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1. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 6

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
6 Herakles, der Sohn des Zeus. 12. Er holt die Äpfel der Hesperiden. Ein Letztes und Größtes ersann der feige Tyrann: Herakles sollte die Äpfel der Hesperiden holen. Fern in einem Zauberlande, das niemand kannte, gepflegt von den Hesperiden, den lieblichen Töchtern der Nacht, wuchs ein Wunderbaum mit goldenen Früchten. Ihn hatte Gäa, die Göttin der Erde, wachsen lassen am Hochzeitstage von Zeus und Hera, und seine ersten Früchte sandte sie der Hera als Brautgeschenk. Seitdem konnten die Früchte jeden unsterblich machen, der davon aß; aber ein furchtbarer, purpurner Drache ringelte sich um den Stamm des Baumes, auch wußte niemand, wo dieser stand. Lange irrte der Held umher, endlich überraschte er am Strande einen fischschwänzigen Meergott, mit dem rang er so lange, bis der ihm den Weg sagte. So gelangte der Held in den Garten, tötete den Drachen und brach drei Apfel. Mit diesen kehrte er dann zurück. 6. Das Ende des Helden. Aber nicht mehr ging er zu Euryftheus. Das Eude der Knechtschaft, das Ende all der Mühe und Arbeit war gekommen. Er ging auf den Gipfel des heiligen Ötaberges, um den Göttern ein Opfer zu bringen. Da aber kam im feurigen Wagen vom Himmel herab Athene, die blauäugige Göttin, seine himmlische Schwester. Er mußte mit ihr den Wagen besteigen und zum Olymp fahren, und dort führte ihn Athene in den Kreis der Unsterblichen. Hera trat ihm versöhnt entgegen und vermählte ihn mit ihrer Tochter Hebe, der Göttin der ewigen Jugend. Seitdem thront er als Gott am Tische der Unsterblichen im Olymp zur Seite seines Vaters Zeus. „Nun lebt er beim Vater, dem Schwinger der Blitze, In Seligkeit. Willkommen der Götter empfing den Genossen Und Hebe den Gatten. So wohnt er im Himmel im güldenen Schlosse Als Heras Eidam." (gjinbar) Griechisches Basenbild.

2. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 45

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Der Athener Themistokles. 45 konnten. Xerxes war hoch erfreut und gab ihm seine besten Truppen mit. Auf weitem Umwege zogen sie nun in der Nacht bergauf, und als die Morgen-röte dämmerte, erreichten sie die Höhe des Gebirges. Wohl war dort oben eine griechische Wache ausgestellt, aber sie war zu schwach. Als die Feinde sie mit einem Pfeilregen überschütteten, entwich sie seitwärts, und die Perser zogen schnell bergab. Durch Flüchtlinge erfuhren die Griechen, was ihnen drohte. Da wußte Leonidas, daß alles verloren war, und er schickte selbst die Griechen, die zu ihm gekommen waren, heim in ihre Städte. Seine dreihundert Spartaner behielt er bei sich, denn sie wußten alle, daß das spartanische Gesetz ihnen verbot zu fliehen; so wollten sie lieber sterben. Sie schmückten sich nun festlich zur Schlacht, und als der Perserkönig von vorne den Angriff erneuerte, wagten sie sich sogar aus der engen Stelle hervor und töteten viele Perser, darunter zwei Brüder des Königs. Aber die Zahl der Spartaner wurde immer kleiner, nach heldenmütigem Kampfe fiel auch Leonidas, und nur mit Mühe retteten seine Getreuen seine Leiche in den Paß. Da aber kamen schon die Perser mit Ephialtes von der anderen Seite, und nun stellten sich die Spartaner auf einen kleinen Hügel und hielten aus, bis der letzte von ihnen getötet war. Von den Persern aber sollen 20000 Mann gefallen sein. Xerxes ließ dem Leonidas den Kopf abhauen, den Rumpf aber ans Kreuz schlagen. So rächte er sich noch an dem toten Feinde. — Die Griechen aber errichteten später ans dem Hügel, wo die letzten gefallen waren, einen steinernen Löwen, und daneben stand ans einer Säule die Inschrift: „Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest Uns hier liegen gefeh'n, wie das Gesetz es befahl." v. Der Athener Themistokles. Salamis. Nun sammelte sich das 480 griechische Heer auf dem Jsthmos und baute eine Quermauer gegen den Feind. Mittelgriechenland stand also den Persern offen; auch die große Stadt Athen war verloren, wenn sie sich auch noch so tapfer verteidigt hätte. Aber anders hatten sich die Athener entschieden. An ihrer Spitze stand nämlich damals ein sehr kluger Mann (Könige gab es nicht in Athen!), er hieß Themistokles. Der hatte die Gefahr vorausgesehen und seit Jahren für die Athener eine große Kriegsflotte gebaut. Jetzt stellte er ihnen vor, die Stadt sei nicht zu retten, nur zur See könne man den Persern widerstehen, und als nun das Orakel von Delphi auch sagte, man solle sich hinter „hölzernen Mauern" verteidigen, als auch die heilige Burgschlauge verschwunden war (ein Zeichen, daß die Göttin Athene ausgewandert seil), da glaubten ihm die Athener. Schnell brachten sie Frauen und Kinder nach dem Peloponnes, besonders nach Trözen, und der Rat der Stadt nahm sie freundlich auf und befahl, daß den athenischen Knaben alle Obstgärten geöffnet würden. So trösteten sich die. Andre aber, die nach der Insel Salamis geflüchtet waren, sahen bald mit Tränen die Rauchwolken von Athen aufsteigen, — die Perser verbrannten die ganze Stadt, verwüsteten auch die Tempel der Götter!

3. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 49

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Themistokles' Ende. 49 auf Themistokles, und des Jubels und Beifallklatschens war kein Ende. So-gar die Spartaner führten ihn in ihre Stadt und bewirteten ihn festlich, und sie setzten ihm einen Kranz aus Ölbaumzweigen auf als Preis der Klugheit. Themistokles aber lebte glücklich, und er meinte einst scherzend, der mächtigste Mensch in Griechenland sei jetzt sein kleines Söhn-chen, denn es beherrsche die Mutter, diese aber beherrsche ihn, den Vater, und er beherrsche Griechenland. Aber die Athener sind wankelmütig und undankbar, das mußte auch Themistokles erfahren. Auf falsche Anschuldigungen hin wurde er verfolgt und mußte das Land verlassen. Wie ein gehetztes Wild floh er von Ort zu Ort. Endlich entschloß er sich kühn und bat den Perserkönig, den Sohn des Xerxes, um Schutz. Der meinte lachend, die Athener könnten ihm keinen größeren Gefallen tun, als wenn sie ihre tapfersten und besten Männer verjagten. Er nahm den Flüchtling mit Achtung auf und sorgte für ihn; denn er hoffte, der große Mann werde ihm noch nützen. Themistokles verlebte nun einige friedliche Jahre in Asien, wohin ihm auch Frau und Kinder durch Freunde nachgeschickt waren. Als aber der Perserkönig von ihm verlangte, er solle mit gegen Griechenland ziehen, da nahm er sich selbst das Leben. Der Sieger von Salamis konnte nicht gegen sein Vaterland kämpfen. — Seine Gebeine wurden später von den Athenern heimgeholt und am Hafen bestattet. Dort zeigte man noch lange sein Grab, das auf die aus- und einfahrenden Schiffe herabschaute, das auch hinüberschaute zu den taubenumschwärmten Felsen von Salamis. *) Aus „Deutscher Spielmann" Bd. Xxxiii, Verlag von G. D. W. Callwey, München. Froniug-Wülker, Lehrbuch der Geschichte. Vorstufe von Niebour. 4 Nach Bauer *).

4. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 171

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Erste Reise. 171 lieblichen Insel, die von den Einwohnern Guanahäni genannt wurde; Colnmbus aber nannte sie San Salvador („Erlöserinsel"). Freundliche, braune Bewohner kamen arglos herbei und staunten die weißen Männer an. Columbus schenkte ihnen allerlei Glasperlen, Nadeln, Schellen und dergleichen, und bald waren sie ganz zutraulich. Sie waren fast nackt, trugen nur eine Art Schürze aus Blättern, Gras oder Baumwollsasern; sie hatten langes, straffes, schwarzes Haar. Freundlich gaben sie das Gold, das einige als Nasenschmuck trugen; aber als die gierigen Spanier mehr wollten, wiesen sie über das Meer nach Südwesten. So fuhr Columbus weiter und erreichte die große Insel Cuba. Die Bewohner nahmen sie auf wie Gesandte des Himmels, küßten ihnen die Hände und trugen sie in ihre Hütten. Hier sahen die Spanier zum ersten Male das Rauchen; die Einwohner hielten brennende Rollen von Blättern im Munde, die sie „tabaco" nannten. Bald darauf kehrte Columbus wieder um und gelangte nach furchtbaren Stürmen glücklich wieder nach Palos. c. Erfolge Jetzt war er die Hauptperson im Lande. Im Triumphe zog er einher, und alles staunte über das viele Gold, über die fremden Pflanzen und die sieben braunroten Menschen, die er mitgebracht hatte. Er kam an den Hof und durfte sich in Gegenwart des Königs und der Königin setzen, was damals die höchste Ehre war, und von seinen Entdeckungen berichten. Alle waren begeistert und glaubten, der nächste Weg nach Indien sei gefunden, und Columbus nannte die braunen Bewohner Indianer. Der Entdecker aber wurde, wie er es sich vorher ausbedungen hatte, in den Adelsstand erhoben, er wurde Admiral und Vizekönig aller von ihm entdeckten Länder. — Noch drei Reisen hat Columbus gemacht und fast alle Inseln Mittel-Amerikas und auch die Küste von Südamerika entdeckt. Er selbst aber hatte wenig Glück, denn er hatte viele Feinde. Wohl hat er sie einmal beschämt. Als eine übermütige Gesellschaft bei Tisch meinte, was er getan hätte, das hätten sie alle auch gekonnt, forderte er sie aus, ein Ei so aus die Spitze zu stellen, daß es nicht umfalle. Viele versuchten es, aber das Ei fiel immer wieder um; da stieß es Columbus so kräftig mit der Spitze auf den Tisch, daß die Schale zerbrach, und nun stand es! „Oho", riefen alle, „das hätten wir auch gekonnt!" — „Ja wohl, meine Herren", sagte Columbus, „so ist es auch mit der Neuen Welt da drüben. Sie hätten sie entdecken können, und ich habe sie entdeckt." Aber der Groll verstummte nicht. Die Spanier beneideten den Fremden und verleumdeten ihn; seine eigenen Seeleute empörten sich gegen sein strenges Regiment. Während der dritten Reise ernannten König und Königin sogar einen andern Statthalter, und dieser schickte Columbus in Ketten nach Spanien zurück. Wohl wurde er hier gleich befreit und in seine Ehren wiedereingesetzt; aber er hat die Kränkung nie vergessen. Als er im Jahre 1506 starb, ließ er sich die Ketten, mit denen ihn das undankbare Spanien gefesselt hatte.

5. Das Mittelalter - S. 148

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Wiederholungstafeln. 500449 Freiheitskampf der Griechen gegen die Perser. Die Perser Herren der klein asiatischen Griechenstdte. Herrschaft dort durch Tyrannen. Der Jonische Aufstand. Untersttzung durch die Athener. Darius will Athen strafen und zugleich Herr des ganzen gischen Meeres werden. Zug des Mardonius. Berg Athos. 490 Zugdur chsgischemeer. Miltiades. Marathon. Miglckter athenischer Zug gegen Paros. Verurteilung des Siegers. Athen wird groe Seemacht durch Thenn st okles. Aristides verbannt. 480 Rachezug des Xerxes. Thermopyl. Leonidas. Eroberung von Mittelgriechenland. Athen verbrannt. Salamis. Rckzug des Xerxes. 479 Plat. Beginn des Angriffskrieges. Fhrer Paufanias. Sparta zieht sich zurck, Athen bernimmt die Fhrung Aristides. Der Delische Bund. Gleichberechtigung der Mitglieder: stellen Schiffe, zahlen Beitrge. 460429 Regierung des Perikles in Athen. Die Volksversammlung Herrin des Staates, von Perikles als Vertrauensmann geleitet. Die Bundesgenossen werden Untertanen, die Beitrge Steuern, der Bundesschatz kommt nach Athen. Die Langen Mauern. Bltedergriechischenkunst: Parthenon, Propylen. Phidias, schylus, Sophokles, Euripides. 449 Ende der Perserkriege: die Perser ganz aus dem gischen Meere verdrngt. 431404 Der Peloponnesische Krieg. Erweiterung der athenischen Macht. Besorgnis Spartas. ber-greifen Athens ins Jonische Meer. Erbitterung der Korinther. Forde-rungen Spartas in Athen. Ablehnung. Einfall der Spartaner in Attika. Die Pest in Athen. Tod des Perikles. Schlechte Leitung der Brgerschaft: Kleon. Pylos. Brasidas: Niederlage der Athener, dann 421 Friede des Nicias. Wachsender Einflu des Alcibiades. Er berredet die Athener zum 415 413 Feldzug nach Sicilien. Vor der Ausfahrt Verstmmelung der Hermen. Verdacht gegen Alcibiades. Die Flotte luft aus. Alcibiades zur Verantwortung zurckgerufen, flieht nach Sparta; rt dort, Syrakus zu untersttzen, Decelea zu besetzen und mit Hilfe der Perser eine Flotte in die See zu bringen. Gnzliches Scheitern des Feldzuges. Abfall der Bundesgenossen. Ausshnung des Alcibiades mit den Athenern. Groer Sieg Alcibiades Oberfeldherr, aber bald abgesetzt. 406 Seesieg der Athener bei den Arginusischen Inseln. Ver-urteilung der Feldherrn. 405 Vernichtung der letzten athenischen Flotte bei gospotami. 404 Athen mu sich ergeben, die Langen Mauern einreien, Bundesgenosse der Spartaner werden. Die dreiig Tyrannen.

6. Das Mittelalter - S. 147

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Merktafel. 147 12561273 In Deutschland das Interregnum; in Italien stirbt 1268 Konradin, der letzte Hohenstaufe./C X 1273 beendet Rudolf von Habsburg oas Interregnum; er grndet eine starke Hausmacht; Gegner Ottokar von Bhmen. 1291 Fall Akkons, Ende der Kreuzzugbewegung. 1309 Marienburg Hochmeistersitz des Deutschen Ritterordens. 1356 Karl Iv. verffentlicht die Goldene Bulle; sieben Kurfrsten. 14141418 Konzil zu Konstanz: Beseitigung der Kirchenspaltung. Hus als Ketzer verbrannt. 1415 Burggraf Friedrich von Nrnberg der Hohenzoller wird Kurfürst von Brandenburg. 1453 Die Trken erobern Konstantinopel. 1492 Columbus entdeckt Amerika. 1495 Der Ewige Landfriede; Reichskammergericht. tviederholungstaseln. I. Griechische Geschichte. 1800-1100 Die mykenische Zeit, durch Schliemann bekannt geworden, v. Chr. Prchtig ausgeschmckte Palste, wie sie Homer beschreibt. Knigsgrber mit Schtzen, Goldmasken. um 1100 Der Einbruch der Dorer in Griechenland. Vernichtung der mykenischen Kultur. Groe Verschiebungen Botier, Jonier; die Bewohner des Peloponnes. Im Anschlu daran Kolonisation der Inseln des gischen Meeres und der Ksten Kleinasiens, nachher auch Siciliens und Sditaliens. Die Griechen als Schler der gypter, der Babylonier, Affyrer und Phnicier,/ Sparta. Das dorische Herrenvolk in der Minderheit gegen Heloten und Periken. Nach der Lykurgischen Gesetz-gebung darum festes Zusammenhalten und kriegerische Tchtigkeit ntig, auf die das ganze Staatswesen zugeschnitten ist. Könige, Evhoren, Rat der Alten. Athen. Sagenhafter Tod des Knigs Kodrus. An Stelle des Knigs fortan Archonten. Drckende Herrschaft der Enpatriden. Abhilfe durch 594 Solan. Lastabschttelung, Verbot, Schuldner in die Sklaverei zu ver-kaufen. Anteil der brigen Brger an der Volksvertretung und an den Geschworenengerichten. Rat der Vierhundert. 560510 Tyrannis des Pisistratus und seiner Sohne. Erwerbung der Herrschaft durch Begnstigung des niederen Volkes. Aufschwung Athens: Wegbauten, Wasserleitung, Handel. Miwirtschaft der Shne und ihr Sturz. Dann 509 Die Demokratie des Kleisthenes. Rat derfnfhundert. Grere Anteilnahme des Volkes an der Staatsverwaltung. Scherbengericht.

7. Geschichte der Griechen und Römer - S. 15

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Die spartanische Zucht und Kriegstchtigkeit nach den Gesetzen des Lykurgus. 15 mehr aber der Gesamtheit, dem Staate. Der Sage nach soll ein Ver-wandter des Knigshauses, Lykurgus, alle diese Einrichtungen getroffen haben; in Wirklichkeit sind sie wohl allmhlich entstanden. Gleich nach der Geburt eines Kindes griff der Staat in sein Leben ein; er lie es besichtigen, ob es auch krftig war; die schwchlichen muten ans-gesetzt werden. Die Knaben gehrten nur bis zum fiebeutenjahre dem Elternhause, dann bernahm der Staat ihre Erziehung. Sie wurden in Kompagnien und Rotten eingeteilt und von bewhrten jungen Mnnern ausgebildet. Die Hauptsache waren krperliche bungen: Ringkampf, Wettlauf, Ertragen von Schmerz. Ihr Lager muten sich die Knaben jeden Abend selbst aus dem Schilf des Eurotas herrichten. Das Auswendig-lernen der Homerischen Gedichte sollte ihre Tatenlust wecken. Auch wurden mit ihnen religise Lieder und feurige Schlachtgesnge eingebt; auerdem hielt man sie an, kurze und treffende Antworten zu geben. Mit dem zwanzigsten Jahre wurden die Jnglinge in das Heer eingereiht. ' Man verwandte sie dann vielfach zum Wachldienst der die Heloten; auch sthlte die Jagd in den wildreichen Wldern des Taygetus ihren Krper. Erst mit dreiig Jahren galten die Spartaner fr voll, wurden Brger und durften heiraten. Doch konnten sie sich ihrer Familie wenig widmen: Dienst und Jagd nahmen sie einen Tag wie den andern in Anspruch. Sie sollten immer so leben, als wren sie im Kriege. Darum wohnten alle zusammen mit ihren Familien in dem mauerlosen Sparta in einfachen Holzhusern; die einzelneu Stadt-quartiere waren gleichsam die Lager der grern Heeresabteilungen. Die Mahlzeiten durfte keiner daheim einnehmen, sondern es aen stets die fr den Krieg zu Zeltgenoffen bestimmten Männer zusammen. Bei diesen Mahlzeiten a man einfach, aber krftig. Ein stndiges Gericht bildete die Schwarze Suppe. Sie wurde aus Schweine-fleisch bereitet, das man mit Salz in Blut und Essig kochte. Dieses Gericht war das Entsetzen auswrtiger Leckermuler, denn seine Gewrze bildeten Jagd und Wettlaus. Auch das erlegte Wild kam auf die Tafel, sogar der Wein fehlte nicht. Mnnern, die so erzogen wurden, war natrlich der Krieg eine Lust. Festlich bekrnzt zogen sie in ihren roten Schlachtgewndern zum Kampfe aus, und die feurigen Schlachtgesnge wurden vom Klange der Kriegspfeifen begleitet. Wer ohne Schild oder mit einer Wunde im Rcken heimkehrte, siel der Verachtung anheim. Die Mdchen erhielten eine hnliche Erziehung wie die Knaben. Auch sie muten ihren Krper abhrten und die kurze Redeweise pflegen.

8. Geschichte der Griechen und Römer - S. 16

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Vi. Sparta. 2>te spartanischen Frauen waren darum von gleichem Geiste beseelt wie die Männer und riefen den Ausziehenden nach: Mit ihm (dem Schilde) oder auf ihm!" ^ 1 Weil die Spartaner daheim so viele Leute zu bewachen hatten, durften langst nicht alle zum Kriege ausziehen. Man lie auch nur solche marschieren, die schon einen Sohn hatten. Darum bestanden ihre Heere grtenteils aus Periken. Nur den Rahmen bildeten Spartaner: die erste und die letzte Reihe und die an den Seiten; .die brigen bestanden aus Periken. Wenn es zum Angriffe ging, bildeten ste eine Phalanx. Es war das ein Gewalthaufen, der acht Mann tief aufgestellt wurde. Er rckte gleichmig vor, stach mit seinen Lanzen die ersten Reihen der Gegner zusammen und berrannte dann mit seinen festgeschlossenen Gliedern die andern. Da die Bewohner andrer Lnder nicht so einfach lebten wie die Spartaner, so schlssen sich diese mglichst gegen das Ausland ab. Darum durste mit ihnen kein Handelsverkehr statthaben. Um den unmglich zu machen, duldeten sie nur eisernes Geld: erst waren es Stangen, dann Scheiben. 3. Die Einrichtung des Staates. Obgleich die Spartaner an Rechten alle einander gleich waren, leisteten sie doch der Obrigkeit strengen Gehorsam; aber lieber einer aus ihrer eigenen Mitte gewhlten, als einer ererbten kniglichen. In der ltesten Zeit hatten die beiden Könige, die an der Spitze standen, groe Macht besessen und alles nach ihrem Willen gelenkt. Sie stammten aus zwei Herrscherhusern, die beide ihre Abkunft von Herakles ableiteten. Zwei sollten es sein, damit sie einander im Zaume hielten. Ihre Macht wurde aber im Laufe der Zeit immer mehr herabgedrckt; sie standen schlielich nur noch dem Namen nach an der Spitze und muten sich mit uern Ehren begngen. Wo sie erschienen, erhob sich alles; bei Tische bekamen sie doppelte Portionen; starb ein König, so wurde ihm eine prchtige Leichen-seier veranstaltet. Die eigentliche Leitung des Staates aber hatten die fnf Ephren, die jhrlich aus allen Spartanern gewhlt wurden. Sie begleiteten die Könige auf allen Heereszgen und wiesen sie zurecht, konnten sie sogar vor Gericht ziehen; die Ephoren allein brauchten sich nicht vor ihnen zu erheben. Die Könige bildeten mit 28 Mnnern von mehr als sechzig Lebens-jhren den Rat der Alten. Auch in ihm hatten die Ephoren die Leitung. Dieser Rat hatte nicht viel zu sagen, sondern blo die Vorlagen fr die Volksversammlung auszuarbeiten. In der spartanischen Volks-Versammlung ging es ganz militrisch zu. Stehend muten alle an-

9. Geschichte der Griechen und Römer - S. 18

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
w Vii. Athen. solche Staatsform nannte man eine Aristokratie, eine Herrschaft der Vornehmen. Wo aber alle Brger gleiche Rechte hatten, da regierte das Volk sich durch Beamte, die es selbst immer nur auf ein Jahr whlte und denen es scharf auf die Finger sah. Das war dann eine Demokratie, eine Herrschaft des Volkes. Manche Staaten hatten erst eine aristokratische Regierung, die sich dann nach und nach in eine demokratische verwandelte. So ging es in Athen. / 2. Das lteste Athen. Athen war schon frh die Hauptstadt von ganz Attika geworden. In der ltesten Zeit standen Könige an der Spitze. Es gab aber eine Anzahl reicherer Grundbesitzer, die den Knigen das Leben sauer machten und sich ihnen nicht unterordnen wollten. Sie nannten sich Eupatriden, das heit: von vornehmen Vtern Abstammende. Als die Dorer in den Peloponnes eingebrochen waren, zogen sie auch gegen Attika zu Felde. Da erklrte, wie die Sage erzhlt, das Orakel zu Delphi: Der Teil wird siegen, dessen König im Kampfe fllt. Dorer und Athener hielten darum ihre Könige ngstlich vom Kampfe fern. Aber Kdrus (Kodros), der athenische König, verkleidete sich heimlich als Holzknecht, fing mit den dorischen Vorposten Hndel an und lie sich von ihnen erschlagen. So rettete er das Vaterland. Jetzt sollen die Eupatriden gesagt haben, nach ihm sei keiner mehr wrdig, König zu sein, und schafften die Knigswrde ab. An die Stelle des Knigs trat erst ein Archnt (Herrfcher) auf Lebenszeit, dann einer aus zehn Jahre; an die Stelle des einen wurden dann schlielich neun gewhlt und zwar nur aus ein Jahr. Natrlich waren diese Archonten alle Eupatriden. Es heit, die Zahl sei deshalb so groß genommen worden, damit mglichst viele die Freude des Herrschens schmecken knnten. 3. Die drckende Herrschaft der Eupatriden. Athen hat sich spter emporgearbeitet als andre bedeutende griechische Städte. Korinth und Megara waren schon groe Handelspltze und hatten lngst Kolonien gegrndet, da merkten die Athener noch garnicht, wie gnstig ihre Stadt fr den Handel lag; da wuten sie noch nicht, da sie aufs Meer gehrten. Sie trieben vielmehr fast nur Ackerbau; Handel und Gewerbe wurden bei ihnen noch wenig gepflegt; darum war auch erst wenig Geld bei ihnen in Umlauf. - Das war eine bfe Zeit fr den kleinen Bauern. Wenn er in Not geriet, dann mute er leihen gehen, und da konnte er sich nur an den eupatridischen Grundbesitzer wenden. Der gab ihm wohl das ntige

10. Geschichte der Griechen und Römer - S. 19

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Solon als Helfer der Bedrngten; seine Staatsordnung. 19 Saat- und Brotkorn, nahm aber dafr seine Acker in Pfand. Zum Zeichen der Schuld kam ein Hypothekenstein darauf. Die Zinsen wurden in Ertrgnissen gezahlt und waren sehr hoch. So kam der Bauer gar bald in frchterliche Abhngigkeit vom Grogrundbesitzer. Der konnte ihn jeden Augenblick von Haus und Hof jagen und duldete ihn nur, solange er mglichst viel ablieferte. Er hatte es gewhnlich sogar^:n der Hand, den Armen mit seiner ganzen Familie nach dem Ausland in die Sklaverei zu verkaufen. Hindern konnte ihn niemand daran; denn die ganze Macht im Staate lag ja in den Hnden der Eupatriden. Sie waren die Richter; sie besetzten alle Beamtenstellen und machten alle Gesetze. Natrlich hielten sie fest zusammen gegen alle andern Leute. Nun aber kamen schlielich doch neben dem Ackerbau auch Handel und Gewerbe auf. Die Kaufleute und Handwerker wurden natrlich auch von den Eupatriden bedrckt. Das lieen sie sich aber auf die Dauer nicht gefallen, und so machten sie mit den Kleinbauern gemeinsame Sache. Alle diese Unzufriedenen rangen danach die drckende Herrschaft der Eupatriden abzuschtteln und als freie Männer fr sich selbst arbeiten zu knnen. Es dauerte lange, bis es soweit kam. Dergleichen geht gewhnlich nicht auf einmal, sondern schrittweis. Die Eupatriden suchten natrlich ihre Vorrechte zu verteidigen. Schlielich machten sie ein Zugestndnis. Der Eupatride Drakou sollte die Verhltnisse neu ordnen. Er nahm die schuldenfreien Brger unter die Eupatriden auf. Dadurch aber machtf er nichts besser; denn die hatten eine Besserung ihrer Lage am wenigsten ntig; den Armen wurde die Bedrckung durchaus nicht abgenommen. Im Gegenteil, seine Gesetze waren gerade gegen sie. furchtbar hart. Sogar auf Felddiebstahl setzte er die Todesstrafe; solchen begingen doch wohl nur arme Leute und gewi meist aus Not. Darum schrte Drakon nur noch die Unzufriedenheit. Es sah schlielich so aus, als sei ein Brgerkrieg unvermeidlich. 4. Slon als Helfer der Bedrngten; seine Staatsordnung. 594. Da kamen die Streitenden berein, da der Eupatride S o l o n Wandel schaffen sollte. Dieser Mann war weit gereist und hatte sich schon sehr nm den Staat verdient gemacht. Man zhlte ihn wegen seiner Klugheit und seiner gerechten Gesinnung sogar zu den sieben Weisen Griechen-lands. Besonders schtzten ihn die Athener, weil er ihnen die Insel Slamis wiedergewonnen hatte, die an die Megarer verlogen ge-gangen war; diese beherrschte nmlich die Einfahrt zum Hafen von Athen. 2*
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