Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 35

1847 - Berlin : Reimer
35 niedere Volk der großen Städte, obgleich auch ihnen die nöthige Sorgfalt ge- widmet wird. 34. Nahrungszweige. Die meisten Provinzen des Staats können sich, in Betreff deö natürlichen Reichthums, mit vielen anderen deutschen Landen kaum messen. Zwar findet sich in jeder Provinz ein oder der andere Landstrich, dessen reicher Boden die Mühen des Ackerbaues reichlich lohnt, — wie in Preußen die Tilsiter, die Danziger und Elbingcr Niederung; in der Mark das Oder- und Warthe-Bruch und die Ucker-Gegenden; in Pommern der sogen. „Waizacker" (zwischen Stargard und Pyritz) und mehrere Küstengegcnden, na- mentlich in Neu-Vorpommern und Rügen; in Sachsen die Magdeburger Börde, die goldene Aue (Helme-Thal), die Saal- und Unstrut-Gegenden; in Schlesien die Ebene zwischen der Oder und dem Riesengebirge; in Posen der kujavische Waizacker (a. d. oberen Netze) und die Gegenden an der mittleren Warthe; — in Westphalcn die Soester und Warburgcr Börde und die Gegend zwischen Her- ford und Bielefeld; endlich das schöne Rhein-Thal, der Fuß der Vor-Eifel, das Jülicher Land u. s. w.: — allein die größte Fläche des Bodens ist nur mittelmäßig, thcilweis sogar recht dürftig, wie die Sand-, Haide- und Moor- gegenden, welche ansehnliche Theile der Pros. (West-) Preußen, Pommern, Bran- denburg, (Ober-) Schlesien und Posen und des Reg.-Bez. Münster einnehmen, wie die rauhen, steinigen Flächen deö Eichsfeldes, des Sauerlandes, des Huns- rücks, der Eifel u. s. w. — Dennoch liefert die, besonders in den östl. Provinzen (hier am wenigsten in den slavischen Gegenden) mit großer Sorgfalt betriebene Landwirthsch ast Getreide zur Ausfuhr, auch Flachs und Hans; — in den Thälern des Rheins, der Nahe, Mosel, Saar und Ahr geschätzte Weine, und auch in „Thüringens Bergen" veredelt sich die Rebe mehr und mehr. — Die durch Institute verschiedener Art (Haupt- und Landgestüte, Stammschäfereien, Thierschaustellungen re.) geförderte Viehzucht liefert treffliche Pferde (besonders in Preußen), schönes Rindvieh (vorzüglich in den Weichsel- u. a. Fluß-Mar- schen), sehr edle Schafe (namentlich in Sachsen und Schlesien, überhaupt in den östlichen Provinzen mehr als in den westlichen), eine große Zahl von Schweinen (besonders in den Provinzen östlich der Oder, aber auch in Westphalen re.) u. s. w. — Im Allgemeinen leben etwa 60 Prozent der Gesammt-Bcvölkerung von der Landwirthschaft. — Die mineralischen Schätze des Bodens, die der am/ sig betriebene Bergbau fördert, gehören nicht zu den glänzenden. Die Aus- beute an Silber (im Mansfeloischen) ist gering und die an Kupfer nicht bedeutend; doch Eisen und Kohlen sind (wie bedeutungsvoll!) in den meisten Provinzen, wie in Deutschland überhaupt, reichlich vorhanden, namentlich in den Reg.-Bez. Oppeln, Breslau und Merseburg, an der Sieg, Ruhr und Saar re. — Die B e- triebsamkcit der Bewohner ersetzt mehr und mehr die Dürftigkeit der hei- mathlichcn Natur, doch übertreffen die westlichen und südlichen Provinzen in die- ser Beziehung die nordöstlichen; vor allen zeichnen sich der Reg.-Bez. Düsseldorf (Elberfeld, Barmen, Solingen, Ronsdorf, die Ruhr- und Wupper-Gegend über- haupt, Krefeld und Umgegend re.), Theile der Reg.-Bez. Arnsberg, (Schwelm Hagen, Iserlohn rc.), Aachen (Aachen, Burtscheid, Eupen, Malmedy), Magde- burg (Magdeburg, Burg, Neu-Haldensleben), Merseburg (die Saal-Städte), Erfurt (Erfurt, Suhl, Sömmerda, das Eichefeld), Potsdam (Berlin und Um- gegend), Breslau (Breslau, Reichenbach, Frankenstein rc., das Schweidnitzer 3 *

2. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 84

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
84 Dritte Periode. Von 1056—1273. zu schaffen. Nachdem einmal das Amt ein Lehen geworden war, wurde naturgemäß aus dem Amtsbezirk das Territorium; dessen Inhaber strebten nach Erblichkeit, die sie dem Königtum bestritten, und suchten in ihrem Gebiet ihre Landeshoheit auszubilden. So löste sich nicht nur die Zentralgewalt, sondern auch das Herzogtum in eine große Anzahl von Lehnsgebieten auf; und es bildete sich ein nicht rechtlich, aber tatsächlich geschlossener Stand der Fürsten, der sich als hoher Adel über den niederen emporhob und die Erzbischöfe, Bischöfe, wenige Äbte, die Herzöge, Pfalzgrafen, Landgrafen und gewisse Grafen umfaßte. Die deutsche Verfassung nach dem Interregnum ist na,hezu eine Oligarchie der Fürsten. Vom alten Stammesherzogtum Bayern (§ 35) hatten sich die Herzogtümer Kärnten (§40), Österreich unter den Babenbergern, (§ 63) und Steiermark (§ 66) losgelöst. Auch die Grafschaft Tirol und das Erzbistum Salzburg waren unabhängig geworden. Viel größer wurde die Zersplitterung Schwabens. Unter den Fürstenhäusern, die hier selbständig wurden, sind besonders zu nennen die Zähringer in Baden, die Habsburger, die im Aargau und am Vierwaldstättersee große Güter besaßen und die Landgrafenwürde im Elsaß erwarben, und die Grafen von Württemberg. Auch ein großer Teil der schwäbischen Ritterschaft und zahlreiche Städte (§ 75b) — solche auch in Bayern. Franken und Lothringen — wurden ganz unabhängig. Ein Herzogtum Lothringen hat bis ins 18. Jh. bestanden. Ganz davon losgelöst aber wurden u. a. die Herzogtümer und Grafschaften Brabant, Flandern, Holland, Seeland, Friesland, Geldern, Kleve, Jülich, Luxemburg, die Erzbistümer Köln und Trier. Von den Territorien, in die sich das Herzogtum Franken auf löste, seien genannt die Rheinpfalz, die Grafschaft Nassau, die Burggrafschaft Nürnberg, in deren Besitz die Hohenzollern kamen, die auch die Fürstentümer Ansbach und Bayreuth erwarben; ferner das Erzbistum Mainz und die Bistümer Worms, Speier, Würzburg und Bamberg. Der Name Herzogtum Sachsen blieb dem Lande um Wittenberg, das der Anhaltiner (Askanier) Bernhard 1180 erhielt

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 84

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
84 Dritte Periode. Von 1056 — 1273. zu schaffen. Nachdem einmal das Amt ein Lehen geworden war, wurde naturgemäß aus dem Amtsbezirk das Territorium-dessen Inhaber strebten nach Erblichkeit, die sie dem Königtum bestritten, und suchten in ihrem Gebiet ihre Landeshoheit auszubilden. So löste sich nicht nur die Zentralgewalt, sondern auch das Herzogtum in eine große Anzahl von Lehnsgebieten auf; und es bildete sich ein nicht rechtlich, aber tatsächlich geschlossener Stand der Fürsten, der sich als hoher Adel über den niederen emporhob und die Erzbischöfe, Bischöfe, wenige Äbte, die Herzöge, Pfalzgrafen, Landgrafen und gewisse Grafen umfaßte. Die deutsche Verfassung nach dem Interregnum ist nahezu eine Oligarchie der Fürsten. Vom alten Stammesherzogtum Bayern (§ 35) hatten sich die Herzogtümer Kärnten (§ 40), Österreich unter den Babenbergern (§ 63) und Steiermark (§66) losgelöst. Auch die Grafschaft Tirol und das Erzbistum Salzburg waren unabhängig geworden. Viel größer wurde die Zersplitterung Schwabens. Unter den Fürstenhäusern, die hier selbständig wurden, sind besonders zu nennen die Zähringer in Baden, die Habsburger, die im Aargau und am Vierwaldstättersee große Güter besaßen und die Landgrafenwürde im Elsaß erwarben, und die Grafen von Württemberg. Auch ein großer Teil der schwäbischen Ritterschaft und zahlreiche Städte (§ 75b) — solche auch in Bayern, Franken und Lothringen — wurden ganz unabhängig. Ein Herzogtum Lothringen hat bis ins 18. Jh. bestanden. Ganz davon, losgelöst aber wurden u. a. die Herzogtümer und Grafschaften Brabant, Flandern, Holland, Seeland, Friesland, Geldern, Kleve, Jülich, Luxemburg, die Erzbistümer Köln und Trier. Von den Territorien, in die sich das Herzogtum Franken auflöste, seien genannt die Rheinpfalz, die Grafschaft Nassau, die Burggrafschaft Nürnberg, in deren Besitz die Hohenzollern kamen, die auch die Fürstentümer Ansbach und Bayreuth erwarben; ferner das Erzbistum Mainz und die Bistümer Worms, Speier, Würzburg und Bamberg. Der Name Herzogtum Sachsen blieb dem Lande um Wittenberg, das der Anhaltiner (Askanier) Bernhard 1180 erhielt

4. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 100

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
100 Siebente Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. — Erster Abschnitt. Von 1789—1815. $ Melas, der die Schlacht schon gewonnen glaubte, einen glänzenden Sieg. Die Niederlage des Erzherzogs Johann bei Hohenlinden (ö. von München) durch Moreau im Dez. 1800 machte dem Kriege ein Ende. Im Frieden von Luneville^a. d. Meurthe sö. von Nancy) 1801 wurde das linke Rheinufer endgültig an Frankreich abgetreten; eine „Reichsdeputation“ sollte zu Regensburg die Entschädigung der betroffenen weltlichen Fürsten festsetzen; diese-sollte gefunden werden in Säkularisationen geistlicher Gebiete und in Mediatisationen (mediatisieren = einen unmittelbaren Reichsstand mittelbar machen, unter einen Landesherrn bringen). Da begann ein würdeloses Buhlen deutscher Fürsten um die Gunst Bonapartes, seines Ministers Talleyrand und ihrer Beamten. Dem Frieden mit dem Kaiser folgte das Konkordat mit Papst Pius Vii. (1801), das diesem den Kirchenstaat zurückgab, die katholische Religion in Frankreich wiederherstellte, aber die-Kirche der Herrschaft des Staats unterstellte; alsdann 1802 der Friede mit England zu Amiens. § 85. b) Der Reichsdeputationshauptschluß 1803. Die Reichsdeputation führte im wesentlichen die Befehle Frankreichs und Rußlands aus, die 1801 miteinander Frieden geschlossen hatten; hier regierte nach Pauls Ermordung Alexander I. 1801 — 25. Durch Säkularisationen und Mediatisationen verschwanden 112 Reichsstände, und zwar fast alle geistlichen Fürsten und alle Reichsstädte bis auf sechs: Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt, Augsburg, Nürnberg; diese beiden wurden bald darauf bayrisch. Den größten Gebietszuwachs erhielten Preußen und Bayern, jenes die Bistümer Hildesheim und Paderborn, den besten Teil von Münster, das mainzische Thüringen (das Eichsfeld und Erfurt), mehrere Abteien und die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen, Goslar; Bayern erwarb mehrere Bistümer, i). ' wie Würzburg und Bamberg, und Reichsstädte. Entsprungen der bösen Lust der Feinde und der Ländersucht deutscher Fürsten, barg doch diese Revolution, die dem alten Reiche eigentlich ein Ende machte und in den Territorialbestand der katholischen Kirche umfassender eingriff als selbst die Reformation, in ihrem Schöße, sehr gegen den Willen ihrer Urheber, die Keime einer besseren Zukunft für die Nation. i\Xwv yyvvi /vvw/jf'jt/£*

5. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 35

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 35 — Tal der Gasteiner Ache, einem Nebenflusse der Salzach, liegen Wild- bad und Hof Gastein. Ersteres ist durch seine warmen Quellen berühmt, welche seit alter Zeit bekannt sind. Auch Kaiser Wilhelm I. weilte gern hier. Zell am See, nördlich von der Salzach, ist eben- falls ein sehr beliebtes Ziel der Touristen. — Von Salzburg führt die Tauernbahn über die Hohen Tauern, die Karawanken und die Julischen Alpen nach Trieft. Das Herzogtum Kärnten (10 300 qkm = x/2 Württemberg, 375000 Einw., 37 auf 1 qkm) wird von der Drau durchflössen. In seinen Tälern herrscht rechte Fruchtbarkeit. Dort lohnt denn auch der Ackerbau. Das Land liefert zudem Blei und ein ausgezeichnetes Eisenerz. Bergbau und Metallindustrie sind daher für die Be- wohner wichtige Erwerbsquellen. Die Hauptstadt des Landes ist Klagenfurt (25 000 Einw.), am rechten Ufer der Glan (daher der Name der Stadt — Furt der Glan). Sie liegt in einem freundlichen, frucht- baren Becken, das außergewöhnlich dicht besiedelt ist. Zahlreiche Burg- ruinen und Schlösser zieren die Umgebung der Stadt. Vom nahen Kreuz- berg hat man eine herrliche Aussicht auf die Karawanken. Der nahe- gelegene Wörth er See, dessen Ufer mit reizenden Villen und freund- lichen Dörfern wie übersät erscheint, ist auch ein sehr beliebtes Reiseziel. Nördlich von Klagenfurt liegt das bedeutende Eisenbergwerk Hütten- berg. Villach an der Drau ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. In seiner Umgebung liegen mehrere Eisenhämmer und Fabriken. Westlich von Villach, bei dem Dorse Bleiberg, befindet sich das größte Blei- bergwerk Europas. Das Herzogtum Steiermark (22 500 qkm = Württemberg, lx/2 Mill. Einw., 63 auf 1 qkm), im Gebiete der Drau und Mur, (am Nord- und Südrande verlaufen Enns und Sau) hat fruchtbare Täler, eine ganz bedeutende Eisenerzgewinnung und eine damit im Zusammenhang stehende lebhafte Eisenindustrie aufzuweisen. Das gewonnene Eisen ist von besonderer Güte und hat Weltruf. Be- rühmt ist der Erzberg bei Eisenerz am Nordrande Steiermarks, unweit der Enns. Zahlreiche Eisenhütten hat Leoben an der Mur. Bedeutend ist auch der Braunkohlenbergbau, der den industriellen Anlagen den nötigen Brennstoff liefert, sofern nicht die Wasserkraft aus- genutzt wird. Abwärts an der Drau erheben sich Bruck, das ebenfalls eine Reihe von Eisenfabriken besitzt, und Graz, die Hauptstadt des Landes. Sie ist mit ihren 160 000 Einwohnern die größte Stadt in den Alpen. Sie hat eine umfangreiche Industrie und einen regen Handelsver- kehr und besitzt eine gut besuchte Universität. Bruck und Graz liegen an der Semmeringbahn Wien—trieft. Nördlich von Bruck ist Maria-Zell ein bekannter und vielbesuchter Wallfahrtsort. Marburg an der Drau, im südlichen Steiermark, ist zwar noch eine vorwiegend deutsche Stadt, aber die ganze Umgebung hat zumeist schon slowenische Bewohner. Hier 3 *

6. Das Mittelalter - S. 93

1857 - Koblenz : Baedeker
Eidgenossenschaften der Städte und des Adels. 93 Reichsgesetz wurde verordnet, daß nach dem Tode eines Kaisers der Erzbischof von Mainz in 3 Monaten die Kurfürsten zu Frankfurt zu einer neuen Wahl versammeln sollte, daß Stimmenmehrheit entschei- den, die Krönung zu Aachen geschehen, die Kurländer untheilbar und die der vier weltlichen nach dem Recht der Erstgeburt erblich sein sollten. Das Wahlrecht oder die Knrwürde erhielten die Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, der König von Böhmen, der Pfalz- graf bei Rhein, der Herzog von Sachsen und der Markgraf von Brandenburg. Nachdem schon seit Heinrich Ii. die Kaiser immer Landfriedens- gesetze gegeben hatten, ohne deren Befolgung allgemein durchsetzen zu könneu, versuchten einzelne Reichsstände durch freie Uebereinkunft eiuen Friedenszustand zu begründen. So entstanden a) die Eidgenossenschaften der Städte, deren es am Ende von Karl's Regierung 5 gab: 1) die deutsche Hanse (vgl. §. 49), in dieser Zeit auf dem Gipfel ihrer Blüte, 2) die Eidgenossen--^^ schaft der 7 friesischen See lande zur Behauptung ihrer Frei- heit gegen die benachbarten Fürsten, 3) der gegen Haudelsbedrückung durch neue Rheinzölle (1247) entstandene rheinische Städtebund, wozu nicht nur die Rheinstädte von Basel bis Wesel gehörten, son- dern auch entferntere (wie Nürnberg, Regensburg), 4) die schwei- zerische Eidgenossenschaft, welche sich durch den allmäligen Bei- tritt der Städte Luzern, Zürich, Zug, Beru und des Cantons Glarus verstärkte, und 5) der schwäbische Städtebund gegen die Bedrückung des Grafen Eberhard von Würtemberg und gegen die Verpfändungen des Kaisers. b) die Eidgenossenschaften des Adels (die von St. Georg, die der Schlegler oder Martinsvögel, der Löwenbund, Falkenbund u. m. a.), gestiftet (oder vielmehr hervorgegangen aus den früher bestehenden Turniergenossenschaften), theils um alte Rechte gegen Fürsten und Städte zu behaupten, theils um neue zu gewinnen. Karl erlangte auch durch große Geldsummen und Verpfändung von Zöllen und Reichsgütern, was über ein Jahrhundert nicht mehr stattgefunden hatte, daß dem Vater der Sohn zum Nachfolger be- stimmt wurde. \

7. Die neuere Zeit - S. 15

1855 - Koblenz : Baedeker
Eintheilung Deutschlands in zehn Kreise. 15 die Handhabung des Landfriedens zu überwachen und die Urtheile des Kammergerichts zu vollziehen. Von den 10 Kreisen umfaßte 1) der österreichische, der größte von allen, Oesterreich, Steiermark, Kärn- then, Krain, Tirol und die habsburgischen Besitzungen am Oberrhein und in Schwaben (Vorderösterreich). 2) der baierische: das Herzogthum Baicrn, die Oberpfalz, das Fürstenthum Neuburg, das Erzstift Salzburg u. s. w.; 3) der schwäbische: das Herzogthum Würtemberg, die Markgrafschaft Baden, die Grafschaft Hohenzollern, die Grafschaft Fürstenberg, das Bisthum Augsburg u. s. w. — im Ganzen 98 geistliche und weltliche Stände. 4) der fränkische: die brandenburgischen Markgrafschaften Culmbach (Bai- reuth) und Onolzbach (Anspach), Mergentheim als Mittelpunkt des deutschen Or- dens seit der Säcularisation Preußens, die Bisthümer Bamberg, Würzburg und Eichstädt, die Reichsstadt Nürnberg u. s. w.; 5) der oberrheinische Kreis war durch die Länder des kurrheinischen un- terbrochen und daher sehr zerstückelt; seine beiden Hauptmassen waren die Lothrin- gischen Lande und Hessen (seit 1619 nur noch in Darmstadt und Kassel getheilt); 6) der kurrheinische oder niederrheinische enthielt die 3 geistlicben Kur- fürstenthümer Mainz, Trier und Köln, so wie einen Thcil der kurpfälzischen Lande, die in 3, später in 4 Kreise vertheilt waren; 7) der burgundische, welcher schon 1556 an die spanische Linie des Hauses Habsburg und dadurch aus dem engern Reichsverbande kam, umfaßte Holland, Belgien (jedoch mit Ausnahme des Bisthums Lüttich) und einen Theil des jetzigen nördlichen Frankreichs; 8) der westphälische Kreis zwischen Maas und Weser umfaßte die Herzog- thümer Cleve, Jülich, Berg, die Grafschaft Mark, 6 Bisthümer (Lüttich, Münster, Paderborn, Minden, Verden, Osnabrück), ferner Ostfriesland, Oldenburg, die Reichsstädte Köln, Aachen, Dortmund u. s. w. 9) der niedersächsische enthielt die Erzbisthümer Magdeburg und Bremen, die Bisthümer Halberstadt, Hildesheim und Lübeck, die Herzogthümer Braun- schweig und Lüneburg, Sachsen-Lauenburg, Holstein, Mecklenburg, 6 Reichs- städte u. s. w. 10) der obersächsische: die 2 Kurfürstenthümer Sachsen und Brandenburg, die beiden Pommerschen Herzogthümer (Stettin und Wolgast), die Fürstenthümer Anhalt, die Landgrafschaft Thüringen u. s. w. Diese 10 Reichskreise enthielten über drittehalbhundert Kreis- stände, wovon jedoch die kleineren nur curienweise stimmten, so daß i) Zur Erläuterung dieser Darstellung kann die von mir herausgcgebene Karte von Deutschland nach seiner Eintheilung in zehn Kreise dienen (Coblenz, bei Bädeker).

8. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 69

1852 - Koblenz : Bädeker
Erste deutsche Universität. Eidgenossenschaften der Städte u. des Adels. 69 b) Könige aus dem Hause Böhmen-Luxemburg 1347 — 1437. 1. Karl Iv. 1347— 1378. Karl's Wirken beschränkte sich fast aus sein Erbland, Böh- men, womit er durch eine Erbverbrüderung die Mark Branden- burg und die Lausitz, und durch seine zweite und dritte Gemahlin einen Theil der Oberpfalz und Schlesien vereinigte. Dieses Land suchte er auf jede Weise emporzubringen: durch die Stiftung der ersten deutschen Universität zu Prag 1348, welche bald 7000 Studirende zählte, durch Verbesserung der Gesetze und Rechtspflege, Vermehrung der Kirchen und Klöster, Beförderung des Handels, Berg- und Weinbaues u. s. w. Für das deutsche Reich that er nichts Wesentliches, als daß er, um den Streitigkeiten, welche die unbestimmte Form der Kaiserwahl so häufig veranlaßt hatte, ein Ende zu machen, 1356 auf dem Reichstage zu Metz die goldene Bulle erließ, ein Reichsgesetz hauptsächlich über die Kaiserwahl, worin festgesetzt wurde, daß nach dem Tode eines Kaisers der Erzbischof von Mainz in 3 Monaten die Kurfürsten zu Frankfurt zu einer neuen Wahl versammeln sollte, daß Stimmenmehrheit entscheiden, die Krönung zu Aachen geschehen, die Kurländer untheilbar und die der vier weltlichen nach dem Recht der Erstgeburt erblich sein sollten. Das Wahlrecht oder die Kur- würde erhielten die Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, der König von Böhmen, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sach- sen und der Markgraf von Brandenburg. Nachdem schon seit Heinrich Ii. die Kaiser immer Landfriedens- gesetze gegeben hatten, ohne deren Befolgung allgemein durchsetzen, zu können, versuchten einzelne Reichsstände durch freie Uebereinkunft einen Friedenszustand zu begründen. So entstanden a) die Eidgenossenschaften der Städte, deren es am Ende von Karl's Regierung 5 gab: 1) die deutsche Hanse (vgl. §. 18), in dieser Zeit auf dem Gipfel ihrer Blüte, 2) die Eidge- nossenschaft der 7 friesischen Seelande zur Behauptung ihrer Freiheit gegen die benachbarten Fürsten, 3) der gegen Han- delsbedrückung durch neue Rheinzölle (1247) entstandene rheini- sche Städtebund, wozu nicht nur die Rheinstädte von Basel bis Wesel gehörten, sondern auch entferntere (wie Nürnberg, Regens- burg), 4) die schweizerische Eidgenossenschaft, welche sich durch den allmäligen Beitritt der Städte Luzern, Zürich, Zug,

9. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 78

1852 - Koblenz : Bädeker
78 Einteilung Deutschlands in zehn Kreise. Von den 10 Kreisen umfaßte (s. die Karte) 1) der österreichische, der größte von allen, Oesterreich, Steiermark, Kärnthen, Krain, Tirol und die habsburgischen Besitzungen am Oberrhein und in Schwaben (Vorderösterreich) ; 2) der baie rische: das Herzogthum Baiern, die Oberpfalz, das Fürsten- thum Ncuburg, das Erzstift Salzburg u. s. w.; 3) der schwäbische: das Herzogthum Würtemberg, die Markgrafschaft Baden, die Grafschaft Hohcnzollern, die Grafschaft Fürstenberg, das Bisthum Augsburg u. s. w. — im Ganzen 98 geistliche und weltliche Stände; 4) der fränkische: die brandenburgischen Markgrassciiaften Culmbach (Baireuth) und Onolzbach (Anspach), Mergentheim als Mittelpunkt des deutschen Ordens seit der Säcularisation Preußens, die Bisthümer Bamberg, Würzburg und Eichstädt, die Reichsstadt Nürnberg u. s. w.; 5) der oberrheinische Kreis war durch die Länder des kurrheinischen unterbrochen und daher sehr zerstückelt; seine beiden Hauptmassen waren die lothringischen Lande und Hessen (seit 1619 nur noch in Darmstadt und Kassel getheilt); 6) der kur rheinische oder niederrheinische enthielt die 3 geistlichen Kurfürstenthümer Mainz, Trier und Köln, so wie einen Theil der kurpsälzischen Lande, die in 3, später in 4 Kreise vertheilt waren; 7) der b urgundi sch e, welcher schon 1556 an die spanische Linie des Hau- ses Habsburg und dadurch aus dem engern Reichsverbande kam, umfaßte Hol- land, Belgien (jedoch mit Ausnahme des Bisthums Lüttich) und einen Theil des jetzigen nördlichen Frankreichs; 8) der westphälische Kreis zwischen Maas und Weser umfaßte die Her- zogthümer Cleve, Jülich, Berg, die Grafschaft Mark, 6 Bisthümer (Lüttich, Münster, Paderborn, Minden, Verden, Osnabrück), ferner Ostsriesland, Olden- burg, die Reichsstädte Köln, Aachen, Dortmund u. s. w.; 9) der nied ersäch si sch e enthielt die Erzbisthümer Magdeburg und Bre- men, die Bisthümer Halberstadt, Hildesheim und Lübeck, die Herzogthümer Braun- schweig und Lüneburg, Sachsen-Lauenburg, Holstein, Mecklenburg, 6 Reichs- städte u. s. w.; 10) der obersächsische: die 2 Kurfürstenthümer Sachsen und Brauden- burg, die beiden pommerschen Herzogthümer (Stettin und Wolgast), die Fürsten- thümer Anhalt, die Landgrafschaft Thüringen u. s. w. Diese 10 Reichskreise enthielten über drittehalbhundert Kreis- stände, wovon sedoch die kleineren nur cnrienweise stimmten, so daß ans dem Reichstage nicht viel über hundert Stimmen waren. Böh- men mit seinen Nebenlanden (Mähren, Schlesien u. der Lausitz) war nicht in diese Kreisverfassung ausgenommen, da das Haus Oesterreich in diesen Ländern unumschränkt herrschte. Auch waren diese Pro- vinzen, wie Preußen und die Schweiz, der Gerichtsbarkeit des Kam- mergerichts nicht unterworfen.

10. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 86

1852 - Koblenz : Bädeker
86 Zünfte. Gewerbfleiß. gänzliche Umgestaltung erfuhr der Welthandel in Folge der Ent- deckung Amerika's durch Christoph Columbus 1492 und der Auffindung des directen Seeweges nach Ostindien um das Vorgebirge der guten Hoffnung durch Vasco di Gama 1498. Der Binnenhandel zwischen dem O. und W. auf der Rhein- und der Donaustraße, so wie zwischen Italien und den nördlichen Ländern wurde von den Wienern und Regensburgern, von den Nürnbergern und Augsburgern ver- mittelt. An der Donau hatte Wien, am Rhein Köln das Stapelrecht. Die Handwerke gewannen eine höhere Bedeutung durch das Entstehen der Zünfte, indem die Genossen einerlei Handwerks sich vereinigten, in derselben Straße oder demselben Stadtviertel zu wohnen und auf zusammensteheitderl Bänken oder in Hallen ihre Waaren feil zu bieten. Die wichtigsten Zweige des deutschen und niederländischen Gewerbfleißes waren Tuch- und Leinenweberei, so wie Metallarbeiten. In den Niederlanden waren: Antwerpen, Brügge, Gent, Löwen, im eigentlichen Deutschland, Aachen, Köln, Augsburg und Nürnberg die Sitze des vielseitigsten Kunststeißes.
   bis 10 von 249 weiter»  »»
249 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 249 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 153
1 1141
2 1070
3 332
4 4689
5 669
6 546
7 1180
8 249
9 699
10 3846
11 1310
12 1233
13 343
14 1152
15 265
16 414
17 767
18 780
19 379
20 1167
21 565
22 592
23 1289
24 594
25 1805
26 1853
27 1267
28 1536
29 729
30 337
31 1444
32 135
33 442
34 2281
35 747
36 656
37 3742
38 936
39 1073
40 496
41 655
42 1163
43 741
44 274
45 2963
46 1611
47 1049
48 1179
49 1027

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 1
3 6
4 48
5 101
6 13
7 16
8 3
9 25
10 30
11 13
12 1
13 12
14 0
15 2
16 8
17 11
18 19
19 1
20 4
21 6
22 0
23 7
24 1
25 3
26 3
27 0
28 6
29 6
30 0
31 0
32 1
33 2
34 7
35 2
36 0
37 16
38 0
39 2
40 29
41 10
42 2
43 17
44 62
45 7
46 9
47 0
48 12
49 7
50 1
51 4
52 1
53 3
54 3
55 0
56 2
57 29
58 16
59 2
60 8
61 6
62 1
63 2
64 1
65 10
66 5
67 2
68 11
69 11
70 43
71 4
72 14
73 111
74 14
75 0
76 32
77 14
78 0
79 5
80 67
81 0
82 1
83 12
84 0
85 4
86 12
87 0
88 0
89 0
90 0
91 3
92 18
93 5
94 5
95 2
96 12
97 1
98 4
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 4
1 7
2 0
3 1
4 1
5 2
6 8
7 3
8 0
9 15
10 2
11 6
12 0
13 2
14 25
15 1
16 0
17 0
18 8
19 3
20 0
21 2
22 0
23 1
24 3
25 21
26 1
27 0
28 0
29 5
30 1
31 1
32 2
33 6
34 1
35 1
36 58
37 0
38 12
39 4
40 8
41 1
42 0
43 0
44 4
45 0
46 0
47 3
48 0
49 0
50 1
51 3
52 5
53 0
54 11
55 10
56 2
57 0
58 2
59 3
60 0
61 0
62 1
63 1
64 1
65 1
66 31
67 4
68 6
69 0
70 50
71 1
72 18
73 2
74 0
75 2
76 0
77 4
78 3
79 3
80 29
81 18
82 1
83 2
84 0
85 0
86 0
87 0
88 2
89 0
90 5
91 4
92 2
93 60
94 17
95 7
96 31
97 7
98 3
99 4
100 2
101 0
102 1
103 7
104 0
105 40
106 3
107 8
108 1
109 1
110 0
111 0
112 0
113 0
114 1
115 0
116 0
117 0
118 5
119 9
120 0
121 1
122 22
123 0
124 2
125 0
126 3
127 5
128 0
129 2
130 25
131 2
132 0
133 32
134 0
135 6
136 4
137 4
138 0
139 36
140 1
141 1
142 15
143 1
144 55
145 14
146 0
147 0
148 5
149 0
150 1
151 1
152 1
153 3
154 3
155 0
156 1
157 2
158 0
159 0
160 0
161 0
162 1
163 0
164 0
165 5
166 0
167 0
168 0
169 0
170 5
171 7
172 3
173 1
174 21
175 2
176 6
177 1
178 0
179 1
180 1
181 0
182 1
183 9
184 1
185 0
186 0
187 3
188 45
189 1
190 0
191 7
192 3
193 0
194 4
195 1
196 0
197 4
198 2
199 11