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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 541

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Außereuropäische Staaten. 54 t 18. Mai 1822, ward er von einer Gegenpartei, an deren Spitze der General Vittoria, zur Entsagung gezwungen, Mexiko erklärte sich zu einer Republik, Jturbide ging nach Europa l823, kehrte aber, um seine verlorene Würde wieder zu erlangen, nach Mexiko zurück 1824, ward ergriffen und auf Befehl des Eon- greffes zu Padilla erschossen den 10. Juli *824. Mexiko hat, von einem Präsidenten regiert, die republicanische Regierungsforn: beibehalten. Durch die Tapferkeit eines andern Patrioten, dec'- unermüdlichen B o livar, nicht mir Unrecht Südamerica's Wa- shington genannt, besreieten sich auch die südlichen Lande Ameri- ca's von der spanischen Oberherrschaft. Die Vicckönigreiche V e- ne zu ela und Neugranada verschmolzen und erhoben sich, unter dem Namen Columbia zu einem Freistaate 1819. Bolivar erhielt den Beinamen des Befreiers so! libertador; und ward zum Präsidenten ernannt. Er errang auch die Freiheit für Chili und Peru I8l0 — 1824, und übernahm die einst- weilige Würde eines Diktators. Oberperu schloß sich an, und hieß nun, seinem Retter zu Ehren, Bo liv i a. Guatemala folgte spater 1821 unter dem Namen Central-America. Hierzu kamen die vereinigten Staaten am la P lata-Strome. Paraguay erhob ebenfalls die Fahne der Freiheit 1811, er- klärte seine Unabhängigkeit, ohne sich jedoch an einen der übrigen Staaten anzuschließen. Ein ehemaliger Privatmann, Or. Fran- ci a, regiert daselbst unter dem Namen eines Directors, mit Kraft und Festigkeit zwar, aber nach tyrannischer Willkühr. Brasilien endlich, durch Verträge zum selbständigen Kaisec- thum erhoben, 1822 (s. §. 88.), ist gleichfalls von der allgemei- nen Bewegung ergriffen worden; der Kaiser Don Pedro I. ent- sagte seiner Würde zum Besten seines unmündigen Sohnes Pedro Ii., 1831, und eine Regentschaft leitet für jetzt die Negierung. Doch schwerlich möchte selbige den bevorstehenden Stürmen Trotz bieten; gewaltsam kocht eine Gährung im Innern, und auch Brasilien wird, wie die Nachbarstaaten, zu dem republikanischen Systeme übergehen. So sind denn, von dem Zeitgeiste mächtig angeregt, eine Reihe neuer Staaten auf der zweiten Erdhälfte hervorgegan- gen; aber noch stehen sie fern von dem Ziele einer befestigten, ge- deihlichen bürgerlichen Ordnung. Bolivar ist gestorben, den 17. Dec. 1830; unablässig steigen und fallen Ehrgeizige, vornemlich vom Kciegerstande, welche sich die höchste Gewalt streitig machen. Jahrzehende noch werden verfließen, ehe die Glut wilder Leiden- schaften sich kühlt, die rohe Gewalt dem Gesetze gehorcht und Bür- gerglück in diesen von der Natur und einem milden Himmel so reichlich ausgestatteten Landen wurzelt.

2. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 498

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Zchkucr Zritraum. 498 eine Bevölkerung von 400,000 Seelen und 100 Q. M. des bisherigen preußischen Polens, Neu-Ostpreußen und Bialystock; Friedrich Wilhelm Iii. verlor alle Lande zwischen der Elbe und dem Rheine, also die Halste seines Reichs mit 5 Millionen Einwohnern; Polen, soweit es zu Preußen gehört, ward unter dem Namen eines Herzogthums Warschau dem Könige von Sachsen zugetheilt; Danzig mit seinem Gebiete für eine freie Stadt erklärt unter dem Schutze der Könige von Preußen und Sachsen. Aus den eroberten Landen von Preußen, Braunschweig, Hessen-Eassel und einigen Theilen Hannovers schuf Napoleon ein Königreich Westphalen, welches er seinem jüngsten Bruder Jerome verlieh. Durch ein Decret, vom 2t. Nov. 1806 von Berlin aus erlassen, gebot ec das Con tin en talsyst em, oder die Sperrung des Festlandes für den englischen Handel, zu dessen Annahme er sogar den Kaiser von Rußland vermochte. 140 Millionen Thaler betrugen die Summen, welche Preußen an Frankreich zahlen sollte, und drei Festungen, Glogau, Küstrin und Stettin, blieben von 10,000 Franzosen besetzt, die aut preußische Kosten verpflegt und unterhalten werden mußten. Deutschland und Italien lagen in Fesseln, jetzt richtete Napoleon seine Blicke auf die p y r e n a i s ch e Halbinsel. Portugal erhielt die Weisung sich dem Continentalsysteme anzuschließen, zugleich betrat eine französische Armee unter dem n Ott. Marschall Iunot den spanischen Boden. Ein geheimer Thei- 1807 lungsplan Portugals hatte den mächtig waltenden Günstling Karls Iv. von Spanien, den Friedensfürsten Godoy, für Napo- leons Absichten gewonnen. Nach diesem Plane sollten die Provin- zen Alentejo und Algarbien dem Friedensfürsten unter dem Titel „eines Fürsten von Algarbien," zugetheilt, das Land zwischen dem . Minho und Duero dem unmündigen Könige von Hetrurien, Ludwig Ii., überlassen und über den Rest bei einem allgemeinen Frieden verfügt werden. Durch diese Lockspeise beschwichtigt, wider- setzte sich der Fciedensfürst dem Einmärsche der Franzosen in Spa- nien und ihrem Durchzuge nicht. Fast ohne Widerstand rückte Junot in Portugal ein, erfuhr aber, Angesichts Lissabon, den 29. Nov., daß der Prinzregent Johann, mit seiner geisteskranken Mutter und dem Hofe auf englischen Schiffen nach Brasilien un- ter Segel gegangen sey, wo derselbe zu Rio Janeiro seine Resi- denz nahm. Die von dem französischen Befehlshaber im Namen Napoleons erlassene Erklärung „das Haus Braganza habe zu re- gieren aufgehört" fand im folgenden Jahre Widerlegung durch die Ankunft eines englischen Heeres in Portugal, das sich mit den Patrioten verband und den Marschall Junot nach der für ihn nachtheiligen Schlacht bei Vimeira, den 21. Aug. 1808, zur Räu- mung Portugals zwang. Toscana aber wurde dessen ungeachtet von Napoleon in Besitz genommen, nachdem die daselbst liegenden

3. Der biographische Unterricht - S. 80

1874 - Berlin : Gaertner
— 80 — gwg er nach Spanien zurück. Die Königin, seine Beschützerin, lebte nicht mehr, und Ferdinand betrug sich treulos gegen ihn. Kolumbus starb in Spanien. Sein Leichnam und seine Ketten wurden nach Domingo und später nach Havanna gebracht. Diego Kolumbus muffte von dem Könige die Statthalterschaft über die entdeckten Länder zu erzwingen. Ein Florentiner, Amerigo Vespucci, lieferte Zuerst eine Beschreibung der neuen Welt und nannte sie nach sich Amerika. §. 101. Entdeckung Peru's. Die entdeckten Länder wurden bald mit Spaniern angefüllt. Diese verfuhren gegen die armen Indianer sehr grausam, indem sie dieselben mit Gewalt zu Bergwerksarbeiten zwangen. Nur einige Geistliche, namentlich Franziskanermönche, nahmen sich der Unglücklichen an; ein großes Verdienst erwarb sich um sie der ausgezeichnete Las Casas. Ums Jahr 1512 wurde Balboa, ein sehr kühner Seefahrer, durch einen jungen Kaziken auf die Entdeckung von Peru geführt. Er kam mit vielen Mühseligkeiten bis an die Grenze des Landes. Später drang Franz Pizarro (1531), ein Mann ohne Bildung, aber von außerordentlicher Kühnheit, in das Innere des Goldlandes ein und fand Tempel und Paläste, aber außer der Hauptstadt Cuzco keine Städte. Die Peruaner waren in verschiedene Stände eingetheilt; ihr oberster Fürst hieß Anca. Pizarro nahm den Athahualpa, einen Sohn des 3)nca Huana (Eapcc gefangen. Dieser bot für feine Befreiung ein ganzes Zimmer voll Gold. Das Gold wurde herbeigeschafft, Athahualpa aber dennoch an einem Pfahle erdrosselt. Die Beute der Spanier war so groß, dass jeder Soldat an 8000 Thaler erhielt. Pizarro verfuhr grausam nicht bloß gegen die Peruaner, sondern auch gegen seine Landsleute und wurde von diesen unter Anführung des jungen Al-magro in Lima, der neuerbauten Hauptstadt des Landes, ermordet. §. 102. Entdeckung und Eroberung Mexikos. Die Spanier suchten von ihren Inseln aus das Land auch in nördlicher Richtung genau kennen Zu lernen. Der Statthalter der Insel Kuba, Velasquez, ließ 1518 die Küsten des mexikanischen Meeres untersuchen und erfuhr von den Bewohnern, dass sie einem mächtigen Monarchen, Montezuma, der über das große mexikanische Reich herrsche, Unterthan seien. Das reizte den Statthalter. Es wurde eine Flotte ausgerüstet; Ferdinand'(Sortez, ihr Befehlshaber, landete bei St. Juan de Ulloa. Montezuma, davon unterrichtet, schickte reiche Geschenke und forderte Cortez auf, das Land zu verlassen. Allein Cortez fand im Lande selbst Anhang. Die Kaziken von Cempoalla, Tlascala und Cholula, welche mit der drückenden Herrschaft Montezuma's unzufrieden waren, schloffen sich ihm an. Er drang weiter vor und sah endlich die Hauptstadt mit ihren weißen Häusern und Tempeln aus einer Insel liegen. Montezuma erschien aus einem Tragseffel und begrüßte Cortez. Dieser war jetzt noch viel weniger zum Rückzüge zu bewegen; er hielt vielmehr seinen Einzug in die Stadt und ließ Montezuma bewachen. Dann bemühte er sich, den grausamen Götzendienst der Mexikaner abzuschaffen. Unterdessen wurde Velasquez gegen Cortez mißtrauisch und schickte ihm einen Befehlshaber, Narvaez, nach, der ihn gefangen nehmen sollte. Cortez ließ in Mexiko Soldaten zurück und schlug Narvaez bei Cempoalla. Während dessen waren in Mexiko Unruhen ausgebrochen. Bei Unterdrückung derselben wurde Montezuma tödtlich verwundet; Cortez aber gerieth in große Lebensgefahr. Er musste sich zurückgehen, wurde während der Nacht _ überfallen und verlor den größten Theil seines Heeres. Dennoch wollte er das Äußerste wagen. Nach einer kräftigen Anrede an die deinen stürzte er sich in die Feinde. Da fiel ihm ein, dass die Mexikaner den Glauben hatten, von dem Besitze der Reichsfahne hänge der Sieg ab. Augenblicklich sprengte er aus den Fahnenträger zu, entriss ihm die Fahne, und bald

4. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 135

1885 - Berlin : Gaertner
135 (1834), Portugal zu verlassen. Maria, zuerst mit dem Prinzen von Leuchtenberg (Sohn Eugen Beauharnais') und nach dessen Tode mit Ferdinand von Sachsen-Kobura vermhlt, regierte seitdem in dem verwsteten und durchaus nicht beruhigten Lande, bald den Forderungen der Konstitutionellen (Septembristen) sich fgend bald durch Jntriguen die unbequeme Herrschaft abwerfend (Donna Mana starb 1853, ihr Sohn Pedro V., zuerst unter Vormundschaft seines Vaters Ferdinand, dann seit 1855 selbstndig; seit 1861 sein Bruder Ludwig I.). c) Italien. Die spanische Konstitution hatte eine fast ansteckende Kraft. Denn kaum war sie in Spanien durchgesetzt, als auch in Italien, wo sich seit der franzsischen Revolution mehr als in irgend einem andern Lande der Revo-lutiousgeist zu erkennen gab, nach derselben verlangt wurde. Dies geschah zuerst in Neapel nach einem durch die Carbonari erregten Aufstande. Ferdinand l\. (seit dem Frieden Ferdinand I. genannt, 1815 25) willigte ein (1820). So-gleich forderten die Bewohner von Palermo dieselbe Verfassung. sterreich, Rufs-land und Preußen sahen sich gentigt, ihrer Verbindung gem, einzuschreiten. <5ie luden Ferdinand zu einem Kongress nach Troppau und spter nach La rbach ein und erklrten sich aufs entschiedenste gegen die Reformen. Als das nichts half, rckten die sterreicher unter Frimont in das neapolitanische Gebiet ein, trieben das Heer der Neapolitaner in wilder Flucht auseinander, richteten die frhere Verfassung wieder ein und unterwarfen auch Benevent und Ponte-Corvo, die dem Papste den Gehorsam aufgekndigt hatten, dem Kirchenstaate. Seit 1830 regierte Ferdinand Ii. (Sohn Franz I., 1825 30), dem es gelang, das abgefallene Sicilien (Mieroslawski) wieder zu unterwerfen und die liberalen Bewegungen zu unterdrcken. Armut, Verwilderung und trger Stumpfsinn herrschten in diesem Lande. Sardinien blieb von dem Einfluss der spanischen Konstitution nicht verschont. Eine Emprung der Soldaten zu Alessandria und Turin machte den Anfang (1821), worauf Viktor Emanuel zugunsten seines Brnders Felix die Krone niederlegte. Schon war die spanische Verfassung anerkannt, als die Oster-reicher unter Bubua einrckten und nach einem 7stndigen Kampfe bei Novara die Emprer zerstreuten. Felix stellte mit Hilfe der zurckbleibenden sterreicher die Ruhe wieder her. Unter seinem Nachfolger Karl Albert (1831) wurden neue Versuche zum Umsturz der Verfassung gemacht, die aber eben so wenig wie der Einfall Romarino's mit italienischen Freiheitsschwrmern Erfolg hatten. d) Die amerikanischen Kolonieen. Der Druck, welchen die Statt-Halter sowohljoseph's als Ferdinand's Vii. auf die spanischen Kolonieen ausbten, gab (18061826) die Veranlassung zu einem Kampfe, der fr Spanien mit dem Verluste aller Besitzungen auf dem Festlande endigte. Es bildeten sich die unabhngigen Freistaaten Kolumbia, la Plate oder argentinische Republik, Chili, Uruguay, Peru (durch San Martin und Sucre 1824), Bolivia, Mexiko und Guatemala, welche anfangs zumteil von dem talentvollen Kreolen B o l i v a r geleitet wurden, dann sich frei machten, ohne im Innern zu einer festen Ordnung zu kommen. Paraguay ward von seinem patriarchalischen Herrscher, dem Advokaten Dr. Francia, vortrefflich verwaltet. Mexiko, durch den Obersten Jturbide (als Kaiser Augustin I.) zu einem Kaisertum erhoben (1822), wandelte sich durch den General Santa Anna in einen Freistaat um. Dieser lie den gechteten und von neuem aus Europa zurckgekehrten und nach der Krone strebenden Kaiser erschieen (1822). Es bildete dann eine wenig gesicherte Union von 20 Staaten. In hnlicher Weise erklrte sich Guatemala (1823) fr einen unabhngigen Bundesstaat (fnf Republiken: Guatemala, Honduras, San Salvador, Nicaragua, Costarika); den Spaniern verblieben die Inseln Kuba und

5. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 101

1880 - Dresden : Salomon
101 mit seiner kurzen und Frankreich mit seiner langen Vegetations- Periode annähernd gleiche Phytoifothermen besitzen, so sind ganze Formationen der Vegetation identisch. Ebenso läßt sich die Aehn- lichkeit der alpinen Vegetation in den Alpen und in Lappland insofern klimatisch erklären, als die mittlere Wärme der wenigen Monate, auf welche hier der Saftumtrieb der Pflanzen beschränkt ist, in beiden Gebieten übereinstimmt. Je weiter nach den Polen hin, desto ärmer an Arten und desto gleichartiger wird die Flora, desto zwerghafter werden die Pflanzen, desto seltener und unscheinbarer die Blumen; je weiter nach dem Aequator, desto größer die Zahl der Arten, desto mannigfaltiger und großartiger die Formen und Farben. Im Allgemeinen herrscht das Gesetz, daß mit abnehmender Tempera- tur die Zahl der Arten abnimmt, dabei aber die Kryptogamen und Monokotyledonen gegen die Dikotyledonen Im Verhält- niß wachsen. Am Aequator sind unter 100 Pflanzen nur 4, in Mitteleuropa ca. 50, in Lappland 54 Kryptogamen. Unger hat vorgeschlagen, die gesammte Oberfläche der Erde in verschiedene Pflanzenzonen zu theileu, die von den beiden Polen zum Aequator hin symmetrisch auf einander folgen. In diesen Zonen wird gleichsam das Klima sichtbar, und da sich dasselbe im Sinne der geographischen Breite und der Erhebung (Elevation) über den Meeresspiegel ändert, so entsprechen den Pflanzenzonen unter dem Aequator ebenso viele Pflanzenregionen. Auf diese Weise erhalten wir äußerst anregende Naturgemälde. Umstehend findet sich eine vergleichende Darstellung derselben. In Bezug ans die wichtigsten Culturpflanzen unterscheidet man wohl auch: die Zone der Sommer-Cerealien bis zum 45.° oder 50.° der Breite, die Zoue der Weincultur zwischen 50° und 35°, die Zone der Baumwolle zwischen 35° und 20° und endlich die Zone der Banane bis zum Aequatov. Als wichtigste Brotpflanze muß der Reis bezeichnet werden, er nährt die meisten Menschen; uach ihm folgen Weizen und Mais. In Europa bildet etwa der arktische Kreis die Grenze der Brotpslanzen nach Norden. Gerste und Hafer sind Hauptnahrung in Schottland und Nor- wegen, Roggen gedeiht besonders in Dänemark und deu Ostsee- länvern, Weizen in Frankreich, England, Süddeutschland und Ungarn, Mais vom 50.° und Reis vom 45.° der Breite an. Afrika hat im Capland Weizen, unter deni Aequator Mais und Reis, auch Dnrrha oder Mohrenhirse, in Egypten Mais und Weizen, in Nubien Gerste und Darrha und in den Oasen Datteln; Asten im Norden bis 55° oder 60° N. Gerste, Hafer und

6. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 103

1880 - Dresden : Salomon
103 Roggen, in der asiatischen Türkei, Arabien, Persien und Indien Reis, Weizen und Hirse, in China und Japan Reis, auf den Inseln im Südwesten Uams, Pisang, Kokosnuß und den Brot- fruchtbaum; Amerika Gerste und Roggen an der Westküste bis 58 o und an der Ostküste bis 5072° N., in Canada Weizen, in der Union Reis, Mais, Weizen und Roggen, in Mexiko und Centralamerika in 95 m Höhe Wetzen und Roggen, Mais und Mandioca, in Brasilien, Argentina und Chile Weizen; Austra- lien im Südwesten Weizen, auf Tasmanien auch Gerste und Roggen. Der Kaffeebaum ist hauptsächlich in Brasilien zu finden, nächstdem auf Java, in Mittelamerika, auf Ceylon, Haiti, Suma- tra, Cnba und Portorico, in Venezuela und Arabien; der jährliche Ertrag beträgt etwa 10 Mill. Ctr., wovon Brasilien allein 4 Mill. und Java 2 Mill. Ctr. producirt. Tabak wird nament- lick erbaut: in der Union 2 Mill. Ctr. jährlich, in Oesterreich 800000 Ctr., in Deutschland 500000 Ctr., auf Euba 610000 Ctr., Manila 200000 Ctr., in Centralamerika und Ostindien je 100000 Ctr., auf Portorico 70000 Ctr., in Holland 60000 Ctr., in Italien 33000 Ctr., in Rumänien 12000 Ctr., in Belgien 10000 Ctr., in der Schweiz 3000 Ctr. und in Dänemark 2000 Ctr. Das Zuckerrohr wird in allen Erdtheilen innerhalb der Wende- kreise cultivirt. In China erstreckt sich seine Cultur noch bis zum 30.° N., in Nordamerika bis zum 32.° N. In Europa reicht der Zuckerbau nicht über Sicilien und Andalusien hinaus. Bon besonderer Wichtigkeit und Schönheit sind die Wälder, die namentlich die Gestaltung und Physiognomie einer Gegend bestimmen und Einfluß auf die Stimmuug der Gemüther haben. Man kann 4 Gruppen von Wäldern unterscheiden: 1. den Gürtel der Nadelwälder, in Nordeuropa und Nordasien bis 45° N., in Nordamerika bis 40° N.. reichend; 2. den Gürtel der Wälder der Kätzchenbäume mit abfallenden Blättern, namentlich aus Eiche, Buche, Kastanie und Platane gebildet, der in Südeuropa und Nordafrika mit der Korkeiche in den tropischen Gürtel übergeht; 3. den Gürtel der formenreichen Wälder in der tropischen Zone mit den charakteristischen Schling- und Schmarotzerpflanzen; 4. den Gürtel der Wälder mit steifem Laube in Australien und Südafrika, deren Bäume lederartige, grau- oder auch immergrüne, vertical stehende Blätter tragen. Am großartigsten sind die Ur- Wälder des warmen und wasserreichen Südamerika, in denen das freie Walten der Natur in keiner Weise durch forstwirtschaftliche Eingriffe gestört worden ist, vielmehr die Bäume und Sträucher in ihrem natürlichen Wüchse erscheinen und zuletzt von selbst ab-

7. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 111

1880 - Dresden : Salomon
111 gebiet, Kanori im Westen des Tsadfees, die Tebn in der libischen Wüste, die Aschanti und Dahomeh, Völker von Wadai, Darfur und Kordofan. Die Fnlah, welche mit Negern vermischt im Sudan leben, gehören nicht zur Negerra^e. Negerartige Völker sind die Somali, Gallas, Suaheli und Congovölker. Die Malaien bilden den Uebergang von den Negern zum kaukasischen und mongolischen Stamm. Sie sind im Allgemeinen von wohlgebildetem und kräftigem Körperbau; der Schädel ist schmal, die Nase dick und breit, der Mund groß, die obere Kinnlade etwas vorstehend, die Stirn hoch, die Lippen sind wulstig und dick, das schwarze Haar ist grob und dick, der Bart schwach, die Haut sieht gelb oder braun aus. Sie bekunden einen gewissen Freiheitssinn und ein höheres Streben, halten aber, arbeitsscheu und gemächlich, wie sie sind, alles Arbeiten uni Geld und Unterhalt für eine ihrer unwürdige Beschäftigung, während sie in Diebstahl und Menschenraub nichts Bedenkliches finden. Nach ihrer Tradition ist ihr Ursitz, von wo aus sie sich auf den ostasiatischen Inseln und auf Malacca verbreitet habeu, iu der Umgebung des Vulkans Merapi im Innern Sumatra's zu suchen. Sie bewohnen Ma- lacca und die südostasiatische Inselwelt bis Neuguinea. Die Amerikaner, auch Indianer und Rothhäute genannt, sind kleiner und schwächlicher gebaut als die Völker der alten Welt; die Stirn ist niedrig, die Backenknochen sind wie bei den Mongolen hervortretend, die kleinen Augen liegen in tiefen Höhlen, das Haar ist dünn und struppig, der Bart fehlt wie bei den Mongolen beinahe ganz, die Haut ist kupferfarbig. In Rücksicht auf die Culturstufe, auf welcher diese Ureinwohner Amerikas zur Zeit der Entdeckung standen, lassen sich zwei Gruppen unter- scheiden: 1. die enltivirten Indianer: Azteken, Tolteken, Mayas in Mexico und Centralamerika und die Quechua und Aymara ini Inkareiche, von Bogota bis zur chilenischen Grenze; 2. die enltnrlosen Indianer im übrigen Amerika: Athabasken Algon- kins, Sioux oder Dakota, Pawnies, Comantschen, Apachen, Ko- lufchen in Nordamerika; Caraiben, Tupi, Botukudeu, Patagonen in Südamerika. Die Kankafier, der Kernstamm der Menschheit, zeichnen sich aus durch hohen Wuchs, das Ebenmaß aller Theile, einen schön gewölbten Schädel, starken Bart, weiße Haut, seidenartiges seines Haar. Blondes Haar und blaue Augen waren früher in Mitteleuropa häufig, sind aber jetzt seltner zu sindeu, vielleicht deshalb, weil das Leben in dieser Gegend entschieden ein süd-

8. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 53

1880 - Dresden : Salomon
53 so nennt man das Mündungsland Delta. Man unterscheidet wohl positive und negative Delta Bei dem positiven Delta erhebt sich die Ablagerung der Erde über das Wasser, bei den negativen ist dies nicht der Fall; das negative Delta hieße richtiger hohles Delta. Nach den Karten läßt sich nicht immer sofort ent- scheiden, ob man die Mündung eines Stromes für ein gefülltes oder ein hohles Delta ansehen solle. So könnte man versucht werden, den Amazonas zu den Delta bildenden Strömen zu rechnen und die Insel Marajo für seine Schöpfung zu halten. Diese Insel besteht aber nicht aus Schwemmland, sondern ist durch einen Einbruch des Meeres vom Festland abgerissen worden. A. von Humboldt unterscheidet nach dem Orte ihres Vor- kommens die Deltas in oceanische, in Deltas der Binnen- meere und Deltas der Zuflüsse: Ganges, Donan, Rio Apure. Die Ströme salziger Binnenseen bauen vorzugsweise Deltas, da das süße Flußwasser specisisch leichter- als das salzige Seewasser ist und bei seiner Mündung gleichsam die See überschwemmt oder bergauf über das Seewasser fließt und bei der verminderten Geschwindig- keit die Schlammtheile fallen läßt: Kaspi- und Aralsee. Auch iu Mittelmeeren, welche zwischen den offenen Golfen und den einge- schlossenen Seebecken die Mitte halten, sind deltaartige Anschwem- mungen fast die Regel: Rhone, Po, Donau, Nil. Die trompetenförmigen Erweiterungen oder Mündnngsbnsen der Flüsse an ihrer Mündung mögen eine Folge der Berührung des leichteu Süßwassers mit dem schweren Seewasser sein. Heber die schwere Schicht des Salzwassers muß der Süßwasserstrom ab- fließen, der dadurch seichter wird und an Breite zu gewinnen sucht, was er an Tiefe verliert. Von einigem Einfluß ist dabei Ebbe und Fluth; denn die eindringende Flnth ist eigentlich eine sechs- stündige Stauung des Flusses, weshalb der Fluß sich so erweitern muß, daß er das sechsstündige Stauwasser zwischen seinen Ufern aufnehmen kann. Solche Stromerweiterungen heißen Fluthbecken oder Aestuarien, doch darf man damit wirkliche Meerbusen, die Flüsse aufnehmen, uicht so uennen, wenn auch Ebbe und Fluth sich darin geltend machen. Der Rio de la Plata ist ein großes trichterförmiges Becken, das Ebbe und Fluth hat, aber doch kein Aestuarium, sondern ein geräumiger Küsteneinschnitt, ein orographischer Golf, welcher den Lauf des Uruguay und Parana abkürzt und nicht durch Auswaschung des Flusses entstanden ist. An der patagonischen Küste wiederholen sich ganz ähnliche Golse in der Blanca-, Marias- und Iorgebai, in welche nur kümmerliche Gewässer sich ergießen. Elne Folge der Deltabildung ist auch das zwillingsartige

9. Der allgemeine Geschichtsunterricht - S. 147

1873 - Berlin : Gaertner
- 147 - Koburg vermählt, regierte seitdem in dem verwüsteten und durchaus nicht beruhigten Lande, bald den Forderungen der Konstitutionellen (Septembristen) sich fügend, bald durch Intriguen die unbequeme Herrschaft abwerfend (Donna Maria starb 1853, ihr Sohn Pedro V., zuerst unter Vormundschaft seines Vaters Ferdinand, dann seit 1855 selbständig; seit 1861 sein Bruder Ludwig I.). c) Italien. Die spanische Konstitution hatte eine fast ansteckende Kraft. Denn kaum war sie in Spanien durchgesetzt, als auch in Italien, wo sich seit der französischen Revolution mehr als in irgend einem andern Lande der Revolutionsgeist zu erkennen gab, nach derselben verlangt wurde. Dies geschah zuerst in Neapel nach einem durch die Carbonari erregten Aufstande. Ferdinand Iv. (seit dem Frieden Ferdinand I. genannt, 1815 — 25) willigte ein (1820). Sogleich verlangten die Bewohner von Palermo dieselbe Verfassung. Österreich, Russland und Preußen sahen sich genötigt, ihrer Verbindung gemäß, einzuschreiten. Sie luden Ferdinand zu'einem Kongress nach Troppau und später nach Laibach ein und erklärten sich aufs entschiedenste gegen die Reformen. Als das nichts half, rückten die Österreicher unter Frimont in das neapolitanische Gebiet ein, trieben das Heer der Neapolitaner in wilder Flucht auseinander, richteten die frühere Verfassung wieder ein und unterwarfen auch Benevent und Ponte-Corvo, die dem Papste den Gehorsam aufgekündigt hatten, dem Kirchenstaate. Seit 1830 regierte Ferdinand Ii. (Sohn Franz I., 1825 — 30), dem es gelang, das abgefallene Sicilien (Mieroslawski) wieder zu unterwerfen und die liberalen Bewegungen zu unterdrücken. Armut, Verwilderung und träger Stumpfsinn herrschten in diesem Lande. — Sardinien blieb von dem Einfluss der spanischen Konstitution nicht verschont. Eine Empörung der Soldaten zu Alessandria und Turin machte den Anfang (1821), worauf Viktor Emanuel zugunsten seines Bruders Felix die Krone niederlegte. Schon war die spanische Verfassung anerkannt, als die Österreicher unter Bub na einrückten und nach einem 7stündigen Kampfe bei Novara die Empörer zerstreuten. Felix stellte mit Hilfe der zurückbleibenden Österreicher die Ruhe wieder her. Unter seinem Nachfolger Karl Albert (1831) wurden neue Versuche zum Umsturz der Verfassung gemacht, die aber eben so wenig wie der Einfall Romarino's mit italienischen Freiheitsschwärmern Erfolg hatten. d) Die amerikanischen Kolonieen. Der Druck, welchen die Statthalter sowohl Josefs als Ferdinand's Vii. auf die spanischen Kolonieen ausübten, gab (1806—1826) die Veranlassung zu einem Kampfe, der für Spanien mit dem Verluste aller Besitzungen auf dem Festlande endigte. Es bildeten sich die unabhängigen Freistaaten Kolumbia, la Plata oder argentinische Republik, Chili, Uruguay, Peru (durch San Martin und Sucre 1824), Bolivia, Mexiko und Guatemala, welche anfangs zumtheil von dem talentvollen Kreolen Bolivar geleitet wurden, dann sich frei machten, ohne im Innern zu einer festen Ordnung zu kommen. Paraguay ward von seinem patriarchalischen Herrschendem Advokaten Dr. Francia, vortrefflich verwaltet. — Mexiko, durch den Obersten Jturbide (als Kaiser Augustin I.) zu einem Kaisertum erhoben (1822), wandelte sich durch den General Santa Ana in einen Freistaat um und ließ den geächteten und von neuem aus Europa zurückgekehrten und nach der Krone strebenden Kaiser erschießen (1822). Es bildete dann eine wenig gesicherte Union von 20 Staaten. — In ähnlicher Weise erklärte sich Guatemala (1823) für 10*
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