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Vli. Hinter-Jndien.
und Tanasserim erstrecken sich zwischen dem bengalischen
Busen und Siam vom Saluän bis zuni 10.° nördli Breite.
Es sind fruchtbare Küstenländer und reich an den ostindischen
Naturerzeugnissen. Längs der Küste liegt eine Reihe kleiner
Inseln, der Archipel von Mergui. — Amhersttown,
eine neu erbaute Stadt.im Südosten von Arrakan und an
der Mündung des Saluän, hat einen vortrefflichen Hafen und
22,000 Einw., welche einen lebhaften Handel treiben. —
4) Die Besitzungen auf der Halbinsel Malakka, s. §. 928.
§. 930. Zu Hinter-Jndien sind noch zwei Inselgruppen,
nämlich die Andamanischcrl und die Nikobarischen Inseln, zu
zählen. 1) Die An dam attischen Inseln liegen im Süden
von Arrakan und Birma im bengalischen Meerbusen und
haben einen Flächengehalt von 145 Qmeilen. Sie sind
gebirgig und bedeckt mit undurchdringlichen Wäldern. Das
Klima ist ungesund. Nur die Gruppe Groß-Andaman,
aus 3 Inseln bestehend, und das Eiland Klein-Andaman
sind von Papuas, einem äußerst rohen Völklein, bewohnt.
Auf Barren-Island, östlich von Groß-Andaman, erhebt
sich ein feuerspeiender Berg. — 2) Die Nikobarischen
Inseln ziehen sich im Südosten der vorigen zur Nordwest-
spitze Sumatra's und bestehen aus 7 größeren und 12
kleineren Eilanden. Nur jene sind bewohnt und zwar von
einem gutmüthigen Volksstamme, der mit der malaischen Raffe
Aehnlichkeit hat. Sie sind gebirgig, von dichten Wäldern
beschattet, größtenthcils sehr fruchtbar, aber ungesund. Groß-
Nikobar, die südlichste dieser Inseln.
§♦ 93i. Der ostindische Archipel umfasset die zahl-
reichen Inselgruppen, welche zwischen Hinter-Jndien, China,
Neu-Guinea und Neu-Holland sich ausbreiten. Es sind
die folgenden: Die großen Sunda-Jnseln, die kleinen
Sunda-Jnseln, die Molukken, die Suluh-Jnseln und
die Philippinen. Neuere, namentlich französische Geogra-
phen rechnen alle diese Inseln zu Australien oder, wie sie
diesen fünften Erdtheil nennen, zu Oceanien. — 1) Die
großen Sunda-Jnseln. Die Sunda-Jnseln führen ihren
52
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
94 §§. 16.
seen und das Kattegat mit der Ostsee verbindet. Eben so sind der Hjelmar- und
Mälarsee durch den Arboga-Kanal verbunden.
§. 16. Das Klima Skandinaviens ist zwar rauh und kalt, aber bei
weitem milder als das in allen Ländern unter gleiche Breitegraden. Den-
noch ist der Unterschied zwischen dem Norden (am Nordkap) und dem Süden
(in Schonen) sehr groß. Wegen der furchtbaren Stürme, welche im hohen
Norden und aus den Hochebenen vorherrschen, sind diese Gegenden unbewohn-
bar. Im Süden dagegen gedeihen soyarkastanien, Wallnüsse und Maulbeerbäume.
Das mildeste, aber sehr feuchte Klima hat die norwegische Küste, weil der dort
anschlagende G olfstr om(s. Vi. Kursus §. 10), welcher aus den warmen Gewässern
Mittelamerikas kommt, eine höhere Temperatur verbreitet. Die Ostseite hat
warme Sommer und strenge Winter, auch trocknere Luft als die Westseite.
Der Norden hat einen nur sehr kurzen, höchstens 3—4 Monate dauernden
Sommer, der plötzlich in einen 8—9 Monate langen Winter umschlägt. Getreide
baut Schweden in guten Jahren so viel, dass es noch etwas an Norwegen, das
daran sehr arm ist, abgeben kann. Obst gedeiht im Süden des Landes yanz
vortrefflich; auch Hanf, Tabak und Hopfen wachsen in den südlichen Theilen.
In manchen Gegenden befinden sich noch große Waldungen, im Süden Laub-
Hölzer, im Norden Nadelhölzer. Die Birke wächst sogar als Gebüsch bis zum
70° nördl. Breite.
Außer dem Holze gedeihen auch bis in den hohen Norden schöne Wiesen,
welche die Viehzucht fast wie in den Alpen begünstigen, und eine Menge wild-
wachsender essbarer Beeren und isländisches Moos weiß man vortrefflich zu
benutzen.
Neben vortrefflichen Hausthieren, als : Pferden, Schafen, Rindern, Ziegen,
Schweinen und Rennthieren (letztere besonders im Norden) findet man noch
viele Hirsche, Rehe, Wölfe, Bären, Füchse, Luchse und eine Art von wandernden
Mäusen, Lemminge genannt.
Die Meere und Flüsse liefern einen großen Reichthum von Fischen,
Austern, Hummern u. s. w. Die Gebirge geben in Schweden etwas Gold, in
Norwegen Silber und überall Kupfer und vorzügliches Eisen. Die Kupfer-
werke von Falun und Röraas, die Eisengruben von Dannemora und Oesterbye,
das Silberbergwerk von Kongsberg liesern jährlich einen Ertrag von 60 Mtli.
franken, wovon 45 Millionen allein aus die Eisenfabrikation kommen. Der
andel beschränkt sich hauptsächlich aus die Ausfuhr von Eisen, Holz, und
anderen Metallwaren.
Die Bew ohner der Halbinsel, Schweden und Norweger, sind vorherrschend
germanischer Abkunft. Im Norden wohnen die zur mongolischen Rasse ge-
hörenden Ainnen und Lappen. Die Rennthierlappen sind ein nomadisches
Volk. Sie ziehen mit ihren Rennthieren im Norden umher und gewinnen von
ihnen fast sämtliche Bedürfnisse. Außerdem gibt es noch Fischerlappen.
In den Eigenthümlichkeiten des Landes, in der Isolierung der Wohnungen, in der
Einsamkeit der Waldungen, in der furchtbaren Oede der Schneefelder, in den
Gefahren des Meeres wird der Skandinavier vorzugsweise auf Gottes Beistand,
nächstdem aber auf sich selbst, auf seine eigene feste Seele, aus die Schärfe
seiner Sinne und die Tüchtigkeit kräftiger und geschmeidiger Glieder, nicht auf
nachbarliche Hilfe hingewiesen. Dies alles verleiht dem Nordländer im all-
gemeinen Religiosität, Ernst, Besonnenheit, Beharrlichkeit, Zurückhaltung; es
macht ihn zugleich gastfrei, handfertig, erfindfam, scharfsinnig, entschlossen und
kaltblütig. Die Skandinavier sind protestantische Christen.
Die wichtigsten Eisenbahnen des Landes sind: Die Westbahn von
Stockholm nach Carlsstadt; die Südwestbahn von Göthaburg bis zur Westbahn;
die Südbahn von Malmö bis Falköping; die Nordbahn von Stockholm nach
Upsala und die norwegischen Bahnen Christiania bis Kongsvinger und von
Drontheim nach Stören.
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TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
Extrahierte Personennamen: Dannemora Ernst
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Skandinaviens Nordkap) Schweden Norwegen Schweden Norwegen Schweden Gottes Stockholm Göthaburg Stockholm Christiania Drontheim
154 §. 18.
5. Das Königreich Kambodscha ist theilweise von Siam abhängig, theils
steht es unter französischem Schutz.
6. Das französische Kochinchina (1000 iumeilen, Iv2 Mill. Einw.) am
Delta des Mekong, hat gute Häfen.
Saigong, blühende Handelsstadt, von vielen Chinesen bewohnt.
7. Die Halbinsel Malakka zerfällt in mehrere kleine malayische Staaten.
Die Südspitze ist englische Besitzung.
Singapore, (100) eine von den Engländern neu angelegte Stadt auf der gleich-
namigen Insel ist ein aufblühender wichtiger Handelsplatz.
8. Die Andamanen und Nikobaren.
Im Westen der Halbinsel, 40 Meilen von der Küste liegen die Andamanen,
welche von den Engländern als Deportationsorte benutzt werden. Diese Inseln
find meist mit undurchdringlichen Wäldern, in denen der Paradiesvogel heimisch
ist, besetzt.
Die Nikobaren sind jetzt ebenfalls britischer Besitz und werden von
Malayen bewohnt, die bis in die neuere Zeit Seeräuberei trieben.
Iv. Vorderindien.
§. 18. _ Die Halbinsel Hindostan oder Vorderindien ist theils ein Alpen-
und Terrassenland des Himalaya (s. § 8) theils Tiefebene, theils Hoch -
ebene. Das Alpenland des Himalaya steigt steil abwärts bis in die
Tiefebene des Indus, Ganges und Brahmaputra.
Den Indus haben wir bereits in § 16 kennen gelernt. Der Ganges,
der heilige Strom der Hindus, zu dessen Quellen gewallfahrtet wird, entspringt
auf dem Himalaya aus einem 4100 in hohen Gletscher, durchläuft im reißenden
Oberlause die Vorketten des Gebirges, tritt dann sofort in die überaus
fruchtbare und bevölkerte Tiefebene und ergießt sich verstärkt durch
12 Nebenflüsse, die die Größe des Rheines haben, in einem von mehreren hundert
Armen gebildeten Delta in den Busen von Bengalen. Dieses Delta, mit dem
sich auch das des Brahmaputra vereinigt, bildet eine große Zahl von Inseln und
Werdern (Dschungeln), welche bewaldet, sumpfig und vonelephanten, Nashörnern,
Tigern und Schlangen bewohnt sind. Die Dschungeln hauchen verpestete Luft
aus und sind der Herd der Cholera. Der Ganges befruchtet wie der Nil zu
bestimmten Zeiten und aus ähnlichen Ursachen durch Ueberschwemmungen das
Uferland seines Unterlaufes. „Hier ist das eigentliche Land des Reises, der
jährlich 2—4 Ernten gibt, der Baumwolle, des Zuckerrohrs und der Bananen."
Das Plateau von Dekan ist durch viele kleinere Flüsse reichlich be-
wässert, welche meistens nach Osten abfließen; das Klima ist, wegen der hohen
Lage, gesund.
Indien liegt größtentheils in der heißen Zone und hat d emnach ein
tropisches Klima. Die Hochgebirge des Himalaya haben ein Alpenklima.
Das Gangesland ist ewig grün, aber in Dekan ist alles dürr bis zur Zeit der
Regen, die hier in ungeheurer Menge fallen. Merkwürdig ist die entgegenge-
setzte Witterung auf den beiden Küsten Mala bar und Koromandel, eine
Folge der herrschenden Monsuns, so dass es auf der einen Küste regnet, wenn
es aus der andern trocken ist.
Die Vegetation Indiens, besonders in dem Gangestieflande, ist äußerst
üppig. Große Bambuswälder, majestätische Palmen und Platanen, Bananen,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]