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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 67

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Deuischland im dreizehnten Jahrhundert. 67 Handwerker waren freie Leute, nicht wie die Bauern Hörige; war die Stadt in Gefahr, so wurden sie auch zur Verteidigung aufgeboten und wußten die Waffen zu führen. Sie schlossen sich zu Genossenschaften zusammen, die man Zünfte oder Innungen nannte; die Zünfte hatten ihre besonderen Bräuche und banden ihre Mitglieder an bestimmte Ordnungen. Keiner durfte Waren herstellen und verkaufen, der nicht zu einer Zunft gehörte. Keiner konnte Meister werden, wenn ihn nicht die Zunft dazu machte; dazu war erforderlich, daß er als Geselle gearbeitet hatte und gewandert war, und daß er ein Meisterstück angefertigt hatte. Von der Zunft oder vom Rate der Stadt wurden auch die Preise der Waren festgestellt; und bestimmte Meister hatten den Auftrag, in den Werkstätten nachzusehen, ob überall die Ordnungen beobachtet und gute Ware hergestellt würde. In dieser Art erblühte damals das deutsche Handwerk; und vieles von dem, was in deutschen Städten gearbeitet war, wurde von den Kaufleuten ins Ausland, besonders nach Nordeuropa, ausgeführt und dort verkauft. Denn jetzt war auch der deutsche Handel emporgeblüht. Die Handel. Straßen, für deren Ausbau freilich meist wenig Sorge getragen wurde, und die noch dazu oft Wegelagerer unsicher machten, wurden belebt durch die Wagen der Kaufleute. Der Rhein, die Donau, die Elbe und die anderen großen Ströme wurden von Schiffen befahren, und der Hafen mancher Stadt war gefüllt mit bewimpelten Fahrzeugen. Aber die deutschen Schiffer hatten sich auch längst auf die hohe See hinausgewagt; Nord- und Ostsee waren damals deutsche Meere, wo man kaum andere als deutsche Flaggen sah. Der Handel war anderer Art als heute; wer Kauffahrtei trieb, der mußte selbst hinaus in die Fremde, mußte die Waffen führen können, mußte mancher Gefahr gewärtig sein, die ihm Sturm und Schiffbruch, Überfall von Seeräubern, rechtlose Behandlung durch fremde Fürsten und Volksstämme bringen konnten; dafür harrte seiner auch oft, wenn ihm alles gut gelang, ein außerordentlich hoher Gewinn. An den Küsten Skandinaviens und des heutigen Rußlands landeten die deutschen Kaufleute und gründeten dort Handelsniederlassungen; da verkauften sie deutsche Waren, Tuch und Leinwand, Metallgeräte, Lederwaren, Spezereien, Bier und Wein, während sie Landeserzeugnisse, Getreide, Holz, Häute, Pelze, Honig und Wachs, einkauften. Ein besonders wichtiger Handelsgegenstand war der Hering, dessen Fang in jener Zeit allein von deutschen Kaufleuten betrieben wurde, und derjals Fastenspeise sehr beliebt war und weithin versandt wurde. Aber auch nach Süden ging der deutsche Handel. Durch die Kreuzzüge war ein lebhafter Verkehr mit dem Morgenland, der Levante, entstanden, der fast allein in der Hand italienischer Städte, vor allem Venedigs und 5*

2. Deutsche Geschichte - S. 67

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Deutschland im dreizehnten Jahrhundert. 67 Handwerker waren freie Leute, nicht wie die Bauern Hörige; war die Stadt in Gefahr, so wurden sie auch zur Verteidigung aufgeboten und wußten die Waffen zu führen. Sie schlossen sich zu Genossenschaften zusammen, die man Zünfte oder Innungen nannte; die Zünfte hatten ihre besonderen Bräuche und banden ihre Mitglieder an bestimmte Ordnungen. Keiner durste Waren herstellen und verkaufen, der nicht zu einer Zunft gehörte. Keiner konnte Meister werden, wenn ihn nicht die Zunft dazu machte; dazu war erforderlich, daß er als Geselle gearbeitet hatte und gewandert war, und daß er ein Meisterstück angefertigt hatte. Von der Zunft oder vom Rate der Stadt wurden auch die Preise der Waren festgestellt; und bestimmte Meister hatten den Auftrag, in den Werkstätten nachzusehen, ob überall die Ordnungen beobachtet und gute Ware hergestellt würde. In dieser Art erblühte damals das deutsche Handwerk; und vieles von dem, was in deutschen Städten gearbeitet war, wurde von den Kaufleuten ins Ausland, besonders nach Nordeuropa, ausgeführt und dort verkauft. Denn jetzt war auch der deutsche Handel emporgeblüht. Die Handel Straßen, für deren Ausbau freilich meist wenig Sorge getragen wurde und die noch dazu oft Wegelagerer unsicher machten, wurden belebt durch die Wagen der Kaufleute. Der Rhein, die Donau, die Elbe und die anderen großen Ströme wurden von Schiffen befahren, und der Hafen mancher Stadt war gefüllt mit bewimpelten Fahrzeugen. Aber die deutschen Schiffer hatten sich auch längst auf die hohe See hinausgewagt; Nord- und Ostsee waren damals deutsche Meere, wo man kaum andere als deutsche Flaggen sah. Der Handel war anderer Art als heute; wer Kauffahrtei trieb, der mußte selbst hinaus in die Fremde, mußte die Waffen führen können, mußte mancher Gefahr gewärtig sein, die ihm Sturm und Schiffbruch, Überfall von Seeräubern, rechtlose Behandlung durch fremde Fürsten und Volksstämme bringen konnten; dafür harrte seiner auch oft, wenn ihm alles gut gelang, ein außerordentlich hoher Gewinn. An den Küsten Skandinaviens und des heutigen Rußlands landeten die deutschen Kaufleute und gründeten dort Handelsniederlassungen; da verkauften sie deutsche Waren, Tuch und Leinwand, Metallgeräte, Lederwaren, Spezereien, Bier und Wein, während sie Landeserzeugnisse, Getreide, Holz, Häute, Pelze, Honig und Wachs, einkauften. Ein besonders wichtiger Handelsgegenstand war der Hering, dessen Fang in jener Zeit allein von deutschen Kaufleuten betrieben wurde und der als Fastenspeise sehr beliebt war und weithin versandt wurde. Aber auch nach Süden ging der deutsche Handel. Durch die Kreuzzüge war ein lebhafter Verkehr mit dem Morgenland, der Levante, entstanden, der säst allein in der Hand italienischer Städte, vor allem Venedigs und

3. Deutsche Geschichte - S. 67

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Deutschland im dreizehnten Jahrhundert. 67 Handwerker waren freie Leute, nicht wie die Bauern Hrige; war die Stadt in Gefahr, so wurden sie auch zur Verteidigung aufgeboten und wuten die Waffen zu führen. Sie schlssen sich zu Genossenschaften zusammen, die man Znfte oder Innungen nannte; die Znfte hatten ihre besonderen Bruche und banden ihre Mitglieder an bestimmte Ordnungen. Keiner durfte Waren herstellen und verkaufen, der nicht zu einer Zunft gehrte. Keiner konnte Meister werden, wenn ihn nicht die Zunft dazu machte; dazu war erforderlich, da er als Geselle gearbeitet hatte und gewandert war, und da er ein Meisterstck angefertigt hatte. Von der Zunft oder vom Rate der Stadt wurden auch die Preise der Waren festgestellt; und bestimmte Meister hatten den Auftrag, in den Werksttten nachzusehen, ob berall die Ordnungen beobachtet und gute Ware hergestellt wrde. In dieser Art erblhte damals das deutsche Handwerk; und vieles von dem, was in deutschen Stdten ge-arbeitet war, wurde von den Kaufleuten ins Ausland, besonders nach Nord-europa, ausgefhrt und dort verkauft. Denn jetzt war auch der deutsche Handel emporgeblht. Die Handel Straen, fr deren Ausbau freilich meist wenig Sorge getragen wurde und die noch dazu oft Wegelagerer unsicher machten, wurden belebt durch die Wagen der Kaufleute. Der Rhein, die Donau, die Elbe und die anderen groen Strme wurden von Schiffen befahren, und der Hafen mancher Stadt war gefllt mit bewimpelten Fahrzeugen. Aber die deutschen Schiffer hatten sich auch lngst aus die hohe See hinausgewagt; Nord - und Ostsee waren damals deutsche Meere, wo man kaum andere als deutsche Flaggen sah. Der Handel war anderer Art als heute; wer Kauffahrtet trieb, der mute selbst hinaus in die Fremde, mute die Waffen führen knnen, mute mancher Gefahr gewrtig sein, die ihm Sturm und Schiffbruch, bersoll von See-Zubern, rechtlose Behandlung durch fremde Fürsten und Volksstmme bringen konnten; dafr harrte seiner auch oft, wenn ihm alles gut gelang, ein auer-ordentlich hoher Gewinn. An den Ksten Skandinaviens und des heutigen Rulands landeten die deutschen Kaufleute und grndeten dort Handelsniederlassungen; da verkauften sie deutsche Waren, Tuch und Leinwand, Metallgerte, Lederwaren, Spezereien, Bier und Wein, während sie Landeserzeugnisse, Getreide, Holz, Hute, Pelze, Honig und Wachs, einkauften. Ein besonders wichtiger Handelsgegenstand war der Hering, dessen Fang in jener Zeit allein von deutschen Kaufleuten betrieben wurde und der als Fastenspeise sehr beliebt war und weithin versandt wurde. Aber auch nach Sden ging der deutsche Handel. Durch die Kreuz-zuge war ein lebhafter Verkehr mit dem Morgenland, der Levante, entstanden, der fast allein in der Hand italienischer Städte, vor allem V e n e d i g s und

4. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 59

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich Wilhelm im Kampfe mit Ludwig Xiv. und den Schweden. 59 Schlosse Sl.-Germain bei Paris wurde er unterzeichnet; die schwedischen^de^on Eroberungen mußten wieder herausgegeben werden. 1679. § 67, Zerwürfnis und Versöhnung mit dem Kaiser. Die Türken Wien. Der Kurfürst hatte noch einen zweiten Grund, dem Kaiser zu zürnen. Damals war der letzte Herzog von Liegnitz. Brieg und Wohlau gestorben, und diese Lande mußten gemäß dem von Joachim Ii. geschlossenen Erbvertrage an Brandenburg fallen; aber Kaiser Leopold I. zog sie als Lehen der Krone Böhmen ein. Unter diesen Umständen stellte sich Friedrich Wilhelm auf die Seite der Gegner des Kaisers und schloß ein Bündnis mit Ludwig Xiv. Da auch andere bedeutende Reichsfürsten mit Frankreich solche Verträge abgeschlossen hatten, so konnte Ludwig Xiv. seine Raubpolitik fortsetzen. Er richtete damals die Reunionskammern ein, d.h. fratv ^untln zösische Gerichtshöfe, welche prüfen sollten, welche deutschen Gebiete einst zu den in den letzten Friedensschlüssen abgetretenen Ländern gehört hätten; auf diese erhob er dann als auf französischen Besitz Anspruch und ließ sie durch Truppen besetzen. Ferner überfiel er im Jahre 1681 mitten im Frieden die alte deutsche Stadt Straßburg, die Perle desüberfallen Elsaß, und machte sie, ohne daß ihm jemand entgegentrat, zu einer 168l9" französischen Stadt. In derselben Zeit wurde der Kaiser von Osten her bedrängt. 1683 *2” erschien ein 200000 Mann starkes Türkenheer, von dem Großvezier Kara Mustafa befehligt, vor Wien. Die schwache Besatzung der Stadt, durch Bürger und Studenten verstärkt, leistete unter dem Befehl des Grafen Ernst Rüdiger von Starhemberg den Angriffen und Minen des Feindes tapferen Widerstand; doch machte dieser bereits gefährliche Fortschritte, dazu drohten Seuchen und Hungersnot. Da nahte ein Entsatzheer heran; es war über 80000 Mann stark und bestand aus Kaiserlichen, Reichstruppen und aus Polen, die ihr König Johann Sobieski führte. Am Kahlenberge trug es einen glänzenden Sieg davon. Der Feind floh, und sein Lager wurde erbeutet; Kara Mustafa wurde nachher auf Befehl des Sultans hingerichtet. Darauf begann der Kaiser den Angriffskrieg auf Ungarn, das sich zum größeren Teile in der Hand der Türken befand. Bei der Befreiung von Wien hatten brandenburgische Truppen nicht mitgewirkt. Indessen war das französische Bündnis des Kurfürsten nicht von Dauer. Schon der Raub Straßburgs hatte ihn tief entrüstet; den Anlaß zum Bruch gab, daß Ludwig Xiv. 1685 das Edikt von Nantes aufhob. Da erließ der Kurfürst trotz der französischen Drohungen das

5. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 67

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Deutschland im dreizehnten Jahrhundert. 67 Handwerker waren freie Leute, nicht wie die Bauern Hrige; war die (Stadt, in Gefahr, so wurden sie auch zur Verteidigung aufgeboten und wuten die Waffen zu führen. Sie schlssen sich zu Genossenschaften zusammen, die man Znfte oder Innungen nannte; die Znfte hatten ihre besonderen Bruche und banden ihre Mitglieder an bestimmte Ordnungen. Keiner dnrste Waren herstellen und verkaufen, der nicht zu einer Zunft gehrte. Keiner konnte Meister werden, wenn ihn nicht die Zunft dazu machte; dazu war erforderlich, da er als Geselle gearbeitet hatte und gewandert war, und da er ein Meisterstck angefertigt hatte. Von der Zunft oder vom Rate der Stadt wnrden auch die Preise der Waren festgestellt; und bestimmte Meister Hattert den Auftrag, in den Werksttten nachzusehen, ob berall die Ordnungen beobachtet und gute Ware hergestellt wrde. In dieser Art erblhte damals das deutsche Handwerk; und vieles von dem, was in deutschen Stdten gearbeitet war, wurde von den Kaufleuten ins Ausland, besonders nach Nordeuropa, ausgefhrt und dort verkauft. Denn jetzt hatte sich auch der deutsche Handelmchtig entwickelt. Die Handel. Straen, fr deren Ausbau freilich meist wenig Sorge getragen wurde, und die noch dazu oft Wegelagerer unsicher machten, wurden belebt durch die Wagen der Kanfleute. Der Rhein, die Donau, die Elbe und die anderen groen Strme wurden von Schiffen befahren, und der Hafen mancher Stadt war gefllt mit gewimpelten Fahrzeugen. Aber die deutschen Schiffer hatten sich auch lngst auf die hohe See hinausgewagt; Nord- und Ostsee waren damals deutsche Meere, wo man kaum andere als deutsche Flaggen sah. Der Handel war anderer Art als heute; wer Kaussahrtei trieb, der mute selbst hinaus in die Fremde, mute die Waffen führen knnen, mute mancher Gefahr gewrtig sein, die ihm Sturm und Schiffbruch, berfall von See-rubern, rechtlose Behandlung durch fremde Fürsten und Volksstmme bringen konnten; dafr harrte seiner auch oft, wenn ihm alles gut gelang, ein auerordentlich hoher Gewinn. An den Ksten Skandinaviens und des heutigen Rulands landeten die deutschen Kaufleute und grndeten dort Handelsniederlassungen; da verkauften sie deutsche Waren, Tuch und Leinwand, Metallgerte, Lederwaren, Spezereien, Bier und Wein, während sie Landeserzeugnisse, Getreide, Holz, Hute, Pelze, Honig und Wachs, einkauften. Ein besonders wichtiger Handelsgegenstand war der Hering, dessen Fang in jener Zeit allein von deutschen Kaufleuten betrieben wurde, und der als Fastenspcise sehr beliebt war und weithin versandt wurde. Aber auch nach Sden ging der deutsche Handel. Durch die Kreuz-zge war ein lebhafter Verkehr mit dem Morgenland, der Levante, entstanden, der fast allein in der Hand italienischer Städte, vor allem Venedigs und 5*

6. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 59

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich Wilhelm im Kampfe mit Ludwig Xiv. und den Schweden. 59 Schlosse St.-Germain bei Paris wurde er unterzeichnet; die schwedischen Friede v°n Eroberungen mußten wieder herausgegeben werden. § 67. Zerwürfnis und Versöhnung mit dem Kaiser. Die Türken vor ed)We Wien. Der Kurfürst hatte noch einen zweiten Grund, dem Kaiser Zu zürnen. ®r6anfprüc6e* Damals war der letzte Herzog von Liegnitz, Brieg und Wohlau gestorben, und diese Lande mußten gemäß dem von Joachim 11. geschlossenen Erbvertrage an Brandenburg fallen; aber Kaiser Leopold I. zog sie als Lehen der Krone Böhmen ein. Unter diesen Umständen stellte sich Friedrich Wilhelm auf die Seite der Gegner des Kaisers und schloß ein Bündnis mit Ludwig Xiv. Da auch andere bedeutende Neichsfürsten mit Frankreich solche Verträge abgeschlossen hatten, so konnte Ludwig Xiv. seine Nanbpolitik fortsetzen. Er richtete damals die Neunionskammern ein, d. H. fran- ®lt zösische Gerichtshöfe, welche prüfen sollten, welche deutschen Gebiete einstfflcuuloner-5u den in den letzten Friedensschlüssen abgetretenen Ländern gehört hätten; auf diese erhob er daun als auf französischen Besitz Anspruch und ließ sie durch Trnppen besetzen. Ferner überfiel er im Jahre 1681 mitten im Frieden die alte deutsche Stadt Straßburg, die Perle des überfall v°-Elsaß, und machte sie, ohne daß ihm jemand entgegentrat, zu einer €lra66m'fl französischen Stadt. In derselben Zeit wurde der Kaiser von Osten her bedrängt. 1683 Di« Türken erschien ein 200000 Mann starkes Türkenheer, von dem Großvezier Kam Mustafa befehligt, vor Wien. Die schwache Besatzung der Stadt, durch Bürger und Studenten verstärkt, leistete unter dem Befehl des Grafen Ernst Rüdiger von Starhemberg den Angriffen und Minen des Feindes tapferen Widerstand; doch machte dieser bereits gefährliche Fortschritte, dazu drohten Seuchen und Hungersnot. Da nahte ein Entsatzheer heran; es war über 80000 Manu stark und bestand aus Kaiserlichen, Reichstrnppen und aus Polen, die ihr König Johann Sobieski führte.' Am Kahlen berge trng es einen glänzenden Sieg davon. Der Feind floh, und fein Lager wurde erbeutet; Kuret Mnstasa wurde nachher auf Befehl des Sultans hingerichtet. Darauf begann der Kaiser den Angriffskrieg auf Ungarn, das sich zum größeren Teile in der Hand der Türken befand. Bei der Befreiung von Wien hatten brandenburgische Truppen nicht mitgewirkt. Indessen war das französische Bündnis des Kurfürsten nicht von Dauer. Schon der Raub Straßburgs hatte ihn tief entrüstet; den Anlaß zum Bruch gab, daß Ludwig Xiv. 1685 das Edikt von Nantes aufhob. Da erließ der Kurfürst trotz der französischen Drohungen das

7. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 21

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Napoleon im Kampfe mit England, Spanien und Osterreich. 21 Herzog Karl; ein Zug strmischer Begeisterung ging durch das fter-reichische Volk. Ein Aufstand der Tiroler gegen die bayrische Herrschaft leitete ^oler^ den Krieg ein. Unter Andreas Hofer, Speckbacher und anderen khnen und begeisterten Fhrern erhoben sie sich und eroberten mit Hilfe einer sterreichischen Heeresabteilung Innsbruck. Ein Einfall dagegen, den Erzherzog Karl in Bayern machte, milang. Siegreich zog Napoleon die Donau abwrts und besetzte, ohne Widerstand zu finden, Wien. Zum zweiten Male hatte er Kaiser Franz. aus seiner Haupt-stadt vertrieben. Als nun aber Napoleon den Versuch machte, die Donau zu ber-schreiten und die auf dem nrdlichen Ufer stehenden Truppen des Erz-Herzogs Karl anzugreifen, erlitt er in der verlustreichen, zweitgigen Schlacht bei A s p e r n eine Niederlage und wurde zum Rckzge der Aa 130s den Strom gezwungen. berall erklang jetzt der Ruhm des sterreich!-schen Heerfhrers, durch den Napoleon zum ersten Male geschlagen worden war. Damals machte der preuische Major von Schill den Schill tollkhnen Versuch, seinen König, der am Kampfe teilzunehmen zgerte, mit Gewalt in den Krieg hineinzuziehen. Auf eigene Hand begann er den Krieg. Mit seinem Husarenregiment berschritt er die Elbe, eine Kompagnie Infanterie folgte nach; bald aber wurde er von der ber-macht der Gegner durch Mecklenburg nach Stralsund gedrngt, wo er im Straenkampfe fiel. Von den Feinden wurde ihm das Haupt abge-schnitten. Elf seiner Offiziere wurden zu Wesel auf Befehl Napoleons als Ruber erschossen; sie starben als Helden mit dem Rufe: Es lebe der König!" Napoleon hatte indessen neue Truppen an sich gezogen. Zum zweiten Male fhrte er sein Heer der die Donau und trug bei W a g r a m ^j^rmn einen entscheidenden Sieg davon. Darauf schlo Kaiser Franz einen Waffenstillstand, dem einige Monate spter der Friede von Wien Wimer folgte. sterreich mute sich dazu verstehen, die illyrischen Provinzen", d. h. die Kstengebiete am Adriatischen Meere, und andere Landesteile abzutreten. Auerdem schlo es sich der Festlandsperre an. Auf Seiten der sterreicher hatte auch der seines Landes beraubte Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig, der Sohn des bei Auerstedt verwundeten Herzogs, gefochten. Er hatte den Waffen-stillstand nicht anerkannt; in khnem Zuge fhrte er seine Truppen quer durch Norddeutschland hindurch und erreichte die Wesermndung, von wo ihn englische Schiffe nach England fhrten. Auch die T i r 0 l e r wollten
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