18
Israeliten.
v.t.g^ Simon, behaupten sich während der verwickelten Streitig-
keiten der syrischen Herrscher eine Zeit lang als Hohepriester
und Statthalter in Palästina. Simon's Sohn, Johannes
130. Hyrkanus macht sich ganz unabhängig, und dessen Sohn
Aristvbulus nennt sich König (107), stirbt aber durch
Grausamkeit verhaßt. Unter Alexander Jannäus, dem Bruder
des Aristvbulus, bricht durch die Pharisäer Bürgerkrieg aus
(92—86), und dessen Söhne Hyrkanus Ii. und Aristvbulus Ii.
streiten mit die Herrschaft. Hyrkanus, Anfangs unglücklich,
64. wird durch die Entscheidung des herangerufencn Pompejus
Hohepriester und Ethnarch, aber den Römern zinsbar; sein
Bruder, gefangen nach Rom geführt, entflicht später, und die
Römer unterdrücken seine wiederholten Unruhen in Judäa
( 57—54.).
48. Antipater, der Jdumäcr, wird durch 6ae8k»i-Procu-
rator, so wie nachher seine Söhne Herodes und Phasälus
durch Antonius Tetrarchen von Palästina. Antigonus, des
Aristvbulus Sohn, bemächtigt sich noch auf kurze Zeit des
jüdischen Thrones,' und verdrängt den mißhandelten Hohe-
priester Hyrkanus, wird aber selbst durch den von Römern
37. unterstützten Herodes besiegt und mit seiner männlichen
Familie vertilgt.
Die verschiedenen Religionssecten der Pharisäer, Sadducäer und
Essäer bilden sich immer mehr aus, gewinnen in ihrer Anmaßung immer
mehr Einfluß, und treten sich immer schroffer gegenüber. In Jerusalem
ein hoher Rath von siebenzig Personen — Synedrinm, zunächst gegen
die Willkühr der Herrscher; in den Landstädten kleinere Synedria, die
zugleich den religiösen Cultus beaufsichtigen. Synagogen seit 444 v.
Ch. G.
Viii. Von den Herodiancrn bis zur Zerstörung
Jerusalems, von 57 v. Ch. G. bis 70 I. n. Ch. G.
(717—823 u. R. E.)
* Römisches Zeitalter. Das wiederhergestellte Reich
verliert durch politische Theilungen und inneren Zwie-
spalt alle selbstständige Kraft, und findet in wiederholten
Empörungen seinen Untergang.
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TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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Extrahierte Personennamen: Simon Johannes Aristvbulus Alexander_Jannäus Alexander Antonius_Tetrarchen_von_Palästina Antonius
Extrahierte Ortsnamen: Palästina Rom Judäa Jerusalem Jerusalems
Karl Marteil. Muhamedaner.
107
Baiern und Friesen, stirbt 714. Sein Sohn Karl entflieht n.c.g.
seiner Stiefinutter Plcktrudis, siegt gegen die Neustrier bei
Cambra!, zwingt der Plcktrudis Pipins Schätze nv, ernennt 717.
(¿rotar Iv. zum König, schlägt die Sachsen und abermals die
Neustrier bei Soissons 7k 9 z eben so die Baiern und Aleinnn--
nen, und von dem Herzog Endes von Aquitanien zu Hilfe
gerufen, die in Spanien und Gallien eingedrnngenen Mn ha-
me d an er*) bei Poitiers; er besiegt noch Friesen, Burgunder 732.
und Sachsen, — Karl Martell Dux et Princeps Francorum,
“) Mu h am ed, zu Mekka in Arabien 57t. n. Ch. G. geboren,
aus dem Stamme Koreisch und dem Geschlcchte Haschem, vermählt als
Kaufmann mit der reichen Kadidscha, faßt in der Einsamkeit den Plan,
die getrennten Araber, die noch meistens dem Sabäismus ergeben waren,
durch %ciue neue Religion zu vereinen. Im Jahre 6n u. Ch. tritt er
ass Prophet auf, und verkündet den Islam (selbstverlaugnende Ergebung
zu Hiytt),. Mit seinen wenigen Anhängern, den M os l e m in (Gläu-
bigen), durch seinen eignen Stamm aus Mekka vertrieben, flieht er nach
Ja.treb (Medinah), — Heg ira den 15. Jul. 622; aber Siege, die er
akàld' erkämpft, vermehren schnell seine Anhänger; Mekka 629 erobert,
und bei'seinem Tode 652 ist ihm ganz Arabien unterworfen (seine Aus-
sprüche und Offenbarungen im Koran gesammelt). Seine Nachfolger
(Chalifen) sind: Abu-Bekr, erobert Persien (der letzte Sassanide
fällt 651), und dringt bis zum Indus. Unter Omar wird Syrien,
Phönicien, Judäa und Aegypten erobert (durch Khaled und Amru 654
—644); unter Othman und Ali die Nordküste Afrikas (644—661).
Darauf folgt die Dynastie der Ommijaden bis 750. Damask Resi-
denz. Konstantinopel wiederholt belagert. Empörungen; Religionspar-
teien. Erst unter Walid l. (705—715) neue Eroberungen: Armenien,
ein Theil von Kleinasieu, Spanien (durch den Feldherrn Musa Sieg
bei Xeres 711 gegen die Westgotheu). Aber unter dem Chalifen
He sch am wird der Statthalter Abderrhaman von Karl bet Poiticr»
732 geschlagen. Nach vielfältigen inneren Verwirrungen folgt 750 die
Dynastie der Abbasiden; nur Abderrhaman gründet sich in Spanien
(Cordova) 756 ein unabhängiges Chalifat. Noch später entstehen eigne
Reiche zu Bagdad und zu Kairo. Harun-al-Raschid (786—809)
tritt noch mit Kraft auf, besiegt die Griechen, erobert Cypern, unter-
drückt Empörungen rc., aber nach ihm Verfall des Reiches durch innere
Zerrüttungen.
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Extrahierte Personennamen: Karl_Marteil Karl Karl Karl Plcktrudis_Pipins_Schätze Karl_Martell_Dux Karl Princeps_Francorum Haschem Damask Walid_l Musa_Sieg Karl_bet_Poiticr» Karl
Israeliten.
17
v.c.t.
Zorobabel's und Josua's Führung. Der Tempel zu Jerusalem 535.
durch die Erlaubniß des Dareios ungeachtet der Samaritaner
wieder hergestellt.
Hohepriester neben den persischen Satrapen, — 478.
Esra, Nehemia. Förmliche Trennung der Samaritaner von 336.
den Juden; ihr eigener Tempel auf dem Berge Garizim bei
Sichem.
Alexander der Gr. empfangt die Huldigung des jüdischen 332.
Landes unter dem Hohepriester Jaddua. Darauf wechselnde
Herrschaft der Seleukiden und Ptolemäer.
Ptolemäos I., des Lagos Sohn, erobert Jerusalem 312.
und führt viele Juden nach Alexandria, — Uebersetzung der
Septuaginta des A. T. ins Griechische.
Antigonos von Syrien bemächtigt sich des Landes von
311—301. Darauf bleibt es den Ptolemäern zinsbar von
301—203, wo es Antiochos der Gr. von Syrien wieder ein-
nimmt und seinen seleukidischen Nachfolgern von 203—167
hinterläßt.
* Hohepriester und Ethnarchcn erkaufen sich ihre Würden
von den schwachen syrischen Königen, daher innere Streitig-
keiten und Parteien.
Antiochos Epiphanes führt griechische Sitten ein, 170.
erobert das empörte Jerusalem, und erregt durch seine Grau-
samkeiten (Ausrottung der jüdischen Religion) den Aufstand
der Makkabäer.
Vii. Von den Makkabäern bis zu den Her odiane rn,
von 167 bis 37 v. Ch. G. (587—717 n. R. E.)
* Letzte heldenmüthige Anstrengungen der Israeliten,
vorzüglich der Makkabäischen Familie, für ihre Unab-
hängigkeit. Parteien im Innern. Einfluß der Römer.
Der Priester Matathias, aus dem Stamme der Mak-
kabäer, widersetzt sich dem Götzendienste, fällt im ersten Jahre 166.
des Aufstandes gegen die Syrer; eben so sein Sohn Judas
Makkabäus, der das erste Bündniß mit den Römern
schließt. Die Brüder des Judas, nämlich Jonathan und
2
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Jaddua Ptolemäos_I. Antiochos_Epiphanes Judas
Makkabäus
Israeliten.
19
Herodes der Gr. als König im Besitze von ganz Judäa, 37.
gewinnt den Antonius sowie den Augustus, veranlaßt durch
Grausamkeiten und Anhänglichkeit an die Römer Verschwö-
rungen und Unruhen, mordet seine in Rom erzogenen Söhne
Alexander und Aristobulus, stirbt, nachdem in seinem vorletzten
Jahre Christus geboren worden. Seine Söhne: Archelaus,
Philippus und Antipas theilen sich als Tetrarchen und Ethnar-
chen in das Land; aber Archelans, durch Tyranneien verhaßt,
wird von Augustus nach Vienna verwiesen, sein Land
römische Provinz zu Syrien unter Procuratoren (Pontius
Pilatus 27—36 n. Ch. G. wegen Grausamkeiten verwiesen). n.c.g.
Philippus stirbt; sein Land fällt an Syrien, später an 34.
Agrippa I., einen Enkel des Herodcs (von Aristobulus),
der nach der Verweisung des herrschsüchtigen Antipas als 41.
König ganz Palästina erhält, aber schon 44 n. Ch. stirbt,
worauf das Ganze als römische Provinz unter Procu-
ratoren mit Syrien vereint.
Unter Agrippa Ii. (König) bricht der Unwille der ^Z?'
Juden in allgemeine Empörung gegen die Römer aus. Fl.
Vcspasianus, von Nero gesandt, bezwingt Galiläa, und sein
Sohn Titus belagert, erobert und zerstört das in Parteien
zerrissene, unglückliche Jerusalem; die jüdischen Länder ver- 70.
kauft. Wiederholte Empörungen der zurückbleibenden Juden—
Aelia Capitolina an Jerusalem's Stelle durch Adrianus; erst 133.
der tapfere Feldherr Julius Severus unterwirft das Ganze
nach dreijährigem verzweifeltem Kampfe; darauf die Juden in
alle Welt hin zerstreut.
Nach dem Erile die hebräische Sprache mit Chaldaismen gemischt;
die Poesie unbedeutend. Propheten treten nicht mehr auf; Maleachi
seit 450 v. Ch. der letzte. — Nach Jerusalem's Zerstörung bilden sich
allmälig mehre gelehrte Schulen unter den Juden, die sich mit Sammeln
der mündlich überlieferten Gesetze und der Erklärung derselben beschäf-
tigen; daher der Talmud mit der Mischnah und Gemarah. Fl.
Josephos, Pharisäer aus Jerusalem, von Vespaslsnu« in Galiläa
gefangen genommen, hat in griechischer Sprache den jüdischen Krieg und
die jüdischen Antiquitäten beschrieben.
2*
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Extrahierte Personennamen: Antonius Augustus Alexander Alexander Christus Augustus Augustus Pontius
Pilatus Agrippa_I. Palästina Agrippa Galiläa Titus Aelia_Capitolina Adrianus Julius_Severus Josephos
Extrahierte Ortsnamen: Judäa Rom Syrien Syrien Syrien Jerusalem Jerusalem Galiläa
Specielle Geschichte.
81
Bedrückungen des Epiphanes veranlassten den Aufstand deö Priesters
Mattathias und seiner Familie, der Maccabäer. In einem fast vierzig-
jährigen heldenmüthigenkampfe (167—130), in welchem sich besonders
Judas Maccabi hervorthat, erlangten sie die vollständige Unabhängigkeit
von Syrien. Unter Johannes Hyrkanus (135—107), welcher Samaria,
Galiläa, Jdumäa und Philiftäa eroberte, und unter Aristobulus, der
den Königötitel annahm (107—106), hatte Judäa einen Umfang, der
mit der David'schen Zeit wetteiferte und der Reichthum der Hauptstadt
war noch größer. Nach des Aristobulus Tode begann aber wieder der
Verfall, herbeigeführt durch Zwietracht im königlichen Haufe und durch den
Kampf zweier anfangs religiöser, bald aber politischer Parteien, der
Pharisäer und Sadducäer. Erftere Partei, welche sich des Vorigen
Nachfolger, Alexander Jannäus (106—79), unkluger Weise zum
Feinde machte, bezweckte die Trennung der Fürsten- und Priestergewalt
und war bei Weitem mächtiger, als die andere. Als nach dessen Tode
ein Erbfolgekrieg zwischen dein schwachen Hyrkanus und dem unter-
nehmenden Aristobulus ausbrach, mischten sich die Römer in die An-
gelegenheit und Pompejus entschied natürlich zu Gunsten des Hyrkanus
(64), ließ die Mauern der Stadt schleifen, legte den Juden einen Tribut
auf und verwandelte den Titel eines Königs in den eines Ethnarchen.
In dieser Zeit hob sich die Familie desjdumäers Antipater, welcher
Minister des Hyrkan war, zu gefährlicher Macht, und Antipater's
Sohn, Her od es der Große, stürzte endlich die Familie der
Maccabäer gänzlich, empfing von de>r Triumvirn den Königstitel und
regierte in grausamer Weise von 39 vor Christus bis 1 nach Christus.
Ihm folgte Ar che laus als Ethnarch von Judäa, Samaria und
Jdumäa, der aber schon im Jahre 6 nach Christus von den Römern
abgesetzt wurde, indem sein Gebiet unter römische Procuratoren ge-
stellt wurde, H ero des Antipas als Tetrarch von Galiläa und
Peräa, und Philippus als Tetrarch des nördlichen Ostjordan-
landes. Als letzterer unbeerbt starb (35 nach Christus), ward sein
Gebiet zu Syrien geschlagen, Noch einmal, unter Kaiser Caligala und
Claudius, wurde das ganze jüdische Gebiet unter Herodes A grippa
vereinigt, als dieser aber starb, wurde es römische Provinz unter Ver-
waltung von Procuratoren, deren Härte und Grausamkeit, besonders
des Gessius Florus, eine furchtbare Empörung zur Folge hatte (64),
welche erst mit der gänzlichen Zerstörung Jerusalems (70) unterdrückt
werden konnte. Dennoch folgten noch mehrere Aufstände, deren letzter unter
Bar Cochba (132—135) den Kaiser Hadrianus zu einem schweren
Kriege veranlasse, der einer halben Million Juden das Leben kostete und
mit der vollständigen Verwüstung des Landes und Zerstreuung des Volkes
endete.
8. 6. Oestliches Asien. Hier entstanden unter Antiochus 11.
Deus zwei Staaten, nämlich Parthien und Baktrien, jenes durch eine
Winderlich, Weltgeschichte. ß
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Extrahierte Personennamen: Judas_Maccabi Johannes_Hyrkanus Judäa Alexander_Jannäus Alexander Christus Christus Christus Philippus Christus Caligala Claudius
Extrahierte Ortsnamen: Syrien Samaria Galiläa Jdumäa Samaria Jerusalems Asien Baktrien
Svecielle Geschichte.
143
barfeit. Ardschir Babechan (226—239), der Gründer des
Reichs, hatte die Idee, das Reich und die Religion des Cprus wieder
herzustellen und so die von den Parthern begonnene Restauration der
alten Perserherrschaft zu vollenden. Aus dem Grunde schmeichelte er
den Magiern, welche bei der Wiedereinführung der Lehre Zoroaster's mit
gleicher Wukh gegen die Heiden, wie gegen Juden und Christen ver-
fuhren.- Nachdem das Reich auf solche Art innerlich regenerirt war,
schickte Ardschir eine stolze Gesandtschaft an den Kaiser Aler. Severus
mit dem Verlangen nach allen asiatischen Ländern, welche ctnft dem
Darius gehört haben. Der römische Kaiser zog ihm entgegen, focht
zwar im Ganzen nicht sonderlich glücklich, dennoch blieb es in Bezug
der Grenzen Persiens beim Alten. Sein Sohn Sapor l. (239 — 270)
(Schapur) eroberte Armenien, breitete sich bis Kappadocien aus, nahm
selbst den Kaiser Valerian gefangen, ward aber durch Odenath's wach-
sende Macht genöthigt, seine Eroberungen aufzugeben. Unter einem
seiner Nachfolger erhob sich das wegen der Einführung der Lehre Zo-
roaster's sich gedrückt fühlende Armenien unter Tiridates, dem selbst
die Römer zu Hilfe kamen. Anfangs siegreich, wurde später Narses
von dem Kaiser Galerius geschlagen und in einem schimpflichen Frieden
gezwungen, nicht nur alles Land zwischen Euphrat und Tigris, sondern
selbst 5 Provinzen jenseit des Tigris an die Römer abzutreten. Nach
seinem (302) und seines Sohnes Tode l3l2) kam Sapor Ii., der durch
Aussetzung der Krone auf das Haupt seiner Mutter als König geboren
wurde, zur Regierung (312 — 381). Sobald er in das männliche
Alter trat, griff erarmenien, den ewigen Zankapfel, an und eroberte es,
und als er sah, dass Constantin sich der christlichen Lehre zuwandte,
schien es den Sassaniden gefährlich, die zeither geduldeten Christen,
welche in dem römischen Kaiser ihren Schutz und Hort sahen, noch
länger in ihrer zeither gegönnten Ruhe zu belassen und es gehörte nun
zur Slaatsmarime der Sassaniden, die Christen auszurotten. Sapor,
nachdem er sich vor den nördlichen Barbaren Ruhe verschafft, führte
einen für Rom gefährlichen Kampf unter Constantius herbei, welchen
nur Julian's Genie zuin Bessern wandte, leider aber nicht vollenden
konnte. Jovianus schloss den in der Römergeschickue schon erwähnten
Frieden, in welchem die Römer alle von Galerius eroberten Provinzen
nebst den wichtigsten Grenzfestungen abtraten. Nach ilnn, welcher sogar
den Abfall Armeniens und dessen politische Selbstständigkeit nicht zu
hindern vermochte, verliert sich das Interesse der neupersischen Geschichte,
da die alten Geschichten von inneren Kriegen wiederkehrten, welche nur
durch Christenverfolgungen oder durch immer härter werdende Kämpfe
mit den nordischen Völkern eine Abwechslung erfuhren, kurz 'es schien
sich das Schauspiel zu wiederholen, dass das Reich durch fortwährende
Angriffe von Außen, wie einst durch die Griechen, jetzt durch die nordi-
schen Barbaren, und durch innere Unruhen einstürzen sollte. Ums
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Extrahierte Personennamen: Svecielle Ardschir_Babechan Ardschir Darius Darius Valerian Constantin Jovianus
Extrahierte Ortsnamen: Armenien Galerius Rom Galerius Armeniens
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Zweiter Zeitraum.
Von Cyrus dem Perser bis auf Alexan-
der den Macedonier,
oder von 5go—35o vor Christus Geburt»
(Ein Zeitraum von ungefähr 23o Jahren.)
23.
Perser.
(Quellen; Zcnd-Avcsta. Die hebräischen Urkun-
den, besonders Esras. Nehemias. Daniel.
Esther. — Herodot. Ctesias. Lenophon.
Arrian. Diodor. Justin.)
!Äie Perser waren bis auf die Zeit, wo Cyrus an ihre
Spitze sich stellte, in den gebirgigen Theilen der Landschaft
Persis ein, den Medern unterworfenes, Bergvolk gewesen, das
wahrscheinlich bis dahin, wie ähnliche Gebirgshordcn, ein
nomadisches Leben führte. Dieses Volk war in zehn Stämme
getheilt, unter welchen der Stamm der Pasargaden der
edelste war. Diese Stammeinrichtung blieb auch in mehrern
Sputen noch in der folgenden Zeit kenntlich, wo man, in
Hinsicht der Lebensart und Beschäftigung, drei edle oder Krie-
gerstämme, drei Ackerbautreibende, und vier Hirtenstämme
unterschied. Cyrus, der nach seinem Geschlechte zu dem edel-
sten persischen Stamme gehörte, und (nach dem Zeugnisse des
Herodots undxenophons — nicht aber nach den Nachrichten des
Ctesias) Enkel des damals über Medien herrschenden Königs
war, ward ungefähr ums Jahr 560 v. C. zum Anführer
und O be rh aup te aller persisch e n S tämm e gewählt.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
12.6
Dritter Zeitraum.
römische Syrien diesseits des Euphrats. Vielleicht hätte
sie Cäsar besiegt, wenn er nicht selbst gefallen wäre. —
Immer blieb Parthicn das Grab der römischen Legionen. Nur
Trajan besiegte die Parther auf einige Zeit. —
43.
Palästina.
(Quellen: Die Bücher der Maccabäcr.)
Das kleine Palästina hatte sich dem Alexander, bei
seinem Vordringen in Bordcrasien, freiwillig unterworfen.
Nach seinem Tode ward es bald der Zankapfel zwischen Sy-
rien und Aegypten. Zwar gehörte es unter den drei ersten
Ptolemäern zu Aegypten, auch ließ man ihm seine bür-
gerliche und religiöse Verfassung, und der Hohepriester war
der Regent der Provinz; allein in dem Kriege, welchen (203)
Antiochus der Große mit Aegypten führte, schlossen sich die
Juden an Syrien an, unterwarfen sich dem Könige frei-
willig, und vertrieben (198) die ägyptischen Besatzungen aus
ihrem Lande. Dafür versicherte ihnen Antiochus den Besitz
und Genuß aller ihrer bisherigen Rechte. Der Hohepriester
blieb an der Spitze des Volkes, und ihm zur Seite stand ein
Senat, der Sanhedrin.— Seit der Zeit aber, daß die
Römer Antiochus den Großen besiegten, und die syrischen
Finanzen durch einen drückenden Tribut nach Rom erschöpft
wurden, begann für Palästina eine Reihe trauriger Ereignisse.
Antiochus Epiphanes wollte die Juden in religiöser und po-
litischer Hinsicht gräcisiren, und eroberte Jerusalem. Da
ward der Aufstand der Juden gegen Syrien von den Helden aus
dem Hause der Maccabäer seit 167 v. C. mit Tapferkeit
und Klugheit geleitet. Dem Hohenpriester Johannes H y r-
kanus, welcher von 135 —107 diese Würde bekleidete, ge-
lang es, durch seine Verbindung mit Rom, sich ganz von
der syrischen Oberhoheit zu befreien, und den Staat von Ju-
däa durch die Besiegung der Samaritaner und I d u m ä e r
zu vergrößern. Sein ältester Sohn, Aristobul (107),
nahm sogar den königlichen Titel an. Unter dessen Bru-
der Alexander (106 — 79) begann, besonders durch die
Erbitterung der mächtigen Pharisäer gegen das königliche Haus,
\
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Cäsar Palästina Alexander Alexander Palästina Antiochus_Epiphanes Alexander_( Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Bordcrasien Rom Jerusalem Rom
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
61
Assyrien und Babylonien.
Smerdis, die Hälfte des eroberten Reiches regieren, und
dort wagte es Bessus, nach der Eroberung des persischen
Reiches durch Alexander, sich gegen den Sieger zu behaupten.
Von hier ging auch bereits in dem ersten Zeiträume der Ge-
schichte die Religion und Gesetzgebung des Zoroaster aus,
die sich in heiligen Schriften (Vendidad und Izeschne)
erhalten hat, und die, nach der Eroberung des Cyrus, die
Staatsreligion des persischen Reiches ward, obgleich nicht be-
hauptet werden kann, daß die noch vorhandenen heiligen
Schriften in ihrer gegenwärtigen Gestuft schon damals
bestanden. Der Vendidad enthält das allgemeine Gesetz-
buch für die bürgerliche und kirchliche Verfassung. Im
Izeschne befinden sich —wahrscheinlich von mehrcrn Ver-
fassern— altere und jüngere Gebete, vermischt mit geschicht-
lichen Nachrichten. Viele von Zoroasiers Lehren wurden in
der Folge in mehrere Neligionsbegriffe des westlichen Asiens
ausgenommen, und noch jetzt wird seine Religion von einem
Völkerstamme Indiens fesigehalten und befolgt.
An Bactria grenzte im Norden ein Land, das, als per-
sische Satrapie, den Namen Sogdiana führte, dessen
nördliche Grenze der Iaxartes in der Nähe der Völker-
stämme der Massagetcn war. Frühzeitig schon hatte hier die
Stadt Maracanda (das heutige Samarcand) eine
eigenthümliche Verfassung und eigene Könige, so wie sie ein
wichtiger Punct für den Handel mit den nördlichen Noma-
denvölkern war.
Zendavest^, ouvrage de Zoroastre, traduit par Anque-
til du Perron. 3t. Paris, 1771. 4. Teutsch: Zend,
avesta, von Kleuker. 3 Thle. Riga, 1775. 4.—
Hang dazu. 2thle. 1781».83.— J.fr.k leuker, Zend,
avesta im Kleinen. Riga, 1789. 8.— I. G. Rhode,
die heilige Sage und das gesammte Religionssystem der
Bactrer, Meder und Perser. Frkft. am M. »820. 8.
9.
Assyrien und Babylonien.
Quellen: die heiligen Urkunden der Hebräer: Moses,
Bücher der Könige, der Chronik, die Propheten; die
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Cyrus Zoroasiers til_du_Perron Kleuker Rhode
Extrahierte Ortsnamen: Babylonien Asiens Indiens Bactria Maracanda Paris Riga Riga M. Babylonien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
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Aegypten. 127
ein heftiger Bürgerkrieg. Alexander übertrug bei seinem Tode,
mit Ucbergehung seiner Söhne, des Hyrkans und Aristobuls,
seiner Wittwe Alexandra die Negierung (79—71). Die
beiden Brüder bekriegten darauf einander selbst, bis Pom-
pejus, der damals die Angelegenheiten Asiens entschied, den
Hyrkan (64) zum Hohenpriester und Fürsten ernannte, ihm
einen Tribut auflegte, und den Arrstobul und dessen Söhne
nach Nom als Gefangene abführte. — So ward der jüdi-
sche Staat von Rom abhängig; der Jdumäcr Antipater,
Hyrkans Vertrauter und Stammvater der Hcrodiancr, schloß
sich genau an Rom an, um allmählig durch diese Verbindung
die regierende maccabäische Familie ganz zu verdrängen. Be-
reits im Jahre 48 ward Antipater vom Cäsar, den er in
Alexandrien unterstützt hatte, zum Procurator von Judäa
ernannt. Sein zweiter Sohn, H ero des, zuerst Befehls-
haber in Galiläa, gewann nach Eäsars Tode, den Antonius
für sich, mußte in einem Auistandc, der gegen ihn ausbrach,
nach Nom ftüchten, ward aber daselbst von den Triumvirn
zum Könige ernannt. Er eröffnete die herodianische
Dynastie (39 vorc. bis 70 I. nach C.) in Palästina,
und beherrschte in der Folge, nach Augusts Willen, ganz
Palästina, (Judäa, Samaria, Galiläa, rc.) und I d u m ä a,
ohne daß er' Tribut nach Nom entrichten durfte. Seine An-
hänglichkeit an Nom machte ihn aber bei den Juden verhaßt.
— In das vorletzte Jahr seiner Regierung fällt die Ge-
burt Christi.
Z. M. Jost, Eesch. der Israeliten seit den Zeiten der Macea,
bäer bis auf unsere Tage. 8thle. Berl. 1820 ff. 8.
44.
Aegypten.
Sei^ den glücklichen Tagen des Amasis, genoß Aegyp-
ten erst wieder unter der Negierung der Ptolemäer, nach
langen inncrn und äußern Stürmen, einige Ruhe, obgleich
mit der Ankunft der Griechen in Aegypten der ursprüngliche
Nationalcharaktcr der Aegyptcr sich immer mehr verlor.
Ptolemauslagi, Anfangs Statthalter, dann König
von Aegypten, war nicht blos Soldat, sondern auch Freund
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer]]
Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexandra Cäsar Judäa Antonius Augusts Christi
Extrahierte Ortsnamen: Asiens Rom Rom Alexandrien Galiläa Palästina Palästina Samaria Galiläa