Frankreich als Kaiftrthum
499
17,000 Mann Spanier nach den dänischen Inseln aufzuorechen
befehligt, und der Königin von Hetrurien angezer'gt worden war,
sich mit ihrem Sohne zu einer andern Bestimmung nach Spanien
zu begeben, den 30. Dec. 1807. Die Dauer des Königreichs
Hetrurien betrug sechs Jahre.
War der Anschlag auf Portugal nicht gelungen, so krönte
ein desto vollständigerer Erfolg einen tief angelegten Plan auf
Spanien. Zwietracht herrschte hier zwischen dem Könige Karl Iv.
und seinem Sohne Ferdinand, Prinzen von Asturien, welcher den
Anmaßungen des vielgehaßten Friedensfürsten widerstrebend die
Abdankung feines Vaters bewirkte und die Regierung als König
Ferdinand Vii. antcat, den 19. Marz 1608. Napoleon ver-
weigerte dessen Anerkennung, lud die Königsfamilie zu einer münd-
lichen Unterhandlung nach Bayonne ein, in deren Folge Karl Iv.
die niedergelegte Krone wieder aufnahm, um ihr aufs neue zu
Gunsten Josephs, des Bruders Napoleons, zu entsagen, den
5. Mai 1808. Dem Könige Karl so wie seinem Sohne wurde
ein Jahrgehalt zugesichert, letzterer aber, nebst seinem Bruder Don
Carlos und seinem Oheime Don Antonio nach Valen^ay, einem
schönen, dem Fürsten Talleyrand gehörigen Landsitze, zur Ver-
wahrung gebracht. Den erledigten Thron von Neapel ertheilte
Napoleon seinem Schwager Murat, welcher dagegen das inne ge-
habte Großheczogthum Berg an den Kaiser überließ. isog
Irrig meinte Napoleon über die politisch fast verschollenen
Spanier schalten zu können nach Gefallen. Ihr verletztes Natio-
nalgefühl erwachte in vollster Starke; der neue, ihnen aufgedrun-
gene Regent fand, trotz seiner Bemühungen, keinen Anklang in
den Gemürhecn. Volksbewegungen, zuerst in den fernen Provinzen,
dann in der Hauptstadt zwangen ihn nach einem Monate schon
nach Vittoria zu flüchten, und ein französisches Corps von 14,000 v
Mann unter dem General Dupont mußte sich bei Var-len erge- 1
den den 24. Juli. Eine persönliche Zusammenkunft Napoleons
mit dem Kaiser Alexander zu Erfurt schien eine feste Freund-
schaft unter ihnen zu besiegeln und die Herrschaft über Europa
zwischen dem Norden und Süden zu theilen. Darauf eilte Na- Sepk.
poleon selbst nach Spanien; mit geübtem Kennerblicke erkannte
und benutzte er die Blößen der ihm entgegen tretenden Haufen,
zerstreuete sie, erschien am 2. Dec. vor Madrid, zog zwei Tage
darauf in selbiges ein, brach den 20. Dec. von da zur Verfolgung
der englischen Armee auf, die sich nach Corunna zurückzog, kehrte
aber bald um, verließ Spanien, die Führung des Kriegs dem
Marschall Soult übertragend, denn er gewahrte, wessen der feurig-
kühne Spanier mit stolzer Todesverachtung fähig sey, und Oest- isos
reichs Rüstungen riesen ihn auf einen Kampfplatz, den er schon
dreimal so ruhmvoll betreten hatte.
Spaniens muthige Erhebung dünkte Oestrcich der rechte
32 *
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Iv Karl Ferdinand Ferdinand Napoleon Karl_Iv Karl Napoleons Karl Carlos Antonio Napoleon Napoleon Napoleons Alexander Alexander Marschall_Soult
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Spanien Portugal Spanien Asturien Bayonne Josephs Napoleons Neapel Europa Spanien Madrid Corunna Spanien
Frankreich «Ls K^lserthum.
L03
trennte sich auf dem Rückmärsche von dem Marjchall Macdonald
mit seinem Corps von 14,000 Mann, nachdem er mit dem nach-
rückenden ruffischen General Diebitsch einen Vertrag abgeschloffen,
den 30. Dec. Jetzt konnte Preußen das eiserne Joch, unter
welchem es seit sieben Jahren geschmachtet, von sich werfen.
Friedrich Wilhelm Hi. begab sich von Berlin nach Bres-
lau; am 15. Marz hatte ec daselbst eine Unterredung mit dem
Kaiser Alexander, nachdem am 27 — 28. Febr. zu Kalisch und
Breslau die Urkunde eines Bündnisses unterzeichnet worden war;
am 7. Marz erschien des Königs Aufruf an das Volk zu Ergrei-
fung dec Waffen und am 17. Marz seine Kriegserklärung an
Frankreich. Männer und Jünglinge bereiteten sich zum nahen
ernsten Streite, alle trugen zur Ausrüstung der Freiwilligen bei.
Aber auch Napoleon hatte durch sein Machtwort ein neues Heer
hervorgerufen, so daß er nach drei Monaten bereits wieder gerüstet
im Felde erscheinen konnte. Sein altes Glück stand ihm zur
Seite in der Schlacht bei Lützen gegen die vereinigten Russen
und Preußen. Den König von Sachsen, dec sich mit seiner Fa-
milie in Prag befand, vermochte er durch die gestellte Wahl au-
genblicklicher Rückkehr und Vereinigung, oder schonungsloser Ver-
wüstung seines Landes zum Nachgeben. Auch bei Bautzen war
Napoleon siegreich den 20 — 21. Mai, worauf Oestreich ver-
mittelnd einschritt. Ein mehr als zweimonatlicher Waffenstillstand,
vom 4. Juni — 17. Aug., erfolgte und Prag ward zum Ver-
sammlungsorte eines Congresses bestimmt. Ec löste sich erfolglos
auf, aber Oestreich verbündete sich nun mit Rußland und Preu-
ßen. Der Fürst von Sch Warzen berg ward zum Generalissi-
mus ernannt; er stand mit dec Hauptmacht in Böhmen und die
drei Monarchen blieben bei dem Heere, Blücher befehligte in
Schlesien, der Kronprinz von Schweden in Brandenburg.
Napoleons Plan war, Berlin, Breslau und Prag zu bedrohen und
die einzelnen Corps einzeln zu werfen; der der Verbündeten jedes
Gefecht im Einzelnen zu vermeiden und den Feind nur in Masse
anzufallen. Dem Marschall Oudinot war die Wegnahme
Berlins übertragen worden; allein in der Schlacht bei Groß-
beeren den 23. Aug. von dem Kronprinzen von Schweden,
dem General Bülow und Tauenzien zurückgeschlagen, mußte
er sein Vorhaben aufgeben. In Schlesien drang Napoleon
selbst vor; aus die Nachricht aber, daß die Hauptmacht der Ver-
bündeten aus Böhmen gegen Dresden anrücke, wendete ec um,
Macdonald gegen Blücher zurück lassend. Dieser bemerkte des
Kaisers Entfernung, griff an und trug den Sieg an der Katz-
bach davon, den 26. Aug. In der Schlacht bei Dresden den
26 — 27. Aug. siegte Napoleon durch Umgehung des linken
Flügels der Verbündeten, und zwang sie zum Rückzuge nach Böh-
men. Der General Moreau, den man aus America hrrbeige-
den rz.
3a».
1813
den 1.
Miu
181.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Extrahierte Personennamen: Marjchall_Macdonald Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Alexander Alexander Napoleon Napoleon Oestreich Oestreich Napoleons Bülow Napoleon Macdonald Napoleon Moreau
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Berlin Bres- Breslau Frankreich Sachsen Prag Bautzen Prag Schlesien Schweden Brandenburg Napoleons Berlin Breslau Prag Berlins Schweden Dresden Dresden Böh- America
aü4
Zehnter Zeitraum.
rufen, ward tödtlich verwundet und siarb in dem böhmischen
Städtchen Lau n. In wilder Hast verfolgte Van dam me oen
adziehenden Feind bis jenseits der böhmischen Gebirge, hoffend sich
den Marschallstab in Prag zu holen. Er bedrängte die russischen
Garden unter dem General Ostermann; allein der preußische Ge-
neral Klei st kam ihm mit seinem Corps in den Rücken und
Vandamme wurde bei Eulm, unweit Teplktz, gefangen den 30.
Aug. Einen nochmaligen Versuch zur Eroberung Berlins durch
den Marschall Ney vereitelte deffen Niederlage bei Dennewitz
in der Nahe von Iüterbogk, den 6. Sept., wo die Generale Bü-
low, Tauenzien und der Kronprinz von Schweden gegen ihn
fochten. Nachdem vier Wochen unter vergeblichen Hin - und Her-
marschen verstrichen waren, indem Napoleon eine Hauptschlacht
suchte, die Verbündeten sie vermieden, überschritt Blücher beiwar-
t e n b u rg unweit Ieffen die Elbe, warf durch den General Pork die
Franzosen unter Bertrand aus ihrer festen Stellung, vereinigte
sich bei Düben mit der Nordarmee, und versetzte nun den Kriegs-
schauplatz vom rechten auf das linke Ufer dieses Flusses, denn auch
die Hauptarmee rückte durch die Paffe des Erzgebirges über Ma-
rienberg aus Böhmen nach Sachsen vor. Jetzt endlich verließ
Napoleon Dresden den 7. Oct., wandte sich nach Düben den l O.,
um Blücher oder den Kronprinzen von Schweden zu schlagen, und
kehrte, da er ihren Abzug über die Saale vernommen, den 14.
nach Leipzig zurück, wo sich jene Völkerschlacht vorbereitete. In
einem weiten Kreise um Leipzig gelagert erwartete Napoleon mit
1 80,000 Mann den Angriff der Verbündeten, welche 300,000
Streiter zahlten. Der Vortheil war den 16. Oct. an mehrern
Punkten auf feiner Seite, darum mußte der Plan, ihm den
Rückzug abzuschneiden, aufgegeben werden. Die Waffen ruheten
fast ganz am folgenden Tage, aber der 18. Oct. brachte die groß-
ße Entscheidung. Napoleon hatte den Kreis seiner Stellung ver-
engert und bot alles auf, was Erfahrung, Ucbung, Tapferkeit und
Genie nur immer vermochten; vergebens! seine Armee, am Aben-
de des blutigen Tages in ein schmales Dreieck zusammen gedrängt,
hatte einen nochmaligen Kampf nicht mehr bestanden. Des
Nachts schon begann der volle Rückzug durch Leipzig, welches die
Verbündeten in den Mittagsstunden den 19. Oct. erstürmten.
Der König von Sachsen, für kriegsgefangen erklärt, ward, nebst
seiner Familie, nach Berlin gebracht, sodann in dem Schlöffe
Friedrichsfelde bewacht, sein Land aber verwaltete anfangs eine
russische, dann eine preußische Behörde bis zum Abschlüsse eines
Dauptcongreffes. Der Rheinbund löste sich auf, das Königreich
Westphalm, das Großherzogthum Frankfurt, verschwand, und die
vertriebenen Regenten, der Churfürst von Hessen-Cassel, der Her-
zog von Braunschweig-Wolfenbüttel, der Herzog von Oldenburg
ergriffen wieder Besitz von ihren Landen.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Ostermann Napoleon Bertrand Napoleon Napoleon Napoleon
Zehnter Z erträum.
n u
— 14
--- 10
fsüö
linken Ufer der Aube aufbrechen, denn er gedachte die Verbünde-
ten auf ihrem linken Flügel zu umgehen, das Corps des Marschall
Augereau, der bei Lyon Vortheile über die Oestreicher unter Bub-
na davon getragen hatte, an sich zu ziehen, ihnen in den Rücken
zu fallen, die Besatzungen der rückwärts liegenden Festungen zu
berufen und mit diesen nebst den aufgebotenen Bauern Verwir-
rung und Verderben über sie zu bringen. In der gewissen Hoff-
nung des Gelingens hatte er den Congreß zu Cyatillon aufgelost.
Ein aufgefangener Brief Napoleons gab den Verbündeten von
diefem Plane Kunde. Nach kurzer Berathung kamen sie überein,
das unvertbeidigte Paris durch raschen Angriff wegzunehmen, den
Listigen aber durch List zu tauschen, indem man die ruffischen Ge-
nerale Winzingerode und Czernitschef mit Kavallerie und
reitenderartillerie ihm folgen laffe, damit er meine, die Verbünde-
ten, für ihren Rückzug besorgt, bewegten sich dem Rheine zu.
Alles gelang nach Wunsch; erst am vierten Tage gewahrte Na-
poleon seinen Jrrthum, mittlerweile aber waren die Verbündeten
vorwärts geeilt, warfen bei la Fere Champenoise die Mar-
schalle Mortier und Marmont, den 25. Marz, welche dem Kai-
ser folgen wollten, erstürmten den 30. den stark befestigten Mont-
martre, und sahen am 3t. Marz Paris durch Capitulation in
ihren Händen. Zu spat erhielt Napoleon den 29. Marz durch
einen Eilboten die Schreckenskunde; er befahl seinen Truppen
Umkehr in Eilmärschen, warf sich in eine Postchaise, flog voran
und vernahm fünf Stunden von Paris dessen unwiderrufliche
Uebergabe an die Feinde. Er begab sich nach Fontainebleau;
rasch drängten sich die Ereignisse. Am 2. April sprach der Se-
nat Napoleons Absetzung aus; am 5. kündigten ihm die Mar
schalle den Gehorsam auf; am 6. wurde die Wiedereinsetzung des
Hauses Bourbon in der Person Ludwigs Xviii. erklärt; am
11. April Unterzeichnete Napoleon seine Entsagung und am 20.
reiste er nach der Insel Elba ab, die ihm als künftiger Aufent-
haltsort angewiesen worden war. Der erstepariser Friede,
den 30. Mai 1814, bewilligte Frankreich, welches fortan wieder
ein Königreich hieß, die Grenzen von 1192.
§. 85.
Frankreich als Königreich.
Ludwig Xviii. bestieg nach 20jähriger Entfernung von
Frankreich den Thron seines Bruders Ludwigs Xvi. Zwar be-
willigte er zu St. Ouen den 2. Mai eine Constitution (1a
ciiarte), worin eine erbliche Pairskammer, eine durch Wahl ge-
bildete Deputirtenkannner, Preß - und Religionsfreiheit, Verant-
wortlichkeit der Minister, zugesichert wurden; aber die Liebe und
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
Extrahierte Personennamen: Marschall
Augereau Napoleons Mortier Napoleon Napoleons Ludwigs Napoleon Ludwig_Xviii Ludwig Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Lyon Paris Rheine Eilmärschen Paris Fontainebleau Napoleons Ludwigs_Xviii Elba Frankreich Frankreich Frankreich
m
Zehnter Zeitraum.
ersten Jahre der Republik, zu zählen ansing. Das neue Jahr
begann den 22. Sept., die drei Herbstmonate hießen: Vendé-
miaire, Brumaire, Frimaire; die Wintermonate: Mvose,
Ventôse, Pluviôse ; die Frühlingsmonate: Germinal, Floréal,
Prairial; die Sommermonate: Messidor, Thermidor, Fruc-
tidor. Drei Wochen, Dec aden, jede zu zehn Tagen, machten
einen Monat; die Wochentage hießen: Primidi, Duodi, Tridi,
Quartidi, Quintidi,Sextidi, Septidi, Octidi, Nonidi, üecadi,
welches ein Ruhetag war. Die fünf übrig bleibenden Tage (jours
complémentaires'» wurden dem Ende des Jahres beigesügt.
Dieser Calender wurde den 1. Januar 1806 wieder aufgehoben.
Das System des Schreckens stieg bis zur äußersten Höhe;
selbst Robespierre's Mordgefellen waren nicht mehr sicher vor sei-
nem mißtrauischen Grimm und dieses beschleunigte seinen Fall.
Tal lien, von ihm mit mehrern andern auf die Todesliste gesetzt,
lenkte den Streich auf dessen Haupt; Robespierre, sein Bru-
der, St. Just, Henriot, Couthon und 17 seiner Genossen wan-
d", 28. derten der Guillotine zu; eine gemäßigte Partei gewann die Ober-
3"u Hand und der Terrorismus war jetzt, nach fast zweijähriger
11 4 Dauer, vorüber.
Die Verbündeten eröffneten den dritten Feldzug, in welchem
die östreichische Hauptarmee unter dem Prinzen von Koburg durch
die Niederlande, in der linken Flanke von den Preußen unter
Möllendorf gedeckt, gegen Paris Vordringen sollte, wahrend ein
englisches Corps in der Vendée landen würde. Zwei gewonnene
Schlachten bei Chateau-Ca mbresis den 17. Apr. und bei
Landreey den 26. Apr. schienen günstige Vorzeichen, die aber
durch eb'en so viele Siege der Franzosen unter Pichegrü bei
Tournay, den 22. Mai, und bei Fleurus unter Jourdan
den 26. Juni wieder entkräftet wurden; Pichegrü trieb den Her-
zog von Pork bis hinter die Schelde, Jourdan und Kleber ver-
folgten die Oeüreicher unter Koburg bis an die Maas, dann über
den Rhein, und Belgien kam in ihre Gewalt. Koburg legte das
Commando nieder, welches Clairfait erhielt. Mit gleichem Glücke
fochten die Republikaner an den Pyrenäen und gegen die Pie-
monteser. Nur zur See waren sie minder glücklich, denn auf
der Höhe von Quessant nahm der englische Admiral Howe
dm i. sechs Linienschiffe und fügte der französischen Flotte unter dem
3»„i Contreadmiral V illaret-Joyeuse schwere Verluste zu. Die
Unternehmungen der Preußen beschrankten sich auf wenig ent-
scheidende Gefechte; Möllendorf warf den Divisionsgeneral
dm 23. Ambert aus feiner festen Stellung bei Kaiferslautern, mußte
Mai aber selbiges wieder verlassen, als die Franzosen ihren Angriff
!"V2: verstärkt erneuerten. Auch die Preußen räumten seit dem 23.
Ort. das linke Rheinufer. Mangel an Eintracht unter den
deutschen Befehlshabern verhinderte auch dießmal einen glücklichen
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt]]
Frankreich als Kaiserthum. 497
führe mit ihrem Landesherm nicht Krieg; am 27. Oct. zog er in
Berlin ein; die versprengten preußischen Armeecorps wurden einzeln zer-
streut oder aufgerieben. Bernadotte schlug die Reserve unter dem
Prinzen von Würtemberg bei Halle den 17. Oct., der Fürst von
Hohenlohe ergab sich bei Prenzlow den 28. Oct., nur Blücher
schlug sich mit Tapferkeit bei Lübeck den 6. Nov. und capitulirte
den 7. bei Ratkau. Der Churfürst von Sachsen schloß einen
Separatfriedenzu Posen den 11. Dec., trat dem Rheinbunde
bei und erhielt den Titel eines Königs. Von der Saale bis zur
Weichsel gebot jetzt Napoleon an der Spitze seiner Heere; fast
alle Festungen an der Oder und in Schlesien waren in seiner
Hand, nur Kofel, Silberberg, Glaz in Schlesien, Col-
berg in Pommern und Grau den; in Westpreußen behaupteten
sich; Colberg durch den kräftigen Sinn eines alten Bürgers,
Joachim Nett elbeck, Graudenz durch die Tapferkeit des Com-
mandanten General C o u r b i e r e. Ein an die Polen erlassener
Aufruf, von Dombrowski und Wybicki unterzeichnet, bewirkte ei-
nen Aufstand derselben, und eine polnische Armee durch frei-
willige Beitrage gebildet, schloß sich den Kriegern Napoleons an.
Chur Hessen wurde entwaffnet den 1. Nov., von französischen
Truppen besetzt, der Churfürst Wilhelm aber entfernte sich. Die
Franzosen überschritten die Weichsel, stießen nun auf die Russen,
drängten sie in mehrern Gefechten zurück, bis nach der mörderi-
schen Schlacht bei Pult usk an der Narew, den 26. Dec., wo
die Russen das Schlachtfeld behaupteten, eine kurze Waffenruhe
eintcat. Die Versuche des russischen Generals Benningsen
nach der Unterweichsel vorzudringen, um sich mit Danzig und
Graudenz in Verbindung zu setzen, führten, nach einer Reihe von
Gefechten die Hauptschlacht bei Eylau, unweit Königsberg, herbei
den 8. Febr. 1807 , an welcher die Preußen unter dem General
Lestocq Theil nahmen. Trotz einer zwölfstündigen Blutarbeit
schrieben sich dennoch beide Parteien den Sieg zu; Benningsen
ging darauf rückwärts nach Königsberg, die Franzosen nahmen
ihre vorige Stellung hinter der Passarge ein; fast vier Monate
lagen beide Armeen unbeweglich einander gegenüber, während das
unglückliche Land unter übermenschlichen Anstrengungen erseufzte.
In dieser Zeit mußte Danzig, der tapfern Vectheidigung des
Generals Kalkreuth ungeachtet, capituliren den 24. Mai. Eine
letzte Schlacht bei Friedland den 14. Juni, wo Napoleon
entschieden siegte, führte dieses Krieges Ende herbei. Nach einer
persönlichen Zusammenkunft der beiden Kaiser auf dem Niemen,
den 25. Juni, wurden Unterhandlungen eingeleitet, welchen
der Friede zu Tilsit folgte den 7. Juli zwischen Frank-
reich und Rußland, den 9. Julr zwischen Frankreich und
Preußen. Gegen Abtretung der von den Russen besetzten sieben
Inseln, Cataro's und Ragusa's an Frankreich erhielt Alexander
32
1807
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See]]
Extrahierte Personennamen: Bernadotte Hohenlohe Napoleon Silberberg Joachim_Nett Dombrowski Napoleons Wilhelm Napoleon Alexander Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Berlin Sachsen Posen Rheinbunde Schlesien Schlesien Pommern Napoleons Chur_Hessen Narew Danzig Königsberg Königsberg Danzig Friedland Frank- Frankreich Frankreich
Neunter Zeitraum.
a;2
me, Gebirge, zwischen unzähligen, von den Feinden besetzten Fe-
stungen, hindurch, vor Turin, welches von den Franzosen hart
belagert ward, bei welchen der Herzog von Orleans, des Königs
Nesse, unter Beihülfe des Marschaus Marsin, den Oberbefehl
führte, denn Vendome war nach den Niederlanden berufen worden,
um die Fehler Viuerois wieder gut zu machen. Trotz ihrer vor-
theilhaften Stellung griff Eugen die Franzosen bei nur gedachter
dm7. Stadt an; der Fürst von Dessau (der alte Dessauer) führte die
Sept. P^ußen auf dem linken Flügel; Würtemberger und Pfälzer bilde-
ten das Eentrum und Gothaer den rechten Flügel. Erst beim drit-
ten Anlauf gelang es die Vrrschanzungen zu erstürmen; der Graf
Daun machte zugleich einen Ausfall von der Festung, und ein
vollständiger Sieg krönte das Unternehmen; der Marschau Marsln ward
gefangen und starb an seinen Wunden und der Herzog von Or-
leans floh mit den Trümmern seiner Armee nach Frankreich.
Eine Gen eral c a p i tu la ti on, oder das Versprechen, daß Ita-
lien von den französischen Truppen geräumt und in diesem Kriege
von selbigen nicht wieder betreten werden solle, war der folgen-
reiche Gewinn dieser Schlacht. In Spanien rief man
dm2. Karl Lll. zu Madrid zum Könige aus und blos fein unschlüssi-
2"" ges Zögern war Ursache, daß diese Vortheile nachmals wiederum
verloren gingen. Auch Neapel kam im folgenden Jahre durch
L7m tzen Grafen Daun in die Gewalt der Kaiserlichen; nur der Zug
Eugen's nach dem Dauphine und der Anschlag auf das wohl-
rm Zw- befestigte Toulon schlug, wie alle frühem, fehl, obschon eine eng-
2"" lisch-holländische Flotte selbiges von der Seeseite zugleich beschoß.
Der Befehlshaber der Reichsarmee, Ludwig von Baden, starb,
und der wenig fähige Markgraf Christian Ernst von Bai-
reuth ersetzte ihn, daher durfte es der Marschall Villars wagen
bei Straßburg über den Rhein zu setzen;, durch Schwaben und
Franken wiederholte er die alten Räubereien und zog nur über
den Rhein zurück, als ihn der Mangel dazu nöthigte. Der Mark-
graf legte das Commando kurz darauf nieder, welches der Chur-
fürst von Hannover, Georg Ludwig, übernahm, ohne mit der
übel geordneten Reichsarmee etwas ausrichten zu können. Eu-
gen begab sich, nach Italiens Eroberung, in die Niederlande
und handelte mit Marlborough in Gemeinschaft. Dorthin richtete
Ludwig Xiv. jetzt seinen Hauptangriff, setzte aber dem 80,000
Mann starken Heere seinen Enkel, den 25jährigen Herzog von
Burgund, vor, unter dcmbcirathe seines dritten Enkels, des Her-
zogs von Berri und des erfahrenen Vendome. Uneinigkeit ent-
sprang aus dieser Vielherrschaft, welche, einem Eugen und Marl-
>"> ii. lwrough gegenüber, verderblich werden mußte. Bei Oudenarde
2"'' brachten diese der französischen Armee eine entscheidende Niederlage
1708 bei, denn die Festung Ryssel, Vaubans höchstes Meisterstück, und
Gent sielen in Folge derselben.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington]]
Extrahierte Personennamen: Eugen Karl_Lll Karl Ludwig_von_Baden Ludwig Christian_Ernst_von_Bai- Ernst Georg_Ludwig Ludwig Marlborough Ludwig_Xiv Ludwig Eugen
üoo
Zehnter Zeitraum.
Zeitpunkt, Napoleons Zwingherrschaft in Deutschland zu vernichten;
England wirkte möglichst mit. Ein Aufruf des Kaisers Franz zur
Bewaffnung an das Volk, die Errichtung einer Landwehr, die
Ausrüstung zahlreicher Heeresmaffen deuteten auf einen Kampf für
Seyn oder Nichtseyn. Vier Armeecorps eröffneten die Feindselig-
6 keilen auf eben so vielen Punkten zu gleicher Zeit. Das Haupt-
ch korps unter dem Erzherzoge Karl rückte in Baiern, ein anderes
unter dem General Eh a st eller in Tyrol, ein drittes unter dem Erz»
Herzoge I o h a n n in Italien, und ein viertes unter dem Erzherzoge Ferdi-
nand in Polen ein. Doch schon der Anfang dieses neuen Krieges
entsprach den gehegten Erwartungen nicht. Napoleon zog einen
Theil seiner Truppen aus Spanien, ließ sie auf Wagen weiter
bringen, eilte voraus nach Baiern, stellte sich an die Spitze der
Baiern und Würtemberger und behauptete in einer Reihe von
Gefechten seinen alten Feldherrnruhm, denn binnen fünf Tagen,
vom 19 — 23. April, überwältigte er den Erzherzog Karl in den
Treffen bei Thann, Abensberg, Landshut, Eckmühl
und in der Schlacht bei Regensburg. Der Erzherzog suchte
Böhmen zu gewinnen, Wien stand dem Sieger offen; am 10.
Mai zog er in selbigem ein. Sonder Weilen setzte Napoleon
über die Donau dem heranrückenden Erzherzoge Karl entgegen,
wurde von diesem in der Schlacht bei Aspern und Esling,
den 21. und 22. Mai, zwar geworfen, allein die bald folgende
Schlacht bei Wagram den 5 — 6. Juli, wo er Sieger blieb,
führte zuerst den Waffenstillestand zu Znaym und kurz darauf den
Wiener Frieden herbei, den 14. Oct. 1809. Nicht glücklicher
kämpfte der Erzherzog Johann in Italien gegen den Vicekönig
Eugen, der seinen Rückzug beunruhigte, welchen Johann nach
den unglücklichen Ereignissen in Deutschland nach Ungarn nahm.
Der Fürst Poniatowski verdrängte die Oestreicher aus Polen; die
Tyroler erhoben sich unter ihren wackern Landsleuten: Andreas
Hofer, Straub und Spe ckb acher, und vertheidigten ihre
Berge mit alter Tapferkeit, gingen aber gleichfalls in dem allge-
meinen Mißgeschick unter. Der preußische Major Schill, der
hessische Oberst D ö rnb er g, der Herzog Friedrich Wilhelm
von Braunschweig traten als Parteigänger auf, hoffend Deutsch-
land würde aufstehen und der Tugendbund, ein Verein patrio-
tischer Männer, genugsam erstarkt seyn, um das schmachvolle Joch
der Fremden zu zerbrechen; allein die rechte Zeit war noch nicht
gekommen; ersterer siel zu Stralsund, den 31. Mai 1809, im
Gefecht gegen eine holländisch-dänische Truppenabtheilung, letztere
rettete sich mit Mühe nach England.
Die Bedingungen des Wienerfriebens waren hart;
Oestreich verlor 2000 Quadratmeilen mit mehr als 3 Millionen
Bevölkerung. Es verzichtete auf Salzburg, Berchtoldsga-
den, das Inn» und H ausru ckvier tel, welche an^Baeiru,
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Napoleons Franz Franz Karl Karl Napoleon Karl Karl Thann Napoleon Karl Karl Johann Johann Eugen Johann Andreas
Hofer Straub Major_Schill Friedrich_Wilhelm
von_Braunschweig Friedrich Wilhelm Oestreich
Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Deutschland England Baiern Tyrol Italien Polen Spanien Baiern Baiern Abensberg Landshut Regensburg Wien Donau Aspern Italien Deutschland Ungarn Polen England Salzburg
Frankreich als Kaiserthum.
505
Eilig setzte Napoleon seinen Rückzug gegen den Rhein fort,
bahnte sich bei Hanau einen Weg durch die bairische Armee un- ,
tec Wrede, den 29 — 30. Oct., und betrat den französischen
Boden den 2. Nov. Noch waren zwölf Festungen in Deutschland
und Polen in den Händen der Franzosen, wovon sich die meisten
ergaben; Dresden den 11. Nov., Stettin den 21. Nov.,
Danzig den 26. Nov.; um dieselbe Zeit Modlin und Za-
mosk, Torgau den 26. Der. Küstrin und Glogau capi-
tulirten im März und April des folgenden Jahres, Witten-
berg ward erstürmt in der Nacht vom 12 — 13. Januar
1814, und Magdeburg, Hamburg und die Citadelle von
Erfurt mußten durch den Pariser Frieden zurückgegeben werden.
Durch das Einrücken des Generals Bülow in den Niederlanden,
des Generals Schwarzenberg in der Schweiz wurde Frankreich
zweier Stützpunkte im Norden und Osten beraubt; mit dem
Anfänge des neuen Jahres überschritten die Verbündeten den
Rhein, in dessen obern und Mittlern Gegenden, und Wellington 1sa4
versetzte den Krieg aus Spanien auf französischen Boden. Unge-
hindert kamen sie bis an die Ufer der Seine und Aube, 25
Meilen von Paris; da endlich erschien Napoleon, übersiel Blücher
in Brienne und stellte sich ihm zur Schlacht entgegen bei dem
Dorfe la Rothiere. Nach einem hartnäckigen Kampfe mußte tv„
er weichen und zog sich zurück nach Troyes. Ohne Einfluß Fn».
auf die Operationen versammelte sich ein Congreß zu Chatil-
lon. Der leichtern Verpflegung wegen trennten sich jetzt die
Heere, Blücher um der Marne, die Hauptarmee um der Seine
entlang gegen Paris zu ziehen. Napoleon schob seine Massen in
den Mittelraum, schlug die Russen bei Champ Aubert den 10.
Febr., die Preußen und Russen bei Montmirail den 11.
Febr., bei Joinvillers den 14., wo sich Blücher nur durch
gebildete Vierecke den Rückweg bahnen mußte; bei Nangis den
17. hatte Napoleon die Oberhand über den russischen General
Witgenstein und den 18. bei Monte re au über die Würtem-
berger. Durch eine rückgängige Bewegung bis hinter Troyes
schlossen sich die getrennten Heere wieder an einander. Dennoch
zog Blücher aufs neue die Marne hinab, nahm Soissons, ver-
einigte sich dort mit dem Corps von Bülow und Winzingerode
und konnte dem nacheilenden Napoleon bei Laon mit Glück die
Spitze bieten den 9. März. Gegen Schwarzenberg, der an die
Aube vorgerückt war, sich wendend, vertrieb der Kaiser die Russen
aus Rheims den 13.März und stellte sich bei Arcis sur Aube
auf. Alles verkündete hier eine Hauptschlacht, den 20. März.
In mehrmaligen Angriffen suchte er, aber immer vergebens, die
Linien der Gegner zu sprengen, wobei er in persönliche Gefahr ge-
rieth. Während die Verbündeten die Erneuerung des Kampfes
erwarteten, ließ Napoleon plötzlich seine Heerhaufen nach dem
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Wrede Napoleon Napoleon Joinvillers Napoleon Bülow Napoleon Schwarzenberg Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Rhein Hanau Deutschland Polen Dresden Stettin Danzig Torgau Glogau Magdeburg Hamburg Erfurt Niederlanden Schwarzenberg Frankreich Rhein Wellington Spanien Paris Brienne Troyes Paris Rückweg Laon Rheims
507
Frankreich als Königreich.
das Vertrauen der Nation gewann er dennoch nicht. Der Nam^
der Bourbons erweckte zu traurige Erinnerungen, die mit veralte-
ten Vorurtheilen und Ansprüchen wiederkehrenden Emigranten/
welche der Hof begünstigte, erregten Unmuth; vor allem aber ge-
dachten die zahlreich aus der Gefangenschaft heimkehrenden Krieger
Napoleons ihres verbannten Gebieters und seiner glänzenden Siege mit
Sehnsucht. Aufmerksam lauschte dieser auf die Stimmen, welche
ihn zur Wiederkehr einluden, und als er noch überdieß von obwal-
tenden Zwistigkeiten unter den auf dem Wiener Congreffe versam-
melten Fürsten hörte, meinte er, der rechte Augenblick sey gekom-
men; er verließ Elba mit 900 Mann, landete am 1. Marz 1815
in Frankreich bei Cannes, fand nirgends Widerstand, freudigen
Empfang bei den Soldaten, und konnte am 20. Tage nach seiner
Landung ruhig von den Tuilerien Besitz nehmen, aus welchen sich
Ludwig Xv1íi. nach Gent geflüchtet hatte. Einstimmig sprachen
die zu Wien versammelten acht Hauptmächte die Acht über Na-
poleon aus und die Rüstungen zum Kriege erneuerten sich sofort.
Nach mehrmaligen, aber vergeblichen, Versuchen zu friedlichen Un-
terhandlungen bereitete sich auch Napoleon zum Streite. Mit
150,000 Mann und 400 Kanonen brach er auf, überwältigte
die Preußen unter Blücher bei Ligny den 16. Juni, wo letzte-
rer selbst in dringende Gefahr gerieth, gedachte sodann die Eng-
länder, Hannoveraner und Braunschweiger unter W elli n g ton
in den Niederlanden zu besiegen und die übrigen Feinde einzeln
aus dem Felde zu schlagen. Die Schlacht bei Waterloo oder
Belle-Alliance den 18. Juni aber brachte des Krieges unwider-
rufliche Entscheidung. Napoleon wurde gänzlich geschlagen, ent-
ging zu Gemappe kaum der Gefangenschaft, floh nach Paris und
entsagte der Krone zum zweiten Male den 22. Juni. Seine poli-
tische Laufbahn war geendet. Zögernd hatte er sich nach Roche-
sort begeben, um nach America überzuschiffen. Die englischen
Kreuzer verhinderten es; in Gefahr, den Bourbons ausgeliefcrt zu
werden, ergab sich Napoleon an den englischen Capitain Maitland,
Befehlshaber des Kriegsschiffs Bellecophon, den 15. Juli. Dieser
führte ihn an die englische Küste auf die Rhede von Torbay den
24. Juli, dann nach Plymouth, von wo er, nochmals auf die
Rhede gebracht, mit einem Gefolge von 19 Personen auf den
Northumberland versetzt und dem Admiral Cockburne zur Ueber-
schlffung nach St. Helena überliefert wurde den 30. Juli. Nach
einer zweimontlichen Fahrt langte Napoleon daselbst den 18.
Oct. an, wo er sein Leben nach einer fast sechsjährigen Gefangen-
schaft beschloß den 5. Mai 1621 *).
*) Mémoires pour servir à l’histoire de France sous Napoléon, écrits
à St. Hélene sous la dictée de l’empereur par les généraux qui
ont partagé sa captivité, Londres et Paris 1822 — 24. Bucht,otz
G-ch. Rap. Bon.ip. Bert. 1s27. 3 Ssfcc. S. Genoerf. Lexic. «rt: Rapvlcon u.
i- 3t'it. aus ¡ku Schrift«» von ihm und iibrr ihn.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre]]
Extrahierte Personennamen: Napoleons Ludwig_Xv1íi Ludwig Napoleon Napoleon Napoleon Capitain_Maitland Bellecophon Helena Napoleon Lexic
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Napoleons Elba Frankreich Cannes Gent Niederlanden Paris Rhede Plymouth Rhede Northumberland Paris