40
Mittelalter.
750—754. Ab ul Ab das.
754—774. Al Ma nsur, ei baut 762 Bagdad, Sitz des
Chalifats. Blüthc des Reichs.
786—808. Harun al Raschid (der Gerechte) und Al Ma-
in un 813—833, glänzen durch Tapferkeit und Liebe zu
den Wissenschaften. — Unter ihren kraftlosen Nachfolgern
zerfällt die Herrschaft; mächtige Familien gründen unab-
hängige Reiche. Das Oberhaupt der türkischen Leibwache,
der Emir al Omrah, der wahre Beherrscher des Reichs,
besetzt meist den Thron.
1055. Togrul Beck, Sultan der Seldsehucken wird Emir
al Omrah, entreißt den Chalifen jede Macht.
1220. Die Mongolen unter Dschingiskhan zerstören Bagdad
und das dortige Chalifat.
1258. Motazem, der 56ste und letzte Chalif ermordet. Die
Araber, von den Türken unterjocht, behaupten sich in Spa-
nien bis 1492. —
0. Spanien und Portugal.
1100 v. Ehr. Die phrenäische Halbinsel, von Celten bewohnt,
wurde schon um 1100 v. Ehr. von den Phöniziern be-
sticht, von den Karthagern 230 erobert, 201 v. Ehr.
unter dem Namen Hispania römische Provinz, (Tar-
raconensis, Bätica und Lusitania.)
112 n. Ehr. Alanen, Vandalen (Vaudalicia, Andalusien)
und Sueben besetzen das Land.
429. Die Westgothen verdrängen die.alanen und Vanda-
len nach Afrika und unterjochen und vernichten die Sueven
bis 585. Außer Spanien besetzen sie das Land jenseits
der Pyrenäen bis zur Garonne. Das Land bald zerrüttet
durch die Macht der Geistlichkeit. Die Gothen bis dahin
Arianer, jetzt katholische Christen.
710. Roderich verdrängt die Söhne Witiza's vomßthron, den
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Frankreich. England.
45
Johanna b’Qlrc entsetzt Orleans 1429, führt Karl nach
Rheims, wird 1430 von den Engländern gefangen und zu
Rouen 1431 verbrannt. England verliert bis 1450 alle
Besitzungen in Frankreich, außer Calais. Errichtung ste-
hender Heere.
1461 —1483. Ludwig Xi., erhebt durch Despotie die könig-
liche .Macht zu einer fast unumschränkten Herrschaft. Be-
schränkt die Macht des Adels und der Städte. Im Kriege
mit Burgund von Karl dem Kühnen gefangen in Peronne
1467. Nimmt nach Karl's Tod (1477) Burgund und
Artois.
1483 - 1498. Karl Viii.; heirathet 1491 Anna von Bre-
tagne, die Braut Maximilians; deshalb Krieg mit Maximi-
lian bis 1493. Maximilians Sohn, Philipp der Schöne,
erhält Burgund als französisches Lehn.
8. Englan d.
1. Die Herrschaft der Römer.
Britannien (auch Albion) schon von den Phöniziern be-
sucht, die Zinn und Blei holen. Die Römer erobern einen
Theil des Landes unter Julius Cäsar 55 v. Chr., einen
größern bis zum Clyde, unter Julius Agrjcola, 78 n.
Chr. — Hadrians, 121, und Severs, 208, Pictenwall gegen
die Angriffe der Picten und Scoten.
426. Die Römer ziehen die Legionen zum Schutze Italiens
zurück. Die des Kriegs entwöhnten Britten rufen die
- Angeln und Sachsen gegen die sie bedrängenden Pieten
und Scoten zu Hülfe.
2. Die Herrschaft der Angelsachsen, 449—1066.
449. Die Angeln und Sachsen unter Heng ist und Horsa
bemächtigen sich des Landes. Die Britten flüchten nach
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England Rheims Rouen England Frankreich Burgund Peronne Karl's Burgund Maximilians Burgund Britannien Hadrians Italiens Sachsen Sachsen
Nom und Italien. Germanen.
27
der. Das Christenthum herrschende Religion des
Reichs. Byzanz (nun Constantinopel genannt) Kai-
strsitz.
325. Erste ökumenische (allgemeine) Kirchenversammlung zu
Nicäa, gegen Arms, welcher die Göttlichkeit Christi leug-
nete.
361. Julianus Apostata (der Abtrünmge) klug und ge-
recht, aber ein Gegner des Christenthums. Fällt gegen die
Perser 363.
375. Die Hunnen erscheinen an der Wolga. Völkerwan-
derung.
378. Kaiser Valens fällt gegen die Westgothen bei Adria-
nopel. ' -
379 — 395. Theodosius der Große. Th eilt das Reich
unter seine.söhne Honorius (Westreich) und Ar-
cadius (Ostreich).
410. Alarich, König der Westgothen, erobert und plündert
Rom, f in Unteritalien.
451. Der Hunnenkönig Attila bei Chalons vom römi-
schen Feldherrn Aetius geschlagen. Attila y 453 in Ita-
lien. Mit ihm zerfällt das große Reich.
456. Roms vierzehntägige Plünderung durch die Vandalen
unter Geiserich.
476. Romulus Augustulus, von Odoaker, Anführer der
Heruler und Rugier, entsetzt. Odoaker, König von Ita-
lien.
Auflösung des weströmischen Reichs.
1). Die Germane n.
113 v. Chr. Cimbern und Teutonen treten auf. Erliegen
der überlegenen Kriegskunst der Römer. Vgl. Rom.
58. Ariovist, Anführer der Sueven in Gallien; von Cäsar
über den Rhein zurückgeworfen.
Ununterbrochene Kämpfe der Römer mit den Deutschen.
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Extrahierte Personennamen: Theodosius_der_Große Honorius_( Honorius Attila_bei_Chalons Attila_y Cäsar
Extrahierte Ortsnamen: Italien Byzanz Constantinopel Christi Adria- Rom Unteritalien Ita- Rom Gallien Rhein
28
Alterthum. — Germanen
12—9. Drusus, Stiefsohn des Augustus, dringt in 4 Feld-
zügen bis an die Elbe.
3. Marbod mit seinen Markomannen nach Bojohemum.
9 n. Ehr. Der Sieg des Cherusker fürsten Armin ins
im tcutoburger Walde befreit Germanien vom Joche
der Römer.
14—16. Germanicus, der edle Sohn des Drusus, erkämpft
zweifelhafte Siege.
Der cheruskische Bund im Westen, unter Arminius,
und der markomannische im Osten, unter Marbod
und Katualda, zerstören sich selbst. Marbod flieht
(19) zu den Römern, Arminius erliegt (21) der Eifer-
sucht seiner Verwandten. Sein Andenken lebte in Volks-
gesängen.
69. Aufstand der Bataver unter Claudius.civilis.
160—182. Neuer markomannischer Bund, dem Marcus
Aureliuö kaum zu widerstehen vermag.
3tes Jahrhundert. Hauptvölker: Franken am Nie-
derrhein, Alemannen am Oberrhein, Sachsen und
Friesen im Norden, Gothen (seit 274 in Ost- und
Westgothen getheilt) im Osten. Außerdem die bedeu-
tendsten: Burgunder, Sueven, Heruler.
4tes u. 5tes Jahrh.: Franken, Friesen und Aleman-
nen bleiben in ihren Sitzen. Die Sachsen und An-
geln plündern die Küsten Britanniens und Galliens
und erobern 449 England. Die Burgunder gehen
über den Rhein und erhalten 411 Land an der Rhone.
Die Sueven gehen mit den Alanen und Vandalen
407 über den Rhein, durch Gallien nach Spanien, die
Vandalen 429 unter Geiserich nach Afrika (bis 534).
Die Ostgothen 376 von den Hunnen unterdrückt; die
Westgothen von den Römern ausgenommen, dann be-
drückt, siegen über Valens bei Adrianopel 378. Ala-
rich, König der Westgothen, dringt nach Italien vor,
nimmt Rom 410. Ataulf und Wallia gründen 416
ein westgothisches Reich in Gallien und Spanien. Nach
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Extrahierte Personennamen: Drusus Augustus Marbod Armin Germanicus Marbod Marcus
Aureliuö Hauptvölker
Extrahierte Ortsnamen: Bojohemum Germanien Katualda Nie- Sachsen Sachsen Britanniens Galliens England Rhein Rhein Gallien Spanien Afrika Italien Gallien Spanien
85
England. Die Niederlande.
den nach langen Kämpfen die Mißbräuche bei der Wahl der
. Volksrepräsentanten abgestellt.
1837. Victoria, Tochter des Herzogs Eduard von Kent,
vierten Sohnes Georg's Iii., Königin.
England erhält sich auf seiner Höhe und bleibt fast in dem
ausschließlichen Besitz des Welthandels. Seine Seemacht,
wie seine Landheere haben in den jüngsten Kämpfen mit
China und in Ostindien ihren alten Ruhm erhalten und
bewährt.
5. Die Niederlande.
Germanische Völker: Belgier, Bataver und Friesen,
die ältesten Bewohner des Landes; nach harten Kämpfen
von den Römern unterworfen. —
Nach der Völkerwanderung größtentheils unter fränkischer
Herrschaft; die Friesen behaupten ihre Unabhängigkeit bis
804. — Durch die Reichstheilung zu Verdun, 843, kommt
das Land an Mittelfranken,, bildet 855 einen Theil von Lo-
thringen, und fällt mit diesem 911 an Frankreich, 923 an
Deutschland.
1000—1300. Es bilden sich unter der in diesem Lande noch
ungeordneten Herrschaft der deutschen Kaiser viele Graf-
schaften (erbliche Lehne) und Reichsstädte, welche nach und
nach
1369—1477 mit Burgund durch Heirathen, Erbverträge und
Kriege vereinigt werden. Philipp der Kühne (1363 —
1404) gewinnt Flandern, Artois und Mecheln; Philipp
der Gute (1419 — 1467), Sohn Johann's des Uner-
schrocknen: Namur, Brabant, Limburg, Hennegau, Holland,
Seeland, Westfriesland und Luxemburg; Karl der Kühne
(1467—1477) Geldern und Zütphen. — Die Provinzen 1
und Städte behalten unter den burgundifchen Herrschern
ihre Verfassungen und erwerben immer größere Freiheiten.
j
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Extrahierte Personennamen: Eduard_von_Kent Eduard Philipp Philipp Philipp Philipp Karl
Extrahierte Ortsnamen: England Niederlande England China Ostindien Niederlande Mittelfranken Frankreich Deutschland Mecheln Namur Brabant Limburg Hennegau Holland Seeland Luxemburg
Im Versage von Carl I. Klemann Ln Berlin
ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu be-
ziehen :
des
hentschen
von
Eduard Duller.
Dritte A u f l a 3 e.
Duller's Geschichte des deutschen Volkes ist ein Werk
echt vaterländischer Gesinnung, ein Volks- und Familienbuch
im wahrsten Sinne des Wortes, eingebürgert in Schule und
Haus, verbreitet über alle Gauen des großen deutschen Vater-
landes. — Ein solches Buch muß nach Ausstattung und
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Extrahierte Personennamen: Klemann Eduard_Duller Eduard
I. Die Germanen und ihre Staatenbildangen auf römischem Eeichsboden.
19
Der Krieg brach von neuem ans, als die Goten Badwila (Totila) zum Könige gewählt hatten. Gegen Belisar nicht unglücklich, vermochte dieser dessen Nachfolger Narses trotz heldenmütigem Kampfe nicht zu widerstehen und fiel bei Taginä (Umbrien); den letzten Gotenkönig Teja traf am Lactarischen Berge bei Neapel dasselbe Los. Italien wurde 555 oströmische Provinz; der Statthalter — der erste war Narses — führte den Titel Exarch und residierte in Ravenna.
b) Das Langobardenreich. Aber bald wurde das Land von § 13. einem neuen Verhängnis heimgesucht. Die Langobarden waren
aus ihren ursprünglichen Sitzen an der Unterelbe allmählich südwärts gewandert und bis Pannonien gelangt. Von da brachen sie unter König Alboin 568 in Italien ein und eroberten in wenigen Jahren den größten Teil der Halbinsel; Hauptstadt wurde Pa via. Den Griechen blieb nur der Süden und einige Küstenstriche; aber auch unter diesen wurden die Gebiete von Venedig und des Bischofs von Rom tatsächlich bald unabhängig.
Das langobardische Königtum wurde bald ohnmächtig, da es Wahlkönigtum blieb, während die Herzogtümer erblich und daher fast ganz selbständig wurden. In den Kämpfen der Langobajrden-könige gegen die Bischöfe von Rom fanden diese Unterstützung bei den Franken (§27); das Ende der Entwickelung war die Eroberung des Langobardenreiches durch Karl d. Gr. (§ 28).
c) Untergang des Westgotenreiches. Das Westgotenreich § 14. verlor 507 seinen gallischen Besitz an die Franken (§ 21) — Residenz wurde Toledo —, eroberte aber am Ende des 6. Jh.
das Swebenreich im Nw. Im Innern war es stets schwach, da es Wahlreich blieb und sowohl am Adel wie an der katholischen Kirche, die aus Haß gegen die arianischen Könige in landesverräterischer Weise alle Gegner des Königtums unterstützte, Todfeinde hatte. Die allmächtige Priesterherrschaft wurde die Hauptursache des Unterganges des Reiches. Durch einen über Erwarten glücklichen Raubzug der Araber, die sich ganz Nordafrikas bemächtigt hatten, wurde sein Fall herbeigeführt: 711 verlor König Roderich in einer Schlacht nicht weit von Jerez de la Frontera gegen Tarik, den Unterfeldherrn Musas, des Statthalters von Afrika, Thron und Leben.
2*
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Extrahierte Personennamen: Narses Teja Narses Karl_d Karl Toledo König_Roderich Musas
Extrahierte Ortsnamen: Umbrien Neapel Italien Ravenna Pannonien Italien Venedig Rom Rom Nordafrikas Afrika
Iv. Das fränkische Reich und die Erneuerung des abendländischen Kaisertums. 27
großen Kirchen (Dom- oder Kathedralschulen, Stiftsschulen).
Die „innere“ Schule erzog die künftigen Priester, die „äußere“ Laienschüler aus höheren Ständen; auch Mädchen höherer Stände wurden in Nonnenklöstern unterrichtet und erzogen. Der Unterricht war mechanisch-gedächtnismäßig und wurde in lateinischer Sprache erteilt, zunächst in den Elementen, daun in den sieben „freien Künsten“ (artes liberales): Grammatik, Rhetorik, Dialektik (Trivium); Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie (Qua-drivium). An kleineren Pfarrkirchen gab es mitunter die sog. Pfarr- oder Parochialschulen, in denen die Kinder in den Anfangsgründen der Religion, zuweilen wohl auch im Lesen unterrichtet wurden.
Iv. Das fränkische Reich und die Erneuerung des abendländischen Kaisertums.
1. Entstehung des fränkischen Reiches und seine Erweiterung zum Großkönigtum. ^ /»
a) Chlodwig 481 — 511. Die Franken haben ihre Wohnsitze § 21. nicht, wie die Goten und Vandalen, verlassen, sind nicht, wie diese, in ganz neue Lebensbedingungen eingetreten; bei ihnen erfolgte keine Wanderung, sondern eine kolonisatorische Ausbreitung. Daher verlor ihr Staat nicht seine Lebenskraft und nationale Eigenart. Sie zerfielen in drei Gruppen: die Salier (zweifelhafte Ableitung) zwischen der Nordseeküste und der Maas, die Ribuarier (von sipa—zwischen Maas und Rhein und die Oberfranken, die aus den Chatten hervorgegangen waren, im Moseltal und r. vom Rhein. Der Gründer des fränkischen Einheitsstaates ist der Salier Chlodwig aus dem Geschlechte
a) Er beseitigte die ändern Häuptlinge der fränkischen Stämme durch List und Gewalt und wurde König des gesamten Volkes.
ß) Er dehnte seine Herrschaft aus durch eine Reihe von Kriegen.
1. Zunächst griff er Syagrius an, der den nach dem Untergänge des weströmischen Reiches noch übrig gebliebenen Rest, das Land etwa zwischen der Loire, der oberen Maas und der
der Merowinger.
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36
Erste Periode. Vom Ende des 4. Jh. bis 843.
Dänen entflohen — und schlug die Sachsen bei Detmold und an der Hase vollständig (783). Widukind verzweifelte an weiterem Widerstande und ließ sich taufen (785). Jetzt war die Kraft des Volkes gebrochen; aber noch bis 804 zuckten Aufstände empor und machten wiederholte Feldzüge nötig.
Inzwischen war der Herzog Tassilo von Bayern nach mehrfachen Empörungen (788) abgesetzt und Bayern in das Reich einverleibt und die von diesem aufgestachelten Avaren, ein türkisch-finnisches Nomadenvolk in der Ebene der Donau und Theiß, (791 — 96) besiegt worden. Zum Zweck der Ausbreitung des Christentums in diesen östlichen Ländern gründete Karl das Erzbistum Salzburg. Auch gegen die Slawen, die Sorben zwischen Saale und Elbe, die Wilzen zwischen Elbe und Oder — die n. von ihnen in Mecklenburg wohnenden Abotriten standen auf Karls Seite —, die Tschechen in Böhmen, sowie gegen die Dänen führte Karl glückliche Kriege.
29. b) Die Erneuerung des abendländischen Kaisertums 800.
a) Beweggrund. Die Ausdehnung des Reiches Karls, seine gewaltige Machtfülle, seine Stellung als Hort der Kirche und des christlichen Glaubens, die allgemeine Strömung der Zeit, zufolge der man seit der Entwickelung, die die Kulturwelt im Römischen Reiche genommen hatte, das geschichtliche Leben nur in der Form der Weltmonarchie denkbar fand, das alles führte nach längeren Verhandlungen mit Notwendigkeit zur Annahme des Kaisertitels.
ß) Ausführung. Papst Leo Iii., von Feinden in Rom bedrängt, floh zu Karl und wurde nach einer Untersuchung über die gegen ihn erhobenen Anklagen in seine Würde wieder eingesetzt. Weihnachten 800 setzte er dem König in der Peterskirche zu Rom nach der Messe unter jubelndem Zuruf des Yolkes eine goldene Krone aufs Haupt und huldigte ihm als Kaiser. Für Karl unangenehm überraschend war dabei nur der Augenblick der Ausführung und die schlaue, das Interesse der Kirche wahrende Art des Yerfahrens. Nach längerer Weigerung fügte sich Byzanz in das Unabänderliche.
y) Bedeutung. Die Annahme des Kaisertitels („translatio Imperii a Romanis ad Francos“) veränderte Karls Stellung völlig: als
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Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Detmold Bayern Donau Salzburg Mecklenburg Karls Karls Rom Peterskirche Rom Byzanz Karls
Erste Periode. Vom Ende des 4. Jh. bis 843.
Grundlegung der neueren Geschichte.
I. Die Gfermaiicn und ihre Staatenmldungen auf römischem
Reichsbodeu.
1. Die westgermanische Wanderung.
Die Heimat des Urvolks der Indogermanen oder Arier suchte man früher gewöhnlich in Asien, heute wohl mit mehr Recht in dem Steppengebiet an der mittleren Wolga. Nach einem
Zusammenwohnen während unmeßbarer Zeiträume und immer weiterer Ausbreitung zerriß das Urvolk in zwei Teile, einen
östlichen, aus dem die Inder und Iranier, und einen west-
lichen, aus dem die Armenier und Thraker, die Illyrier (Albanesen), die Griechen, die Italiker und Kelten, die Germanen und die Balto- Slawen hervorgegangen sind.
Die Germanen saßen um 500 v. Chr. in dem Tieflande zwischen der mittleren Weichsel und der Elbe. Von hier aus haben sie sich in den nächsten 500 Jahren ausgedehnt. Das ist die westgermanische Wanderung. Nach 0. verbreiteten sie sich bis gegen den Pregel, nach N. über die Inseln der Ostsee und den Süden Skandinaviens, nach W., wo sie die Kelten vorwärts schoben, bis über den Niederrhein. Im S. war lange Zeit das deutsche Mittelgebirge die Grenze zwischen Germanen und Kelten. Als die keltischen Yolcae — nach ihrem Namen nannten die Germanen alle Kelten und später alle romanisch Redenden Welsche — aus ihren Sitzen in den westlichen Mittelgebirgen verschwanden, benutzten die Kimbern und Teutonen die dadurch entstehende Auflockerung der Yölkermassen zu dem verunglückten Yorstoß aus ihrer Heimat an der Mittelelbe und Nordseeküste nach Süden (I § 92). Der nunmehr nach Westen (Gallien) gerichteten Ausdehnung der Germanen setzte Cäsar eine
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Extrahierte Personennamen: Cäsar Cäsar
Extrahierte Ortsnamen: Asien Ostsee Skandinaviens Niederrhein Gallien