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1. Für die obere Stufe - S. 15

1892 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit. 15 Das Christentum wird Staatsreligion. (325 Konzil von Nicäa; Lehre des Arius verworfen.) Constantinopel wird Hauptstadt. Einteilung in 4 Präfekturen. 361—363 Julian der Abtrünnige. Zerfall des Römerreichs durch die Völkerwanderung. Das Mittelalter und die Neuzeit. h, - Germanische Vorzeit. Die arische Völkerfamilie. v.chr.113-101 Cimbern und Teutonen. Schlachten bei Aquä Sextiä und Vercellä. 58 Cäsar und Ariovist. 16 v.chr.bis Dritter Zusammenstofs zwischen Römern und 16 n. Chr. Germanen: a) Drusus’ Züge. b) Tiberius’ listige Pläne. 9 n. Chr. c) Varus — Teutoburger Wald. d) Germanicus’ Rachezüge (Idisiaviso). Zustände zur Zeit des Tacitus. a) Verteilung der Stämme. b) Aussehen — Beschäftigung — Kleidung und Waffen — Haus (ein Raum). c) Freie (Adel und Gemeinfreie) und Unfreie (Hörige und Haussklaven). d) Gemeinde — Gau (Gauthing) — Stamm oder Volk (grofser Thing). — Herzöge oder auch Könige, vom Volke gewählt. e) Götterverehrung.

2. Geschichte der Römer - S. 264

1836 - Leipzig : Baumgärtner
264 Haaren und batet: weinend die abziehenden Männer, sie nicht in rö- mische Sklaverei komtnen zu lassen. Mit furchtbarer Erbitterung kämpften die dichtgedrängten Schaaren der beiden Heere; nur die durch Kriegskunst geregelte Tapferkeit der Römer gewann den Sieg. Ariovist zog sich an den Rhein zurück, der nur fünf tausend Schritte (nicht fünfzig tausend, wie einige Schriftsteller angeben) vom Schlachtfelde entfernt war. Die Römer setzten-den Fliehenden nach. Ariovist setzte in einem Kahne über den Fluß; viele retteten sich durch Schwimmen, viele kamen and) um im Flusse oder durch das Schwert der Römer. Auf dieser Flucht fanden auch Ariovist's beide Frauen den Tod; die eine Tochter gerieth in Gefangenschaft, die andere wurde gctödtet. Ihren Leichnam in seinen Armen haltend erreichte der gebeugte Vater das deutsche Ufer. , (Siehe die Abbildung Pi* 65.) So standen die römischen Adler zum ersten Male am Rhein. Casar führte nach diesen Siegen seine Legionen in die Winterquartiere zu den Sequancrn und begab sich dann nach Lucca, seinem Haupt- quartiere in dem italischen Gallien, um in der Nahe Roms zu seyn und dort die Verbindungen mit seinen Freunden zu unterhalten. Wahrend des Winters vereinigten sich fünfzehn Volker in Galli a Belgica zu gemeinsamer Abwehr der Römer; nur die Rem er, ein Volk nördlich von der Marne in der Gegend von Rheims, traten dem Bunde nicht bei, der 300,000 Mann stellen sollte. Galba, König der Suessionen (bei Soissons) erhielt die Ober-Anführung. Casar eilte daher sogleich, mit zwei neuen Legionen sein Heer verstärkend, im Früh- linge des Jahres 57 v. Chr. nach Gallien und zerstreuete durch mehr- seitige Angriffe das große Bundesheer an der Aisne. Die meisten Belgier, auch Galba, unterwarfen sich der Gnade des Siegers. Nur die Nervi er, ein rauhes tapferes Volk deutschen Ursprungs, leisteten an der Sambre muthig Widerstand; kaum entging Casar einer schreck- lichen Niederlage; nur seine Ueberlegenheit verschaffte ihm den Sieg. Auch die Festung der Aduatiker (vielleicht das heutige Namur oder ein anderer auf einem steilen Felsen in jener Gegend liegender Ort) fiel in Casars Hände, der drei und fünfzig tausend Menschen verkaufen ließ. Hierauf begab er sich nach Jllyrien, von da in die Winterquar- tiere nach Lucca, wo ihn Pompejus und Crassus besuchten. Im Frühjahr 56 begab sich Casar wieder zur Armee, und führte sie gegen die Bewohner des Küstenlandes Armorica, d. h. der heutigen Nor- mandie und Bretagne, wo damals die Veneter, Uneller, Levovier, Ca- lete» und die Moriner (nördlich von der Somme) wohnten. Sie

3. Geschichte der Römer - S. 266

1836 - Leipzig : Baumgärtner
266 auf die Republik die Schmach des verletzten Völkerrechts falle. Wie ganz anders würde Roms Schicksal sich gestaltet haben, hatte der treu- lose Casar in den Händen der Barbaren seine Laufbahn geendet! Bei den Sigambrern auf dem rechten Rheinufer hatten die Tenchterer und Usi'peten, die dem Gemetzel entkommen waren, Schutz und Aufnahme gefunden. Die Verweigerung der Auslieferung und die Einladung der Ubier, die damals auf dem rechten Rheinufer zwischen der Sieg und der Lahn wohnten, bestimmten den ehrgeizigen Casar, über den Rhein zu gehen, was vor ihm noch kein Römer gethan hatte. Er ging über die Mosel und bauete, wahrscheinlich in der Gegend von Neuwied oder zwischen Coblenz und Andernach, binnen zehn Tagen eine Pfahlbrücke über den Rhein, betrat im Lande der Ubier zuerst den Boden unseres Vaterlandes und zog gegen die Sigambrer (Anwohner der Sieg?), die sich aber landeinwärts in ihre Waldungen zurückgezogeu hatten. Nachdem Casar achtzehn Tage auf deutschem Boden verweilt, Dörfer verbrannt und die Feldfrüchte abgeschnitten hatte, ging er nach Gallien zurück und ließ die Brücke abbrccheu. Den noch übrigen Theil des Sommers benutzte Cäsar zu einer Landung in Britannien, weil von dorther den Galliern Hülfstruppen geschickt worden waren. Im Lande der Moriner', in den Häfen Ges- soriacum, j. Boulogne, und Jccius Portus, vielleicht j. Wissant oder Calais, zog er zwei Legionen zusammen und eine Flotte von achtzig Transportschiffen. Einige brittische Stämme schickten, auf die Nach- richt von dieser Rüstung, Gesandte an Cäsar und erboten sich zur Unterwerfung unter seinen Schutz. Noch hatte kein Römer die Insel betreten, die seit der Zerstörung des phönicischen und karthagischen Handels so in Vergessenheit gerathen war, daß viele sie für ein Fabel- laud oder für eine außerhalb des Erdkreises liegende Insel hielten. Um durch den Ruhm, das römische Reich auch außerhalb des Erdkreises ausgebreitet und zuerst unter den Römern dahin die siegreichen Adler getragen zu haben, sich dem Volke zu empfehlen, ließ sich Casar durch keine Gesandtschaft abhalten. Er ging im Hafen Jccius mit den Le- gionen an Bord, lichtete Abends zehn Uhr die Anker, und erreichte, von Wetter und Wind begünstigt, am andern Morgen um zehn Uhr die Küste der Insel. Die hohe und steile Küste, die mit Kriegern zu Fuß und zu Roß, und mit Sichelwagen besetzt war, machte die Lan- dung unmöglich. Er fuhr daher acht Millien nordwärts, wo die Küste offen und stach war, setzte die Schiffe auf den Grund und machte Anstalten zur Landung. Die Britten waren ihm aber gefolgt und stellten sich hier zur Abwehr auf. Durch Wurfmaschinen, Schleu-

4. Geschichte der Römer - S. 269

1836 - Leipzig : Baumgärtner
209 kennen und schätzen gelemt hatte. Von Sens zog er südwärts über die Hochfläche von Langres, wo die Gallier ihm den Weg versperren wollten, allein mit Hülfe seiner deutschen Garde trieb er sie zurück, worauf sich Vercingetorix mit seinen geschlagenen Truppen in die Fe- stung Alesia warf, j. Alise im Departement Cot« d’or. Ob sie gleich wegen der Hohe ihrer Mauern und wegen der Menge ihrer Verthei- diger unüberwindlich zu seyn schien, so begann doch Casar sogleich ihre Blokade mit Ungeheuern Wallen, Graben und Pallifadenlinien. Aber auch er wurde von' einem ^248,000 Mann starken Heere der Gallier eingeschlossen, die zum Entsatz Alesia's herbeigecilt waren, wahrend sein Heer nur 60,000 Mann zahlte. Auch gegen die Feinde von au- ßen ließ er von seinen rüstigen Soldaten in einem Umkreise von 14,000 Schritten Schanzen und Graben anlegen. Mit eben so großer Klugheit als Tapferkeit vereitelte aber Casar alle Angriffe des Entsatzhcereö und die Ausfälle der Belagerten. Nach einem furchtbaren Kampfe, von dessen Ausgange die Zukunft Galliens abhing, gaben endlich die Germanen den Ausschlag und nothigten die Gallier zum Abzüge. Alesia, verlassen und vom Hunger bedroht, ergab sich; Vercingetorix lieferte sich freiwillig aus, um des Siegers Rache zu besänftigen: er ritt in seiner schönsten Rüstung auf einem geschmückten Pferde aus der Stadt zum Casar, der auf einem Throne saß, sprang vom Pferde und warf sich schweigend vor Casar nieder, der ihn dann seinen Soldaten mit dem Befehle übergab, ihn zu seinem Triumphe aufzubewahren. In Rom feierte man Casars bewunderungswürdige Thaten und Siege mit einem zwanzig Tage dauernden Dankfest. Er selbst blieb in Bi- bracte und zog noch im Winter des Jahres 51 wieder aus, um die letzten Regungen der alten gallischen Freiheit zu unterdrücken. Als er Uxellodunum, eine feste Stadt der Cadurci im heutigen Dep. 6e Lot, deren Lage an der Dordogne noch der heutige Name lopuecli cl'iissoltlun (die Hohe von Ussoldun) bezeichnet, erobert hatte, ließ er allen bewaffneten Einwohnern die Hände abhauen, um andere Städte von Empörungs- versuchen abzuschrecken. Mit gleicher Grausamkeit und unedler Rache verwüstete er das Gebiet der Eburonen, deren Fürst Ambiorix aber über den Rhein entkam. Als die letzten Kampfer für die Freiheit Galliens traten die Trevirer auf, aber ihre Fürsten wurden gefangen, das Volk unterwarf sich. Seitdem erkannten alle Völker auf der linken Seite des Rheins Roms Herrschaft an. Hierauf besuchte Casar Aquitanien, das er noch nicht gesehen hatte, ging nach Narbonne, vertheilte zehn Legionen als Besatzungen durch ganz Gallien, hielt schnell Gerichtstage (conventus) in der Provinz und begab sich dann

5. Geschichte der Römer - S. 353

1836 - Leipzig : Baumgärtner
5o3 sprrich waren die Worte eines alten Dichters; Ollerint, 6um metuant: ,7mag man mich hassen, wenn man mich nur fürchtet." Im Jahre 39 unternahm er nach großen Zurüstungen einen Kriegszug an den Rhein und schlug sein Hauptquartier wahrscheinlich zu Köln oder Vetera auf. Da gar kein Grund zum Kriege vorhanden war und keine Feinde am rechten Ufer des Rheins sich zeigten, so schickte er einige Deutsche aus seiner Leibwache hinüber, und ließ sie sich verbergen. Daun eilte er auf die Nachricht von der Nahe des Feindes mit einem Theil der Reiterei über den Rhein in einen nahen Wald und kehrte mit jenen abgesendetcn Söldlingen, wie mit Gefangenen, in das Lager zurück. Dann plünderte er Gallien mit beispielloser Habsucht, versteigerte die Gerüche des kaiserlichen Hofes, die Kleider des Antonius, Augustus, der Agrippina, und verkaufte das Eigenthum seiner verbannten Schwe- stern. Mit 200,000 Mann zog er im I. 40 an die Küste bei Gesso- riacum j. Boulogne, indem er nach Britannien zu schiffen vorgab. Auf einer prächtigen Gondel fuhr er eine Strecke in's Meer, kehrte aber bald zurück und befahl den Soldaten, Muscheln aufzulesen, da diese dem Ocean entrissene Beute seinem Pallast und dem Kapitol ge- bühre. Nach seiner Rückkehr hielt er wegen dieser Kriegsthaten eine Ovation oder den kleinern Triumph. Bei Boulogne ließ er zum An- denken seines Sieges einen hohen Leuchtthurm bauen, der erst im vo- rigen Jahrhunderte einstürzte. Als er endlich die vornehmsten Männer Roms zu vertilgen beschlossen hatte, kamen ihm einige Tribunen der Garde zuvor. Cassius Chärea ermordete dieses menschliche Ungeheuer am 24. Jan. 41. In der folgenden Nacht erstach ein Mitverschwor- uer des Kaisers Gemahlin Cäsonia und zerschmetterte ihr Kind an der Wand. Caligula hatte 29 Jahre gelebt und fast vier Jahre das knechtische Rom als ein thdrichter Wütherich beherrscht. Der Versuch des Senats, die Republik wieder herzustellen, miß- lang, da die Prätorianer beim Durchsuchen des Kaiserpallastes den 50 jährigen Tib. Claudius, des altem Drusus Sohn und des Germanicus Bruder, der sich während des Tumult's bei Caligula's Ermordung aus Furcht vor einem gleichen Schicksale hinter einen Vor- hang versteckt hatte, zum Kaiser ausriefen. Von Jugend an durch Krankheiten an Körper und Geist geschwächt, lebte er ganz zurückge- zogen und unbeachtet, sich vorzüglich mit Geschichte und Sprachen beschäftigend. Er verfaßte selbst eine karthagische, tyrrhenische und römische Geschichte, wozu ihn Titus Livius ermunterte, und beschrieb sein Leben in acht Bänden oder Rollen. Das lateinische Alphabet wollte er mit drei neuen Schriftzügen bereichern, sie kamen aber nach 25

6. Geschichte der Römer - S. 361

1836 - Leipzig : Baumgärtner
36i würden befördert worden. Galba schickte ihn nach Unter-Germanien, wo er sich bei dem zur Meuterei geneigten Heere in Köln durch seine Nachsicht und Nachgiebigkeit bald beliebt machte. Nach Verlauf eines Monats holten die Soldaten ihn plötzlich aus seinem Schlafgemache und begrüßten ihn als Imperator. Da auch das Heer im oberu Ger- manien beistimmte und die Nachricht von Galba's Ermordung eintraf, so ließ er einen Theili seines Heeres schnell nach Italien gegen Otho aufbrechen, er selbst zog langsamer nach. Als er das Schlachtfeld bei Bedriacum besuchte, und einige aus seiner Umgebung vor dem Leichen- geruche sich entsetzten, versicherte er, »daß der erschlagene Feind sehr gut-rieche , aber noch besser der Bürger. " Den Dolch, womit sich Otho getodtet hatte, schickte er nach Köln als ein Weihgeschenk in den Tempel des Kriegsgortes. Nachdem er in Rom eingezogen war, überließ er die Regierungsgeschafte Schauspielern, Wagenlenkern und andern Günstlingen, wahrend er für die Herbeischaffung der kostbarsten Leckerbissen aus den entferntesten Provinzen sorgte. In einigen Mo- naten verpraßte er eine Summe von 22 oder gar 42 Mill. Thalern, und richtete die vornehmsten Familien zu Grunde, wenn er sich bei ihnen zu Gaste bat. Er pstegte drei oder viermal zu schmausen. Auf das Frühstück (ssntaeulum) folgte das Mittagsessen (prandium), dann die Hauptmahlzeit (eoena) um vier oder sechs Uhr Nachmittags, und auf diese ließ er noch ein Nachtessen mit Trinkgelage (eomi88atio) fol- gen. Ju einem jeden dieser täglichen Schmause lud er sich oft bei einem andern vornehmen Römer ein, und jedem Wirthe kostete diese Ehre wenigstens 10,000 Thaler! Sein Bruder gab ihm einen Em- pfangsschmaus, wo 2o0o ausgesuchte Fische und 7000 Vögel aufge- tischt wurden. Eine von dem Kaiser selbst erfundene Art Kuchen hieß noch lange nachher Vitellianischer Kuchen. Den größten Schmaus ver- anstaltete er bei der Einweihung einer Schüssel, die er wegen ihrer ungeheuren Größe »den Schild Minerva's" nannte. Wahrend dieser Schwelgereien in Rom empörten sich aber die Legionen an der Donau und in Aegypten und Syrien, welche den Feldherrn Titus Flavius Vespasianus, der damals Jerusalem belagerte, zum Imperator ausriefen , zu Alerandria am 1. Juli 69. Dieser überließ nun seinem Sohne Titus die Fortsetzung der Belagerung und rüstete sich in Aegypten zum Kriege. Die paunonischen Legionen zogen unter Anto- nius Primus zuerst nach Italien, schlugen die Vitellianer bei Betria- cum und Cremona, eroberten und zerstörten diese Stadt, und rückten gegen Rom, wo Vitellins sich anfangs mit Vespasians Bruder Sabi- nus in Unterhandlungen eingelassen, dann aber das Kapitol erstürmt

7. Geschichte der Römer - S. 263

1836 - Leipzig : Baumgärtner
W3 schickte ihm der Senat reiche Geschenkt und beerte Hn Mñ dem Ehrentitel: König und Freund. Vielleicht durch der Germanen Beispie/, gereizt, beschlossen auch die Helvetier, die Bewohner der heutigen Schweiz, unter ihrem Fürsten Orgetorir nach Gallien zu. ziehen, um neue Wohnsitze zu suchen. Als sie aber über den Jura gezogen waren, schlug sie Cäsar bei Vibracte, dem h. Autun und an der Saonne, und nothigte sie in die verlassenen Sitze zurück; nur die Boj er erhielten im Gebiet der Aeduer Ländereien und nachher mit den Galliern gleiche Rechte. Jetzt wendeten sich die von Ariovisi unterdrückten Gallier an Casar, um Hülfe zu suchen. Dieser wollte aber den Schein des Angriffs meiden, daher ließ er den deutschen Fürsten zu einer Unterredung einladen. Dieser antwortete aber: ,7 Wenn er Casars bedürfe, habe er ihm nach- zugehen; wenn Casar etwas von ihm wolle, müsse er kommen.« Eine eben so trotzige Antwort gab er einer zweiten römischen Gesandt- schaft. Casar glaubte nun eilen zu müssen, damit nicht zuvor Ariovisi mit neuen Truppen sich vereinige und der Sequaner 'Hauptstadt Ve- sontio, j. Besannen, besetze. Die Römer eilten in starken Tag- und Nachtmarschen ihm entgegen und besetzten den wichtigen Punkt. Der Ruf von der Germanen unglaublicher Größe, Tapferkeit und Waffen- übung verbreitete Furcht im römischen Lager. Casar belebte aber durch seine Rede den Muth der Soldaten und ihren Eifer, zog sieben Tage- märsche weiter und war nur noch einige Meilen von dem Feinde ent- fernt. Ariovisi bat nun um eine Unterredung. Beide Feldherren be- sprachen sich auf einem Hügel im Angesichte ihrer Heere, nur von einigen Reitern begleitet, ohne Entscheidung der Sache. Während des Gesprächs ritten Ariovist's Reiter gegen die römischen, und warfen Steine und Pfeile auf sie. Cäsar brach daher das Gespräch ab und ritt zurück. Auf das Gesuch zu einer zweiten Zusammenkunft schickte Casar einen der keltischen Sprache kundigen Mann, und einen andern, der des deutschen Heerführers Gastfreund war. Man hielt sie aber für Spione, legte sie in Ketten und warf über sie dreimal das Todes- loos. Es fiel aber für ihre Erhaltung. Nun begannen die Feindselig- keiten mit kleinen, aber den Römern gefährlichen Gefechten. Von den Gefangenen erfuhr Casar, daß Ariovisi eiue Hauptschlacht vermeide, weil die heiligen Wahrsagefrauen oder Alrunen aus dem Wirbel und Rauschen der Flüsse Unglück verkündigt hätten, wenn die Schlacht im Abnehmen des Mondes geliefert werde. Daher zog Cäsar mit seiner Heeresmacht schleunig gegen das Lager der Germanen, die nun.her- auskamen. Auf ihrer Wagenburg saßen die Frauen mit fliegenden

8. Geschichte der Römer - S. 265

1836 - Leipzig : Baumgärtner
263 hatten sich im vorigen Jahre, einzeln überrascht, unterworfen, jetzt aber für die gemeinsame Freiheit einen Bund mit den Menapiern und Morinern geschlossen. Um sie auch von der Seeseite anzugreifen, ließ er auf der Loire so viel als möglich Schiffe bauen, wahrend sein Legat Labienus an der Mosel die Belgier und den Rhein beobachtete, der jüngere Crassns die Aquitanier an der Garonne beschäftigte, und Titu- rius Sabinus in der Normandie mit den Eingebornen kämpfte. Er selbsi vereinigte sich mit den in der Bretagne stehenden Truppen, wo er jedoch nichts ausrichtete, bis Decimus Brutus mit der Flotte in die Bay von Bannes einlief und den Venetern, die mit 220 Schiffen gegen ihn ausrückten, eine solche Niederlage beibrachte, daß sie sich auf Gnade und Ungnade ergeben mußten. Casar ließ ihre Anführer tödten und das Volk als Sklaven verkaufen, weil sie sich an zwei römischen Obristen vergriffen und so das Völkerrecht verletzt hatten. Nach einem Zuge gegen die Moriner und Menapier, welche damals zwischen der Maas und dem Nieder-Rhein wohnten, und sich vor den Römern in ihre Wälder und Sümpfe zurückzogen, ging Casar abermals nach Ita- lien, kehrte aber noch im Winter nach Gallien zurück, weil zu Anfänge des Jahres die Tenchterer und Usipeten, zwei deutsche, von den Sueveu verdrängte Völkerschaften, an den Rhein gekommen , die Be- sitzungen der Menapier auf dem rechten Ufer eingenommen, und auf dem linken mit ihrer Reiterei schon bis an die Maas streiften. Casar ging ihnen entgegen, Gesandte der Germanen kamen aber zu ihm und brachten Friedensantrage. Casars Reiterei war 5000 Manu stark; sie hatte den Befehl, nicht .anzugreifen, die Germanen hatten nur 800 be- rittene junge Leute. Diese griffen aber, von jugendlichem Uebermuth hingerissen, gegen den Willen der altern Krieger, die sorglosen Römer an und schlugen sie in die Flucht. Als nun am folgenden Tage Ge- sandte der Deutschen in sein Lager kamen, um sich zu entschuldigen und um Fortdauer der Waffenruhe zu bitten, da hielt er diese Männer fest, führte das Heer schnell gegen das Lager der Deutschen, und überfiel die sorglosen Krieger, die mit ihren Frauen und Kindern in der Mittagsruhe umherlagen. Die Römer richteten ein entsetzliches Blut- bad an. Viele Flüchtige kamen um, als sie am Zusammenflüsse der Waal und der Maas verzweifelnd sich in den Strom stürzten. Als dieser Verrath des großen Casar in Rom bekannt wurde, trug Cato im Senate darauf an, den Feldherrn, der muthwillig die gallischen Völker überfallen und durch eine treulose Handlung die Waffen der Republik entehrt habe, den beleidigten Germanen auszuliefern, damit er selbst für so viele ungerechte und gottlose Thaten büße und nicht

9. Geschichte der Römer - S. 267

1836 - Leipzig : Baumgärtner
267 derer und Schützen, die Cäsar auf leichten Fahrzeugen bis nahe an den Strand schickte, wurden die Britten, die mit der Meerestiefe ver- traut, den Römern entgegen kamen, zur Rechten und zur Linken be- schäftigt. Als die Soldaten noch zögerten, aus den Schiffen zu stei- gen, weil sie noch eine ziemliche Strecke zu durchwaden hatten, so sprang der Adlertrager der zehnten Legion zuerst ins Meer und rief: »Folgt mir, Kameraden, wenn ihr nicht den Adler den Feinden über- laffen wollt; ich wenigstens werde für die Republik und den Feldherrn meine Psticht thun! “ Sofort stürzten sich alle Soldaten ins Meer und erreichten nach einem hitzigen Kampfe das trockne Land. (Siehe die Abbildung 66.) Die Britten wurden geschlagen und boten schon Geißeln an, als ein Sturm einige Tage spater die zweite Abtheilung der Flotte zer- streuete und die Römer in die größte Gefahr brachte, da die Eingebore- nen die Feindseligkeiten wieder erneuerten. Daher eilte Casar bald wieder nach Gallien zurück, führte die Armee in die Winterquartiere nach Belgien, befahl die Flotte auszubessern und bequemere Transportschiffe zu bauen, und begab sich nach Lucca. Im folgenden Jahr, 54, unternahm er eine zweite Landung und führte auf achthundert Schiffen fünf Legionen und achthundert Reiter nach Britannien. Auch diesmal litt die Flotte durch Sturm, und der Britten Heerführer Cassivelaunus machte ihm den Besitz des Landes streitig. Er schiffte daher bei Annäherung des Winters nach Gallien zurück, wo neue Unruhen ausgebrochen waren. Casar blieb diesmal bei der Armee in den Winterlagern. Die Trevirer an der Mosel erhoben sich unter Jnduciomar, die Eburonen bei Tongern unter dem kühnen, unbezwinglichen Ambiorir und die Ner- vier voll Rache gegen die wegen der schlechten Erndte weit auseinander gelegten römischen Legionen, von denen eine im Lager bei Aduarika von Ambiorir vernichtet, eine andere unter Quintus Cicero von den Nerviern eingeschlossen, jedoch durch Casars schnelle Hülfe noch gerettet ward. Den Sommer des Jahres 53 brachte er mit der Unterwerfung und theilweisen Vernichtung jener Völker hin, ging noch einmal, nicht weit von der frühern Stelle, über den Rhein, demüthigte die Ubier, weil sie den Trevirern Hülfstrnppen geschickt hatten und begab sich nach der scheinbaren Beruhigung Galliens wieder nach Oberitalien. Allein ein neuer Aufruhr, der gefährlichste von allen, brach im Lande der Carnuten zu Gennabum, j. Orleans, aus, wo die Empörer ei- nige römische Kausteute und den Proviantmeister ermordeten, und da- mit das Zeichen des Aufstandes gaben. Anstatt der Telegraphen be-

10. Geschichte der Römer - S. 337

1836 - Leipzig : Baumgärtner
557 Neuern der Janustempel zum Zeichen des allgemeinen Friedens ge- schlossen ward. Von Aegypten aus unternahm, um Alerandria's Han- del mit Indien zu sichern, im I. 24 Aelius Gallus einen Zug in das südliche oder glückliche Arabien, jedoch ohne Erfolg. Durch die Eràuug der Oase Phazania, des heutigen Fezzan, wurde der Karawanenhandel in das innere Afrika gesichert. Als Augustus im I. 21 Sicilie», Griechenland und Samos bereiste und sich von da im folgenden Jahre nach Syrien begab, um sich des vertriebenen Königs Tiridates von Armenien anzunehmen, schickte der herrschende König Phraates, aus Furcht vor des nahen Kaisers siegreichen Waffen in Armenien, die dem Crassus und Antonius abgenommenen römischen Feldzeichen und Gefangenen mit einer Gesandtschaft zurück, welche nach der Weise ihres Volks mit kniefälliger Huldigung vor dem Kaiser er- schien, der in stolzer Freude über diesen blutlosen Sieg dem rächenden Kriegsgott einen Tempel weihete und Münzen auf dieses Ereigniß schlagen ließ. (Siehe die Abbildung Pi- 75.) In Samos, wo Augustus den Winter wieder zubrachte, erschienen sogar Gesandte des indischen Königs Pandion mit Geschenken, kostbaren Erzeugnissen und Produkten des fernen Morgenlandes, und baten um der Römer Freundschaft. Auch war ein indischer Gymnosophist oder Vrachmane mitgekommen, der den Kaiser nach Athen begleitete und sich dort nach der Weise jener fanatischen Priester lebendig verbrannte. Die bedeutendsten Kriege wurden gegen die Deutschen geführt. Sie fingen an mit der zur Sicherheit Italiens nothigen Unterwerfung der Alpenvolker. Des Augustus Stiefsöhne, Tiberius und Drusus, übernahmen den Oberbefehl dieses gefährlichen Krieges im I. 15 und eroberten die südlich von der Donau gelegenen Landschaften Nori- cum, Rhätien und Vindelicien. Die Germanen am Nieder- rhein brachten im I. 16 dem Legaten Lollius eine schreckliche Nie- derlage bei, so daß Augustus selbst an den Rhein eilte und die Befestigung der Ufer anordnete. Besonders war die von ihm angelegte Festung Ca8tra Velerà, das alte Lager, auf der Anhohe bei Xanten sehr wichtig, weil von hier aus die Züge zur Eroberung Deutschlands unternommen wurden. Hier übernahm im I. 12 v. Ehr. Drusus den Oberbefehl, ließ gegen fünfzig Kastelle am Rhein bauen und diesen Fluß mit der Zuydersee durch einen Kanal verbinden, der jetzt unter dem Namen der neuen Vssel bekannt ist. Theils auf dieser Wasser- straße nach der Ems, theils zu Lande, dem Laufe der Lippe folgend, an deren Ursprünge bei Paderborn er den Waffenplatz A li so gründete, 22
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