da von diesen Sttten reicher Segen fr sie ausstrmte, und die Zahl der Christen wuchs bestndig unter ihnen. &,tc #7. (W : - v.*- >, yvw l\\ h hx- ^ %; "j } . ' ' J . 7 ; -

6. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 98

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Dritter Zeitraum. tt8 unklugerweise, der mildern Oberherrschaft der Ptolemäer zu entzie- bcn und hielten es mit den Seleuciden, was ihnen großes Unheil bereitete. So begünstigten sie einen Einsall Antiochus des Gro- 218 ßen in Judäa, und büßten es schwer, nachdem er wieder vertrie- den worden. Antiochus Iv. Epiphanes eroberte Jerusalem 170 und die Hohepriesterwürde ward durch seinen Geldgeiz käuflich. Da er aber die Juden mit der griechischen Bevölkerung durch Ein- führung des Heidenthums verschmelzen wollte, den Tempel zu Je- rusalem durch unreine Opfer entweihete und den olympischen Ju- piter in selbigem aufstellte, erhob sich die Priesterschaft durch die fanatische Wuth des Volkes unterstützt, zu einem unerwarteten Widerstande und das unbedeutende Palästina ward 100 Jahre lang frei durch die Heldenfamilie der Makkabäer. Der Priester Matta thias, aus diesem Stamme entsprossen, wagte es zuerst mit einer Schaar Getreuer, die er in den Gebirgen wersammelte, ros ¡>en Syrern offenbaren und glücklichen Widerstand zu leisten. Grö- ßer als er war sein Sohn Judas Makkabäus, der, nach dem baldigen Tode seines Vaters, seine Glaubensgenossen zu einer wil- 105 den Tapferkeit begeisterte. Der syrische Anführer Apollonius blieb im Gefechte; ein Sieg bei Seran und ein zweiter bei Emaus überlieferte dem unerschrockenen Judas Jerusalem, wo er das Fest der Tempelweihe stiftete, und von des Antiochus Epiphanes Nachfolger, Antiochus V. Eupator, denn ersterer starb 164 v. 101 Ch., erlangte er bereits Freiheit der Religion. Ein Bündniß mit den Römern sicherte das angefangene Werk, und obgleich Ju- das in einem Gefechte fiel, so hielt doch sein Bruder Jonathan die heilige Sache seiner Nation aufrecht. Er erneuerte das Bünd- niß mit oen Römern, benutzte geschickt die innere Zwietracht Sy- riens, so daß ihn Alexander Balas zum Statthalter von Palästina und zum Hohenpriester ernannte. Diodotus ließ ihn 143 durch List fangen und tödten, aber Simon, ein anderer Bru- der Jonathans, ward durch einen Volksbeschluß zum Fürsten, Ethnarch, und zum Hohenpriester erwählt, und wußte sich so zu behaupten, daß Syrien seine Erhebung genehmigte, mit einem mäßigen Tribute zufrieden war, und bei einem nochmals gescheiter- ten Versuche zur Unterwerfung die gänzliche Unabhängigkeit Ju- iss däa's anerkannte. Simon kam um mit zween seiner Söhne durch den ungezügelten Ehrgeiz sei nesschwiegersohnes Ptolemaus; den- noch erreichte dieser sein Ziel nicht, denn Johannes Hyrka- 135 nus, ein nachgelassener Sohn Simons, trat an dessen Stelle. Er , erweiterte sein Reich durch die Eroberung von Samaria und die Bezwingung der Jdumaer, die er zur Annahme der mosaischen 109 Religion nöthigte. Macht und Reich wurden durch ihn so wohl befestigt, daß nach seinem Absterben sein Sohn Aristobulus den - io? königlichen Titel annehmen konnte. Er war ein Wütherich gegen seine Mutter und seine Brüder, deren einer, Alexander

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 97

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Palästina. 97 Thron des immer tiefer sinkenden jreichs, Alexander Balas P146; Demetrius H. Nicator; er ward vertrieben 145; Antio- chus Vi. Entheus *jf* 144; Diodotus f 144; Antio- chus Vii. Su detes, 139; Demetrius Ii. regierte zum zweiten male, f 126; S eíeuf uá V. *t 125 ; Antiochus Vilf. Gry pus wird 115 gezwungen das Reich mit Antiochus Ix. (j^ieenus zu theilen; ersterec ch 97; ihm folgt Seleukusvi. Epiphanes; wird verjagt 93 und ein blutiger Kampf erhob sich unter seinen 4 Brüdern Antiochus Xi., Philipp, De- metrius Iii., und Antiochus Xii. Des verderblichen Ha- dersmüde beriefen die Syrer Tigranes, König von Armenien. Er stellte die ersehnte Ruhe und Ordnung wieder her, vereinigte 8s Syrien mit Armenien und gewahrte selbigem einen 17jährigen »• rh. Frieden, bis er, durch seinen Schwiegervater Mithradates, Kö- nig von Pontus, mit den Römern in Krieg verwickelt ward. Lu- cullus vertrieb ihn aus Syrien, der Seleucide Antiochusxiii. «8 gelangte dort zur Regierung, aber Po mp ejus entsetzte ihn bald wieder, indem er selbigem gegen Bezahlung nur den kleinen Bezirk Kommagena ließ, und verwandelte Syrien in eine römische Pr ovinz. Griechische Sprache und Bildung waren daselbst zwar 64 heimisch geworden, doch vermischt mit der üppigem Sittenlosigkeit der dortigen Bevölkerung beschleunigte sie nur innere Gehaltlosigkeit und daraus entspringende Schlaffheit um so unaufhaltsamer. Palästina blieb, seit Cyrus, der persischen Herrschaft un- terworfen bis zu deren Untergang durch Alexander den Großen. Nur 42,360 Männer mit ihren Familien, meist aus den Stam- men des Königreichs Juda, benutzten die den Juden ertheilte Er- laubnis von Babylon nach Jerusalem zurückzukehren und den Tempel neu zu erbauen, der jedoch erst unter Darius Hystaspis szg vollendet ward. Neben einem persischen Statthalter gebot über die Juden ein Hoherpciester, welcher sich allmahlig auch eine 5es weltliche Gewalt zu gewinnen wußte. Jaddua bekleidete zur Zeit Alexanders des Großen diese Würde. Der Geist kleinlicher Grübeleien hatte sich der Juden wahrend ihres Aufenthalts in Ba- bylon bemächtigt, darum artete auch ihre Gesetzgebung und Re- ligion in einen leeren Formeldienst aus. Nach Alexanders Tode kam Palästina unter des neuen Königs von Aegypten, Ptolemäus Lagi, Botmäßigkeit, welcher eine jüdische Colonie nach Alexandrien ver- pflanzte, die sich durch Gelehrsamkeit auszeichnete, denn die Ueber- setzung des alten Testaments in das Griechische ist wahrscheinlich von ihr ausgegangen. Die jährlichen Reisen der Juden zum Pa- schafeste nach Jerusalem, wo jeder eine Abgabe an den Tempel ent- richten mußte, harten dort einen Schatz aufgehäuft, wie er selbst unter Salomo nicht vorhanden gewesen; eine verführerische Lockung für habsüchtige Eroberer. Bei den häufigen Kriegen zwischen den Königen von Aegypten und von Syrien suchten sich die Juden, 7

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 99

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Palästina. 99 Iannäus, sein Nachfolger ward. Drei Religionssekten hatten 104 damals schon wirksamen Einfluß auf die Bildung und Gesinnung ».« der Menge. Die Pharisäer, d. i. die Abgesonderten, hingen kleinlich genau nicht blos an den geschriebenen, sondern auch über- lieferten Gesetzen Mosis, glaubten an eine Vorherbestimmung des Schicksals, an eine Fortdauer nach dem Tode und an das Da- seyn von Engeln. Sie hatten viele Anhänger und standen bei dem gemeinen Volke in großem Ansehn. Die Sadducaer, d. i. die Milden, leugneten alle Dogmen der vorigen und waren bei den Vornehmen und denen, welche sich für aufgeklärt hielten, beliebt. Die Essäer endlich, die Ursache ihres Namens ist nicht bekannt, führten ein strenges, mönchisches Leben, und hatten wenig Anhän- ger. Die Pharisäer haßten den König Alexander und erregten einen Bürgerkrieg, den er aber durch Miethstruppen unterdrückte. Bei seinem Absterben hinterließ er zwei Söhne, Hyrkanus 11. und Aristo bulus, für welche seine Gemahlin Alexandra die Regent- schaft übernahm und von den viel geltenden Pharisäern geleitet 70 wurde. Nach ihrem Tode kam es zwischen ihren Söhnen zu einem verderblichen Bruderkriege, bei welchem sie endlich den Po mp ejus, <yt in Syrien, zum Schiedsrichter machten. Er entschied für Hyr- kanus, den er zum Ethnarchen und Hohenpriester ernannte, doch unter einem römischen Befehlshaber; der Nation legte er eine Kopfsteuer auf und den Aristobulus schickte er mit seinen beiden Söhnen, Alexander und Antigonus, als Gefangene nach Rom. Judäa stand von nun an unter römischer Botmä- ßigkeit. Antipater aus Jdumäa, der Vertraute Hyrkanus, schloß sich eng an die Römer an, denn sein Plan, mit Verdrän- gung der m akk ab ä i sch e n D y n a sti e die seinige empor zu he- den, keimte für die Zukunft. Darum unterstützte er die römischen Heere eifrigst bei einigen Versuchen zu ihrer Vertreibung; darum bewog er, mit richtiger Beurtheilung, den Ethnarchen Hyrkanus sich für Julius Cäsar zu erklären, als der Krieg zwischen ihm und Pompejus unvermeidlich ward und in der Schlacht bei Pharsa- lus zu Gunsten des erstem ausschlug. Casar bestätigte den Hyr- 48 kanus in seinen Würden und ernannte Antipater zum Statthalter von Judäa; die Macht lag dadurch ganz in seinen Händen. Der Tempelschatz war früher durch Crafsus geplündert worden und nach Cäsars Ermordung mußte Palästina 900 Talente an Eassius be- 44 zahlen, wahrend er in Syrien verweilte. Da sich auch hierbei der geschmeidige Antipater den Römern zu empfehlen suchte, reichte ihm ein gewisser Malichus Gift. Doch Her ödes, Antipaters Sohn, vollendete das begonnene Werk. Er erschmeichelte sich die Gunst des Antonius, welcher ihn, nebst seinem Bruder Phasa- lus, zu Tetrarchen ernannte. Ein Aufstand, welcher nach des Antonius Entfernung wider Herodes ausbrach, trieb ihn nach Rom, wo ihn der Senat zum Könige der Juden erhob. Ströme 407

9. Geschichte der Römer - S. 241

1836 - Leipzig : Baumgärtner
241 begann schon die Belagenrng, als ihm des Hyrkanus Parthei die Thore öffnete. Dessen Gegner aber besetzten den Tempel, der auf einem Felsen erbaut und von hohen Mauern eingeschlossen einer Citadelle glich, und vertheidigten sich auf das hartnäckigste. Im dritten Monat der Belagerung wurde der Tempel mit Sturm erobert und über zwölf- tausend Juden verloren dabei ihr Leben. Hierauf besuchte Pompejus, aus Neugierde, das Allerheiligste des Tempels, das nur der Hohepriester betreten durfte, ließ aber die goldenen Gefäße und den Tempelschatz von 2000 Talenten (2,316,000 Thlr.) unberührt, und befahl die Reinigung des Tempels, der durch das Blut so vieler Erschlagenen entweiht worden war. Den Hyrkanus ernannte er nun zum Hohenpriester und Fürsten mit dem Titel Ethnarch, den Juden legte er Tribut auf und führte den Aristobul mit seinen Söhnen als Gefangene nach Rom, von wo sie jedoch wieder entwischten und große Unruhen erregten. Eben war Pompejus auf seinem Zuge nach Arabien, wo er neue Eroberungen machen und bis an die Küste des östlichen, noch von keinem römischen Feldherrn gesehenen Oceans Vordringen wollte, einige Tagereisen von Jerusalem entfernt, als er zu seiner und seines Heeres Freude die Nachricht vom Tode des Mithridates empfing. Daher gab er Arabiens Eroberung auf und zog nach Pontus, wo seine Gegen- wart nöthiger war. Mithridates hatte inzwischen zur Ausführung seines großen Planes, sein Heer nach Italien zu führen, Panticapaum, einen europäischen Handelsplatz an der Mündung des asowschen Meeres, jetzt Kertsch an der Straße von Fredosia, eingenommen, allein sein Heer, zum Kriegs- dienst gezwungen, war ihm nicht mehr ergeben und die Städte, denen er drückende Abgaben auflegte, zum Abfall geneigt. Das erste Bei- spiel gab Phanagoria, eine Stadt auf der Halbinsel Krimm, welches des Königs Besatzung zurückschlug; viele Städte thaten dasselbe. Dazu kam noch die Verrätherei des eigenen Sohnes; sein Liebling und bestimmter Nachfolger Pharnaces trachtete ihm nach dem Leben. Der alte gebeugte König verzieh dem ruchlosen Sohne. Dieser setzte aber seine Meuterei fort und gewann die Armee, welche ihn mit to- bendem Geschrei zum König verlangte. Als Mithridates zu der Menge herauskam, verließen ihn seine Garden und tödteten sein Roß; er selbst rettete sich in ein Haus. Vom Söller herab sah der Verlassene zu, wiepharnaces als König bekränzt wurde, wozu die Soldaten in der Eile statt des Diadems einen breiten Bast aus einem Tempel herbeiholten. Da keiner der Boten, die dem Mithridates persönliche Sicherheit aus der Flucht beim Pharnaces auswirken sollten, zurückkehrte, so nahm der 16

10. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 74

1855 - Heidelberg : Winter
. 74 §. 77. Das Harren der Völker. erschien. Dagegen war diese Erkenntnis durch Uebersetzung des alten Testaments in die griechische Sprache auch den Heiden zugänglich ge- worden, und Manche, denen ihre Götter weder Trost noch Hilse gewähr- ten, flüchteten sich in das Heiligthnm Israels. Durch die ganze Masse der Völker gieng ein Verlangen nach Erlösung und Erneuerung, welche sie nach allerlei dunkeln Weissagungen von einem großen König erwarteten, der aus dem Orient kommen werde, und dem alle huldigen müßten, welche wünschten, daß es ihnen wohlgehe. Aber ihre Hoffnung, wie selbst die der meisten Juden, gieng eben ans einen weltlichen König, und nur die glaubenstreuen Israeliten erwar- teten in dem Gesalbten den Trost Israels und den Heiland der Welt, den Stifter eines auch die Heiden umfassenden Friedensreiches. Denn die Zeit war nun erfüllet, wo der Held „Schiloh" kommen sollte: „das Scepter war von Juda entwendet worden." Nachdem der Maccabäer Simon das Land Judäa im Jahre 142 vom Joche der Syrer befreit hatte, folgte sein Sohn Johannes Hyr- v.chr. kan Ns und diesem seine Söhne Aristobulus, der den Königstitel an- nahm, und Alexander Jannäus. Unter den Söhnen des letzteren entstand ein Streit um die Thronfolge, der den damals gerade in Asien befindlichen Pompejus veranlaßt, selbst nach Jerusalem zu kommen, wo er Hyrkanll. als römischen Lehcnsfürsten einsctzte, den Aristobul ll. aber als Gefangenen nach Rom mitnahm. Der schwache Hyrkan wurde von Cäsar in seiner Würde bestätigt, er- hielt aber in dem Edomiter Anti pater einen Procurator zur Seite, welcher mit seinen Söhnen Phasaöl und Her ödes die Zügel der Re- gierung in die Hand nahm. Als in einem Aufstande Anti pater vergiftet worden war, machte sich A ntigonu s, der Sohn Aristobul's Ii. mit Hilfe der Parther zum König. Aber Herodes,*) der selbst nach Rom gegangen war, wußte es bei *) Stammtafel des Hauses Herodes. Antipas. A n t i p a t e r. ___________A_______________________________ Phasael. Herodes, König f3n. Chr. Archelaus. Herodes Anttpas. Alexander. Aristobulus. Philippus. (Matth. 14,1). f 6. +6. (Matth. 14,3). Herodeö Agrippa I. Herodias. König b 44 (Apost. G. 12.) (Matth. 14,3.) Herodes A g r i p p a Ii. .-s 90. (Apost. G. 25.)
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