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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 205

1877 - Leipzig : Teubner
Bupona — Bücherwesen. 59 67. 137. In der Gegend wurden die ionischen und karischen Söldner von Psammetich mit Land ausgestattet. Nachdem die Stadt 352 ü. C. von den Persern unter Memuon erobert worden war, sank sie allmählich. Bupona s. Epona. Buccülae, lederne Spangen, die zur Be-sestiguug des Helmes (vgl. G-alea nnt. Waffen, 4.) unter dem Kinn herumgingen und mit metallenen Schuppen zur Abhaltung feindlicher Hiebe bedeckt waren. Vgl. Waffen, 4. Bucina (nicht buccina) ein unserm Waldhorn ähnliches schneckenförmig gewundenes Instrument aus Metall (Or. met. 1, 335.), sonst von den Hirten (Varr. r. r. 2, 4. 3, 13.), am meisten aber im Heerwesen gebraucht. Cic. Mur. 9. Im Lager wurde damit das Zeichen zur Ablösung der Wachen sowohl bei Tage als bei Nacht gegeben, vgl. Disciplina militaris, 8. ^ Sollte das Heer gegen den Feind ausrücken, so ließ der Feldherr vor seinem praetorium durch die buci-natores das Signal dazu geben. Waren zwei Feldherrn mit ihren Heeren vereinigt, so war es eine Ehre für den, bei welchem dieses Signal (classicum, s. d.) gegeben wurde. Ccies. b. c. 3, 82. — Mit dem Aufziehen der ersten Nachtwache, Abends 6 Uhr, fiel in früheren Zeiten der Anfang des Mahles im Feldherrnzelt zusammen, daher war jenes Signal auch zugleich das Zeichen des beginnenden Mahles. Pol. 14,3. Das Ende desselben wurde auf gleiche Weise bekauut gemacht. Tue. ann. 15. 30. Dieselbe Sitte war auch bei den Makedoniern. Athen. 4, 2. 12, 9. Budini, Bovslvol, waren nach Herodot (4, 108.) ein zahlreiches Volk, blauäugig und feuerfarbig; sie besaßen eine hölzerne Stadt Gelonos, in der sich Tempel hellenischer Götter fanden, denn die Gelonen seien ursprünglich Hellenen und sprächen theils skythisch, theils hellenisch. Nach Hdt. 4, 122 sf. wohnten sie jenseits des Tana'is 15 Tagereisen vom maiotischen Meere. Historisch läßt sich nichts über dieselben bestimmen. 1 Bücherwesen. Die großartigste Büchersamm-lum (ßißlio'd'rjhr], (Xtio&rjhr] ßtßltmv) des Alterthums war die zu Alexandrien von Ptolemaios Lagi gegründete, von Ptolemaios Philadelphos beträchtlich erweiterte und mit einem Bibliothekar (Zenobot von Ephesos) ausgestattete Bibliothek. Dieselbe zerfiel in zwei Abtheilungen, die^ größere und ursprüngliche (17 fieydlrj ßlßlio&ijxr]) im Brucheiort, einem Theile der Königsburg und in der Nähe des Museious; sie soll, an 400,000 (Sen. tranqu. an. 9.), nach Gellius (4, 17.) an 700.000 Bärtbe stark, in Flammen aufgegangen fein, j als Cäfar die int Hafen liegenbe ägyptische Flotte in | Branb steckte [Bio Cass. 42, 38); die kleinere und spätere (77'rtg xal d'vyutrjq covoada&rj ccvzrjg) im Serapeion. Der Verlust der ersteren würde von Antonius durch die sogleich zu erwähnenbe, 200.000 Rollen enthaltenbe Pergamenische Bibliothek ersetzt (Plut. Ant. 58.), die er der Kleopatra schenkte; unter Domitian würden die alten Handschriften mit neu abgeschriebenen vertauscht (Suet. Born. 20.); boch finb alle biefe Schätze im Laufe der Zeit verloren gegangen. Weniger berühmt, boch in ihrer wissenschaftlichen Bebeutung durch aus nicht geringer anzuschlagen war die Bibliothek zu Pergamon, für deren reichhaltige Ausstattung 205 die «italischen Könige, namentlich Enmenes Ii., trotz der vielfachen Hindernisse, welche die Ptole-maicr durch das Verbot der Bücherausfuhr und durch die Vorenthaltung des Papyrus in den Weg legten, sich mit leidenschaftlichem Eifer und mit dem herrlichsten Erfolge bemühten. Eine fchlimme Folge dieser Eifersucht zwischen den beiben Königshäusern war nächst der guten, daß man zu Pergamon das Pergament ersanb (Plin. 13 21, 70.), die Sucht, Bücher unterzuschieben. Von dieser Bibliothek gab es stets fortgesetzte beurtheilende Kataloge (Htvaxeg), durch welche ein zweckmäßiger Gebrauch sehr erleichtert wurde. — Auch in Griechenland scheint frühzeitig ein ahn- 2 licher Trieb erwacht zu fein; Pechstratos von Athen und Polykrates von Samos werden als Gründer von Bibliotheken genannt {Gell 6, 17.); Euripides, Aristoteles, Theophrast it. a. waren Besitzer ansehnlicher Bibliotheken. Auch wird in Athen ein Büchermarkt erwähnt, ohne daß man weiß, ob geschriebene Bücher auf demselben feilgeboten wurden; aber zu Sokrates' Zeit war in der Orchestra des dionysischen Theaters ein buchhändlerischer Verkehr. Aus einen solchen lassen auch die Klagen bei Strabon (13, 1. p. 419.) schließen. Von den Kosten und der Schwierigkeit, welche die Anschaffung dieser Sammlungen da-mals vermachen mußte, kann man sich einen Begriff machen, wenn man bebenkt, daß jebe einzelne Abfchrift befonbers gemacht, collationirt und corrigirt würde. — Erst bei den Römern finben wir gegen Ende der Republik die ersten Anfänge eines buchhäublerischen Betriebs, der sich statt der heutigen Erleichterungsmittel der damaligen ungeheuren Sclavenmasse bediente. Früher ließ Jeder, der über eine Anzahl gebildeter Sclaven zu verfügen hatte, von diesen seine eigenen Schriften, auch wol die seiner Freunde (z. B. Cicero die Annalen seines Bruders, s. ad Att. 2, 16.), abschreiben und suchte dann durch Eintausch anbere zu erwerben. Cic. ad Qu. fr. 3, 4. Eicero's Freund, Pompouius Atticus, trieb bies ms Große und gab selber allen seinen Sclaven Anleitung, gute Abschriften zu besorgen. Nep. Att. 13. Von ihm rührte die Gründung eines 3 förmlichen Buchhandels her, indem er bestimmte Verlagswerke einnahm, z. B. von Cicero die Quaestiones Academicae, beit Orator, die Briese, die Reben gegen Antonius und für den Ligarius, und den Vertrieb berfelben nicht blos in Rom, fonbern auch in allen Städten Griccheu-lanbs besorgte. Cic. ad Att. 12, 6. 15, 13. 16, 5. 21. Aber neben dem kaufmännischen hatte er boch auch ein höheres Interesse, welches seinen ganzen Brieswechsel mit Cicero bnrchzieht, der vor und nach der Abfassung Alles bis ins kleinste Detail, ja selbst sprachliche Einzelheiten mit ihm burchgittg. Ein solcher Betrieb aber reizte zur Nacheiferung, und namentlich waren es die Freigelassenen welche sich mit der Vervielfältigung von Schriftwerken befaßten. Je mehr Schreiber (li-brarii), wozu sich außer den Sclaven und Freigelassenen auch bald Freie, die eines solchen Erwerbs bedürftig waren, hergaben, der Buchhändler oder Verleger ausstellen konnte, desto rascher ließ sich die Auflage liefern, indem nicht, wie srüher bei den Griechen und später int Mittelalter, ein Einzelner die Abschrift machte, fonbern

2. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 206

1877 - Leipzig : Teubner
206 Büchi das Werk einer größtmöglichen Menge von Schreibern dictirt wurde. Die Werkstatt des librarius heißt später statio und daher ist der später vorkommende Name der stationarii zu erklären. Die Schnelligkeit, mit der ein solches Dictat'niedergeschrieben sein muß, läßt sich einesteils schon aus der Berühmtheit der s. g. tironischen Noten oder Abkürzungen, die von Cicero's Freigelassenem, Tiro, erfunden wurden, schließen, anderu-theils auch aus einer Angabe des Martial ungefähr berechnen. Dieser sagt von seinem zweiten Buche (2, 1,5.): Der Schreiber mache es in einer Stunde durch (haec una peragit librarius kora). Die 93 Epigramme desselben enthalten außer deu Ueberschriften 540 Verse, und somit würden auf die Minute wenigstens 9 Verse kommen. — 4 Brauchte die Auflage nicht größer zu fein, als die Zahl der Sklaven betrug, über die der Buchhändler zu verfügen hatte, so ist klar, daß sich bei der damaligen Schnell- und zugleich Schönschreibekunst der Bedarf in kürzester Zeit befriedigen ließ. Ueberhanpt ist es auch wol zur Vermeidung schmälernder Concurrenz und sofortiger Nachschrift durch einen andern Buchhändler rathsam gewesen, sogleich eine dem mnthmaßlichen Bedarf entsprechende Anzahl von Abschriften anzufertigen und nicht eher damit an die Oeffentlichkeit zu treten, als bis auch der größten Nachfrage genüge geschehen konnte. Freilich mochte da bisweilen wol viel auf dem Lager zurückbleiben und manches Exemplar den Motten zur Speise werden {Hör. ep. 1, 20, 12.), oder als Maculatur in die Kramläden zu Düteu sür Pfeffer und Zim-met wandern {Mart. 3, 2.); indessen waren die Provinzialen minder anspruchsvoll und bezahlten gern, was aus Rom in die verschiedensten Gegenden, namentlich nach Spanien und Afrika {Hör. ep. 1, 20, 13.), versandt wurde: jedoch auch bei wirklich gediegenen Sachen wurde dieser auswärtige Bedarf in Anrechnung gebracht. Hör. a. p. 345. Gerade dieser „Provinzialbuchhandel trug tücht wenig dazu bei, deu Ruhm ausgezeichneter Schriftsteller über die Marken der Stadt und Italiens hinaus zu verbreiten. Kam doch eilt Mann aus Cadix nach Rom, nur um den Livius zu sehen, und kehrte, nachdem er das erreicht, nnmittelbar in die Heimat zurück" (M. Hertz, Schriftsteller und Publicum in Rom. Ber- 5 litt 1853. S. 39.). — Unter den verschiedenen uns überlieferten Namen von Buchhändlern und Verlegern aus der Kaiserzeit nennen wir als die bekanntesten: die Gebrüder Sosii als Verleger des Horaz {Hör. ep. 1, 20, 2. a. p. 345.), Tryphou, bei dem Martial (4, 72. 13, 3.) und Qnintilian erschienen, und Dorus, der zur Zeit des Nero die Schriften des Cicero und des Livius verkaufte {Sen. benef. 7, 6, 1.). Die Buchhändler hießen gewöhnlich bibliopolae (ßißltcov y.änr]Xoi.)f doch auch librarii. Ihre Läden (tabernae, sta-tiones, librariae, libelli) waren nach Gellins (18, 4.) namentlich im vicus Sandalarius, außerdem aber auch am Forum, um das Argiletum u. f. w., kurz in den belebtesten Theilen der Stadt. An den Pfeilern und Eingängen (in pi-lis et postibus) waren Exemplare ausgestellt und Anzeigen angeheftet {Hör. sät. 1, 4, 71. a. p. 373.). Voll war es bei ihnen immer, da ihre Läden zugleich auch zur Lectüre und wissenschaftlichen srwesen. Unterhaltung dienten, weshalb man Freunde, die man nicht zu Hause traf, hier am ersten aufsuchte. Catull. 55, 4. Auch das auswärtige Geschäft kann nicht unbedeutend gewesen sein {Hör. ep. 1, 20, 30. Plin. ep. 9, 11.), und beliebte Dichter waren in den entferntesten Provinzen zu haben. Mit der Leselust ging aber die Schreibsucht Hand in Hand, und die Buchhändler als die Vermittler von beiden gingen beliebte Schriftsteller um Lieferung neuer Werke au oder drängten zum Abschluß der versprochenen, wobei sie es nicht an den schmeichelhaftesten Versicherungen fehlen ließen. Plin. ep. 1, 2. Quint, praef. ad Trypli. Ein Honorar zahlten sie sicher nicht. Dagegen scheint der Verf. stets mehrere Freiexemplare erhalten zu haben, die er au feine , Freunde und Gönner verschenkte. Mart. 2, 93. 7, 17. 9, 100. — Die Bücher wurden von den 6 Verlegern nicht roh, sondern mit vollständigem Einband geliefert, und dennoch war der Preis sehr billig. Unter andern dahin zielenden Angaben des Martial lesen wir (13, 3.), daß die Genien, J)ie dieses 13. Buch bilden und die in der bei Teubner erschienenen Ausgabe 14 ©eiten füllen, von dem Verleger Tryphvt? für 4 Sesterzen (etwa 50 Pfennige) verkauft wurde», daß derselbe sie jedoch sür die Hälfte noch mit Vortheil verkaufen konnte. Der Einband war dergestalt, daß die att einer Seite durch Leimen zusammengefügten Blätter (paginae) an einem hohlen Cylinder aus Holz, Knochen oder Elfenbein befestigt wurden. Durch diesen Cylinder ging ein drehbarer Stab, der unten und oben je einen dicken Knopf hatte (cornua, umbilici, vgl. Hör. epod. 14, 8.), fowohl zur Befestigung des Stabes als auch zur Schonung des Buches, welches beim Lesen auf denselben ruhte und beim Umschlagen der Blätter sich nicht aus dem Tische abschabte. Die 3 andern Seiten (frontes) hatten einen schwarzen Schnitt. Hinten am obern Ende der Rolle war, wie bei unsern Büchern, aus einem aufgeklebten Streifeu Papier der Titel (titulus, index) des Buches mit reichlicher Schrift bemerkt. Hatte man es genug gebraucht, so wurde es zum Schutze gegen Staub oder sonstige Beschädigung in eine Umhüllung von roth oder gelb gefärbtem Pergament (sillybus, Cic. ad Att. 4, 5.) eingeschlagen. Werthvolle Bücher rieb man überdies mit Eedern-öl ein, um sie gegen Würmer und Motten zu schützen, oder legte sie in Kästchen von Cedern-holz. Hör. a. p. 332. — Nur die eine Seite des 7 Papiers oder des Pergaments war beschrieben, die andere zur deutlicheren Hervorhebung der Schrift mit Farbe, namentlich mit Saffran, überzogen. Die Schrift war bisweilen, ebenso wie bei uns, in zwei, auch wol mehrere Kolumnen getheilt, die durch Linien von rother Tinte getrennt wurden. Zu Ansang und zu Ende des Buches war der Titel, bisweilen mit bunter Tinte, geschrieben. Im allgemeinen waren Abkürzungen im Gebrauch, nur Prachtexemplare wurden vollständig ausgeschrieben. In der Anwendung dieser Abbreviaturen waren die Schreiber förmlich geübt, aber dennoch liefen bei der Schnelligkeit, mit der geschrieben wnrde, eine Masse Fehler mit unter, über die die Autoren oftmals Klage führen, und deren manche als Hörfehler sich wol in die noch vorhandenen Codices der späteren Zeit hinüber

3. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 207

1877 - Leipzig : Teubner
Bürger — getragen haben, wogegen die Verwechselungen ähnlicher Schriftzüge vorzugsweise erst im Mittelalter durch die Abschriften der Mönche entstanden. Fehler, welche durch Irrthum des Autors entstanden und die sich demnach in allen Exemplaren vorfinden mußten, wurden nachträglich in den noch auf dem Lager sich befindenden verbessert. Cic. ad Att. 13, 44. Die Größe der Auflagen mnßte je nach dem mnthmaßlichen Absatz verschieden sein; Schulbücher zumal mußte« in sehr starken Anflogen geliefert werden. In Plinins'; Briefeu (4, 7, 2.) ist von einer Auflage von Tau- j senden von Exemplaren die Rede. Gediegene Werke fanden bei der damaligen Muße der Leser und bei der erwachenden Liebe zur Litteratur einen ungleich größeren Absatz als heutzutage; ja selbst offenbar schülerhafte Werke, wie die Denkschrift des Regulus auf seiueu verstorbenen Sohn {Plin. ep.' 4,7.), konnten in Tausenden von Exemplaren vervielfältigt und in die Provinzen verschickt werben. Anstatt unserer jetzigen Kritik, die erst hinterher folgt, hatte die damalige Zeit die Sitte der Recitationen (s. Recitationes), indem der Autor sein Werk vor der Herausgabe einem gewählten Kreise von Frennben vorlas und somit die Erinnerungen und Einwendungen noch benutzen konnte. Allmählich biente biefc gute Sitte aber auch zur Befriedigung der Eitelkeit, inbent das Auditorium fast zu Bolksverfammluu-gen anwuchs. Plin. ep. 5, 3. 7, 17. Tac. dial. j 8 2. 3. — Eine wohlausgewählte Bibliothek gehörte damals zum feinen Ton. Als die erste Privatbibliothek zu Rom wurde die des Aemilius Paulus gerühmt. Auch L. Eorn. Sulla nahm ans Athen die Büchersammlung des Apellikon mit sich nach Rom, und als Lueullus bei seiner Beute in Asien ein gleiches Ziel verfolgte, bürste (nach äsitrutx) in feinem neuerbauten Hause ein Bibliotheksaal fehlen, oftmals freilich nicht sowohl des wissenschaftlichen Bebürfmffes wegen, als vielmehr zum „Schmuck der Wände, so daß unter so vielen tausend Büchern der Besitzer gähnte und sein größtes Wohlgefallen blos an den Aufschriften und Titeln hatte". Sen. tranqu. an. 9. Bald entstauben auch öffentliche Bibliotheken, wie in kleineren Stäbten, z. B. Tibnr und Eomum, die förmlich eingeweiht wurden {Plin. ep. 1, 8.), so vor allen in Rom. Die erste wurde von Asiuius Pollio im Atrium des Tempels der Freiheit auf dem aventinifchen Hügel errichtet. Plin. 7, 30. Ov. trist. 3, 1, 71. Octavian gründete deren zwei, nachdem Cäsar durch den Tod daran verhindert worden war (Suet. Caes. 44.), die octavianifche {Bio Cass. 49, 43.) und die palati-nifche. Das. 53, 1. Suet. Oct. 29. Die von den nachfolgenden Kaisern errichteten übertrifft an Bedeutung und Berühmtheit bei weitem die Tjlpia des Trajan. Gell. 11, 17. Dio Cass. 68, 16. Aus einem bei der Ausgrabung von Herculaneum in neuerer Zeit aufgefundenen Bibliothekszimmer eines Privatmannes, das 1700 Bücherrollen enthielt, ist die innere Einrichtung eines solchen recht anschaulich geworden. Vor allem mußte ent reichliches Tageslicht vorhauben sein, weil es zugleich Lesezimmer war. Die Bücher stauben ober lagen in Schränken (armaria), die rings an den Wänben herum, auch wol mitten im Zimmer aufgestellt waren, und deren Höhe nur so viel be- - Bovxhj. ' 201 trug, daß man jedes Buch bequem herabreichen, konnte. Die einzelnen Fächer dieser Schränke hießen loculamenta, foruli oder nidi. Vgl. Schmidt, Geschichte der Denk- und Glaubensfreiheit S. 109. Göll, über beit Buchhandel bei beit Griechen und Römern (Schleiz 1865). Becker, Gallns Ii, 363 ff. Bürger, Bürgerrecht f. Civitas. Bukepliäla, Bovuscpula, 1) Stadt am westlichen Ufer des Hydaspes, von Alexander dem Großen nach seinem Siege über den Poros gegründet und uach seinem in der Schlacht gefallenen Streitrosse benannt. Arr. 5, 19, 4. 29, 5. — 2) Vorgeb. an der Südostküste von Argolis am herrnionischen Meerbusen, wahrscheinlich j. Eap Koraka. Paus. 2, 34, 7. Biikcphälos, Bovkecpalog, das berühmte Roß Alexanders des Großen, welches dieser als Knabe allein Hatte bändigen können und seitbem als Leibroß behielt und noch im Tode ehrte (s. Bu-kephala, 1.). Es stammte aus Thessalien, wo wahrscheinlich eine besondere Race diesen Namen führte. Plut. Alex. 6. 61. Curt. 6, 5, 18. 19. Arr. 5, 19. Bukoliker s. Theokritos. Bovkri, der Rath. Schon bei Homer finden 1 wir einen Rath der Edlen und Fürsten der allgemeinen Heeresverfammlung entgegengesetzt {Ii. 2.). Während in Aristokratieen die Häupter der edlen Familien, durch Wahl oder Geburt dazu berufen, eilten Rath bilden, in dem sich die Staatsgewalt concentrirt, finden sich in demokratisch orga-nifirten Staaten Ausschüsse aus der souveränen Bolksgemeinde, die den Namen Rath, ßovxtj, haben und aus jährlich gewählten oder erlooften Mitgliedern bestehen. Jene aristokratischen Senate führen, wie in Sparta, meist den Namen ysgov-glcc (ßovxjj ysqovrcov). Die Besngnisse der ßovlrj sind nun in den einzelnen Staaten verschieden-/ am genauesten sind wir von der Stellung der athenischen ßovlrj der Fünfhundert unterrichtet, auf die wir daher unsere Darstellung beschränken wallen. (Ueber den andern, nach Zusammensetzung und Stellung mehr aristokratischen athenischen Rath aus dem Areopag s. Areiopa-gos.) Der Rath bestand nach Solons Einrichtung aus 400 Mitgliedern, 100 aus jeder der 4 ionischen Phylen, die das 30. Jahr zurückgelegt hatten. Vom Zutritt zu dem Amte ausgeschlossen war ursprünglick) die letzte der soloni-scheu Vermögensclassen, die Thetes. Durch Klei- 2 stheues wurde die Zahl der Mitglieder auf 500 gebracht, 50 aus jeder der u'eu errichteten 10 kleisthenischen Phylen, und statt der Wahl trat wahrscheinlich durch ihn das Loos ein (Bohnen, daher ano v.va[iov 1cc%elv). Durch Aristeides endlich erhielten auch die Thetes das Recht Bit-leuten zu werden, so daß jeder Bürger, der das 30. Jahr überschritten hatte und sich im vollen Besitze seiner politischen Rechte besand, in den Rath kommen konnte. Im I. 306 stieg durch das Hinzukommen von zwei neuen Phylen, welche nach Antigonos und seinem Sohne Demetrios Poliorketes benannt wurden, die Zahl der Bu-leuten auf 600. Später kehrte man, wie es scheint, eine Zeit lang zur Zahl der 10 Phylen und der 500 Buleuten zurück, bis um 265 eine Ptolemcüs (nach Pt. Philadelphos) und 200 eilte

4. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 347

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
347 und zwar im 1. Jahre eine I., im 2. eine Ii. rc. Die Griechen achteten diese Entdeckung für so wichtig, daß sie diese Zahlen auf einer Säule mit goldenen Buchstaben eingraben ließen. Mit Hülse der goldenen Zahl könnte man das Osterfest, welches bekanntlich ans den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond fällt, leicht berechnen, wenn nicht der Neumond alle 19 Jahre um 1 Stunde 28'/4 Min. früher einträte; daranf hat Meton keine Rücksicht genommen, und deshalb ist die Meton'sche Tabelle mit der Wirklichkeit nicht im Einklänge. Man könnte daher füglich die goldene Zahl jetzt ans den Kalendern weglassen. Für ein Jahr nach Christi Geburt findet man dieselbe, wenn man zur Jahreszahl die Zahl 1 addirt und die Summe durch 19 dividirt; der Rest oder wenn kein Rest bleibt, die Zahl 19, ist dann die goldene Zahl. 4) Epakten bedeuten die hinzugekommenen Tage oder das Alter des Mondes am 1. Januar vom letzten Neumond gerechnet. War z. B. am 31. Dec. Neumond, so ist die Epakte für das folgende Jahr I. Fällt Neu- mond auf den 1. Januar, so wird sie mit 0 oder * bezeichnet. Sie wächst in der Regel um 11 Tage. Ist sie z. B. im ersten Jahre 0 oder *, so ist sie im zweiten Xi, im dritten Xxii, im vierten Iii (eigentlich Xxxiii, aber so alt kann der Mond nicht werden), im fünften Xiv rc. Das zwanzigste Jahr hätte dann eigentlich Xix zur Epakte; allein da der Cyklus nach Ablauf von 19 Jahren wiederkehren muß, so springt man im letzten Jahre um 12; darum ist die Epakte für das zwanzigste Jahr wieder 0. Mit dieser Epaktenordnung wäre aber nichts mehr anzufangen, wenn man nicht bei der Verbesserung des jülianischen Kalenders neben der Sonnen- gleichung (s. unten) auch die Mondgleichung berücksichtigt hätte. Da der Neumond nach 19 Jahren um 1 St. 28'/4 Minuten früher eintritt, (dies macht in 312 Jahren einen Tag aus), und man im Jahr 1700 statt der Epakten I, Xii, Xiii, Iv rc. des Cirkels die Epakten 0, Xi, Xxii, Iii der Sonnengleiche wegen annehmen mußte, so hätte dieselbe Aenderung auch 1800, das im neuen Kalender so wenig wie 1700 und 1900 ein Schaltjahr ist, in Anwendung gebracht werden müssen, wenn man nicht auf die Mondgleichung zum ersten Mal Rücksicht genommen hätte. Dieselbe Aenderung, welche 1700 der Sonnengleichung wegen stattfand, muß 1900 stattfinden. Auf diese Weise kann man für die einzelnen Jahrhunderte Ta- bellen anfertigen; für das 19. gilt folgende: Die goldene Zahl 1 entspringt der Epakte 0. 2 Xi 7 Vi 12 I 17 Xxvi 3 Xxii 8 Xvii 13 Xii 18 Vii 4 Iii 9 Xxviii 14 Xxiii 19 Xviii 5 Xiv 10 Ix 15 Iv 6 Xxv 11 Xx 16 Xv Mit Hülfe der Epakten ist das Osterfest leicht zu berechnen; denn wenn ich weiß, wann der erste Vollmond im Januar fällt, so ist leicht zu sagen, wann der erste Frühlingsvollmond eintreten muß. Doch berechnet man jetzt das Osterfest nach der Anleitung des Mathematikers Gauß auf folgende Weise: Man dividire die Jahreszahl, für welche das Osterfest gesucht wer- den soll, nacheinander durch 19, 4, 7, und nenne die Reste a, b, c; ferner dividire man (19 a -st m) durch 30 und nennt den Rest d; endlich dividire

5. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 357

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
357 ist die größte, welches die kleinste, welches die mittlere Entfernung des Mondes von der Erde? 55. Wie entsteht eine Mondsfinsterniß, und bei welcher Mondphase ist sie allein möglich? 56. Warum entsteht sie nicht bei jedem Vollmond? 57. Wer war der erste, der eine Mondfinsterniß berechnete? 58. Welcher Unterschied ist zwischen einer Partial- und einer Total-Finsterniß? 59. Wie mißt man jede Finsterniß? - 60. Nach welcher Zeit kehren die Mondfinsternisse in derselben Ordnung zurück? 61. Zu welchen astronomischen Beobachtungen wird die Mondfinsterniß benutzt? 62. Wie ist das Aussehen des Mondes während der Versinsterung? 63. Welche Eigenschaft hat das Sonnenlicht? 64. Wie viel Zeit ge- braucht dasselbe, um auf die Erde zu gelangen? 65. Wer hat das ge- funden, und wie ist dies dem Entdecker gelungen? 66. Was versteht man unter einer Sonnenfinsterniß? 67. Bei welcher Mondphase ist dieselbe nur möglich? 68. Giebt es mehr Sonnen- oder mehr Mondfinsternisse? 69. Was ist von der physischen Beschaffenheit der Sonne und des Mondes zu bemerken? 70. Welche Einflüsse üben sie auf den Meeresspiegel? 71. Was versteht man unter dem Worte Kalender? 72. Woher rührt der Name? 73. Wie rechneten die Römer das Jahr vor Julius Cäsar? 74. Was nahm der julianische Kalender für eine Verbesserung vor? 75. Um wie viel Minuten machte Cäsar das Jahr zu groß? 76. Wie viel Tage machte dies bis zur Kirchenversammlung von Nicäa (325) aus? 77. Wie viel Tage macht es von 325 —1582 aus? 78. Wie viel Tage von 325 bis 1860? 79. Auf welche Weise regulirte der Papst Gregor den Kalender? 80. Welche Ungenauigkeit kann dem gregoriani- schen Kalender nachgewiesen werden? 81. In welchem Jahre wird der Unterschied zwischen dem gregorianischen und julianischen Kalender abermals um einen Tag zunehmen? 82. Was versteht man unter Mond- und Sonneugleichung? 83. Was bedeuten die Ausdrücke „tropisches, stderisches und platonisches Jahr" ? 84. Welche Differenz besteht zwischen einem Stern- und Sonnentag? 85. Wie ist dieselbe zu erklären? 86. Wie kommt es, daß die Sonnentage ungleich sind? Welcher Unterschied besteht zwischen wahrer und mittlerer Sounenzeit? 88. Was versteht man unter den Aspekten und Epakten? 69. Durch welche Zeichnung macht man sich Ausdrücke „Venus und Erde befinden sich in Conjunktion, in Opposition, im Gedritt-, Geviert- und Sechster- schein" anschaulich? 90. Was versteht man unter der goldenen Zahl? 91. Wie findet man sie für das Jahr 1861? 92. Wer ist ihr Erfinder? 93. Wie ist die goldene Tafel angefertigt worden? 94. Aus welchem Grunde ist diese Bestimmungsart nicht beizubehalten? 95. Was versteht man unter dem Mond- und Sonnenzirkel, unter dem Sonnentagsbuchstaben und dem Jndiktionszirkel? 96. Wie findet man das Osterfest mit Hülfe der Epakten? 97. Wie lehrt es Gauß finden? 98. Auf welches Datum fällt Ostern 1862? 99. Was für ein Wochentag war der 1. Jan. 1814? 100. Wie heißt der Sonnenzirkel für 1862, wie der Sonntagsbuchstabe, die Epakten? 101. Was versteht man unter den Durchgängen des Mer- kur und der Venus?

6. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 35

1846 - Berlin : Klemann
Deutschland 35 1056—1106. Heinrich Iv. Leichtsinnig und unglücklich. Durch Hanno seiner Mutter Agnes entrissen 1061, später von Adelbert verzogen. Aufstand der Sachsen unterdrückt 1075; auf's Neue entbrannt und Empörung der Fürsten durch den Bann des Papstes Gregor Vii. im Streit um die Jn- vestitur. Heinrich büßt zu Canossa 1077 (Mathilde). Gegenkönig Rudolph von Schwaben geschlagen bei Mer- seburg. Papst Gregor aus Rom vertrieben, zwei neue Gegenkönige besiegt. — Sein Sohn Konrad geschlagen 1095. Anfang der Kreuzzüge. Durch die Empörung seines Sohnes Heinrich zur Abdankung gezwungen 1105, stirbt 1106. 1106 —1125. Heinrich V. Kampf mit den Päpsten wegen der Investitur. (Der Kaiser belehnt mit den Regalien, der Papst bestätigt und investirt.) — Bon den Sachsen am Welfesholze geschlagen 1115. 1125 —1137. Lothar Ii. von Sachsen. Besiegt Friedrich und Konrad von Schwaben; erwirbt die mathildischen Gü- ter (später an Baiern vergeben); entscheidet die Papst- wahl. 4. Schwäbische Kaiser (Hohenstaufen) 1137-1254. 1137—1152. Konrad Iii. Heinrich der Stolze, Herzog von Sachsen und Baiern, 1138 geächtet. Sachsen an Al- brecht den Bär von Anhalt, durch Heinrich den Lö- wen 1142 wieder erobert. Albrecht, Markgraf von Salz- wedel (Altmark), erobert die brandenburgischen Länder. Schlacht bei Weinsberg 1140. Welfen und Waiblinger. (Guelfen und Ghibellinen). 1147, Kourad's unglücklicher Kreuzzug. 1152—1190. Friedrich I. Barbarossa. Thatenreiche und glänzende Herrschaft. Erster Zug nach Italien zur Krö- nung 1155. Heinrich derlöwe, siegreich gegen die Wen- den, erhält Baiern wieder 1156; Oesterreich Herzogthum Zweiter Zug gegen Mailand und Alexander Iii., Mailand erobert und zerstört 1162. Dritter Zug gegen Alexander 3*

7. Die Weltgeschichte - S. 126

1835 - Mainz : Kupferberg
126 Chnrv erein. Schweizer bei Sempach. , « N.c.g. Holland; vom Pabste Johann Xxii. erkommunicirt, söhnt er sich, wahrend Leopold den Krieg fortsetzt, mit Friedrich .1325. aus, — Regierungs gemein schaft zu München; zieht, nach Leopolds Tode, erfolglos nach Italien, und schließt, 1330. nachdem Friedrich gestorben, mit den Brüdern desselben den Frieden zu Hagenau. Verwirrung in Deutschland. Das Jntcrdict durch den Reichstag zu Frankfurt aufgehoben. 1338.Erster Churvcrein zu Rense am Rhein: Der durch die Churfürsten gewählte König bedarf der päbstlichen Bestä- tigung nicht. Ludwig erwirbt seinem Hause Niederbaieru, und der Ge- genbemühungcn Johann's von Böhmen ungeachtet auch Tyrol, und erbt durch seine Gemalin Holland, Seeland, Friesland und Hennegau; aber die unzufriedenen Churfürsten wählen, nachdem nochmals der Bann über ihn ausgesprochen worden, 1346. 6) Karl Iv. von Mähren, Johann's Sohn (aus dem Luxemburgischen Hause), der, nachdem Ludwig 1347, und sein neuer Gegenkönig Günther von Schwarzburg 1349 ge- storben , allgemein anerkannt wird; er erwirbt seinem Hause durch Vermählungen die Obcrpfalz, Schlesien, Oberlausitz und die Grafschaft Glatz, holt sich in dem unruhigen Italien den Kaisertitel (Petrarka) 1355, veranlaßt die goldene Bulle, das Reichsgrundgesetz (Bestimmung der sieben Chur- 1356.stimmen: Mainz, Trier, Köln, Böhmen, Pfalz, Sachsen- Wittenberg und Brandenburg), erwirbt noch die Niederlausitz, die Mark Brandenburg (von Otto), und nachdem er noch- mals in Italien (mit der Arelatischen Krone) sich Schätze 1378.erpreßt, stirbt er zu Prag (seine Universität daselbst 1347). 7) Wenzel, Karl's Sohn, müßig in Böhmen. Das Mißtrauen der von Wenzel unterstützten Städte gegen die Fürsten steigt, während der Herzog Leopold von Oesterreich 1386.von den Eidgenossen bei Sempach (Arnold von Winkelried) geschlagen wird, immer höher, und bricht in Krieg aus; die Städtischen wiederholt geschlagen: bei Döffingen, Worms rc. Wenzel erregt Unruhen in Prag (Erzbischof Johann Pomuk), wird durch seinen Bruder Siegmund hier und dann in Oester-

8. Die Weltgeschichte - S. 127

1835 - Mainz : Kupferberg
Concil zu Kostnitz. Hussiten. 127 reich gefangen gehalten, und durch die deutschen Fürsten».C.t- wieder frei, die Beschwerden derselben nicht beachtend, abgesctzt. 8) Ruprecht von der Pfalz vermag weder in Italiener), noch in Deutschland Ruhe und Ordnung wieder herzustellcn, und nachdem durch das wegen der Kirchenspaltung gehaltene Co n eil der Cardin die zu Pisa sogar drei Päbste entstan-^09. den, stirbt er plötzlich. 9) S ieg m und von Ungarn, nach dem Tode seines 1410. Mitbewerbers Jobst von Mahren 1411 allgemein anerkannt, bewirkt durch seinen redlichen Eifer für die Kirche das große allgemeine Concil zu Kostnitz: Flucht des Pabstes1414. Johann's Xxiii. mit Hilfe des Herzogs Friedrichs von Oesterreich; daher dieser in der Rcichsacht und im Banne; Verlust seiner Lander — Eidgenossen. Johann vorgeladen, gefangen, abgesetzt. Gregor Xii. legt freiwillig sein Pouti- sicat nieder; aber Benedict Xiii. in Spanien weigert sich hartnäckig, wird nicht beachtet. Johann H u ß eifert zu Prag gleich dem Engländer Wiclef, gegen die Mißbräuche der Kirche — Ablaß; im Banne, nach Kostuitz geladen, soll er widerrufen, wird, des Geleitsbriefs von Siegmnnd ungeachtet, gefangen verbrannt; 1415. eben so im folgenden Jahre sein Schüler Hieronymus von Prag. Die Kirchenreform unterbleibt; Martin V. Pabst. Concordate der einzelnen Nationen; Siegmund getäuscht, ver- kauft die Mark Brandenburg an Friedrich Vi. von 1417. Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg. Erbitterung der Hussiten in Böhmen; ihr Prediger Jakob von Mieß; Versammlungen auf dem Berge Tabor; blutige Unruhen in Prag unter dem blinden Johann Ziska.1419. Tod Wenzel's. Verwüstungen an Klöstern und Kirchen. Siegmund nicht anerkannt. Reichszüge gegen die Hussiten; Sieg derselben bei Teutschbrod. Verschiedene Parteien unter ihnen (die beiden Prokope); ihre verwüstenden Züge nach Schlesten, Mähren, Oesterreich, Baiern rc. Allgemeines Concil zu Basel*); Vergleich mit den1431. *) In demselben Jahre Hol wird Jeamie d’Arc, welche Orlean*

9. Die Weltgeschichte - S. 131

1835 - Mainz : Kupferberg
©u tient) er g. Columb it s. |^¡J Die Kaiser verlieren durch die Churfürstcu, welche durch die goldene Vnlle Karls Iv. manche Vorrechte erlangt, immer mehr von ihrem Uebergewichte über die Stande, und die Fürsten gewinnen immer mehr vu Privilegien. Goldenes Zeitalter der Städte, ihr Reichthum und Lnrus durch ausgebreiteteil Handel und veredeltem Gewerbe, vorzüglich blühen Nürn- berg, Augsburg, Frankfurt, Strafiburg, Köln, Erfurt und Lübeck, das Haupt der Hansa; ihre Verbindungen. Druck des Bauernstandes unter Frohudieusten und Steuern für den immer mehr Aufwand machenden Edelmann. Die Ve hm geeichte, Freistühle mit ihren Stuhlherru, durch Friedrich Hi. 1442 in ihrer ausgedehnten Gewalt eingeschränkt. Sinken der pä bst lichen Macht durch die Verlegung des pabst« lichen Sitzes nach Avignon, — Kirchenspaltung, durch die allgemeinen Concillen, durch die Mißbrauche in der Kirche, Laster der Geistlichen, Zunahme der Aufklärung ( Bibelstndium) rc. Die Sitten der Nation legen immer mehr ihre Rohheit ab, der Sinn für Cultur wird immer mehr geweckt, vorzüglich durch die mit dem Handel sich verbreitende Kenntniß des Auslandes, sowie durch die B nchd ruck er kunst mit beweglichen, gegossenen Buchstaben, erfunden von Johann Guttenberg von Mainz, in Verbindung mit Johann Faust und Peter Sch off er seit 1449 zu Mainz, nachdem er seit 1455 zu Straßburg die ersten Versuche mit hölzernen beweglichen Lettern gemacht (die lateinische Bibel vollendet 14-56). Guttenberg in Zwiespalt mit Faust, stirbt in Armuth 1468. Erfindung des Schießpulvers durch den Franziskaner-Mönch Barthvld Schwarz zu Freiburg (1354?); daher Dombarden und Donnerbüchsen, Kanonen, und int fünfzehnten Jahrhundert Büchsen, Flinten. Im Kriege mehr Fußtruppen, Lanzknechte durch Georg Frunds» berg und Kaiser Mar, — Söldner. Die Räubereien der Ritter hören mit dem Faustrechte nach und nach auf. Einführung des Postwesens durch Marimilian seit 1495. Entdeckung Amerika's mit ihren wichtigen Folgen seit 1492 durch Christoph Colnmbus, der nach wiederholt vergeblichen Bemü« Hungen endlich von Ferdinand und Jsabella einige Schiffe erhielt; auf seiner ersten Reise Guanahani, Cuba und Hispaniola entdeckt; auf seiner zweiten 1493 : die Caraiben und Jamaica; auf seiner dritten 1496 : Trinidad, — aber verdächtigt, wird er abgesetzt und in Ketten nach Spanien zurück geführt. Auf seiner vierten ( 1502 — 1504): Portvbello; nach wundervollen Schicksalen kehrt er zurück, stirbt, mit Undank belohnt, kummervoll zu Valladolid 1506. 9*

10. Die Weltgeschichte - S. 120

1835 - Mainz : Kupferberg
120 Hohenstaufen. Kreuzzüg e. n.c.e. nehmen das Kreuz. Friedrich zieht zu Lande voran; er über- windet alle Hindernisse des gefahrvollen Weges, stirbt aber in Cilicien (Bad im Flusse Saleph) 1190, und sein Sohn Friedrich vor Ptolemais; darauf gänzliche Auflösung und Vernichtung des Heeres. Marianer oder deutscher Ritter- Orden *). 1189. 3) Heinrich Vi. gleicht sich mit Heinrich dem Löwen ans, handelt unwürdig gegen den gefangenen Richard Löwen- herz, und sucht die Ansprüche seiner Gemalin auf den sicilischen Thron durch drei Züge nach Apulien und Sicilicn mit empö- renden Grausamkeiten geltend zu machen, stirbt in Messina; 1197. sein Sohn Friedrich als König in Sicilicn anerkannt. 4) Philipp von Schwaben, Heinrich's Bruder, von den Anhängern der Hohenstaufen, und Otto Iv. Heinrich's des Löwen Sohn, von den Anhängern der Welfen gewählt. Krieg zwischen beiden. Anmaßungen des Pabstes Innocenz Iii. 1208.Philipp zu Bamberg von Otto von Wittelsbach ermordet. Indessen vierter Kreuzzng 1202—1204**). "-0 Die beiden andern Könige erobern, unter mancherlei Zwiespalt zur See herankommend, Ptolemais 1191 (Richards Uebermuth gegen Leopold von Oesterreich ); aber Jerusalem bleibt in den Händen der Türken. Auch Richard kehrt, nachdem er durch seine Heldenthaten wenigstens einen Waffenstillstand gewonnen, 1192 zurück, und sein großer Gegner Saladin stirbt 1193. ) Der Pabst Innocenz Hi. verfolgte mit Beharrlichkeit die Grundsätze Gregor's Vh. gegen die weltlichen Fürsten (König Johann von England), und veranlaßte mehre französische Ritter zum vierten Kreuzzuge: Markgraf Bonifaz von Montferrat, Graf Balduin von Flandern, Ludwig von Li018 rc.; sie erzwingen durch die Berspre- chungen des griechischen Prinzen Alerius Angelus gelc..t, die Wieder- erhebung des verdrängten Jsaak's H. auf den Kaiser-Thron 1203 zu Konstantinopel, erobern, in ihren Erwartungen getäuscht, die Stadt 1204, und gründen das lateinische Kaiserthum (Balduin Kaiser) bis 1261, wo es durch Michael Paläologus an das griechische wieder übergeht. — Religionsschwärmerei erzeugte 1212 sogar einen Kreuzzug von französischen und deutschen Kindern, die jammervoll umkommen; und ebenfalls blieb erfolglos der Kreuzzug des Königs
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