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1. Für Mittelklassen - S. 22

1887 - Berlin : Gaertner
Im Tieflande des Missisippi wohnen fast nur einge- wanderte Europäer, namentlich Engländer, Deutsche und Franzosen. Sie gehören den Vereinigten Staaten von Nordamerika an. Dieses große Land erstreckt sich vom atlan- tischen bis zum stillen Meere. An der Küste des atlantischen liegt New-Jork, die größte Stadt des Landes. In den ausgedehnten Steppen und Weideländern der Vereinigten Staaten wird viel Viehzucht getrieben und man zieht dort alle unsere Haustierarten. Außerdem sieht man große Mais- selder, Baumwollen- und Zuckerpflanzungen, ausgedehnte Waldungen, die im warmen Süden durch Tulpenbäume, Magnolien und andere Bäume mit glänzenden Blättern und prachtvollen Blüten ausgezeichnet sind. Die Be- wohner treiben auch viel Gewerbe und Handel und ihre Schiffe segeln auf allen Meeren. Die großen Antillen sind mit Hochland bedeckt und es wachsen dort Kaffee, Zuckerrohr und Mahagoniholz in großer Menge. Auf dem Hochlande von Brasilien und im Tieflande des Amazonenstroms wohnen ebenfalls meistens Ansiedler aus Europa. Die Hauptstadt von Brasilien, Rio de Janeiro, liegt am atlantischen Meere. Die Brasilianer treiben viel Ackerbau und Handel, denn es wächst dort Reis, Baumwolle und Zuckerrohr in Menge, und die großen Wälder sind reich an nützlichen Holzarten und liesern namentlich das rote Brasilienholz. Unter den Tieren sind Riesenschlangen und Affen sowie alle Arten Vögel, von den großen Geiern bis zu den kleinen Kolibris, zahlreich vorhanden. 1. Vergleichet die beiden nordamerikanischen Ströme mit den beiden südamerikanischen! 2. Was wißt ihr von den Urbewohnern Amerikas zu erzählen? 3. In welchen Zonen liegen die einzelnen Länder Amerikas? 4. Welche Handelsgegenstände erhalten wir aus Amerika? §. 36. Miederholende Fragen. 1. Worin sind die 5 Erdteile einander ähnlich oder gleich: a) in Bezug auf die Form, b) auf die Bodenbeschassenheit. c) auf Menschen, Tiere und Pflanzen, d) auf die Witterung? 2. Worin unterscheiden sie sich von einander? 3. Nennt Völker, welche vorzüglich a) von der Jagd und Fischerei, b) von der Viehzucht, c) von Ackerbau und Viehzucht, cl) von Ackerbau, Viehzucht, Gewerbe und Handel leben! 4. Welche von ihnen sind wohl am gebildetsten und welche am ungebildetsten?

2. Für Mittelklassen - S. 44

1887 - Berlin : Gaertner
— 44 — Wäldern von Nadelhölzern, Eichen und Kastanien bedeckt, zwischen denen schöne Viehweiden liegen. Im Süden sieht man überall die spanischen und italienischen Pflanzen; am Marmormeere entlang bis in die Gegend von Konstantinopel wachsen Cypressen und Lorbeerbäume; ebenso auf der Halbinsel Morea, wo unter dem tiefblauen Himmel der Wein um die Orangenbäume rankt und alle Obstsorten in reicher Fülle reifen. — Auf der türkischen Halbinsel liegen folgende Staaten: 1. Die Türkei, mit der schön gelegenen Hauptst. Konstantinopel a. d. Meerenge; der Landesfürst ein Sultan oder Kaiser. 2. Das Königreich Rumänien mit der Hauptst. Bukarest. 3. Das König- reich Serbien mit Belgrad. 4. Das Königreich Griechen- land, im S., mit den Städten Athen und Korinth. — Die Hauptbeschäftigung der Bewohner dieser Staaten ist gleich der der Italiener. 6. Die schwedische Halbinsel wird in der Westhälfte der ganzen Länge nach von einer wellenförmigen Hochebene ausgefüllt. Diese fällt nach W. sehr steil zum atlantischen Meere ab und bildet dort eine stark gegliederte Felsküste; nach So. sinkt die Hochebene stufenartig zum tiefen Küsten- lande der Ostsee hinab. Deshalb fließen die meisten der größern Flüsse oder Elfe nach So. ins Meer, und viele der- selben bilden Landseen, die zahlreich und reihenartig auf den Stufen von N. nach S. liegen. So fließt der Klarafluß durch den größten, den Wenern-See, und als Gota-Elf in das Kattegat. Die Halbinsel ist reich an Metallen, als Silber, Kupfer und vorzüglich Eisen. Außer den großen Nadel- wäldern ist der Pflanzenwuchs nicht bedeutend. Auf den hohen Schneefeldern nach dem Nordkap hin sieht man dieselbe Öde wie im nördlichsten Rußland, und die wenigen Bewohner leben auf dieselbe Weise. Im S. wächst zwar schon Laubholz und Getreide, aber nur spärlich, und die Bäume schlagen später aus und verlieren ihr Laub früher als bei uns. — Der östliche Teil der Halbinsel ist das Königreich Schweden, dessen Hauptstadt Stockholm am Mälarsee liegt. Der westliche Teil ist das Königreich Norwegen, das mit Schweden ver- einigt ist und dessen Hauptstadt Christiania an einem Busen des Skagerraks liegt. Die Schweden und Norweger haben eine der deutschen verwandte Sprache. Sie können wenig Ackerbau treiben, aber ihr Handel mit Metallen und Holz ist bedeutend.. 1. Vergleichet die Küste Norwegens und Schottlands mit der holländischen und dänischen! 2. Was könnt ihr von dem früheren Handel Venedigs, Genuas, Spaniens und Portugals sagen?

3. Für Mittelklassen - S. 17

1887 - Berlin : Gaertner
— 17 — §. 19. Fortsetzung. Die Halbinseln. Die drei südlichen Halbinseln sind größtenteils auch mit Hochland erfüllt. Die arabische und die westliche indische Halb- insel (Vorderindien) enthalten Hochebenen, und die östliche indische H. (Hinterindien) wird von Ketten gebirgen durch- zogen, die vom Hochlande der Wüste Gobi herkommen. — Auch die Sundainseln sind sämtlich mit Hochland bedeckt. Auf der arabischen Hochebene liegen große Wüsten, im übrigen und besonders am Meere ist das Land zum Teil sehr fruchtbar. Eine der wichtigsten Städte in Arabien ist Mekka in der Nähe des roten Meeres. Die Bewohner des Landes, die Araber, sind großenteils Nomaden, und unter ihren Haustieren sind vorzüglich die K a m e l e und die schönen Pferde zu merken. An der Südwestecke entlang wächst der Kaffeebaum. — Auf der Nordseite Arabiens liegt das Land Palästina mit der berühmten Stadt Jerusalem. Die Hochebene Vorderindiens wird von dem Himalaya- gebirge durch ein kleineres Tiefland getrennt. In diesem fließt der Strom Ganges entlang, der vom Himalaya herabkommt und in den bengalischen Meerbusen mündet. In Vorderindien wohnen die Inder oder Hindu. Die wichtigste Stadt heißt Calcutta und liegt an der Mündung des Ganges. Die Hindu sind größtenteils Ackerbauer, denn Indien ist ein schönes, äußerst fruchtbares Land. Da findet man alle Pflanzen- arten wieder, die in China, Persien und Arabien wachsen, außerdem aber eine Menge von Gewürzpflanzen und sonstigen nützlichen Erzeugnissen. In den ungeheuren Wäldern von Palmen, Bambus- und andern schönen Gewächsen schwärmen Löwen, Tiger, Elefanten und Affen umher. Giftige Schlangen schleichen durch das hohe Gras dahin. Prachtvolle Pfauen giebt's in ganzen Scharen, und Tausende von Papageien und andern schön gefiederten Vögeln schaukeln sich auf den Zweigen. 1. Welchem europäischen Volke gehört Vorder-Jndien und welchem Palästina? 2. Was wißt ihr von Mekka und was von Jerusalem zu erzählen? 3. In welchen Zonen liegen die einzelnen Länder Asiens? 4. Vergleichet Asien mit Europa a) nach Größe, Form und Lage, b) nach der Bodenbeschaffenheit, c) nach Menschen, Tieren, Pflanzen I Modus, geogr. Leitfaden i. Abt., 8. Aufl. 2

4. Für Mittelklassen - S. 43

1887 - Berlin : Gaertner
— 43 — größte Tiefland aber liegt in Norditalien, nämlich die Ebene des Po. — Die Inseln Sardinien und Corsiea sind von Kettengebirgen durchzogen. — Das Tiefland von Norditalien ist mit großen Maisfeldern bedeckt und dazwischen rankt der Weinstock an den hohen Ulmen und Maulbeerbäumen empor, besonders nach der Gegend von Venedig hin. Auf den Apenninen wachsen, wie in Spanien, viel Kastanien, und namentlich an der Westküste entlang finden sich ganze Wälder von Ölbäumen. Überhaupt sieht man hier fast alle spanischen Pflanzenarten wieder. In der Fruchtbarkeit stehen die Ebenen von Rom und Neapel obenan, und Sicilien ist reich an Orangen- gärten und Baumwollenfeldern. Schnee sieht man im südlichen Italien mit Ausnahme der höchsten Berge nur selten. Der afrikanische Wind Sirocco macht die Hitze oft fast unerträglich, und der sonst so schöne, dunkelblaue Himmel ist dann trübe, ohne Regen zu bringen. — Italien hat wie Deutschland nur eine Sprache. Die Bewohner treiben vorzüglich Landwirtschaft, Seidenbau und Handel und zeigen bedeutende Anlage und Neigung zur Kunst. — Die Hauptstadt des Königreichs Italien ist Rom am Tiber; sie ist auch Residenz des Papstes und reich an Kunstschätzen aus alter und neuerer Zeit. Außer den genannten Städten gehören noch Turin am Po, Mailand, Florenz am Arno und Palermo auf Sicilien zu den be- deutendsten. 5. Die türkische Halbinsel ist im N. sehr breit und wird nach S. hin immer schmaler und gegliederter. Südlich ist eine kleinere Halbinsel, Morea, durch die Landenge von Ko- rinth mit ihr verbunden. Fast über das Ganze verbreitet sich ein Gebirgsland, das von Kettengebirgen und kleinen Hoch- ebenen gebildet wird. Unter den Ketten giebt es vorzüglich drei Gruppen: 1) Das Gebirge von Dalmatien, im Nw. der Halbinsel, zieht von den julischen Alpen nach So. 2) Das Balkangebirge bildet die Osthülfte des Hauptzuges, der quer durch die Mitte der Halbinsel bis zum schwarzen Meere streicht. 3) Der Pindus geht in der Richtung der Ketten von Dalmatien weiter, und südöstlich bis in die Gegend der Landenge von Korinth, in deren Nähe auf einer kleineren Halb- insel die Stadt Athen liegt. Auf der Ostseite des Pindus am Meere erhebt sich der Berg Olymp. Morea ist Bergland und endigt südlich im Kap Matapan. Im nordöstlichen Teile der Halbinsel, an der unteren Donau entlang geht ein großes Tiefland bis ans schwarze Meer. — Die Inseln um die türkische Halbinsel herum, unter denen Candia die größte ist, sind sämtlich gebirgig. — Die türkischen Gebirge sind mit

5. Für Mittelklassen - S. 31

1887 - Berlin : Gaertner
— 31 — wichtigsten Pflanzen wachsen als Bäume und Sträucher in den Wäldern, als Getreide, Futter- und Gemüse- pflanzen auf den Feldern und als Gräser auf den Wiesen. In der heißen Zone leben vorzugsweise schwarze und braune Menschen; erstere vorzüglich in Afrika, letztere in Ostindien, Australien und Amerika. Es giebt hier gebildete, Hirten- und wilde Völker. — Die Tiere dieser Zone zeichnen sich durch große Menge und Farbenschönheit aus; es leben dort sowohl die größten als auch die wildesten und giftigsten Landtiere. — Auch die Pflanzen finden sich in großer Anzahl, Schönheit und Größe; sie prangen in herrlichem Grün, ihre Blätter sind häufig von schönem Glänze und die Früchte äußerst saftreich. In der nördlichen kalten Zone leben schmutzig-gelbe Menschen von vorwaltend kleinem Körperbau, und ihre Anzahl ist sehr gering. Ihre Beschäftigung besteht in Jagd, Vieh- zucht und Fang der Wassertiere. — Auch Tiere und Pflanzen sind auf dem Lande nur in wenigen Arten vorhanden: Wasser- vögel und Jnsektenschwärme; nur am Südrande Sträucher und vereinzelte Bäume. 1. Nennt a) gebildete, b) Hirten- und c) wilde Völker! 2. Welche Zone ist wohl für die Bildung der Völker besonders geeignet? 3. Nach welchen Richtungen hin nimmt die Zahl der Menschen, Tiere und Pflanzen im allgemeinen ab? §♦ 9. Europa. A. Äußeres. Das schwarze Meer hängt mit dem mittelländischen durch drei Meerengen zusammen: durch die Straße von Kon- stantinopel, das Marmaram'eer und die Straße der Dardanellen, die alle zwischen der türkischen Halbinsel und Kleinasien liegen. Die Insel Sicilien wird von Italien durch die Straße von Messina getrennt. — Das mittelländische Meer bildet zwischen der italienischen und der türkischen Halb- insel einen großen Meerbusen, das adriatische Meer, und die Nordsee bildet nördlich von der Rheinmünduna den Zuider-See. Die Ostsee ist mit der Nordsee durch fünf Meere~^ft verbunden, nämlich durch das Skagerrak, das Kattegat, den Sund, den großen und den kleinen Belt, die alle zwischen der dänischen und der schwedischen Halbinsel liegen

6. Geschichte des Altertums - S. 9

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die semitischen Völker Vorderafiens. 9 Stämme die Herrschaft, die indessen die sumerische Kultur annahmen und weiterbildeten. Mehrere Herrschersitze der ältesten Zeit sind durch Ausgrabungen aufgedeckt worden. Um das Jahr 2000 wurde Babylon zur herrschenden Stadt. Chammurabi (um 1950) war ein glänzender und großer König, nicht nur ein Eroberer, der die Elamiter (in Susiana) zurückschlug und sein Reich bis über Assur ausdehnte, sondern ein sorgsamer Regent, der den Staat organisierte, Kanäle baute und dem Wohle des Landes eine vielseitige Tätigkeit widmete, und zugleich der erste der großen Gesetzgeber der Weltgeschichte; sein Gesetzeswerk ist uns inschriftlich erhalten. Die babylonische Kultur hatte damals bereits eine hohe Blüte erreicht; nicht nur der Ackerbau, sondern Handel und Verkehr waren hochentwickelt. Es gab ein gesetzlich festgestelltes Maß und Gewicht. Silber und Gold waren — in Form von Barren oder Ringen — allgemeines Tauschmittel?) Die babylonische Kultur beeinflußte die Kultur der Nachbargebiete, die babylonische Sprache wurde zur Verkehrssprache in Vorderasien?) Die babylonische Religion kannte zahllose Götter und Dämonen, Religion die man sich in der Erde und der Luft, in Steinen, Bäumen, Tieren hausend, vorstellte. Über die große Menge der übrigen Gottheiten ragten hervor die Götter der Sonne, des Mondes, der Gestirne, der Luft, des Himmels und der Erde. Zugleich verehrte man die Stammesgottheiten, die man sich mit dem Wohl und Gedeihen der Stämme eng verbunden dachte;3) eine besonders große Bedeutung gewann, je mehr Babylon erstarkte, dessen Stadtgott Mardnk. Man stellte sich die Gottheiten teils männlich, teils weiblich vor; für die männlichen wurde die Bezeichnung Ba’al (d. H. Inhaber, Herr), für die weiblichen Ba’alat gebräuchlich. Unter den weiblichen Göttinnen nahm Jstar (Jschtar, bei den Phöni-kern Astarte), eine Göttin des Liebeslebens, eine hohe Stellung ein. Von den Göttern erzählte man sich zahlreiche Sagen und Mythen; man kannte auch die Sage von der Vernichtung aller Lebewesen durch eine große Flut. Zauberwesen, Orakeldeutung, Erforschung des Götterwillens durch Untersuchung der Leber der Opfertiere spielten eine große Rolle. Geheimnisvoll erschien besonders die Siebenzahl; daß wir noch heute 1) Die Edelmetalle empfahlen sich als allgemeines Tauschmittel, Wertmesser und Sparmittel durch ihren Wert, ihre Teilbarkeit, ihre Dauerhaftigkeit, die verhältnismäßige Leichtigkeit der Fortschaffung. 2) Vgl. die Tell-el-Amarna-Briese S 7. Anm. 1. 3) Stammesgötter waren auch Assur, der Gott der Assyrer, und Jahwe, der der Hebräer.

7. Geschichte des Altertums - S. 15

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die indogermanischen Völker Asiens. 15 auf ein weit ausgedehntes Landgebiet, und die Teile des Volkes wiesen starke sprachliche und Stammesverschiedenheiten auf, die sich bei wachsender räumlicher Trennung zu nationalen Verschiedenheiten ausbildeten. Aus den Ursitzen wanderten die Arier, die sich dann in Inder und Jranier schieden, nach dem Tieflande des Indus und Ganges und nach Iran. Andre Stämme, Griechen, Illyrier, Thraker wandten sich nach der Balkanhalbinsel, bort wo die Phryger und Armenier sich über die Meerengen nach Kleinasien und Armenien borschoben. Die I t a l i k e r besiedelten die Apenninhalbinsel. Die K e l -t e n, die lange auch große Teile des jetzigen Süddeutschland inne hatten, besetzten Gallien, die großbritannischen Inseln, einen Teil bort Spanien und Oberitalien. Die Germanen nahmen Niederdeutschland, Dänemark und den größten Teil Skandinabiens ein. Östlich bort ihnen wohnten Letten und Slawen in der weiten osteuropäischen Tiefebene. Überall trafen diese Völker auf Urbewohner, die sie besiegten und mit sich berschmolzen. Die europäischen Jndogermanen sind dazu berufen gewesen, die höchste und reichste Kultur von allen Völkern herborzubringen und sie auf der ganzen Erde zu berbreiten. § 10. Die Inder. Der asiatische Zweig der Jndogermanen, die Arier, teilte sich in zwei Teile. Die Inder brachen durch den Kabulpaß in das Pandschab ein und eroberten, von dort allmählich bordringend, einen großen Teil der Halbinsel. Sie bildeten eine Reihe von Staaten; im Laufe der Zeit bermischten sie sich mehr und mehr mit der dunkelfarbigen Urbebölkerung. Das älteste Denkmal ihrer Literatur, überhaupt das älteste Literaturwerk eines indogermanischen Volkes, ist das Veda, d. h. das Veda. Wissen, eine Sammlung von Büchern bornehmlich religiösen Inhalts. Hymnen, Gebete, Lieder, Zaubersprüche, deren Sprache das Sanskrit ist, und dessen älteste Teile aus der Mitte des zweiten Jahrtausends stammen. Unter den Göttern, die das Veda kennt, nehmen Indra, der gewaltige, heldenhafte Krieger, und der weise und reine Varuna, der Schützer der sittlichen Ordnungen, die erste Stelle ein. Die mythologischen Vorstellungen der älteren Zeit erfuhren eine Vertiefung und Umgestaltung durch das philosophische Denken, das bor allem dem erblichen Priesterstand der Brah nt anen oblag und zu pantheistischen Brahmams-Anschauungen führte. Gott und Welt erscheinen als eine Einheit; die Aufgabe der einzelnen Menschen ist, sich nachdenkend und anschauend bis

8. Geschichte des Altertums - S. 17

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die.indogermanischen Völker Asiens. 17 § 11. Die Jranier. Die arischen Stämme, die sich nach Iran gewandt hatten, wurden dort aus Nomaden zu einem seßhaften Volke, das zwar das Reiten und Bogenschießen über alles schätzte, zugleich aber den Boden bebaute und durch künstliche Bewässerung und durch Anpflanzung von Fruchtbäumen den Steppen und Salzwüsten der regenarmen Hochfläche Raum abzugewinnen versuchte. Als Stifter der iranischen Religion erscheint Z a r a t h u s ch t r a Religion. (Zoroaster), der meist um 800 v. Chr. angesetzt wird. Das heilige Religionsbuch der Jranier ist das A v e st a, das freilich erst zur Zeit der Sassaniden, die im 3. Jahrhundert n. Chr. das neupersische Reich gründeten, zusammengefaßt worden ist, in dem aber wichtige Stücke von weit höherem Alter sind. Die iranische Religion wurde bestimmt durch den Gegensatz von Gottheiten des Lichts und der Finsternis, der Wahrheit und des Truges, der Kultur und der Unkultur; Ahuramazda (Ormuzd) ist der Gott des Himmels, der an der Spitze seiner Geister den Kampf führt gegen Angramanjusch (Ahriman) und seine bösen Geister, die D'evas. In diesem Kampfe muß der einzelne Mensch Partei ergreifen, er muß sich vom Unsauberen und Unreinen fern halten, die Wahrheit sagen, die Kultur des Bodens fördern. Unter den übrigen Göttern ist vor allem der jugendliche Lichtgott M i t h r a zu erwähnen, der vornehmlich als Sonnengott verehrt wurde, und dessen Dienst in der Zeit der römischen Kaiser von den Legionen bis zu den Ufern des Rheins getragen wurde. Das Feuer war als Symbol der Reinheit heilig. Die Priester, Magier genannt, schlossen sich zu einer erblichen Kaste zusammen. § 12. Das Perserreich. Das erste Volk Irans, das eine geschicht- Die Meder, liche Rolle spielte, waren die M e d e r , die im nordwestlichen Teile von Iran wohnten, und deren Hauptstadt Ekbätana war; sie zerstörten unter ihrem König Kyaxares Ninive und gründeten ein Reich. Aber unter der Regierung des medischen Herrschers A st y a g e s schüttelte der ihm bisher untertänige Perserkönig K y r o s (Kurusch) aus dem Geschlecht g^°bis der Achämeniden das Joch der Meder ab und unterwarf sie. Dann 529. wandte er sich gegen das Reich der L y d e r, die unter der von G y g e s um 700 gegründeten Dynastie einen großen Teil von Kleinasien, dabei auch die griechischen Kolonien an der Westküste sich untertänig gemacht hatten. K r ö s o s von Lydien, der vor dem Feldzug das delphische Orakel befragt hatte, wurde, da ihn seine Verbündeten, Amasis von Ägypten, der König von Babylon und die Spartaner, nicht unterstützten, Neubauer, Lehrbuch der Geschichte. Iii. Teil. 21. ?Iufl. 2

9. Geschichte des Altertums - S. 63

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Griechenland im perikleischen Zeitalter. 63 (naidevoig rfjg 'Exlädog),*) die Stadt, wo jeder Bürger wenigstens Lesen und Schreiben lernte, wo die Kunst im Mittelpunkt des Volkslebens stand, wo sich Dichter, Denker, bildende Künstler von ganz Hellas vereinigten. Hierher wandte sich Herodot aus Halikarnaß, der Gesicht. „Vater der Geschichte", der Geschichtschreiber der Kämpfe zwischen den Hellenen und Barbaren, der auf Reisen vieler Menschen Städte und Sitten sah; eine Zeitlang lebte er dann in der athenischen Kolonie Thurii, kehrte aber nach Athen zurück. Ein Athener war T h u k y -d i d e s, der größte Geschichtschreiber des Altertums, der den pelo-ponnesischen Krieg beschrieb; ein Athener Tenophon, dessen Leben später fällt, der Verfasser der Anabasis, der Hellenika und der Erinnerungen an den Sokrates. Nach Athen begab sich der Philosoph Anaxagoras von Klazomenä und trat dort in nahe Beziehungenanaxagoras. zu Perikles, wurde aber kurz vor Beginn des peloponnesischen Krieges wegen Gottlosigkeit angeklagt und mußte die Stadt verlassen. In Achen selbst sind ferner die drei größten Tragiker Griechen-lands geboren: Äschylos, der als gereifter Mann bei Salamis mitfocht, Sophokles, der als Jüngling im Siegesreigen nach der Schlacht mittanzte, Euripides, der am Tage der Schlacht geboren sein soll. Von Äschylos, der den zweiten Schauspieler einführte, während Sophokles den dritten hinzufügte, haben wir noch sieben Stücke: die Perser, die am persischen Hofe nach der Schlacht bei Salamis spielen, die Sieben gegen Theben, den Prometheus, die Schutzflehenden und die Trilogie Orestie; in dieser erzählte er die Geschicke des Atridenhauses von der Ermordung des Agamemnon an bis zu der Freisprechung des Muttermörders Orestes durch den athenischen Areopag und führte dem Volke noch einmal den göttlichen Ursprung des seiner Macht beraubten Areopags vor Augen. Auch von Sophokles haben wir noch sieben^ Stücke: Aias, Philoktetes, Elektra, die Trachinierinnen, König Ödipus, Antigone, und Ödipus auf Kolonos, sein letztes Stück. Von Euripides, dem modernsten der drei Tragiker, sind 19 Stücke erhalten, unter ihnen Medea, Hippolytos, die Phönizierinnen, Iphigenie in Aults C ’ und Iphigenie bei den Tauriern, auch ein Satyrdrama (der Cyklop), wie man es den Tragödien folgen ließ. Auch der größte Komödiendichter der Griechen, A r i st o - Aristophanes. p h a n e s, war ein Athener. Seine Wirksamkeit fällt in die Zeit des 1) Vgl. die Worte in der Leichenrede des Perikles bei Thukydides: „Wir lieben das Schöne, ohne zu verschweigen, und wir streben nach Erkenntnis, ohne zu verweichlichen" (ipii.oxai.ov/xtv yäg per kvttxtiug xal (fixoaocfocfiev ävtv fiakaxcag).

10. Geschichte des Altertums - S. 26

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
26 Griechische Geschichte. Volks- religion. Die olympischen Götter. zu lebendig vorstellbaren Gestalten geformt: so erscheinen sie feit der Zeit Horners, der eine lange Entwicklungsgeschichte vorangegangen fein muß, vermenschlicht, erfüllt von menschlichen Leidenschaften und keineswegs heilig, aber unsterblich, übermächtig, die Beherrscher des menschlichen Lebens. Nachher haben Dichter und Denker daran gearbeitet, sie zu sittlichen Göttern zu gestalten. Ihnen baute man von Staats wegen Tempel, wies ihnen Grundbesitz und Einkünfte zu und fetzte Priester zu ihrem Dienste ein. Aber neben der Verehrung der Olympier dauerte als eine mächtige Unterströmung der Volksglaube fort, der Glaube an Geister und Dämonen, der mit vielfachen abergläubischen Vorstellungen und Zauber-wesen verbunden war. Und während jene klaren Gestalten allmählich verblaßten, suchte — in der Zeit des Hellenismus, die mit Alexander dem Großen hereinbrach, und in der römischen Kaiferzeit — die religiöse Sehnsucht, das wachsende Erlöfungsbedürfnis feine Befriedigung mehr und mehr in den mythisch-geheimnisvollen Vorstellungen des Volksglaubens und neu eingeführter orientalischer Gottesdienste, bis schließlich das Christentum im Kampfe mit den übrigen Religionen den Sieg gewann. § 17. Die olympischen Götter. Ein uralt indogermanischer Gott ist der Himmelsgott Zeus, der Donnerer und Regenspender, der Vater der Götter, der Beschirmer des Rechts, des Staates, der Familie; bei ihm schwört man Eide; Berggipfel find ihm heilig; in Dodona wohnt er in einer Eiche. Im Kampfe gegen die Titanen, ein älteres Götter-gefchlecht, und gegen erdgeborene Riefen, die Giganten, hat er die jetzige Weltordnung begründet. Hera, feine Gemahlin, ist als solche zur Himmelsgöttin geworden; sie ist vor allem die Beschützerin der Ehe; in Argos wird sie besonders verehrt. Eine altehrwürdige Gottheit ist H e st i a, die jungfräuliche Gottheit des häuslichen Herdes wie des Herdfeuers, das im Rathaus jeder Stadt unterhalten wurde. Ein Feuergott ist auch Hephaistos, der hinkende Gott der Schmiede und des Kunsthandwerks. Hades ist ein Todesgott, der Beherrscher der Unterwelt; Poseidon der Beherrscher der Fluten, Gott des Meeres und zugleich der Rosse und der Wagenkämpfe, von den Ioniern vornehmlich verehrt. Aus Zeus' Haupt ist Pallas Athene entsprossen, eine Göttin des Krieges und des Sieges, aber zugleich der Klugheit, der Wissenschaft und aller Kunstfertigkeit; als Burggöttin wird sie in Athen und anderswo verehrt; in Helm und Panzer stellt man sie dar, die
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