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1) In Vollbürgergemeinden. Die Vollbürgergemeinden ziem-
lich zusammenhängend zwischen Formiü in Latium und dem süd-
lichen Etrurien und zwischen Meer und Apennin; die übrigen
Bollbürgergenieinden zerstreut.
2) In Gemeinden, die ini Verhältniß der Unterthänigkeit
standen. Die letzten zerfielen wieder in drei Klassen:
a) die Gemeinden latinischen Rechtes, die nur privatrechtlich
(in Handel und Verkehr, Erbschaftsangelegenheiten re.) den Ge-
meinden der Vollbürger gleichgestellt waren und ihre eigene Ver-
waltung durch Diktatoren oder sogenannte Aedilen hatten. Die
Inhaber von Gemeindeämtern waren römische Vollbürger.
b) Die Gemeinden ohne eigene Verwaltung, denen ein von
Rom bestellter Präfekt Recht sprach.
e) Die Soeii oder die Gemeinden nicht latinischen Rechts,
die bald mehr bald weniger politische Rechte ausübten, nach be-
sonderen mit Rom abgeschlossenen Verträgen.
Zweite Abteilung.
Das Zeitalter der außer italischen Kriege und Erobe-
rungen 264—133 v. Ehr.
Erster Abschnitt.
Kriege im Westen. Rom inrd Carthago. (264—201.)
1. Der erste pmüsche Krieg (264—241).
Carthago's günstige Lage. Die Carthager semitischen Stam-
mes, mehr ein Handels- als ein politisches und militärisches Volk,
Söldnerwesen. Sie standen damals auf der Höhe ihrer Machff
bildeten den größten imb reichsten Seestaat der damaligen Welt,
beherrschten die Nordküste Afrika's, Sardinien und Corsika und
theilweise Sieilien. Ihre zwei zwar gewählten aber wahrschein-
lich lebenslänglichen Suffeten, ihnen zur Seite zwei Senate, wo-
von der eine ans den Geschlechtern, der andere aus den reichsten
Bürgern genommen war. Waren Suffeten und die beiden Se-
nate uneinig, so wurde die Volksversammlung befragt. Kampf
der Syraknsaner und Carthager um Sieilien. Während die Ur-
sache des ersten punischen Krieges in der Eifersucht und in dem
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Extrahierte Ortsnamen: Latium Etrurien Rom Sardinien Corsika
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1) In Vollbürgergemeinden. Die Vollbürgergemeinden ziem-
lich zusammenhängend zwischen Formiü in Latium und dem süd-
lichen Etrurien und zwischen Meer und Apennin; die übrigen
Vollbürgergemeinden zerstreut.
2) In Gemeinden, die im Verhältniß der Unterthänigkeit
standen. Die letzten zerfielen wieder in drei Klassen:
a.) die Gemeinden latinischen Rechtes, die nur privatrechtlich
(in Handel und Verkehr, Erbschaftsangelegenheiten re.) den Ge-
meinden der Vollbürger gleichgestellt waren und ihre eigene Ver-
waltung durch Diktatoren oder sogenannte Aedilen hatten. Die
Inhaber von Gemeindeämtern waren römische Vollbürger.
d) Die Gemeinden ohne eigene Verwaltung, denen ein von
Rom bestellter Präfekt Recht sprach.
e) Die Socii oder die Gemeinden nicht latinischen Rechts,
die bald mehr bald weniger politische Rechte ausübten, nach be-
sonderen mit Rom abgeschlossenen Vertrügen.
Zweite Abtheilung.
Das Zeitalter der außeritalischen Kriege und Erobe-
rungen 264 -133 v. Ehr.
Erster Abschnitt.
Kriege im Westen. Rom und Carthago. (264—201.)
t. Der erste punische Krieg (264—241).
Carthagv's günstige Lage. Die Carthager semitischen Stam-
mes, mehr ein Handels- als ein politisches und militärisches Volk,
Söldnerwesen. Sie standen damals auf der Höhe ihrer Machff
bildeten den größten und reichsten Seestaat der damaligen Welt,
beherrschter: die Nordküste Afrika's, Sardinien und Corsika und
theilweise Sieilien. Ihre zwei zwar gewählten aber wahrschein-
lich lebenslänglichen Suffeten, ihnen zur Seite zwei Senate, wo-
von der eine aus den Geschlechtern, der andere aus den reichsten
Bürgern genommen war. Waren Suffeten und die beiden Se-
nate uneinig, so wurde die Volksversammlung befragt. Kampf
der Syrakusaner und Carthager um Sieilien. Während die Ur-
sache des ersten punischen Krieges in der Eifersucht und in dem
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Extrahierte Personennamen: Carthago
Extrahierte Ortsnamen: Latium Etrurien Rom Rom Sardinien Corsika
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niola (St. Domingo) und von den Vereinigten Staaten drohen-
den Gefahren.
2. Zu Portugal gehören außer den von den Portugiesen
zu Europa gerechneten Azoren und Madeira, den gerühmten
Gesundheitsstationen,
a) in Afrika die noch unter der Herrschaft der nahen Sahara
stehenden Inseln des grünen Vorgebirges, Niederlassuu-
gen an der Küste von Guinea, Mozambique u. a., große
Länderstrecken, ohne den Segen europäischer Kultur. —
b) In Asien ist die große indische Herrschaft zusammenge-
schrumpft auf die beiden Städte G oa und Diu in Vorderindien^
einen Theil der Suudaiusel Timor und Macao*) an der chine-
fischen Küste.
In Amerika hat Portugal die Herrschaft über das gewaltige
tropische Stromgebiet des Maranhon nicht (wie Spanien die
seinige) durch die französische Revolution, während der Brasilien
die Zuflucht der portugiesischen Königssamilie, sondern durch die
Zwistigkeiteu des Könighauses Braganza eingebüßt.
§. 3. Die Apeninnenhalbinsel.
Das Königreich Italien.
Die mittlere und vermittelnde der drei südeuropäischen Halb-
inseln (vgl. Vorderindien), mit den umliegenden größern und
kleinern Inseln 5500 Qm. Näher als jene Halbinseln dem Her-
zen Europas und in enger Verbindung mit ihm durch ihre zwi-
schen dem 25. und 31. Meridian vom innern Alpenbogen um-
schlossene, zum Theil in ihn hineingewachsene Wurzel, den
Schwerpunkt Italiens, seitdem die Deutschen die Erbschaft
der Kelten und Römer im Alpen- und Pogebiete angetreten.
Von hier erstreckt sich die Halbinsel, in Gestalt und Richtung**)
von dem die Alpen an Länge erreichenden Apennin (demrück-
grat Italiens) abhängig in fast parallelen Küstenlinien, durch-
schnittlich 25 Meilen breit südöstlich in das Mittelmeer, zuletzt
in eine kleinere vom Gebirge ab- und Griechenland zugewandte,
und in eine größere nach Afrika gerichtete Halbinsel gespalten***),
*) Auf einer kleinen Insel in der Nähe von Cangtong. Früher als
einzige Verbindung Europas mit China von großer Bedeutung.
**) In der Nähe des 30. Meridians Venedig, Rom, Lilybäum (Marsala).
***) Plin. N. H. 8, 21: grerniurn terrarurn cornrnercio patens undique
et tarnquarn ad juvandos mortales avid e in mariaprocurrens. cl
37, s. f.
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Extrahierte Ortsnamen: Portugal Europa Afrika Niederlassuu- Guinea Mozambique Asien Timor Amerika Portugal Spanien Brasilien Braganza Italien Europas Italiens Italiens Griechenland Afrika Europas China Venedig Rom
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Inxtf) die leichte Verbindung mit dem Hinterlande (Paß der
Bocchetta f. u.) mächtig genug, um Venedigs Herrschaft über die
Poebene eben so zu verhindern, wie später Venedig die Mailands,
bis nach langen Wirren aus den einander berührenden vermit-
telnden Berglandschaften der Westalpen und des ligurischen
Apennin (Piemout) die erstrebte politische Einheit des heutigen
Königreichs Italien mit der Hauptstadt Rom erwuchs*).
Neben der gemeinsamen Sprache**), Religion und Regierung
unausgeglichene, auf der Gestalt des Landes, dem Boden, dem
Klima, der Lebensweise der verschiedenartig gemischten Bevölke-
ruug und ihrer Geschichte beruhende Gegensätze zwischen Nord
und Süd; sie traten im alten, von der gallischen Provinz im
N. und der Provinz Sicilien im S. eingeschlossenen Italien un-
ter dem Einflüsse des ver sacrum, unter der planmüßig mit Hülfe
der Militair-Colonieen centralisierenden Herrschaft Roms und
.der Institution der Sklaverei znrück.
Der Apennin scheidet das continentale Oberitalien von der
eigentlichen Halbinsel.
1. Oberitalien. Ursprünglich zum größten Theile eine
tiefe Seitenbucht des adriatischen Meeres zwischen den steilen
hohen Alpenrändern und dem allmählich ansteigenden Niedern
Kamm des Apennin. Aus ihr traten (bei Padua) als Inseln
schön bewaldete Trachytberge (die Euganeen) hervor. Durch
Po, Etsch und die zahlreichen kleinern Gebirgsflüsse Ausfüllung
der Bucht mittels der Schuttmaffen der Gebirge von Rimini
(Ariminum) bis Aquileja. Noch heute wächst hier das Land
schneller in das seichte Meer hinaus: daher unter dem Niveau
der Pomündungen liegende Marschen und Sümpfe, Lagunen und
Lidi. Ravenna einst am Meere (darum als Residenz der
weströmischen Kaiser nicht so gefährdet wie Rom). Nirgends in
Europa ist die Veränderung der Flußläufe so groß wie an der
Westfeite des Karst im Uferlande des Jsonzo: Aquileja wäre
auch ohne Attila durch das Verschwinden von Fluß und Hafen
*) Die Mittel und Wege, das zerstückelte Deutschland und das zer-
stückelte Italien zu einigen, dem Charakter beider Völker entsprechend, ganz-
lich verschieden.
**) Ueber Italiens Grenze hinaus hat sich die Sprache im romanisch
gebliebenen Kanton Tessin erhalten, in die Tyroler Alpen ist sie besonders
durch die Handelswege von Venedig her über das Etschthal vorgedrungen.
In der Sprache ist auch noch die frühere Herrschaft Venedigs über die Ost-
küste des adriatischen Meeres erkennbar.
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Extrahierte Personennamen: Attila
Extrahierte Ortsnamen: Venedigs Mailands Italien Rom Nord Provinz_Sicilien Italien Roms Oberitalien Oberitalien Padua Rimini Rom Europa Deutschland Italien Italiens Tessin Venedig
173
Christentum abzuschaffen und die alte heidnische Religion wieder herzustellen. Er begünstigte die Juden aus Hafs gegen die Christen und befahl die Wiederherstellung des Tempels zu Jerusalem, welche aber durch ein Wunder verhindert wurde. Er zog gegen die Neuperser, siegte bei Ctesiphon, ward aber auf dem Rückzuge wahrscheinlich durch den Pfeil eines Christen tödlich verwundet.
Jovianus 363—364, von dem Heere zum Kaiser ausgerufen, nahm die Verordnungen gegen die Christen zurück; er trat an die Perser den gröfsten Teil von Mesopotamien ab. Nachdem er auf dem Rückwege aus dem Feldzuge gegen die Perser gestorben, wählte das Heer
Valentinianusl. 364—375. Er gab den Osten des römischen Reiches, der den unaufhaltsamen Angriffen der Barbaren ausgesetzt war, seinem Bruder Valens (regierte von 364—378).
Von nun an bleibt das Reich, wenn man von Theodosius absieht, der nochmals das Ganze vereinigte, in ein östliches und westliches geteilt.
Die Grenze des römischen Reiches wurde von germanischen Völkerschaften überflutet, von Franken, Burgunden und Alemannen, gegen welche Valentinian persönlich zog und dem Rheine entlang die alten Kastelle wieder herstellte. Durch seinen Feldherrn Theodosius besiegte er die aus den schottischen Gebirgen herabkommenden Picten und Scoten und eroberte das südliche Schottland, welches als neue Provinz nach ihm Valentia benannt wurde. Er starb in Pannonien, aus dem er die Quaden vertrieben hatte, 375.
Um das Jahr 375 begann die Völkerwanderung, eine all- 375 gemeine Bewegung germanischer Stämme, die schliefslich zur Gründung germanischer Reiche auf römischem Boden führte. Valens nahm die von den Hunnen, einem nach Westen drängenden Nomadenvolke mongolischer Abkunft, (bzw. von Alanen und Ostgoten) bedrängten Westgoten in Mösien auf; aber sie empörten sich gegen die Ungerechtigkeiten römischer Statthalter, drangen in Thracien ein, wo sie 378 bei Adrianopel den Valens schlugen, der selbst mit dem gröfsten Teile seines Heeres umkam.
Nach Valentinianus I. Tode herrschte im Reiche unter den sich einander bekämpfenden Gegenkaisern große Verwirrung.
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Jerusalem, welche aber durch ein Wunder verhindert wurde. Seine Strenge gegen den Bischof Athanasius. Er zog gegen die Neuperser, siegte bei Gtesiphon, ward aber auf dem Rückzuge, wahrscheinlich durch den Pfeil eines Christen
tödlich verwundet.
Jovianus 363—364, von dem Heere zum Kaiser aus-o-erufen, nahm die Verordnungen gegen die Christen zurück; er trat an die Perser den gröfsten Teil von Mesopotamien ab. Nachdem er auf dem Rückwege aus dem Feldzuge gegen die Perser gestorben, wählte das Heer
Valentinianus I. 364—375; er gab den Osten des römischen Reiches, der den unaufhaltsamen Angriffen der Barbaren ausgesetzt war, seinem Bruder Valens (reg. v. 364—378). Von nun an blieb das Reich, wenn man von Theodosius absieht, der nochmals das Ganze vereinigte, in ein östliches und westliches geteilt.
Die Westgrenze des römischen Reiches wurde von germanischen Völkerschaften überflutet, von Franken, Burgunden und Alemannen, gegen welche Valentinian persönlich zog und dem Rheine entlang die alten Kastelle wieder herstellte. Durch seinen Feldherrn Theodosius besiegte er die aus den schottischen Gebirgen herabkommenden Pikten und Skoten und eroberte das südliche Schottland, welches als neue Provinz nach ihm Valentia benannt wurde. Er starb in Pannonien, aus dem er die Quaden vertrieben hatte, 375. . 375
Um das Jahr 375 begann die Völkerwanderung, eine all- 375 gemeine Bewegung germanischer Stämme, die schliefslich zur Gründung germanischer Reiche auf römischem Boden führte. Valens nahm die von den Hunnen, einem nach Westen drängenden Nomadenvolke mongolischer Abkunft (resp. von Alanen und Ostgoten) bedrängten Westgoten in Mösien auf; aber sie empörten sich gegen die Ungerechtigkeiten römischer Statthalter, drangen in Thracien ein, wo sie 378 bei Adria- 378 nopel den Valens schlugen, der selbst mit dem gröfsten Teil seines Heeres umkam.
Nach Valentinianusl. Tode herrschte im Reiche unter den sich einander bekämpfenden Gegenkaisern große Verwirrung.
Theodosiu# 379—395; er vereinigte 394 wieder das 394 ganze römische Reich. Die Goten drangen unter ihm bis nach Constantinopel vor; er wufste sie durch friedliche
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14
nehmeren. Die keilförmige Schlachtordnung („der hauende Eberkopf14) ohne Reserven war die herrschende. Der Kriegsgesang [barditus) hat vielleicht durch ein keltisches Wort, welches schreien bedeutet, dem Volke den Namen gegeben.
Die Königsherrschaft tritt bei den verschiedenen Stämmen zu verschiedenen Zeiten auf, meist da erst, wo sich schon gröfsere Gebiete gebildet haben: so Marbods Reich. Anlässe zu dieser Wandlung waren Parteikämpfe im Innern, Verteidigungskriege gegen aufsen, Eroberungen und Niederlassungen in der Fremde. Die Wahl des Königs geschah durch die Gemeinde aus einem bevorzugten Geschlecht (daher Kuning), Erblichkeit. Die Attribute der immerhin beschränkten Königsgewalt waren die Heerführung, die Leitung der Volksversammlung, Verbindung mit dem Priestertum, Vorsitz im Gericht, Ernennung aller Beamten, umfassender Grundbesitz. Das Verhältnis zwischen dem König und seinem Volk war das der Treue und Huld.
Erst durch die gröfsere Einheit und Kraft, die das Königtum brachte, ward ein erfolgreicher Angriff deutscher Völker gegen das römische Weltreich möglich.
\
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Seine Strenge gegen den Bischof Athanasius. Er zog gegen die Neuperser, siegte bei Ctesiphon, ward aber auf dem Rückzuge, wahrscheinlich durch den Pfeil eines Christen tötlich verwundet.
Jovianus 363—364, von dem Heere zum Kaiser ausgerufen, nahm die Verordnungen gegen die Christen zurück, trat an die Perser den gröfsten Teil von Mesopotamien ab. Nachdem er auf dem Rückwege aus dem Feldzuge gegen die Perser gestorben, wählte das Heer
Valentinianus I. 364—375; er gab den Osten des römischen Reiches, der den unaufhaltsamen Angriffen der Barbaren ausgesetzt war, seinem Bruder Valens, reg. v. 364—378. Von nun an blieb das Reich, wenn man von Theodosius absieht, der nochmals das Ganze vereinigte, in ein östliches und westliches geteilt.
Die Westgrenze des römischen Reiches wurde von germanischen Völkerschaften überflutet, von Franken, Burgun-den und Alemannen, gegen welche Valentinian persönlich zog und dem Rheine entlang die alten Kastelle wieder herstellte. Durch seinen Feldherrn Theodosius besiegte er die aus den schottischen Gebirgen herabkommenden Pikten und Skoten und eroberte das südliche Schottland, welches als neue Provinz nach ihm Valentia benannt wurde. Er starb in Pannonien, aus dem er die Quaden vertrieben hatte, 375. 375
Um das Jahr 375 begann die Völkerwanderung, eine all- 375 gemeine Bewegung germanischer Stämme, die schliefslich zur Gründung germanischer Reiche auf römischem Boden führte. Valens nahm die von den Hunnen, einem nach Westen drängenden Nomadenvolke mongolischer Abkunft (resp. von Alanen und Ostgoten) bedrängten Westgoten in Mösien auf; aber sie empörten sich gegen die Ungerechtigkeiten römischer Statthalter, drangen in Thracien ein, wo sie 378 378 bei Adrianopel den Valens schlugen, der selbst mit dem gröfsten Teil seines Heeres umkam.
Nach Valentinianus I. Tode herrschte im Reiche unter den sich einander bekämpfenden Gegenkaisern grolse Verwirrung.
Theodosius 379—395; er vereinigte 394 wieder das 394 ganze römische Reich. Die Goten drangen unter ihm bis nach Constantinopel vor; er wufste sie durch friedliche
Herbst, historisches Hilfsbuch, I. (Ausg. f. Gymn. 10. Aufl.) 13
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
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