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1. Viertehalb Jahrhunderte - S. 663

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
Spanien, Deutschland und Italien zur Zeit des Königs Philipp Ii. ggz des in Folge der früheren Kriegsjahre entstandenen, zu einer furcht- baren Landplage angewachsenen Näuberwesens wirksam zeigte. Die Ordnung ließ ihn auch Mittel gewinnen, Nom durch große Bauten zum Nutzen und zum Schmucke zu heben und es zu einem Bilde der nach so vielen Stürmen verjüngten Kirche zu machen. Unter ihm wurde der von Leo X. begonnene Bau der Peterskirche vollendet durch Aussetzung der riesenhaften Kuppel, von welcher das die Welt überwindende Kreuz leuchtet. Die Thätigkeit, welche die Päpste der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts entwickelten, machte sich aber auch nach den entferntesten Grenzen des kirchlichen Gebietes hin fühlbar, und dieses Gebiet erweiterte sich fortwährend durch Anpsianzung des Christenthums in den neu entdeckten Ländern jenseits der östlichen und der westlichen Meere. Während Italien an den Regenten der Kirche zugleich Muster weltlicher Fürsten hatte, wurde das Land, das nicht mehr der Schauplatz einheimischer Fehden, nicht mehr der Tummelplatz ausländischer Kriegs- heere war, von einer geistigen Thätigkeit durchdrungen, die der bildenden Kunst eine schöne Nachblüthe, der redenden Kunst eine neue frische Blüthe schuf. Die Dichtung nährte sich an der Erinnerung der Zeit, da der Kern der Jugend Italiens durch die Schule des spanischen Kriegs- dienstes gegangen war, und an den Aussichten, welche das erfrischte Leben der Kirche und der erneuerte Kampf gegen die Ungläubigen eröff- nete. Es war bedeutsam, daß an dem Hofe zu Ferrara, wo im An- fänge des Jahrhunderts Ariosto (1474—1533) durch kunstreiche Er- findung und Verschlingung der Erzählung, durch anmuthige Darstellung und kecken Scherz entzückt hatte, Tasso (1544—1595) das ernste auf einer großen That des christlichen Heldenthums beruhende Lied von Jerusalems Befreiung sang. Der Kirchenstaat gewann auch die Festig- keit eines abgerundeten Staates durch das Aufhören der Lehensherr- schaften, die sich in demselben gebildet und die Zeiten der Verwirrung zur Erringung unabhängiger Stellung benutzt hatten. Clemens Viii. (1592—1605), durch drei Vorgänger von kurzer Regierungszeit von Sirtus getrennt, zog das Herzogthum Ferrara ein, das dieser Art von Herrschaften angehörte. Als Alphons Ii., der Gönner Tasso's, im Jahre 1596 kinderlos starb, war der Uebergang der Negierung an eine andere von Alphons' Il Großvater Alphons I., dem Gönner Ariosto's, abstam- mende Linie bestimmt. Doch hatte nur der Kaiser für die als Neichs- lehen geltenden Fürstenthümer Modena und Reggio seine Zustimmung gegeben. Da sich Niemand fand, der das Haus Este in dem Bemühen, auch Ferrara zu behaupten, unterstützt hätte, da Heinrich Iv., der durch Gewinnung des Papstes den Anfang zur Wiederherstellung des franzö- sischen Einflusses in Italien machen wollte, sich für Clemens erklärte, blieb das Herzogthum Ferrara dem Kirchenstaate einverleibt, ein Loos, Kiesel, Weltgeschichte. Ii. 43

2. Viertehalb Jahrhunderte - S. 955

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Zeit der siegreichen Revolution. 955 durch die Heiligkeit der ihr gegenüber zu beobachtenden Pflichten den Unterschied zwischen ihm und den Häuptern alter mit der Geschichte ihrer Länder verwachsenen Dpnastieen in Vergessenheit zu bringen be- stimmt schien. Der Stellung, welche Frankreich dem übrigen Europa gegenüber eingenommen hatte, fand man aber den Namen eines Königs nicht mehr angemessen, glaubte vielmehr des kaiserlichen Namens zu bedürfen, an welchen sich die Vorstellung eines Vorranges vor den übrigen gekrönten Häuptern, ja einer Hoheit über einen Theil derselben knüpfte. Indem man Bonaparte, wie er selber gern that, mit Karl dem Großen, dem Beherrscher des von Gallien ausgegangenen Franken- reiches, gern zusammenstellte, glaubte man durch ihn das Reich des ersten abendländischen Kaisers erneuert zu sehen. Zugleich gewährte die Kaiserwürde, auf Bonaparte übertragen, den Vortheil, daß die Pracht, in welcher man sie mit der alten von den deutschen Königen bekleideten Kaiserwürde konnte wetteifern lassen, desto schneller den neuen Herrscher in der Vorstellung der Menschen auf eine Höhe versetzte, auf welcher er den Ursprung seiner Macht aus dem Willen eines durch die Revolution gegen die alte Ordnung empörten Volkes verläugnen konnte. Ein Kaiserthum in solchem Sinne zu gründen, gab die einseitige Vor- stellung Anlaß, die sich von dem alten Kaiserthume gebildet hatte, seit mit den Verhältnissen, die ihm zur Voraussetzung dienten, die Wirklich- keit in einen schroffen Widerspruch getreten war. Den kaiserlichen Be- ruf, als einen auf die Kirche bezüglichen, hatte zum letzten Male Karl V., der letzte der vom Papste gekrönten Kaiser, geübt. Marimi- lian Ii. war der päpstlichen Krönung ausgewichen, um nicht durch die- selbe. Pflichten zu übernehmen, die er nach den Verhältnissen und nach seiner Stimmung unerfüllbar fand. Joseph Ii. hatte ungeachtet der Kaiserwürde, die ihn zum Schirmer der Kirche machen sollte, sich mit den in der Zeit herrschenden kirchenfeindlichen Gewalten zum Kampfe gegen dieselbe verbündet, ja sich zum Vollstrecker der von einer gottlosen Philosophie gefällten Urtheile gemacht. So übernahm denn auch Bona- parte, der als Kaiser seinen Vornamen Napoleon führte, mit der neuen Würde keine Verpflichtung gegen die Kirche, der er vielmehr, nachdem er ihr Wiedererstehen in Frankreich bewirkt, doch während der ganzen Dauer seiner Regierung ein Zwingherr blieb, weil er ihr nicht die volle zu Erfüllung ihrer Sendung nothwendige Freiheit gewähren wollte. Nichtsdestoweniger ließ er durch Talleprand lange Unterhandlungen mit Papst Pius Vii. führen, um dessen Mitwirkung zur Gründung des neuen Kaiserthums, dessen erster Träger er sein sollte, zu gewinnen. Das Kaiserthum sollte mit der größtmöglichen Feierlichkeit eingeweibt werden, und hierzu glaubte man, wie sich selbst den der Kirche Entfrem- deten empfahl, die Pracht einer kirchlichen Feierlichkeit, welche von dem

3. Grundzüge der Sächsischen Geschichte für Lehrer und Schüler höherer Schulen - S. 9

1892 - Dresden : Huhle
— 9 — nisten an, wie später das Bistum Meißen um Eilenburg und Wurzen. Weiter südlich treten bereits um 1100 Alrenkirchen bei der Königspfalz Altenburg, Reichenbach, Plauen und Elsterberg als Psarrorte für ausgedehnte Kirchspiele hervor Die Germanisieruug des Vogtlandes vollendete dann im 13. Jhrdt. der Deutsche Orden. Im Erzgebirge wird Zwickau zuerst 1118 genannt; Chemnitz entstand im Anschluß an das von Kaiser Lothar (f 1137) gestiftete Benedcktinerkloster; Freiberg wurde unter Otto dem Reichen um 1180 von sächsischen Bergleuten aus Goslar (daher die „Sächsstadt") begründet. In den Muldenthälern schloß sich die Besiedelung besonders an die Klöster (Alt-Zella, Buch, Nimbschen, Geringswalde, Zschillen bei Wechselburg) an. Im Elb-gebiet war Großenhain an der „hohen Straße" um 1234 ein bedeutender Markt; Dresden erwuchs noch vor 1215 als deutsche Stadt neben einem wendischen Dorfe (Dijazdjanje, d. i. die Riedbewohner) in Anlehnung an ein markgräfliches Schloß und die Elbbrücke, weitex auswärts Pirna bei einer böhmischen Zollstätte. Das obere Erzgebirge und das zerklüftete Elbsandsteingebirge wurden erst im 13. Jhrdt. teilweise urbar gemacht, indem die deutschen Adelsgeschlechter dort ihre Burgen mitten im Urwald bauten und deutsche Kolonisten beriefen (s. die Karte). c) Das Milzenerland (Budissiu) wurde erst im 13. Jhrdt. unter böhmischer (1156 —1258) und braudeuburgischer Herrschaft (1258 —1319) von der deutschen Besiedlung erreicht. Die größeren deutschen Städte entstanden längs der „hohen Straße": Kamenz, Bautzen, Löban, Görlitz, Lauban. Die deutschen Bauern drangen entweder von Königsbrück ans nordostwärts ins Gebiet der schwarzen Elster vor oder vom bischöflich meißnischen Bischofswerda in die Gebirgswalduugen an der Südgrenze und besiedelten auch weiter im Osten das Land zwischen Löbau und Görlitz, sowie den fast menschenleeren waldbedeckten böhmischen Gau Zagost (spr. Sagost) am Nordfuße des Lausitzer Gebirges (das Land „hinterm Wald", von Süden gesehen; Reichenbach, Friedlan), Zittau). Die ebene Mitte des Laydes um Bautzen blieb wendisch, ebenso der größte Teil der (Nieder-) Lausitz, wo nur einzelne Klöster und Stadtgemeinden als deutsche Kolonien entstanden (Dobrilugk 1165, Neuzelle 1268, Guben 1268 u. a. m.). — Selbst die slawische Bevölkerung des meißnischen Niederlandes wurde erst im 15. Jhrdt. völlig germanisiert «Verbot der wendischen Sprache vor Gericht im Anhaltischen 1298, in Leipzig, Altenburg und Zwickau 1327, im Meißnischen 1424). d) Mit der dichteren Besiedlung verband sich der wirtschaftliche Aufschwung. Weitaus der wichtigste Erwerbszweig war die Landwirtschaft, die schon im 12. Jhrdt. um Meißen zum Weinbau überging; daneben stand im Erzgebirge der Silberbergban, und in den Städten entwickelte sich eine blühende Tuchweberei, die meist von flämischen Handwerkern eingeführt wurde. Die bedeutendsten
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