185
beide zusammen. Am meisten nach W. vorgeschoben und südlich
vom 400 N. B. dehnt sich das tnrkestanische Alpenland aus. Süd-
lich von ihnen zwischen dem Westrand und Südrand bildet der
Hindukuh das natürliche Bindeglied zwischen dem östlichen und west-
lichen Hochasien.
Die innere Scheitelsläche des östlichen Hochasiens ist nicht überall von
gleicher absoluter Höhe; ihr Mittelwerth kann zu 6 — 8000' angenommen
werden. Sie wird von Westen nach Osten von 2 Gebirgsketten durch-
schnitten, dem Küenlün oder Kulkun und dem Thian-Schan; ersterer erscheint
als Fortsetzung des Muz Tagh, letzterer als die des Belur Tagh. Durch
diese Ketten wird die innere Scheitelfläche des östlichen Hochasiens in 3 Theile
zerlegt, nämlich:
1) südlich vom Küenlün oder Kulkun dehnt sich Dübel (nördlich vom
Himalaya) aus;
2) zwischen Küenlün und Thianschan erstreckt sich die hohe Tartarei;
3) zwischen dem Thianschan und dem Nordrand endlich die Dsungarei
im W. und die Mongolei im O.
Diese drei Plateauländer sind nur an den Ufern der Steppenflüsse
und Seen angebaut und mit Pflanzen bewachsen; sonst ist das unermeßliche
Gebiet entweder eine baumlose, öde Steppe, oder eine abwechselnd sandig-
steinige Wüste, welche die Bewohner Gobi oder Schamo nennen. Diese
Wüstenei mag sich über 400 Meilen weit in die Länge (eine Entfernung
wie von Lissabon nach Königsberg) und 100 Meilen weit in die Breite,
(wie von Basel bis Hamburg) erstrecken. Der westliche Theil der Gobi
besteht aus beweglichem Flugsand, der östliche dagegen aus Felsen und
Steinfeldern, eine Erscheinung, welche sich in der afrikanischen Sahara
wiederholt.
8 76.
Das westliche Hochafien
ist minder hoch und kleiner, als das östliche, zugleich gegliederter und zu-
gänglicher, bietet aber im Ganzen die gleichen Hochflächen dar, welche von
Randgebirgen umwallt sind. Wir betrachten:
1. Das Hochland von Iran.
Es hat viel Steppenland und viele Salzseen. Seine Mitte ist eine
ununterbrochene Sand- und Salzwüste, arm an Wasser und Pflanzen.
Wegen der Randgebirge kann das Meer keinen Einfluß auf das Innere
üben, und da nur im Frühjahr und Winter Regen fällt, der Sommer aber
neben dem klaren Himmel eine große Hitze bringt, so muß natürlich aller
Pflanzenwuchs ersterben. Die 4 Randgebirge Irans sind: a) das indisch-
persische Grenzgebirge mit dem 12,000' hohen Salomonsthron im O.;
b) die Terasse von Farsistan und Beludschistan im S.; e) die Zagrosketten
und das Alpenland von Adserbeidschan im W.; ck) der Hindukuh, Paropa-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
188
5. Das Hochland von Syrien
oder das syrisch-peträische Gebirgsland beginnt auf der Halbinsel des Sinai
und zieht sich in nördlicher Richtung bis zum Taurus in Vorderasien. Der
südliche Theil des syrischen Hochlandes heißt das peträische Arabien, der
nördliche das Plateau von Soristan. Die höchsten Punkte im peträischen
Arabien sind der Sinai und Horeb (7 — 8000').
Das syrische Bergland besteht: 1) aus der schmalen Küstenterrasse;
2) dem vielfach gestalteten Bergland und 3) aus der 3000' hohen Hoch-
terrasse, welche zum Theil sehr fruchtbare Ebenen enthält. Ungefähr in der
Mitte erhebt sich der 20 Meilen lange Libanon bis zu 12,000'; er ist
kaum 4 M. breit, und seine Gipfel bilden eine wellenförmige Linie. Pa-
rallel mit ihm streicht der 15 M. lange Anti-Libanon; zwischen beiden Ge-
birgen ist das Hochthal el Bekaa oder Coelesyrien (3,500'). Von: Süd-
ende des Libanon zieht sich in einer Länge von 60 M. eine tiefe Thal-
Einsenkung, el Ghor, dessen Sohle zum Theil bedeutend unter dem Spiegel
des Mittelmeers liegt (§ 79, V. 7). Im Norden füllt es der Jordan,
der See von Liberias und das todte Meer aus; südlich ist die Thalspalte
eine trockne brennende Wüste, welche sich bis zum Golf von Akabah fort-
setzt. Die ganze Erscheinung ist das Zeugniß einer vulkanischen Revo-
lution des Erdinnern, wie denn noch heutigen Tages heiße Quellen und
zahlreiche Erdbeben die fortdauernde Thätigkeit der vulkanischen Kräfte be-
urkunden.
Die Küstenebenen des syrischen Berglandes sind im Durchschnitt frucht-
bare Landschaften; die berühmten alten Hafenplätze der syrischen Küste sind
gegenwärtig entweder sehr seicht oder ganz versandet. Die Berglandschaften
haben größtentheils in den Ebenen und Thälern fruchtbaren Boden. Der
Libanon ist mit der üppigsten Vegetation bedeckt; Palmen-, Orangen-, Maul-
beer-, Obstbäume und Weinreben schmücken seine Abhänge. In einer Höhe
von 6000' liegt in einem sonst öden kleinen Kesselthal der Rest jenes be-
rühmten Cedernhains.
6. Der Ural
erstreckt sich in einer Länge von 500 Stunden von 9t. nach S. und wird
daher häufig ein Meridian-Gebirge genannt. Sein nördlicher Theil ist fast
ganz unbekannt; der mittlere durch seinen Metall-, der südliche durch seinen
Waldreichthum ausgezeichnet. Rach O. fällt das Gebirge steil ab; an der
Ostseite mag der Wassermangel und die hohe' Winterkälte jene kahlen und
pslanzenleeren Abhänge gebildet haben, welche den westlichen, wasserreichen
Abhängen, namentlich im südlichen Ural, ganz fehlen. Dagegen liegen auf
der nackten Ostseite die Metallerze häufig zu Tage, während sie auf der
Westseite durch fruchtbare Erde oder jüngere Bildungen bedeckt sind. Die
höchsten Gipfel des unlieblichen Gebirges in seinem mittleren Theile mögen
bis zu 9000' ansteigen.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
190
gerottet, sondern es werden sogar, um Land zu gewinnen,- die Wohnungen
der Menschen aus Pfählen im Wasser aufgeschlagen, und nicht selten wird Erde
auf Flöße geschafft und besäet. Bis zum 35“ N. B. ist das Klima mild
und läßt hier eine Menge China eigenthümlicher Bäume und Sträucher ge-
deihen, den Leim-, Wachs-, Talgbaum und vor allem den Theestrauch, dessen
Blätter und Blüthen ausgeführt werden und viele Millionen einbringen.
Nördlich vom 35.° stellen sich die 4 Jahreszeiten ein mit kurzem Herbst
und Frühjahr, strengem Winter und drückend heißem Sommer. So ist in
Peking (40° N. B.) der Sommer so heiß, wie er in Cairo (30° N. B.)
ist, der Winter aber so streng, wie der in Upsala (60° N. B.), während
die geographische Breite einen neapolitanischen Winter erwarten ließe.
3. Das Tiefland der hinterindischen Ströme
Maykaung, Meuam, Thaluayn und Jrawaddi zerfällt in 4 getrennte Tief-
länder, welche jedes Mal durch die mit den Strömen parallellaufenden Ge-
birgsketten geschieden sind. Zu diesem äußerst fruchtbaren Tiefland gehören
die Landschaften Birma, Siam, und an der Ostküste noch Cochinchina und
Tonkin.
4. Das Tiefland von Vorderindien
liegt am Indus und Ganges, ist durch keine Erhebungen von einander ge-
trennt, und reicht nördlich des Plateaus von Dekan vom bengalischen Golf
bis zum persisch-arabischen Busen. Der westliche Theil heißt auch die Sind-,
der östliche die Hind-Ebene. Jene, das Tiefland des Indus, ist nur theil-
weise angebaut, besonders im Pendschab, d. i. Fünsstromland; der magere
Boden wird durch den schlammreichen Indus überschwemmt und mit frucht-
reicher Erde bedeckt. Aber im Mittel- und Unterlaufe des Indus dehnt
sich auf dem linken User eine große salzige Sandwüste aus, das Thun ge-
nannt. Sie ist an 100 M. lang, 20 bis 40 M. breit. Südlich des
Thurr liegt eine durchaus unbewohnbare Niederung, das Run (325 Q.-M.),
welchem die Insel Kutsch vorgelagert ist. Dieses war früher Meeresboden
und scheint durch vulkanische Hebungen aus dem Grunde emporgestiegen zu
sein. Im Sommer ist das Run eine trockne Sandwüste, auf welcher eine
zolldicke Salzkruste liegt; im Winter, d. h. zur Regenzeit, verwandelt es sich
in einen salzigen Schlammsee. Im Sommer gewahrt man in der Wüste
Run häufig Luftspiegelungen (Fata Morgana) *).
Das Tiefland Hind am Ganges und Brahmaputra ist ein angeschwemm-
tes, sehr fruchtbares Land, das nur im Küstenland dieser Flüsse, die
*) Dies ist eine Täuschung, in welcher das Auge befangen ist. Man glaubt
nämlich in der Ferne oder am Himmel zuweilen Schiffe, Thürme, Schlösser, Bäume,
Wasser rc. zu erblicken; je näher man demselben zu kommen glaubt, desto weniger
erscheinen sie in Wirklichkeit. Diesen Erscheinungen liegen wirkliche Gegenstände
zu Grunde, und nur vermöge einer besondern Art Brechung der Lichtstrahlen er-
blickt man ein Bild an einem andern Orte, als an seiner natürlichen Stelle. Diese
wird durch eine Temperaturverschiedenheit nahe über einander liegender Luftschich-
ten veranlaßt. Die Fata Morgana wird häufig an der sicilianischen Meerenge und
in Sandwüsten (Sahara, die französische Armee 1798 in Unterägypten rc.) beobachtet.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Ortsnamen: China Peking Cairo Upsala Meuam Birma Sahara
30
früherer vulkanischer Thätigkeit (der Laacher See bei Andernach, heiße Quellen
in Wiesbaden, Aachen, Kreuznach rc.).
I. Die östliche Hälfte des niederrheinischen Schiefergebirges wird durch mehrere
Nebenflüsse des Rheins in 4 besondere Theile zerlegt:
a. der Taunus zwischen Rhein, Main und Lahn. Das Ganze bietet
den Anblick eines Plateaus dar, welches durchschnittlich 1500' über
dem Meere liegt und nach dem Rhein steil abfällt. Der höchste
Punkt ist der Feldberg, 2600';
b. der Westerwald zwischen Rhein, Lahn und Sieg, dem vorigen in
äußerer Form ähnlich, aber etwas höher. Am Rhein erhebt sich
die schöne Gruppe des Siebengebirges mit 1000' —1400' hohen
Kegeln;
e. das Sauerland mit dem Rothlager Gebirge zwischen Sieg und
Ruhr, eine Hochfläche von 2000', welche sich nach dem Rhein hin
verflacht;
d. der Haarstrang nördlich der Ruhr, ein kahler Bergrücken von 1200'
Höhe, welcher allmählich in die norddeutsche Tiefebene überleitet.
Ii. Die westliche Hälfte des niederrheinischen Schiefergebirges steht mit dem
französischen Mittelgebirgslande durch das pfälzisch-zweibrückische Gebirge
und den Donnersberg, welche als Fortsetzungen der Vogesen betrachtet
werden müssen, in Verbindung. Auf gleiche Weise wie die östliche wird
auch sie in 4 Abtheilungen zerlegt:
a. der Hundsrück zwischen Rahe und Mosel, ein 1500' hohes Plateau
mit steilen und felsigen Thälern und bis 2400' hohen Bergkämmen;
b. die Eifel, ein flaches Plateau von 1600' Höhe, zwischen der Mosel
und der Our (23^0 Ö. L.), welches durch tiefe Thäler ein gebir-
giges Aussehen erhält;
e. die hohe Veen zwischen Roer und Ourte, eine traurig öde Hoch-
ebene von 1500' — 2000' Höhe ohne Waldungen, aber mit unüber-
sehbaren Torfmooren bedeckt, welche nur im hohen Sommer oder
im Winter betreten werden können;
d. die Ardennen zwischen Ourte und Sambre ziehen sich als eine
waldige Hochebene größtentheils auf dem rechten Maasufer hin, und
gehen im W. u. R. allmählich in's Tiefland über, während sie
durch den Argonenwald auf dem linken Ufer der Maas mit der
nördlichen Gruppe des französischen Mittelgebirgslandes in Ver-
bindung stehen.
Das deutsche Mittelgebirgsland enthält ausgedehnte Wälder, welche neben
dem Reichthum an Wild treffliche Holzarten bieten, besonders Eichen, Buchen,
Kiefern, Fichten, Lerchen k. Bis zum 49.° trifft man in Mähren und im
Rheinthale den Kastanienbaum, in manchen geschützten Lagen auch Feigen-
und Mandelbäume unter freiem Himmel. Der Weinstock kommt bis zum
Parallel des Siebengebirges und sogar noch nördlicher vor. Ueberall wachsen
zahlreiche Obst- und Getraidearten; auch der Mais wird noch am Fuße des
Taunus mit Erfolg angepflanzt, so daß im Ganzen das deutsche Mittelge-
birgsland ein günstiges Klima darbietet.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Auch an Mineralien aller Art hat das deutsche Bergland außer den
Alpen nicht unbedeutende Schätze. Gold findet sich wenig vor; bedeutender
schon ist der Bau auf Silber im Erzgebirg, im Harz, in Schlesien rc. Eisen,
Blei, Kupfer, wird an vielen Orten gewonnen, Quecksilber nur (die Gruben
von Idria gehören zum Alpenland) bei Zweibrücken im Gebiete der Saar.
Bedeutende Salzquellen und Salinen finden sich in Lüneburg, Halle, Staß-
furt, Kissingen, Nauheim, Karlsbad rc.; Steinsalz bei Wimpfen am Neckar
und in Oesterreich. Torf, Braun- und Steinkohlen finden sich in den meisten
Gegenden des deutschen Mittelgebirges, insbesondere an der Sieg, Ruhr,
Saar, in Schlesien, Böhmen und Mähren. Kein Land Europas hat so viel
und bedeutende Gesundbrunnen wie das deutsche Mittelgebirgsland. Die wich-
tigsten sind: Baden-Baden, Wiesbaden, Ems, Nauheim, Homburg, Kissingen,
Brückenau, Pyrmont, Aachen; die böhmischen Bäder: Eger, Karlsbad, Töplitz,
Franzensbrunn rc.
3. Das deutsche Tiefland liegt größtentheils innerhalb des kontinentalen
Dreiecks, und umfaßt von den in der Uebersicht mitgetheilten Tiefländern das
norddeutsche, das mittelrheinische und das österreichische.
Das norddeutsche Tiefland ist als eine Fortsetzung des russischen zu be-
trachten, und hat mit demselben namentlich die unbedeutende nördliche Land-
höhe und den großen Reichthum an Binnenseen gemein. In seinem west-
lichen Theile zwischen Ems und Rhein heißt es gewöhnlich das niederrhei-
nische Tiefland. Die Halbinseln Jütland und Holland gehören demnach zum
norddeutschen Tieflande. Dieses ist fast in allen seinen Theilen mit üppigen
Feldern, Wiesen und Wäldern bedeckt; die an die Ostsee grenzenden Gemar-
kungen liefern so ergiebige Getreideernten, daß von da Kornausfuhr in ärmere
Länder und Gegenden stattfinden kann. Eigentlich öde Strecken sind im nord-
deutschen Tiefland nicht vorhanden; nur die Lüneburger Heide und die Moor-
gruben im Westen, insbesondere das Burtanger Moor, sind theilweise auszu-
nehmen. Ebenso ist das Geestland (trocknes Land) an den Meeresküsten zum
Theil unfruchtbar, sehr ergiebig aber das Marschland. (Vergl. § 58. V.)
Das Tiefland des Mittelrheins beginnt unterhalb Basel, und endet bei
Mainz; es ist ganz vom Bergland eingeschlossen, und nimmt eine Breite
von 3 bis 4 Meilen ein. Es ist eine herrliche Culturebene, in welcher
die Wellen des Rheins in grauer Vorzeit einen Binnensee gebildet hatten.
Die österreichische Tiefebene mit dem Marchfelde liegt zu beiden Seiten
der Donau, und ist ebenfalls von allen Seiten theils von den Alpen,,
theils vom Mittelgebirgslande eingeschlossen. Das Land ist wohl angebautes
Garten- und Ackerfeld, das Marchfeld sogar ein kornreiches Gelände. Durch
das Donauthal steht sie mit den ungarischen Ebenen in Verbindung.
8 42.
Das ungarische Mittelgebirgs- und Tiefland.
1. Das ungarische Mittelgebirge wird gewöhnlich unter dem Namen der
Karpathen und des Hochlandes von Siebenbürgen verstanden. Die Karpa-
then reichen von der Quelle der Oder bis zu der der Theiß. Es ist
ein waldreiches Gebirge, welches aus mehreren Gruppen besteht, und in der
hohen Tatra an der Quelle der Waag bis in die Region der Gletscher
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Erzgebirg Schlesien Lüneburg Kissingen Nauheim Karlsbad Oesterreich Saar Schlesien Europas Baden-Baden Wiesbaden Nauheim Homburg Kissingen Brückenau Aachen Eger Karlsbad Rhein Jütland Holland Ostsee Heide Basel Mainz Rheins Donau
32
(81000 hinaufreicht. Südlich der hohen Tatra liegt das ungarische Erz-
gebirge mit weiten blühenden^Thalgeländen. Wie der Name andeutet, bietet
es dem Bergmann reichlich Stoff zur Ausbeute. (Kremnitz und Schemnitz.)
Nördlick der hohen Tatra liegen die reichhaltigen Salzbergwerke von Boch-
nia und Wieliczka. Das Hochland von Siebenbürgen ist ein 1200' hohes
Plateau, welches die Gestalt eines Vierecks hat, und an seinen 4 Seiten
von Randgebirgen eingeschlossen ist. Den Süd- und Ostrand bilden die
transsylvanischen Alpen, den West- und Nordrand das siebenbürgische Erz-
gebirge. Ssamos, Maros und Aluta durchbrechen den Nord-, West- und
Südrand des Plateaus, welcher im Süden zur walachischen Tiefebene sich
herabsenkt. Einzig der Ostrand ist nicht durchbrochen und ohne Pässe; seine
Gipfel sind den größten Theil des Jahres mit Schnee bedeckt (8 — 90000.
2. Das ungarische Tiefland zerfallt in zwei größere Abtheilungen, in
das kleinere oberungarische und das große unterungarische. Die oberunga-
rische Tiefebene liegt zu beiden Seiten der Donau, und wird von den Aus-
läufern der Alpen und der Karpathen eingeengt. Sie scheint früher ein
großer Binnensee gewesen zu sein, bis sich die Donau einen Durchbruch
bahnte. Der seichte Neusiedlersee scheint ein Ueberrest jener Zeit zu sein.
Das Land ist sehr fruchtbar und wie ein Garten mit Aeckern, Bäumen,
Obst und Wein wohlbepflanzt. Sehr üppig ist die Vegetation auf den
Donauinseln und insbesondere auf der Insel Schütt. Unterhalb des Strom-
durchbruchs bei Waizen öffnet sich die zehnmal größere unterungarische Tief-
ebene, welche, wenn wir nach dem tiefen Plattensee schließen dürfen, ebenfalls
in grauer Vorzeit ein gewaltiges Seebecken war. Die Donau scheidet sie
in 2 ungleiche Hälften, von denen die westliche neben wenigem Sumpf- und
Steppenland in wellenförmiger Erhebung und Senkung reiche Getreidefluren,
Weinberge, Wälder und Wiesen darbietet. Die östliche Hälfte dagegen ist
völlig eben, hat unübersehbare Steppen, Moore, Flugsandstrecken, dann
wieder arme, traurige Haidestrecken neben fruchtbaren Aeckern, Weinhügeln,
Tabaksfeldern rc. Die menschlichen Wohnplätze sind weitläufig von einan-
der angelegt und treten mehr in Form von Meierhöfen und Nachbarschaften
als in der von Städten und Dörfern auf.
8 43.
Die farmatische Tiefebene,
auch russische oder skythische genannt, ist das große Tiefland, welches den
ganzen Osten Europa's einnimmt und, wie bemerkt, sich im Westen durch
die norddeutsche Tiefebene bis zu den Halbinseln Jütland und Nordholland
fortsetzt. Es enthält keine Gebirge, sondern nur wellenförmige Ebenen, auf
denen sich Hügelreihen von 1000 — 1900' ausdehnen. Das Tiefland ist
gut bewässert, theilweise angebaut und ziemlich ergiebig. Nur im nördlichen
und südöstlichen Theile dehnen sich große Steppen aus. Das nördliche
Steppenland bedecken die Tundra, ungeheure mit Moos besetzte Sumpf-
flächen, welche den größten Theil des Jahres mit Eis belegt sind; dies ist
auch auf Kola, der lappischen Halbinsel, der Fall. Das Land am Unter-
laufe der Wolga ist eine salzige Sandstrecke, welche ein alter Meeresgrund
gewesen zu sein scheint. Daffir spricht insbesondere die Lage des größten
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
33
Pinnenmeeres der Welt, des Kaspi-Sees (8413 Q.-M.), welcher fast 79'
unter dem Spiegel des schwarzen Meeres liegt, salziges Wasser enthält und
Seethiere und Seepflanzen ernährt. Im Osten scheidet der Ural, ein Ge-
birge, das den Meridianen nach von N. nach S. streicht, das große Tief-
land Europa's von Asien. Vom Ural aus ziehen auch jene einzigen Er-
hebungen (Uwalli sagen die Russen) durch die Tiefebene. Die nördliche
beginnt am Ural, streicht durch die russische und norddeutsche Tiefebene bis
in die jütische Halbinsel, wo sie sich vollständig herabsenkt. Man nennt sie
gewöhnlich die uralisch - baltische Landhöhe; sie bildet zugleich theilweise die
Wasserscheide zwischen dem nördlichen Eismeer und der Ostsee einerseits, und
dem schwarzen und kaspischen Meere andererseits. Der südliche Landrücken,
der uralisch-karpathische Höbenzug, reicht vom Ural bis zu den nördlichen
Vorhöhen der Karpathen. In der südlichen Landhöhe erreicht der Obt-r
schei Syrt die Höhe von 500', die Lvsa Gora im südlichen Polen
1800'; in der nördlichen sind das Waldai-Gebirge und der Wolchonski-
Wald Höhen von 880'. Nur die nördliche Landhöhe trägt unzählige fisch-
reiche Seen auf ihrem Rücken, die südliche nicht. Das Land zwischen den
beiden Landhöhen ist theils angebaut, theils noch mit mächtigen Waldungen
bedeckt.
Das Klima der ungeheuren Tiefebene ist wegen der großen Ausdeh-
nung nach N. und S., O. und W. sehr verschieden. Vis zum 50? N. B.
findet man die 4 Jahreszeiten, angenehmen Frühling und Herbst, dürren,
heißen Sommer, kurzen, strengen Winter. Oel und Südfrüchte kommen
auf der Südseite der Krim zur Reife, der Weinstock gedeiht bis zum 48?
und 49°. Zwischen dem 50? und 60? findet man einen heißen Som-
mer und strengen Winter. In diesen Gegenden wird vorzugsweise Ge-
treide gebaut. Nördlich vom 60? finden wir eine mächtige Hitze im
Sommer und eine schauderhafte Kälte im Winter, vor der das Quecksilber
erstarren muß (— 32° R.). Während im Süden der längste Tag 15
Stunden zählt, dauert er auf der Nordküste der Halbinsel Kola 2 Mo-
nate. Unter allen Verhältnissen ist das russische Tiefland kälter als alle
anderen europäischen Staaten, selbst wenn diese auf gleichen Breitegraden
liegen (§ 80 A.).
8 44.
Das Hoch« und Tiefland außerhalb des kontinentalen Dreiecks.
1. Die Dodenbrschassenheit der pyrenäischen Halbinsel.
Auf den drei südeuropäischen Halbinseln ist das Bergland vorherrschend.
Betrachten wir die westlichste, die pyrenäische (auch iberische und spanische
genannt), so haben wir daselbst eigentlich nur 3 größere Tiefebenen, näm-
lich : 1) das Tiefland von Arragonien am Ebro; 2) das von Andalusien
am Guadalquivir; 3) das von Estremadura am unteren Tajo. Andere
lkeinere tiefliegende Landstrecken sind nur an der Meeresküste zu finden, z. B.
an der Westküste die Haiden von Baira (zwischen 40° und 41° 9t. B.);
ferner die Hügellandschaften von Murcia und Valencia an der Ostkiiste.
Cassiail, Geographie. 4. Aufl. •>
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Baira
Extrahierte Ortsnamen: Asien Ostsee Polen Andalusien Murcia Valencia
34
Dagegen tritt das Hochland in 2 Hochebenen und 4 Hauptgebirgszü-
gen auf. Beginnen wir im N., so treffen wir:
1) die Pyrenäen, welche sich vom Cap Creus bis zu Cap Ortegal
und Finisterrä fortsetzen und den Nordrand der ganzen Halbinsel
bilden; sie sind ein Hochgebirge mit 11,000' hohen Gipfeln (Mont
Perdu und Maladetta). Die Schneelinie beträgt 8400'; deshalb
sind die höher liegenden Gipfel, wie in den Alpen, mit Gletschern
und ewigem Schnee bedeckt. Mit dem 16° O. L. beginnen die
kantabrischen, asturischen und galicischen Berglandschaften, welche
als westliche Fortsetzung der Pyrenäen betrachtet werden müssen.
Die Pyrenäen fallen steil nach N. ab.
2) Die Hochebene von Alt - Castilien dehnt sich südlich dieses Nordrands
aus und wird im O. und W. von Fortsetzungen und Ausläufern
des Nordrandes, im S. aber von dem kastilianischen Scheidege-
birg begrenzt.
3) Das kastilianische Scheidegebirge führt verschiedene Namen, im W.
heißt es Sierra Estrella, später Sierra de Gredos und im O.
Sierra de Guadarama.
4) Die Hochebene von Neucastilien dehnt sich südlich des kastiliani-
schen Scheidegebirges zu beiden Seiten des obern Tajo und der
Guadiana aus;
5) südlich wird dieselbe vom andalusischen Scheidegebirge begrenzt,
welches nach Süden steil zur andalusischen Tiefebene abfällt. Ein
Theil desselben heißt Sierra Morena.
6 ) Jenseit der andalusischen Tiefebene erhebt sich das Gebirge von Gra-
nada mit der Sierra Nevada, deren höchster Punkt, der Mulhacen,
nahe an 11,000' über dem Meere liegt. Er ragt ungefähr 500'
über die dortige Schneelinie hinaus.
Die spanische Halbinsel gehört ihrer Lage nach zur nördlichen gemäßig-
ten Zone; doch herrscht namentlich im andalusischen Tieflande das Klima
der heißen Zone. Dattelpalmen, Zuckerrohr, Südfrüchte, Baumwolle, Wein und
Korkeichen trifft man daselbst in Menge an. Tie großen Hochebenen Spaniens
sind meist trocken und kahl, und bieten nur an sehr bewässerten Stellen gute
Weideplätze. Denn während daselbst am Tage eine drückende Hitze herrscht,
welche in Verbindung mit dem glühenden Solano (Südwind) alle Wasser
auftrocknet, wirkt in der Nacht der kalte Wind Gallego ebenso nachtheilig.
Dagegen sind die Hügellandschaften von Murcia und Valencia einem herr-
lichen Garten in üppiger Fülle und Anmuth vergleichbar, die arragonische
Ebene aber einer dürren, wasserarinen Gegend. Es fehlen dort sogar Quel-
len und , Brunnen, und um sich vor völligem Wassermangel zu schützen,
sammelt man das Regenwasser in ausgemauerten unterirdischen Behältern,
„Eisternen". — Spanien war im Alterthum wegen seines Gold- und L>il-
berreichthums hochberühmt; jetzt ist der Bergbau höchst unbedeutend, und die
alten Gruben sind meist verschüttet. Besondere Erwähnung verdienen in-
dessen die Quecksilbergruben von Almaden, welche früher einen jährlichen
Ertrag von 20,000 Centnern lieferten, jetzt nur noch 6000.
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aufgestülpt, die Lippen sind wulstig aufgeworfen, die Stirn ist niedrig),
schwarzes wolliges Haar, einen viereckigen, an den Seiten einge-
drückten Kopf. Ihre Heimath ist Mittelafrika; durch den Sklaven-
handel ist sie auch in die neue Welt gekommen.
4) Die malayische Race erkennt man an dem kraftvollen Wuchs, an
der ihr eigenthümlichen dunkelgelben Hautfarbe, an dem starken,
lockigen schwarzen Haar, au einer auffallend häßlichen Gesichts-
bildung (die Nase ist dick und breit, der Mund groß, der Ober-
kiefer hervorstehend, die Stirn hoch) und au einem schmalen Schädel.
Sie bewohnt die Halbinsel Malakka auf Hinterindien und die
Inseln des indischen Weltmeeres.
5) Die amerikanische Nace (Indianer) ist von kleinerem Wuchs, hat
eine lohfarbige oder kupferbraune Hautfarbe, stark ausgeprägte Ge-
sichtsbildung (die Nase ist stark gebogen, die Backenknochen stehen
stark hervor, die kleinen Augen liegen tief in ihren Höhlen, der
Bart ist äußerst schwach), dünnes struppiges Haar und einen oft
künstlich geformten Kopf. Die Ureinwohner Amerikas, welche frei-
lich wieder sehr von einander verschieden sind, gehören dieser Race
ausschließlich an.
Durch die Verbindung von Individuen verschiedener Racen entstehen ver-
schiedene Zwischenformen, nämlich die der Mulatten, Mestizen und Zambos
oder Chinos. Die Mulatten sind die Abkömmlinge der kaukasischen und
afrikanischen, die Mestizen die der europäischen und amerikanischen, die Zam-
bos die der amerikanischen und afrikanischen Race. Durch fortgesetzte Ver-
bindung der Mulatten und Mestizen mit Kaukasiern entstehen die Terceronen
und Quarteronen re.
8 50.
Bildung und Religion der Völker.
So verschiedenartig die Menschen in Bezug auf ibre äußeren Kenn-
zeichen, als Farbe, Wuchs, Haar, Schädelbildung re. sind, ebenso mannig-
fache Unterschiede bieten sich bei Betrachtung ihrer Bildung und Lebensweise
dar. Beide hängen vielfach von den natürlichen Verhältnissen des Land-
striches ab, den ein Volk durchstreift oder inne hat. So sind die Anwoh-
ner der Meeresküste auf Fischfang, Schiffbau und Handel hingewiesen, die
Bewohner waldiger Strecken auf Jagd, die Bebauer sonniger Ebenen und
fruchtbarer Gefilde auf den Ertrag, welchen der Boden bei Fleiß und Aus-
dauer gewährt. Wiederum gibt es Völker, welche, im Gegensatze zu den
seßhaften, Ackerbau treibenden Nationen, mit ihren Hecrden von einem
Weideplatz zum andern ziehen. Sie wohnen unter Zelten, welche sie leicht auf-
schlagen und abnehmen können, und verweilen nur so lange in einer Gegend,
als ihre Heerden hinreichende Nahrung finden. Solche Hirtenvölker heißen No-
maden. Die Völker kaukasischer Race treiben fast ausschließlich *) Ackerbau,
*) In Lappland, an den Küsten des nördlichen Eismeeres und des schwarzen
Meeres finden sich die einzigen Nomaden Europa's.
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Extrahierte Personennamen: Malakka
Extrahierte Ortsnamen: Hinterindien Amerikas Lappland
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