TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: C. Petilius_Cerealis Cornelius Domitian Nerva_zu_Cirta L._Berns Marcus L._Berus Marens_Antoninus Bernhardt Buttmann Arusianns_Messius
Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Afrika Rom Mailand Rom
638
Legis actio —.Leiturgia.
Zahl war für die ganze Folgezeit maßgebend, und die Legion blieb die Grnndeintheilnng, als auch die zunehmende Bevölkerung die Verdoppelung it. f. w. der Kriegsmacht ermöglichte. Dabei ging man natürlich auch über die Zahl vou 3000 hinaus, und so bestand die Legion nach der Einrichtung des Servius Tnllius aus 4200 Mann Fußvolk, und zwar in verschiedenen Waffengattungen: 1200 Hastati im ersten Treffen, 1200 Principes im zweiten und 600 Triarii int dritten Treffen. Dazu kamen noch 6ö0 Rorarii und 000 Accenfi, nicht in eigenen Corps, Centurien, sondern den Triariern beigegeben. Aus den Rorarieru und Accensen gingen zur Zeit des 2. punischen Krieges die Leichtbewaffneten, veli-tes, hervor, doch nuu nicht mehr blos den Triariern zugetheilt, sondern selbständig für sich auftretend oder allen 3 Waffengattungen beigegeben. Als nothwendige Folge der Bürgerkriege, in denen die Parteihäupter nicht mehr die Soldaten nach dem Maßstabe ihres Vermögens, wie früher, anshoben, sondern sie nahmen, wo sie dieselben fanden, und mir auf körperliche Tüchtigkeit fahen, aber natürlich ihnen auch die Waffen reichen mußten, hörte der Unterschied in der Bewaffnung ans, und somit auch die Absonderung in der Schlachtordnung, so daß es mir schwerbewaffnetes und leichtbewaffnetes Fußvolk gab. Gegeu das Ende der Republik verschwinden diese Velites ganz aus der eigentlichen Legion, die nunmehr blos Schwerbewaffnete enthält, wofür dann außer den Bundesgenossen noch eigene Corps leichter Infanterie: sagittarii, ferentavii, funditores it. s. w. errichtet wurden. Der Zahlenbestand der Legion wurde allmählich je nach dem Bedürfniß erhöht. Scipio hatte nach der Schlacht bei Canna 6200 Mann in jeder Legion; er schwankte gewöhnlich zwischen 4200 bis 6000 Mann, dagegen wurde die Anzahl der Reiterei selten über 300 erhoben, ja in den Kriegen des Jul. Cäsar ist dieselbe ganz aus der Legion verschwunden. — Neben den römischen Legionen mußten aber die Bundesgenossen (socii) noch Soldaten stellen, die ganz so geordnet waren, wie die römischen Legionen, nur daß sie die doppelte Anzahl Reiterei stellten. Von den Fußsoldaten der Bundesgenossen wnrde ein Fünftel zu besonderen Fällen auserwählt (z. B. Recognosci-rnng im Felde), extraordinarii, in 2 Cohorten, von denen eine halbe Cohorte zum besonderen Dienste bei dem Feldherrn bestimmt war, ablecti (s. d.). Von der Reiterei war ein Drittheil als extraordinarii, und eine Turme als ablecti bestimmt, welche alle im Lager eine besondere Stelle einnahmen (vgl. Castra). Ueber die Cohorten der Legion zur Kaiserzeit vgl. Cohors. Der Bestand der Legion scheint unter Angustus 6100 Mattn Fußvolk und 726 Reiter gewesen zu sein; unter Hadrian waren es 6200 Mann. Vgl. Psitz-ner, allgemeine Geschichte der röm. Kaiserlegionen bis Hadrian (1854).
Legis actio, eine solenne, von vorgeschriebenen Worten begleitete und durch eine lex eingeführte Handlung, a) im w. S. s. v. a. legitima actio, z. B. Emancipation, Adoption, b) im e. S. zur Einleitung eines Rechtsstreites von beiden Parteien von dem Magistratus in iure vorgenommen. Diese Proceßform war ursprünglich die einzige und Hatte 4 verschiedene Arten: 1) legis actio
per sacramentum, die älteste und allgemeinste, von einer Geldsumme (sacramentum) so genannt, welche die Parteien niederlegten, und welche der Verlierende einbüßte. Der Proceß drehte sich um die Erlegung dieses Snecunibenz- oder Strafgeldes, und darauf lautete auch das Urtheil. 2) Leg. actio per iudicis postulationem,
I ebenfalls sehr alt und so genannt von der erbetenen Bestellung eines Richters durch deu Magistratus. 3) L. a. per condictionem, hat ihren Namen vou der dabei eigenthümlichen Verabredung der Parteien (condictio), sich am 30. Tage ad iudicinm capiendum vor Gericht eiuznfinden, wodurch das Verfahren sehr abgekürzt wurde. Die lex Silia führte diese 1. a. bei den Klagen ein, welche auf eine bestimmte Geldsumme gerichtet waren, und die lex Calpurnia dehnte sie auch auf andere Klagen aus. 4) L. a. per manus iniectionem ist eine Ergänzung der andern Legisactioneu, indem in gewissen Fällen der Kläger den Beklagten ergreifen und vor Gericht bringen dttrfte (nämlich weitn er eine Schuld, zu bereit Bezahlung er condemuirt war, nicht entrichtet hatte), nm dort die feierliche manus iniectio vorzunehmen (f. d.). 5) L. a. per pignoris ca-pionem, nur uneigentlich fo genannt, und nicht vor Gericht, ja nicht einmal in Gegenwart des Beklagten vorgenommen. Der Kläger ergriff eine dem Schuldner gehörige Sache mit solennen Worten und durfte die Sache verkaufen, wenn sie nicht von dem Schuldner eingelöst wurde, f. Pignoris capio. Als die lex Aebutia und leges luliae statt der unbequemen und durch ihre Härte verhaßten Legisactioneu den Formnlarproceß eingeführt hatten (s. Formula), bestanden die legis 1 actiones nur noch für zwei Fälle, 1) für die Centnmviralfachen (f. Centnmviri), 2) für die Klage wegen damnum infectum (f. Damnum).
Leibetlirion f. Libetlirion.
Lei tos, Arsirog, (Sohtt des Alektor (-tryon), Argonaut, Anführer der Boioter vor Troja, von Hektor verwundet, in Plataiai begraben. Horn. Ii. 2, 494. 17, 601. Eur. Iph. Ä. 256.
Leiturgia, Asitovqyi'a. Zn den Staatslasten i in Athen, die vorzüglich für die reichen Bürger drückend waren, gehörten die sogenannten Leitur-gieen, persönliche Leistungen, die in der Ausstattung gewisser religiöser Festlichkeiten, sowie einiger Staatsbedürfnisse bestanden, und die um so kostspieliger waren, je mehr dabei die Einzelnen ans persönlichem Ehrgeize und ans dem Streben, die Zuneigung des Volkes zu gewinnen, in Pracht und Glanz sich zu überbieten suchten. Die Leitur-gieen waren somit ein Theil der Einkünfte (ngog-odoi) des Staates und dienten dazu, dem Staate viele Ausgaben zu ersparen. Als persönliche Leistung für das gemeine Wesen (Irjitov, Xsltov) sind sie von der Vermögenssteuer (slgcpoqu) durchaus verschieden, und diese ist nur uneigentlich zu den Leiturgieeu zu rechnen. — Die Staatsleistnn-gen sind regelmäßige (lyv.vv.xioi Xsizov^ycai), oder außerordentliche, wie die Trierarchie und der Vorschuß der Vermögenssteuer für andere (die Kqoslgcpoqcc). Nur einerlei Leitnrgie wurde von einem Bürger, so oft ihn die Reihe traf, geleistet. Zu den regelmäßigen Leiturgieeu, zu denen von dem Stamme jeder angezogen und ernannt werden konnte, der über drei Talente besaß,
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Vierter Zeitraum.
132
gierung. Seine geräuschlosen Vorzüge fanden auch unter den fern-
sten Nationen Anerkennung; man nannte ihn einen „Vater der
Menschen," und durch einen fast nie gestörten Frieden erblüheten
die nahen und fernen Provinzen Roms, denn die Völkerbewegun-
gen in Britanien, Aegypten, in Mähren und am Don wurden
noch unterdrückt durch die Befehlshaber der dortigen Legionen.
101 __ Marc Aurel (Antonin, der Philosoph) war es würdig sein
18»----Nachfolger zu seyn; nicht so sein Mitregent und Adoptivbruder,
io Lucius V ecu s, ein Sklav aller Lüste und Ausschweifungen,
».r:h. welcher nach 6 Jahren, ein Opfer seiner wüsten Lebensweise, starb.
Die ersten Regungen der spater alles zertrümmernden, Völker-
wanderung zeigten sich jetzt schon in dem Bunde der Marcoman-
nen, welche über die Donau in das römische Reich einzudringen
167 strebten. Sieben Jahre lag Marc Aurel gegen sie zu Felde, er-
trug, obschon der Krieg ihm ein Greuel, alle Mühseligkeiten des-
selben mit stoischer Geduld, verkaufte zu Rom alle seine Gemälde, seine
goldenen und silbernen Gerathe an den Meistbietenden, um die nöthigen
Kriegskosten zu gewinnen, und fand bei alle dem noch Muße „Be-
trachtungen über sich selbst" (elg tavxov) zu schreiben, ein kost-
bares Vermachtniß für die Nachwelt. Bis Aquileja drangen die
Barbaren; das Gebet einer, meistens aus Christen bestehenden, Le-
gion, legio fulmmairix genannt, brachte angeblich Regen, als
das Heer vor Durst verschmachtete und bewirkte dadurch den Sieg.
Ein Friede befreiete Italien einstweilen von seiner Furcht; der
174 Kaiser aber mußte nach Syrien eilen, um einen dort ausgebro-
chenen Aufstand zu dampfen. Dann erneuerten die Marcomannen,
im Verein mit andern nördlichen Völkern, die Feindseligkeiten noch-
178 mals, deren Ende Marc Aurel nicht sah, denn die übermäßigen
i6» Anstrengungen zerrissen den Faden seines Lebens zu Sirmium, an
der Save. Eine drückende Bürde eher, als ein Glück möchte
seine hohe Würde zu nennen seyn, denn Pest, Ueberschwemmungen
und Erdbeben suchten, außer jenen Kriegsübeln, den römischen
Staat, beim, doch dieses eben entfaltete den innern Adel seiner Seele,
erwarb ihm die Verehrung seiner Völker und einen unsterblichen
Ruhm bei dernachwelt. Mit ihm erstarb der Römer bisheriges Glück.
Das goldene Zeitalter der römischen Literatur
verschwand gleichfalls mit dem zunehmenden Sittenverfall, und Spra-
che und Gesinnung der spätem Schriftsteller tragen größtentheils
das Gepräge eines jeden freiem Aufschwung des Geistes ertödtenden
Despotismus. Belle jus Paterculus verfaßte einen Inbe-
griff der römischen Geschichte, und ist ein Lobredner des schändli-
chen Tiberius ; Valerius M a x i m u s ermangelt in seinen „Denk-
würdigkeiten" (dicta et facta meixiorabiiia) der Natürlichkeit
und Einfachheit; Curtius Rufus (ff 69 n. Ch.) blieb in sei-
ner „Geschichte Alexanders des Großen" weit hinter einem Livius
zurück; Pomponius Me la schrieb zur Zeit des Kaisers Clau-
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Marc_Aurel_(Antonin Marc_Aurel Marc_Aurel Tiberius Curtius_Rufus_( Alexanders
Extrahierte Ortsnamen: Roms Marcoman- Donau Rom Italien Syrien
102
Dritter Zeitraum.
Zweiten Male auf den Thron zurück, den er bis an seinen Tod
si behauptete. Ein Bruderssohn
e!)- Alexander Ii. erhielt, durch Begünstigung des Diktators
Sulla, den unerfreulichen Thron; er vermahlte sich mit Berenice,
des Lathurus Tochter, die ihm 19 Tage darauf durch Gift den
Tod bereitete. Alsdann theilten sich zwei unachte Söhne des Lathu-
rus, Ptolomäus von C y p e r n und Ptolemäus Auletes
(der Flötenspieler), in das Reich, so daß ersterer gedachte Insel, letz-
50 terer Aegypten erhielt. Cypern ward eine Beute der Römer und
Auletes mußte, in Folge eines Aufstandes, fliehen. Er suchte,
wiewohl vergebens, Hülfe in Rom; indessen gewann er den Pro-
consul von Syrien, Aulus Gabinius, durch Geld und, wider den
Willen der Römer, stellre ihm dieser den verlorenen Thron wieder
her. Auletes ist der Vater der vielbekannten Kleopatra.
51 Bei seinem Absterben ernannte er in einem Testamente die Rö-
mer zu Vormündern seiner hinterlafsenen Kinder, Kleo-
patra, Ptolemäus Xlii. D ionysos, Ptolemäus
P u e r, das Kind, und A r si n o e. Zwischen ersterer und ihrem ältesten
Bruder entstand ein Streit über die Regierung. Als Julius Casar,
48 nach der Schlacht bei Pharsalus, seinen Gegner Pompejus verfol-
gend, nach Alexandrien kam, bat ihn Kleopatra um Schutz und
seffelte ihn durch ihre Reize und ihren Geist dergestalt, daß er ihr
trotz alles Widerstcebens der Alexandriner, Aegypten zusprach.
Ptolemäus Xiii. fand seinen Tod in den Fluchen des Nils;
hierauf vermahlte sich Kleopatra mit ihrem jüngsten lljahrigen
Bruder Ptolemäus, und ließ ihn bald nachher vergiften.
44 Nach Casars Ermordung verstrickte Kleopatra auch den Cas-
sius in ihren Netzen , und da, nach dessen Tode in der Schlacht
42 bei Philippi, Antonius siegreich nach Asien kam, wurde er ein wil-
lenloses Werkzeug in ihren Händen. Die Schlacht bei Actium
31 zertrümmerte seine Größe; er gab sich den Tod , Kleopatra aber
hoffte seinen Ueberwinder Oktavian gleichfalls an sich zu ziehen.
Als sie ihre Täuschung hierin inne geworden war und noch über-
dieß argwöhnte, man wolle sie zu Rom im Triumphe aufführen,
endigte sie ihr Leben durch den Biß giftiger Schlangen. Aegyp-
;o ten ward von nun an eine römische Provinz.
Carthago, zu einem bedeutenden Handelsstaate empor ge-
blüht, stand früher in einem freundlichen Verkehr mit Rom, wie
aus den zwiefachen Handelsverträgen erhellt, welche es zuerst 509
v. Ch. nach Vertreibung der Tarquinier mit der neuen Republik,
und- dann wiederum 348 v. Ch. während ihrer Kampfe mit den
Nachbarvölkern abschloß. Damals berührten sich die Interessen
beider Völker noch nicht, da-Rom zu Lande, Carthago zur See
mächtig zu seyn strebten. Sicilien, von den Carthagern mit
einzelnen Colonien besetzt, sollte der Anfangspunkt zur Zwitrachc
werden. Innere Zerwürfnisse hatten die Carthager fast in den
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Extrahierte Personennamen: Alexander_Ii Alexander Sulla Berenice Aulus_Gabinius Julius_Casar Casars Antonius Oktavian
Extrahierte Ortsnamen: Sulla Rom Syrien Philippi Asien Actium Rom Sicilien
Die römischen Kaiser ln Rom. 127
mußte sterben, sondern auch alle, so mit ihm in einiger Verbindung
gestanden hatten. Getauscht durch den einzigen Menschen, dem n
er je vertraut, ward Tiberius ein racheschnaubender Tiger. Er ». Ch.
verlegte seinen Wohnsitz von Capreä nach einem Landgute bei Mi-
sinum, das ehemals Lucullus desisten; verfiel, durch folternde See-
lenqual und frühere Lasterhaftigkeit aufgecieben, in eine gänzliche
Abspannung, und Macro erdrückte den noch schwach glimmenden
Lebensfunken des Tyrannen, indem er ihn mit einem Kissen er-
stickte oder selbigem Gift reichte. Tiberius war 78 Jahre alt
geworden.
Ca jus Caligula, letzterer Name kam von einem Scherze
der Soldaten, weil sein Vater Germanicus ihn als Knabe mit
kleinen Soldatenstiefeln (cah’gulae) bekleidete, folgte, ein 25jäh-
riger Jüngling, in der Regierung. Nur durch die hohe Gunst 37 —
des Tiberius war er den Verfolgungen des Sejanus entgangen. 41=4
Die Freude des Volks begrüßte den Caligula, denn seines trefflichen
Vaters Tugenden lebten noch in dessen Erinnerung. Acht Mon-
den übertraf er alle Erwartungen, dann aber wandelte ihn eine
Hirnkcankheit oder die gewaltsam hervorbrechende böse Natur in einen
tollen Verschwender und unsinnigen Wütherich um. In einem
Jahre vergeudete er einen Schatz von 182 Millionen Thaler; er-
klärte sich selbst für einen Gott, ließ sich einen Tempel erbauen,
wo er Priester ward, und seine Gemahlin Casonia und sein Lieb-
lingspferd erhob er zu derselben Würde. Ec wünschte das römi-
sche Volk möchte nur einen Hals haben, um es durch einen ein-
zigen Streich zu tobten; er nöthigte reiche Privatleute ihn zum
Erben in ihrem Testamente einzusitzen, und eilte sodann durch
ihre Hinrichtung sogleich in den Besitz der Erbschaft zu kommen;
über die Bai von Puteoli und Baja, bei Neapel, schlug er eine
Schiffbrücke, bedeckte sie mit Erde, fuhr mit großem Gepränge über
selbige, sich rühmend, ec könne auch auf dem Meere wandeln;
und als sich des Nachts bei einer starken Beleuchtung viele Zuschauer
darauf einfanden, ließ er, zu seiner Belustigung, eine große Menge
derselben ins Meer stürzen. Gallien erfuhr seine Plünderungs-
wuth, da er Italien erschöpft hatte; mit lächerlicher Armseligkeit
gab er sich das Ansihn gegen Germanien und Britanien gesiegt zu
haben, bis ihn endlich der Tribun seiner Leibwache, Cassius C h a-
r e a, den er wegen seiner klaren Stimme stets verhöhnte, im Ver-
ein mit mehrern andern, ermordete.
Claudius, des Caligula Oheim, ein geistig beschrankter, 41—54
dem Trünke und der Gefräßigkeit ergebener Mann, an dem bisher --- 13
die Höflinge ihren Muthwillen oft geübt, ward von den Prätori-
anern aus einem Winkel des Palastes, wohin er sich versteckt hatte,
hervorgezogen und zum Kaiser ausgerufen. Gleichwohl besaß er
eine gewisse Gedachtnißgelehrsamkeit, beschäftigte sich mit gramma-
tischen Untersuchungen der griechischen und lateinischen Sprache, so
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung]]
Extrahierte Personennamen: Tiberius Tiberius Caligula Germanicus Tiberius Casonia Claudius
134
Vierter Zeitraum.
immer Leidenschaft, Schwäche, Grausamkeit und Liederlichkeit in
einem thörichten Jünglinge, dem eine unbedingte Willensfreiheit ge-
geben ist, verschulden mögen, ward durch diesen Commodus ver-
übt. Der Krieg gegen die Marcomannen war noch nicht beendigt,
Commodus begab sich zwar zum Heere, dock übel behagte ihm
der Aufenthalt im Lager, er sehnte sich nach Roms Genüssen und
für Geld erkaufte er schimpflich und gefährlicherweise den Frieden,
welchen die Römer bisher stets mit den Waffen errungen. Tiger-
artig fand er Lust int zwecklosen Morden; 735 mal soll er öffent-
lich als Fechter aufgetreten seyn und den Sieg davon getragen ha-
den. In der Zügellosigkeit seiner Leibwachen fand er lange seine
Sicherheit, doch als der Marcia, einer feiner unzähligen Buhle-
rinnen, einst zufällig ein Zettel zu Händen kam, worauf sie sich
nebst vielen andern dem Tode geweiht sah, reichte sie ihm Gift,
und da dieses nicht sogleich wirkte, ließ sie ihn durch einen Lieb-
lingssechter, Narciß, im Bade erdrosseln.
Pertinax, bisher Stadtprafect, ward von den Verschwore-
uen zum Kaiser ernannt, und die Prätorianer leisteten dem bejahr-
ten und strengen Greise, obschon mit geheimem Widerwillen, den
Cid der Treue. Seine Bemühung, Ordnung in die zerrütteten
Finanzen zu bringen und die ausgelassene Soldateska zu zügeln,
mißfiel dem entarteten Geschlechte, daher kam Pertinax schon nach
einem Jahre in einem Aufstande der Prätorianer um. Ein rei-
cher Schwelger
Didius Julianus erstand die feilgebotene Kaiferwürde,
indem er jedem Prätorianer 6250 Drachmen, das ist 13,000 Tba-
ler, versprach! Doch er hatte sich nur den Tod bereitet; denn da
er dieses übermäßige Versprechen nicht zu halten vermochte, verlie-
ßen ihn die Garden, als die Legionen in Pannonien ihren Feld-
herrn zum Kaiser ernannten; der Senat ließ den Didius Julianus
hinrichten, und
ip ~ Septimius Severus bestieg den Thron. Libyen war
ai“ sein Vaterland, der Krieg hatte ihn gebildet und erhoben, darum
besaß er auch die rauhen Tugenden eines tüchtigen Anführers. Er
entließ die Prätorianer und bildete sich eine selbst gewählte Leib-
garde von 50,000 Mann. Zwei Nebenbuhler standen ihm ge-
genüber, Niger, der Befehlshaber der Legionen in Syrien, und
Septimius Albinus, Bcitaniens Imperator. Severus ging
zuerst auf Niger los, scklug und tödtete ihn zu Antiochien, und
weil Byzanz ihm beigeftanden, wandelte er die, sonst große
196 und blühende, Stadt in ein offenes Dorf um. Albinus erlag
197 seinem Angriffe in Gallien, bei Lyon und ein grausames Blutge-
richt erging über dessen Freunde in Rom. Hierauf erfuhren die
roo Parther des Kaisers Zorn, denn auch sie waren Anhänger Ni-
gers gewesen; ihre Hauptstadt, Ctesiphon, erlitt eine grausame
Plünderung. Hierauf widmete Severus seine Sopge der innern
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind]]
Die römischen Kaiser in Rom.
137
abgeschickten Heere. Rache schnaubend gegen den Senat brach
Maximin von der Donau auf; schon stand er in Aquileja, da er- 233
mordeten ihn, als er in seinem Zelte schlief, die eigenen Legionen, (Sf>-
weil er auch gegen sie Strenge zu üben begann. Zwar wählte
der Senat in den Senatoren Maximus Pupienus und
Claudius B alb inus zwei Kaiser, aber die Garden ermordeten
noch in demselben Jahre diese Senatskaiser, wie sie selbige
spottweise nannten, und riefen dagegen den jugendlichen Gordi-
anus aus. Umsonst geboten seine rühmlichen Eigenschaften Ach- 238 —
tung, umsonst bewies er Tapferkeit gegen die Gothen in Mosten, *44=s
dem heutige Servien und Bulgarien, und gegen die vor-
dringenden Neu-Perser in Syrien; es gelang dem treulosen
Obersten der Leibwache
Philipp, der Araber genannt, weil er früher der Häuptling
einer Araberhorde gewesen, dennoch ihn in einem Aufruhr zu ermor-
den und sich an dessen Stelle zu erheben. Er beendigte den an- 244 —
gefangenen Perserkcieg durch einen Friedensfchluß. Unter seiner Re- 249 =
gierung ward die tausendjährige Dauer Roms durch glan-
zende Spiele gefeiert. Seine Habsucht und Grausamkeit erweckten 243
Mißvergnügen, das sich durch offenbare Empörungen in Panno-
nien kund machte. Sie zu dampfen, schickte ec feinen Feldherrn
Decius dahin; die Legionen aber zwangen ihn das Diadem anzu-
nehmen. An ihrer Spitze trat er den Rückweg nach Italien an;
bei Aquileja stellte sich ihm Philippus entgegen, doch er verlor im
Kampfe das Leben und ungehindert ergriff
Decius die Zügel der Regierung. Redlichen Willens, doch 240 —
unkundig seiner Zeit und ihres Gerstes, gedachte er die alte Sitten- 251 =
reinheit wieder herzustellen und ernannte einen Eensor. Ein ver- 2
gebliches Bemühen bei einer allgemeinen Verwilderung und Ver-
dorbenheit! Die Christen erfuhren unter ihm eine grausame Ver-
folgung, wovon ihn ein Einfall der Gothen, welche das römische
Reich zum er ft en m a l e angriffen, abrief. Glücklich' kämpfte er
jedoch wider dieselben an der Donau, trieb sie in die Enge, so
daß sie um einen ungehinderten Abzug baten; Decius aber hatte
ihre gänzliche Vernichtung beschloffen; gefährlich ist der Kampf der
Verzweiflung; die Gothen kämpften ihn — und Decius fand
nebst seinem Sohne den Tod in den sumpfigen Gegenden Mösiens.
Gallus ward jetzt von den Legionen zum Kaiser gewählt,
doch weil er mit den Gothen einen schimpflichen Frieden geschlos-
sen, erschlug ihn
Aemilianus, welchen nach drei Monaten schon die galli- 253
scheu Legionen stürzten, indem sie dem
Valerian das Diadem aufsetzten, welcher seinen Sohn 254 —
Gallienus zum Mitregenten annaynr. Seine Redlichkeit erregte 259=:
grcche Hoffnungen, welche aber sein schwaches Alter und die wach- 2
senden Gefahren von Außen nicht in Erfüllung gehen ließen.
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Maximin Maximus_Pupienus Claudius_B Philipp Philipp Aquileja Decius Decius Gallus
Extrahierte Ortsnamen: Rom Donau Aquileja Bulgarien Syrien Italien Donau Mösiens
192
bestiarii genannt), auch zum Tode Verurtheilte traten in die Schranken.
Vorzüglich lieferte Afrika Löwen, Tiger, Panther, Hyänen, auch Baren
in ungeheurer Anzahl, daher diese Thiere überhaupt Africanae hießen.
Ein alter Senatsbeschluß verbot,, sie nach Italien zu bringen, allein
der Circensischen Spiele wegen mußte er aufgehoben werden. Nun
brachten der Aedil Scaurus einhundert und fünfzig, Pompejus und
Augusius über vierhundert solcher Bestien aus Afrika nach Rom, um
sich durch diese Verschwendung beim Volke beliebt zu machen. Die
curulischen Aedilen hatten diese großen Spiele zu besorgen und die-
selben auf eigene Kosten zu veranstalten, wofür sie sich nachher als
Statthalter in den Provinzell wieder bereicherten. Daß der öftere
Anblick solcher blutigen Scenen, die bloß zur Augenweide und Er-
götzung des Volkes gegeben wurden, in den Herzen der Zuschauer nach
und nach jedes edlere menschliche Gefühl abstumpfen mußte, leuchtet
von selbst ein. Daher kam die unmenschliche Mißhandlung der Sklaven
und die herzlose, oft grausame Behandlung überwundener Feinde. Nur
^einzelne edlere Seelen hielten sich frei von dieser allgemeinen Ver-
schlechterung des Volkes.
Werfen wir noch einen Blick auf die Kunstbildung der Römer,
so tritt uns die Bemerkung entgegen, daß in der Zeit der Republik
die Römer, deren ganze Thatigkeit auf die Beförderung des Gemein-
wohles gerichtet war, mehr großartige Werke der Wasser- und Straßen-
baukunst anlegten, als sie sich mit den schönen Künsten beschäftigten.
Es wurden zwar in Rom sehr viele Tempel gebaut, allein sie scheinen
weder durch Material und Große, noch durch Kunst ausgezeichnet ge-
wesen zu seyn. Einfach und klein waren auch die Wohnungen der
Menschen. Griechische Formen und Verzierungen fanden auch bei
diesen Werken Eingang. Zwei große, mit einer Säulenhalle (portier)
umgebene, mit Marmor verzierte Tempel baute zuerst Q. Metellus
Macedonicus im Jahr 149 v. Ehr. aus der Beute des macedonischen
Krieges. Im Jahr 186 v. Ehr. errichtete Eato die erste namhafte
Basilika, oder eine große von Wanden in länglichem Viereck ein-
geschlossene Säulenhalle, die für den öffentlich-geselligen Verkehr, wie
ihn die Alten so sehr liebten, für Handel und Wandel und allerlei
Versammlungen bestimmt war. Namen und Bauart sind aus Athen
entlehnt, wo es eine königliche Säulenhalle (Stoa Basilike) gab. Als
der christliche Kultus in den römischen Hauptstädten herrschend ge-
worden war, benutzte man diese Basiliken zum Gottesdienst, daher die
altestey Kirchen gewöhnlich Basiliken genannt werden. Dazu wurde
der hintere Theil, oder das in einem runden Ausschnitt erhöhete Tribunal
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begann schon die Belagenrng, als ihm des Hyrkanus Parthei die Thore
öffnete. Dessen Gegner aber besetzten den Tempel, der auf einem
Felsen erbaut und von hohen Mauern eingeschlossen einer Citadelle
glich, und vertheidigten sich auf das hartnäckigste. Im dritten Monat
der Belagerung wurde der Tempel mit Sturm erobert und über zwölf-
tausend Juden verloren dabei ihr Leben. Hierauf besuchte Pompejus,
aus Neugierde, das Allerheiligste des Tempels, das nur der Hohepriester
betreten durfte, ließ aber die goldenen Gefäße und den Tempelschatz
von 2000 Talenten (2,316,000 Thlr.) unberührt, und befahl die
Reinigung des Tempels, der durch das Blut so vieler Erschlagenen
entweiht worden war. Den Hyrkanus ernannte er nun zum Hohenpriester
und Fürsten mit dem Titel Ethnarch, den Juden legte er Tribut auf
und führte den Aristobul mit seinen Söhnen als Gefangene nach Rom,
von wo sie jedoch wieder entwischten und große Unruhen erregten.
Eben war Pompejus auf seinem Zuge nach Arabien, wo er neue
Eroberungen machen und bis an die Küste des östlichen, noch von
keinem römischen Feldherrn gesehenen Oceans Vordringen wollte, einige
Tagereisen von Jerusalem entfernt, als er zu seiner und seines Heeres
Freude die Nachricht vom Tode des Mithridates empfing. Daher gab
er Arabiens Eroberung auf und zog nach Pontus, wo seine Gegen-
wart nöthiger war.
Mithridates hatte inzwischen zur Ausführung seines großen Planes,
sein Heer nach Italien zu führen, Panticapaum, einen europäischen
Handelsplatz an der Mündung des asowschen Meeres, jetzt Kertsch an
der Straße von Fredosia, eingenommen, allein sein Heer, zum Kriegs-
dienst gezwungen, war ihm nicht mehr ergeben und die Städte, denen
er drückende Abgaben auflegte, zum Abfall geneigt. Das erste Bei-
spiel gab Phanagoria, eine Stadt auf der Halbinsel Krimm, welches
des Königs Besatzung zurückschlug; viele Städte thaten dasselbe.
Dazu kam noch die Verrätherei des eigenen Sohnes; sein Liebling
und bestimmter Nachfolger Pharnaces trachtete ihm nach dem Leben.
Der alte gebeugte König verzieh dem ruchlosen Sohne. Dieser setzte
aber seine Meuterei fort und gewann die Armee, welche ihn mit to-
bendem Geschrei zum König verlangte. Als Mithridates zu der Menge
herauskam, verließen ihn seine Garden und tödteten sein Roß; er selbst
rettete sich in ein Haus. Vom Söller herab sah der Verlassene zu,
wiepharnaces als König bekränzt wurde, wozu die Soldaten in der Eile
statt des Diadems einen breiten Bast aus einem Tempel herbeiholten.
Da keiner der Boten, die dem Mithridates persönliche Sicherheit aus
der Flucht beim Pharnaces auswirken sollten, zurückkehrte, so nahm der
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Extrahierte Personennamen: Mithridates Pharnaces
Extrahierte Ortsnamen: Rom Arabiens Italien Fredosia Phanagoria
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„Lieber sterben zur Stelle, als nicht des gemordeten Freundes
Rächer seyn!"
Am nächsten Morgen ging er mit seinen Freunden auf das Fo-
rum und erklärte dem Prätor, daß er Cäsars Erbschaft und Adoption
annehme. Es war nämlich bei den Römern Sitte, daß die an Kindes-
statt Angenommenen die Prätoren zu Zeugen nahmen und ihre Erklä-
rung durch öffentliche Schreiber zu Protokoll nehmen ließen. Hierauf
machte er dem Antonius, der damals in den, vom Cäsar ihm geschenk-
ten Gärten des Pompejus wohnte, seine Aufwartung, wurde aber mit
Kälte empfangen, als er frei und kühn die den Mördern Cäsars be-
willigte Straflosigkeit tadelte und dessen Gelder zurückforderte. Antonius
erklärte, daß er ihm über die öffentlichen Angelegenheiten nicht Rechen-
schaft zu geben brauche und jene Geldsumme, die nicht so groß ge-
wesen sey, als Octavian sich einbilde, als Tyrannengut unter die obrig-
keitlichen Personen vertheilt worden sey. Unwillig über die Aeußerun-
gen des Antonius begab sich Octavian hinweg und ihr Zwist wurde
bald öffentlich bekannt. Um dem Volke die Vermächtnisse Cäsars zu
bezahlen, bot Octavian seine Güter öffentlich zum Verkaufe aus, und
stieg durch diese Aufopferung seines Vermögens nicht wenig in der
Gunst des Volkes, dessen Mitleiden er zugleich rege machte, als An-
tonius eine Untersuchung über die öffentlichen Gelder anzustellen be-
schloß, die Cäsar aus dem Staatsschätze genommen hatte. Auch ver-
lor damals der junge Cäsar viele Ländereien, die sein Großoheim als
Staatsgut gekauft hatte und die jetzt dem Erben streitig gemacht
wurden. Wie sehr sich aber jener beim Volke beliebt gemacht hatte,
zeigte sich bei den öffentlichen Spielen, die Brutus als Prätor in seiner
Abwesenheit an den Nonen des Ouintilis, der damals auf den Ankün-
diguugszetteln zuerst zu Ehren des vergötterten Julius Cäsar Julius
genannt wurde, mit großer Pracht dem Volke gab. Denn als einige
dazu Gedungene laut riefen, man solle Brutus und Cassius zurück-
berufen, erhoben die Zuschauer ein großes Geschrei dagegen, und stör-
ten die Spiele, bis man die Forderung aufgab. Da Brutus und
Cassius erfuhren, daß ihre Parthei unter dem Volke so schwach war,
so sahen sie keine andere Sicherheit für sich, als sich in den Besitz
ihrer Provinzen zu setzen; Cassius begab sich daher nach Syrien,
Brutus nach Macédonien, beide sammelten Gelder und ein Heer.
Auch Dolabella eilte nach Syrien, das ihm zugesprochen war, aber
Trebonius, der Befehlshaber in Asien, behauptete zu Gunsten jener
Republikaner die Städte Pergamus und Smyrna, welche letztere
Stadt Dolabella aber hinterlistig einnahm und den Trebonius ent-
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König]]
Extrahierte Personennamen: Cäsars Antonius Cäsar Cäsars Antonius Antonius Octavian Antonius Octavian Cäsars Octavian Cäsar Cäsar Brutus Julius_Cäsar_Julius Cäsar Brutus Brutus Brutus Dolabella Dolabella