4. 129. Die griechische Welt. 233
holten ihn die Feinde ein. Da hielt er stille, ließ sich seine Waffen geben und wählte den
Ort, wo er sterben wollte. Hier setzte er sich nieder und stritt auf den Knieen gegen die verfolgenden Makedonier, bis eine Lanze seine Brust traf und er vom Leben befreit ward. Um dieselbe Zeit kämpfte Alexander von Ep ei ros, Oheim des makedonischen Königs, in Unteritalien wider die Lukaner, gegen welche ihn die Tarentiner zu Hülfe gerufen, verlor
aber sein Leben durch Verrath im Gefecht.
b) Sturz des Perscrreichs (334-330).
tz. 129. Persische Zustände (vgl. §§. 51. 118). Unter König Artaxerxes Ii. wrt«m> Mnemon ging das persische Reich immer mehr seinem Verfall entgegen. Während der Hof mit seiner Wollust: und Sinnlosigkeit, mit seinen Weiberränken und Grausamkeiten ein abschreckendes Bild orientalischer Verworfenheit darbietet, wo alle Laster und Leidenschaften ungebändigt walten und die menschliche Entartung in jeglicher Gestalt auftritt, herrscht im Innern des Reiches eine wilde Ungebundenheit, die sich bald als Despotismus von Oben, bald als Anarchie von Unten kund gibt und Bedrückung, Aufstände und blutige Gräuel im Gefolge hat Einzelne Staaten und Provinzen machten sich frei und der „Groß-Sultan" in Susa hatte nicht die Macht, sie zum Gehorsam zu bringen; in anbetn herrschten Satrapen ober unternehmende Fürsten willkürlich und gewaltthätig, balb auf eigene Hand, bacb als • tributpflichtige Vasallen des „großen Königs"; eine Anhäufung von Staaten ohne gemeinsames Recht, ohne geregelte Verwaltung, ohne ein geordnetes Band, ging die persische Monarchie unrettbar ihrer Auflösung entgegen; der einfache Licht- und Feuerbienst der alten Zeit war einem ceremonienteichen Priestercultus mit Tempeln, Götterbildern und Opfer-prunk gewichen, und eine tobte Werkheiligkeit mit Reinigungsvorschriften und abergläubischen Satzungen und Gebräuchen mußte die ethische Kraft und den veredelnden Einfluß der alten Volksreligion ersetzen. So stellte sich das Reich nach allen Seiten hin als ein morscher Bau bar, zu dessen Zertrümmerung nur ein kräftiger Stoß erforberlich war. Als Artaxerxes nach einer fünfundvierzigjährigen Regierung durch Gift aus der Welt geschafft würde, kam sein Sohn Artaxerxes 111. Ochos auf den Thron, unter dem der ägyptische Cc&cs
Eunuche Bagoas, ein Ungeheuer in Menschengestalt, als erster Minister und Feldherr 351,-338 die ganze Herrschermacht in Händen hatte. Schon jetzt hätte sich das Reich in seine einzelnen Bestanbtheile aufgelöst, wäre nicht der blutdürstige König und sein schrecklicher Gefährte mit Hülfe zahlreicher Sölbnerschaaren und unternehmenber Übanbenführer griechischer Abkunft über die empörten Landschaften wiebermeister geworben. Phönizien entzog sich der persischen Herrschaft, stellte die alte Bundesverfassung wieder her und machte Tri polis 350. zur gemeinschaftlichen Hauptstadt; aber Sidons schrecklicher Fall, wobei 40,00o Menschen den selbstgewählten Flammentod starben, um sich und die Ihrigen den Martern und Mißhandlungen zu entziehen , und die Stadt in einen Schutthaufen verwandelt wurde (§. 33), machte die Uebrigen fügsam und befestigte die persische Herrschaft aufs Neue im syrischen Lande , am Libanon. Aehnlich erging es in Aegypten, wo Nektan ' bis Ii. von Memphis, der Sohn des Tachos, dem Agesilaos einst zu Hülfe gezogen, und der Enkel jenes Nektauabis I., der, miteuagoras von Cypern verbunden, unter Artaxerxes Mnemon sich von Persien unabhängig gemacht hatte (§. 29. e. 122), nach mehrern siegreichen Kämpfen der Kriegskunst der *4».
j Sölbnerheere erlag und zur Flucht nach Äthiopien gezwungen warb, worauf Ochos und v Bagoas durch Wuth, Raubsucht und Grausamkeit die Unthaten des Kambyses überboten, i In Kleinasien übte ein schreckliches Brüderpaar, Mentor und Memnon von Rhodos,
;| geschickte aber treulose Rottenführer von verruchter Gesinnung, eine für Hellenen und Bar-> baren gleich verberbliche Macht. „In dieser unseligen Zeit war das Satanische im Men-i sehen zum ruhigen, vollkommenen Bewußtsein gekommen, das Reine, Edle, das Gewissen, die Scham vor dem Schlechten und Ehrlosen, die auch den Bösen sonst einwohnt, waren ganz verschwunden." Die Eintracht der Ruchlosen ist selten von Dauer. Nach einer Regierung von 21 Jahren wurde Ochos selbst mit seinem ganzen Hause von Bagoas, der die l Schändung der ägyptischen Heiligthümer und die Ermordung des Apisstieres dem persischen ■ Tyrannen nicht verzieh, durch Gift getödtet und dann nach einer kurzen Zwischenregierunz
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Alexander_von_Ep Alexander Artaxerxes Artaxerxes Artaxerxes Artaxerxes Mnemon