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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erster oder Elementar-Kursus - S. 71

1835 - Weilburg : Lanz
71 A. Europa im Allgemeinen. find 16) die Mineralquellen. Auch Salpeter, Alaun, Vitriol und Schwefel sind hinreichend. §. 21. Die Eintheilung Europa's nach natürlichen Grenzen (§. 130 d. Einl.) ist ziemlich willkürlich. Gewöhn- lich theilt man dasselbe in West- und Ost-Europa. Eine Linie, vom Nordkap durch den bottnischen Meerbusen und die Ostsee bis zur nördlichen Spitze hes adriatischen Meeres gezo- gen , bildet die Grenze. Alles Land, das westlich von derselben liegt, gehört zu West», das östlich ^legene zu Ost-Europa. Wohl ist der östliche Theil der größere, ^er westliche aber der bevölkertste. — Bei der weitern Eintheilnn^trird am passend, sten auf die Hauptgebirge und die größten inla»dischen Meere, b. h. auf die Pyrenäen, Alpen und Karpathen, dann die Nord- und Ostsee, Rücksicht genommen. A) West-Europa begreift daher: L die pyrenäische Halbinsel, oder 1) Portugal. 2) Spanien; Ii. die Alpenländer, oder 1) Süd-Alpenland — Ita- lien, 2) West-Alpenland r=z Frankreich, 3) Nord- Alpenländer — Helvetien und Deutschland; Iii. die Nordsee-Länder, oder 1) Säd-Nordseeländcr = Belgien und Holland, 2) West-Nordseeländer — das britische Reich oder die Inseln Großbritan- nien und Irland, 3) Ost-Nordseeland — Dänemark; Iy. die Ostsee-Länder, oder 1) Nordwest-Ostseeländer — der schwedische Staat oder Schweden und Norwegen. v) Ost-Europa umfaßt: I. die Ostsee-Länder, oder 1) Ost-Ostseeland r=r Rußland, 2) Süd-Ostseeländer Preußen und Polen; Ii. die karpathischen Lander, oder 1) Nord-Karpathen- land — Galizien, 2) Süd-Karpathenländer — Ungarn, die Türkei und Griechenland.

2. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 112

1852 - Koblenz : Bädeker
I 112 Die Türken vor Wien. neuerte Bedrückung der Protestanten veranlaßten eine Verschwörung ungarischer Magnaten gegen die deutsche Herrschaft, welche jedoch entdeckt und mit der Hinrichtung der (4) Häupter derselben bestraft wurde. Die wichtigste Folge derselben war, daß der Kaiser eine Ab- änderung mit der ungarischen Verfassung vornahm, indem er die Würde des Palatinus aufhob und einen Deutschen zum Statthalter ernannte. Dies rief einen neuen Aufstand hervor, an dessen Spitze sich Graf Emmerich Tökely stellte. Zu spät suchte der Kaiser durch Herstellung der alten Verfassung und der Religionsfreiheit die Ge- müther zu beruhigen; Tökely wandte sich an den Sultan um Hülfe. Dieser, zugleich vom französischen Gesandten aufgereizt, schickte den Großvezier Kara Mustapha mit mehr als 200,000 Streitern gegen Wien 1683. Aber Graf Rüdiger von Stahremberg vertheidigte (mit 21,000 M., theils Linientruppen, theils Bürgern) die Hauptstadt, bis ein deutsch-polnisches Heer unter Anführung des Polen-Königs Johann Sobiesky zum Entsätze herbeikam, das türkische Belagerungs- heer in die Flucht schlug und so das Schicksal Oesterreichs und Deutschlands entschied. Ungarn, wo Tökely's Anhang rasch abnahm, wurde durch Karl von Lothringen größtentheils vom türkischen Joche befreit und ein Reichstag zu Preßburg (1687) übertrug dem öster- reichischen Manns-Stamme die erbliche Thronfolge. Nachdem die Kämpfe zwischen Oesterreich und den Türken während 150 I. aus ungarischem Boden ausgefochten worden, brachen Karl von Lothrin- gen, Prinz Ludwig von Baden, der Kurfürst von Baiern und Prinz Eugen von Savoyen in Bosnien und Serbien ein und setzten den Krieg mit solchen: Glücke fort, daß man nach der Einnahme der Hauptfestung Belgrad schon an eine Theilung der türkischen Provin- zen gedacht haben soll. Aber Frankreichs Politik und namentlich der 3. Raubkrieg Ludwig's Xiv. verhinderte die Vertreibung der Türken aus Europa. Doch der glänzende Sieg des Prinzen Eugen von Savoyen bei Zentha, wo der Sultan über die Theiß gehen wollte (1697), führte den Frieden zu Carlowitz 1699 herbei, in wel- chem der Kaiser Siebenbürgen, welches der Großfürst (schon 1696) an ihn, als seinen Schntzherrn, abgetreten hatte, behielt; von Un- garn blieb den Türken nur der Theil auf den linken Ufern der Maros und der Theiß, so daß auch das früher (vor 1526) zu Un- garn gehörende und in diesem Kriege wiedereroberte Slavonien bei Oesterreich blieb.

3. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 26

1901 - Leipzig : Teubner
26 I. Begründung des brandenburgisch-preußischen Staats. Mannesstamme der Habsburger. Siebenbürgen wurde von der Türkenherrschaft befreit. Die Siege Ludwigs von Baden bei Salankemen (gegenüber der Mündung der Theiß in die Donau) 1681 und des Prinzen Eugen von Savoyen bei Zenta (a. d. Theiß südlich von Friede von Szegedin) 1697 zwangen den Sultan im Frieden von Karlowitz (bei Karlowitz 1699. Belgrad) Ungarn (mit Ausnahme des Banats), Siebenbürgen und Slavonien an Österreich abzutreten. Durch diesen gewaltigen vierzehnjährigen Krieg war das österreichische Donaureich gegründet. Für den großen Sieg bei Wien erholte sich Ludwig Xiv. an dem ohnmächtigen Spanien, dem er, nachdem er es zum Kriege gereizt, in raubt°Spmüin *)ett Niederlanden die starke Festung Luxemburg wegnahm. Der Friede Luxemburg mit Spanien und ein zwanzigjähriger Waffenstillstand mit dem Reiche 1684- überließen Ludwig Xiv. Luxemburg und den Raub der Reunionen. Der Große Jetzt löste der Große Kurfürst seine Verbindung mit Ludwig Xiv., Äurfssöonennt ^er M durch das Potsdamer Edikt gereizt fühlte. Unter schmerzlichem Frankreich lese. Verzicht auf den Erwerb Pommerns schloß er mit Schweden ein geheimes Schutzbündnis und verließ die Seite Dänemarks, gegen dessen Hamburg^gegen Überfall er die Freiheit Hamburgs schützte. Die Spannung mit Frank-die Dänen 1686.reich führte am 22. März 1686 zum Abschluß eines Bündnisses Bündnis mit zwischen Österreich und Brandenburg, das dem Kaiser einen Österreich 1686. ^reuen Bundesgenossen gab, der fast ein halbes Jahrhundert zu ihm Trugvolle hielt, bis der Undank des Kaisers in der Jülichschen Sache die Ver-^schlestschen^ bindung löste. Dieses Bündnis, das der Kurprinz für nötig hielt, Frage kam aber nur durch eine Regelung der schlesischen Frage zu stände, bei der der Gr. Kurfürst hintergangen wurde. Er verzichtete auf feine schlesischen Erbansprüche gegen Abtretung des Kreises Schwiebns. In einem geheimen Revers verpflichtete sich aber der Kurprinz — wozu ihm die rechtliche Befugnis in jeder Hinsicht fehlte — den Kreis nach feiner Thronbesteigung gegen eine Geldentschädigung an Österreich „Retradition" zurückzugeben. Dies geschah 1695. Damit lebten aber wegen der Un-von Schwiebns Gesetzlichkeit des ganzen Handels die 1686 von Österreich thatsächlich anerkannten schlesischen Erbansprüche wieder auf. Die zunehmenden Übergriffe Ludwigs Xiv. führten noch in demselben Jahre zum Abschluß des gegen ihn gerichteten Augsburger Bündnis^!686. Bündnisses, das den Kaiser, Spanien, Schweden, Bayern, die fränkischen, sächsischen, dann auch die oberrheinischen Fürsten und Kurpfalz vereinigte. Die Wahl des verräterischen Straßburger Bischofs W. v. Fürsten-Die Kölner berg znm Kurfürsten von Köln ward durch Kaiser und Papst aufgehoben 8fra0c' und der gegen ihn gewählte bayrische Prinz Joseph Clemens bestätigt. Wilhelm m. Wichtiger als alle diese Bündnisse war, daß Wilhelm Iii., der ©nglandfäs. entschlossenste und tüchtigste Gegner Ludwigs Xiv., die Herrschaft seines Oheims und Schwiegervaters Jakobs Ii. von England, der im Einverständnis mit Ludwig Xiv. sein Land wieder katholisch machen wollte,

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 322

1868 - München : Lindauer
322 Bayern unter Karl Theodor. Ludwig Xvi von Frankreich um Vermittlung gewendet hatte. Als Friedrich Ii eine an den Wiener Hof schriftlich erlassene Abmahnung nicht befolgt sah, ließ er (im Juli 1778) seine Truppen in Böhmen einrücken. Maria Theresia sah den Krieg so ungerne, daß sie nach einigen Märschen imb unbedeutenden Scharmützeln (im August) ihren Minister Thugut an den König nach Kloster Braunau sandte und heimlich, ohne Wissen ihres Sohnes, über den Frieden unterhandeln ließ. Der alte Preußenkönig wwllte nichts aufs Spiel setzen und war zu billigen Vergleichsvorschlägen geneigt; allein Joseph und der ihm ergebene Kaunitz beharrten auf einer Entscheidung durch die Waffen. Im Winter 1778 begann der Krieg auf's neue in Oberschlesien, wurde aber, nachdem (gegen das Ende von 1778) ein Heer der russischen Kaiserin Katharina drohend an Oesterreichs Grenzen erschienen war, vor einem entscheidenden Treffen in den ersten Tagen des März 1779 abgebrochen. Am 7. März 1779 wurde ein Waffenstillstand geschlossen und als- bald zu Teschen ein Congreß eröffnet, dessen Verhandlungen der Entwurf zu Grunde gelegt wurde, den der französische Ge- sandte zu Wien, Baron von Breuteuil, gefertigt und dabei den Vergleichsvorschlag, den Friedrich Ii im abgclaufcnen Jahre im Kloster zu Braunau entworfen, wesentlich berücksichtigt hatte. Die Hauptpunkte des am 13. Mai 1779 Unterzeichneten Friedens waren: Oesterreich erhält von Bayern das Inn viertel, d. i. den von den Flüssen Donau, Inn, Salza und Traun umfaßten Bezirk, gibt alles andere in Besitz genommene Land zurück und entsagt den Ansprüchen darauf; Preußen erhält die Zusicherung der Erbfolge in Ansbach und Baireuth, Sachsen für seine Ansprüche sechs Millionen Gulden und der Herzog von Meck- lenburg das Privilegium, daß seine Unterthanen von seinen Gerichten nicht an das Reichsgericht appellircn dürfen (privile- gium de non appellando). Salzburg, das von älteren Zeiten her eils Millionen meistens aus Rechnungen über Salz forderte, erhielt 430,000 Gulden, und der schwäbische Kreis, der Donauwörth als ehemalige Reichsstadt begehrte, bekam 10,000 Gulden. Die Theilnehmer des Friedens erkannten die Erbfolge der pfälzischen Wittelsbacher in Bayern an und sicherten den

5. Neuere Geschichte - S. 126

1869 - Mainz : Kunze
126 Sieg bei Wagram am 5. nub 6. Juli. Waffenstillstand von Znaym, Friede zu Wien im Oetober. Hauptabtretungen Oesterreichs: Krain, Grätz, Triest, ein Theil Kroatiens und Dalmatiens •— daraus in Verbindung mit dem ehemals venetianischen Dalmatien und Istrien (beide vom Königreich Italien abgetrennt) der Staat der illyrischen Pro- vinzen gebildet; Westgalizien an das Großherzogthum Warschau; Salzburg an Baiern, das dafür Südtyrol an das Königreich Italien, andere Besitzungen an Würtemberg und Würzburg abgiebt. Unterdrückung der Tyroler; Gefangennehmung und Er- schießung Hofers (trotz der Amnestie) 1810. Der Herzog von Braunschweig nach England. Scheidung Napoleons von seliger Gemahlin Josephine, Ver- mählung mit der Erzherzogin Maria Luise, Tochter des Kaisers Franz Ii, durch des Grafen Metternich (früher Gesandter in Paris, dann Stadions Nachfolger) Vermittelung. Der König von Rom (geb. 1811, gest. 1832) der einzige Sohn dieser Ehe. — Oesterreichs Staatsbankerott. Weiterer Zuwachs des Napoleonischen Reiches: 1810 durch den Kirchenstaat (Abführung des Papstes nach Frankreich und Savona) durch Holland, dessen König verzichtete; durch das nörd- liche Königreich Westfalen, Oldenburg und die drei norddeutscher: Hansastädte — einen Landstrich, der von der Lippemiindung bis Travemünde an der Ostsee reichte. V. Gegen Rußland 1812. Die größte und ungeheuerlichste Unternehmung Napoleons, aber auch der Anfang feines Endes. Seit Oesterreichs Fall 1809 waren nur noch zwei Mächte in Europa unabhängig von Napoleon — England und Rußland. Bei der Unmöglichkeit, den Inselstaat selbst mit Erfolg anzugreifen, sollte Rußland überwältigt und, auf dem Wege durch Persien, England in Ostindien angegriffen werden. Allmähliche Lockerung des guten Einvernehmens zwischen den beiden Kaisern. Die Vergrößerung des Großherzogthums Warschau im Wiener Frieden als Anfang der Wiederherstellung Polens, demnach als Feindseligkeit gegen Rußland betrachtet; die Beraubung des Herzogs von Oldenburg, eines Verwandten

6. Neuere Geschichte - S. 97

1869 - Mainz : Kunze
Einfluß und den schwachen König, für das Alleinrecht der katho- lischen Kirche, in vergeblicher Hoffnung aus) Frankreichs Beistand. Kriegserklärung der Pforte an Rußland wegen einer Grenz- verletzung 1768. Das Kriegsglück der Russen nähert die be- sorgten Nachbarstaaten Preußen und Oesterreich einander, nur die russischen Uebergrifse zu hindern und den Türkenkrieg zu endigen. Zweimalige Zusammenkunft Friedrichs Ii und Josephs Ii (römischer König 1764, Kaiser 1765—1790) in Neiße 1769 und Neustadt bei Austerlitz 1770. Die Idee einer Theilung Polens voll Rußland ausgehend, auch von Oesterreich zuletzt angenvmnien 1772. Friedrich erhält das polnische Preußen und das Bisthum Ermeland (das jetzige Westpreußen, mit Ausnahme von Danzig llnd Thorn), ein Stück von Grvß-Pvlen, bald noch durch den Netzedistriet erweitert — zusammen 645 Qm.; -— eine Brücke zwischen Ostpreußen und seinen Stammlanden. Rußland erhält 3500; Oesterreich nament- lich Galizien und Lodomirien, zusammen 2500 Qm. 2. Der Bairische Erbfolgekrieg 1778—1779. Mit Maxiinilian Joseph starb Ende 1777 die jüngere Wit- telsbachsche Linie aus; es erbte der kinderlose Karl Theodor voll Pfalz-Sulzbach. Ansprüche des Kaisers auf bedeutende bairische Territorien, zll deren Abtretung er den neuen Kurfürsten nöthigt. Protest des präsumtiven Erben Karl August, Herzogs voil Pfalz-Zweibrückell unter Friedrichs Anregung ilnd Schutz, der sich mit Sachsen, Rußland und Frankreich verständigt hatte. Ein kurz dauernder Einfall der Preußen in Böhmen, durch Krankheiten und Mangel gehemmt, blieb ohne entscheidenden Zn- sammenstoß. Frankreichs nub Rußlands Vermittlung führte zun: T e s ch e n e r Frieden 1779: Oesterreichs Ansprüche werden durch i Abtretung des Inn Viertels (zwischen Donau, Inn nub Salza, etwa 40 Qm.) abgefunden. Preußens Stellilllg in Deutschland hob sich durch diesen an sich ereignißlosen Krieg bedeutend, noch mehr durch Friedrichs letzte politische Thal, 3. Die Gründung des deutschen Fürstenbnndes 1785. Joseph Ii, seit seiner Mutter Tod (1780) auch Herr der habsburgischen Läilder, mit Rußland im Bund, gewann 1784 Herbst, historisches Hülfsbuch Itt, T

7. Neue Zeit - S. 134

1897 - Stuttgart : Neff
— 134 — verteidigten Szigeth, 71 Jahre alt, starb (1566). Nach dem Pall Szigeths zog das türkische Heer sich zurück, und es wurde ein Friede auf acht Jahre auf Grundlage des status quo geschlossen. (Ueber die türkische Eroberung Cyperns und die Niederlage bei Lepanto s. S. 110.) Grössere und kleinere Grenzüberfälle, meist von seiten der Türken bzw. Siebenbürgens, wiederholten sich während des äusserlichen Friedenszustandes. Die Gefahr eines grossen Türkenkrieges, die infolge der Wahl Maximilians durch einen Teil der Polen (1575) eintrat, verschwand mit dessen baldigem Tode. Schon unter Ferdinand begann die systematische Ansiedelung von Serben („Uskoken“), die steuerfrei blieben, eine Grenzwacht bildeten und gegen Sohl zu Kriegs- diensten verpflichtet waren, im südlichen Grenzgebiet des habsburgischen Ungarn. Die Türkei griff, obwohl 1590 der Friede auf längere Frist erneuert worden war, 1598 wieder an. Als 1595 durch Abfall Sigmund Bathorys, der Moldau und der Rumänen die Türken von schweren Verlusten betroffen worden waren, zog Mohammed Iii. 1596 selbst aus, nahm Erlau und behauptete es in dreitägiger Schlacht bei Keresztes (an der Theiss). Nach einigen Jahren überwiegender Erfolge gestaltete sich der Krieg immer un- günstiger für die Kaiserlichen (1600 Verlust Kanicskus, der Vormauer Steier- marks), auch infolge des Missregiments, der schweren Ausschreitungen der Söldner und der politischen und konfessionellen Bedrückung im habsburgischen Ungarn und in Siebenbürgen, das Bathory 1597 an Rudolf abgetreten hatte. In Siebenbürgen warf sich der Magyare Stephan Böeskay als Fürst auf, indem er-»sich an die Türken anlehnte; er besiegte ein habsburgisches Heer und bestimmte die (zum Teil deutsche) Stadt Kaschau in Oberungarn, der jede protestantische Religionsausübung untersagt und ihr umfassender Besitz an Landgebiet abgesprochen worden war, ihm beizutreten. Ein ungarischer Reichstag ernannte ihn zum Fürsten von Ungarn und Siebenbürgen; bald darauf be- stätigte ihn der Sultan als König von Ungarn-Siebenbürgen. Die Erhebung Böeskays ermöglichte den schon länger erschöpften Türken, obwohl sie durch Aufstände in Kleinasien und einen gefährlichen Krieg gegen das schiitische Persien (Abhas d. Gr. 1586—1628) in Anspruch genommen waren, wieder Fortschritte zu machen. Erzherzog Matthias schloss im Namen seines Bruders Rudolf Anf. 1606 mit den ungarischen Ständen und Böeskay in Wien einen Friedensvertrag, der den Adeligen, den Freistädten und den königlichen Marktflecken, sowie den Grenztruppen freie Religionsübung (d. h. katholische oder lutherische oder calvinistische) zusicherte, den Ständen Aussicht auf Sicherung ihrer Freiheiten bot und Böeskay (f 1610) das Fürstentum Siebenbürgen samt nördlichen und nord- westlichen Grenzgebieten zuerkannte (etwa 2000 Q.-M. gegen 1200 Q.-M. des österreichischen Ungarns). Gegen Ende des Jahres 1606 schloss Matthias einen zwanzigjährigen Waffenstillstand mit den Türken auf der für diese günstigen Grundlage des status quo, aber ohne Verpflichtung zu jährlichem Tribut. Seit 1610 gab es vier ungarische Pa- schaliks: Ofen, Temeswär, Kanicska und Erlau.

8. Neue Zeit - S. 359

1897 - Stuttgart : Neff
359 nen Erfolg durch Ausnützung zu einem wirklichen Sieg zu machen, während Napoleon alles that, um sich für eine neue Schlacht ein entscheidendes Uebergewicht zu sichern, und den Vizekönig von Italien nach dessen Sieg bei Raab an sich zog. Am 5. und 6. Juli erfolgte die mörderische Schlacht bei Wagram, die den Erzherzog zum Rückzug nach Mähren zwang; am 11. Juli wurde der Waffenstillstand von Znaym geschlossen, der ein Drittel des österreichischen Gebiets den Franzosen über- liess und Tirol preisgab. Trotzdem erwehrten sich die Tiroler noch einmal der Feinde, am 15. August zog Hofer zum dritten- mal in Innsbruck ein und übernahm die Regierung des Landes. Dagegen wurden die Vorarlberger im August zur Niederlegung der Waffen gezwungen; gleichzeitig endete ein mit bedeutenden Streitkräften unternommener Angriff der Engländer auf Holland mit einem gänzlichen Misserfolg; nur die Insel Walcheren an der Scheldemündung hielten sie bis Dezember 1809 besetzt. Der Wiener Friede und seine Folgen. Am 14. Oktober 1809, zwei Tage nach dem Mordversuch eines jungen Naum- burgers, Friedrich Staps, auf Napoleon, wurde der Wiener (oder Schönbrunner) Friede geschlossen. Oesterreich musste 85 Millionen fr. zahlen und 2150 Qm mit 31/2 Millionen Ein- wohnern abtreten: Bayern erhielt Salzburg mit Berchtesgaden, das Innviertel und das westliche Hausruckviertel, Russland den Kreis Tarnopol, das Warschauer Grossherzogtum Westgalizien (mit Krakau); aus den bisher österreichischen Gebieten südlich der Save wurde der Staat der illyrischen Provinzen unter der Oberhoheit Napoleons gebildet; Oesterreich war damit vom Meer abgeschnitten. Von anderen jetzt vorgenommenen Besitz- veränderungen waren die wichtigsten, dass Regensburg und Baireuth an Bayern kamen, Südtirol an das Königreich Italien, das Pusterthal an die illyrischen Provinzen, Ulm an Württem- bergr. Tirol musste erst noch unterworfen werden; nachdem der aufgebotenen Uebermacht gegenüber der Widerstand endlich auf- gegeben war, rief Hofer, durch Vorspiegelungen falscher Freunde verleitet, im November seine Landsleute wieder zu den Waffen; durch Verrat gefangen wurde er auf Befehl Napoleons 20. Fe- bruar 1810 in Mantua erschossen. Für Oesterreich hatte der un- glückliche Krieg den völligen Verzicht der jetzt von Metternich geleiteten Politik auf Reformen im Innern, auf Selbständigkeit im Aeussern und 1811 einen Staatsbankerott zur Folge. § 109. Napoleon auf der Höhe seiner Macht; der spanische Krieg. Napoleons gewaltthätiges Schalten. Napoleon, den der Sieg über Oesterreich vollends zum unumschränkten Herrn Mittel-

9. Neue Zeit - S. 409

1897 - Stuttgart : Neff
409 unter Anerkennung der Habsburgischen Dynastie, und zugleich im eigenen Interesse für die inneren Gegner der österreichischen Regierung, andrerseits die den Ungarn feindlichen Stämme für diese Regierung stritten. Nachdem der zum Oberbefehlshaber in Ungarn ernannte Graf Lamberg in Pest ermordet worden war (Ende September 1848), wurde Windischgrätz, der Besieger Wiens, gegen die Ungarn gesandt (Ende 1848); aber Bern jagte die österreichischen und aus der Walachei herbeigerufene russische Truppen aus Siebenbürgen, und Görgei zwang durch seine Siege über Windischgrätz bei Isaszeg- Gödöllö und Waitzen (6. und 9. April 1849) die Oesterreicher zur Räu- mung Ungarns; nun riss Kossuth, gegen den Willen Görgeis, den ungarischen Reichstag indebreczindazuhin, das Haus Habs- burg für abgesetzt zu erklären (14. April 1849). Auf dies hin erbat und erhieltfranzjosephdierussischehilfe; während die Russen unter Paskjewitsch durch die Karpathen in Ungarn und Siebenbürgen ein- drangen, rückte der neue österreichische General Haynau unter siegreichen Gefechten gegen die Theiss vor; der „Gubernator“ Kossuth dankte ab und flob, der neue Diktator Görgei übergab sich und den Rest des ungarischenheeres beivilägos (18. August 1849) bedingungslos den Russen. Diese lieferten die Gefangenen an Haynau aus, der furchtbare Blutgerichte verhängte. Ungarn war eine eroberte Provinz des (von 1851 an wieder absolutistischen) österreichischen Gesamtstaats. Die Niederlage der preussisehen Politik und die Her- stellung des Bundestags. Nachdem Oesterreich mit den innern Geg- nern fertig war, strebte Schwarzenberg, ihm seine frühere Stellung in Deutsch- land wieder zu verschaffen; dazu war die Sprengung der Union nötig, und der preussische König kam ihm hierin bei seiner Abneigung gegen alles, was mit der Revolution zusammenhing, entgegen. Er schloss mit Oesterreich September 1849 das „Interim“, dem zufolge der deutsche Reichsver- weser 20. Dezember 1849 seine Gewalt in die Hände einer aus zwei österreichischen und zwei preussisehen Mitgliedern bestehenden „Bundeszentralkommission“ niederlegte. Als die Wahlen für das Unionsparlament anberaumt wurden, traten Sachsen und Hannover aus dem Verwaltungsrat der Union aus und protestierte Oester- reich, weil der Deutsche Bund noch zu Recht bestehe. Das 20. März 1850 in Erfurt zusammengetretene Unionsparlament nahm den von den verbündeten Regierungen vorgelegten Verfassungsentwurf an und revidierte ihn sofort deren Wünschen entsprechend; aber der preussische König konnte sich zur Bestätigung nicht entschliessen. Ende April lud Schwarzenberg die deutschenregierungen zur Beschickungdes Bundestags ein, unter Protest Preussens, aber mit Erfolg bei den vier andern Königreichen, bald auch bei Staaten, die noch zur Union .gehörten, so Hessen-Kassel. Preussen gab zunächst unter dem Druck Russlands in der Schleswig-Holsteinischen Frage vollends nach, indem es in dem Juli 1850 mit Dänemark geschlossenen Frieden die Herzogtümer sich selbst überliess. Die Schleswig- Holsteiner nahmen den Kampf allein noch einmal auf; sie wurden bei Idstedt (24. und 25. Juli) geschlagen, be- haupteten aber Holstein gegen die Dänen. Oesterreich trat dem von Frankreich, England, Russland und Schweden 4. Juli 1850 aufgestellten (ersten) Londoner Protokoll bei, das die In- tegrität des dänischen Oesamtstaats aussprach, und eröffnete

10. Mittlere und neue Geschichte - S. 385

1877 - Leipzig : Senf
111. Französische Rkvylvlipu uyd deren Folgen. 385 Mann starken Garnison von Komoru am 27. September freien Abzug. Ungarn war bezwungen und verlor seine Verfassung.' Eine neue Organisation der österreichischen Monarchie wurde nun durchgeführt und die Aufhebung der Robot- und Uuterthänigkeitsverhältnisse auf recht erhalten, Croatien aber, sowie Siebenbürgen und die sogenannte serbische Woiwodina (das Banat Temeswar und ein vom südlichen Ungarn zwischen der Theiß und Donau mit Marien-There-sienstadt abgerissenes Stück) wurden als von Ungarn unabhängige Kron-länder hingestellt (wenigstens die beiden erstern auch mit diesem Titel). Den 31. December wurde die Aushebung der Märzverfassung verordnet. Bald darauf, im April 1852, starb der Ministerpräsident, der Fürst von Schwarzenberg, Neffe des Oberfeldherrn der Verbündeten von 1813. Sein Nachfolger war B uol-Sch auen stein. Rußland War von den Erschütterungen des Jahres 1848 unberührt geblieben und forderte jetzt, da Frankreich und England durch die Errichtung des zweiten Napoleonischen Kaiserthums getrennt erschienen, von der Pforte das Zugeständniß des Schutzes über die Bekenner der griechischen Religion auf ihrem Gebiete. Auf eine Weigerung derselben rückte im Anfange des Juli 1853 eine russische Armee in die Moldau und Wallachei. Es gelang den Vertretern der vier übrigen Großmächte: England, Frankreich, Oesterreich und Preußen in Wien nicht, aus der deshalb zusammengetretenen Conferenz die Streitenden zu versöhnen, am 26. September erklärte der Divan an Rußland den Krieg. Während Omer Pascha mit seinen Türken bei Widdin das weitere Vor-dringen der Russen zu hindern suchte, vernichtete der russische Admiral Nachimow bei Sinope am 30. November die türkische Flotte fast gänzlich. Nun liefen auch die englische und französische Flotte ins schwarze Meer ein und den 28. März 1854 erklärte England, mit dem Napoleon verbündet war, an Rußland den Krieg, während Oesterreich zur Beobachtung der Russen eine Armee an der serbischen Grenze aufstellte. Die Russen überschritten mm zwar im Anfange des April 1854 das rechte Ufer der Donau in der Dobrndscha und belagerten Silistria, aber die Aufstellung einer englisch-französischen Armee bei Varna, noch mehr aber die Forderung Oesterreichs, Rußland solle die Donaufürstenthümer räumen, bewirkte den Rückzug der Russen über den Prnth im August 1.854. Während in der Ostsee von den vereinigten Flotten Englands und Frankreichs nichts Bedeutendes erzielt wurde, die Eroberung und Zerstörung von Bomarsund auf den Alandsinseln ausgenommen, landete eine englisch französische Armee aus der Krimm bei Enpatoria am 14. September 1854 und schlug 48
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