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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 134

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
134 Die ostafrikanischen Inseln. §. 40. 7. Die Inselgruppe Tristan da Cunha im südatlantischen Océan, beinahe auf einer geraden Linie zwischen Cap Horn und dem Cap der guten Hoffnung, benannt nach dem portugiesischen Entdecker (im I. 1506), ein, freilich schwer zugänglicher, Punkt zum Wassereinnehmen und Einkäufen von Lebensmitteln (gegen Kleider und eiserne Geräthschaften), dessen Besuch die Fahrt nach Indien oder Australien weniger verlängert, als das Anlaufen beim Vorgebirge der guten Hoffnung. Nur die Hauptinsel, ein etwa 8300' hoher vulkanischer Kegel, ist von einigen vom Cap ausgewanderten englischen Familien augesiedelt und steht unter dem Schutz des Capgouvernements. Sie bildet vermöge ihrer Lage einen wich- tigen Punkt für hydrographische und meteorologische Untersuchungen. *) B. Im indisch en Océan oder die ostafrikanischen Inseln: 1. Madagascar, von der parallel laufenden Ostküste Afrikas durch den breiten Canal von Mozambique getrennt, eine der größten Inseln der Erde (10,500 □ M.). Die Bildung ihrer Oberfläche ist sehr verschieden von der der vulkanischen westafrikanischen Inseln und ähnlich der des gegenüberliegenden Continents (im Innern weite Hochebenen, aus denen sich ein Gebirge erhebt; terrassenförmiger Abfall des Plateaus nach der Westküste, deren nördlicher Theil viele treffliche Häfen hat), wogegen in Folge einer außerordentlich reichen Bewässerung die Pflanzen- und Thierwelt wesentlich von der des benachbarten Continents abweicht, natürlich zu ihrem Vortheile. Ein Kriegerstamm (die Howas) beherrscht jetzt die (4vr Mill. E.? der) Insel. — Die Insel St. M arie am Ostrande besitzen die Franzosen^ 2. Die (18) Comoren, im nördlichen Eingänge des Canals von Mozambique, sind meistens von arabischen Sultanen beherrscht; Mayotta haben die Franzosen besetzt. 3. Zu den (3) Mascarenischen Inseln (nach dem Ent- decker, dem Portugiesen Mascarenhas, benannt) gehört: das eng- lische Mauritius (170,000 E.), früher (als französische Besitzung) Ile äs Branes, mit der Hauptstadt Port Louis (28,000 E.), und die französische Insel La Réunion (bis 1848 Bourbon). 4. Die beiden benachbarten englischen Inselgruppen der (17) Am iranien (Admiralitätsinseln) und der (29) Seychellen oder Mahe-Jnseln. 5. Sokotra, 2) am Eingang des arabischen Busens, unter der Herrschaft eines Sultans an der Südküste von Arabien (in Geschen). 0 Näheres in Petermann's Mittheilungen, 1855, S. 79 ff. l) Daselbst, 1861, S. 149 ff.

2. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 268

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
268 Der Westen und die Colonien der Holländer. §. 59. Holland und die von vielerlei Winden abhängige Fahrt auf einem Binnenmeere voll Untiefen mit dem offenen Ocean in Verbindung stand, können jetzt (seit 1815) die größten Seeschiffe zu jeder Zeit ohne Auf- enthalt (in 18 Stunden) durch den breiten und tiefen Nordcanal (außer wenn er zugefroren ist) vom Helder (einer kleinen, aber stark befestigten, aufblühenden Handelsstadt) bis Amsterdam geschleppt werden. Gegen- über auf der Halbinsel liegt das wegen seiner übertriebenen Reinlichkeit bekannte und verspottete Dorf Broek und die Stadt Za and am, wo Peter der Große den Schiffbau erlernte. 10. Utrecht mit der gleichnamigen Stadt (50,000 (§.), wo sich die Vecht vom Rheine abzweigt, also an der Spitze einer Unterabtheilung des Rheindeltas. 6. Die beiden zum deutschen Bunde gehörigen Pro- vinzen. 11. Limburg an der untern Maas mit den Maasfestungen Maestricht (32,000 E.) und Venloo, welche nicht zum deutschen Bunde gehören, und der Stadt Roermonde am Einflüsse der Roer in die Maas. 12. Luxemburg mit der deutschen Bundesfestung Luxemburg. Außerdem besitzt Holland Colonien in allen.außereuropäischen Erdtheilen. Die wichtigsten derselben liegen im ostindischen Archi- pel und werden unter der gemeinsamen Benennung niederlän- disch Ostindien begriffen (29,000 Hhm. mit 17 Mill. E.). Die Insel Java (s. S. 75) besitzen die Holländer zum größten Theile und haben hier durch eine Bevölkerung von 12 Mill. E., die zu harter Arbeit gegen einen äußerst geringen Lohn angehalten wird, dem Anbau tropischer Erzeugnisse (Kaffee. Zucker, Reis, Indigo) eine riesenhafte Ausdehnung gegeben. Von den übrigen großen Sunda- inseln (s. S. 75) sind nur Küstenstriche im Besitze der Holländer, außerdem mehrere kleinere Sundainseln (Gouvernement Timor mit I Vr Mill. E.) und Molukken; ihre Niederlassung auf Neu-Guinea ist noch von geringer Bedeutung. In den übrigen überseeischen Besitzungen, auf den westindischen Inseln (Cura^ao, St. Eustache), auf der süd- amerikanischen Küste von Guyana (gewöhnlich nach dem Hauptfluffe Surinam benannt) und auf der afrikanischen Goldküste von Guinea, haben noch fortwährend die Ausgaben die Einnahmen überstiegen, und der Ausfall wird durch den Ueberschuß aus den ostindischen Besitzungen gedeckt.

3. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 345

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Culturverhlltnisse Großbritanniens. §. 66. 345 4. Ihre Nahrungsquellen findet die dichte Bevölkerung, na- mentlich Englands, in der möglichst starken Ausbeutung des über- und unterirdischen Reichthums des Bodens, welche hier eine höhere Stufe er- reicht hat, als in irgend einem andern Lande. Trotz des trefflichen Anbaus des Landes befriedigt der Ertrag ■ des Ackerbaus in der Regel nicht das starke Bedürfniß; die Viehzucht (besonders von Pferden, Rind- vieh, Schafen) übertrifft im Allgemeinen die günstigsten Verhältnisse anderer Länder, da Wiesen und Weiden bei der feuchten Atmosphäre in der üppigsten Fülle prangen; die Fischerei (Wallfische, Häringe u. s. w.) ist nicht allein lohnend, sondern auch die Schule der Matrosen; der Bergbau und das mit demselben verbundene Hüttenwesen liefert in Cornwallis Zinn, das Produkt, welches am frühesten die südlichen Culturvölker anzog, dann im N.-W. (namentlich in Wales und rings um die centrale Gebirgskette) Steinkohlen (1856 im Werthe von I6v2 Mtll. Pf. St.) und Eisen (1856 für 5 Mill. Pf. St. gefördert) zugleich. Gerade diese so außerordentlich fruchtbare Verbindung der beiden ersten Bedürfnisse einer ins Große getriebenen Fabrikation haben Englands industrielle Größe begründet, um so mehr als das gemeinschaft- liche Vorkommen derselben theils in die Nahe des Meeres, theils in die durch Flüsse, Canäle und Eisenbahnen durchkreuzte Ebene fällt und also die Rohstoffe leicht zu den Hüttenwerken und Fabrikorten gelangen und das verarbeitete Produkt von diesen ebenso leicht den Weg nach den consumirenden Gegenden des Landes und nach dem Meere findet. Diese Steinkohlenbezirke, welche 5 Procent des englischen Bodens einnehmen, haben daher auch alle großen Gewerbe aus dem übrigen Lande an sich gezogen, und jeder derselben hat seine besondere Industrie. Im O. und W. der penninischen Kette und im südlichen Schottland hat die Baumwollenfabrikation ihren Sitz, Manchester erhält durch seine benachbarte Hafenstadt Liverpool den rohen Stoff und läßt denselben aus dem nämlichen Wege, als Zeuge oder Garn verarbeitet, ausführen; ebenso Glasgow (dessen Seehafen Greenock ist). Die Verarbeitung der Schafwolle, theils inländischer, theils deutscher, die der benachbarte Hafen von Hüll einführt, beschäftigt vorzugsweise die Bevölkerung von Uorkshire, namentlich die von Leeds. Im südlichen Theile von Uork- shire verarbeitet Sheffield Stahl zu Messern und Scheeren. Im süd- lichsten Kohlenbezirk ist Birmingham der Mittelpunkt der Eisenfabri- kation. Die Kohlenbezirke unmittelbar an der Küste im N.-O. und S.-W. führen zur See das rohe Produkt aus, um diejenigen Gegenden des Landes mit Brennmaterial zu versehen, welche selbst dessen ent- behren. Wie in der industriellen Thätigkeit, so übertrifft auch in der Groß- artigkeit des Handels und der Schifffahrt die britische Nation alle europäischen bei weitem. Die englische Flagge weht auf allen Meeren und in den fernsten Häfen aller Erdtheile. Bei der außerordentlichen Ausdehnung seiner Colonialmacht umfaßt Englands Handel die Pro- dukte aller Zonen, die theils roh, theils im Mutterlande verarbeitet, sowohl von Colonie zu Colonie, als in fremde Länder geführt werden.

4. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 42

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
42 Die Tiefländer Asiens. §. 15. d. Zwei contineutale Ströme der westlichen Richtung: Gi- hon oder Amu (Orus) und Syr (Jarartes), welche aus gleichem Q-uellgebiete dem Aralsee zufließen. 4. Das Tiefland, welches mehr als ein Drittheil des Erd- theils (284,000 □ M.) ausfüllt und den untern Lauf der großen Wassersysteme enthält, zerfällt, wie das Hochland, in zwei an Aus- dehnung noch ungleichartigere, an absoluter Höhe natürlich weit gleichartigere Theile: a. Das innere, der continentalen Seite des Planeten zuge- wandte Tiefland (240,000 lum.) umfaßt Sibirien und Turan, beide von sehr ungleichem Umfang, denn Sibirien erstreckt sich in der ganzen Breite des Erdtheiles, wovon es Vs ausmacht. Das Tiefland von Turan (mit dem Aralsee) bildet den Ucbergang von Asien nach Europa. d. Das äußere, der oceanischen Seite zugekehrte oder pela- gische Tiefland (54,000 lum.) zerfällt wieder in mehrere einzelne Tiefländer, die alle von anderen Meeren bespült, anderen Erd- theilen zugekdhrt sind und in ihrer natürlichen Beschaffenheit eine außerordentliche Verschiedenheit aufzuweisen haben, auch unter ein- ander in fast gar keiner Verbindung stehen und daher sehr mannich- faltig zwischen den andern Bodenformen gruppirt sind. aa. Das chinesische, am stillen Ocean, Amerika zugewendet, reichlich bewässert und trefflich angebaut. bb. Das indo-chinesische, der südlichen Inselwelt zugekehrt, ebenfalls wasserreich, aber sumpfig und daher bei der Lage in der heißen Zone ungesund, größtentheis noch unbekannt. ee.' Das indische (Hindostan) zwischen zwei Meeren oder viel- mehr Meerbusen, wird von drei Stromsystemen reichlich bewässert und von drei Plateaulandschaften begrenzt. Durch seine Lage aus der Grenze der heißen Zone hat es deren Vortheile ohne ihre Nachthetle, ist daher trefflich angebaut (außer im äußersten W., wo zuerst der Steppencha- rakter erscheint) und dicht bevölkert. 66. Das syrisch-arabische, nicht vom Ocean, sondern nur vom persischen Meerbusen bespült, daher nur mittelbar eine oceanische oder pelagische Niederung. Während es in seiner nordöstlichen Hälfte bewäs- sert ist, bildet das klebrige größtentheils eine Sandwüste und daher den Uebergang zu Afrika.

5. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 55

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Der Kaiser-Canal. Bevölkerung und Sprache der Chinesen. §. 19. 55 Noch mehr als die Ströme, dienen in China, statt der dort nur seltenen Kunststraßen, die zahlreichen Canäle zum Transport von Personen und Maaren; vor Allen bildet der größte derselben, der Kaiser-Canal, die (250 M. lange) große Communications- linie zwischen der Nordrcsidenz Peking und den meisten Provinzen der Mitte und des Südens, und an ihm liegt die größte Zahl der chinesischen Städte ersten Ranges dicht zusammengedrängt. Er verbindet den untern Lauf aller bedeutenden nach Osten fließenden Ströme Chinas zu dem großartigsten Fluß- und Canalsysteme, wel- ches nur durch das nordamerikanische, den Lorenzo und Mississippi umfassende, übertroffen wird. Da der Kaiser-Canal auf angeschwemmtem Boden mittelst Anlage von Dämmen (nicht durch Ausgrabung) in mehreren Jahrhunderten (seit dem 7ten) hergestellt worden ist, so hat er mehr das Ansehen eines riesenmäßigen Aquäducts, als eines Canales. Bevölkerung. Die Anzahl der Einwohner des chinesischen Reiches wird nach einer sogenannten Zählung ') von 1852 ans 537 Mill. ange- geben, wovon über 400 aus das eigentliche China allein kommen. Ihre Sprache bildet einen Hauptzweig des sogenannten einsilbigen Sprachenstammes, dessen charakteristische Merkmale: außerordentliche Ein- fachheit, Armuth an Wortvorrath und Unveränderlichkeit der Wurzel- laute gerade im Chinesischen am reinsten ausgeprägt und mit der streng- sten Consequenz durchgesührt sind. Aus den äußerst zahlreichen Dialekten der chinesischen Sprache (fast jede Stadt hat ihren eigenen) hat sich schon in sehr frühen Zeiten eine im gan- zen Reiche verbreitete edlere Umgangssprache (wie in Deutschland das Hoch- deutsche) gebildet, welche nicht nur äußerst wohlklingend ist, sondern sich auch durch feine Wendungen, gewählte Ausdrücke u. s. w. auszeichnet. Eine eigent- liche Schriftsprache, sofern sie die Nachbildung unarticulirter Laute ist. gibt es nicht, da man sich keiner phonetischen Zeichen (Buchstaben) bedient, sondern für jedes Wort ein besonderes Zeichen ohne alle Beziehung zum Wortlaute hat. Es konnte demnach jemand chinesische Schrift lesen, ohne die chinesische Sprache zu verstehen. Die Anzahl der einsilbigen Grundwörter dieser Sprache ist ausfallend gering (500), doch wird ihre Anzahl durch verschiedene Betonung (viererlei Ac- cente) schon um mehr als aufs Doppelte (1200) gesteigert. Der weiter nöthige Wortvorrath wurde durch Combinativnen auf eine eben so mannichfaltige als sinnreiche Weise gewonnen. Die Anzahl der Schriftzeichen wird sehr verschieden geschätzt (ans mindestens 25,000), doch reicht für den gewöhnlichen Gebrauch die Kenutniß von 4000 bis 5000 Charakteren aus. — Ihre uns nur zum geringsten Theile bekannte Literatur verbreitet sich fast über alle Zweige des Wissens (namentlich Geschichte, Geographie, Statistik, Naturwissenschaften, Philosophie), ihre Dichtungen zeichnen sich durch tiefen Sinn, gedankenreiche Kürze und einen ') Ueber die große Unzuverlässigkeit der chinesischen Angaben s. Petermann's Mittheilungen, 1860, S. 394 f. Anm.

6. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 72

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
72 Das Dekhan. §. 22. Gebirges, bildet in der Mitte ein von dem übrigen Hochlande Hinter- asiens vollständig isolirtes Tafelland (3000—5000' hoch), welches im O. und W. von den Ghatta-Gebirgen (noch 1000—2000' höher) be- grenzt und eingeschlossen wird. а. Die Westküste des Dekhan ist wegen ihrer günstigen Lage für den Seehandel von den ältesten Zeiten ein Hauptziel der Schifffahrt gewesen und in neueren Zeiten zunächst von den Portugiesen angesiedelt worden, von deren ehemals bedeutenden Besitzungen an der Küste das verfallene Goa der einzige Ueberrest ist. Die britische Hauptstadt des westlichen Dekhan ist Bomb ay (566,000 (§.?) mit trefflichem Kriegshafen. In der Nähe liegen die berühmten unterirdischen Felsentcmpel Indiens; namentlich ist zu Ellora der (1 M. lange) sagenannte Götterberg van oben bis unten in stackwerkartig übereinander befindlichen Grotten ausgehöhlt und in un- zählige Tempel (von denen allein 20 dem Gotte Siwa angchören) zu einem wahren Pantheon der Inder umgeschaffen. Das südwestliche Küstenland oder Malabar gleicht einem großen terrassenförmigen Garten, in welchem vorzüglich die Pfeffer- und Betel- Ranke, die Palme, Zucker u. s. w. gedeihen, höher folgen die Tekwälder mit ihrem fast unverweslichen Holze und, wo diese aufhören, beginnen die Waldungen des kostbaren Sandelholzes. Daher ward dieser Küsten- strich einer der frühesten Centralpunkte des Welthandels mit zahlreichen Emporien. б. Das Tafelland, welches sich in progressiver Steigung von N. gegen S. erhebt, nimmt den bei weitem größten Theil des Dekhan ein. Es wird nur von wenigen Hügelreihen durchzogen und senkt sich allmählich gegen O., weshalb die Flüsse einen trägen Lauf haben. Das Land hat einzelne sehr fruchtbare Theile, andere von mittlerer Frucht- barkeit, viele Striche liegen unangebaut da, namentlich seit der Herr- schaft der Mahratten. Die wichtigste Stadt im Innern ist ein zweites Haid arabad (200,000 E.). c. Die Ostküste oder die sandige Küste Koromandel, eine der gefährlichsten und hafenlosesten (vgl. §. 7, 3), konnte bei ihrem heißen, ungesunden Klima und wegen des Mangels an eigenthümlichen Erzeug- nissen nicht die Bedeutung gewinnen, welche der Küste Malabar durch ihre tropische Begetatiou zu Theil ward. Doch war sie durch ihre Lage und die Natur des bengalischen Meerbusens auf Handelsverkehr nllt Hinterindien, dem indischen Archipel, Ceylon und dem Gangeslande angewiesen. Daher entstanden die Handelsplätze Mansaltpatam, Madras (720,000 E. ?), der Hauptsitz des indischen Perlen- und Edelstein-Handels, und die französische Niederlassung P o n d i ch e rr y (25—30,000 E.). D. Die Insel Ceylon (1154 sz M.) wird vom Festlande ge- trennt durch eine gefährliche Meerenge, voll Felsenriffe und Sandbänke, an denen sich die von den Monsoous hergetriebeuen Meeresströmungen in heftigen Brandungen brechen und welche (namentlich die sogenannte Adamsbrücke) die Durchfahrt für größere Schiffe unmöglich machen.

7. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 340

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
340 Vertikale Gliederung Großbritanniens. §. 66. gemeinen eine bedeutende Küstenentwickelung, eine Menge von sichern Buchten und guten Häfen, eine reiche Jnselbil- dung, ins Besondere aber eine mehrmalige isthmische Ver- engung durch von beiden Seiten tief einschneidende Meerbusen und zwar eine zweimalige in England und eine zweimalige, weit stärkere, in Schottland. Die Einschnitte des Meeres sind am bedeutendsten an der dem Ocean zugekehrten Westseite, wo die Gebirge keine so gleichmäßige Aus- spülung gestatteten, wie an der flachen Ostküste. Durch solche eindrin- gende Meerbusen und vorspringende Halbinseln ist die Westseite Eng- lands in drei Gebiete gesondert. Dieselbe Gliederung wiederholt sich auf der Ostküste durch erweiterte Flußmündungen und zwei, jedoch kleinere und weniger schroff vorspringende Halbinseln (Kent, Ostangeln), welche in starken Bogen abgerundet sind. Im nördlichen Schottland, wo die Gebirge von Meer zu Meer reichen, finden sich auch an der Oftseite gleich tiefe Einschnitte des Meeres. Durch ein zweimaliges Eindringen desselben von beiden Seiten (durch welche Busen?) hat Schott- land ebenfalls eine natürliche Gliederung in drei peninsulare Abschnitte erhalten, die hier, wie in Griechenland die ähnliche zweimalige isthmische Verengung, die Grundlage der politischen Eintheilung in Süd-, Mittel- und Nordschottland geworden ist. Auch Irland hat an der dem Ocean zugekehrten Westseite die Fjordenbildung, nicht aber an der einem Binnen- meere (der irischen See) zugewendeten Ostseite. Inseln finden sich hier, wie an den Küsten Griechenlands, in Menge und zum Theil in Gruppen, jedoch — mit Ausnahme der Insel Wight an der Südküste — nur auf der Nord- und Westseite Schottlands und zwischen England und Irland (Benen- nung der wichtigsten nach der Karte!); dagegen hat die Ostseite Großbritanniens und die Ostseite Irlands keine Insel von Be- deutung. Die normannischen Inseln, die Ueberreste der ehemaligen englischen Besitzungen in Frankreich, sind durch England von dem Continente, dem sie natürlich angehören, in politischer Beziehung abgelöst worden. Vertikale Gliederung. Während die horizontale Gliederung vielfach an Griechenland erinnert, ist der vertikale Bau in beiden Ländern ein ganz verschie- dener. Hier ist es nicht ein Gebirgsknoten in dem Innern des Landes, von welchem Parallelketten ausgehen, um hochgelegene Thalkessel und kleine Tafelländer einzuschließen, wie in Griechen- land, sondern die Gebirge liegen vorzugsweise im W. und nehmen in der Richtung gegen N.-O. an Breite zu, weshalb in England die Ebene, in Schottland das Gebirge die überwiegende Boden- form ist.

8. Leitfaden bei dem Unterricht in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 5

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Das Land. 5 weise auf deren nördlicher Hälfte. Es bildet theils eine große zu- sammenhängende Masse und heißt dann Continent oder Fest- land, theils ist es durch das Meer in kleinere Massen zerrissen, die, je nachdem sie durch Meerestheile vom Festlande nur auf drei Seiten, oder ganz getrennt sind, Halbinseln oder Inseln heißen. Kleinere schmale Halbinseln nennt man Erd- oder Landzungen, eine einzelne ins Meer hervorragende Spitze des Landes Vorge- birge oder Cap. Ein schmaler Strich Landes, welcher die Ver- bindung zwischen zwei Landmassen (Continenten oder Halbinseln) herstellt, heißt Landenge oder Isthmus. Die Inseln werden unterschieden in continentale (Gestadeinseln) und oceanische, je nachdem sie in der Nähe der Continente liegen oder nicht. Die Landmasse ist unter die fünf Erdtheile also vertheilt: Australien . . 160,000 Uu Meilen Europa . . . 180,000 „ „ Afrika . . . 545,000 „ „ Amerika. . . 668,000 „ „ Asien . . . 880,000 „ „ Erhöhungen der Erdoberfläche, in sofern sie von einem nied- rigem Standpunkte aus gesehen werden können, nennt man Hügel und Berge, wobei man Fuß, Abhang und Gipfel unterscheidet. Die Vertiefungen zwischen den Bergen sind die Thäler und zwar theils Hauptthäler, theils Neben- oder Seitenthäler, die, wenn sie mit den Anschließenden Bergen parallel laufen, Längen- thäler, wenn sie eine Bergkette durchbrechen, Qu er thäler heißen. Eine Reihe zusammenhängender Berge von bedeutender Länge, aber verhältnißmäßig geringer Breite, bildet eine Gebirgskette, deren oberster, oft sehr schmaler Theil, der Kamm, hin und wieder Ein- senkungen oder Einsattlungen hat, die zu Pässen benutzt werden. Zusammenhängende, nach allen Richtungen hin weit verbreitete Ge- sammterhebungen der Erdrinde werden Hochländer genannt, sie können wiederum aus ihnen sich erhebende Gebirge tragen oder völlige Hochflächen (Tafelländer, plaleaux) sein, zuweilen sind sie von Randgebirgen umgeben. Den Gegensatz zum Hochlande bildet das Tiefland mit einer gleichförmigen, bis zu höchstens 500' absoluter Höhe sich erhebenden Oberfläche, die manchmal durch niedrige Hügel ein wellenförmiges Ansehen hat. Wenn Ebenen durch die felsige Beschaffenheit ihres Bodens oder durch Mangel an Bewässerung nicht anbaufähig sind, so heißen sie Steppen oder Wüsten, einzelne inselartig in denselben liegende, fruchtbare Stellen aber Oasen. — Die Hoch- länder fallen nicht immer unmittelbar, sondern gewöhnlich vermittelst Stufen- oder Terrassenländern in die Tiefebene ab.

9. Dichtung der Neuzeit - S. 121

1908 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 28. Lessings Werke. — Die dichterischen Werke. 121 die Laune seines Herrn zu befriedigen; Orsina eine leidenschaftliche, im Gefühl der gekränkten Liebe von Rachsucht geleitete Italienerin; Emilia ein Bild der Schönheit und Anmut, ausgezeichnet durch Frömmigkeit und Milde, jedoch auch energisch genug, den Tod der Entehrung und Schande vorzuziehen; Claudia eine eitle und nachsichtige Mutter, ihr Mann Odoardo, gleich dem Grafen Appiani, „das Muster aller männlichen Tugend"; er ist trotz des Titels der eigentliche Held des Stückes, der in der Wahrung der sittlichen Unschuld und Ehre das höchste Gut erblickt und seine Tochter ersticht, um ihre Unschuld und Ehre zu retten. Neben diesen Personen stehen die charakteristischen Figuren des Banditen, des bedächtigen Ratsherrn Camillo Rota und des für die Kunst begeisterten Malers Conti. „So entspringt der Verlauf der Handlung, wie die Kunstregeln der Hamburgischen Dramaturgie verlangten, aus den Charak- teren. In der Motivierung ist keine Lücke, und technische Schwierig- keiten, die sich aus der gewählten Ökonomie ergaben, sind wie mit spielender Hand gelöst." Daher kann, wie „Minna von Barnhelm" als Muster- lustspiel, „Emilia Galotti" als Mustertragödie bezeichnet wer- den, als volle, reife Frucht, erblüht aus Lessings umfassendster Kenntnis der tragischen Kunst und aus seiner Kritik in der Dramaturgie. Somit erscheint Lessing auch als Reformator des deutschen Theaters, indem er nicht bloß maßgebende theoretische Forderungen aufstellte, sondern dieselben auch schöpferisch betätigte, wenn er selbst auch über seine dichterische Fähigkeit in großer Bescheidenheit wenig günstig urteilte (letztes Stück der Dramaturgie). ,,Nathan der Weise", ein dramatisches Gedicht in fünf Aufzügen, erschien 1779. „Nathan" ist ein Tendenzstück, hervorgegangen aus jenen durch die Herausgabe der „Wolfenbütteler Fragmente eines Un- genannten" (S. 109) hervorgerufenen religiösen Kämpfen. Da er nämlich wegen dieser heftigen Streitigkeiten von der herzoglichen Regierung der Zensursreiheit, die er als Bibliothekar bisher genossen hatte, beraubt wurde, verlegte er die Polemik auf die Bühne, indem er versuchte, ob man ihn „auf seiner alten Kanzel, auf dem Theater, wenigstens noch ungestört wolle predigen lassen". So enthält diese Predigt Lessings religiöses Glaubensbekenntnis in poetischer Form, die Ansicht, daß der gött- liche Ursprung der Religionen sich nicht erweisen lasse, da keine der geoffenbarten Religionen nachzuweisen vermöge, daß sie die wahre sei; die richtige Religion sei die der tätigen Liebe, der Humanität. Zur Veranschaulichung dieser Ansicht dient folgende dramatische Handlung, die in die Zeit des dritten Kreuzzuges (1189—1192) verlegt ist und in Jerusalem ihren Schauplatz hat.

10. Beschreibende und lehrende Prosa - S. 26

1889 - Freiburg im Breisgau : Herder
26 I. Beschreibende Prosa: Geschichtliche und geographische Charakteristik. Wenn es außerdem in seinen Ausbreitungs- und Erhebungs-Verhält- nissen der beschränkteste, am leichtesten überschauliche, am meisten gegliederte, am meisten gangbare, belebte und bewegte, in seinen klimatischen der am meisten gemäßigte und einheitliche; wenn es vermöge der durch alle diese Eigenschaften geförderten Entwicklung seiner Völker der herrschende, geistig gestaltende, fortbildende Erdteil, der Vorkämpfer der höheren Tendenzen der Menschheit ist: so mußte natürlich die Mitte eines solchen, d. h. Deutsch- land, eine ganz andere Bedeutung erhalten, als die Mitte jener kolossaleren Erdteile, welche eine derartige Natur und Wirksamkeit nicht aufzuweisen haben; es mußten die Bezüge zu dem vergleichungsweise mit letzteren klein zu nennenden Ganzen und zu den übrigen einzelnen Teilen desselben be- schleunigter, gedrängter, fester, gewissermaßen unvermeidlicher und not- wendiger werden. Auf diese Weise ist Deutschland in der That vermöge seiner centralen Lage für den Zusammenhang dieses Ganzen unentbehrlich, ist, wie für den Körper der Herzschlag, sein Lebenspunkt. Nur durch Deutsch- land werden die übrigen Teile Europas zu einer wahrhaften Einheit zusammengehalten. Sich anschließend an das mittlere sowohl der südlichen wie nördlichen Glieder desselben, verknüpft es den Süden mit dem skan- dinavischen Norden; und mit den entsprechenden Erhebungsformen ebenso an dem gebirgigen West-Europa wie an dem flachen Ost-Europa an- liegend und in sie übergehend, vermittelt es die Verbindung der gegliederten und gebirgigen atlantischen Länder im Westen mit den einförmigen und weiten sarmatischen Ebenen im Osten. Ringsum in Europa befindet sich kein Land und keines der angrenzenden Meere, mit welchem Deutschland nicht verwachsen oder mittelbar in leichte Berührung zu bringen ist. Rings um dasselbe wie um ihren Mittelpunkt gruppieren sich Rußland mit Polen, Skandinavien, Großbritannien, die Niederlande (Holland und Belgien), Frankreich, die Schweiz, Italien, die Türkei, Ungarn, Galizien und stehen mit ihm in unmittelbarer oder durch die vorhin genannten Gewässer, die ihm einen kurzen und leichten Weg nach Süd-, Nord- und Nordwest- Europa eröffnen, in naher, mittelbarer Verbindung. Alle diese Länder, obwohl Teile eines größern Landorganismus, des Kontinents Europa, haben doch auch wieder jedes im Vergleiche zu den übrigen durch Lage, Begrenzung, innere Gestaltung und durch Be- völkerung ein eigentümliches Gepräge und stellen in gewissem Grade kleinere Individuen auf der Oberfläche jenes größern Ganzen dar. Dem- nach kommen von allen Seiten her mit dem in der Mitte gelegenen Deutschland eine Zahl Länder-Individuen in Berührung, und es ist undenkbar, daß sie nicht, jedes in seiner Weise, sowohl auf dasselbe in höherem oder niedrigerem Grade Einstuß geübt als auch von daher
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