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1. Viertehalb Jahrhunderte - S. 701

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
und der schwedisch-polnische Krieg. terlassen hatte, verlangte Herzog Karl Emanuel von Savoyen als Schwie- gervater des Verstorbenen für die hinterlassene Tochter die mit Mantua verbundene Markgrafschaft Montferrat, die nicht mit Mantua an den Bruder, sondern, wie es schon die Erbfolge der Paläologen gezeigt habe, an die Tochter überzugehen habe. Spanien hinderte ihn von Mailand aus an dieser Vergrößerung und wirkte so im Sinne des Kaisers, der jene Frage als eine Frage des das Reich betreffenden Lehnwesens dem Reichshofrathe zur Entscheidung bestimmte. Wie sich die Sache Spa- niens und des östreichischen Hauses auf diese Weise verknüpft hatte, waren auch Savoyen und Venedig Bundesgenossen geworden, und die ans doppelter Wurzel hervorgegangenen Kämpfe hatten in Madrid ihr gemeinschaftliches Ende gefunden. Auf Venedig und Savoyen, als die kaum beschwichtigten Feinde Oestreichs, hatten die böhmischen Empörer und ihre Gesinnungsverwandten im Reiche schon vor Matthias' Tode zu rechnen begonnen. Doch der Plan, von Süden her einen großen An- griff auf die östreichischen Besitzungen zu bewirken, mißlang, und die Sache der deutschen Empörung erhielt nur von dem Herzoge von Sa- voyen in dem Grafen Ernst von Mansfeld, der ihm ans Empfehlung der Union gegen Spanien gedient hatte, einen Heerführer. Mansfeld führte schon Krieg gegen die kaiserlichen Truppen, als Ferdinand auf Matthias folgte. Es war vergebens, daß Ferdinand den Weg der Un- terhandlungen mit den Böhmen zu betreten versuchte. Außer Mansfeld hatte Thurn ein Heer in Böhmen. Dieser rückte durch Mähren, das er der Sache des Aufstandes gewann, nach Oeftreich und lagerte sich vor Wien, wo er Unterhandlungen mit den östreichischen Ständen be- gann. Ferdinand zeigte eine heldenmüthige Standhaftigkeit, indem er Wien nicht verließ. Diese Standhaftigkeit hat seine Sache gerettet, die er durch Flucht Preis gegeben haben würde. Der Trotz der östreichi- schen Stände stieg jetzt in's Ungeheure und eine Abordnung derselben verlangte seine Zustimmung zu einer Verbindung mit Böhmen und zeigte eine an Gewaltsanckeit grenzende Zudringlichkeit, als der Klang der Trompeten einer Reiterschaar, die durch ein von Thurn noch nicht ge- sperrtes Thor eingerückt war, sie verscheuchte und den Muth der katho- lischen Bewohner Wiens zur Vertheidigung des Herrschers aufrief. Bald mußte auch Thurn abziehen, da die Nachricht von einer Niederlage an- kam, die Mansfeld bei Budweis erlitten hatte. Ferdinand befestigte sich nun noch im Jahre 1619 so weit, daß er nach Frankfurt zur Kaiser- wahl reisen konnte. Dort erschienen böhmische Gesandte, welche mit Führung der böhmischen Kurstimme beauftragt zu sein erklärten, da Fer- dinand der böhmischen Königswürde entsetzt sei. Von den Kurfürsten waren aber mit Ausnahme des pfälzischen selbst die protestantischen für Ferdinand, und derselbe wurde nach Abweisung der Böhmen zum Kaiser

2. Viertehalb Jahrhunderte - S. 703

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
und der schwedisch-polnische Krieg. 703 einen Frieden derselben mit der Liga zu vermitteln, der sich aber auf die böhmischen Angelegenheiten nicht erstreckte. Das Heer der Union zog sich nach der Pfalz, um die rheinischen Erblande des neuen Böhmen- königs gegen den von den Niederlanden her anrückenden Spinola zu decken, löste sich aber bald ganz auf. Der Herzog von Baiern dagegen erschien mit dem Heere der Liga, welches unter ihm der ebenso fromme, edle und milde, als kriegstüchtige Niederländer Tilly befehligte, in Oberöstreich, wo die Stände, welchen der Kaiser vergeblich gegen die Huldigung Bestätigung von Privilegien geboten hatte, jetzt ohne alle Versicherung sich unterwerfen mußten. Die Stände von Niederöstreich waren schon vorher zur Huldigung, bei welcher ihnen Bestätigung ihrer Privilegien zu Theil wurde, durch das Herannahen eines Kosakenheeres bewogen worden, welches dem Kaiser der König Sigismund, der Ge- mahl seiner ältesten Schwester, zugesandt hatte. Nun wandte sich der Krieg nach Böhmen. Hier hatte Friedrich sich durch Vergnügungssucht verächtlich und durch Ausbreitung des Calvinismus verhaßt gemacht. Seine Vorschläge zu Unterhandlungen wurden abgewiesen, und die ligi- stischen und östreichischen Truppen gingen, um den Krieg rasch zu be- endigen, auf Prag los, während der Kurfürst von Sachsen die Lausitz besetzte und die Hülfe, die Friedrich aus Schlesien hätte an sich ziehen können, abschnitt. In der Nähe von Prag, auf dem weißen Berge, erlitt Friedrichs Feldherr, Christian von Anhalt, noch im Jahre 1620 eine entscheidende Niederlage. Friedrich eilte von Prag nach Breslau, konnte aber die Schlesier nicht hindern, mit dem Kurfürsten von Sachsen zu unterhandeln, der ihnen für die Rückkehr unter die Herrschaft ihres rechtmäßigen Herrn Religionsfreiheit auszuwirken versprach. Er ging von hier über Küstrin und Berlin nach den Niederlanden, und lebte dort, da die Pfalz von Spinola besetzt war, auf Kosten seines Schwie- gervaters , des Königs Jacob I. Während nun Maximilian die Ober- pfalz in Besitz nahm, östreichische Truppen in Ungarn eindrangen und Preßburg eroberten, schaltete Ferdinand als Gebieter in dem eroberten Böhmen, bestrafte die Urheber des Aufstandes, öffnete das Land wieder für die Thätigkeit der Jesuiten und hob die Bewilligungen des Maje- stätsbriefes, sowie die Freiheit der Königswahl, auf. Ueber den entflohe- nen Kurfürsten aber wurde die Acht verhängt, und Maximilian erhielt in der Folge auf einem im Jahre 1623 zu Negensburg gehaltenen Für- stentage, ungeachtet der von den Kurfürsten von Sachsen und Branden- burg erhobenen Einsprache, dessen Stelle unter den Kurfürsten, wobei der Kaiser nur das nachgab, daß die Uebertragung für Lebenszeit gel- ten und die Rechte der Nachkommen Friedrichs nicht aufheben solle. 5. Nach dem böhmisch-pfälzischen Kriege, dem ersten Abschnitte des großen Krieges, blieben für den Kaiser und die Liga als Feinde ein-

3. Viertehalb Jahrhunderte - S. 704

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
704 Der dreißigjährige, der französisch-spanische zelne Führer übrig, welche die in Böhmen ausgelöschte Kriegsflamme anderswo von Neuem entzündeten, weil sich günstige Gelegenheit zeigte, im Kampfe für die von der Union aufgegebene Sache die Begründung der von dem Kaiser und der Liga angeftrebten Ordnung zu verhindern. Noch war genug Kriegsvolk im Reiche zu werben, das sich bereit fand, unter abenteuerlustigen Führern die Mittel seines Bestehens zu erkämpfen. Während Christian von Anhalt, den mit seinem gestürzten König die Acht getroffen, die Verzeihung des Kaisers suchte und erhielt, blieb Mansfeld unter den Waffen und erstanden als ähnliche Kriegeshäupter der Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach und des regierenden Herzogs Friedrich Ulrich von Braunschweig Bruder Christian, Verwalter des Bisthums Halberstadt. Mansfeld, durch Herzog Maximilian aus der Oberpfalz getrieben, zog, die geistlichen Fürsten brandschatzend, durch Franken an den Rhein, warf sich, von Tilly verfolgt, in das Elsaß, ging mit Friedrich, der in der Hoffnung, durch ihn seine Sache wieder aufzurichten, sich bei ihm eingefunden hatte, bei Germersheim über den Rhein zurück und schlug Tilly im Jahre 1622 bei Wisloch. Jetzt er- schien für gleichen Zweck der Markgraf von Baden im Felde. Doch konnte er mit Mansfeld nicht zu dem Einverständnisse kommen, welches zu erfolgreichem Kampfe gegen den Feldherrn der Liga nöthig gewesen wäre. Kaum hatte er sich mit Mansfeld vereinigt, als er sich auch wie- der von ihm trennte, und von Tilly, der schon bis nach Heilbronn zurück- gegangen war, bei Wimpfen geschlagen wurde, worauf er seine Kriegs- laufbahn endete. Vorher schon war in den niedersächsischen Landen die Sache Friedrichs Gegenstand von Besorgnissen geworden, da man nach der Kunde von des Kaisers Verfahren in Böhmen auch für den Norden Deutschlands eine Störung des durch die Kirchentrennung gebildeten Be- sitzstandes fürchtete. Schon im Jahre 1621 hatte deshalb in der hol- steinischen Stadt Segeberg, unweit Lübeck, eine Versammlung stattge- funden, an welcher Friedrich und König Christian Iv. von Dänemark, sowie niederländische, schwedische und englische Abgeordnete und eine An- zahl protestantischer Fürsten aus dem Norden Deutschlands Theil nahmen. Die Berathungen, die hier begonnen worden, waren auf einer gleich darauf in Lüneburg gehaltenen Versammlung von Ständen des nieder- sächsischen Kreises weiter fortgesetzt worden. Doch die auf beiden Ver- sammlungen besprochene Wiedereinsetzung Friedrichs kam nicht zur Aus- führung. Der Aufbruch Chriftiaus von Braunschweig war die einzige Folge, die sich an jene Vorgänge knüpfte. Ein sittenloser Führer wilder Schaaren trug er Brand und Plünderung durch die nordwestlichen Lande, hauptsächlich von geistlichen Gütern sich erhaltend und Geistliche grau- sam mißhandelnd. Als er nicht lange nach der Schlacht bei Wimpfen einen vorher schon durch Tilly vereitelten Versuch zur Vereinigung mit

4. Viertehalb Jahrhunderte - S. 712

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
712 Der dreißigjährige, der französisch-spanische durch welche die Verbindung mit Schweden hätte unterbrochen werden können. Aufenthalt verursachten auch die Unterhandlungen mit dem Kurfürsten von Brandenburg, in dessen Umgebung einer zum Anschlüsse an Schweden geneigten Partei sein erster Rath, der Graf Schwarzen- berg, siegreich mit dem Grundsätze pflichtmäßigen Anschlusses an das Reich gegenüberstand. Der Nachdruck, den Gustav seinen Forderungen durch drohende Haltung gab, führte endlich zu einem Bündnisse, dessen Zweck gemeinschaftliche Vertheidigung der protestantischen Sache war. Nach- dem schon ein Theil des Jahres 1631 verflossen war, vernahm der König, noch ehe er die Elbe hatte überschreiten können, den Fall Magdeburgs. Die Hoffnung auf die Hülfe des Königs, der ihnen einen Befehlshaber gegeben und baldigsten Entsatz zugesagt, hatte die Bewohner in dem Eifer des Widerstandes bestärkt. Aber ehe er so manche ihm entgegen- stehende Hindernisse überwunden, hatte Tillp's Heer die Stadt erstürmt. Einer gräßlichen Rache, die das von keinem Zügel mehr zu bändigende Kriegsvolk übte, erlag der größte Theil der Bevölkerung, und ein zu- gleich wüthender Brand verzehrte die Stadt mit Ausnahme der Dom- kirche. Trauernd sah der edle Feldherr die Verwüstung, in der auch die für Fortsetzung des Krieges gehofften Hülfsquellen zu Grunde ge- gangen waren. Der König hatte nun das Land an der untern Oder, der Warthe, der untern Elbe und der Havel in seiner Gewalt und setzte die vertriebenen mecklenburgischen Herzoge in ihre Länder ein. Für den Fortgang des Krieges war das Verhalten des Kurfürsten von Sachsen von der größten Wichtigkeit. Einzelne protestantische Fürsten, die Her- zoge von Lauenburg und Lüneburg, sowie der Landgraf Wilhelm V. aus der Kasseler Linie des seit Philipps Tode in eine Kasseler und eine Darmstädter Linie verzweigten hessischen Hauses, hatten sich dem frem- den Eroberer angeschloffen, ein Mitglied der Ernestinischen Linie des Hauses Sachsen, Herzog Bernhard von dem Weimar'schen Zweige der- selben, sogar Kriegsdienste bei ihm genommen. Der Kurfürst von Sachsen hatte eine Versammlung protestantischer Reichsftände im Jahre 1631 nach Leipzig berufen, und hier waren zum Schutze gegen kaiserliche For- derungen Rüstungen verabredet, die Anträge des schwedischen Königs dagegen abgewiesen worden. Da aber Tillp nach Eroberung Magde- burgs den Landgrafen von Hessen-Kassel angegriffen hatte und nun, durch Gustavs Fortschritte nach der Elbe zurückgerufen, den Kurfürsten von Sachsen wegen der Rüstungen des Leipziger Bundes angriff, war dieser rasch entschlossen, sich den Schweden in die Arme zu werfen. Die Folge war eine Schlacht bei Breitenfeld unweit Leipzig, in welcher die Schwe- den und Sachsen über Tillp siegten. Den gewonnenen Vortheil durch Angriff auf das offen daliegende Böhmen zu verfolgen, überließ Gustav seinem Bundesgenossen, der in Prag einzog, jedoch keine eigentliche

5. Viertehalb Jahrhunderte - S. 717

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
und der schwedisch-polnische Krieg. 717 Kaiser, für den, und dem Feinde, gegen den er kämpfen sollte. Seine Sorge, sich auch ohne den Kaiser den Preis seiner Bemühungen und das Ziel seiner Wünsche zu sichern, trieb ihn zu immer verdächtigeren Schritten, und diese Schritte steigerten den gegen ihn bestehenden Arg- wohn so sehr, daß derselbe ihm immer fühlbarer wurde und er im An- denken an seinen früheren Sturz sich nun immer mehr dem Kaiser ent- fremdete. Seine Hoffnung, auch ungeachtet etwaniger Vorkehrungen des Hofes sich zu behaupten, beruhte auf dem Heere, in welchem allerdings Viele bloß ihm verpflichtet zu sein glaubten. Als im Jahre 1634 zu Pilsen, wo er die Führer des Heeres versammelt hatte, die Forderung des Kaisers, sogleich sich gegen den Feind zu wenden, an ihn gelangte, erklärte er, den Oberbefehl uiederlegen zu wollen, und auf die Bitte der Führer erklärte er sich zum Aufgeben dieses Entschlusses bereit, wenn auch sie sich zur Treue gegen ihn verpflichten wollten. Der Hof ahnte den nahen Ausbruch einer Empörung, der Kaiser erklärte den Feldherrn für abgesetzt, und dieser bestätigte den ihm gemachten Vorwurf des Ver- rathes dadurch, daß er den Herzog Bernhard bat, sich in Eger mit ihm zu vereinigen. Indessen hatten die dem Kaiser ergebenen Führer im Heere Anstalten getroffen, die Wirkung von Wallensteins Schritten auf einen möglichst kleinen Theil des Heeres zu beschränken. Mit geringem Anhänge erreichte er daher Eger, und hier ereilte ihn seine Strafe, in- dem er, man weiß nicht, auf wessen Antrieb und Befehl, durch Veran- staltung eines der Führer aus seinem Gefolge ermordet wurde, nachdem man dasselbe Loos seinen nächsten Vertrauten bereitet hatte. Der Kaiser, den der Untergang des Feldherrn zu Thränen rührte, gab von dessen Gütern der hinterlassenen Gattin einen Wittwensitz in Schlesien, zog die übrigen ein und verwandte einen Theil derselben zur Belohnung der- jenigen, welche bemüht gewesen waren, die von dem Ermordeten herbei- geführte Gefahr abzuwenden. 13. Nach Wallensteins Tode trat des Kaisers Sohn Ferdinand, der schon zum Könige von Ungarn gekrönt worden war, an die Spitze der kaiserlichen Heere, und ihm zur Seite stand Gallas, der sich Wal- lenstein gegenüber durch Treue gegen den Kaiser ausgezeichnet hatte. Das kaiserliche Heer unternahm jetzt die zu Wallensteins Lebzeiten ver- geblich ersehnte Belagerung von Negensburg, und obgleich Bernhard Verstärkungen hineinwarf, vollbrachte es in Verbindung mit baierischen und spanischen Truppen die Eroberung. Darauf schlug dasselbe Heer, nachdem der Bruder des Königs Philipp Iv., der Cardinal-Jnfant ge- nannt, auf seinem Wege von Mailand nach den seiner Verwaltung über- gebenen Niederlanden dazu gestoßen war, das Hauptheer der Schweden unter Bernhard und Horn noch im Jahre 1634 bei Nördlingen. Diese Erfolge veränderten die ganze Lage der Dinge. Da, wo bisher Neigung zum

6. Viertehalb Jahrhunderte - S. 719

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
und der schwedisch-polnische Krieg. 719 so vorzugsweise auf den Krieg im Norden gegen Schweden, daß Bern- hard im Westen größere Fortschritte machen konnte. Die Streitkräfte, über welche der aus dem Südwesten abgerufene Gallas zu verfügen hatte, wurden noch durch Truppen des Kurfürsten von Brandenburg ver- stärkt, da dieser Ln den Schweden, weil sie ihn an Besitznahme des im Jahre 1637 durch Bogislaws Tod erledigten Pommerns hinderten, jetzt ebenfalls seine Feinde sehen mußte. Nichtsdestoweniger gelang es dem schwedischen Heerführer, den kaiserlichen bis nach Böhmen zurückzudrän- gen, und erst im Jahre 1640 befreite des Kaisers Bruder Leopold Wil- helm dieses Land wieder von den Schweden. Im Jahre 1641 starb Bauer, der sich aus Böhmen nach den Wesergegenden gewandt hatte, in Halberstadt, und durch seinen Tod war, da Orenstierna schon im Jahre 1636 nach Schweden zurückgekehrt war, die schwedische Sache in Deutsch- land ohne einen anwesenden obersten Leiter. Die Zahl ihrer Feinde hatte sich indessen um Brandenburg vermindert, da der neue Kurfürst, Georg Wilhelms Sohn Friedrich Wilhelm (1640—1688) einen Waffen- stillstand gesucht hatte und die Schweden, denen das brandenburgische Gebiet dadurch nicht für kriegerische Bewegungen gesperrt wurde, gern ein so ansehnliches Beispiel des Rücktrittes vom Prager Frieden gegeben sahen. Im Südwesten entwickelte Frankreich, das seit der Nördlinger Schlacht und dem Prager Frieden das Bedürfniß eines größer» Gegen- gewichts gegen den Kaiser gefühlt hatte, größeren Nachdruck, wie es auch gegen Spanien jetzt ernstlicher auftrat. Bernhard war seit dem Jahre 1639 nicht mehr. Im Jahre 1638 hatte er bei Nheinfelden die kaiserlichen Truppen geschlagen und ihren Führer Johann von Werth, der eigentlich in baierischen Diensten stand, jetzt aber die Stelle des ab- berufenen Gallas einuahin, gefangen genommen. Darauf war die Er- oberung der für diese Gegenden überaus wichtigen Stadt Breisach ge- folgt. Schon betrug sich der Sieger als Herr und Gebieter in allen dem Hause Oeftreich entrissenen rheinischen Gebieten. Darüber gerieth er mit Frankreich, obgleich dieses ihm in seinem Dienstvertrage jene Län- der zugesagt hatte, in Zwist, und als er tödtlich erkrankte, hielt er sich für vergiftet. Frankreich beeilte sich, sein Heer in eigene Dienste zu nehmen, und wenn es seit dem Jahre 1635 mittelst der Dienste Bern- hards offenen und thätigen Antheil an dem deutschen Kriege genommen hatte, so nahm es solchen jetzt auch mittelst französischer Heerführer, und da seine Anstrengungen sich bald steigerten, auch mittelst französischer Heere. So groß das Elend Deutschlands war, fühlten sich die streitenden Mächte, der Kaiser, Frankreich und Schweden, noch immer geneigt zu fortgesetzten Versuchen, durch welche sie das Endergebnis' günstig zu ge- stalten hofften. Es war dies fortgesetzte Versuchen auch um so eher möglich, da der Kaiser größtentheils, die beiden andern völlig in der

7. Viertehalb Jahrhunderte - S. 721

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
und der schwedisch-polnische Krieg. 721 die schnellste Bewegung zu versetzen wußte. Während im Westen, theils am Oberrheine und in Schwaben, theils am Niederrheine, größtentheils unter Werths Führung, gegen die Franzosen gekämpft wurde, verfolgte Tor- stenson den Plan, den Krieg in das Herz der öftreichischen Staaten zu ver- setzen. Im Jahre 1642 drang er durch Schlesien nach Mähren vor und schlug, nachdem er sich zurückgezogen, den Bruder des Kaisers und Piccolomini bei Leipzig. Im folgenden Jahre stand er zum zweiten Male in Mäh- ren. Da erhielt aber plötzlich seine Thätigkeit eine andere Richtung, weil der König von Dänemark Anstalten machte, zwischen dem Kaiser und den Schweden mit gewaffneter Hand die beabsichtigte Vermittlung durchzuführen. .In größter Geschwindigkeit eilte Torstenson noch im Jahre 1643 aus Mähren nach Dänemark und überschwemmte es bis zum nördlichen Ende, während ein anderes schwedisches Heer in Halland und Schonen einfiel, und die schwedische Flotte bei der Insel Femern mit der dänischen kämpfte. Den Krieg endete, nachdem er die Dänen das Uebergewicht schwedischer Waffen hatte fühlen lassen, im Jahre 1645 der zu Bröm- sebro an der Nordostgrenze von Blekingen geschlossene Friede, der den Schiffen Schwedens und aller schwedischen Besitzungen eine unbedingte Zollfreiheit für die Fahrt durch die von Dänemark beherrschten Meer- engen gab und die Abtretung der Landschaften Halland, Jämteland und Herjedalen an Schweden bestimmte. Schon im Jahre 1644 hatte Gal- las den Auftrag erhalten, dem schwedischen Heerführer nach Dänemark zu folgen und ihn an der Rückkehr nach Deutschland zu hindern. Dies war aber nicht gelungen. Torstenson nahm wieder seinen Weg nach Schlesien, rieb das Heer von Gallas schon auf dem Wege auf und schlug ein neues kaiserliches, durch Baiern und Sachsen verstärktes Heer im Jahre 1645 in Böhmen bei Jankau unweit Budweis. Die Erblande lagen ihm setzt offen, und er konnte durch Mähren, wo er sich mit dem siebenbürgischen Fürsten Ragoczy vereinigte, bis an die Donau Vordrin- gen. Schon war der Kaiser, den der Krieg nach Prag geführt hatte, nach Wien zurückgeeilt und flüchtete seine Familie und seine Habe nach Grätz. Doch der Verbündete, den der. Schwede gefunden, machte Frie- den mit dem Kaiser, und er selbst sah die Belagerung der Stadt Brünn, deren er zur Festsetzung in Mähren bedurfte, mißlingen, worauf er, von Krankheit gebeugt, sein Heerführeramt niederlegte und an Wrangel sei- nen Nachfolger erhielt. Während dieses seines letzten Feldzuges hatte der bei der Rückkehr aus Dänemark von ihm mit einer Heeresabthei- lung zurückgelassene Königsmark durch Eroberung der Bisthümer Bre- men und Verden der schwedischen Macht einen Stützpunkt an der Nord- see verschafft, von wo aus sie in der Folge Dänemark leicht in den Weg treten konnte. Das neue Glück der schwedischen Waffen bewog den Kurfürsten von Sachsen, mittelst eines Waffenstillstandes aus dem Kampfe

8. Viertehalb Jahrhunderte - S. 722

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
722 Der dreißigjährige, der französisch-spanische zu scheiden. Bald sollte der Kaiser auch um den dritten, den ältesten seiner Bundesgenossen, gebracht werden. Am Oberrhein und in Schwa- den hatte während der Zeit, wo Torstenson die Schweden führte, Baiern unter den Heerführern Werth und Mercy den Franzosen so kräftig die Spitze geboten, daß dieselben ungeachtet großer Anstrengungen unter Turenne und Enghien nicht immer glücklich waren. Doch im Jahre 1645 erfochten Turenne und Enghien, verstärkt durch eine Schaar von Hessen, über Mercy und Werth einen Sieg bei Allersheim im Nies, der um so entscheidender war, als Mercy sein Leben in der Schlacht gelassen hatte. Seitdem nahmen auch die schwedischen Unternehmungen unter Wrangel die Richtung gegen Baiern. Im Jahre.1647 erlangte Baiern unter französischer Vermittlung in gleicher Weise, wie Branden- burg und Sachsen, einen Waffenstillstand. Doch kurz darauf schloß sich Maximilian, gegen welchen Werth im Unwillen über den Waffenstillstand bis zu Abfall und Empörung hatte gehen wollen, von Neuem an den Kaiser an. Dadurch zog er sich im folgenden Jahre einen neuen An- griff von Türenne und Wrangel zu. Eine Schlacht bei Susmarshausen, unweit Augsburg, zersprengte ein ihnen entgegengesandtes Heer, das der aus hessischen Diensten zum Kaiser übergetretene Melander führte. Der Kurfürst floh nach Salzburg, und sein Land erfuhr die schrecklichste Ver- heerung. Königsmark, der hier mitgefochten hatte, trennte sich von dem Hauptheere und ging durch die Oberpfalz nach Böhmen, wo er die linke oder kleine Seite von Prag wegnahm. Wrangel war im Be- griffe, ihm dahin zu folgen, als die Kunde von einem zu Münster und Osnabrück geschlossenen Frieden erscholl. 16. Die Friedensunterhandlungen, deren Ergebniß am 24. Oktober 1648 zu Stande gekommen war, und obgleich in zwei besonderen Ur- kunden niedergelegt, als ein Ganzes unter dem Namen des westphälischen Friedens gelten sollte, hatten sich in die Länge gezogen, nicht allein durch die in der Sache liegende Schwierigkeit, sondern auch durch die Neigung der Fremden, besonders der französischen Gesandten, die Sachen noch mehr zu verwirren, damit sie desto leichter die Uebrigen trennen und dadurch selbst gewinnen könnten. Nur der beharrliche Wille des Kaisers, der Deutschland um jeden Preis beruhigt sehen wollte, konnte die Sache zu Ende führen, und die kaiserlichen Abgeordneten, zunächst Graf Trautmannsdorf, erwarben sich das Verdienst, die von Selbst- sucht, Engherzigkeit und Beschränktheit erregten Hindernisse durch kluges Nachgeben allmälig zu beseitigen. Obgleich die beiden fremden Mächte, die immer zur Unterstützung von Neichsftänden Krieg zu führen behaup- tet hatten, auch bei den Friedensunterhandlungen die Selbstständigkeit der Reichsstände Behufs der Schwächung des Reiches gewahrt sehen wollten, drangen sie darauf, daß vor Allem ihre Entschädigungen be-

9. Viertehalb Jahrhunderte - S. 988

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
988 Die Zeit der siegreichen Revolution. selben im Jahre 1809 von Neuem in Krieg gerathen. Der Krieg hatte für die Russen, die zuletzt von Kutusow geführt worden, ungeachtet der Hülfe, die sie an den streitbaren Serviern hatten, keinen entschiedenen Fortgang. Als das Zerwürfniß zwischen Napoleon und Alexander ent- stand, näherten sich England und Rußland einander, und England ver- mittelte, um Rußland den Krieg gegen Napoleon zu erleichtern, einen Frieden, der im Jahre 1812 in Bukarest abgeschlossen wurde. Durch denselben gewann Rußland den ostwärts vom Pruth gelegenen Theil der Moldau und die südlich daran stoßende Landschaft Bessarabien, so daß seitdem die Südwestgrenze Rußlands durch den Pruth von seinem Eintritte in die Moldau bis zu seiner Mündung und durch die Donau bis zu der Kiliamündung gebildet wurde. Die Servier erhielten Ver- zeihung wegen ihres Aufstandes und das Versprechen, gegen Tributzahlung ihre Angelegenheiten selbst ordnen zu dürfen, ein Versprechen, das ihnen ungeachtet ihrer Verwerfung des Friedens nach ihrer gewaltsamen Be- zwingung doch gehalten ward. Rußland hatte also außer der Napoleo- nischen Macht keinen Feind zu bekämpfen, aber es blieb auch für die Bekämpfung dieses Feindes an seine eigenen Kräfte gewiesen. 40. Napoleon begab sich von Dresden nach Lithauen und machte in Wilkowiszki, unfern der Grenze Ostpreußens, den Beginn des Krieges durch einen Heeresbefehl bekannt. Sein Plan war, durch eine Heeres- abtheilung, die von Macdonald befehligt wurde und bei welcher sich die preußischen Hülfstruppen befanden, Kurland und Lifland erobern zu lassen, durch eine andere, zu welcher die östreichischen Hülfstruppen ge- hörten, und welche auch deren Befehlshaber, der Fürst Schwarzenberg, anführte, die russischen Streitkräfte im Süden zu beschäftigen, selbst aber mit dem Hauptheere auf Moskau, die alte Hauptstadt Rußlands, loszu- gehen, in deren Besitz er den Gegner zu Annahme jeder beliebigen Friedensbedingung zwingen zu können glaubte. Als in Wilna, der Hauptstadt Lithauens, vornehme Polen vor ihm erschienen und die Er- klärung der Herstellung des alten polnischen Reiches von ihm erwarte- ten, unterließ er es, die Erhebung aller ehemaligen Angehörigen des polnischen Reiches zu bewirken, die ihm gegen Rußland eine große Hülfe gewährt, aber ihn auch eine Entschädigung Oestreichs für dessen polnische Landestheile gekostet hätte. Das Heer fand bei seinem Vor- dringen keinen Widerstand, da der russische Befehlshaber Barclay de Tolly zurückwich, um mehr und mehr Verstärkungen an sich zu ziehen. Doch kämpfte Napoleon mit zwei andern Hindernissen, den für die Be- wegung seiner Heeresmassen bei eingetretenem Regenwetter unbrauch- baren Wegen und den Verlegenheiten, in welche er sich hinsichtlich der Verpstegung seines Heeres durch die Flucht aller russischen Beamten versetzt sah. Die Vertheidigung der am oberen Dnjepr gelegenen Stadt

10. Viertehalb Jahrhunderte - S. 956

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
956 Die Zeit der siegreichen Revolution. Oberhaupte der Kirche geleitet würde, als Mittel borgen zu müssen. Zudem hoffte man von der Mitwirkung des Papstes eine günstige Wir- kung auf die der Kirche nicht Entfremdeten, deren Gemüther man da- durch am leichtesten dem Herrscher unterwerfen würde. Nachdem das Kaiserthum verkündet, nachdem eine Anzahl von Veränderungen, durch welche die monarchische Gewalt Verstärkung erhielt, mittelst eines Se- natsbeschlüsses angeordnet worden, sollte eine Kaiserkrönung das neue Werk beschließen. Doch wollte der neue Kaiser nicht so weit gehen, durch Empfang der Krone eine Sendung von dem Papste anzunehmen, auch nicht dadurch, daß er nach Rom reiste, sich vor dem Oberhaupte der Kirche beugen. Die Unterhandlungen zielten darauf, daß Papst Pius Vh. nach Paris kommen und nicht die Krönung, sondern Salbung und Segnung verrichten möge. Viele Bedenken stellten sich in Nom dem Eingehen auf Napoleons Wünsche in den Weg. War schon die Art, wie der Papst sich bei der Feier betheiligen sollte, eine dem Ver- hältnisse zwischen Papst und Kaiser nicht entsprechende, so war die Macht Napoleons, welche nach Entstehung und Wirksamkeit mehr von der Macht der römischen Imperatoren als von der Macht der römischen Kaiser hatte, welche durch den Gegensatz zu einem Berechtigten, selbst mit Cäsars und Auguftus' Macht verglichen, im Nachtheile stand, nicht der Art, daß der Papst ihr die geforderte kirchliche Weihe zu ertheilen geneigt sein konnte. Dazu kam die Frage, wie der Papst der vertrie- benen Familie der Bourbonen gegenüber den Kaiser salben könne, der sich Kaiser der Franzosen nannte, und ungeachtet dieser Benennung war die Stellung zweifelhaft, die der neue von Plänen der Weltherrschaft erfüllte Kaiser dem wirklichen Kaiser gegenüber einnehmen würde. Alle diese Gegengründe wurden in der Seele des sanften Pius Vii. von den Vorstellungen erschüttert, durch welche seine Räthe unter dem Ein- drücke der bereits in Napoleons Händen ruhenden Gewalt, der an seine Freundschaft geknüpften Hoffnungen und der von seinem Unwillen be- fürchteten Gefahren ihn zum Nachgeben zu stimmen suchten. Auch wur- den von Paris aus die lockenden Worte, durch welche dem Papste das, was man begehrte, als der größte Gewinn für die Kirche dargeftellt wurde, nicht gespart, und die Entscheidung im Sinne des Kaisers wurde dadurch herbeigeführt, daß gegen den Sinn des Kaisers der Erzbischof von Lyon, Cardinal Fesch, der Stiefbruder von Napoleons Mutter Lä- titia, in Rom die Erklärung abgab, der Papst solle dem Kaiser auch die Krönung ertheilen. Der Papst kam, und Napoleon setzte am 2. De- cember sich und seiner Gemahlin selbst die Krone auf. Der Papst hatte sich erniedrigt, und die für die Kirche gehofften Vortheile blieben aus, weil die zur Ausführung des Concordats erlassenen Verordnungen, oie organischen Artikel genannt, dem Sinne des Concordats entgegen die
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