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und die sämmtlichen Fürsten unter der Leitung des Groß«
fürsten von Kiew stehen sollten, so ward dteß Verhalt-
niß doch eine Quelle unaufhörlicher Bürgerkriege, welche
über 200 Jahre lang Rußland verwüsteten, und alle
Fortschritte in der Cultur verhinderten.
Ii. Pole n.
Die slavischen Stämme zwischen der Weichsel und
Oder wurden zuerst gegen Ende des 9ten Jahrh. unter
dem Namen Bolen bekannt, und von Herzogen regiert,
die, ihrem Stammherrn Piast zu Ehren, alle de»
Titel Piasten führten. Einer derselben Miezislav
legte durch Annahme des Christenthums (96b) zur Ver-
breitung desselben und zugleich zur Lehnsherrschaft der
deutschen Kaiser den Grund, welche mit manchen Unter-
brechungen an 200 Jahre dauerte, und während welcher
das Land bald von einem, bald von mehreren Herrschern
regiert wurde, die abwechselnd den Königs- oder Herzo-
gentitel sich beilegten. — Schlesien machte in dieser Per.
fortwährend einen Theil Polens aus.
Iii. Deutsche S l a v e n.
1. Böhme n.
Die Slaven, welche in das von den Bojern ver«
lassen? Bojenheim (Böhmen) einwanderten, und von dem
neuen Wohnsitze den Namen Böhmen einpfingen, die
sich selbst aber Czechen nennen, werden zuerst durch
ihre Kriege mit den Deutschen bekannt, welche ste seit
Karls des Großen Zeiten der Lehnsherrschaft des deut.
schen Reiches unterwarfen. Sie standen unter Herzo-
gen , welche schon in d. Per. zuweilen von Deutschlands
Kaisern die Königswürde empfingen. Das Cbristenthum
verdrängte auch hier im 10ten Jahrh. die heidnische
Religion.
2. M ähre n.
Die Mähren, wahrscheinlich in ihrem Ursprünge
mit den Czechen ein und dasselbe Volk, und von ihrem
Wohnsitze an der Morawa benannt, standen unter eige-
gen Fürsten, welche die fränkische Oberherrschaft aner-
kannten. Der König Swiatopluk machte stch unter
J
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Ii. Der Wohnort
73
Dörfer entstanden, und die letzte Spur von den bösen Wenden ist verschwunden.
Lange ist auch die Burg zerfallen, aber draußen, am Werder, wo die grünbe-
wachsenen Wälle noch zu finden sind und auch die klare Stelle im Wasser, wo das
ttönigskind das Fischlein ergriff, dort hört man noch manchmal ein leises ttlir-
ren, wie von dem Goldkettlein, ftber hübsch still muß man lauschen, und Früh-
ling muß es sein." (Kus der „Festzeitung zur 600 jährigen Jubelfeier der Stadt
Vramburg. 1297-1897".)
g) Jetzt wollen wir den Plan unserer Ztadt an der Wandtafel zeichnen.
Statt 1,5 km Länge in Wirklichkeit haben wir 1,5 in auf der Tafel, wir
14. Gasofen, 15. Gasometer, 16. Stadtplan von Dramburg.
müssen also im Maßstab 1:1 000 zeichnen. In eurem Heft habt ihr für
dieselbe Strecke nur 15 cm zur Verfügung Maßstab 1:10 0 0 0). Vir gehen
von der Großen Marktstraße aus, an der unsere Schule liegt. Welche Rich-
tung hat die Straße? (Gstwestrichtung.) Zeige die Richtung an der Schul-
tafel! Schätze die Länge der Straße! (700 m.) Zeichne sie ein! Die
Straße führt uns zum Marktplätze. Schätze seine Länge und Breite, gib
seine Lage an und zeichne ihn an die Schultafel! Von hier gehen Luisen-
straße, Kleine Marktstraße und Große Mühlenstraße aus. Gib die Rich-
tung dieser Straßen an, schätze ihre Länge und zeichne die Straßen ein.
Mache es ebenso mit Rlosterstraße, Lurgstraße und Großer Wollweber-
straße. Das sind die Hauptstraßen der Stadt. Löscht die Skizze ab und
zeichnet sie aus dem Gedächtnis ins Heft! (Hbb. 8.)
Marquardt, Heimatkunde u. Krbeitsschule 5
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
32
B. praktischer Teil
staunst über ihre große Zahl. Manchmal scheint auch ein Sternchen vom
Himmel auf die Erde zu fallen. Das nennen die Leute eine Stern-
schnuppe.
Es fällt auch wirklich etwas Erde und (Eisen herunter- aber es ist
so wenig, daß es meist schon in der Luft beim herabfallen verbrennt. Noch
sonderbarer sind die Schweifsterne (Kometen), die manchmal erscheinen.
Dann haben abergläubische Leute Kngst- sie meinen, es wird Urieg geben,
oder die U)elt wird untergehen- aber jeder verständige Mensch weiß, daß
Gott die Lahnen der Sterne lenkt und auch die Schicksale der Menschen.,
Ausgaben: Die Windrose soll gezeichnet, mit Stäbchen ausgelegt und als
Tltobell für den späteren Unterricht angefertigt werden. Kus Knetinasse ist eine
Kirche zu formen und der Himmelsrichtung entsprechend auszustellen; Länge und
Richtung des Turmschattens zu den verschiedenen Tageszeiten sind mit Stäbchen
auszulegen. Kus Knetmasse und einem Stäbchen ist ein Kompaß herzustellen, der
die Nordsüdrichtung andeutet. Die Mondphasen und der Sternhimmel mit Großem
Bären, Siebengestirn und Milchstraße sollen gezeichnet und in Knetmasse dargestellt
oder in Sand modelliert werden. Sonne, Komet und Linse sind zu zeichnen und
zu formen. Tin Fernrohr wäre wünschenswert. (flbb. 1.)
2. Vas Schulzimmer und seine Einrichtungen.
a) Lage und Ausdehnung des Schulzimmers. Wir gehen auf dem
Fußboden. Den hat der Tischler aus Dielen (Brettern) gemacht. U)o
sind die Dielen her? (Schneidemühle, Zersägen von Baumstämmen- preis-
berechnungen: Im Diele — 1,50 Irtf.) Schreite Länge und Breite des
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
174
B. praktischer Teil
sagen? Ich sehe viel mehr: der Horizont hat sich erweitert. Kls wir
auf dem Turm unserer Marienkirche standen, hatten wir ein noch größeres
Gesichtsfeld. Was siehst du daraus? Je höher wir steigen, desto
größer wird die Horizontfläche.
Zeige Scheitel-, Fußpunkt, Horizontlinie! Gib an, was du alles am
äußersten Horizont siehst! Wald, Dorf, See, Gebirge, Turmspitze.) Wir
sagten früher, der Horizont wäre kreisförmig. Was sägst du nun?
Es ist ungenau- denn Wälder, Berge, Dörfer engen ihn ein. Venn aber
dieser Hügel ein Schiff und alles Land ringsum lauter Wasser wäre, wie
wäre es dann mit der Horizontlinie? (Kreisrund.) Warum ist er auch in
ebenen Wüsten und flachen, baumlosen Steppen kreisrund?
Benennt die Berge, Wälder, Leen, Abbauten, Güter, Dörfer, die inner-
halb der Horizontfläche liegen! Schätze die Entfernung von hier
zu jenem Baum ! Schreite sie ab ! von hier bis zum Bahnhof ist 1 km Z u f U
linie. Schätze nun die Entfernung zwischen unserer Stadt und dem nächsten
Dorf! (Korrektur an den Kilometersteinen der Chaussee.) Wie weit mag
es wohl von unserem Standpunkt bis zum Horizont sein? Die Schätzung
der Entfernungen ist erst auf ebenen, dann auf bergigen Flächen, erst in Li-
nien, die von rechts nach links, dann in solchen, die von uns aus nach vorn
oder hinten gehen, zu üben.
b) Die Himmelsgegenden. Zeige die Haupt- und die Nebenhimmels-
gegenden! Sage, in welchen Himmelsrichtungen die hier sichtbaren Berge,
lvälder, Seen, Güter, Dörfer liegen! Nach welcher Himmelsrichtung führen
unsere Chausseen, unsere Eisenbahnstrecken?
wo steht jetzt die Sonne? Ivo geht sie auf, unter? Ivo liegen aber
Osten und Westen? Es war also auch nicht genau, wenn wir sagten, die
Sonne geht im Osten auf und im Westen unter. Das stimmte nur für den
ersten Frühlingstag (2l.inärz) und den Knfang des herbstes (2z. September).
Wir müssen also neben Ost- und Westpunkt Kufgangs- und Unter-
gangspunkt am Horizont unterscheiden. Ost- und Westpunkt liegen fest,
5luf- und Untergangspunkt wandern auf der Horizontlinie. Wo liegen
sie jetzt? (Fast Nordost bzw. Nordwest.) Sie sind also nach Norden ge-
wandert. Im Winter wandern sie nach Süden zu.
Wenn die vorgenannten Punkte nicht übereinstimmen, dann werden
wir uns auch nach einem anderen Mittel umsehen müssen, um die him-
melsgegenden genauer zu bestimmen. Wir stecken einen Stock senk-
recht in die Erde und schlagen an der von der Sonne abgekehrten Seite
Halbkreise um denselben. Nun müssen wir allerdings Sonnenschein haben
und geduldig warten, bis das Schattenende den Kreis zweimal berührt.
Wenn wir diese Punkte verbinden und durch die Mitte dieser Linie eine
andere Linie zum Stab ziehen, so haben wir die genaue Nordsüdrichtung
und damit alle anderen Himmelsgegenden.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Iii. Die nähere Umgebung
219
Wenn du selbst eine Riste zum versenden aufgeben willst, dann mußt
du erst einen Frachtbrief ausfüllen. (Wie geschieht das?) Huf dem
Schilöchcn der Riste müssen Merkzeichen und Nummern (z. L. R. M. 7) so-
wie die letzte Lahnstation groß und deutlich verzeichnet sein. Oer 5pe-
diteur holt die Riste und den Frachtbrief, fährt mit dem Rollwagen
an die Rampe des Lagerraumes und übergibt beides der Güter ab-
fertigung. Dort wird der Frachtbrief nachgeprüft und gestempelt, die
Riste gewogen und der Frachtsatz berechnet. Frachtgut hat einen billi-
geren Tarif als Eilgut (Eilgutzüge).
Muß jemand in eine andere Stadt verziehen, so mietet er einen
Möbelwagen, packt die Sachen hinein und läßt den Möbelwagen vom
Spediteur auf eine Lore bringen. Einzelmöbel werden als Stückgut ver-
laden. Ivas wird noch alles in Güterwagen und von Güterzügen beför-
dert? (Vieh, Schweine, Gänse- Rohlen, Briketts, Steine, Ralk, Zement-
Getreide, holz u. a.)
c) Der Personenverkehr. Leschreibe das Lahnhofsgebäude! Wir treten
durch die große Flügeltür in den Vorraum der Fahrkartenausgabe.
Km Schalter erhalten wir die Fahrkarte. Farbe? Was steht darauf?
Das Fahrgeld muß möglichst abgezählt bereit gehalten werden. Grund?
ver Fahrpreis beträgt für I km in der 4. Klaffe 2 pfg., in der
3. Rlas se 3 pfg., in der 2. Rlasse 41/2 Pfg- und in der I. Rlasse 7 pfg.,
für Militärfahrkarten 3. Rlasse 1 pfg.- für Schnellzüge ein Zuschlag
von 0,25 M. bis Im. (Preisberechnungen!) In der 4. Wagenklasse
gibt es nur für die Hälfte der Reisenden Sitzplätze - aber man kann größere
Lasten Handgepäck und Rörbe mit in den Wagen nehmen. Die 3. Wagen-
klasse hat lauter Sitzplätze und oben ein Netz für Handgepäck. In der 2. und
1. Rlasse gibt es gepolsterte Länke mit mehr oder weniger hübschem
Plüschbezug.
hat der Reisende ein größeres Handgepäck, so muß er es bei der
Gepäckabfertigung, die fast immer neben der Fahrkartenausgabe
liegt, aufgeben. Er zeigt seine Fahrkarte vor, läßt das Handgepäck (Roffer,
Rorb) wiegen und empfängt den Gepäckschein, den er auf der End-
station vorzeigen muß, wenn er sein Gepäck wieder haben will. Die höhe
der Gepäckfracht hängt von der Entfernung und von dem Gewicht ab
und beträgt auf 300 km für 1 bis 25 kg 50 pfg., bei 50 km nur 20 pfg.
Hurt geht der Reisende entweder in einen Wartesaal (Wartesaal
3. und 4., I. und 2. Rlasse, Restauration) oder auf den Lahnsteig
(Lahnsperre!) und erwartet die Knkunft des Zuges. Die Stations-
uhr zeigt ihm die Zeit an, und darüber steht in großen Lettern der Name
der Station, — Währenddessen haben drinnen im Oienstzimmer der Sta-
tionsvorsteher oder sein Assistent viel zu tun: sie achten auf die
Bedienung der S t e l l w e r k e, mit denen die W e i ch e n gestellt (Erklären!)
und die Signale zur Ein-, bzw. Ausfahrt in den Bahnhof gegeben werden
15*
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
89
Punkt des Aequators beschreibt täglich 5400, Dresden, das unter
dem 51.° liegt, nur 3287 Meilen (die Drehungsgeschwindig-
leiten der Punkte verschiedener Breiten verhalten sich wie die Cosi-
nnsse der Breiten). Die Luft nnn, welche über den Parallelkreisen
liegt, die eine langsamere Bewegung haben, nimmt an der Drehung
Theil, und kommt sie in Breiten mit größerer Rotationsgeschwindig-
keit, so wird sie gegen diese zurückbleiben und ihnen entgegen
zu wehen scheinen, da sie in Folge des Beharrungsvermögens
die anfängliche Geschwindigkeit erst beizubehalten strebt. Der
Polarstrom wird also von seiner Richtung nach Süden durch
jenes Zurückbleiben abgelenkt und darum nicht als Nordwind,
sondern als Nordostwind erscheinen, und zwar um so mehr, je
näher er dem Aequator konimt. Mit der gleichen Regelmäßig-
keit weht dieser Nordostwind innerhalb der heißen Zone nördlich
vom Aequator und zwar im atlantischen Oceane zwischen 5° und
29° oder 30° N., im großen Ocean bis zum 25.° N. Auf der
südlichen Halbkugel entspricht demselben ein Südwestwind, der,
wie der Nordostwind auf der nördlichen Halbkugel, mehr und mehr
zu einem Ostwind wird, je mehr er sich dem Aequator nähert.
Man nennt diese unveränderlichen Winde Passatwinde, vielleicht
deshalb, weil die Seefahrer dieselben benutzten, nm den Ocean
zu passiren (Columbus).
In der Zone der Passatwinde findet sich in den höhern Re-
gionen der Luft, wie man auf einem hohen Berge, etwa dem Pic
de Teneriffa, beobachten kann, ein dem Passatwind entgegengesetzter
Wind, ein oberer Passatwind, der aus der nördlichen Halbkugel
südwestliche und auf der südlichen Halbkugel nordwestliche Richtung
hat. Er findet seine Erklärung darin, daß, während beständig in der
untern Region von den Polen her Luft gegen den Aequator strömt,
die hier aufsteigende in der höhern Region gegen die Pole abfließt.
Zwischen den Passatwinden der beiden Hemisphären ist die Zone
der Calmen oder Windstillen, in welcher die Luft entweder
ganz ruhig ist oder mäßige Westwinde abwechselnd mit kurzan-
dauernden aber sehr heftigen Wirbelströmen, Tornados genannt,
herrschen. Sie liegt wegen der größern Landanhäufung und der
dadurch bedingten größern Wärmeverbreitung auf der nördlichen
Halbkugel immer nördlich vom Aequator, 2°—4° N., wechselt aber
ihre Lage und Breite nach den Jahreszeiten. Im atlantischen
Ocean beträgt die Breite derselben etwa 5 ° 52', im Winter
3° 20', im Frühling 4° 2\ im Sommer 8° 5', und im Herbst
6 ° 40'. Durch die Vertheilung des Landes wird der Passatwind
in eigentümlicher Weise modificirt. Wenn Asien (vom October
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
101
mit seiner kurzen und Frankreich mit seiner langen Vegetations-
Periode annähernd gleiche Phytoifothermen besitzen, so sind ganze
Formationen der Vegetation identisch. Ebenso läßt sich die Aehn-
lichkeit der alpinen Vegetation in den Alpen und in Lappland
insofern klimatisch erklären, als die mittlere Wärme der wenigen
Monate, auf welche hier der Saftumtrieb der Pflanzen beschränkt
ist, in beiden Gebieten übereinstimmt.
Je weiter nach den Polen hin, desto ärmer an Arten und
desto gleichartiger wird die Flora, desto zwerghafter werden die
Pflanzen, desto seltener und unscheinbarer die Blumen; je weiter
nach dem Aequator, desto größer die Zahl der Arten, desto
mannigfaltiger und großartiger die Formen und Farben. Im
Allgemeinen herrscht das Gesetz, daß mit abnehmender Tempera-
tur die Zahl der Arten abnimmt, dabei aber die Kryptogamen
und Monokotyledonen gegen die Dikotyledonen Im Verhält-
niß wachsen. Am Aequator sind unter 100 Pflanzen nur 4, in
Mitteleuropa ca. 50, in Lappland 54 Kryptogamen.
Unger hat vorgeschlagen, die gesammte Oberfläche der Erde
in verschiedene Pflanzenzonen zu theileu, die von den beiden
Polen zum Aequator hin symmetrisch auf einander folgen. In
diesen Zonen wird gleichsam das Klima sichtbar, und da sich
dasselbe im Sinne der geographischen Breite und der Erhebung
(Elevation) über den Meeresspiegel ändert, so entsprechen den
Pflanzenzonen unter dem Aequator ebenso viele Pflanzenregionen.
Auf diese Weise erhalten wir äußerst anregende Naturgemälde.
Umstehend findet sich eine vergleichende Darstellung derselben.
In Bezug ans die wichtigsten Culturpflanzen unterscheidet
man wohl auch: die Zone der Sommer-Cerealien bis zum 45.°
oder 50.° der Breite, die Zoue der Weincultur zwischen 50°
und 35°, die Zone der Baumwolle zwischen 35° und 20° und
endlich die Zone der Banane bis zum Aequatov. Als wichtigste
Brotpflanze muß der Reis bezeichnet werden, er nährt die meisten
Menschen; uach ihm folgen Weizen und Mais. In Europa bildet
etwa der arktische Kreis die Grenze der Brotpslanzen nach Norden.
Gerste und Hafer sind Hauptnahrung in Schottland und Nor-
wegen, Roggen gedeiht besonders in Dänemark und deu Ostsee-
länvern, Weizen in Frankreich, England, Süddeutschland und
Ungarn, Mais vom 50.° und Reis vom 45.° der Breite an.
Afrika hat im Capland Weizen, unter deni Aequator Mais und
Reis, auch Dnrrha oder Mohrenhirse, in Egypten Mais und
Weizen, in Nubien Gerste und Darrha und in den Oasen Datteln;
Asten im Norden bis 55° oder 60° N. Gerste, Hafer und
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Dnrrha
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Lappland Mitteleuropa Lappland Europa Schottland Dänemark Frankreich England Ungarn Afrika Nubien Darrha
159
Mondbahn eine andere Lage als die Ekliptik haben. Die Ebene
der elfteren bildet mit der der letzteren einen Winkel von 5° 9'
und schneidet dieselbe nur in zwei Punkten. Die beiden Dnrch-
schnittspunkte heißen die Knoten der Mondbahn, der aufsteigeude
$ heißt Drachenkopf und der niedersteigende N Drachen-
schwänz. Die Zeit zwischen zwei aufeinander folgenden Ständen-
des Mondes im Drachenkopfe nennt man Drachenmonat oder
Knotenumlauf. Derselbe dauert nur 27 Tage, 5 Stunden,
5 Minuten und 36 Secnnden, weil, wie die Aequinoctialpunkte,
auch die Knoten rückläufig sind und sich also gegen die Ordnung
der Zeichen von Osten nach Westen drehen, täglich c. 3' 11",
jährlich c. 19°. Nach etwa 19 Iahren sind die Knoten um die
Knotenlinie herumgekommen, deshalb fallen nach diesem Zeit-
räume dieselben Mondphasen auf dieselben Tage im Jahre. Dieser
Zeitraum wurde von Meton (400 v. Ch.) zuerst berechnet und
heißt Mondzirkel; er wird von dem Jahre an gezählt, da der
Neumond, wie 1862, auf den 1. Januar fällt.
Geht nun der Voll- oder Neumond durch einen Knoten oder
befindet er sich in unmittelbarer Nähe, so entsteht eine Finsterniß,
und zwar kann nur bei Neumond eine Sonnensinsterniß und bei
Vollmond eine Mondsinsterniß stattfinden. Sobald aber der Neu-
mond oder der Vollmond ganz unter oder ganz über der Ekliptik
hinweg geht, kann keine Finsterniß eintreten. Die Sonnenfinster-
nisse werden in Partiale oder theilweise a, in totale oder
völlige b und in ringförmige c unterschieden.
Fig. 24.
a b c
Die totalen Finsternisse sind entweder central oder nickt central.
Steht nach Fig. 25 bei einer Sonnensinsterniß die Erde im
Aphelium, der Mond im Perigäum, so erscheint uns der scheinbare
Durchmesser des Mondes c d größer als der scheinbare Durchmesser
der ^onne a b, folglich deckt die Mondscheibe vollständig die Sonnen-
scheibe. Die Verfinsterung ist eine totale (totus ganz) und zugleich
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
160
Fig 25.
M\
eine centrale, wenn der Rand der deckenden Mondscheibe im
Augenblicke der Centralität über den Sonnenrand hinaus geht.
Steht dagegen der Mond im Apogäum, die Erde im Perihelium,
so ist der scheinbare Durchmesser des Mondes kleiner
als der der Sonne; fallen nun die Centra beider
Scheiben zusammen, so sieht man um die dunkle
Mondscheibe den leuchtenden Sonnenrand als
leuchtenden Ring. Fällt endlich der Neumond
neben den Knoten, so geht die Mondscheibe seit-
wärts über die Sonnenscheibe, und es entsteht eine
partiale Sonnensinsterniß (pars, der Theil).
Während die Sonnenfinsternisse eine bloße Ver-
deckung sind und eigentlich Erdfinsternisse heißen
sollten, sind die Mondfinsternisse eine wirkliche
Beschattung. Man unterscheidet ebenfalls Partiale
und totale Mondfinsternisse; sie sind nicht wie
die Sonnenfinsternisse auf einem Theil der Erdober-
fläche, sondern überall, sobald der Mond für einen
Ort über dem Horizonte steht, sichtbar, und zwar
entweder partial oder total. Ringförmige Mond-
finsterniffe sind unmöglich, da der Erdschatten stets
einen größern Durchmesser hat als der Mond.
Aus diesem Grunde kann auch eine totale Mond-
sinsterniß entstehen, wenn der Mond auch nicht
durch den Mittelpunkt des Erdschattens geht, wie
Fig. 26 veranschaulicht. Ist m m' der Weg, den der Vollmond
durch den Kernschatten der Erde macht, so ist, da zur Zeit des
Vollmondes die Centra Sem in eine Linie fallen und Lp senk-
recht auf der Mondscheibe steht, E b parallel Mm; Mm aber der
gesuchte Radius des Schattendurchschnittes. Es ist aber E b:
F b P M
Mm = Ep:Pm; Mm ——^—. Eb — dem Erdradius
— 860 Meilen, Pm— 391000 — 51000 Meilen oder — der
Länge des Erdschattens weniger Entfernung des Mondes von der Erde,
Ep — 191000 M.il-„; folglich H « = 86° • (^00^000)
— c. 630 Meilen — dem Radius des Erdschattens in einer Ent-
fernuug von 51000 Meilen. Da nun der Mondradius etwa
234 Meilen beträgt, so ist der Halbmesser des Erdradius an jenem
Punkte, da ihn der Mond passirt, etwa 3 mal größer, und es kann
auch dann eine totale Mvndfinsterniß eintreten, wenn die Centra
Mes nicht in eine Linie fallen. Eine partiale Mvndfinsterniß
ke
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
163
bis sie sich am 29. Septbr. am weitesten nach links oder Osten
entfernt, d. h. ihre größte Elongation erreicht hatte. Am 8.
December stand Venus in gerader Richtung zwischen Erde und
Sonne 12, Xii oder in der unteren Conjunction mit der Sonne.
Alle 584 Tage tritt die Venus in die untere Conjunction mit
der Sonne. Wäre der scheinbare Durchmesser der Venus ebenso
groß als der der Sonne, so würde sie in dieser Stellung die
Sonne verdecken können, wie der Mond bei einer totalen Sonnen-
sinsterniß. Der scheinbare Durchmesser der Venus beträgt aber
nur 17,13", der der Sonne 32' 30", deshalb kann sie sich nur
als eine kleine schwarze Scheibe auf der Sonnenscheibe projiciren,
d. h. zur Zeit der unteren Conjunction kann ein Durchgang
der Veuus stattfinden. Aber nicht bei jeder unteren Conjunction
kommt ein Venusdnrchgang vor, weil die Bahnen der Venus und
Erde unter einem Winkel von 3° 23' 28,i" gegen einander ge-
neigt sind, also nicht in einer Ebene liegen. Die Vennsdurch-
gänge sind in eine große Periode von 243 Iahren eingeschlossen,
4 kleinere Perioden von 8, 121va, 8 und 105va Iahren ent-
haltend, und finden immer entweder im Juni (absteigender Knoten)
oder im December (aufsteigender Knoten) statt.
Figur 28 soll nun veranschaulichen, wie man aus den Be-
obachtuugen der Venusdurchgänge die Sonnenparallaxe finden
kann. Ist 8 die Sonne, V die Venus und E die Erde zur Zeit
des Durchgangs, so sieht man die Venus auf der Sonne von
a aus in c, von b aus in d.
Fig. 28.
Für den Beobachter in a macht Venus den Bogen r 0 und
für den in b den Bogen n m. Die Größen dieser Linien sind aus
der Zeitdauer zu berechnen, welche Venus braucht, um die betreffen-
den Bogen zu beschreiben. Aus denselben läßt sich dann der senk-
rechte Abstand d c ableiten. Nimmt man a b gleich dem Durch-
messer der Erde, so verhalten sich, da A d V c od A a V b,
I. a b : c d = a v : v c,
av ist der Abstand der Venus von der Erde, ac der Abstand
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TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]