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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. IX

1847 - Berlin : Reimer
Ix Vorwort zur vierten Auflage. 2öenngleich es bei der neuen Auflage eines weit verbreiteten Lehr- buches im Interesse der Schüler wie der Lehrer zu seyn scheint, daß sie der älteren möglichst ähnlich sehe: so fordert dagegen eine höhere Rücksicht, daß alles Mangelhafte möglichst abgestreift, daß die Erneuerung alter Jrrthümer vermieden, daß das (nach Stoff und Form) Reifere an die Stelle des Unreifen gesetzt werde. — Auch diese vierte Auflage erscheint daher in sehr veränderter und, wie ich hoffe, verbesserter Gestalt. Leider gestattete die bisherige Nichtvollendung des vierten und letzten Bandes meiner „Grundzüge re." auch jetzt noch nicht einen so vollständigen Um- bau der dritten Abtheilung dieses Leitfadens, als zu wünschen ge- wesen wäre. — Möge das Büchlein sich dennoch der freundlichen Aufnahme ferner erfreuen, welche ihm bisher zu Theil geworden ist.— Berlin, am 18. Mai 1841. Der Verfasser. Vorwort zur fünften Auflage. o ^ndeni ich, nicht ohne Freude über die Anerkennung, welche der schnelle Verbrauch auch der vierten Auflage dieser Schrift voraus- setzt, meinen lieben Landsleuten die fünfte Ausgabe derselben mit der erneuerten Bitte um freundliche Aufnahme übergebe, habe ich nur zu bemerken, daß alle unnöthigen Veränderungen vermieden, alle nöthigen Verbesserungen aber nicht unterlassen worden sind. Berlin, den 4. Juli 1843. Der Verfasser.

2. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 28

1846 - Berlin : Klemann
28 Alterthum. — Germanen 12—9. Drusus, Stiefsohn des Augustus, dringt in 4 Feld- zügen bis an die Elbe. 3. Marbod mit seinen Markomannen nach Bojohemum. 9 n. Ehr. Der Sieg des Cherusker fürsten Armin ins im tcutoburger Walde befreit Germanien vom Joche der Römer. 14—16. Germanicus, der edle Sohn des Drusus, erkämpft zweifelhafte Siege. Der cheruskische Bund im Westen, unter Arminius, und der markomannische im Osten, unter Marbod und Katualda, zerstören sich selbst. Marbod flieht (19) zu den Römern, Arminius erliegt (21) der Eifer- sucht seiner Verwandten. Sein Andenken lebte in Volks- gesängen. 69. Aufstand der Bataver unter Claudius.civilis. 160—182. Neuer markomannischer Bund, dem Marcus Aureliuö kaum zu widerstehen vermag. 3tes Jahrhundert. Hauptvölker: Franken am Nie- derrhein, Alemannen am Oberrhein, Sachsen und Friesen im Norden, Gothen (seit 274 in Ost- und Westgothen getheilt) im Osten. Außerdem die bedeu- tendsten: Burgunder, Sueven, Heruler. 4tes u. 5tes Jahrh.: Franken, Friesen und Aleman- nen bleiben in ihren Sitzen. Die Sachsen und An- geln plündern die Küsten Britanniens und Galliens und erobern 449 England. Die Burgunder gehen über den Rhein und erhalten 411 Land an der Rhone. Die Sueven gehen mit den Alanen und Vandalen 407 über den Rhein, durch Gallien nach Spanien, die Vandalen 429 unter Geiserich nach Afrika (bis 534). Die Ostgothen 376 von den Hunnen unterdrückt; die Westgothen von den Römern ausgenommen, dann be- drückt, siegen über Valens bei Adrianopel 378. Ala- rich, König der Westgothen, dringt nach Italien vor, nimmt Rom 410. Ataulf und Wallia gründen 416 ein westgothisches Reich in Gallien und Spanien. Nach

3. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 78

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
73 Dritter Abschnitt. „Er will sich einlustgebaude dahin bauen lassen," antwortete die Witwe. — Guter Gott, dachte der Kadr bei sich selbst: er hat so viele Pallasie und Lust- gcvaude, und auf einen bloßen Einfall, noch eins mehr zu haben, vertreibt er ein armes Weib aus ihrem Ergenthume! — „Und welchen Ersatz gab er dir?" fragte Ven- bachir. „Ersatz? keinen! " antwortete die Witwe; „er ließ mir anfänglich eine kleine Summe anbie- ten; wie ich aber das mir so theure Grundstück nicht verkaufen wollte, so nahm er es mir mit Gewalt." „Hast du ihm deine traurige Lage nicht vorge- stellt?" erwiederte der Kadi. — „Ich warf mich vor ihm nieder," antwortete die Witwe, „benetzte mit meinen Thränen seine Füße, und bat und flehte — ich sagte ihm alles, was mir Schmerz, Kum- mer und Verzweiflung eingab — Sie konnte vor Schluchzen nicht fortfahren. — „Und dein Bitten vermochte nichts über ihn?" fragte Benbachir teil- nehmend. — „Er wres mich mit aller möglichen Härte ab!" antwortete sie weinend. — Benbachir hob die Augen gen Himmel. Allmächtiger! seufzte er, Vater der Menschen! Er stellt dich hier auf Er- den vor, und kann die von sich weisen, die nichts verlangen, als was Gerechtigkeit und Billigkeit heischt; und du übersiehst mit Langmuth und Geduld die unbilligsten und ungerechtesten Bitten der sterb- lichen? — „Weib," sagte er entschlossen nach die- ser stillen Pause, „überlaß mir deinen Esel und den Sack auf eine kurze Zeit und folge mir von ferne. Ich gelte etwas bei dem Kaliphen — wo ist er jetzt?" ' • „Er befindet sich eben jetzt," antwortete die Witwe, „auf dem Grundstück, welches ich sonst mein nannte. — Aber, was willst du mit dem Efel?" — „Sey unbesorgt und folge mir!".— versetzte der Kadi. — Benbächir nahm den Esel und suchte den Kaliphen auf. — Der Kaliph be- willkommte ihn freundlich. „Ich habe dich so lange nicht gesehen, Benbächir," sagteer zu ihm, „Urtfr wie kommt es, daß ich eben jetzt dich sehe?"

4. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 255

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
Historische Darstellung. 255 Zögern, erst ergriffen hatte. Er forderte die Ent- flohenen auf, zu ihm zurückzukehren, und versprach ihnen Verzeihung. Sie folgten dieser Aufforderung, unterwarfen sich, und verpflichteten sich aufs Neue, mit einem feierlichen Eide, zum unbedingten und daurenden Gehorsame. Wahrscheinlich dürfte in- dessen auch dieser Eid bald wieder gebrochen seyn, wenn nicht endlich die Stunde der Errettung ge- schlagen hatte. Die beiden nach St. Domingo ge- sandten Seefahrer hatten fortwährend alles ange- wandt, um die Rettung ihrer Gefährten zu bewir- ken; gleichwohl es nicht dahin zu bringen vermocht, daß der Statthalter ernstliche Anstalten dazu ge- troffen hatte. Einer derselben, Namens Mendez, bewirkte endlich den Ankauf eines Schiffes für den Admiral, das denn auch zu seiner und seiner Ge- fährten Rettung glücklich zu Jamaica ankam.------- Wer mag die Gefühle schildern, mit denen diese Unglücklichen, nach einem hoffnungslosen Aufent- halte von mehr als einem Jahre, (am 2g. Junius 1504) die Insel Jamaica verließen! Bei ihrer An- kunft auf St. Domingo (am 15. August) empfing der Statthalter den Admiral mit erheuchelter, fast kriechender Höflichkeit, nahm ihn in fein Haus auf, und erwies ihm jede Art äußerer Ehrenbezeigungen. Zugleich aber befahl er, den gefangenen mitge- brachten aufrührerischen Hauptmann in Freiheit zu setzen, und drohte denjenigen mit einer gerichtliche« Untersuchung, die ihn verhaftet, und überhaupt dem Admiral die meisten Beweise von Anhänglich- keit und Treue gegeben hatten. — Colombo ver- achtete den Mann, der so zu handeln vermochte, zu sehr, um sein widersprechendes Betragen und diese neue Beleidigung zu rügen; eilte aber um so mehr, um durch die beschleunigte Rückkehr nach Spanien sich ähnlichen zu entziehen ; vielleicht auch wohl, sich für diese und so manche andre Genugthuung zu ver- schaffen. Nachdem sein Schiff ausgebessert und noch eins zugekauft war, segelte er (am 2. Septem- der) von St. Domingo ab, und lief, yach einer lan- gen, abermals sehr gefahrvollen, und durch Krank»

5. Für die obere Stufe - S. 15

1892 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit. 15 Das Christentum wird Staatsreligion. (325 Konzil von Nicäa; Lehre des Arius verworfen.) Constantinopel wird Hauptstadt. Einteilung in 4 Präfekturen. 361—363 Julian der Abtrünnige. Zerfall des Römerreichs durch die Völkerwanderung. Das Mittelalter und die Neuzeit. h, - Germanische Vorzeit. Die arische Völkerfamilie. v.chr.113-101 Cimbern und Teutonen. Schlachten bei Aquä Sextiä und Vercellä. 58 Cäsar und Ariovist. 16 v.chr.bis Dritter Zusammenstofs zwischen Römern und 16 n. Chr. Germanen: a) Drusus’ Züge. b) Tiberius’ listige Pläne. 9 n. Chr. c) Varus — Teutoburger Wald. d) Germanicus’ Rachezüge (Idisiaviso). Zustände zur Zeit des Tacitus. a) Verteilung der Stämme. b) Aussehen — Beschäftigung — Kleidung und Waffen — Haus (ein Raum). c) Freie (Adel und Gemeinfreie) und Unfreie (Hörige und Haussklaven). d) Gemeinde — Gau (Gauthing) — Stamm oder Volk (grofser Thing). — Herzöge oder auch Könige, vom Volke gewählt. e) Götterverehrung.

6. Für die obere Stufe - S. 50

1892 - Berlin : Gaertner
50 Mittelalter und Neuzeit. Generaldirektoriiim zu einheitlicher Verwal tun er, Oi Kriegs- und Domänenkammern. Verpachtung der Domänen auf Zeit; Schutz der Bauernstellen; Kolonisation. (Salzburger in Ostpreufsen.) — Förderung der Industrie (einheim. Tuch), Verbot fremder Fabrikate (Seide). Erweiterung der Städte. (Wilhelm-strafse in Berlin.) Gründung von Volksschulen. (Schulzwang.) — Abneigung gegen Wissenschaft; Förderung des kirchlichen Sinnes. (Franckes Einflufs.) 2. Das Heer. Aushebung (in Kantonen) und Werbung. (80 000 Mann.) Musterregimenter in Halle (der Dessauer) und Potsdam (Riesengarde); eiserner Ladestock, Gleichschritt. Auswahl und Bildung der Offiziere. B. Verhalten nach aufsen. Fr. W., mächtig durch sein Heer, ist friedliebend, in politischen Fragen unselbständig. 1720—1721 Ende des nordischen Krieges; Vorpommern bis zur Peene preufsisch. Nachgiebigkeit gegen den Kaiser. (Grumbkow.) Das englische Heiratsprojekt wird aufge-geben, der Kronprinz heiratet Elisabeth f Christine von Braunschweig - Bevern, eine Nichte der Kaiserin. — Anerkennung der pragmatischen Sanktion. (Maria Theresia als Erbin.) Das Herzogtum Berg wird vom Kaiser gleichzeitig dem Könige und dem Pfalzgrafen versprochen. Unwille des Königs, welcher Tiirkenhilfe verweigert. Lebensweise: Jagd und Tabakskollegium. — Gichtleiden.

7. Geschichte der Römer - S. 70

1836 - Leipzig : Baumgärtner
70 damit sie die Verhandlungen hören, und, wenn es nöthig war, auf der Stelle ihr Veto einlegen konnten. Nachdem nun die Tribunen ihre Macht begründet sahen, klagte Virginias die Decemvirn vor der Plebejergemeinde an. Vergebens riefen die Verklagten das Volk um Erbarmung an. Sie wurden ver- urtheilt und ihr Vermögen eingezogen. App ins endigte sein Leben im Kerker durch Selbstmord; ein anderer wurde hingerichtet oder entleibte sich, die übrigen gingen in die Verbannung. Also endete die Herr- schaft der Decemvirn zu Anfänge des Jahres 305 n. R., 449 v. Chr. Da die Aequer, Sabiner und Volsker sich wieder zum Kriege rü- steten und die Consuln gegen sie ausziehen mußten, so ließen sie vor ihrem Abgänge die in Erz gegrabenen Gesetze der Decemvirn, welche den Namen der zwölf Tafeln führen, öffentlich aufstellen. Wir kennen sie nur aus wenigen Bruchstücken. Aus diesen geht aber hervor, daß eine größere Gleichheit in die Verfassung gebracht wurde, indem die Patricier von jetzt an Mitglieder der örtlichen Tribus oder Be- zirke wurden, so daß die ursprünglich plebejischen Tribus die gesammte souveraine Nation in sich begreifen. Auch die Clienten wurden in die Tribus ausgenommen, so daß der Unterschied zwischen Plebejer und Clienten aufhört und diese auch mit zu dem Volke gerechnet werden. Uebrigens blieb die Regierung und Verwaltung des Staates fort- dauernd in den Händen der Patricier, aus deren Mitte die wichtigsten Staatsamter besetzt wurden. Auch konnte nach diesen Gesetzen zwi- schen Patriciern und Plebejern keine gültige Ehe geschlossen werden oder es durfte kein Connubium zwischen ihnen bestehen. Ueber das Leben und die Freiheit eines Bürgers konnte allein die Versammlung der Centurien entscheiden. Die Einführung besonderer Privilegien oder Ausnahmen vom Gesetz für einzelne Bürger war streng verboten; den Richtern war zur Beendigung eines Processes die bestimmte Frist vom Morgen bis zu Sonnenuutergang gesetzt. Einige Gesetze zeugen noch von der Rohheit des Zeitalters oder wurden wenigstens aus einer altern Zeit herstammend beibehalten, z. B. daß der Vater seinen Sohn drei- mal verkaufen konnte; daß Mißgeburten getödtet werden sollten; daß zweijährige Benutzung liegender Gründe diese zum Eigeuthum mache; daß Harte gegen die Schuldner und das Recht der Wiedervergeltung erlaubt war. Andere Gesetze enthielten polizeiliche Verordnungen, z. B. daß kein Leichnam in der Stadt beerdigt oder verbrannt, über- mäßige Trauer bei der Todtenbestattuug und unnöthigcr Schmuck der Leichen entfernt werden solle; daß die Häuser nicht zu nah an einander gebaut werden durften. Auf Diebstahl, falsches Ieugniß, Zauberei und

8. Geschichte der Römer - S. 76

1836 - Leipzig : Baumgärtner
76 verkauft. In alten Annalen wird vom Dictator Postumius erzählt, ob- schon von Livius bezweifelt, daß er, wie spater T. Manlius, zur Er- haltung der Kriegszucht, das Todesurtheil über seinen Sohn ausgesprochen habe, welcher aus einem untersagten Gefechte siegreich zurückgekommen sey. Jener große Sieg scheint die Macht der ausonischen Volker gebrochen zu haben, die zwar spater den Krieg wieder anfingen, aber als sinkende und ermattete, denen die Latiner und Herniker gewachsen waren, daher sind diese spätem Kriege und abwechselnden Siege der Römer und Aequer für Rom unbedeutend und ohne innere Erheblichkeit. Die Unterwerfung dieser Volker war unvermeidlich. Bemerkenswerth ist die Eroberung der damals volskischen Stadt Anrur oder Terracina im I. 406, weil die Römer dadurch in den Besitz der pomptinischen Ebenen kamen, die vor Alters und unter der volskischen Herrschaft sehr fruchtbar und angebaut gewesen seyn sollen, so daß sie, wie Campanim, für Rom im Mißwachs eine Korn- kammer waren. Nach der Eroberung scheinen sie öde gelegen zu haben, versumpft und verwildert zu seyn, aus welcher Verödung die Römer sie nicht wieder gewinnen konnten. Um den beständigen Weigerungen der Plebejer zum Kriegsdienste ein Ende zu macheu und sie für ihre Versäumnisse zu entschädigen, gab der Senat im I. 406 den Befehl, den Kriegern aus der Staatskasse Sold (8tipenclium) zu zahlen, da bis dahin jeder die Kosten des Dienstes aus eigenen Mitteln getragen hatte. Die Tribunen warnten das darüber er- freute Volk vor der Annahme dieses gefährlichen Geschenkes, das neue Steuern verursache und die Bürger abhängig mache. Ohne Besoldung des Heeres konnte aber Rom weder längere Kriege führen (die bisherigen hatten gewöhnlich nur einige Wochen im Frühjahr oder Sommer gedauert), noch in der Nahe oder Ferne dauernde Eroberungen machen, wozu das reiche Veji die erste Gelegenheit gab. Die tägliche Löhnung des gemeinen Soldaten bestand in drei Assen, der Centurio empfing das doppelte, der Ritter das dreifache. Uebrigens erhielten schon zur Zeit der Könige die Kriegshilte Raturrallieferungen und wahrscheinlich auch Sold, der aber nach'abschaffung der Monarchie aufhörte. Außerdem wurden den Sol- daten und Offizieren in ähnlichen Verhältnissen noch Getreide, Fleisch, Hülsenfrüchte und Salz gereicht. Der oben angegebene Sold wurde zur Zeit der punischen Kriege auf 5 Asse erhöhet und durch Cäsar verdoppelt, so daß der Legionssoldat 10 Asse erhielt. Durch die Einführung des Soldes wurde das bisherige Kriegssystem geändert; der Kriegsgeist der Nation konnte sich bilden; langwierigere Unternehmungen waren nun möglich. Nach Ablauf des mit Veji geschlossenen Waffenstillstandes, um dessen dauernde Erneuerung die Vejenter vergebens baten, beschloß Rom,

9. Geschichte der Römer - S. 195

1836 - Leipzig : Baumgärtner
im Dieses große und edle Werk unternahmen zwei Brüder: Tib erius rmd Cajus Sempronius Gracchus, Sohne des Tib. Gracchus, der Censor und zweimal Cónsul gewesen und mit des altern Scipio Tochter, Cornelia, vermahlt war. Die Schwester der beiden Gracchen, Sempronia, war die Gemahlin des jungem Scipio. Durch diese Ver- wandtschaft und durch die Ehrenstellen, die der alte Gracchus bekleidet hatte, gehörte die Familie zu den edlen Hausern in Rom. Wie jeder andere junge Römer von hoher Geburt, fing Tiberius Gracchus, der ältere Bruder, seine öffentliche Laufbahn im Kriegs- dienste an. Unter seinem Schwager Scipio zeichnete er sich zuerst bei der Belagerung von Karthago aus und begleitete nachher als Quästor den Cónsul Mancinus nach Spanien, wo er bei der Belagerung von Numantia durch eine Capitnlation die eingeschlossene römische Armee rettete. Da der Senat diesen Vertrag verwarf und ihn deshalb zur Verantwortung zog, schützte ihn vor der Verfolgung der regierenden Herren das Wohlwollen des Volkes, dessen Gunst er sich durch seine menschenfreundliche Denkungsart, durch die Liebenswürdigkeit seiner Sitten, durch die Rechtlichkeit seiner Grundsätze und durch ausgezeich- nete Beredsamkeit erworben hatte. Auf seiner Reise nach Numantia soll er in Etrurien bemerkt haben, daß die Ländereien im Besitze von einigen wenigen Edlen waren, und nur von Sklaven und Barbaren bebaut wurden. Indem er darin den Grund der Verarmung der Bürger sah und das Betragen der Optimaten ihn mit Haß erfüllte, forderten ihn jene öffentlich auf, den Armen Ackerland von den Staats- ländereien zu verschaffen. Als er daher am Ende des Jahres 134 für das folgende zum Vvlksttibun erwählt war, that er den Vorschlag, daß das längst in Vergessenheit gerathcne Ackergesetz des Licinius wieder in Kraft trete. Es sollte also fernerhin kein römischer Bürger mehr als 500 Jugera von den Staatsländereien besitzen, alles übrige Land durch eine Commission vermessen und unter die Bürger vertheilt werden. Auch versprach er denen, die ihre bisher benutzten Aecker abgcben mußten, Ersatz aus der Staatskasse und gestattete für jeden noch unter väterlicher Gewalt stehenden Sohn 250 Jugera. Fünfhundert Jugera sind ungefähr 490 Magdeburger Morgen, ganz in Ackerland oder Pflanzung bestehend, denn Weideländereien waren Gemeintrifft, nicht zur Benutzung für Einzelne bestimmt. Um diesen Gesetzvorschlag zu verhindern, hatten die Vornehmen, welche die von ihren Vorfahren oft mit Gewalt in Besitz genommenen Domainegrundstücke als ihr Eigenthum betrachten, den Volkstribun M. Octavias gewonnen, welcher die Vorlesung des Gesetzvorschlags durch sein Veto verhinderte. . ' d5*

10. Geschichte der Römer - S. 264

1836 - Leipzig : Baumgärtner
264 Haaren und batet: weinend die abziehenden Männer, sie nicht in rö- mische Sklaverei komtnen zu lassen. Mit furchtbarer Erbitterung kämpften die dichtgedrängten Schaaren der beiden Heere; nur die durch Kriegskunst geregelte Tapferkeit der Römer gewann den Sieg. Ariovist zog sich an den Rhein zurück, der nur fünf tausend Schritte (nicht fünfzig tausend, wie einige Schriftsteller angeben) vom Schlachtfelde entfernt war. Die Römer setzten-den Fliehenden nach. Ariovist setzte in einem Kahne über den Fluß; viele retteten sich durch Schwimmen, viele kamen and) um im Flusse oder durch das Schwert der Römer. Auf dieser Flucht fanden auch Ariovist's beide Frauen den Tod; die eine Tochter gerieth in Gefangenschaft, die andere wurde gctödtet. Ihren Leichnam in seinen Armen haltend erreichte der gebeugte Vater das deutsche Ufer. , (Siehe die Abbildung Pi* 65.) So standen die römischen Adler zum ersten Male am Rhein. Casar führte nach diesen Siegen seine Legionen in die Winterquartiere zu den Sequancrn und begab sich dann nach Lucca, seinem Haupt- quartiere in dem italischen Gallien, um in der Nahe Roms zu seyn und dort die Verbindungen mit seinen Freunden zu unterhalten. Wahrend des Winters vereinigten sich fünfzehn Volker in Galli a Belgica zu gemeinsamer Abwehr der Römer; nur die Rem er, ein Volk nördlich von der Marne in der Gegend von Rheims, traten dem Bunde nicht bei, der 300,000 Mann stellen sollte. Galba, König der Suessionen (bei Soissons) erhielt die Ober-Anführung. Casar eilte daher sogleich, mit zwei neuen Legionen sein Heer verstärkend, im Früh- linge des Jahres 57 v. Chr. nach Gallien und zerstreuete durch mehr- seitige Angriffe das große Bundesheer an der Aisne. Die meisten Belgier, auch Galba, unterwarfen sich der Gnade des Siegers. Nur die Nervi er, ein rauhes tapferes Volk deutschen Ursprungs, leisteten an der Sambre muthig Widerstand; kaum entging Casar einer schreck- lichen Niederlage; nur seine Ueberlegenheit verschaffte ihm den Sieg. Auch die Festung der Aduatiker (vielleicht das heutige Namur oder ein anderer auf einem steilen Felsen in jener Gegend liegender Ort) fiel in Casars Hände, der drei und fünfzig tausend Menschen verkaufen ließ. Hierauf begab er sich nach Jllyrien, von da in die Winterquar- tiere nach Lucca, wo ihn Pompejus und Crassus besuchten. Im Frühjahr 56 begab sich Casar wieder zur Armee, und führte sie gegen die Bewohner des Küstenlandes Armorica, d. h. der heutigen Nor- mandie und Bretagne, wo damals die Veneter, Uneller, Levovier, Ca- lete» und die Moriner (nördlich von der Somme) wohnten. Sie
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