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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 494

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
494 Zehnrer Irma um. ' §• r:'^ Frankreich als Kaiserthum. Nach Napoleons Gelangung auf den Kaiserthron verschwan- i»us ^n die Republiken Italiens, um in ein Kö nigreich vereint sei- vcn ei. nein Sceptcr anzugehören, welchen ec seinem Stiefsohne, Eugen 2ipni Beauharnois, der dentitel eines Vicekönigs von Italien erhielt, übertrug. Genua, bisher eine ligurische Republik, Parma und Piacenza gehörten zu diesem neuen Reiche. Lucca mit Piombino zu einem Fürstenthume erhoben, wurde ein Besitzthum der Schwester des Kaisers, Elisa, deren Gemahl Baccio cchi hieß. Eine dritte Coalition zwischen England, Oestreich, Rußland und Schweden lehnte sich gegen dieses gefährliche Vergrößerungssystem auf. Der Erzherzog Karl erhielt den Ober- befehl in Italien, der General Mack in Deutschland. Bei seinem Einrücken in Baiern wurde dem Churfürsten Maximilian die Wahl zwischen Bündniß mir Oesireich oder Entwaffnung gestellt; ec lehnte beides ab und verband sich mit Frankreich. Baden und Würtemberg thaten daffelbe. Schnellen Laufes kam Na- dcn 2. poleon aus feinem Lager bei Boulogne herbei, ließ die von Han- nover herdeigerufenen Corps unter Bernadotte und Marmont das preußische neutrale Fürstenthum Ansbach durchbrechen, schnitt c.g.dc. dadurch den General Mack bei Ulm von Oestreich ab und ver- mochte denselben sich in schimpflicher Eapitulation mit 25,000 t-" i7- Mann zu ergeben. Ohne erheblichen Widerstand besetzte Napo- Isi leon Wien und Preßburg, drang in Mahren ein, lieferte bei A u- sterli tz der östreichisch-preußischen Armee die sogenannte Drei- Kaisecschlacht, (Alexander, Franz 1!. und Napoleon waren bei Dcc. ihren Armeen) erfocht einen vollständigen Sieg und überschnell verlangte Franz Ii. einen Waffenstillstand, den Vorläufer eines baldigen Friedens; den Erzherzog Karl, welcher, nachdem er nicht ohne Erfolg gegen Maffena an der Etsch gefochten, mit der ita- lienischen Armee zur Befreiung Wiens heranzog, hatte er nicht er- warten wollen. Der Friede zu Preßburg, den26.Dec. machte diesem Kriege zwei Monate nach seinem Beginnen ein Ende. 1000 Oluadratmeilen mit einer Bevölkerung von 3 Millionen Ein- wohnern brachte Oestreich zum Opfer. Die venetian ijchen Besitzungen wurden mit dem Königreiche Italien vereinigt; Bai- ern erhielt Tyrol nebst einigen Distrikten in Schwaben, 400 Omadcatmeilen mit einer Bevölkerung von 1 Million; Baden wurde das Breisgau, Würtemberg Landschaften im Ichwabischen Kreise zugesprochen. Als Entschädigung erhielt Oestreich Salz- burg und Berchtoldsgaden, und da selbiges der vormalige Großherzog von Toscana inne hatte, so wies man diesem Würz- burg mit dem Churfürstentitel zu, 70 O.. M. statt 222 O.. M. Der bisherige Inhaber von Breisgau sollte unter Frankrem,«

2. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 496

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
496 Zehnter Zeitraum. B aiern, Wurtemberg, Baden, Berg, Darm- stadt, letztere drei als Großherzogthüm er; Nassau-Weil- burg und Usingen/als Herzogthümer; Hohenzollern, Salm, Pse nburg, Lich ten stein, Ah renberg und Lep- en. Franz Ii. legte seine Würde als deutscher Kaiser nieder den 6. Aug. So gebot Napoleon über Frankreich, Spanien, Italien, den Rheinbund, Holland, und lenkte mehr als 68 Millionen Menschen nach seinem Willen. Noch lagen seit der Schlacht von Austerlitz die Angelegenhei- ten zwischen Frankreich und Rußland ohne Bestimmung, welche der nach Paris abgeschickte ruffische Staatsrath Oubril friedlich auszugleichen im Begriff stand, den 20. Juli; doch die Errich- tung des Rheinbundes entfremdete den Kaiser Alexander aufs neue. Auch mit England fanden Unterhandlungen statt, bei wel- chen sich Napoleon zur Zurückgabe Hannovers an Großbritan- nien erbot. Diese Verhöhnung Preußens entflammte den kampf- lustigen Kriegerstand und entrüstete die Prinzen des königlichen Hauses; ringsum ward der König zur Ergreifung der Waffen be- stürmt, wozu sich der weise Monarch, die Wichtigkeit des Unter- nehmens richtig erwägend, zögernd nur entschloß. Die von ihm beabsichtigte Stiftung eines nordischen Bundes war unaus- geführt geblieben. Seine an Napoleon erlassene Foroerung der Räumung Deutschlands von allen französischen Truppen, den 1. Oct., galt diesem für eine Kriegserklärung, und sofort ließ er seine Colonnen gegen die Pässe des Thüringer Waldes vorrücken. Der Churfürst von Würzburg erklärte sich bei seiner Annäherung eben- falls für den Rheinbund, welchem er als Großherzog seines Landes beitrat den 25. Sept., der Churfürst von Hessen-Cas- sel hatte Neutralität erlangt. Der 72jährige Herzog Ferdinand von Braunschweig erhielt den Oberbefehl über die preußische Armee, zu welcher 22,000 Mann Sachsen stießen; eine russische Hülfs- armee wurde erwartet. Der Kampf begann unter unglücklichen Vorzeichen; ein unter dem General Tauenzien bls Hof vorgescho- benes Corps warf So ult zurück den 7. Oct., ein bei Saalfeld zur Vorhut der Hohenlohenschen Armee ausgestelltes preußisch - sächsisches Corps unter dem Prinzen Ludwig Ferdinand wurde zerstreut und der Prinz selbst getödtet den 10. Oct., Hohen- lohe nahm eine Stellung hinter Jena, die Hauptarmee hinter Auerstädt, beide wurden am 14. Oct. in einer Doppelschlacht bis zur gänzlichen Auflösung geschlagen und zerstreut. Der Her- zog von Braunschweig erhielt eine röotliche Schußwunde am Kopfe, an welcher ec zu Ottensen, unweit Altona, starb, den 10. Nov. 1806. Raschen Schrittes drang Napoleon vorwärts, mit beispiel- loser Geisteslähmung "ergaben sich die Festungscommandanten. Erfurt capitulirte den 16. Oct., Spandau den 23.; den 17. Oct. entließ Napoleon die gefangenen Sächsin mit der Erklärung, er

3. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 124

1885 - Berlin : Gaertner
- 124 aber drang der der den Rhein gegangene M vre au nach der Hauptschlacht bei Hohenlinden (1800) bis in die Nhe von Wien vor und ntigte den Kaiser Franz Ii. zum Lneviller Frieden (1801), in welchem Frankreich das linke Rheinufer und Italien bis zur Etsch erhielt, Toskana aber als Knigreich Etrurien dem Hause Parma gegeben wurde. Die deutschen Fürsten entschdigte Napoleon fr die an Frankreich verlorenen Besitzungen durch scnlarisierte Kirchen-gter und aufgehobene Reichsstdte, deren jetzt nur noch sechs bestehen blieben (Hamburg, Bremen, Lbeck, Frankfurt, Nrnberg, Augsburg). Bald traten auch die brigen Mchte, zuerst Neapel und Portugal, dann Grobritannien vom Schau-platze. Letzteres schloss, durch die Klagen des Volkes der Druck und Teuerung gedrngt, den ungnstigen Frieden zu Amiens (1802), in welchem es von seinen Eroberungen nur Trinidad und die batavischen Besitzungen auf Ceylon behielt. Im Innern gewann Frankreich nach diesen vorteilhaften Friedensschlssen und nachdem das franzsische Heer gypten verlassen hatte, an Ruhe und Festigkeit. Handel und Gewerbeflei blhten, das Unterrichtswesen (polytechnische Schule, Uni-versitt) hob sich, indem es unter Aufsicht des Staats gestellt wurde. Dabei bte aber Frankreich einen so bestimmenden Einfluss auf ganz Europa aus, dafs die brigen Mchte sich dadurch gekrnkt sahen. Wenn auch das Papsttum wieder hergestellt wurde (Konkordat) und am Hofe des ersten Konsuls der aristokratische Luxus der zurckkehrenden Emigranten gern gesehen ward, so blieb doch die bata-vische Republik noch von den franzsischen Truppen besetzt, Piemont und Parma wurden zu Frankreich geschlagen, die cisalpinische in eine italienische Republik ver-wandelt. England erklrte daher den Krieg, worauf Bonaparte Hannover be-setzte. Unterdes bildeten sich mehrere royalistifche Verschwrungen gegen Bonaparte, infolge deren Pichegru und der Herzog von Enghien hingerichtet, Moreau verbannt wurde (Hllenmaschine). Bonaparte, bereits lebenslnglicher Konsul (1802), lie sich durch einen Senatsbeschlnss als Napoleon I. zum erblichen Kaiser der Franzosen erklären und vom Papste Pius Vii. zu Paris krnen und salben (18. Mai 1804). Monarchische Einrichtungen, Orden, ein glnzender Hofstaat jc. kehrten wieder (Marschlle). Ein Jahr darauf setzte sich Napoleon zu Mailand die eiserne Krone aufs Haupt und ernannte seinen Stiefsohn Eugen Beau-harnais zum Vice-Knig von Italien. Damit indes nicht zufrieden vereinigte er auch uoch die ligurische Republik mit Frankreich und gab Piombino und Lucca seiner Schwester Elisa Bacdochi. Diese Anmaungen Napoleon's mufften die Be-sorgnis der europischen Mchte immer mehr erregen. . 113. Der dritte Koalitionskrieg (18051807). So bildete sich denn eine dritte Koalition gegen Frankreich, und wiederum war es Eng-land, von dem die Bildung derselben ausging. Nchst England traten Russland (Kaiser Alexander), sterreich, Schweden und Neapel bei (1805). sterreich erffnete den Kampf im eigenen Lande, in Italien und Baiern unter den Erz-Herzogen Karl, Ferdinand, Johann und dem General Mack (Oktober). Napoleon, dem sich die Kurfrsten von Baiern, Wrtemberg und Baden ange-schlssen hatten, marschierte durch das neutrale preuische Frstentum Ansbach, nahm 33,000 sterreicher in Ulm, das er zur bergabe zwang, gefangen, drang dann bis Wien vor und besiegte die Russen und sterreicher in der Hauptschlacht bei Austerlitz (Dreikaiserschlacht) in Mhren (2. Dezember). Der Kaiser Franz schloss sogleich den Pressburger Frieden. sterreich trat sein venetianisches Besitztum an das Knigreich Italien, Tirol an Baiern und mehrere deutsche Herr-schaften (Breisgau) an Baden und Wrtemberg ab. Auch wurden Wrtemberg und Baiern zu Knigreichen erhoben. Whrend des Kampfes in Deutschland

4. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 130

1885 - Berlin : Gaertner
- 130 Siege erreichten ihr Ende in der verlorenen Schlacht bei Laou gegen Blcher und in der Niederlage bei Arcis sur Aube (Mrz). Ohne sich an die weiteren Plne Napoleon's zu kehren, rckten die Verbndeten immer weiter vor und hielten, nach der Erstrmung des Montmartre, ihren Einzug in Paris (31. Mrz). Da kehrte Napoleon zur Rettung seiner Hauptstadt um. Er erschien aber, als der franzsische Senat bereits seine Absetzung und die Wiederherstellung der Bourbonen hatte beschlieen mssen (Talleyrand). Der Bruder des Hingerichteten Knigs, Ludwig Xviii., zog in Paris ein, während Napoleon mit dem Kaisertitel die Insel Elba erhielt. Ludwig schloss mit den Verbndeten den ersten Pariser Frieden (30. Mai), in welchem Frankreichs Lnderbesitz nach dem Jahre 1792 mit einigem Zuwachs bestimmt wurde. Seinem Volke aber verhie der König durch die Karte eine neue Verfassung. Die nheren Bestimmungen des Pariser Friedens erfolgen auf dem Kongress Zu Wien (November 1814 bis Juni 1815; Metternich, Gentz, Nesselrode, Castlereagh, Wellington, Har-denberg, Humboldt, Talleyrand, Gagern U.a.). Zunchst wurden die meisten deutschen Fürsten fr ihre bisherigen Verluste entschdigt. Das deutsche Kaisertum blieb aufgelst, die deutschen souvernen Fürsten sollten durch den aus 38 Staaten bestehenden deutschen Bund vereinigt sein (Bundesheer von 300,000 Mann, Bundesfestungen). sterreich erhielt Ostgalizien, das Knigreich Dal-mazien und Jllyrien nebst dem lombardisch-venezianischen Knigreich, Salzburg, Tirol und dem Jnnviertel; Preußen erhielt die Hlfte des Knigreichs Sachsen, Posen, den Niederrhein, Jlich, Berg, Westfalen und Schwedisch-Pommeru nebst Rgen; Baiern Wrzburg, Aschaffenburg, Ansbach, Baireuth und Rheinbaiern; Hessen-Darmstadt Rheinhessen; K n rh e s s e n Fulda; Mecklenburg, Oldeu-brg und Weimar wurden zu Groherzogtmern erhoben; Frankfurt a. M., Bremen, Hamburg und Lbeck blieben freie Reichsstdte; Russland erhielt das zum Knigreich erhobene Polen mit Ausnahme der an Preußen und Osterreich abgetretenen Lnder; Holland, durch Belgien vergrert, blieb als Knigreich der vereinigten Niederlande dem Hause Oranien. Die italienischen Fürsten und der Papst erhielten ihre Lnder zurck; nur Pa rm a bekam die Kaiserin Maria Louise, und Lucca der ehemalige König Ludwig; Sardinien ward durch Genua und den zu Frankreich gehrigen Teil von Savoien vergrert, Neapel mit teilten vereinigt; die ionischen Inseln kamen unter den Schutz Englands. Die legitime Knigsfamilie von Portugal kehrte wieder zurck. Die Neutralitt und Fderativ-Verfassung der Schweiz (Tagsatzung) wurde anerkannt. . 119. Die Herrschaft der hundert Tage (1815, 1. Mrz bis 18. Juni). Whrend die Unterhandlungen des Kongresses in Wien noch fort-dauerten, verlie Napoleon seinen Aufenthaltsort, landete bei Cannes (Mrz 1815) und fand, da die gegen ihn ausgesandten Truppen zu ihm bertraten, einen solchen Anhang, dass Ludwig Xviii. seinen Thron verlassen musste und nach Gent floh. Napoleon zog in Paris ein und wollte mit den Verbndeten unterhandeln, die jedoch alle seine Vorschlge abwiesen und krftige Anstalten zu neuem Kampfe trafem Der zweideutige Murat, der mit Napoleon's Flucht einverstanden war und sich während der Wiener Unterhandlungen im Besitz seines Landes gefhrdet sah, whnte mit Leichtigkeit Italien behaupten zu knnen, wurde aber so entscheidend geschlagen, dass er sein Knigreich verlassen muffte. Inzwischen hatten die Verbndeten eine groe Armee in den Niederlanden aufgestellt. Sie bestand aus Niederlndern, Englndern, Braunschweigern, Hannoveranern und Nassauern, welche von Wellington, und Preußen, welche von Blcher kommandiert wurden. Die Preußen, auf welche sich Napoleon zuerst warf, mufften sich nach der Haupt-

5. Der allgemeine Geschichtsunterricht - S. 136

1873 - Berlin : Gaertner
— 136 — bis Wien vor und besiegte die Russen und Österreicher in der Hauptschlacht bei Austerlitz (Dreikaiserschlacht) in Mähren (2. Dezember). Die Kaiser Alexander und Franz, welche sich bei ihren Armeen befanden, schlossen sogleich den Press-burger Frieden. Österreich trat sein venezianisches Besitztum an das Königreich Italien, Tirol an Baiern und mehrere deutsche Herrschaften (Breisgau) an Baden und Würtemberg ab. Auch wurden Würtemberg und Baiern zu Königreichen erhoben. — Während des Kampfes in Deutschland hatte der König von Neapel Ferdinand Iv. durch die Aufnahme von Russen und Engländern den Unwillen Napoleon's erregt. Josef Bon aparte, der Bruder Napoleon's, vertrieb ihn deshalb aus seinem Lande und wurde selbst zum König eingesetzt. Zugleich ernannte Napoleon seinen Schwager Joachim Murat zum Großherzog von Berg. Zur See behaupteten auch diesmal die Britten die Oberhand, indem Nelson die vereinigte französisch-spanische Flotte beim Kap Trafalgar (1805) glänzend schlug, dabei aber sein Leben verlor. — Um diesen wichtigen Veränderungen und seinen ferneren Eroberungsplänen Festigkeit zu geben, stiftete Napoleon den deutschen Rheinbund (12. Juli 1806). Durch denselben löste sich das römisch-deutsche Reich völlig auf. Baiern, Würtemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Berg und viele kleine Fürstentümer sagten sich von dem deutschen Reiche los, erklärte« sich für unumschränkt und ernannten Napoleon zu ihrem Protektor (Dalberg, Fürst Primas). Franz I. hieß seitdem Kaiser von Österreich. Viele kleine, früher unmittelbare Reichsstände wurden mediatisiert. Außerdem verwandelte Napoleon die batavische Republik in ein Königreich Holland und gab dasselbe seinem Bruder Ludwig. Kleinere Besitztümer erhielten die übrigen Verwandten oder verdienstvolle Feldherrn. So kam Guastalla an Napoleons Schwester Pauline und deren Gemahl, den Fürsten Borghese, Neuchatel an den Marschall Berthier, Ponte-Corvo an Bernadotte, Benevent an Talleyrand. Napoleon erstrebte damit die Bildung eines Lehnsadels, als Stütze der von ihm beabsichtigten Universalmonarchie. Am meisten machte sich der französische Einfluss in Italien fühlbar. §. 114. Der preußische Krieg (1806—1807). Inzwischen hatte sich Preußen wegen des Durchmarsches französischer Truppen durch Ansbach veranlasst gefunden, auf die Seite der Verbündeten zu treten. Das friedliche Verhältnis mit Frankreich wurde aber wieder hergestellt, indem Napoleon gegen Cleve, Ansbach und Neuchatel an Preußen Hannover abtrat. Dadurch fühlte sich England, das auf Hannover noch keineswegs verzichtet hatte, verletzt. Als Napoleon, um sich aus dieser Verlegenheit zu ziehen, in seinen Friedensverhandlungen mit England die Rückgabe Hannovers versprach und außerdem die von Preußen beabsichtigte Stiftung des nordischen Bundes, der ein Gegengewicht gegen den Rheinbund sein sollte, hintertrieb, musste Preußen den Krieg erklären (Oktober 1806). Russland, England , Schweden und Sachsen wurden Bundesgenossen. Der Kampf nahm gleich am Anfange eine so unglückliche Wendung, dass in kurzer Zeit der größte Theil des preußischen Staates in die Hände der Franzosen kam. Denn nach dem Treffen bei Saalfeld, in welchem Prinz Ludwig Ferdinand von Preußen siel, löste die Doppelschlacht bei Jena und Auerstädt (14. Oktober) das ganze preußische Heer auf. Der Herzog von Braunschweig wurde lebensgefährlich verwundet, die einzelnen Theile der Armee unterlagen der Reihe nach. Dann besetzten die Franzosen Berlin und nahmen die meisten preußischen Festungen, welche sich

6. Der allgemeine Geschichtsunterricht - S. 142

1873 - Berlin : Gaertner
- 142 - Tirol und dem Jnnviertel; Preußen erhielt die Hälfte des Königreichs Sachsen, Posen, den Niederrhein, Jülich, Berg, Westfalen und Schwedisch-Pommern nebst Rügen; Baiern Würzburg, Aschaffenburg, Ansbach, Baireuth und Rheinbaiern; Hessen-Darm stadt Rheinhessen; Kurhessen Fulda; Mecklenburg, Oldenburg und Weimar wurden zu Großherzogtümern erhoben; Frankfurt a. M., Bremen, Hamburg und Lübeck blieben freie Reichsstädte; Russland erhielt das zum Königreich erhobene Polen mit Ausnahme der an Preußen und Österreich abgetretenen Länder; Holland, durch Belgien vergrößert, blieb als Königreich der vereinigten Niederlande dem Hause Omnien. Die italienischen Fürsten und der Papst erhielten ihre Länder zurück; nur Parma bekam die Kaiserin Maria Louise, und Succa der ehemalige König Ludwig; Sardinien ward durch Genua und den zu Frankreich gehörigen Theil von Savoien vergrößert, Neapel mit ©teilten vereinigt; die ionischen Inseln kamen unter den Schutz Englands. Die legitime Königsfamilie von Portugal kehrte wieder zurück. Die Neutralität und Föderativ-Verfaffung der Schweiz (Tagsatzung) wurde anerkannt. §. 119. Die Herrschaft -er hundert Tage (1815, 1. März bis 18. Juni). Während die Unterhandlungen des Kongresses in Wien noch fortdauerten, verließ Napoleon feinen Aufenthaltsort, landete bei Cannes (März 1815) und fand, da die gegen ihn ausgefandten Truppen zu ihm übertraten, einen solchen Anhang, dass Ludwig Xviii. seinen Thron verlassen musste und nach Gent floh. Napoleon zog in Paris ein und wollte mit den Verbündeten unterhandeln, die jedoch alle seine Vorschläge abwiesen und kräftige Anstalten zu neuem Kanipfe trafen. — Der zweideutige Murat, der mit Napoleon's Flucht einverstanden war und sich während der Wiener Unterhandlungen im Besitz seines Landes gefährdet sah, wähnte mit Leichtigkeit Italien behaupten zu können, wurde aber so entscheidend geschlagen, dass er sein Königreich verlassen musste. Inzwischen hatten die Verbündeten eine große Armee in den Niederlanden ausgestellt. Sie bestand aus Niederländern, Engländern, Braunschweigern, Hannoveranern und Nassauern, welche von Wellington, und Preußen, welche von Blücher kommandiert wurden. Die Preußen, aus welche sich Napoleon zuerst Mars, mussten sich nach der Hauptschlacht bei Ligny (Juni) zurückziehen, während die Engländer bei Quatrebras nur mit Mühe gegen Ney das Schlachtfeld behaupteten. Allein der Sieg Wel-lington's und Blücher's bei Waterloo (Belle-Alliance, Mont St. Jean) den 18. Juni war so entscheidend, dass die Verbündeten bis Paris vordringen konnten. Aller Hoffnung beraubt, legte Napoleon zugunsten seines Sohnes die Regierung nieder (21. Juni). Zu den siegreichen Verbündeten stießen bald die übrigen Armeen aus Italien. Napoleon verließ Paris und wollte von Rochefort nach Amerika fliehen, wurde aber auf einem englischen Schiffe zurückgehalten und nach St. Helena abgeführt, wo er (5. Mai 1821) sein Leben beschloss. Proscriptionen bereiteten den ehemaligen Feinden der Bourbonen theils den Tod (Ney), theils Verbannung, theils verloren sie ihre Ämter. Die Verbündeten hielten ihren Einzug in Paris und sicherten Ludwig Xviii. im zweiten Pariser Frieden (20. November) den französischen Thron. Frankreich wurde jetzt zu beträchtlichen Länderabtretungen (Grenzen von 1790) genötigt, musste außerdem 700 Millionen Francs Entschadigungskosten den Verbündeten zahlen und in den eigenen Festungen 150,000 Mann Bundestruppen erhalten, welche erst 1818 wieder einberufen wurden.

7. Geschichte der Deutschen - S. 260

1856 - Münster : Cazin
260 Vom Ausbruch d. franz. Revol. bis zur Auflös. d. deutschen Reichs. zwischen England, Schweden und Rußland geschlossenen Coa- lition beizutreten. Dagegen verbanden sich die Kurfürsten von Baden, Würtemberg und Baiern mit Napoleon. Dieser rückte D' n selbst an der Spitze eines bedeutenden Heeres an die untere uitter Mack^onau' verband sich mit dem aus Hannover herbeieilenden inulm capi-Bernadotte, zwang die Oesterceicher unter Mack durch Umzin- tuliren. gelung in der Festung Ulm zur Capitulation und ließ Wien durch Murat besetzen. Die Trümmer des österreichischen Hee- schl'acht' be>res vereinigten sich mit den zu spät heranziehenden Hülfstrup- Austerlitz, pen der Russen und wurden in der „Dreikaiserschlacht" bei 1805. ' Austerlitz (2. Dec. 1805) völlig besiegt. Kaiser Franz mußte Preßburgerim Preßburger Frieden das Venetianische an das Königreich Friede. Italien, Tirol an Baiern, und seine Besitzungen in Schwaben und am Rhein (Vorder-Oesterreich) an Baiern-, Würtemberg und Baden abtreten. Das schon kriegsgerüstete Preußen trat gegen die unsichere Erwerbung von Hannover die Anspachischen und Clevischen Besitzungen sowie das Fürstenthum Neuschatel an Frankreich ab. Letzteres erhielt der Marschall Berthier, die Herzogthümer Cleve und Berg (vordem bairisch) Murat, der Schwager Napoleons. Die batavische Republik erhielt als Königreich Holland des Kaisers jüngerer Bruder Louis, wäh- rend der ältere Joseph an die Stelle des entsetzten Königs von Neapel rückte. Außerdem wurden die päbstlichen Landschaf, ten Benevent an Talleyrand und Ponte Corvo an Bernadotte Königreich gegeben. Den verbündeten deutschen Kurfürsten von Baiern, Baiern undwürtemberg und Baden wurde Souveränität, und den beiden Würtemb. gx-ste^ sogar die königliche Würde verliehen, während dec Kur- fürst von Baden sowie der von Hessen-Darmstadt den großher- Rheinbnnd zoglichen Titel erhielt. Diese und andere nach Titel und unter Napo-Machtvergrößerung begierigen Fürsten des südlichen und west- leons Pro-lichga Deutschland schlossen darauf unter dem Protectorat Na- ectorat. ^oleons den Rheinbund, dessen innere Angelegenheiten unter Vorsitz des Kurerzkanzlers als Fürsten Primas zu Frankfurt ihre Erledigung finden sollten, dessen Beziehungen nach außen aber mit denen Frankreichs auf das Innigste verknüpft lvurden, indem jeder der verbündeten Fürsten sich verpflichtete, bei Aus- Auflösung bruch eines Continentalkriegs ein bestimmtes Hülfscontingent des deutsch, oa Frankreich zu stellen. Durch diesen Schritt war das deutsche 6. August Reich factisch ausgelöst und der Kaiser Franz I. von Oesterreich 1806. entsagte am 6. August 1806 der Würde des Reichsoberhaupts.

8. Geschichte der Deutschen - S. 145

1856 - Münster : Cazin
M-irilnilian I. 145 2) bei- bairische: Herzog'hum Baiern, Ober - Pfalz. Fürstenthum Neuburg, Erzstift Salzburg und das Jnnviertel. 3) der schwäbische: das Herzogtum Llürtemberg. die Mark- Grafschaften Hohenzollecn und Fürstenberg und das Hoch, stift Augsburg. 4) der fränkische: die Markgrafschaft Culmbach und Onolzbach und die Hochstifte Bamberg, Würzburg und Eichstädt. 5) der oberrheinische in zwei Hauptbestandtheile zerfallend, de- . ren südwestliche die Herzogthümer Lothringen, Bar und Zweibrück sowie die Hochstifte Metz, Toul und Verdun und die Landgrafschaft Elsaß, den nordöstlichen aber Hessen lcass.l und Darinstadt) umfaßte. 6) der nieder-oder kurrheinische: die drei rheinischen Kurfürsten- thümer Cölir, Mainz, Lrier und ein Theil von Kurzpelz. 7) der burgundische: die Niederlande und einige Grafschaften in Nordfrankreich. 8) der westfälische: die Herzogthümer Jülich, Cleve und Berg, die Grafschaften Ostfriesland. Oldenburg, Navensbcrg und Mark sowie die Hochstifte Münster, Paderborn, Minden, Ver- den, Osnabrück und Lüttich. 0) der niedersächsische: die Herzogthümer Braunschtveig, Lü- neburg. Sachsen-Lauenburg, Mecklenburg, Holstein, die Erzstifte Magdeburg, Bremen und die Hochstifte Halber- stadt, Hildesheim und Lübeck. 10) der obersächsische: die beiden Kursürstenthümer Sachsen und Brandenburg, die Herzogthümer Wolgast (Vorpom- mernj und Stettin (Hinterpommern), das Fürstenthum An- halt und die Landgrafschaft Thüringen. § 112. Durch diese Einrichtungen war die innere Ruhe Italische und die kaiserliche Autorität im deutschen Reiche für die Zu- ^h^/s^"' kunst gesichert; doch suchten anderseits die Fürsten im Neben- lande Italien sich vorn Reichsverbande und der kaiserlichen Ober- Herrlichkeit zu befreien. Aber die deutschen Fürsten zeigten bei dieser Angelegenheit eben so wenig Lust zur kräftigen Unter- stützung Maximilians. als gegen die Türken. Daher kam es. Vereitelt,r daß Maximilian nicht nur nicht auf einem von den Venetianern durch Verhinderung des Durchzugs vereitelten Römerzuge die wählt*r Kaiserkrone erwarb, vielmehr den Titel eines e r w ä h l t e nrkm. Kaiser, römischen Kaises annehmen mußte, sondern daß auch die Be- sitzungen in Italien auf einige Zeit für Deutschland verloren gin- gen. Der französische König Carl V Hi. war bereits mit Ansprüchen auf das Königreich Neapel von Anjou her aufge- treten lind hatte dasselbe durch einen rasch uitd kühn ausgeführ- ten Feldzug erobert; aber eine Verbindung der übrigen auf die;en Erwerb eifersüchtigen Mächte Europas zwang ihn die
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