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1. Die vorchristliche Zeit - S. 214

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
214 Die Griechen vom Ausbruche des Kampfes mit den Persern 10. Seitdem sich in Athen der unaufhörlich weiter strebenden De- mokratie eine Partei, deren Haupt Cimon war, mit Erfolg entgegenge- stemmt hatte, war im Laufe von Cimons Feldzügen die demokratische Partei wieder zu neuer Macht gelangt. Das Wiederaufleben des Par- teistreites hatte auch einen Zwiespalt der Ansichten in Bezug auf das Verhältniß zu Sparta hervorgerufen. Je nachdem der athenische Bür- ger der demokratischen Bewegung folgte oder sich den Bestrebungen zu deren Zügelung anschloß, mußte er gegen Sparta feindlich oder freund- lich gesinnt sein, da dieses als das Musterbild einer auf Stetigkeit und Unwandelbarkeit der Verfassung beruhenden Stärke dastand. Wie schon zum Sturze des Themistokleö Sparta mitgewirkt hatte, bestand auch jetzt ein näheres Verhältniß der von Cimon geleiteten Partei zu Sparta und daraus schöpften die Gegner Stoff zu den schärfsten Vorwürfen, indem sie die Hinweisung auf die Vorzüge des spartanischen Staats- wesens und die Bemühungen, freundliche Beziehungen zu Sparta zu erhalten, als Beweise einer dem eignen Gemeinwesen untreuen Gesin- nung darstellten. So hatte Cimon, ungeachtet der Freigebigkeit, womit er seinen durch Antheil an der geiuachten Kriegsbeute hoch gestiegenen Neichthum zur Verschönerung der Stadt und zur Unterstützung armer Mitbürger anwandte, den gehässigen Namen eines Lakonenfreundes er- halten und die großen Dienste, die er als Feldherr leistete, konnten den Ausbruch des Sturmes gegen ihn nur verzögern. Wie nun aber eine demokratische Partei eines Mannes von demagogischem Talente bedarf, der ihre Wünsche sowohl weckt als ausspricht, der, vom steigenden Bei- fall seiner Anhänger getragen, in der Hingebung an ihre Bestrebungen ebensowohl den eignen Vortheil findet als ihrer Gunst zur Verwirk- lichung eigener Absichten bedarf, so bildet sich zur Zeit demokratischer Bewegung eines Staates gewöhnlich in dem Kampfe gegen die Partei der Mäßigung Einer in der Kunst aus, Führer und Werkzeug, Herrscher und Diener der Menge zugleich zu sein. Dieser Mann war für die Zeit, da während der Ausbildung der athenischen Hegemonie das durch Aristides Verfassungsänderung einstweilen befriedigte Volk sich zu neuen Fortschritten rüstete, Perikles, der Sohn von Xanthippus und Klisthenes' Bruderstochter Agariste, der durch eine reiche Jugendbildung große Be- weglichkeit und Gewandtheit des Geistes und große Geschicklichkeit und Gefälligkeit der Rede besaß. Ihn hatte schon, als Cimon von der Er- oberung von Thasus zurückkehrte, seine Partei zum Kampfe mit der Klage vorgeschoben, daß der Feldherr die Gelegenheit, auf dem gegen- über liegenden Festlande die athenische Herrschaft auszubreiten, versäumt habe. In seinem Beginn wurde der Kampf der Parteien mit Mäßi- gung geführt, Perikles lieh der Sache, der er diente, nicht die ganze Macht seiner Beredsamkeit und Cimon löste sich von der Anklage durch

2. Die vorchristliche Zeit - S. 380

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
380 Die Römer während der Ausbildung ihrer Staatsverfassung den Patriciern ging der Senat als die dem Könige.zur Seite stehende höchste Behörde hervor, der zur Zeit, als die drei Bestandtheile des Staa- tes zu gleichmäßiger Geltung gelangt waren, aus jedem der drei Stämme hundert Mitglieder zählte. Die zu den Luceres gehörigen Senatoren, die erst durch Tarquinius Priscus hinzugefügt waren, standen in niede- rem Range. Die Befugnisse des Senates ergaben sich aus der Stellung, die er nach dem Herkommen der älteren italischen Staaten einnahm und er zeigte sich im Vollbesitze der Regierungsgewalt dadurch, daß er nach dein Tode eines Königs die Wahl eines neuen veranlaßte und, wenn diese nicht alsbald erfolgte, eine Zwischenregierung oder ein Znter- regnum anordnete. Die Vollziehung der Wahl war Sache der in den Curien versammelten Patricier, welche den von dem Senate Vorge- schlagenen anzunehmen oder zu verwerfen hatten und dem Angenomme- nen in einer neuen Versammlung das Imperium, die gesummte bürger- liche und militärische Gewalt, übertrugen. Es bedurfte gewiß für den König bei wichtigen Regierungshandlungen der Zustimmung und Mit- wirkung des Senates, da aber die Richtschnur hierfür mehr in der Sitte als in gesetzlichen Bestimmungen lag, hing es von der Eigenthümlichkeit des Königs und der Gunst der Verhältnisse ab, ob dem Senate ein größerer oder geringerer Spielraum gelassen wurde. Da die Könige den Senat zu berufen und seine Berathungen zu leiten hatten, war ihnen, auch wenn sie sich von Maßregeln der Willkühr fern hielten, ein großer Einfluß gesichert. Neben den Patriciern bestand zu Rom von Anfang an noch eine Bevölkerung von minderer Berechtigung. Da die Staaten, welche dein römischen seine ersten Bestandtheile lieferten, sich durch Eroberung gebildet hatten und daher neben den herrschenden Stämmen auch die unterworfenen in ihr Gebiet einschlossen, waren mit den Geschlechtern auch Angehörige dieses Standes nach Nom gekom- men. Diese führten den Namen von Clienten, der sich deutsch durch den Ausdruck Hörige wiedergeben läßt. Das Verhältniß dieser Leute war eine durch Religiosität veredelte Unterthänigkeit, in welcher sie nicht allein zu leisteu, sondern auch zu fordern hatten. Da sie nämlich außerhalb des Kreises der den Staat bildenden Geschlechter standen, war die Sicherheit ihres Bestehens an ein persönliches Abhängigkeits- verhältniß geknüpft, in welches sie zu Einzelnen aus dem herrschenden Stande zu treten hatten und welches ihnen ebensosehr Anspruch auf deren Schutz gewährte, als es sie zu mancherlei Aufmerksamkeiten und Diensten gegen dieselben verband. Glichen sie den griechischen Penesten und Heloten durch die Art, wie sich ihr Stand gebildet hatte, so unter-, schieden sie sich von ihnen durch die milde Form, welche die Unfreiheit für sie angenommen hatte und durch den damit zusammenhängenden An- schluß an die einzelnen Personen, die ihre Patrone hießen. Ihre Lage

3. Viertehalb Jahrhunderte - S. 884

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
884 Die Zeit der fatschen Aufklärung und der gewaltthäügen Staatskunst. reichs eine Neuerungssucht, deren Grundsätze sich unter dem gemein- schaftlichen Einflüsse des in religiöse Gleichgültigkeit übergegaugenen Protestantismus und der französischen Aufklärung gebildet hatten. Prote- stantismus und Franzosenthum reichten sich die Hand, um den Regenten, dessen Vorfahren gegen beide heldenmüthig gekämpft, eine Regierung in ihrem Sinne zu lehren. Bei der Bedeutung, die Joseph wegen der Größe seines eignen Reiches, wegen seiner Stellung zu dem deutschen Reiche hatte, ist er es gewesen, durch welchen die Ergebnisse, zu welchen die von der Glaubenstrennung erregte Bewegung geführt hatte, in den katholischen Theil Europas eindrangen. Nachdem Oestreich das Boll- werk gegen das Fortschreiten des kirchlichen Abfalles gewesen, wurde es den von demselben in das Leben gerufenen Grundsätzen geöffnet, so daß ein zweiter Zeitraum in der Geschichte jener religiösen Umwälzung zu beginnen schien, da man erwarten durfte, daß in den übrigen katho- lischen Neichen, wo sich schon die Anfänge eines Kampfes gegen die Kirche gezeigt hatten und fortwährend Waffen zu demselben zusammen- getragen wurden, Josephs Beispiel Nacheiferung wecken werde. Wie- viel Zerstörung aber Joseph auch angerichtet und wieviel er zur Erregung eines baldigen Sturmes auf Thron und Altar, den französische Philo- sophen herbeisehuten, beigetragcn hat, so beschränkt sich das Maß seiner Schuld durch die Erwägung der Macht, mit welcher der Zeitgeist ihn in seine Dienste lockte. Mit schönen Anlagen des Herzens und des Verstandes ausgestattet, erfaßte Joseph den Herrscherberuf mit dem Ent- schlüsse, für das Wohl seiner Völker zu leben. Eine Unterrichtsweise, die seinen hochfahrenden Sinn, anstatt ihn zu veredeln, nur zurückge- stoßen, hatte ihn nicht zu gründlichem Lernen kommen lassen und ihn für immer auf ein eilfertiges und oberflächliches Auffassen der Dinge be- schränkt. Je länger er unter der Herrschaft seiner Mutter den Trieb der Thätigkeit hatte zügeln müssen, desto hastiger stürzte er sich nach ihrem Tode auf die Dinge, die nach seiner Meinung längst einer Um- gestaltung harrten, und unerbittlich durchgreifend arbeitete er nun an Verwirklichung der Gedankenbilder, die ihn längst erfüllt hatten. Das blendende Vorbild des Königs von Preußen, der bei kühnem Durchbre- chen alter Schranken das Zeugniß der Erfolge für sich hatte, weckte in ihm einen großen Thatendrang. Die Regsamkeit und Empfänglichkeit seines Geistes ließ ihn auch unzählige Versuche machen, unzählige Wege einschlagen. Aber der Mangel an Durchdringen der Verhältnisse ließ ihn Ungleichartiges für gleich ansehen und verleitete ihn zu Erstrebung einer Gleichförmigkeit, die nach mühsamer Erreichung des Zweckes überall Verletzung zeigte. Er faßte nach einer über das Wesen des Staates herrschenden Ansicht sich als den ersten Diener des Staates auf und betrachtete als seine Aufgabe die Förderung eines sogenannten Gemein-

4. Viertehalb Jahrhunderte - S. 837

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Zeit der falschen Aufklärung und der gewaltihatigen Slaatskunst. 837 gründeten Rechten seines Königshauses zuwiderlaufe. Am französischen Hofe baute man, so sehr auch Fleury den Frieden zu erhalten wünschte, Pläne auf die beginnende Verwicklung und schloß sich der Unredlichkeit Spaniens an, indem man erklärte, die Gewähr, die man der pragma- tischen Sanction geleistet, werde nichtig durch Spaniens Ansprüche, da ihr nicht die Absicht zu Grunde gelegen, den Rechten eines Dritten in den Weg zu treten. Von der Zurückziehung der geleisteten Bürgschaft ging man dann sofort zu der Absicht über, die Ansprüche Spaniens zu unterstützen. Da es sich mehr um Krieg gegen Oestreich, als um Krieg für Spanien handelte, war auch der Kurfürst von Baiern als Bundes- genosse zu behandeln. Frankreich bot daher auch ihm als Bewerber um die östreichische Erbfolge die Hand und wollte es der Zukunft überlassen, die spanischen und die baierischen Ansprüche auszugleichen. Oestreich sollte nun auch, da sich die beste Gelegenheit dazu bot, durch Entziehung der Kaiserwürde geschwächt werden, welche Maria Theresia für ihren Gemahl zu erwerben hoffte. Auf französischen Antrieb bewarb sich um dieselbe der Kurfürst von Baiern, der im Falle des Gelingens ein ge- fügiges Werkzeug Frankreichs werden mußte. Die drei Feinde Oest- reichs wurden ermuthigt durch einen glücklichen Schlag, den ein von anderer Seite her gegen dasselbe aufgestandener Feind, der neue König von Preußen, geführt hatte. Noch im Jahre 1741 schlossen sie daher auf dem unweit München gelegenen Lustschlosse Nymphenburg ein förm- liches Bündniß gegen Maria Theresia mit der Absicht, deren Monarchie so zu verringern, wie es mit der spanischen geschehen war. Diesem Bündnisse trat auch der König August Iii. bei, der sich durch franzö- sischen Einfluß hatte bestimmen lassen, auch seinerseits als Gemahl von Josephs I. ältester Tochter Ansprüche auf die östreichische Monarchie zu erheben. 8. Dem Könige Friedrich Wilhelm von Preußen war im Jahre 1740 sein Sohn Friedrich Ii. gefolgt, dessen Negierung seinen Staat auf eine solche Stufe erhoben hat, daß ihm der Name des Großen zu Theil geworden ist. In diesem Könige haben vermöge einer vielseitigen und hohen Begabung alle die Einflüsse, welche zu seiner Erziehung und Ausbildung verwendet wurden, reichliche Früchte getragen, und Alles, was ein König seiner Zeit zu sein und zu leisten vermochte, war und leistete er in einem solchen Maße, daß er nicht allein die hervorragendste Persönlichkeit seiner Zeit war, sondern auch deren Geist und Bestrebun- gen am vollständigsten und deutlichsten abspiegelte. Wenn er jedoch als der hauptsächlichste Vertreter der in der Zeit vorherrschenden Bestrebun- gen zu betrachten ist, und deshalb die Zeit, in welcher er regierte, ganz besonders mit seinem Namen bezeichnet wird, so hat die Anlage, die er zur Größe hatte, ihn auch ungeachtet der Theilnahme an allgemein ver-

5. Viertehalb Jahrhunderte - S. 905

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Zeit der siegreichen Revolution. 905 Lxll. Die Zeit der siegreichen Revolution. 1. Die Krankheit, zu der sich längst in fast allen Ländern Europas der Stoff gesammelt hatte, brach zuerst in dem Lande aus, das die größte Fülle jenes Stoffes in sich schloß. Es trat, nachdem die Staats- kunst schon seit geraumer Zeit sich der Achtung vor bestehenden Rechten entschlagen hatte, jetzt, da sich gegen die Form des staatlichen Lebens losgebundene Kräfte zerstörend richteten, eine Erscheinung in die Welt, wie sie in solchem Umfange und solcher Stärke noch nicht vorhanden gewesen war, die Revolution. Es war nicht bloß ein Auflehnen, eine Empörung gegen die geselligen Zustände, wie in Frankreich die Zacque- rie und in Deutschland der Bauernkrieg gewesen waren. Es war auch nicht bloß die Erhebung gegen eine Negierung, die man wegen des von ihr ausgehenden Druckes ersetzen wollte. Es war der planmäßig vor- bereitete, auf Grund einer ausgebildeten Lehre unternommene Versuch, dem persönlichen Belieben ein Recht, das ihm durch die aus der Ver- gangenheit überkommenen Formen des geselligen Bestehens angeblich verkümmert worden sei, wiederzuerobern, wobei sich bald Herausstellen mußte, daß man sich bei dem Zustande, der durch Zerstörung des frühe- ren eintrat, ebenso wenig als bei dem früheren, zu beruhigen verpflich- tet sein wollte, vielmehr das Recht, der öffentlichen Ordnung nur nach Maßgabe persönlichen Beliebens sich zu fügen, als ein fortwährendes in Anspruch nahm, und daher solche Grundlagen für die staatlichen Zu- stände verlangte, auf welchen der Widerspruch gegen dieselben durch Angriff und Auflösung sich bethätigen könne. Die gesammte geschichtliche Errungenschaft eines jeden Volkes, wie der gesammten Menschheit, war dieser Ansicht zufolge werthlos, ja die Erinnerung daran schädlich, weil auf ihr eine den Umwälzungsbestrebungen hinderliche Anhänglichkeit an Bestehendes beruhte. Die Revolution war also die in das Gebiet der Thal übertragene. Aufklärung. Die Geschichte stand au dem Punkte, wo sich die letzten Ergebnisse von der durch die Glaubenstrennung be- wirkten Erschütterung des kirchlichen Anfthns entwickelten, wo als Wir- kung einer ausschließlich dem Handel dienenden Staatskunst eine aus- schließliche Hingebung der Menschen an Erwerb und Genuß hervortrat, wo eine von den Lenkern der Staaten zu Gunsten des Vortheils geübte Gewalt bei den Völkern Nachahmung fand. Daß der eingeschlagene Weg die ganze Menschheit in einen Abgrund zu reißen drohte, daß die folgerechte Durchbildung und Anwendung der neuen Grundsätze endlich alle gesellige Verbindung aufheben und einen Krieg Aller gegen Alle 58*

6. Die vorchristliche Zeit - S. 177

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Griechen vor dem Kampfe mit den Persern- 177 Maß zurückgeführt wurde. Zu diesem Zwecke fand für den Spartiaten von Vollendung des siebenten Lebensjahres an ein beständiges Einüben und Beschulen statt, ihm die für die gemeinsamen Zwecke erforderliche Brauch- barkeit zu geben und ihn der Unabhängigkeit frei gewählter Thätigkeit oder eines eigenen Hausstandes fern zu halten und der Einzelne blieb auch über jene Uebungszeit hinaus unter immerwährender Ueberwachuug. Körperliche Uebungen gaben die zum Kriegsdienste nöthige Stärke und Ausdauer und die kriegerischen Uebungen sorgten für die Gewandtheit in Handhabung der Waffen und Ausführung der Bewegungen. Der Jüngling wurde an Unterdrückung jeder Kundgebung des Gefühls ge- wöhnt und hatte, wenn keine Thätigkeit von ihm verlangt wurde, eine scheue und unbewegliche Haltung zu zeigen. Es wurde Ehrgeiz für Er- tragung körperlicher Schmerzen geweckt und die bloß zur Uebung ange- stellten Kämpfe entzündeten sich zu Wuth und Grausamkeit. Eine Er- weiterung dieser Uebungen bildeten die Jagden, welche zuweilen auf Heloten angestellt wurden und vielen dieser Unglücklichen das Leben kosteten. Wie so zur Ausbildung der Tapferkeit der Mord, war zur Aus- bildung der List das Stehlen erlaubt, das nuräm Falle der Ertappung gestraft wurde. Um aber die Bewegungen des Körpers zu regeln, trat zu den übrigen körperlichen Uebungen Unterricht in chorischen Tänzen hinzu, wie sie bei den Festen der Götter angewendet wurden. Den Männern war jede auf Erwerb zielende Beschäftigung untersagt, der Gebrauch von Gold- und Silbergeld ausgeschlossen und der Verkehr mit Fremden dadurch erschwert, daß kein Bürger ohne Erlaubniß das Land verlassen durfte, die Ansiedlung von Fremden aber, wodurch anderswo der Stand der Metöken sich bildete, nicht gestattet wurde, ja zuweilen, wenn ein Aufenthalt von Fremden eine Zeit lang geduldet worden war, eine allgemeine Verweisung derselben, Tenelasie, statt fand. Die Mahl- zeiten der Männer waren gemeinschaftliche, Spssitien, zu welchen sie in Abtheilungen von bestimmter Zahl vereinigt waren und zu welchen jeder in bestimmtem Maße beizutragen hatte. Hierauf wurde so viel Gewicht gelegt, daß die Unfähigkeit, den Beitrag zu leisten, die Uebung der bür- gerlichen Rechte außer Kraft setzte. Welchen Triumph darin die Hin- gebung an den Staat über die persönliche Selbstständigkeit feierte, sprach sich in der Sage aus, daß die Einführung dieser Sitte dem Lpkurgus nur unter dem heftigsten Widerstande, wobei ein Jüngling mit Namen Alkander ihm ein Auge ausgeschlagen, gelungen sei. Diese Lpkurgische Disciplin erhielt in dem Volke eine große kriegerische Tüchtigkeit, förderte und stärkte seine Herrschaft über andere Völker, prägte ihm aber im Allgemeinen Rohheit auf und schloß es aus von der Theilnahme an der Entwicklung der griechischen Bildung. Sie macht die Rolle, welche Sparta in den folgenden Zeiten spielt, begreiflich, aber es bleibt uner- Ktescl, Weltgeschichte.!. 12

7. Die vorchristliche Zeit - S. 494

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
494 Die Römer in der Zeit der Umwälzungen und der Bürgerkriege. anlassnng, das ihnen gehörige vom Po oder Padus durchflossene Gallien, je nachdem es diesseits oder jenseits des Flusses lag, in ein cispadani- sches und ein transpadanisches zu scheiden, da sich diesseits die römische Herrschaft leichter als jenseits befestigte, und das Bürgerrecht kurz, nachdem es von den Italiern erkämpft worden war, auch dem cispa- dänischen Gallien verliehen wurde, während das transpadanische dasselbe erst durch Cäsar nach seiner Rückkehr aus dem Lande jenseits der Alpen erhielt. Das dritte Gallien,, vorzugsweise so genannt, bei den Römern als das transalpinische Gallien von dem am Po gelegenen cisalpinischen unterschieden, war von der Geschichte erreicht worden, seit die Römer von der massilischen Küste aus landeinwärts Eroberungen zu machen begonnen hatten. Bis auf die Zeit Cäsars waren diese Eroberungen so weit vorgerückt, daß die Römer das ganze Gebirgsland, welches west- wärts von der Rhone begrenzt wird, und mit ihm die Uebergänge über die Kette der Westalpen, sowie westlich von der Rhone einen am Ab- hange des Sevennengebirges bis zu den östlichen Pyrenäen sich hin- ziehendcn Landstrich in ihrer Gewalt hatten. Bon diesem Gebiete gingen Cäsars Eroberungen aus und damit mußten sie vereinigt werden. Daher hieß das bisher Erworbene im Gegensatz zu dem, was von Cäsar dazu erworben wurde und erst Provincialeinrichtung erhalten sollte, schlechtweg die Provinz. Alles Land dagegen, über welches Cä- sars Eroberungen sich erstreckten, mit der genannten Provinz zusammen- genommen , erhielt schlechtweg den Namen Gallien, denn dasjenige Gallien, welches für Nom diesseits der Alpen lag, hatte man längst an- gefangen, als einen Theil Italiens, wozu es sonst nicht gerechnet worden war, anzusehen. Schon Polybius hatte den Namen Italien für alles Land von der sicilischen Meerenge bis zum Fuße der Alpen gebraucht und nur in staatsrechtlicher Beziehung unterschied sich das cisalpinische Gallien auch nach Empfang des Bürgerrechtes noch vom eigentlichen Italien, bis es nach Cäsars Tode auch durch Auflösung der Provinzialverfassung dem italischen Lande einverleibt wurde. Das durch Cäsar begründete und abgerundete Gallien wurde von dem mittelländischen Meere und den Pyrenäen, von dem atlantischen Meere, dem Laufe des Rheines aufwärts bis dahin, wo er aus westlichem Laufe in nördlichen übergeht, und der Kette der Westalpen begrenzt, während es sich zwischen jener Strombiegung und dem Nordende der Westalpen weiter nach Osten bis an den Rand des oberhalb des Bodenseeö gelegenen Rheinthaleö er- streckte. So wurde der Name Gallien ein mehr die Ländermasse be- zeichnender als auf die Völkerverwandtschaft hindeutender Name, wäh- rend für die Bezeichnung der Hauptbevölkerung des Landes der Name Celten im Gebrauche blieb. Außerhalb des Bereiches dieser römischen Eroberung blieben diejenigen Celten, welche die ostwärts des Rheines,
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