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1. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 140

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
140 Siebente Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. — Zweiter Abschnitt. Von 1815—1871. gehindert. Noch hielt Friedrich Wilhelm, in Deutschland in grofser Stellung, an dem Gedanken der deutschen Union auf der Grund- lage der freien Vereinbarung mit den Fürsten fest (Radowitz) und schlofs mit Sachsen und Hannover das „Dreikönigsbündnis“ (Mai), das diese beiden von vorn herein nicht zu halten ent- schlossen waren. Diesem Vorgehen Preußens stimmte die Erb- kaiserpartei in Gotha zu. Nun aber trat Österreich, das, bis jetzt mit seinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt, wenig in die deutsche Frage hatte eingreifen können, kraftvoll den matt- herzigen Bestrebungen Preußens entgegen. 122. d) Revolution und Reaktion in Österreich. Der österreichische Staat brach im Frühlinge 1848 unter dem Zusammenwirken der Verfassungs- und Nationalitätenfrage völlig zusammen: Lombardo- Venetien rifs sich los, die Tschechen (Palacky) und Ungarn forderten Autonomie und demokratische Verfassungen; die Süd- slawen (Jellachich, Banus von Kroatien) lösten die Verbindung mit Ungarn. In Wien kam es zu Aufständen (Mai), die den Hof zur Flucht nach Innsbruck zwangen; Studenten und Bürger- corps hatten die Gewalt in Händen. Doch wurde im Juli der Reichstag eröffnet, der Kaiser kehrte zurück. Das Eintreten der Regierung für die Kroaten und gegen die Ungarn rief einen neuen Aufstand hervor (Okt.); der Hof floh nach Qlmütz. Aber Jellachich und Fürst Windischgrätz rückten vor Wien, die Stadt wurde bezwungen (Nov.), und eine grausame Reaktion be- gann (unter den Erschossenen befand sich der Frankfurter Reichs- tagsabgeordnete Robert Blum). Der Reichstag wurde nach Krem- sier (Mähren, a. d. March) verlegt, Fürst Felix Schwarzenberg übernahm das Ministerium. Am 2. Dez. 1848 dankte Ferdinand I. zu gunsten seines Neffen Franz Josef ab. Nach Auflösung des Reichstages (März 1849) oktroyierte Schwarzenberg eine freisinnige, aber nicht ernstgemeinte Gesamtstaatsverfassung. Nun wandte sich die Regierung gegen Ungarn, wo Kossuth die Diktatur über- nommen hatte, war jedoch nicht imstande gegen Görgey und Klapka etwas auszurichten, und erst die Hilfe Nikolaus’! von Rußland (Paakjewitech) schlug den Aufstand nieder; das Ende war Görgeys Kapitulation bei Vilägos (nö. von Arad) (Aug. 1849), der ein Schreckensregiment unter Haynau folgte.

2. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 122

1893 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
122 Fünfte Periode. Von 1517 —1648. —Erster Abschnitt. Von 1517 —1555. liehen Verwilderung steigerte. Luther verlor bei den Massen sein Ansehen. Des in seinen Anfängen religiös-nationalen Werkes I der Reformation bemächtigten sich die Fürsten; und die Gegner I der neuen Lehre erhielten neuen Anlafs sie zu bekämpfen. 2. Förderung der Reformation durch die allgemeine Weltlage (1521 —1546). a) Erster Krieg Karls V. mit Franzi. (1521 — 26). Der ■ Zusammenstofs zwischen Karl V. und Franz I. war unvermeidlich ; auchkard. Wolsey mufste seine Friedenspolitik aufgeben (s. S. 116); Heinrich Viii. schlofs sich gleich Leox. (s. S 116) Karl an. Der i Krieg brach in Navarra und Italien aus. Auf Karls erste große Erfolge, den Sieg des deutschen Landsknechtführers Georg Frunds- ; berg bei Bicocca (bei Mailand) und den Übertritt des mächtig- sten Vasallen Frankreichs, des Connétable Karl von Bourbon (1522), folgte ein Umschlag, bis der Sieg Pescaras und Frunds- bergs bei Pa via und die Gefangennahme Franz’ I. (1525) Karl eine grofsartige Stellung gab. Im Frieden von Madrid (1526) verzichtete Franz auf alle Ansprüche in Italien und Burgund, verlobte sich mit Karls Schwester und unterwarf sich dem Kaiser völlig. Aus der Gefangenschaft entlassen, beeilte er sich den beschworenen Vertrag zu brechen. b) Der erste Speirer Reichstag (1526). Sogleich nach dem Madrider Frieden war Karl entschlossen gegen die Ketzerei in Deutschland, wo sich die Parteien zu dem katholischen Des- sauer (1525) (Georg von Sachsen, Joachim I. von Brandenburg, Albrecht von Mainz, Erich und Heinrich von Braunschweig) und dem evangelischen Gotha-Torgauer Bündnisse (1526) (Philipp von Hessen, Johann von Sachsen, darauf auch andere Reichsstände, darunter Magdeburg) gruppiert hatten, vorzugehen. Aber das wurde sogleich unmöglich, da Franzi, einen neuen Krieg plante und es der Politik des durch Karls große Stellung besorgt ge- machten Papstes Clemens Vii. gelungen war, die Liga von Cognac (a. d. Charente) (der Papst, Frankreich, Venedig, Florenz, Mailand) zustande zu bringen; zugleich rückten die Türken unter Suleiman Ii. gegen Üdgarn. So fafste der Reichstag zu Speier (1526) einen aufschiebenden Beschlufs: bis zu einem, allgemeinen

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 127

1893 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Hemmungen und Förderungen der Reformation 1522—46. 127 (11. Okt. 1531) herbeigeführt hatte, schlossen sich auch die ober- deutschen Städte (Butzer) dieser großen Organisation an. Da jetzt auch die Türken zu einem neuen Angriffe rüsteten, sah sich der Kaiser zu dem Nürnberger ßeligionsfrieden (1532) ge- j zwungen, in dem bis zu einem Konzil allen Reichsständen die | Freiheit des Bekenntnisses zugestanden wurde. Nun waren in der Abwehr der Türkengefahr alle einig: vor dem deutschen Heere, dem stattlichsten das Deutschland je aufgebracht (etwa 80000 Mann), zog sich Suleiman zurück. f) Siegreicher Fortgang der Reformation (1532 — 46). a) Karls auswärtige Kriege. Während der Jahre 1532 — 44 war Karl T., von Deutschland abwesend, mit Kriegen gegen die Türken, einem Zuge gegen den Korsarenfürsten Chaireddin Bar- | barossa nach Tunis (1535 Erstürmung von Goletta, Eroberung von Tunis) und neuen Kriegen gegen Frankreich beschäftigt. I Nach dem Tode des Herzogs Franz Sforza von Mailand, dem | Sohne Ludwigs „des Mohren“, erneuerte Franz I. seine Ansprüche, j Der dritte Krieg mit Karl (1536 — 38) endete mit dem durch I des Papstes Paul Iii. (1537—49) Vermittelung geschlossenen Ü Waffenstillstände zu Nizza, der vierte (1542—44) mit dem Frie- den zu Crepy (nw. von Laon), der an dem Besitzstände der bei- B den Herrscher nichts änderte. In beiden Kriegen war Franz mit ■ Suleiman Ii. verbündet gewesen. Mit letzterem waren Karl und I Ferdinand seit Zäpolyas Tode (1540) von neuem in beständigem Kriege. ß) Reformierung Württembergs. Nach gewaltthätigem i Regiment war der wilde Herzog Ulrich von Württemberg 1519 vom Schwäbischen Bunde vertrieben und das Land 1521 von Karl V. an Ferdinand gegeben worden. Als Ulrichs tüchtiger I Sohn Christoph sein Erbe zurückforderte (1532), fafste Philipp | von Hessen den Plan Ulrich wiedereinzusetzen. Mit französischer Hilfe besiegte er Ferdinand, der im Frieden zu Kaaden a. d. Eger j (1534) zum Verzicht auf Württemberg gezwungen wurde. Nun- ; mehr führte Ulrich die Reformation durch und trat dem Schmal- kaldischen Bunde bei. y) Überwältigung des religiösen und politischen Ra- dikalismus in Münster und Lübeck. In den Jahren 1534

4. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 134

1902 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
134 Fünfte Periode. Von 1617 —1648. — Erster Abschnitt. Von 1617 —1655. 1525. Zur selben Zeit wurde auch der Aufruhr in Süddeutsch- land bei Königshofen (a. d. Tauber) niedergeschlagen. Die Rache der Sieger war erbarmungslos. Nach der mifs- lungenen Revolution verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Bauern an manchen Orten, wurde der politische Druck der Landesherren gröfser, ergriff die Armen oft dumpfe Verzweiflung und religiöse Gleichgültigkeit, die sich bis zur sittlichen Verwil- derung steigerte. Luther verlor bei den Massen sein Ansehen. Des in seinen Anfängen religiös-nationalen Werkes der Reformation bemächtigten sich die Fürsten; und die Gegner der neuen Lehre erhielten neuen Anlafs sie zu bekämpfen. 2. Förderung der Reformation durch die allgemeine Weltlage (1521-46). §110. a) Erster Krieg Karls V. mit Franzi. 1521 — 26. Der Zu- sammenstofs zwischen Karl V. und Franz I. war unvermeidlich; auch Kardinal Wolsey mufste seine Friedenspolitik aufgeben; Hein- rich Viii. schlofs sich gleich Leo X. Karl an. Der Krieg brach in Navarra und Italien aus. Auf Karls erste große Erfolge, den Sieg des deutschen Landsknechtführers Georg Frundsberg bei Bicocca (unweit Mailand) und den Übertritt des mächtigsten Va- sallen Frankreichs, des Connétable Karl von Bourbon (1522), folgte ein Umschlag, bis der Sieg Pescaras und Frundsbergs bei Pavia und die Gefangennahme Franz’ I. 1525 Karl eine groß- artige Stellung gab. Im Frieden von Madrid verzichtete Franz 1526 auf alle Ansprüche in Italien und Burgund, verlobte sich mit Karls Schwester und unterwarf sich dem Kaiser völlig. Aus der Gefangenschaft entlassen, beeilte er sich den beschworenen Vertrag zu brechen. §m. b) Der erste Speirer Reichstag 1526. Sogleich nach dem Madrider Frieden war Karl entschlossen gegen die Ketzerei in Deutschland vorzugehen. Hier hatten sich die Parteien zu dem katholischen Dessauer und dem evangelischen Gotha- Torgauer Bündnisse zusammengeschlossen; zu jenem gehörten Georg von Sachsen, Joachim I. von Brandenburg, Albrecht von Mainz, Erich und Heinrich von Braunschweig; zu diesem Phi- lipp von Hessen, Johann von Sachsen, später auch andere Reichs-

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 139

1902 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Hemmungen und Förderungen der Keformation (1522 — 46). 139 Schmalkaldischen Bundes, zu dessen Hauptleuten der Kur- prinz von Sachsen Johann Friedrich und Philipp von Hessen besteht wurden. Nach der Katastrophe id der Schweiz, wo die Unentschlossenheit der Reformierten ihre Niederlage bei Kappel (sw. von Zürich) durch die Urkantone und den Tod Zwinglis (11. Okt.) 1531 herbeigeführt hatte, schlossen sich auch die ober- deutschen Städte dieser großen Vereinigung an. Da jetzt auch die Türken zu einem neuen Angriffe rüsteten, sah sich der Kaiser 1532 zu dem Nürnberger Religionsfrieden gezwungen, in dem bis zu einem Konzil allen Reichsständen die Freiheit des Bekenntnisses zugestanden wurde. Nun waren in der Abwehr der Türkengefahr alle einig: vor dem deutschen Heere, dem stattlich- sten, das Deutschland je aufgebracht hatte (etwa 80000 Mann), zog sich Suleiman zurück. f) Siegreicher Fortgang der Reformation (1532—46), §117. a) Ka?'ls auswärtige Kriege. Während der Jahre 1532 — 44 war Karl V. mit Kriegen gegen die Türken, einem Zuge gegen den Korsarenfürsten Chaireddin Barbarossa nach Tunis und neuen Kriegen gegen Frankreich beschäftigt. Nach dem Tode des Herzogs Franz Sforza von Mailand, dem Sohne Ludwigs „des Mohren“, erneuerte Franz I. seine Ansprüche. Der dritte Krieg mit Karl (1536 — 38) endete mit dem durch des Papstes Paul Iii. Vermit- telung geschlossenen Waffenstillstände zu Nizza, der vierte (1542—44) mit dem Frieden zu Crepy (nw. von Laon), der an dem Besitzstände der beiden Herrscher nichts änderte. In beiden Kriegen war Franz mit Suleiman Ii. verbündet gewesen. Mit die- sem waren Karl und Ferdinand seit Zäpolyas Tode (1540) von neuem in beständigem Kriege. ß) Reformierung Württembergs. Nach gewalttätigem Regi- ment war der wilde Herzog Ulrich von Württemberg (1519) vom Schwäbischen Bunde vertrieben und das Land von Karlv. an Ferdinand gegeben worden. Als Ulrichs tüchtiger Sohn Christoph sein Erbe zurückforderte (1532), fafste Philipp von Hessen den Plan Ulrich wiedereinzusetzen. Mit französischer Hilfe besiegte er Ferdinand und zwang ihn im Frieden zu Kaaden a. d. Eger 1534 zum Verzicht auf Württemberg. Nunmehr führte Ulrich die Reformation durch und trat dem Schmalkaldischen Bunde bei.

6. Deutsche Geschichte von der Reformationszeit bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 67

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich Wilhelms innere Politik. 67 Hungersnot. Da nahte ein Entsatzheer heran; es war der 80000 Mann stark und bestand aus Kaiserlichen unter Karl von Lothringen, aus Reichs-truppen, bei denen sich der Kurfürst von Sachsen und der junge, nach-mals berhmte Kurfürst Max Emanuel von Bayern befanden, und aus Polen, die ihr König Johann Sobieski fhrte. Am Kahlenbergs trug es einen glnzenden Sieg^ davon. Der Feind floh, und sein Lager wurde erbeutet; Kara Mustafa wurde nachher auf Befehl des Sultans hin-gerichtet. Darauf begann der Kaiser den Angriffskrieg auf Ungarn, das sich zum greren Teile in der Hand der Trken befand. 1686 wurde Dfett erobert; bei der Einnahme wirkten nunmehr auch brandenburgische Einnahme Regimenter mit. tion fen Friedrich Wilhelms innere Politik. 172. Friedrich Wilhelms Kampf mit den Landstnden. Um in der europischen Politik eine Rolle spielen zu knnen, war es von Anfang an des Groen Kurfrsten Bestreben, ein starkes, schlagfertiges Heer zu besitzen, zu dessen Erhaltung er ausreichende, regelmige Staatsein-nahmen brauchte. Dabei traf er auf den Widerstand der Land stnde. Ks Die brandenburgischen Landstnde hatten sich, wie oben erzhlt, besonders ftnbe unter Joachim Ii. und Johann Georg weitreichende Rechte und Freiheiten erworben. Noch hartnckiger aber waren die Stnde des Herzogtums Preußen, welche fogar die Wiederaufrichtung der polnischen Lehnshoheit wnschten und teilweise in hochverrterische Verbindungen mit den Polen traten. In diesen Kmpfen handelte es sich darum, ob sich eine starke Staatsgewalt ausbilden sollte oder nicht; es handelte sich zugleich darum, ob die einzelnen, vom Kurfrsten beherrschten Landesteile, welche die verschiedensten Einrichtungen, ihre besonderen Regierungsbehrden und Stnde hatten, zu einem einheitlichen Staatswesen zusammen-schmelzen, oder ob die staatliche Zersplitterung fortdauern sollte. In denselben Zeiten, in denen Ludwig Xiv. den Absolutismus in Begrndung Frankreich vollendete und hier einen einheitlichen, nationalen Staat schuf, absoluten hat der Groe Kurfürst die Stnde seiner Lande in milderer oder in ge- gemalt' waltsamerer Weise zur Unterwerfung gezwungen und so ebenfalls eine unbeschrnkte Frstengewalt begrndet. Die schrfsten Mittel brauchte e; in Preußen; der Schppenmeister von Knigsberg, Hieronymus Rhode, wurde verhaftet und starb im Kerker; den Oberst von Kalckstein, der

7. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 22

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
22 Das Zeitalter des Enchorkonimens Preußens. 1648 —1786. ordentlicher Tapferkeit leistete Besatzung und Bürgerschaft unter Ern^j Rüdiger von Starhemberg Widerstand; dann erschien ein Entsatz-heer von etwa 84 Ooo Mann, das zu zwei Dritteln aus Kaiserlichen unter Karl von Lothringen, bayrischen Truppen unter dem jungen, feurigen Kurfürsten Max Emanuel, Sachsen unter dem tapferen Kurfürsten Johann Georg und anderen deutschen Hilfstruppen, zu einem Drittel aus Sbetg”Polen unter dem König Johann Sobieski bestand. Am Kahlenberge wurde der Feind böllig geschlagen und das Lager mit reicher Beute erobert. Daran schloß sich ein siegreich geführterj$sitgriff§frieg Österreichs, das von deutschen Reichsständen, seit 1686 auch bort Brandenburg, unterstützt wurde und mit Polen, Rußland und Venedig x) im Bunde stand. Sßfen9jahre 1686 wurde Ofen erobert, nachdem es 160 Jahre unter der Herrschaft des Halbmondes gestanden hatte; an den Kämpfen um diese Stadt nahmen auch 8000 Brandenburger teil. Der Preßburger Reichstag, dem Kaiser Leopold beiwohnte, beschloß im Jahre 1687 die Anerkennung des habsburgischen Erbrechts; Ungarn ist seitdem durch Personalunion mit Österreich berbunden. £bf?Ä$te § 25. Der dritte Raubkrieg. 1688—1697. Den Anlak zu einem neuen Kriege mit Ludwig gaben wiederum Übergriffe des Königs. Als 1685 das kurfürstlich-pfälzische Haus ausstarb und die katholische Linie Pfalz-Neuburg, die bereits Jülich und Berg besaß, die Pfalz erbte, erhob er auf bedeutende Teile derselben Anspruch im Namen seiner Schwägerin Elisabeth Charlotte, wenn auch wider ihren Willen; diese, die „Liselotte", die Schwester des letzten Kurfürsten, war die Gemahlin seines Bruders, des Herzogs von Orleans, und ist berühmt durch die wahrhaft deutsche Gesinnung, die sie am französischen Hofe bewahrte und in bieten uns erhaltenen Briefen ausgesprochen hat. Raubkrieg ^088 brach der Krieg aus. Er nahm dadurch eine für Ludwig itn- 1688 bis erwartete Wendung, daß feinen treuen Bundesgenossen Jakob Ii. von England eben damals Wilhelm Iii. von Oranien stürzte; dieser 1638.wurde nunmehr die Seele des Widerstandes gegen ihn. Kaiser und Rejch, England und Holland. Spanien und Saboyen bereinigten sich gegen Frankreich; unter den Rei3)Bfürften zeichnete sich der junge Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg durch eifrige Teilnahme am Kriege aus. Dieser, ein Weltkrieg, spielte sich auf den berfchiedensten 1) Bei der Belagerung von Athen durch die Venetianer 1687 fiel eine Bombe in das Pulvermagazin, das sich im Parthenon befand, und zerstörte diesen.

8. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 162

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
162 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe. 1519 —1648. wo 1532 auf Kurfürst Johann fein Sohn Johann Friedrich folgte, Hessen, Lüneburg, Braunfchweig, Anhalt, Mansfeld und eiue große Anzahl von Reichsstädten, darunter Magdeburg, Bremen, Lübeck, Ulm, Straßburg, Konstanz. Z'vinmtod 1531 erlitt der Protestantismus zwar eine Niederlage durch den Sieg, den die schweizerischen Urkantone über die'züricher bei K a p p e l erfochten; dort fiel Zwingli. Aber an einem umfassenden Angriff gegen die Protestanten wurde der Kaiser wiederum durch die Verhältnisse der europäischen Politik verhindert, besonders durch die von neuem drohende Gefahr eines Türkeneinfalls. Vielmehr trat er mit ihnen in Verhandlungen ein, die zu bsgerstit- ^m Abschluß des Nürnberger Neligionsfriedens führten: 0ti53?be ^ 3u einem Konzil sollten alle Stände Frieden miteinander halten. Dem starken Reichsheere, das jetzt aufgestellt wurde, trat S n l e i -Türkenkrieg.m an nicht entgegen, sondern er ging wieder zurück; jedoch blieb ein großer Teil Ungarns in seinen Händen. Karl Y. und die Reformation uoui Nürnberger Religionsfrieden bis zum Allsbrnch des schmalkaldischen Krieges 1532 —1546. § 133. Karls Y. äußere Politik. Rüchsichten der äußeren Politik waren es, die Karl auch in den nächsten Jahren daran hinderten, in die deutschen Angelegenheiten tatkräftig einzugreifen; vor allem der Gegensatz zu Franz I. von Frankreich und die drohende Türkengefahr. Fel^zuginach 1535 wandte er sich gegen den Seeräuber Chaireddin Barba- rossa, den Beherrscher von Algier und Tunis, der mit einer türkischen Flotte die italienischen Küsten brandschatzte, und eroberte Tunis, wobei er durch eine Erhebung der christlichen Sklaven unterstützt wurde. Im Dritter Krieg nächsten Jahre brach ein dritter Krieg mit Franz I. ans, der sich durch keinerlei Bedenken hindern ließ, einen Bund mit Snleiman abzuschließen. Der Krieg wurde durch einen Waffenstillstand beendet. Feldzug nach Der Versuch Karls, auch Algier einzunehmen, mißlang völlig, da die von Andreas Doria befehligte Flotte von schweren Stürmen heim-Vierter Krieg gesucht wurde. Der vierte Krieg gegen Franz von Frankreich hatte keine Änderung der Besitzverhältnisse zum Ergebnis. Dürfenflieg. Mit Suleiman, der nach dem Tode Johann Zapolyas einen 1545. großen Teil Ungarns nebst der Hauptstadt Ofen besetzt hatte, wurde 1545 ein Waffenstillstand abgeschlossen. § 134. Die Fortschritte des Protestantismus. In der Zwischenzeit hatte der Protestantismus mächtige Fortschritte gemacht. Zunächst war Philipp von Hessen, bei dem der vom schwäbischen Bunde 1519

9. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 204

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
204 Geschichtliche Tabellen. 1628 16431715 1648 1659 1661 1667 1668 1668 1672 1679 1675 1678/79 1679 1681 1685 1683 1699 1683 1699 1688 1697 Einnahme von La Rochelle. Teilnahme am dreiigjhrigen Krieg und Krieg mit Spanien. Ludwig Xiv. Mazarin. Kampf mit der Fronde. Westflischer Friede. Gewinn des Elsa. Der erste Rheinbund. Pyrenischer Friede. Gewinn von Roussillon und Artois. Mazarins Tod. Ludwigs Selbstregierung. Louvois, Col-bert (Merkantilsystem). Der erste Raubkrieg (Devolutionskrieg) gegen Spanien. Die Tripelallianz. Friede von Aachen: Abtretung niederlndischer Grenzpltze an Frankreich. Der zweite Raubkrieg. berfall von Holland. Eingreifen Friedrich Wil-Helms von Brandenburg. F e h r b e l l i n. Gabach in Oberbaden. Friede von Nimwegen: Abtretung der Franche Comts und niederlndischer Grenzpltze an Frank-reich. Friede von St. Germain. Die Reunionen. berfall von Straburg. Aufhebung des Edikts von Nantes. Die R 6 fugi 6 s. Trkenkrieg. Die Trken vor Wien. Starhemberg. Schlacht am Kahlenbergs. Angriffskrieg der sterreicher unter Ludwig Wilhelm von Baden (Slankamen) und Eugen von Savoyen (Zenta). Friede von Karlowitz. Eroberung von Ungarn. Der dritte Raubkrieg. Der Pflzer Erbfolge-streit. Verwstung der Pfalz, Kmpfe in den Niederlanden (Neerwinden), Oberitalien, Katalonien, zur See (la Hague), in Irland (Boyneflu).

10. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 21

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Raubkriege Ludwigs Xfv. und die Trkenkriege. 21 Trotzdem sich Ludwig gleichzeitig bergriffe in den spanischen Niederlanden und in Italien erlaubte, wagte es niemand ihm mit den Waffen entgegenzutreten. In Deutschland wurden die Versuche zum Widerstand schon dadurch vereitelt, da einerseits der Kurfürst von Brandenburg seit dem Frieden von St. Germain sich mit Lud-wig in ein Bndnis eingelassen hatte, andrerseits ein groer der letzte Angriffskrieg der Trken sterreich in die grte Gefahr brachte. So wurden in dem Waffenstillstand von Regensburg 1684. die Reunionen nebst Straburg Ludwig berlassen. 24. Die Trken vor Wien. 1683. Die Ungarn, welche in- Ungarn-folge des Versuches der kaiserlichen Regierung ihnen ihre politischen nu Rechte und religisen Freiheiten zu verkrzen bereits seit mehreren Jahren im Aufstande waren, riefen die Hilfe der Trken an; und 1683 erschien der Grovezier K ar a Mustapha mit einem Heere Die Türke von mehr als 200000 Mann vor Wien. Aber mit auerordent- ""W licher Tapferkeit leistete Besatzung und Brgerschaft unter Ernst Rdiger von Starhemberg Widerstand; dann erschien ein Ent-satzheer von etwa 84000 Marin, das zu zwei Dritteln aus Kaiser-lichen unter Karl von Lothringen, bayrischen Truppen unter dem Kurprinzen Max Emanuel, Sachsen unter dem Kurfrsten Johann Georg und anderen deutschen Hilfstruppen, zu einem Drittel aus Polen unter dem König Johann Sobieski bestand. Am Kahlen- Schlachtham berge wurde der Feind vllig geschlagen und das Lager mit reicher ; 3 Beute erobert. Daran schlo sich ein siegreich gefhrter Angriffskrieg Oster-reichs, das von deutschen Reichsstnden, seit 1686 auch von Brandenburg untersttzt wurde und mit Polen, Rußland und Venedigs) im Bunde stand. 25. Der dritte Raubkrieg. 1688-1697. Den Anla zu einem neuen Kriege mit Ludwig gaben wiederum bergriffe des Knigs. Der P Als 1685 das kurfrstlich-pflzische Haus ausstarb und die katholische i685. Linie Pfalz-Neuburg, die bereits Jlich und Berg besa, die Pfalz erbte, erhob er auf bedeutende Teile derselben Anspruch im Namen seiner Schwgerin Elisabeth Charlotte, freilich wider ihren Willen; diese, die ..Liselotte", war die Schwester des letzten Kurfrsten und Gemahlin seines Bruders, des Herzogs von Orleans, und ist berhmt 1) Brandenburgische Truppen nahmen damals an der Erstrmung von Ofen ruhmreichen Anteil. 2) Bei der Belagerung von Athen durch die Venetianer 1687 fiel eine Bombe in das Pulvermagazin, das sich im Parthenon befand, und zer-strte dieses.
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