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1. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 97

1908 - Bamberg : Buchner
Ludwig I. 1825-48 und Bayern nach auen. 97 Huf der Grundlage der bayerischen Vorschlge kam es 1833 nach langen Verhandlungen zum Zusammenschlu des Deutschen Zollvereins. In der Neujahrsnacht von 1833/34 fielen die Schlagbume zwischen den meisten deutschen Lndern . . (Gebhardt). Handel und Industrie nahmen zumal im Sden einen sichtlichen Kufschwung, untersttzt durch den spteren Abschlu einer Mnzkonvention, durch Handelsvertrge mit dem Ausland und vor allem durch die sich allerdings langsam einbrgernden Eisenbahnen. Zwischen Nrnberg und Frth wurde 1835 die erste deutsche Eisenbahn erffnet als schnes Zeugnis fr den Unternehmungsgeist der alten Reichsstadt. Rber nicht blo in dem Wirtschaft-lichen Moment, nicht allein in dem Wegfall lstiger Zollschranken und vieler anderer Umstndlichkeiten, in der Erschlieung neuer Absatzgebiete und der Einschrnkung des Schmuggels lag der wert des Zollvereins: er war auch von grter nationaler Bedeutung, indem er Norden und Sden ein-ander nherte und Deutschlands politische Einigung vorbereitete. Diesem Ziele wesentlich mit vorgearbeitet zu haben ist König Ludwigs hohes Verdienst. Die pariser Iulirevolution von 1830 machte sich auch in Deutschland fhlbar. In Mnchen kam es zu Studentenunruhen, in Unterfranken zu Volksversammlungen, ebenso in der Pfalz, wo 1832 auf dem hambacher Schlosse republikanische Reden gehalten wurden. Preußen, das eine ftan-zsische Invasion befrchtete, verhandelte schon vorher mit den anderen Bundesstaaten der kriegerische Vorkehrungen. sterreich zgerte, Bayern aber und der Sden stimmten zu und Ludwig I. sah seine Vormachtstellung durch die Wahl Wredes zum Feldherrn der Sdstaaten anerkannt, hier wie in der Zollvereinsfrage bekundete der König ebenso nationalen Sinn wie Selbstndigkeit gegenber sterreich. Als 1840 die verletzte franzsische Eitelkeit Deutschland wegen der gyptischen Frage mit Krieg bedrohte, wurden die frheren Abmachungen erneuert; doch blieb der Friede erhalten. Nie verleugnete der König seine deutsche Gesinnung. Er bezeugte sie schon als Kronprinz durch Wort und Tat (s. o.) und sprach sie in feurigen Dichtungen aus; er bewhrte sie in den Schwierigkeiten der Politik, be-kndete sie endlich durch erhabene Werke der Kunst auch hierin ein Erzieher seines Volkes." In seinem Testamente mahnte er: Meine Shne, seid teutsch, teutsch in Wort und Tat, unzertrennlich haltet an Teutschland I" 3m Jahre 1830 ward unweit Don auftauf der Grundstein zu der lange geplanten Walhalla') gelegt; 1842 wurde der Bau vollendet. Nahe dem altehrwrdigen i) Sie ist laut Testament des Knigs (Eigentum Deutschlands. Den Namen hatte Johannes von Itluer vorgeschlagen. De gel, Leitfaden der Bayerischen Geschichte. 7

2. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 18

1908 - Bamberg : Buchner
18 Das weifische Herzogtum. allem Passau der Mission an, untersttzt von Regensburg, Preising, Salzburg, von den Benediktinern zu St. (Emmeram, Niederaltaich, Metten und anderen Klstern. Ris hervorragende Kolonisten kamen auch hier spter die Cistercienser dazu, die in Sd- wie Norddeutschland weite Strecken kultivierten. Das Donautal war damals dicht bewaldet und wenig an-gebaut; in seiner Kolonisation standen, besonders nach der Beseitigung der fast 50jhrigen Ungarnherrschaft, der Kirche die weltlichen Grundherren zur Seite, unter denen die Babenberger Markgrafen besonders genannt werden mssen. So krftig schlug deutsches Wesen in diesen Landen Wurzel, da das Ostreich" dem Mutterlande gegenber ein Hort volkstmlicher Literatur werden konnte (s. Kbschn. 9). lvie im ftlpengebiet und an der Donau, so gehen auf dem Nordgau die Anfnge der Kolonisation auf die Zeiten Tassilos Iii., ihre plan-mtzige (Einrichtung aber auf Karl den Groen zurck1); wie dort waren riesige Wlder zu roden und Smpfe trocken zu legen. 3m Westen und Norden saften Wenden bis gegen Eichsttt hin, sowie im oberen und mittleren Nabgebiet; im' Osten hatten sich die Tschechen in das Tal des Hegen vorgeschoben. Mit den weltlichen Grundherrn, wie den Babenbergern, wetteiferte in dem Kulturwerk die Kirche. Im Sdosten um (Eham wirkten die Mnche von St. (Emmeram schon im 8. Jahrhundert; dem Bistum Regensburg schlo sich bald jenes zu Eichsttt, dann Bamberg an (s. Hbjchn. 6) und im 12. Jahrhundert taten sich die Eistercienser zu Wald-fassen rhmlich hervor, indem sie ausgedehnte Teile Nordwestbhmens kolonisierten. Andere Grenzstreifen bhmischen Landes wurden vom sd-liehen Nordgau und von der Gstmark aus gewonnen. Die spter einsetzende Kolonisation der Sachsen schuf die Vorbedingungen fr die Entwicklung des preuischen Staates; auch die bayerische Ostmark wurde das Stammland einer Gromacht: sterreich-Ungarns. in. 8apn untre Den Esetfen 107011 So, 8. Das welfische l^eqogtum* Die H)eifert flammen wohl aus Schwaben, hatten aber auch in Bayern von alters her reichen Besitz. (Ein Graf Xdelf begegnet uns als Schwiegervater Ludwigs i) S. Hbfchn. 3 am Schlu!

3. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 28

1908 - Bamberg : Buchner
28 Die erste Teilung Bayerns 1255. dafr bot den Herzogen neben der Pfalzgrafschaft am Rhein - das Aussterben zahlreicher Grafengeschlechter. Schon Otto I. gewann den Besitz der nahverwandten Vachauer und ihnen folgten bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts u. a. die Burggrafen von Regensburg, die viepol-dinger in Cham und vohburg, die wittelsbachischen Grafen von vallei, die 5lndechser und eine Linie der Grtenburger. Durch diese und sptere Erwerbungen (s. Kbschn. 12) erhielt das im eigentlichen Zinne wittels-bachische Territorium (Hbschn. 10 Einl.) sdlich wie nrdlich der Donau einen wesentlichen Zuwachs. vas Statutum in favorem principum Kaiser Friedrichs Ii. (1232) erkannte die Landeshoheit der Fürsten an; schon vorher hatte Ludwig der Welheimer, um das weite Gebiet straffer zusammenzufassen und in der Hand zu halten, sein ganzes Land tn Hinter eingeteilt, welche die Grafschaften ersetzten und von Pflegern (Landrichtern) verwaltet wurden. Die so verstrkte Machtstellung htte den Herzogen Gelegenheit ge-geben Barzern im Reiche an die Spitze zu bringen, um so mehr, als im 13. Jahrhundert nicht nur die Babenberger, sondern auch die Hohenstaufen erloschen. Rllem der gnstige Augenblick wurde jetzt wie spter nicht ge-nutzt- Uneinigkeit lie Bayern zersplittern, lhmte die Kraft fr groe Unternehmungen und erleichterte die Entstehung eines schlielich bermchtigen Itachbarreiches unter der Fhrung der Habsburger. Bayern gewann den mit so vieler Mhe kolonisierten Sdosten nicht wieder,' es verlor damit fr immer den Zugang zum Meere, dessen doch eine Gromacht nicht entraten kann- es bte auch in Deutschland während des Mittelalters selten den Einflu, den man bei seiner territorialen Bedeutung erwarten durfte, freilich blie das Vorgehen Bayerns nicht vereinzelt-in Baden zeigen sich hnliche Vorgnge und die Geschichte des Hauses Xdettin ist besonders reich an Teilungen und dadurch veranlagten Familienzwisten. \2. Die erste Teilung Bayerns \255. (Dttos Ii. Shne regierten nur kurze Zeit gemeinsam. 1255 teilten sie in der Weise, da Ludwig Ii. (der Strenge, 125394) auer der Pfalz das obere" Bayern mit Mnchen, Heinrich Xiii. hauptschlich das Land an der Donau mit Landshut erhieltx). Heidelberg, Mnchen und Traus-nitz bei Landshut waren die Residenzen. Die anfngliche (Eintracht zwischen den Teilfrsten war nicht von Dauer. Zuerst hielten sie zwar gegen ') dem heutigen Gber- und Niederbarzern ist diese Teilung nicht gleichbedeutend.

4. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 140

1908 - Bamberg : Buchner
140 Zeittafel. 1806 Besitznahme von Ansbach, Nrnberg je.; Palm f 1807 die Bayern bei pultusk- Beseitigung des Zunftzwangs 1808 Kufhebung der Leibeigenschaft- Akademie der Knste 1809 die Bayern bei Abensberg, Landshut, Eggmhl, Wagram Friede v. 5chnbrunn, u. a. Bayreuth erworben Fraunhofer, Utzschneider und Reichenbach 1810 Besitznahme v. Bayreuth - Stiftung des Gktoberfestes 1812 Russischer Feldzug - die Bayern bei polozk 1813 Vertrag v. Ried; die Bayern bei Hanau 1814 die Bayern bei a Rochiere, Bar und Rrcis a. d. Hube J8w Vertrag v. paris^ gibt Bayern im ganzen feine beutige Gestalt 1815 Grndung des Deutschen Bundes Zweiter pariser Friede, (Erwerbung von Landau 1816 Glyptothek begonnen, vollendet 1830 1817 Kreiseinteilung (heutige Namen seit Ludwig I.); Rcktritt des Ministers Ittontgelas (f 1838) 1818 Gemeindeedikt- X8x8 (26. Mai) Verfassung 1819 Karlsbader Beschlsse- bayerisches Familienstatut" 1825 Jean Paul f 1825/48 König Ludwig I. (geb. 1786 in Strasburg) 1826 Verlegung der Landshuter Hochschule nach Mnchen 1828 Zolleinigung zwischen Bayern und Wrttemberg 1829 (Einrichtung von Landrten - lvestenrieder f 1832 Versammlung auf dem hambacher Schlo- Hohenschwangau erneuert 1832/62 (Dtto König von Griechenland 1833 Deutscher Zollverein 1835 Eisenbahn von Nrnberg nach Frth- platen f 1842 Vollendung der Walhalla (beg. 1830), Befreiungshalle be- gonnen 1843 Ludwigshafen gegrndet 1844 Staatsbahn von Nrnberg nach Bamberg 1847 Entlassung des Ministers Kbel 1848/64 König Maximilian Ii. (geb. 1811 in Mnchen) 1848 Befreiung der Bauern und andere Verfassungsgesetze - Frankfurter Parlament 1849 pflzischer Kufstand - die Bayern bei Bppel 1852 Germanisches Museum - der Germanist Schmeller f

5. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 62

1908 - Bamberg : Buchner
62 Zur Verfassung?- und Kulturgeschichte. Der Mnchener Bevlkerung wurden der hofgarten und der Nymphen-burger park zugnglich gemacht, die Stadt selbst nach der Niederlegung der Festungswerke erweitert und durch die Anlage des Englischen Gartens verschnert, um den sich der Amerikaner Thompson (Graf von Rumfort)) verdient machte. Die vorhandenen Bilderschtze erhielten reichen Zuwachs durch die berfhrung der Mannheimer Galerie. Die Mnchener Hof-Kapelle machte die ffentlichkeit mit dem aufstrebenden Mozart bekannt und auf der Bhne zu Mannheim wurden unter der Leitung des Freiherrn von Dalberg die Jugenddramen Schillers zuerst aufgefhrt. Freilich trat in der Haltung Karl Theodors gegenber den neuen geistigen Be-strebungen bald ein Umschlag ein, hauptschlich veranlat durch die Entdeckung eines Geheimbundes, des von Weishaupt in Ingolstadt gestifteten Illuminatenordens, der sich politische und religise Kufklrung zum Ziele setzte und neben vielen trefflichen auch fragwrdige Elemente enthielt. Der Ausbruch der franzsischen Revolution mit all ihren Folgeerscheinungen roar nicht dazu angetan, das Mitrauen des Fürsten zu verringern, so da er im Laufe der Jahre, beeinflut von unverantwortlichen Rten, immer schroffer gegen alles, was nach Aufklrung" aussah, Stellung nahm. Die Suche nach verdchtigen traf nicht selten Unschuldige und bereifer fhrte zu manchen Migriffen. Die uere Lage Bayerns gestaltete sich am Ende des Jahr-Hunderts immer ungnstiger. Whrend des ersten Koalitionskrieges (179297) gehrte die Pfalz zu den Gebieten, der die der Sturm der Sansculotten zunchst dahinbrauste. lvohl siegten die Preußen 1793 bei Pirmasens und Kaiserslautern; in dem Sonderfrieden von Basel gaben sie jedoch 1795 das linke Rhemufer preis. 3m folgenden Jahre drang Jourdan bis in die (Dberpfalz, Moreau nach Bayern vor und man mute sich unter harten Bedingungen zu dem Waffenstillstand von Pfaffenhofen verstehen. Doch ntigte Erzherzog Karl durch seine Siege bei Amberg und Wrzburg erst Iourdan und dann Moreau zum Rckzug der den Rhein. Nachdem Preußen 1796 in einem Geheimvertrage Frankreich endgltig die Rheingrenze zugestanden hatte, folgte (sterreich in geheimen Artikeln des Friedens von Campoformio 1797 seinem Beispiele. Anfang 1799 war Bayern in der Tat in der Gewalt sterreichischer Truppen; schon schwirrten Gerchte herum von der Einsetzung eines sterreichischen Regiments, da erlag Karl Theodor pltzlich einem Schlaganfalle. 30* Zur Perfassungs- und Aulturgeschichte vom Ende des 30jhrigen Arieges bis flirrt Ausgange des \8. Jahrhunderts. Der groe Krieg brachte den Rdel materiell an den Rand des Abgrundes und beseitigte den Einflu der Stnde, soweit davon noch die

6. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 67

1908 - Bamberg : Buchner
Auere Geschichte Bayerns unter Maximilian Iv. Joseph 1799-1806. 67 Helm Ii., erfllt von seinen polnischen Plnen, verlie die Bahnen Friedrichs des Groen und stimmte zu (Konferenzen von Mainz). Die Friedensschlsse von Basel und Campoformio hatten weiter gezeigt, wessen man sich in Bayern von den deutschen Vormchten zu versehen hatte. Kaiser Franz Ii. war bereits frher Bayerns und Belgiens wegen mit dem pariser Wohlfahrtsausschsse in Unterhandlungen getreten und im Geheimvertrage von Campoformio wurde ihm auf seinen Wunsch von Frankreich ein Teil Bayerns versprochen. So ist es durchaus begreiflich, da der Kurfürst, mehr und mehr in die Notwehr gedrngt, schlielich Anlehnung an Frankreich suchte. Noch 1800 kmpften seine Truppen Schulter an Schulter mit den sterreichern und wurden mit ihnen von Ittoreau bei Hohenlinden geschlagen. Mnchen war ein ganzes Jahr in Feindeshand. Der Frieden von uneville 1801 opferte die deutschen Lande links des Rheins in aller Form; Montgelas erfuhr von neuen Umtrieben der Wiener Diplomatie und nun schlo Bayern notgedrungen mit Frankreich ein besonderes Abkommen, das ihm ausreichende Landentschdigung zusicherte. Doch zgerte der Kurfürst noch mit dem offenen Anschlu an die Franzosen, fr den sein Minister eifrig eintrat. Zur Geschichte der Rheinpfal? im Zeitalter Napoleons. Der anfnglichen Begeisterung fr die Sansculotten folgte bald die (Ernchterung; Erpressungen, Raub, brutale Gewalt bezeichneten den Weg der Freiheitsprediger, die u. a. die Stadt Kusel einscherten. Man bildete spter aus dem Lande zwischen Rhein, Nahe, Saar und Elssser Grenze ein Departement Mont tonnerre mit der Hauptstadt Mainz. Endlose Aushebungen, (Einquartierungen und Truppendurchzge lsten sich ab; von vorteil war jedoch die (Einfhrung des Code civil, der bis 1900 in Geltung blieb, und der Bau der sogenannten Kaiserstrae", die Napoleon vor feinem russischen Feldzuge von Paris der Kaiserslautern nach Mainz führen lie. 3n Ausfhrung der uneviller Abmachungen verfgte der Reichs-deputationshauptschlu von 1803 der die (112) geistlichen Gebiete und Reichsstdte, welche zur Entschdigung der am Rhein benachteiligten Fürsten ausersehen waren. Sie wurden skularisiert bezw. mediatisiert ; die Entscheidung lag natrlich in Paris. Hm meisten gewann dabei Preußen, demnchst Bayern, Hessen-Darmstadt und Baden. Bayern ver-lor die rechtsrheinische Pfalz, hauptschlich an Baden und Hessen; es erhielt aber dafr reichen Zuwachs, nmlich den grten Teil des Bistums Wrzburg, die Bistmer Bamberg, Freising, Augsburg, kleinere Teile von (Eichsttt und Passau alle mit den dazu gehrigen Klstern ferner die Propstei Kempten, eine Reihe Abteien (so Waldsassen, (Ebrach), Reichs-statte (darunter Schweinfurt, Rothenburg, Nrdlingen, Kempten, Memmingen) und Reichsdrfer. 5*

7. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 69

1908 - Bamberg : Buchner
Innere Politik bis 1806. 69 Sr kurze Zeit schien es, als habe Bayern seine Wahl auch diesmal unglcklich getroffen. 3m September rckten die sterreicher ein und besetzten Mnchen- der Kurfürst zog sich mit seinen Truppen, wie verein-bart, nach Franken zurck. Inzwischen vollzog Napoleon seinen An-marsch und sein linker Flgel vereinigte sich mit den Bayern unter Deroi) bei lvrzburg. Hasch wendete sich nun das Blatt; der berlegenen Taktik des franzsischen Kaisers war ein Mack nicht gewachsen. 3m Oktober wurde Mnchen wieder genommen und noch im gleichen Monat mute Mack mit 27000 Mann bei Ulm die Zdaffert strecken. Zur Sicherung des weiteren Vormarsches drang eine franzsisch-bayerische Abteilung Bernadotte-Deroi) unter hitzigen Gefechten in Tirol ein. Die Spitze des Hauptheeres nahm unter Murat im November Wien und im Dezember siegte Napoleon entscheidend bei Husterlitz; die bayerische Division Wrede deckte dabei erfolgreich seinen Rcken. Kaiser Franz nutzte sich zu dem Frieden von Pretzburg bequemen, der sterreich verstmmelte. Bayern hatte zwar lvrzburg abzugeben, erhielt aber1) den umfangreichen Rest der Bistmer (Eichsttt und Passau, die Markgrafschaft Burgau, die Grafschaft Knigsegg-Rothenfels, das Gebiet von indau, die Reichsstadt Augsburg, endlich (vorbergehend) Tirol und Vorarlberg. berdies stand dem preutzisch-franzsischen Vertrag von Schnbrunn zufolge der baldige Gewinn der Markgrafschaft Ansbach in Aussicht. Bayern, Wrttemberg und Baden erhielten die volle Souve-rnitt, die beiden ersten auch die Knigswrde. Am 1. Januar J806 wurde Maximilian Joseph in Mnchen feierlich als König ausgerufen. Napoleon war damals in Mnchen und das Volk jubelte ihm zu, ganz im Banne seiner machwollen Persnlichkeit und der glnzenden (Entfaltung militrischer Pracht, viele Kpfe berauschten sich an der angeblichen Volksverwandtschaft zwischen den Galliern" und Bojern". Man darf nicht vergessen, da sich vielfach selbst die hervorragendsten Zeitgenossen, so ein Hegel, ein tdielan und Goethe, dem be-stechenden Eindrucke nicht zu entziehen vermochten, den Napoleons ganzes Wesen her-vorbrachte. 32. 3nttere Politik bis M6. fluch in der Leitung der inneren Politik war Montgelas lange Jahre hindurch des Kurfrsten und Knigs rechte Hand. 3m Sinne der franzsischen Zentralisierung gestaltete er mit brokratischer Willkr und schroffer Einseitigkeit, aber auch mit Tatkraft und groer Ge-schicklichkeit das bunt zusammengesetzte Bayern zum festgefgten Ganzen. !) (Es werden hier wie in spteren Fllen dieser ftrt nur die wichtigeren Erwerbungen verzeichnet.

8. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 72

1908 - Bamberg : Buchner
72 Sur frheren Geschichte der frnkischen Lande. zwischen den Thringern und den machtvoll nach Osten drngenden ripu-arischen Franken, woraus die Thringer nach und nach die Main-gegenden rumten, von Nordosten her aber drangen die slavischen Sorbett (Wenden) allmhlich bis an und der die Regnitz vor, wo sie noch zur Zeit Karls des Groen wohnten, ja teilweise bis in die Tage Heinrichs des heiligen ihre Eigenart behaupteten. Wendische Siedelungen finden sich im Gebiete des 5teigerwalds und um Ritsbach, besonders aber bei Bamberg und Bayreuth- an sie erinnern die mit Windisch und winden zusammengesetzten Ortsnamen und die zahlreichen Namen auf itz. Frch = heim und Hallstadt bei Bamberg gehrten zu den Grenzpltzen, die Karl der Groe fr den Handel mit den Slavett bestimmte. Die Städte Wrzburg, Gchsenfurt, Ditzingen gehen Bis in das Ende der Merowinger- bezw. den Anfang der Rarolingerzeit zurck, fluch Bamberg zhlt zu den lteren deutschen Stdten, Nrnberg dagegen im Gebiete des bayerischen Nord-gaus erscheint, urkundlich wenigstens, erst 1050. Bei der Schwche der spteren Karolinger entwickelte sich am Ein-gang des 10. Jahrhunderts auch in Franken fr kurze Seit ein Volksherzogtum- es lag in den Hnden der Kottraditter, die mit Hilfe des Knigtums der Babenberger (Popponen) Herr geworden waren (f. Rbschn.4). 911 wurde in Forchheim Konrad I. von Franken zum deutschen Könige erkoren- die Ungarneinflle dauerten fort, Wrzburg wurde von den Barbarett geplndert. Seit Otto I. behielten die Könige Franken in ihrer Hand. Wohl nannten sich die Wrzburger Bischfe seit der Mitte des 12. Jahrhunderts Herzoge von Ostfranken", aber das Herzogtum wurde allmhlich ein bloer Begriff. Bischfliche und weltliche Gebiete wuchsen mehr und mehr aus seinem Rahmen zur territorialen Selbstndigkeit empor, von Bedeutung fr die Geschichte Frankens wurde es, da Kaiser Heinrich Vi. die Burggrafschaft Nrnberg (1192) den hohen-zollern verlieh. Diese vermehrten ihren frnkischen Besitz, indem sie u. a. aus dem Erbe des ihnen verwandten letzten Herzogs von Hieran Bayreuth und Kulmbach mit der plassenburg, durch Kauf die Stadt Ansbach erwarben. Spter (1398) teilten sie diese Gebiete in die beiden Frstentmer Bayreuth und Ansbach (mit Kadolzburg). Die nrnberger Burggrafschaft hatten die Zollem bis 1427 inne; dann kam die Burg durch Kauf an die Stadt. Nrnbergs Verhltnis zu den Burggrafen war nicht immer das beste; besonders trat dies in dem groen Stdtekrieg (1388 89) hervor, an dem die Brger tatkrftig teilnahmen. Die in der Folge wechselnden, verwickelten Besitzverhltnisse der frnkischen Hohenzollernlande knnen hier nur gestreift werden. Das Frstentum Ansbach blieb den grten Teil des 15. Jahrhunderts hindurch mit Brandenburg vereint, wurde 1769 mit Bayreuth vereinigt und mit diesem 1791 an Preußen abgetreten. Im 19. Jahrhundert fielen beide Gebiete an Bayern; s. flbschn. 35.

9. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 73

1908 - Bamberg : Buchner
Sur frheren Geschichte der frnkischen Lande. 73 In lvrzburg feierte (1156) Friedrich Barbarossa seine Vermhlung mit Beatrix von Burgund - 1180 wurde ebenbort aus einem Reichstage Heinrich der Lwe gechtet und seiner Herzogtmer verlustig erklrt. Bamberg mar 1208 der Schauplatz einer Schreckenstat, der Ermordung Philipps von Schwaben durch den pfalzgrasen Otto von lvittelsbach (s. Hbschn. 10). (Einige Jahre spter erhob Friedrich Ii. Nrnberg zur freien Reichsstadt; zu diesem Range gelangten u. a. auch Schroemfurt und Rothenburg o. T. 3m Jahrhundert Ludwigs des Bayern, der Nrnberg sehr be-gnstigte, bietet die politische Karte Frankens bereits ein buntes Bild. Neben den greren Territorien, der Burggrafschaft Nrnberg, den Bistmern lvrzburg, Bamberg, (Eichsttt, dem (Erzbistum Mainz (um Rschaffen-burg), findet man Gebiete des deutschen Ordens, der Grafen bezw. Herren von Castell, Schwarzenberg, lvertheim, Rieneck, Henneberg, Besitzungen der Reichsstdte und Reichsdrfer, der Ritterschaft. Die Geschichte dieser kleinen Staatswesen ist reich an Fehden,- bekannt sind die lang-mierigen Zwiste des Markgrafen Rlbrecht Rchilles mit Nrnberg (um 1450), ferner des Markgrafen Rlbrecht Rlctbiades von Brandenburg-Kulmbach mit den frnkischen Bistmern und Nrnberg (Markgrfler Krieg", Mitte des 16. Ihdts.), und die fast gleichzeitigen Streitigkeiten des Ritters Wilhelm von Grumbach mit dem Bischof von lvrzburg, die Grmnbachschen Hndel". Der gewaltttige Rlbrecht Rlcibiades wurde durch seine fortgesetzten, furchtbaren Brandschatzungen fr Franken zu einer wahren Landplage. Bis in die Pfalz und gegen Trier hin erstreckten sich seine Plnderungszge,- die Stadt Schweinfurt und zahlreiche Drfer legte er in Rsche. Endlich schlssen sich die von ihm Heimgesuchten zusammen und ntigten den Rbenteurer durch wiederholte Siege zur Flucht nach Frankreich. Die Fehde Grumbachs, unter der lvrzburg sehr zu leiden hatte, endete weit spter durch die Gefangennahme und Hinrichtung des Ritters. Der Beginn der Neuzeit sah (1512) einen versuch, die auseinander-strebenden Territorialgewalten zu bestimmten Zwecken zu einen. Die Kreiseinteilung Kaiser Maximilians I., nach welcher der Frnkische Kreis" (ungefhr) unsere Gebiete in sich schlo, hat, so gering man ihre Bedeutung anschlagen mag, doch in gewissem Sinne die frnkischen Kreis-stnde durch ein Band gemeinsamen Interesses verknpft. Die religisen Kmpfe des 16. Jahrhunderts zogen auch in den frnkischen Landen ihre Kreise. In weltlichen und geistlichen Gebieten fand das Luthertum seine Rnhnger und in den Frstentmern der Hohenzollem, sowie in den Reichsstdten drang es bald durch; nur

10. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 74

1908 - Bamberg : Buchner
74 Zur frheren Geschichte der frnkischen Lande. Eichsttt trat unter dem Einflsse Johann Ecks gleich entschieben gegen die Neuerungen auf. In der zweiten Hlfte des Jahrhunberts aber setzte in den frnkischen Bistmern, gefrbert durch die Berufung der Jesuiten, erfolgreich die Gegenreformation ein, zuerst in Wrzburg unter Julius Echter von Mespelbrunn (1585), dann in Bamberg, wo der Protestantismus noch mehr an Boben gewonnen hatte, viele Untertanen manberten in die benachbarten protestantischen Territorien aus. Der Bauernkrieg (1525) erschtterte Franken, begnstigt durch die Zersplitterung der einzelnen Gewalten, mit voller Heftigkeit und das Brgertum, bessen Lage in manchem jener der Hufftnbifchen glich, machte mit ihnen vielfach gemeinschaftliche Sache, so in Rothenburg o. T. und Xdinbsheim, in Xdrzburg, wo man die Reichsunmittelbarkeit erstrebte, und in Bamberg. Der (Dbenrolber Haufen unter Gtz von Berlichingen nahm Xdrzburg, bessen Bischof nur den festen Marienberg behauptete; der Bischof von Bamberg mute mit den Bauern einen Vertrag schlieen. Doch schnell genug trat die Xdenbung ein. Nach wenigen Wochen wrben die ungeschulten Scharen bei Knigshofen an der Tauber und bei 3ngol= stabt in Franken geschlagen und Xdrzburg durch den schwbischen Bunb entsetzt. Blutig wie die (Emprung war die Vergeltung; in Xdrzburg allein wrben 60 Hinrichtungen vollzogen. Die allgemeine Lage der Besiegten wrbe nicht besser als vorher. vom Schmalkaldischen Kriege blieb sanken, Durchmrsche abgerechnet, verschont- der den Ittarfcgrfler Krieg und die Grumbachschen Hndel s. o. 1608 bilbete sich zu Rhausen im Rnsbachischen die protestantische Union, der Rnsbach und Kulmbach angehrten; unter den Mitgliedern der katholischen Liga finben wir den Frstbischof Echter von Xdrzburg. So spaltete sich Franken in zwei Lager. Rls der Krieg ausgebrochen war, stellten Xdrzburg und Bamberg Truppen zum Heere der Liga und zahlten Gelbbeitrge. Schwere Seiten kamen mit dem (Eingreifen der Schweden. Nach seinem Siege bei Breitenfelb 1631 besetzte Gustav Rbolf das Bistum Xdrzburg, General Horn spter Bamberg. Der König lie sich berall hulbigen, setzte in Xdrzburg eine schwebische Landesregierung ein und befahl die bertragung der bortigen Universittsbibliothek nach Upsala. Nachbem er in Mainz berwintert hatte, vereinigte er sich im Frhjahr 1632 bei Kitzingen mit Horn und zog der Nrnberg, bessen Brgerschaft ihm eine freunbliche Rufnahme bereitete, gegen Bayern (s. Rbschn. 22). (Einige Monate spter lagen sich Gustav Rbolf und Xdalienstein bei Nrnberg wochenlang gegenber; Xdalienstein hatte das Land furchtbar verheert und sich dann an der Riten veste" bei Frth
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