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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 219

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
219 L Das Königreich Persien (26,450 Q.-M., 5 Mill. E.) liegt zwischen dem Kaspi-See und dem persischen Meerbusen, und hat, mit Ausnahme des südlichen Küstenstrichs und der Wüste, ein mildes, aber trocknes Klima. Die Perser, von vermischter Herkunft, sind Muhamedaner, (Schiiten) und Hauptfeinde der Türken (Sunniten); im Aeußern erscheinen sie als ein schöner, kräftiger,, gewandter und ausdauernder Menschenschlag. Sie zeichnen sich durch Geist, Verstand (das Schachspiel ist in Persien erfunden), poetischen Sinn, Milde, Tapferkeit, Mäßigkeit und Höflichkeit aus. Aber diesen Tugenden kommen folgende Hauptfehler gleich: Falschheit, Verstellung, Geiz und Eifersucht. Kein noch so feierlicher Eidschwur vermag ihre Habsucht oder ihren Ehrgeiz zu mäßigen. Araber und Türken sprechen mit der größten Verachtung von den vielen Complimenter: und den schönen Worten der Perser. Viele Stämme sind noch Nomaden (Ihlasis); die Angesessenen nennt man Tadschiks. Sie verfertigen vorzügliche Teppiche, Shawls, Säbel, Leder-, Gold- und Silberwaaren. Obwohl in Persien der Islam die herrschende Religion ist, so werden doch auch die Religionen der Parsen, Juden, Christen re. geduldet. In Persien und Beludschistan sollen noch 100,000 Anhänger von Zoroasters Lehre sein; die Moslemin nennen die Feueranbeter in der Regel Guebern, d. i. Ungläubige. — Der Boden, welcher auf künstlichem Wege bewässert wird, liefert neben unsern europäischen Getreidearten viel Obst, guten Wein, prächtige Rosen (Rosenöl) und reichliche Weiden für die Pferde- und Kameelzucht. Auch der Seiden- bau ist ein nicht unbedeutender Erwerbszweig in Persien, welcher noch ergie- biger wäre, wenn die Handelsverbindungen des Landes nach Außen sich günstiger gestalteten und die Sicherheit der Landstraßen von wegelagernden Räubern nicht gefährdet würde. Der Handelsstand ist sonst in Persien sehr geachtet; Geistliche und hohe Beamte verschmähen es nicht, Geschäfte zu machen. Die Perser werden von einem despotischen Herrscher, „Schach", regiert; die Söhne desselben, Mizars genannt, verwalten die Provinzen, wenn sie mündig sind. Alle Unterthanen haben gleiche Rechte und werden nach dem Koran gerichtet. Vor Gericht sollen große Bestechlichkeiten vorkommen und gräßliche Strafen verhängt werden, z. B. Bastonade, Schinden, Spießen, Augenausstechen rc. Die bedeutendsten Städte sind: Teheran, 80,000 E. Schiras, 30,000 E. (Gräber der persischen Dichter Saadi und Hasiz.) Jspahlu, 60,000 E. Tauris am Urmiasee, 100,000 E. Balfrusch nahe am Kaspi-See, 250,000 Einw. Herat, früher ein selbständiger Staat, ist 1851 von den Persern erobert worden. 2. Afghanistan (Kabul) mit Herat (12,160 O.-M., 4 Mill. Cinw.) wird von den nomadisirenden Afghanen bewohnt, welche aus den Hindukuh- bergen gekommen sind, in mehrere Stämme zerfallen und in immerwähren- dem Kriege mit einander leben. Auch hier bauen die Tadschiks" das Land, treiben Gewerbe oder nehmen Theil an dem Handel, welcher durch Kabuls Lage, wo die Waaren von West- und Ostasien aufgestapelt werden und Karawanen von allen Richtungen anlangen oder abgehen, begünstigt wird. Kabul wird vou einem Schach regiert, welcher in Kabul residirt. Kandahar, 80,000 E. Herat, 100,000 E., Fabriken, Mittelpunkt eines ausgebreiteten Handels.

2. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 127

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
127 unterseeischen Telegraphendraht verbunden; derselbe beginnt im äußersten Süd- westen Irlands, auf der im Valentia-Hafen gelegenen Insel Valentia, und endet in der Triniti-Bay der Küste von Neufundland. Innerhalb einer halben Stunde befördert der Kabel eine Depesche von der alten zur neuen Welt und um- gekehrt. Diese Thätigkeit des englischen Volks in allen Zweigen der Gewerbe und des Handels ist auch die Veranlassung zu dem ungeheuren Reichthum, welchen man in England findet. Da aber die Maschinen unzählige Men- schenhände entbehrlich machten und zugleich die Bevölkeruug Englands in den letzten 200 Jahren um 24 Millionen sich vermehrt hat, so ist es begeiflich, daß viele Tausende nur zur Fristung ihres Lebens um einen beispiellos bil- ligen Lohn arbeiten. Dies ist der Grund, warum neben dem unermeßlichen Reichthum in England die entsetzlichste Armuth auftritt. Am schroffsten tritt der Gegensatz zwischen Reichen und Armen in Irland auf. Daselbst findet man wenig Dörfer, aber weitläufige Güter des Adels und der Geistlichkeit, auf denen die Hütten der armen Iren unansehnlich umherliegen. Die vor- nehmen Herrn leben in London, verpachten ihre Güter an die meistbietenden Pächter und diese wieder an Unterpächter, welche dann nach Abzug des hohen Pachtes kaum Kartoffeln mehr erübrigen, sich und ihre Familie zu ernähren. Zu dieser Armuth gesellt sich bei den Irländern noch Rohheit und Unwissenheit. Es ist berechnet worden, daß die Dampfkraft, welche im vereinigten Königreiche setzt verwandt wird, die Kraft von 400 Mill. Menschen ersetzt, d. h. doppelt so viel, als erwachsene Männer auf dem Erdball leben. Das englische Volk ist ans mehreren Stämmen entstanden. Zu den keltischen Urbewohnern, den Briten, gesellten sich die eroberungssüchtigen Rö- mer. Ihnen folgten germanische Stämme, die Angeln und Sachsen, welche 7 Königreiche daselbst errichteten. Diese Heptarchie ward um 827 vereinigt, erreichte unter Alfred d. G. (900) die größte Blüthe und ward 1066 eine Beute der eingefallenen Normannen, welche unter Wilhelm dem Eroberer aus der Normandie herüberkamen. Aus den Sprachen der Briten, Römer, Angeln und Sachsen, Normannen und Franzosen ist die englische Sprache zusammen- gesetzt, welche ihre Abkunft nicht zu leugnen vermag. Der Engländer unterscheidet sich durch seinen Charakter und sein Be- nehmen wesentlich von den andern Europäern; er ist ernst und nachdenkend, gegen Fremde äußerst zurückhaltend, wortkarg, zuweilen trübsinnig, und auf sein Land stolz. Er hält sein Vaterland für das beste und geordnetste, und sieht in politischer Beziehung einigermaßen mit Bedauern auf andere Völker herab. Ueber Alles schätzt er im Leben den Comfort, d. i. Behaglichkeit und Bequemlichkeit, womit Ueberfluß, Reinlichkeit und Zierlichkeit in Nahrung, Wohnung und Kleidung unzertrennlich verbunden sind. Freiheit, strenger Rechtsstnn und Frömmigkeit zeichnen den englischen Städter und Landmann aus. Der Ernst und die Ruhe, welche wir im englischen Charakter vorherr- schend finden, mag neben der Erziehung auch dem eigenthümlichen Klima zuzuschreiben sein. Die feuchte, dicke Luft in England muß auf das Gemüth anders wirken, als der heitere blaue Himmel oder die trockene reine Alpen- lust in Italien und im Alpenland. Dieser Ernst schlägt bei den Englän- dern nicht selten in eine Art von Trübsinn um, den Spleen, welcher sie zu ganz auffallenden Dingen, oft zum ausgesuchtesten Selbstmord verleitet.

3. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 74

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
74 bcn alljährlich für die französische Kavallerie und reilende Artillerie in Hol- stein, Oldenburg, Hannover und Mecklenburg ausgekauft, während die deutsche Reiterei sich durch Ankäufe aus Polen, Rußland uitd Ungarn mit Pferden rekrutirt. Die Bienenzucht wird namentlich in der Lüneburger Haide stark betrieben; die westfälischen Schinken und Hommerschen Gänse sind beliebte und gesuchte Handelsartikel geworden. Sächsische und schlesische Wolle stellt man jetzt über die spanische. B. Die Deute. Von den 46 Millionen Menschen, welche Deutschland bewohnen, ge- hören fts dem germanischen Volksstamme an; diese reden im Norden die nieder- oder plattdeutsche, im Süden die oberdeutsche Sprache. Die letztere kommt dem Schrift- oder Hochdeutschen am Nächsten, welche gegen- tvärtig fast allen Deutschredenden geläufig ist. '/5 der gesammten Bevölkerung sind Slaven, welche in Pommern, Schlesien, Sachsen, Böhmen und Mäh- ren wohnen, verschiedene Namen führen und verschiedene slavische Mund- arten sprechen. Eine halbe Million Juden lebt in den einzelnen Bundesstaateit zerstreut. 23 Mill. Deutsche bekennen sich zur römisch-katholischen Kirche, diese bewohnen vorzugsweise den Süden, während die Protestanten mehr dem Norden angehören und auf 20 Millionen Seelen sich belaufen. Der deutsche Volkscharakter ist im Norden und Süden des Landes nicht ganz gleich. Tie Bewohner des Nordens sind stärker, größer und ruhiger; die des Südens feuriger, energischer und lebhafter. Im Allgemeinen zeichnet sich der Deutsche durch Ernst, Gründlichkeit, Beharrlichkeit und Ge- müthlichkeit vor andern Völkern aus. Deutscher Fleiß und deutsche Treue werden überall anerkannt. Der Teutscken Gelehrftmkeit, Scharfsinn und Ersindungsgeist haben die wichtigsten Entdeckungen herbeigeführt und dem Deutschen in allen Landen die gebührende Anerkennung verschafft. Daß die Deutschen in politischen und kirchlichen Dingen nie einig gewesen, ist eine traurige Wahrheit. Zu den wichtigsten Erfindungen, welche in Deutschland gemacht wurden, sind folgende zu zählen: das Lumpenpapier, das Schieß- pulver, die Buchdruckerkunst, die Erdkugeln oder Globen, die Taschenuhren, das Spinnrad, die Luftpumpe, die Lithographie re. Die größten Astronomen, welche zuerst die Bewegung der Erde gelehrt und bewiesen haben, sind Deutsche gewesen; die meisten Planeten sind von Deutschen entdeckt worden. Die deutsche Industrie ist in allen Zweigen Vortheilhaft bekannt. Schlesische, böhmische und westfälische Leinwand ist anerkannt die beste und solideste; baumwollene und wollene Tücher, Seidenmanufakturen, Eisen- und Stahlwaaren, Teppiche, Spiegel, chirurgische, mathematische und physikalische Iitstrumente wandern oft nach Paris und London, um dann als echt fran- zösische und englische Waaren zu einem recht hohen Preis verkauft und oft in Deutschland wieder eingeführt zu werden. Tie Klaviere und Flügel von Wien, Augsburg, Stuttgart, Prag rc., die Violinen und Blasinstrumente aus Tyrol, Böhmen und Sachsen, die Schwarzwälder Uhren, die Augsbur- ger, Hanauer und Pforzheimer Gold- und Silberarbeiten haben von je im In- und Auslande den verdienten Ruf zu behaupten getvußt. Die Gläser und Fernrohre, welcke gegenwärtig zu Berlin, München und Wien gefertigt werden, können mit Recht über Alles, was bisher auf diesem Gebiete ge-

4. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 214

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
214 die Engländer, im eignen Vaterlande an freie bürgerliche Einrichtungen und religiöse Duldung gewöhnt, tasteten so wenig als möglich die Regierungs- formen, religiösen Gebräuche und Gesetze'der Unterworfenen an, während die Spanier ihre Herrschaft und das Christenthum mit Waffengewalt auf- drangen. Die Hauptbevölkerung des Landes bilden die der kaukasischen Race an- gehörenden Hindus, von deren Religion und Kasteneintheilung schon § 81 die Rede war. Sie sind von mittlerer Größe, zierlichem Körperbau und großer Gewandtheit und Ausdauer. Die ostindischen Gaukler übertreffen die europäischen an Geschicklichkeit und Behendigkeit so sehr, daß ihre Künste dem Europäer wie Zauberstückchen vorkommen. Die Hindus verfertigen mit unvollkommenen Werkzeugen die schönsten Arbeiten und feinsten Zeuge. Der Charakter der Hindus ist sanft und mitleidig auf der einen, grausam und unbarmherzig auf der andern Seite. Während man Kühen, Affen und andern Thieren vollständige Spitäler und Versorgungshäuser baut, kümmert man sich nicht darum, ob die Pariahs, die unreinste Kaste, im Hunger und Elend verkommt. Das Volk, welches seit Jahrhunderten fremden Eroberern gehorchen mußte, hat keinen Sinn für politische Selbständigkeit, und kriecht gegen Mächtige. Der fremde Druck hat Falschheit, List und Tücke im Volke angefacht. Das englische Regiment in Vorderindien ist noch zu neu (seit 1760), als daß es wohlthätig in alle Verhältnisse des Landes hätte ein- greifen können. Aber gar manchen Mißbräuchen hat man bereits gesteuert, insbesondere der früher vom Bramathum gebotenen, jetzt durch die englischen Gesetze streng untersagten Selbstverbrennung der Wittwen; für die geistige, technische und militärische Bildung ist trefflich gesorgt. Das Christenthum macht bei den Hindus nur langsame Fortschritte. Obschon seit 150 Jahren Missionäre bei ihnen thätig sind und die Bibel in die Landessprache über- tragen ist, so zählt man doch erst 80,000 getaufte Hindus. Drei Bischofs- sitze sind bereits in Indien gegründet: in Kalkutta, Madras und Bombay. Obwohl Indien zu den fruchtbarsten und ergiebigsten Ländern der Erde gehört, welches die reichsten und mannigfaltigsten Produkte in allen drei Reichen der Natur bietet, und ein nicht allzu heißes, durch die Passate und Regen gemildertes Klima hat, so steht doch der Ertrag des Bodens mit diesen günstigen klimatischen Verhältnissen in keinem Verhältnisse. Dies rührt hauptsächlich von der unvortheilhaften Bewirthschaftung des Bodens, den mangelhaften Feldgeräthen und der allzu hohen Steuer her. Der Boden wird nur bewässert, nicht gedüngt; denn der Kuhmist ist heilig und zu andern Zwecken bestimmt. Von allem Ertrag muß ferner wenigstens der dritte Theil an die Regierung abgeliefert werden. Jedoch ist die Regierung bemüht, diesen wichtigen Zweig möglichst zu heben, und die Anpflanzungen fremder Gewächse, insbesondere der Theestaude, des Kaffeebaums, des Tabaks, der europäischen Getreidearten haben bereits eine ziemliche Ausdehnung ge- wonnen. Einen besonderen Reichthum des Landes bilden die Urwaldungen mit ihrer riesenhaften Vegetation und ihren großartigen Formen: Tikholz, Farrenkräuter von der Höhe unserer Bäume und Gräser von beinahe doppel- ter Mannshöhe. - (Vergl. § 80.) Der Handel zu Lande, obwohl er durch schlechte Straßen nicht sehr befördert ist, wird von Karawanen betrieben; der Seehandel ist ausschließlich

5. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 224

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
224 2. Kaukasien (7939 Q.-M. und 4,160,000 Einwohner) umfaßt die Landstriche nördlich und südlich vom Kaukasus, wo die Lesghier, Osseten, Mingrelier, Georgier, Tscherkessen und Tschetschenzen wohnen. Die Bewohner des Gebirges sind meist Muhamedaner und widerstanden mit Glück und Ausdauer den russischen Heeren, welche seit einer Reihe von Jahren eifrigst bemüht waren, die Freiheit der tapferen Bergbewohner zu brechen. Als die tapfersten und widerstandsfähigsten Stämme galten die Tscherkessen und Tschetschenzen. 1859 fiel ihr Anführer Schamyl den Russen in die Hände, wodurch die Tscherkessen theils den Russen sich zu unter- werfen, theils auszuwandern veranlaßt wurden. Der Name Tscherkesse soll Wegelagerer bedeuten. Die Bergvölker des Kaukasus treiben vorzugsweise Viehzucht, sind gastlich und verachten die Bewohner der Ebene. Die Tscherkessen zerfallen in mehrere Stämme, welche sich aus einzel- nen Familien entwickelt haben und allmählich zu förmlichen Staaten heran- gewachsen sind. Sie regeln ihre Angelegenheiten nach althergebrachter Sitte, kennen keine geschriebenen Gesetze (die Kunst des Schreibens verstehen nur sehr wenige unter ihnen) und bekennen sich zum Islam. Jeder Tscherkesse hat sein eigenes Haus mit einem Nebenbau, wo der Fremde, sobald man ihn für keinen russischen Spion hält, allezeit die beste Aufnahme findet. Diese Gastfreundschaft üben alle Völker des Kaukasus. Die waffentragen- den Männer sind frei und überlassen den Sklaven oder Leibeigenen, die meist Kriegsgefangene sind, die Bestellung des Ackerbaues, die Hut der Heer- den und die Besorgung der häuslichen Arbeiten. Die Mädchen gehen un- verschleiert und genießen viele Freiheiten; die Frau nimmt den Schleier, ist Eigenthum des Mannes und darf das Haus nicht verlassen. Sie kann den Mann verklagen und sich von ihm trennen, wenn er ihre im Koran ver- zeichneten Rechte antastet. Während die Mädchen zu Hause erzogen werden, kommen die Knaben schon in frühester Jugend zu einem Pflegevater (Ata- lik), damit sie nicht verzärtelt und verzogen werden. Bei diesem lernen sie die Pferde satteln und Waffen führen, begleiten ihn auf allen seinen Zügen, und werden erst durch ihre Verheirathung selbständig. Jeder Stamm ist verantwortlich für seine Angehörigen. Ist ein Tscherkesse von einem Ange- hörigen eines andern Stammes erschlagen worden, so muß der letztere für den Mörder einstehen und die Missethat sühnen. Für den Todtschlag eines Mannes hat er 200, für den Mord einer Frau 100 Ochsen zu ent- richten. Das Urtheil spricht ein Schwurgericht von 12 Personen, wozu die sechs ältesten unbescholtenen Männer aus jedem Stamme gewählt wer- den. Das Urtheil der Geschwornen wird heilig gehalten, und sie haben Gewalt über Leben und Tod, wenn ihr Spruch einstimmig ist. Der vor- sätzliche Mord wird, ohne daß die vom Stamme zu leistende Sühne auf- gehoben wird, mit dem Tode bestraft. Man hängt dem Mörder in solchem Falle einen Stein um den Hals und wirft ihn in's Meer. Tie meisten Vergehen werden durch Strafen gesühnt, welche in Ablieferung von Vieh bestehen. Furcht vor Diebstahl kennt man da nicht, und darum stehen Häuser und Ställe überall offen. Die Tscherkessen sind tapfer und mäßig. Während sie zu Hause Gemüse und Schweinefleisch verpönen und Spieß-

6. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 64

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
64 menschen (Samojeden íinb Kamtschadalen); 6) die Bewohner des Kaukasus, unter denen die Tscherkessen oder Cerkassier und Georgier durch ihre Schön- heit , Tapferkeit und Freiheitsliebe berühmt sind. Neben diesen Völkerschaften sind viele fremde Kolonisten eingewandert, welche außer dem seit 1217 in Livland, Esthland und Kurland ansässigen deutschen Adel über das ganze Kaiserthum verbreitet sind. Nur in dem Gouvernement Astrachan sollen über 100,000 Deutsche in 100 Dörfern wohnen. Das dichtbevölkertste Gou- vernement Rußlands ist Kaluga; hier wohnen 3000 Seelen auf einer Qua- drat-Meile. Die Rusien sind in der Regel untersetzte, starke, aber nicht schöne Leute. Sie lieben berauschende Getränke, Musik, Tanz und Spiel; beson- dere Sorgfalt verwenden sie auf den Bartwuchs. Nationale Belustigungen sind Schaukeln, Schlitteln auf künstlichen Rutschbahnen, Schlittschuhlaufen, Fahren rc. Nächst dem Osterfeste ist die Wasserweihe oder das Iordansfest am Epiphanias-Tage (6. Jan.) ein großes Kirchen- und Volksfest. Die Bäder sind den Russen allgemeines Bedürfniß; nach dem heißesten Schwitz- bade stürzen sie sich in eiskaltes Wasser. Sie sind unwissend, gleichgültig gegen Gefahren und sehr folgsam. Von Gemüthsart sollen die Russen im Innern des Landes gutmüthig, mitleidig und hülfreich sein; die Grenz- bewohner aber werden als heimttickische, habsüchtige und gefährliche Leute geschildert. Der gemeine Russe lebt ärmlich in schmutziger Hütte und nimmt von seinen Vorgesetzten die härtesten Zuchthiebe ruhig hin. Ehrgefühl besitzt er nicht. Der Vornehme, welcher Pracht und Aufwand in Wohnung, Klei- dung und Nahrung liebt, verhängt ohne Mitleid gegen seine Untergebenen und Leibeigenen die härtesten Strafen und Qualen. Geselligkeit geht den Russen über Alles; Ordnungsliebe, Arbeitslust und Reinlichkeit fehlen ihnen. Während sie daheim in Hitze und Kälte, Hunger und Durst munter und unverdrossen sind, haben sie sich im Ausland durch Anmaßung, Unverschämt- heit im Begehren, Gefräßigkeit und viehische Trunkenheit die Verachtung gebildeter Völker zugezogen. Im europäischen Rußland sollen nur 6 Mil- lionen lesen und schreiben können. Die vorherrschende Religion der Russen ist die griechisch-katholische; das sichtbare Oberhaupt der Kirche ist der Czaar, „der Gott der Russen." Sie hat viel Ceremoniel in ihrem Cultus, ge- bietet das Fasten und die Verehrung der Heiligen, und duldet Andersgläubige. Der strenge Standesunterschied, welcher in ganz Rußland herrscht, verschwin- det in der Osterwoche beinahe ganz; der gemeine Russe tritt z. B. am hei- ligen Osterfeste in den Saal seiner Herrschaft und schenkt ihr unter drei- fachem Kusse mit dem Ausruf: „Christus ist erstanden!" ein Ei, woraus er mit dem Gegengruß: „Er ist wahrhaftig auferstanden!" ebenfalls ein Osterei bekommt. Die Centralbehörden des russischen Reichs sind der Reichsrath, der die höchste berathende Behörde ist, der dirigirende Senat, welcher die höchste Instanz in Iustizsachen bildet, der heilige Synod als die höchste geistliche Behörde der griechisch-katholischen Kirche, und endlich das Staatsministerium, welchem die ausübende Gewalt übertragen ist. Man unterscheidet in Rußland folgende Stände: 1) den Geburtsadel; 2) den Amtsadel, welcher den Beamten nach ihren Verdiensten und Aemtern ertheilt wird, erblich ist und bei feierlichen Gelegenheiten den Vorrang vor

7. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 313

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
313 Mitte, welche auf der äußern Inselreihe von Nell-Guinea bis Neu-Cale- donien ihre Heimath haben. Diese Australbevölkerung ist sehr gering; wo das Christenthum, wie z. B. bei den Negritos, noch feinen Eingang gefunden hat, ist sie in raschem Abnehmen begriffen. Die Ursachen dieser Abnahme sind zunächst in den gegenseitigen Kriegen, in dem feindlichen Zusammentreffen mit den Weißen, in den Krankheiten und Lastern der Europäer, in dem all- gemein verbreiteten Kindermord rc. zu finden. Die Negritos neigen sich in ihrer Hautfarbe und Gcsichtsbilduug den Aethiopiern zu; ihr langes, schwarzes, -seidenartiges Haar nähert sie den Malayen, ihre Sprache den nordamerikailischen Indianern; in Sitten und Gebräuchen gleichen sie aber durchaus keinem unter den bekannten Volks- stämmen. Sie sind groß und schlank gebaut, haben große Köpfe, ein rundes Vorderhaupt, große Augenbraunen, dicke Nasen, volle Lippen, einen großen Mund, keine Vorderzähne, da man sie den Kindern auszieht, keine Häuser und wenig Geräthschaften. Sie scheinen einer höhern Entwicklung ganz un- fähig zu sein, und leben in viehischer Rohheit; sie halten in kleineren Horden zusammen, treiben Jagd und Fischfang, aber keinen Ackerbau. Ueber ihre Religion wissen wir nur Weniges. Sie glauben an ein höheres Wesen, welches in Verbindung mit seinem Sohne alle Tinge geschaffen hat. Diesem Weltschöpser feiern sie im Februar Feste; wer denselben nicht beiwohnt, zieht sich den Haß der Gottheit zu; diese wohnt auf einer Insel und lebt von Fischen, welche auf das erste Wort von ihr aus dem Wasser hervorkommen. Ein Bruder des Weltschöpfers soll die Blattern verbreitet haben, und ein böser Geist Nachts die unglücklichen Wanderer erschlagen und verzehren, wes- halb sie sich auch die Feuerstätte nur mit einer Kienfackel versehen zu ver- lasseu getrauen. Die Polynesier stehen im Allgemeinen auf einer höhern Kulturstufe und haben christliche Prediger nie mit Widerwillen aufgenommen; darum macht auch das Christenthum erfreuliche Fortschritte bei ihnen. Sie trieben von je etwas Ackerbau; Kokospalmen, Bananen, Panis, Bataten waren ihre gewöhn- lichen Anpflanzungen. Jetzt werden schon europäische Getreidearten und Hülsen- früchte gebaut, und einige Sorgfalt auf die Schweinezucht verwandt. Die Polyne- sier werden gewöhnlich als einsichtsvolle, unternehmende, leidenschaftliche, kampf- lustige und grausame Völker bezeichnet. Ihr Element ist das Wasser, wel- ches sie mit ihren Barken kühn nach allen Richtungen hin durchschneiden; daneben sind sie selbst vorzügliche Schwimmer. Ihre Bekleidung ist sehr einfach; sie verstehen Zeuge zu verfertigen und künstliche Matten zu flechten. Eine besondere Freude macht ihnen das Tätowiren, d. h. das Einätzen aller- lei Figuren in die Haut mittelst scharfer Werkzeuge. Ihre Religion ist eine durchaus heidnische und verlangt unzählige Spendungen und grausame Men- schenopfer. Daher war auch Kindesmord, Menschenfresserei, Rachsucht, Falsch- heit, Betrug und Mordwuth bei ihnen etwas Gewöhnliches. Aber nirgends auf der ganzen Erde hat in jüngster Zeit die Lehre Jesu so herrliche Er- folge gefeiert, als bei den Polynesiern. Aus rohen Wilden blüht allmählich ein gesittetes, thätiges und friedfertiges Volk empor. An die Stelle der L-klavenarbeit der Frauen und des Müssiggangs der Männer ist eine ge- regelte, gemeinsame Thätigkeit getreten. Seitdem das Christenthum auf jenen Inseln Eingang gefunden hat, herrscht Eintracht und Zufriedenheit, Thätig-

8. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 145

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
145 früher zum serbischen Königreich, und die Bewohner reden noch jetzt einen Dialekt der serbischen Sprache. Sie lieben ein freies, ungebundenes Hirten- und Jagdleben; der Ackerbau mit seiner Stetigkeit mißfällt ihnen. Man schildert "sie als ein hochherziges, mäßiges und sittenreines Volk ohne Bil- dung. Rache, Leidenschaft und Hinterlist ist ihrem Charakter besonders eigen, wenn sie es mit Feinden zu thun haben. Diese Eigenschaft haben sie in ihren vielfachen Kämpfen mit den Türken bewahrt. An der Spitze des Staates steht gegenwärtig Fürst Nicolaus I., der von Rußland Geldunterstützungen erhält. Vor 1850 war der vom Volke gewählte Vladika oder Erzbischof das Haupt des Staates. Montenegro zählt außer dem Hauptort Cetinje (2000 E.) 116 Ortschaften. 2. Das Königreich Griechenland. (947 Q.-M., 1,329,000 E.) Als die Türken 1453 dem griechischen Kaiserthum durch die Eroberung von Konstantiuopel ein Ende machten, vermochten die Bewohner Griechen- lands dem siegreich vordringenden Feinde nicht zu widerstehen. In der Knechtschaft der rohen Moslemin blieben die Griechen bis 1832, wo es ihnen nach einem heldeumüthigen Freiheitskampfe mit Hülfe von England, Frankreich und Rußland gelang, ein kleines selbständiges Königreich zu grün- den, dessen Krone sie einem baierischeu Prinzen, dem König Otto I., über- trugen (Mai 1832). Es ist nicht zu leugnen, daß die Reu-Griecheu zu den begabtesten Völkern gehören; allein die lange Knechtschaft hat große Entsitt- lichung, Falschheit und Unwissenheit unter ihnen geschaffen. Sie sind leut- selig und schließen sich gern an, theilen ihre Erfahrungen, Schicksale und Ansichten rasch mit und hassen die Despotie und Unterordnung unter Fremde. Dabei sind die Neugriechen von ihren angeboruen Fähigkeiten sehr überzeugt, besitzen viel Nationalstolz, Mäßigkeit und Nüchternheit. Man kaun von ihnen nicht gleiche Arbeitsamkeit und Thätigkeit erwarten, wie von nordischen Bewohnern; sie sind Südländer. Der Bilderreichthum der Sprache, der Verkehr auf öffentlicher Straße und auf dem Markte, die Zurückgezogenheit der Frauen erinnern an orientalischen Einfluß. Tief eingewurzelt ist bei der griechischen Nation das Mißtrauen; keiner traut dem andern, und es gibt nur ein Baud, das Vertrauen erzeugt, das der Verbrüderung. Wenn zwei Männer sich lieben, dann verbrüdern sie sich; eine kirchliche Feier wird angesetzt und die neuen Brüder wählen eine Jungfrau des Ortes, welche sie im Gotteshaus zusammeugibt, während der Priester diesen Bund segnet. Solche Brüder verlassen sich nie; kommt der eine ins Unglück, so bietet ihm der andere sein Vermögen. Einer geht für den andern in den Tod. Acker- bau, Industrie, Handel und Bildung stehen noch auf einer niederen Stufe. Es ist nicht nur die Hälfte des gesammten Flächeninhalts durchaus zum Anbau ungeeignet, sondern auch das kulturfähige Land aus Mangel an Ar- beitskräften uuaugebaut. Getreide muß eingeführt werden. Dagegen werden Corinthen oder kleine Rosinen, Feigen und Südfrüchte, sowie Wein ausge- führt. Die Inselbewohner treiben mehr Ackerbau, Viehzucht und Handel. Die meisten Erzeugnisse der Industrie werden eingeführt. Für den höheren Unterricht ist durch 4 Gymnasien (Athen, Nauplia, Patras und Syra), Cassian, Geographie. 4. Aufl. K)

9. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 282

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
282 nach Amerika kamen, fanden sie nur 3 halbgebildete Nationen vor: 1) die Natchez am Mississippi; 2) die Azteken oder Mexikaner, und 3) die Inka in Peru. Sic trieben einen prunkhaften Götzendienst in riesenhaften Tempeln; die Azteken brachten auch Menschenopfer. Jetzt sind die Natchez ganz ver- schwunden; die andern Indianer aber leben unter der Herrschaft der Weißen nach deren Sitten, treiben Ackerbau und Gewerbe und heißen Indios reäu- cidos oder fideles; diejenigen, welche ihre Eigenthümlichkeiten beibehalten haben und die Oberherrschaft der Weißen anerkennen, werden Indios catequisa- dos, die, welche als Jäger, Fischer oder Krieger frei herumstreifen, Indios bravos genannt. Die Indianer leben in geringer Zahl bei einander. Da sie keine Heerden besitzen, keinen Ackerbau treiben und zur Trägheit hinneigen, so gehen sie, vom unerbittlichen Hunger getrieben, auf Beute aus. Durch das wilde Leben, die fortwährenden Fehden und blutigen Kämpfe sind sie grausam und rachsüchtig geworden. Die Meisten sind wahre Kannibalen, skalpiren ihre Feinde und martern die Gefangenen auf das Schauderhafteste. Die jungen Indianer werden in diesen Gräueln nicht nur thätig unterwiesen, sondern auch angehalten, selbst ohne ein Zeichen des Schmerzes die größten Peinigungen zu ertragen. Während die Männer feiern, müssen die Weiber arbeiten. Der kühnste Krieger wird ihr Führer. Ihre Kriegstänze sollen schaudererregend sein; andere Tänze, womit sie Feste oder einen Frieden feiern, während die Anführer die Friedenspfeife rauchen, sollen nett aussehen. Von den eingebornen Völkern Südamerikas wollen wir nur die bekann- teren anführen. 1) Die Pescherähs bewohnen das Feucrland, sind klein, kupferfarbig und bemalen das Gesicht mit Kohle. Ihr Körperbau ist merkwürdig. Während Brust und Schultern gut entwickelt sind, bleiben Arme und Beine dünn und hager; den Kniemuskeln fehlt die Kraft, und die Arme sind unverhältniß- mäßig lang. Kleine schwarze Augen, breite Nase, stark hervortretende Backen- knochen, sehr schöne Zähne, großer Mund, langes dünnes und schmutziges Haar sind die Merkmale des Kopfes. Ihre Hütten und Kähne zeugen von Einsicht und Kunstfertigkeit. Sie leben von Muscheln, Austern, Fischen und Seehunden. Sie Schwäche ihrer Beine rührt von ihrem beständigen Sitzen und Liegen her. 2) Die Patagonier sind öfter Gegenstand der Besprechung gewesen, weil seit Magelhaen ganz widersprechende Nachrichten von ihnen nach Europa drangen. Patagonien wird von verschiedenen Völkern bewohnt; die Tehuel- bets sind am zahlreichsten, und einige ihrer Stämme zeichnen sich allerdings durch ihre Größe aus. Daß alle Bewohner Patagoniens aber Riesen von 6 — 7' Höhe seien, ist ein Märchen. 3) Die Araukaner in Chile unter 38° und 39° S. Br. haben sich frei erhalten und standen lange iin Rufe, als ob sie eine höhere Bildung besäßen, wie ihre Nachbarn. Wahr ist es, daß sie Ackerbau treiben, bleibende Wohnsitze haben und festen staatlichen Einrichtungen anhangen. Ihre Art Krieg zu führen ist gefürchtet, weil sie vorzügliche Reiter sind und ihre 20' lange Lanze sehr geschickt führen. Sie werden als gastfrei und herzlich ^ ge- schildert. Die Frauen sind Sklavinnen der Männer und müssen arbeiten, während die Männer auf Jagd und Abenteuer ausziehen, Volksversammlungen besuchen oder auch träge im Schatten liegen und rauchen.

10. Zweiter oder höherer Kursus - S. 733

1850 - Weilburg : Lanz
I Das türkische Reich. 733 unter welchem Erzbischöfe und Bischöfe stehen. Die niedere Geistlichkeit ist sehr unwissend, aber rein in Sitten und Wandel und dabei — arm; denn sie lebt nur von den Almosen und milden Gaben der Frommen. Auch die Maro- niten, etwa 200,000, sind Christen, die einen Patriarchen haben und zahlreiche Klöster. Ihre Mönche zeichnen sich durch eine sehr strenge Lebensweise ans; die Zahl derselben wird — etwas unglaublich! zu 20 bis 25,000 angegeben. Die Drusen, etwa 70,000, bilden eine muhamedanische Sekte, die sich aber an die Vorschriften des Korans nicht im Mindesten bindet. — Verschieden, wie die Völker, sind auch die Sprachen. Zu den wichtigsten und verbreitetsten gehören die türkische, griechische, armenische, kurdische (ein Dialekt der persischen) und die arabische. — Ueber Kör- perbau und Charakter der Türken s. §. 814 — und der Griechen §. 835. Der Armenier ist von mittleren: Wüchse; seine Züge sind regelmäßig. Sein lebhafter Blick verkündet Ernst; schwarzes Haar umgibt seine Stirne. Er ist mäßig, fleißig, sparsam, ordnungsliebend und gastfrei — und nur Druck und orientalischer Despotismus verschuldet die Flecken, die sich gar häufig in seinem Charakter finden. So ist er versteckt, geizig und kriechend geworden; so hat sich Gewinnsucht und Feigheit seines Herzens bemächtigt; so lebt er nur für Handel und Erwerb. Armenier und Juden sind daher die reichsten Wechsler und Handelsleute in den türkischen Städten. — Die Maroniten sind tapfer, wohlhabend und gastfrei, groß und schön; aus ihren blauen Augen leuchtet Stolz; ihre Kleidung und ihre Waffen zeugen von Prachtliebe. Verbrechen sind bei diesem Volke fast unbekannt. — Der Druse hält viel auf öffentliche Ehre, und Gastfreundschaft ist ihm heilig; er ist unternehmend und tapfer. — Die Turkomanen, deren Zahl in der asiatischen Türkei etwa 4 Va Mill. beträgt, sind fast alle Nomaden. Sie haben kleine Augen; das Gesicht ist platt, der Körper kräftig und gut gebaut, der Wuchs schlank; die Gesichtszüge sind stark und männlich. Ihr Charakter wird sehr ungünstig geschildert.
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