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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 147

1899 - Gera : Hofmann
147 Friedrich I. zum größten Staufer? — Deute die Kyffhäusersage! — „Die Weiber von Weinsberg" von Chamisso. „Hie Welf" von Strachwitz. „Heinrich der Löwe" von Mosen. Uhlands „Schwäbische Kunde". Rückerts „Kaiser Barbarossa". „Friedrich Rotbart" von Geibel. — Lessings „Nathan der Weise". 47. Der Staufer Friedrich Ii. (1215—1250). 1. Sein Vater Heinrich Yi. rächt Beleidigungen. Heinrich Vi. war Barbarossas Sohn und folgte diesem auf dem Kaiserthrone. Er war ein kluger, entschlossener und tapferer Mann, aber harten Herzens. Als Gatte der Konstantia beanspruchte er nach dem Tode des letzten Normannenkönigs Unter- italien, aber erst durch den zweiten Römer- zug setzte er sich in den Besitz dieses Erbes und strafte die besiegten Gegner grausam. Mit Heinrich dem Löwen, dem grau ge- wordenen „Empörer", söhnte er sich endlich um diese Zeit aus. An dem englischen König Richard Löwenherz rächte er die Schmach von Akkon. Derselbe litt auf seiner Heimfahrt von Palästina im Adria- tischen Meere Schiffbruch, wurde auf seiner Wanderung durch Österreich von seinem F-mde, dem Herzog Leopold, ergriffen und «Ne«"««-" in Dürrenstein an der Donau eingekerkert. Heinrich Vi. Kaiser Heinrich ließ sich den Gefangenen ausliefern und verwahrte ihn auf der Burg Trifels in der Pfalz, bis das englische Volk ein un- geheures Lösegeld bezahlt hatte. Heinrich starb im 32. Lebensjahre infolge einer Erkältung in Messina. 2. Friedrich Ii. beugt sich unter den gewaltigen Papst Jnno- cenz Iii. Friedrich Ii. war beim Tode seines Vaters noch ein Kind. Um die Krone stritten lange der Staufer Philipp von Schwaben und der Welfe Otto von Braunschweig. Als der Sieg auf des ersteren Seite neigte, wurde er in Bamberg ermordet. Seine zarte Gemahlin Irene, eine griechische Kaisertochter, starb infolge des Schreckens kurze Zeit nach ihm. Sie war durch Anmut und feine Sitte aus- gezeichnet. Ihr berühmter Zeitgenosse Walther von der Vogelweide nannte sie eine „Rose ohne Dorn, eine Taube sonder Galle". Otto verscherzte selbst sein Ansehen durch Trotz und Geiz und wurde ohne Mühe von Friedrich Ii. verdrängt. Diesen hob und trug die Liebe des Volkes und das Ansehen seines Vormundes, des Papstes Innocenz lll. Unter diesem Papste (um 1200) erreichte das Papsttum den höchsten Gipfel der Macht. Alle Fürsten Europas fügten sich dem Willen dieses gewaltigen Geistes und reinen Charakters. Den König Johann von England zwang er durch den Bann, sein Land von ihm zu Lehen zu nehmen. Den König Philipp August von Frankreich nötigte er durch Bann und Interdikt, d. h. die Untersagung 10*

2. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 141

1899 - Gera : Hofmann
;08. Kirche des heil. Grabes zu Jerusalem. (Nach Kugler, Geschichte der Kreuzzüge.) 6. Das schwache Königreich Jerusalem. Man bot dem edlen Gottfried die Krone des neuen Reiches an, aber er wollte an der Stelle keine goldene Krone tragen, wo sein Heiland unter einer Dornenkrone geblutet hatte, und nannte sich nur „Beschützer des heiligen Grabes". Nachdem er noch ein siebenmal stärkeres Heer des Sultans von Ägypten besiegt und dem Reiche neue Gesetze gegeben hatte, starb er infolge der 1100 unsäglichen Anstrengungen. Sein Bruder Balduin folgte ihm als König von Jerusalem und erweiterte und befestigte sein Reich durch Eroberung der Küstenstädte und durch ein Bündnis mit den Handelsstädten Venedig, Genua und Pisa, die unablässig Verstärkungen brachten. Aber durch die Uneinigkeit der Christen und die Tapferkeit der Türken ging später ein Ort nach dem andern verloren. Und obgleich das Abendland in sieben Kreuzzügen seine beste Kraft im Orient ver- schwendete und an 6 Millionen Menschen opferte, so fiel doch nach 200 Jahren die letzte christliche Besitzung in Palästina, die Festung 1291 Akkon, den Türken wieder in die Hände. 7. Die wichtigen Folgen der Kreuzzüge. Der Zweck der Kreuz- züge, die dauernde Besitzergreifung des heiligen Landes, wurde nicht erreicht; aber sie haben einen gewaltigen Einfluß auf das öffentliche Leben und die Kulturentwicklung im Abendlande ausgeübt. Die Kirche gewann durch die große religiöse Begeisterung an geistiger, durch die vielen Schenkungen an weltlicher Macht. Auch manche Herzöge und Grafen erhielten einen Zuwachs an Besitz, indem sie erledigte Lehen einzogen. Vor allem aber brachten die Kreuzzüge den größeren Städten Vorteil. Ihr Handel und Verkehr hob sich, und mit ihrem Reichtum erkauften sie leicht von den geldbedürftigen Fürsten größere Vorrechte.

3. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 150

1899 - Gera : Hofmann
150 gegen „Entschädigungen" die Krone einem englischen und einem spanischen Fürsten übertragen. Beide bekümmerten sich ebensowenig um Deutschland wie die deutschen Fürsten um diese Namenkaiser. Die deutschen Fürsten waren völlig selbständig geworden. Handel, Gewerbe und Acker- bau lagen gänzlich darnieder. Niemand war seines Lebens und Gutes sicher. Die Fürsten und Herren rauften miteinander in endlosen Fehden, und nur der Stärkste hatte Recht (Faustrecht). Von ihren sicheren Burgen aus, die an den Landstraßen auf geschützten Orten sich zahlreich erhoben, raubten die Ritter, was zu rauben war. Sie schwangen sich in den Steigbügel, sobald der Knecht auf dem Wartturm das Zeichen gab, daß Reifende oder Warenzüge nahten, um die reichen Warenzüge der Kaufleute zu plündern und von den Gefangenen oft ein sehr hohes Lösegeld zu erpressen. Gegen diese Raubritter oder Ritter vom Steg- reif (d. i. Steigbügel) schloffen die Städte, welche unter diesem Unwesen am meisten litten, Bündnisse zu Schutz und Trutz. Unteritalien gab der Papst als päpstliches Lehn dem finsteren Karl von Anjou, einem Bruder Ludwigs des Heiligen von Frankreich. Karl unterdrückte mit grausamer Härte Adel, Bürger und Geistlichkeit, und das ganze Land seufzte unter den Händen dieses Henkers. 2. Der unglückliche Zug Konradins nach Italien. In Bayern am Hofe seines Oheims wuchs der letzte Sproß der Staufer, Konrads Sohn Konradin, auf. Zwei Minnelieder in der Manesseschen Samm- lung bezeugen feine dichterische Begabung. Der Ruf der Italiener, das Drängen seiner Freunde und der Zug seines eigenen Herzens veranlaßten ihn zu einem Heerzuge nach Italien, um sein väterliches Erbe von den Franzosen zurückzufordern. Vergeblich hatte seine Mutter Elisabeth von dem Zuge abgemahnt, mit Thränen und trüben Ahnungen in Hohen- schwangau von ihm Abschied genommen. In Italien wurde der herr- liche Jüngling überall mit Jubel ausgenommen. Doch der Papst sprach den Bann über ihn aus. Bei Tagliacozzo siegte Konradin anfänglich über Karl von Anjou. Als aber seine Soldaten sich zu früh zerstreuten und zu plündern anfingen, fiel ein Hinterhalt über sie her und brachte ihnen eine gänzliche Niederlage bei. Konradin wurde auf der Flucht mit seinem Freunde Friedrich von Baden gefangen und an Karl von Anjou ausgeliesert. Dieser stellte ihn als einen Räuber und Empörer vor ein Gericht, das ihn aber freisprach. Nur der knechtisch gesinnte Robert von Bari erklärte ihn des Todes schuldig. Daraufhin befahl Karl seine und seiner Begleiter Hinrichtung. 3. Sein rührendes Ende. Das Todesurteil wurde Konradin vorgelesen, als er mit seinem Freunde Friedrich beim Schachspiel saß. Gefaßt bereitete er sich zum Tode vor. Am 29. Oktober 1268 bestieg er mit seinen Gefährten das Blutgerüst. Robert von Bari verlas das Todesurteil und zerbrach den weißen Stab. Da sprang, so wird erzählt, Graf Robert von Flandern auf und rief ihm mit drohend ge- schwungenem Schwerte zu: „Wie kannst du, feiger Schurke, einen so herrlichen Ritter zum Tode verurteilen!" Und das geschwungene Schwert traf den bösen Mann. Konradin aber umarmte seinen Freund, befahl
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