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1. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 70

1846 - Berlin : Klemann
70 Neuere Zeit. 1810. Holland und das nordwestliche Deutschland (die Mün- dungen der Schelde, ver Maas, des Rheins, der Ems, Weser und Elbe) mit Frankreich vereint. 1811. Geburt des Königs von Rom; Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. Rüstungen gegen Rußland. . 1812. Kriegszug gegen Rußland. Preußen und Oest- reich zur Theilnahme gezwungen. Napoleon überschreitet den Niemen, 24. Juni, nimmt nach blutigem Kampf Smo- lensk, 18. Aug., und hält nach der blutigen Schlacht an der Moskwa, bei Borodino und Mosaisk, 7. Sept., seinen Einzug in Moskau, 14. Sept. — Der Brand Moskaus nöthigt ihn zum Rückzug, der bald in unge- ordnete Flucht übergeht. Hunderttausende finden durch Hunger, Kälte und durch das Schwerdt der Russen ihren Untergang. Uebergang über die Beresina, 26. und 27. Nov. Napoleon verläßt das Heer, 4. Dec. — 1813. 1814. Den großen Freiheitskrieg s. unter Deutsch- land. 7. Frankreich nach der Restauration der Bourbons 1814—1830. 1814—1824. Ludwig Xviii. Napoleon muß entsagen, 11. April; ihm wird Elba als Eigenthum eingeräumt mit Beibehaltung des Kaisertitels. — 4. Juni. Neue con- stitutionelle Charte (zwei Kammern: der Pairs und der Deputirten); dennoch herrscht Unzrffriedenheit und Miß- trauen. — 1815. Napoleon verläßt Elba, landet bei Cannes, 1. März, zieht im Triumph durch Frankreich und hält seinen Einzug in Paris, 20. März, nachdem das Heer zu ihm übergegan- gen. — Die Verbündeten greifen wieder zu den Waffen. Russen und Oestreicher sind im Anmarsch, Engländer und Preußen stehen in den Niederlanden. Napoleon drängt die preußischen Vorposten zurück, 15. Juni, schlägt Blücher, 16. Juni, bei Ligny, verliert aber, 18. Juni, gegen Wel- lington und Blücher die enffcheidende Schlacht bei Belle

2. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 101

1846 - Berlin : Klemann
Rußland und Polen. 101 schnell beendigt. — Der Aufstand der Griechen erregt bei der Pforte Mißtraun gegen Rußland; die Schlacht bei Navarin, 27. Oktbr. 1827, in welcher die türkisch-ägyp- tische Flotte durch die vereinigten Flotten Englands, Ruß- lands und Frankreichs zerstört wird, veranlaßt den Aus- bruch der Feindseligkeiten. Die Russen besetzen 1828 die Moldau und Wallachei, erobern Varna, müssen aber nach der vergeblichen Belagerung von Schumla über die Donau zurück. 1829 dringt Diebitsch über den Balkan vor und zieht, 20. Aug., in Adrianopel ein. In Asien wird Erzerum, 9. Juli, genommen. Im Frieden zu Adria - nopel, 14. Sept., werden einige Gebiete am Kaukasus und der Schutz über die Moldau und Wallachei an Ruß- land abgetreten, die Freiheit Griechenlands von der Pforte anerkannt. — 1830. 29. Nov. Ausbruch der Revolution in Warschau, welche sich schnell über das ganze Königreich ausbreitet. Diebitsch siegt nach einigen blutigen, theils unentschiede- nen (Grochow, Praga, Febr. 1831), theils nachtheiligen Kämpfen (Wawr und Dembe Wielki, 1. April) bei Ostro- lenka, 26. Mai, über Skrzynecki; stirbt bald daraus an der Cholera. Sein Nachfolger Paskewitsch geht nahe der preußischen Gränze über. die Weichsel und erobert nach einem blutigen Kampfe, 6. und 7. Septbr., Warschau. Die Revolution wird mit Strenge unterdrückt; Polen 1832, 26. Febr., ein integrirender Theil Rußlands; Paskewitsch, Fürst von Warschau, Statthalter. — Unter der energischen Regierung des Kaisers Nicolaus schreitet die russische Nation an Bildung vor und nähert sich der allgemeinen europäischen Cultur; doch lasten Leib- eigenschaft und der Druck, welchen der gesammte Beamten- stand ausübt, noch immer schwer auf dem Volke. — Der Kampf gegen die kaukasischen Bergvölker wird bis in die neueste Zeit mit Kraft und Ausdauer, wenn auch mit zweifelhaftem Erfolge, fortgesetzt. Georg-Eckert-Institut ' für international© Schillbuchforschung Breunschweig -Schuibuci Bibliothek -

3. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. XI

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
Xi sind hier nicht gegeben, weil sie der Schüler schon oben in der stehenden Geographie gelernt hat. Dagegen ist die Beschaffenheit der Oberfläche des Bodens überall, durch einzelne Ausdrücke, gezeichnet, auch das Flußgebiet, wo es nicht sogleich auf der Karte in die Augen fallt, angegeben. Bei den Städten steht die jedesmalige Hauptstadt des Landes oben an; bei ihr, so wie bei allen andern Städten, sind die natürliche Lage, die Einwohnerzahl rund (das angefangene Tausend voll) und die Gewcrbsthätig- keit:c. angegeben *). In Deutschland, so wie in den nicht zu Deutschland gehörigen Preußischen Provinzen, haben Städte, oft nur mit 5000 Einwohnern, in den Grenzläudern Deutschlands solche, die wenigstens 10,000, in entlegenern Gegenden und Ländern Städte, die wenig- stens 15,000, dann nur die, welche wenigstens 20,000 Einwohner zählen, eine Aufnahme gefunden. Hauptstädte und solche, die naturhistorische oder andere Merkwürdig- keiten haben, oder die stark befestigt sind, so wie die, welche durch ihre entfernte Lage von andern Städten einige Merkwürdigkeit erlangen, machen indessen eine Aus- nahme, und sind auch mit geringerer Einwohnerzahl auf- genommen worden. Doch mag hin und wieder, deß be- scheide ich mich gerne, ungeachtet aller angewendeten Sorgfalt, eine der Aufnahme würdige Stadt übergangen und eine minder merkwürdige aufgenommen worden sein; es ist dieses aber bei der ungeheuern Masse des vorhan- denen Stoffes kaum zu vermeiden, besonders wenn man nach mehr als einem Moment die Merkwürdig- keit der Aufnahme bestimmt **). Daß ich bei der Ein- *) Tabaksbau und Tabaksfabrikeu, welche sich, gleich den Kar- toffeln, fast über ganz Europa verbreitet haben, sind eben deshalb nirgends angegeben worden. **) Namentlich sind in Baiern einige Städte übersehen worden, die hätten aufgenommen werden sollen, weshalb ich die Nachträge zu beachten bitte.

4. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 260

1822 - Berlin : Reimer
260 Poetische Lesestücks, „Einem Wahn ist Norna's Glanz gesunken, „Ketten trägt die Herrscherin der Welt; „Brutus, fort! — der letzte Hoffnungsfunken „Schwindet, und der Römer fällt." Spricht's und in des Busens Tiefe sendet Rasch der Held den unoezwunanen Stahl; In dem Strom des heißen Blutes endet Mit dem Leben schnell des Lebens Qual. Still zum düstern Schattenreich geleitet Ihn Cyllenius mit sanfter Hand, Und in Charons morschem Nachen gleitet Brutus hin zum beffern Vaterland. Benicken. 2. llorntius Codes. Die Römer entflogen verlorener Schlacht, Und wichen zur Liber vor feindlicher Macht. Hier spannt eine Brücke sich über den Kluß, Drauf stürzen die Feinde in wüthenden Schuß. Wird hier nicht dem Sturme der Sieger gewehrt, Wird Roma in Trümmer und Asche gekehrt. Es nahet sich tosend ein schrecklich Gericht; Ach, keiner erfüllet die heilige -Pflicht. Im wilden Getümmel drängt alles nach Rom, Und manchen verschlinget der zürnende Strom. Es mahnt eine Stimme: „Auf! Sieg oder Tod, Und wendet im Kampfe unendliche Noth!" Vergebens sind Bitten wie jegliches Wort, Und will einer stehen, so reißt es ihn fort. Da stellt sich der Rufer der Brücke zum Schutz Und bietet im Kampfe den Lausenden Trutz. Wie leuchtende Blitze zerhauet sein Schwert Die Lanzen und Schilde, und nieder zur Erd'. Entsinken die Helme, die Streiter darauf, Und zitternd gewahrt es der feindliche Haus'. Indessen verzehret, wie Cocles befahl, Die Flamme die Bogen und lecket am Pfahl. Und

5. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 135

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
155 Brie fe. . ich etwas melden. Am ,4ten Juli mit Anbruche des Tages fing die Kanonade und das Einwerfen der Haubitzgranaten auf die schrecklichste Art an. Früh nm acht Uhr kam eine solche Granate, in mein Zim- zner, (sie mochte mehr als dreißig Pfund wiegen) zerschmetterte die Stube meines Bedienten, und zündete. Wir löschten den Brand, und machten alle mögliche Anstalten. Weil es aber Granaten und zwölfpfündige Kugeln auf mein Haus und die be- nachbarte Gegend regnete, welches die Absicht ha- den mochte, das zwanzig Schritte von meiner Woh- nung befindliche Pulvermagazin in die Luft zu spren- gen; so packte ich meine Sachen, so viel es ohne Gefahr, erschossen zu werden, anging, zusammen, schaffte sie theils in den Keller, theils in ein Ge- wölbe, und flüchtete Abends um acht Uhr nach der Neustadt zu D.. . Aber auch hier fing am igten die Angst an, und in kurzer Zeit fuhren einige zwölf- pfündige Kugeln, ins Haus, nahe bei mir vorbei. In dieser Lebensgefahr brachten wir bis Sonn- abends zu , wo die Daunische Armee die Seite von der Neustadt befreite, welches die größte Gnade war, die uns Gott in der Beängstigung erzeigen konnte. Denn eben diesen Tag , besonders um zwölf Uhr Mittags, ging das unglücklich? Bombardement der Residenz an. Mehr als hundert Bomben fielen in einer Zeit von drei Stunden auf die Kreuzgasse und Kirche; um zwei Uhr brannte mein Haus, und um vier Uhr wußte ich mein Schicksal. Die Bom- den hatten das Gewölbe, wohin wir alle unsre Sachen geschafft hatten, zerschmettert, und alles verbrannt; der Keller aber war von den Soldaten, die löschen sollten, rein ausgeplündert worden. Mein Bedienter, der treuste Mensch von der Welt, hatte sich so lange im Hanse aufgehalten, bis es anfing einzustürzen, und hatte ein Dutzend solcher Schurken hinaugeprügelt; endlich aber ward er übermannt, und flüchtete zu mir nach Neustadt. Vor Vergnügen, den ehrlichen Kerl, den ich schon für erschossen oder verbrannt hielt, wieder zu sehen, fühlte ich den Schmerz nur halb, den mir die Nach-

6. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 274

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
274 Siebenter Abschnitt» Harmonie umfchasst, funf^Stunden lang kämpft, und sich mit großer Ordnung zurückzieht; der in die-, ftr verzweifelten Lage, ohne Kanonen, ohne Mrni- tion und Bagage, dein Feinde noch Furcht einflößt, und gleich darauf fähig ist, entlegne belagerte Fe- stungen zu entsetzen. Lin solcher Fürst erzwingt die Bewunderung aller Nationen, und aller Zeitalter! 6. Die Verschüttung der Dörfer Goldau, Be- singen, und Lowrrz durch den Einsturz de- Roßberges. Es war am ?ten September ,306, als nach den. heftigsten Regengüssen mehrere Tage Abends um 6 Uhr, unter einem noch nie gehörten Donnern und Krachen, und einer schwarzen, hoch in die Luft em- porwirbelnden Dampf- und Staubwolke, die oberste Höhe des Roßberges, Spitzebuel genannt, jählings zusammenstürzte. Tod und Verheerung verbreitend, Häuser und Hütten, Menschen, Heerden und Bau- me, Lebloses und Lebendiges mir sich fortwälzend, hatte die losgerissene ungeheure Masse von Felsen- schichten, Erde und Waldung sich mit der Schnellig- keit eines wüthenden Waldstromes in zwei Armen in das schöne Thal hinabgestürzt, und auf zwei Sei- ten hervor brechend die Dörfer Busingen undgolvau, nebst dem größten The.le von Lowerz, in grquen-- vollen Schutt, die Mehrzahl der Einwohner aber in eine gemeinschaftliche Todesnacht begraben. Zahl- reiche Hurten friedlicher Hirten wurden von der forkgefchobeneu Kiesmasse zerdrückt, oder von un- geheuren, gleich einem Federbälle fortgeschleuderten Fclsenstücken mit unbeschreiblicher Gewalt zermalmt und zerfchmetlert. Neue Felfenberge sahe man in den,selben Augenblicke sich aus der Tiefe emporthür- imit. Große uralte Tannenwälder rissen sich von dein Abhange des sinkenden Berges los, und ver-

7. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 265

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
S§5 Historische Darstellung. häuften Menschenklumpen. Allein es bedarf nur ei- nen Wink des Heerführers , so entwickelt sich duscr Knaul in der größten Ordnung, und mit einer sol- chen Schnelligkeit, die einem reißenden Strom ähn- lich lsi. — So griff Friedrich den linken Flügel der Oesterrcicher an und warf ihn über den Haufen. Frische Regimenter kamen den geworfenen beständig zu Hülfe; allein man ließ sie sich nicht einmal for? miren; kaum zeigten sie sich, so wurden sie^ auch zu- rückgeschlagen. Ein Oesterreichifches Regiment fiel aufs andre, die Linie wurde aus einander gesprengt, und die Unordnung war unaussprechlich« Viele tausend von den Kaiserlichen Truppen konnten zu keinem Schuß kommen; sie mußten mit dem Stro- me fort« Der stärkste Widerstand geschah in dem Dorfe Leuthen, das mit vielen Kaiserlichen Truppen und Artillerie besetzt war. Hiezu kamen große Hau- fen von Flüchtlingen, die alle Häuser und Winkel des Orts anfüllten und sich verzweifelt wehrten. Endlich aber mußten sie doch weichen. So erschreck- lich auch die Unordnung bei der geschlagenen Armee war, so versuchten dennoch ihre besten Truppen noch einmal unter Begünstigung des Terrains Stand zu halten; allein die Preußische Artillerie schlug sie bald in die Flucht, und die Kavallerie, die anfallen Flügeln einhieb, machte immer Gefangene zu Tau- senden« Bei Kollin war es nicht Kriegskunst noch Tapferkeit, sondern die eisenspeienden Maschinen auf unzugangbaren Höhen gestellt, die das Schicksal des Tages bestimmten; bei Leuthen aber entschied Taktik und Tapferkeit allein den Sieg. Man machte au, dem Schlachtfelde 21,500 Gefangene, 6500 von den Oesterreichern waren todt oder verw»ndet, und 6000 Deserteurs gingen nach der Schlacht zu den Siegern über« Der Preußische Verlust war 500$ Todte und Verivundte. — Die unmittelbare Folge dieses Tages war die Belagerung von Breslau, Las, von der geschlagenen Armee stark besetzt, sei- nem Schicksale überlassen wurde« Man errichtete hier Galgen für diejenigen, die von Uebergabe spre- chen würden * allem in vierzehn Tagen ging auch s

8. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 266

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
fi66 *■ Siebenter Abschnitt. diese Stadt über, da die Preußen alle Anstalten zum Sturm gemacht harren, und die Besatzung von drei- zehn Generalen, 700 Ofñcieren und 18,000 Mann mußte das Gewehr strecken. Hier wurde ein an- sehnliches Magazin, eine Menge Proviantwagen, und eine Kriegskasse von 144,000 Gulden erbeutet. Der General Ziethen, der die Feinde verfolgte, hatte außerdem noch 2000 Gefangene gemacht, und über Z000 Wagen erbeutet; so daß die Oesterreicher in ein paar Wochen fast 60,000 Mann verloren, und die Reste ihrer kurz zuvor ungeheuren Armee nur einen Haufen Flüchtlinge darstellten, die, ohne Kanonen, Fahnen und Bagage, von Mangel ge- drückt, und von Kalte erstarrt, über die Böhmischen Gebirge nach Hause zogen. — Das größere Kriegs- talent des Königs von Preußen war, begangne Febler wieder gut zu machen, und erlangte Vor- theile aufs möglichste zu benutzen. Die Eroberung des fast verlohrnen Schlesiens, und mehr als 40,00a Mann Kriegsgefangene, hätten daher dem rastlosen Feldherrn nicht genüget, und im Laufe seiner Siege aufgehalten, wenn nicht der so weit vorgerückte Winter und der tiefe Schnee seinen fernern Fort- schritten durchaus ein Ziel gesetzt hatte; selbst die Be.agerung von Schweidnitz mußte bis zum Früh- ling verschoben werden. Die letzte Operation in diesem Feldzuge war die Wiedereroberung von Lieg- nitz. Die Z500 Mann starke Besatzung erhielt einen freien Abzug; allein ein großes Magazin von Pro- viant und eine Menge Munition mußte sie den Preußen überladen. Friedrich hatte die Zufrieden- heit,' am E"de dieses Jahrs fast alle seine Staaten von den Feinden geräumt zu sehen. Die Oesterrei- cher eilten nach den Kaiserlichen Erbländern, um sich von ihrer schrecklichen Niederlage zu erholen; die Russen hatten Preußen verlassen; die Franzosen waren von den Brandenburgischen Gränzen ent- fernt, und nur allein in Besitz einiger entlegenen Westphälifchen Provinzen. Die Reichstrnppen wa- ren nach Hause geschickt, und die Schweden durch den General Lehwald aus Preußisch Pommern ver-

9. Geschichte der Römer - S. 122

1836 - Leipzig : Baumgärtner
122 wurden mich die Belagerer durch eine ansteckende Seuche und Mangel an Lebensmitteln geschwächt, besonders da ihnen der karthagische Feldherr Hanno jede Zufuhr abschnitt. Dieser wagte endlich nach zwei Monaten eine Schlacht, da Hannibal durch Fackeln ihm Nachricht von der großen Hungersnoth gegeben hatte. Allein Hanno wurde geschlagen und verlor den größten Theil seiner Elephanten und das Gepäck. Da sich nun Hannibal verloren sah, zog er in der Stille der folgenden Nacht, wo die ermüdeten Römer nicht auf ihrer Hut waren, mit seinen Truppen aus Agrigent und entkam, die Römer aber besetzten die Stadt und machten reiche Beute. Jetzt faßten die Römer zuerst den Entschluß, den Feind von der Insel ganz zu vertreiben. Dazu aber und zur Vertheidigung der von den Karthagern oft geplünderten Küsten Italiens war eine Flotte durchaus nöthig. Es fehlte zwar den Römern nicht ganz an Schiffen, und man darf ihnen keineswegs gänzliche Unkunde des Seewesens zu- schreiben, allein gegen die karthagischen Flotten konnten es ihre kleinen Geschwader nicht aufnehmen. Als daher ein karthagisches Schiff an der unteritalischen Küste gestrandet war, so bemächtigten sie sich desselben und nahmen es zum Modell, wonach sie ihre neue Flotte einrichten wollten. Die waldigen Höhen des Appennin und des Silawaldes in Bruttium lie- ferten das nöthige Holz; binnen sechzig Tagen, nachdem es gefällt war, erbaueten und bemannten sie 100 fünfrudrige und 20 dreirudrige Schiffe (Quinqueremen und Triremen), von denen jedes der ersten Ordnung 300 Ruderknechte und 200 Soldaten führte. Auf der Küste übten sich die Matrosen im Ruderschlag. Da aber diese Schiffe von den feindlichen an Geschwindigkeit der Bewegung übertroffen wurden, so erfand der Consul C. Duilius, der im I. 260 in Sicilien den Oberbefehl hatte, eine Art Enterhaken, die Raben oder eiserne Hände hießen, womit die feindlichen Schiffe so an die römischen gezogen wurden, daß die Soldaten wie auf dem festen Lande fechten konnten. Mit diesen Maschinen gewann Duilius die erste Seeschlacht gegen 130 karthagische Schiffe auf der Höhe von Mylä und nahm das Admiralschiff selbst gefangen, eine große Galeere von sieben Ruderbänken, die ehemals dem Pyrrhus zugehört hatte. Mit einem Verluste von 50 Schiffen zogen sich die Karthager zurück. Dem Sieger wurde in Rom auf dem Forum eine mit den Schnäbeln der erbeuteten Schiffe gezierte Säule (eolumna rostrata) er- richtet und zur Erinnerung an den ihm bewilligten Triumph ließ er, so oft er von einem Abendessen nach Hause ging, Fackeln vor sich hertragen und auf der Flöte blasen. Eine Folge dieses Seesieges war die Einnahme einiger Städte Siciliens und ein Angriff auf Sardinien und Korsika. Nicht unerwähnt bleibe die heldenmüthige Aufopferung des Kriegstribun

10. Geschichte der Römer - S. 176

1836 - Leipzig : Baumgärtner
170 brachte eine solche Unordnung und Bestürzung im römischen Lager Hers vor, daß Scipio, um einer allgemeinen Flucht vorzubeugen, auf seine eigenen Leute zu schießen befahl, wenn sie des Fliehen nicht aufgäben. Nene Belagerungsgeräthe und wiederholte Angriffe der Römer auf jenen Damm brachten endlich die Feinde zum Weichen, und Scipio besetzte denselben mit 4r)00 Mann, die den Feind immer beschossen, mit dem sie nun in gleicher Linie standen, denn Scipio hatte eine eben so hohe Mauer von Backsteinen aufführen lassen, wie die gegenüberliegende Stadtmauer war. Mit diesen Arbeiten ging der Sommer zu Ende. Scipio ruhete auch im Winter nicht, sondern schnitt den Belagerten durch die Eroberung der wichtigsten Stadt Nepheris, wobei 70,000 Li- byer getodtet und 10,000 gefangen wurden, die. letzte Hoffnung der Hülfe und Zufuhr ab. Auch die übrige im Binnenlande noch zer- streute punisch-libysche Kriegsmacht wurde vernichtet und ganz Libyen stand den Römern offen. Mit dem Anfänge des Frühlings im Jahr 146 griff Scipio, dem der Oberbefehl verlängert worden war, die Burg Byrsa und die Hafen- stadt Kothon an. Als Hasdrubal einen Theil derselben durch Feuer zerstörte, wahrscheinlich um den Angriff zu erschweren, erstieg Lalins unbemerkt auf der andern Seite die Mauer, und setzte durch sein Siegesgeschrei die körperlich von Hunger entkräftete und geistig ab- gespannte Besatzung so sehr in Furcht, daß sie die Römer von allen Seiten die Mauer ersteigen ließ. Hierauf besetzte Scipio den Markt- platz, wo er des Nachts mit seinen Leuten unter den Waffen stehen blieb. Mit 4000 frischen Soldaten verstärkt erneuerte er am andern Morgen den Kampf. Vom Markte führten drei Straßen mit sechs- stöckigen, dicht an einander stehenden Häusern zur Byrsa, welche von einer dreifachen, dreißig Ellen hohen Mauer, von Brustwehren und vier- stöckigen Thürmen umgeben war. Jede Mauer hatte zwei Stockwerke; im untern standen dreihundert Elephanten und dabei die Futtervorraths- kammern; im obern waren Stalle für viertausend Pferde und die Speicher für grünes Futter und Gerste. Zugleich enthielten diese Mauern Wohnungen für zwanzigtausend Mann Fußvolk und viertausend Reiter. In jenen drei Straßen erhob sich nun ein furchtbarer Kampf, da die Römer von den Dächern herab und aus den Hausern beschossen wurden, so daß jedes Hans erst erobert werden mußte. Als endlich Scipio bis vor die Burg gedrungen war, ließ er die drei Gassen zugleich anzünden, worauf das Feuer sich bald weiter verbreitete. Immer neue Truppen rückten herbei und losten die ermüdeten ab. In das Gekrach der einstürzenden Häuser und in das Geprassel des Feuers mischte sich
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