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1. Perikles - S. 9

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Auf dem Wege zur Macht 9 damals hielt auch jene unglückselige, verderbliche Begierde nach dem Besitze Siziliens viele in ihrem Banne, die später Klkibiades und seine Partei zu offenem Feuer entzündete; ja manche träumten sogar von Etrurien und Karthago Aber perikles unterdrückte dieses verlangen nach Eroberungen und setzte ihrer planlosen Unternehmungslust Schranken; den größten Teil der 5 Macht verwandte er vielmehr zum Schutze und zur Sicherung des vorhandenen Besitzes. Allein die Lakedaimomer abzuwehren, hielt er schon für eine schwierige Aufgabe. (Etwa im Jahre 448?) Als Sparta schon auf die zunehmende Macht Athens eifersüchtig wurde, . .. beantragte perikles, es sollten alle Griechen, 10 in welchem Teile Europas oder Asiens sie auch wohnten, ob in einer kleinen oder großen Gemeinde, eingeladen werden, Gesandte nach Athen zu einem Kongreß zu schicken: man wolle über die von den Persern niedergebrannten griechischen Tempel beraten, über die Opferfeste, die man den Göttern im Freiheitskriege für Griechenland gelobt habe, aber auch über 15 die Durchführung und Befestigung der Sicherheit zur See. Zu diesem Zwecke wurden zwanzig Männer, die über fünfzig Jahre alt waren, abgesandt, von denen fünf die kleinasiatischen Ionier und Dorer und die Inselbewohner bis Lesbos und Rhodos einluden, fünf die ©rte am hellespont und in Thrakien bis nach Byzanz besuchten, weitere fünf nach Boiotien, phokis und der pelo- 20 ponnes geschickt wurden und von da durch Lokris zur gegenüberliegenden Küste bis Afarnanien und Ambrakien, während die übrigen durch Euboia zu den Bewohnern von (Ditaia, dem Malischen Golfe, phthiotis... und Thessalien reisten Aber erreicht wurde nichts; die Gesandten kamen gar nicht zusammen, weil, wie die (Quellen sagen, die Spartaner dagegenarbeiteten. 25 3. Stimmen der Gegner. [Flut. Kim. 14. i6] (Als Kimon im 3- 463 wegen Hochverrats angeklagt war2), sagte er, er sei nicht der Beschützer der reichen Staaten der Ionier und Thessaler wie andere, die nur bedient und beschenkt werden wollten, sondern der der Spartaner, denn ihre (Einfachheit und (Enthaltsamkeit habe er 30 sich zum Vorbild genommen und liebe sie mehr als allen Reichtum. — Überall pflegte er... Sparta auf Kosten der Athener zu loben, und wenn er sie tadeln oder anspornen wollte, so pflegte er zu sagen: „So sind die Spartaner nicht." — (Als diese im 3- 462 um Hilfe gegen Messenien baten,) wollte Ephi-altes dies verhindern; er warnte unter heftigen Beteuerungen davor, einem 35 Nebenbuhler Athens wieder aufzuhelfen, man solle das hochmütige Sparta nur am Boden liegen und zertreten lassen. Aber Kimon ... stellte die Rettung der Catedaimonier über den Vorteil seines Vaterlandes und bestimmte das Volk, einen Hilfszug mit einem starken hoplitenheere zu unternehmen. 1 vgl. Busolt, Griech. (Beschichte2 Iii1 445ff. 2 Er wurde freigesprochen; perikles selbst, vom Volke als Ankläger bestellt, hat eher zugunsten des Rivalen gewirkt als zu seinem Schaden.

2. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 44

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
V ermeftfidje «yeer über den Hellesporii: zu fügten, ließ Xer^es eine hoppelte Schiffbrücke schlagen; bet das Meer sie einmal zerbrochen hatte, habe er es mit Peitschen geißeln und Ketten hineinversenken lassen; die Baumeister aber würden zum Tode uerbammt; der Übergang des Heeres über die toicberhergefteate Brücke bauerte sieben Tage und sieben Nächte. In Thrazien hielt der König Heerschau, wobei der Gebanke, daß in 100 Jahren von diesen vielen Tausenben wohl keiner mehr auf Erben wanbeln werbe, ihm Tränen der Wehmut entlockt haben soll. Währenb diese enblosen Scharen sich langsam durch Thrazien und Mazebonien, bereu Bewohner sich ihnen anschlössen, nach Thessalien hinwälzten, segelte auch die persische Flotte durch das Vorgebirge Athos, das Xerxes hatte burchstechen lassen, nach ^Griechenlanb hinüber. 1 Wie Thrazien und Mazebonien, schloß sich auch Thessalien an die \ Perser an, währenb Sparta und mit Ausnahme von Argos und Achaja V der gesamte Peloponnes mit Athen und den kleinen Staaten Mittelgriechen- 'x\janb§ ein Bünbnis zur gemeinsamen Verteibigung des Vaterlanbes schlossen. Um den Xerxes von weiterem Vorbringen abzuhalten, erhielt der spartanische König Leonibas den Auftrag, mit etwa 7000 Mann, barunter 300 Sparraten, den Engpaß von Thermopylä, den einzigen Durchgang von Thessalien nach Hellas, zu besetzen. Vergebens opferte Xerxes Tausenbe seiner auserlesensten Krieger, um den Durchgang zu erzwingen: alle seine Bemühungen blieben fruchtlos. Da rettete ein Verräter, Ephialtes, b&t~ Perserkönig aus seiner Verlegenheit, inbem er sich erbot, gegen guten Lohn die Perser auf einem schwach besetzten Seitenwege über das Gebirge zu führen. Als Leonibas die Kunbe erhielt, daß er umgangen sei, entließ er die Bunbesgenossen, mit Ausnahme der Thebaner, die sich verbächtig gezeigt hatten, und der Thespier, die das Los der Spartaner zu teilen verlangten, und starb nach tapferem Kampfe mit feiner ganzen Schar den Helbentob (480). Die Stelle, wo die Helben gefallen waren, bezeichnete später ein einfacher Stein mit der Inschrift: „Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl." Unaufhaltsam wälzte sich der Völkerstrom jetzt über die Staaten Mittel-griechenlanbs; zerstörte Städte und blutige Leichenhaufen bezeichneten seinen Weg. Athen schien unrettbar verloren; ba riet Themistokles, der seit \ dem iiobe des Miltiabes die Geschicke des Staates leitete, den Athenern, die -Jbebrohte Stadt zu räumen, Frauen und Kinder nach Salamis und Ägina in Sicherheit zu bringen und sich selbst auf die Schiffe zu begeben, um durch einen Seesieg die ausgegebene Stadt roieber zu gewinnen. Sein Vorschlag würde angenommen, und Xerxes gab die verlassene Stadt den Flammen preis. Die vereinigte hellenische Flotte (etwa 380 Schiffe, bavon mehr als 200 athenische), die sich nach einer unentschieben gebliebenen Schlacht bei dem Vorgebirge Artemisium, von der persischen verfolgt,

3. Lehrbuch der Geschichte der Römer - S. 71

1881 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Iii § 36. Sardinien und Corsika, Krieg mit Jllyrien. 71 § 36. Jllyrien. Der Krieg mit den Galliern in Norditalien. Die Karthager in Spanien. In Karthago empörten sich die aus ©teilten zurückgekehrten Söldner gegen den Staat, und es entstand mit ihnen eindreuahnger Krug,240-' welcher auf beiden Seiten mit der furchtbarsten Grausamkett geführt wurde ^ und Karthago an den Rand des Unterganges brachte. Auch ein Tetl von Libyen erhob sich. Dem Hamilkar Barkas gelang es endlich, me Empörung zu unterdrücken. . ^ ... j%aq Während dieses Krieges nahmen die Römer dte Insel Sardinien- ^ in Besitz, aus welcher die karthagischen Mietstruppen ebenfalls einen Aufstand erregt hatten. Die Karthager konnten jetzt einen Krieg mit Rom nicht aufnehmen und traten die Insel ab. — Auch die Insel Corsika nahmen die 237 Römer. Sardinien und Corsika wurden als zweite römische Provinz nttt Rom verbunden. t a «« Im Gebiete Roms herrschte jetzt Friede. Damals wurden die Pforten des «mö Ianustempels, welche feit Nnma's Zeiten stets offen gestanden hatten, geschlossen, v^yr. Nun begannen die Römer einen Krieg mit dem Raubvolke der ^Uhrrer, 229 durch dessen Seeranb die ganze Ostküste Italiens unsäglich litt. Man hatte deshalb eine Gesandtschaft an die illyrische Königin Tenta geschtckt Dtese ließ einen der Gesandten ermorden und führte damit den Ausbruch des Krieges herbei, welchen die Römer siegreich beendigten. Die Insel Coreyra (gr. Kerkyra) wurde unter römischen Schutz gestellt, und es dursten fortan nicht mehr als 2 illyrische Schiffe auf einmal im ionischen Meere erscheinen. Die griechtschen Küstenstädte waren dm Römern dankbar für die Befreiung von dem Piratenunwesen der Illyrier, und es herrschte von dieser Zeit an ein gutes Einvernehmen zwischen Rom und Griechenland. In Korinth ließ man dte Römer zu den isthmischen Spielen zu, in Athen zu den elmsmischen Mysterten. In dieser Zeit veranlaßte der Consul Flaminius die Vertetlung des Ackerlandes im ^entmischen Gallien, s. § 32. Dies beunruhigte die Kelten im cisalpinischen Gallien (die Boier, Jnsubrer u. a.) und veranlaßte sie zu einem Kriege gegen Rom, in welchem sie von ihren Stammesgenossen jenseits der Alpen unterstützt wurden. Mit großer Heeres-^ ; macht zogen die Gallier über den Apennin. Der Schrecken in Rom ttmr groß. Das erste römische Heer, welches mit dem Feinde zusammentraf, ward vollständig geschlagen. Bald nachher aber erlitt die Hauptmacht der Gallter bei Telamon in Etrurien eine große Niederlage. Die Folge dieses Sieges 225 war für die Römer die Eroberung von ganz Oberitalien, wobei sich M a r e u s Ü-Lt)r-Claudius Marcellus und sein Miteonsul Cnejus Cornelius Scipio besonders auszeichneten. Der erstere tötete mit eigener Hand den feindlichen König und weihte dessen Rüstung dem Jupiter (spolia opima, s. § 13). — Den Besitz von Oberitalien suchten die Römer durch die Anlage von Kolonieen (P_[a_c_entia_unb Cremona) zu sichern. Auch bauten sie später daselbst vortreffliche Heerstraßen (die Flaminische, Amilische, Cassische u. a.) Unterdessen drangen die Karthager erobernd in Spanien vor. Ihr Feldherr Hamilkar Barkas wollte ihnen in diesem an edlen Metallen reichen Lande neue Hülssquellen eröffnen für den drohenden Wiederausbruch des Krieges mit Rom. / '

4. Lehrbuch der Geschichte der älteren orientalischen Völker und der Griechen - S. 224

1880 - Frankfurt am Main : Diesterweg
224 Die Musik. Ii. 71. . cyj Die Blastnftrumente waren: bte Trompete, die Flte, entstanden aus der Panflte Syrlnx aenannt- die Doppelflote oder Klarinette, aus 2 Rhren bestehend Die Fltenspieler bedienten stch mitunter eines ledernen Backen- oder Lippenverbandes m Gestalt eines Zaumes welcher ein mit Metall beschlagenes Mundloch hatte und leichter sauste Tne entstehen lie. w Fig. 64. Fig. 65. Lyra. Harfenspielerin. Mit der Poesie und Musik war bei den Griechen der Tan, unzertrennlich verknpft. Er war wie ihre ganze Kunst mimisch d. h. nachahmend. In Attila bildete man die ^ugend eines ;eden Stammes besonders fr Tanz und ^esana d. h fr den Vortrag im Chor, denn die Götter ehrte man an ihren Festtaaen durch einen Lobgesang, der von einem Chor gesungen wurde. Mit besonderer Pracht wurden die Siegesgesnge zu Ehren eines Siegers in den ffentlichen Spielen aufgefhrt. .Hchst schwungvolle Siegeslieder sind die Oden und Hymnen zu Ehren von olympischen, pythischen, neme'i'lchen und isthmischen Siegern von Pindar, von denen 4o erhalten sind. Der Chor hatte einen Fhrer (Choragen), welcher die Gesnge und Schwenkungen des Chores zu leiten und den Vorsnger zu machen hatte' Derselbe erzhlte die Hauptsache. Der eigentliche Begrnder der griechischen Musik war Terpandros aus ^.esbos. ^ Er ordnete die verschiedenen Sangweisen nach Kunstregeln und brachte die Kithara von Asten herber. Von ihm rhrt auch die Erhhung der Saitenzahl von 4 auf 7 her. Auch T h aletas aus Kreta war wichtig in der griechischen Musik. T^ Das Theater. . Y Das antike Drama (Schauspiel) ist aus den schwungvollen Chorgesngen um (Dithyramben) der dionysischen Feste hervorgegangen. Thespis hielt zuerst in den 550 Zwischenrumen zwischen den einzelnen Strophen Vortrge, welche sich auf das in v.chr. den Gesngen Vorkommende bezogen. Er stellte also zuerst einen Schauspieler neben dem Chor auf. Peisistratos lie ihn nach Athen kommen und rumte ihm ein hlzernes Gerst zu seinen Auffhrungen ein. Als spter bei einer Auf-500 fhruug, bei der auch der Dichter Aschylos als Preisbewerber auftrat, die Sitze v.chr. der Zuschauer zusammenbrachen, wurde ein steinernes Theater in Athen errichtet, dessen Sitze in den sdlichen Abhang der Akroplis eingehauen waren Dieses groe Theater des Dionysos zu Athen (das erste aus Stein) war mit einem Buhnengebude versehen; es diente spter allen griechischen Theaterbauten zum Muster und wurde auch oft zu Volksversammlungen benutzt, denn es konnte 30,000 Menschen fassen. Ganz rasch entwickelte sich aus den Anfngen des Thespis (trotz Solon's Eifer dagegen) eine dramatische Auffhrung. Das griechische Drama

5. Die vorchristliche Zeit - S. 228

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
228 Die Griechen im peloponncsischen Kriege. blutige Rache zu nehmen geneigt war. Unter denjenigen, welche der Ochlokratie widerstreben und das Volk auf der Bahn der Besonnenheit zu halten suchen, ragt Nicias hervor, reich, durch den Gebrauch, den er zu Gunsten seiner Mitbürger von seinem Neichthum machte, wohl empfohlen, ein umsichtiger, bedächtiger Heerführer. Er wurde meist bei den Zügen gegen die peloponnesische Küste verwendet, wo er im I. 424 Cythera besetzte und Thyrea, den Zufluchtsort der Aegineten, zer- störte. Während bis in das siebente Jahr des Krieges die wechselseiti- gen Einfälle dauern, wird noch auf verschiedenen andern Schauplätzen gekämpft. Auf den Inseln an der Küste von Kleinasien schien sich den Spartanern eine Gelegenheit zur Schwächung der Athener im I. 428 durch den Abfall des die Insel Lesbos mit Ausnahme von Methymna beherrschenden Mytilene zu bieten. Die Spartaner versäumten aber diese Gelegenheit, weil Alcidas, der Führer ihrer Flotte, ans dem Wege dahin sich durch Seeräuberei aufhielt, den Athenern Zeit ließ, die Ab- trünnigen im I. 427 zu unterwerfen, und unverrichteter Sache nach dem Peloponnes zurückkehrte. Die Unterworfenen wurden behandelt, wie vorher die Aegineten. Fast wäre ihnen das Schicksal der Platäer bereitet worden. Es war schon der Beschluß dazu gefaßt, aber am fol- genden Tage wurde er, als zum Glück der Befehl noch nicht abgegan- gen war, wieder aufgehoben und man übte die Rache nur an den Ur- hebern des Abfalls, an der oligarchischen Partei. Bei dieser Gelegen- heit zeigte einer der Demagogen, die nach Perikles Zeit aufstanden, eine große Wildheit. Kleon, ein Mann, der durch Sklaven eine aus- gedehnte Gerberei betrieb und daher von seinen Feinden spottweise der Gerber genannt wurde, kämpfte für Aufrechthaltung des ersten Beschlus- ses, unterlag aber dem in der Versammlung noch vorherrschenden mensch- lichen Gefühl. Nicht lange hierauf betraten die Athener, ohne durch den Verlauf des Krieges dazu gedrängt zu sein, einen neuen und weit ent- legenen Schauplatz, Sicilien. Hier hatte in der Zeit zwischen dem ersten und zweiten persischen Kriege der Tyrann Gelon von Gela sich in den Streit, den zu Syrakus die Geschlechter mit dem Demos führten, ein- gemischt und, nachdem er sich für die Geschlechter erklärt, sich die Herr- schaft in der Stadt angeeignet. Seine Negierung erhob die Macht von Syrakus und die Carthager, die auf der Insel viele Besitzungen hatten, wurden allmälig auf die westliche Küste derselben beschränkt. Seine Herrschaft ging der Reihe nach auf seine Brüder Hiero und Thrasybulus über, der letztere dieser beiden verlor sie im I. 466 und Syrakus erhielt eine demokratische Verfassung. In der Zwischenzeit zwischen diesem Er- eignisse und dem Ausbruche des peloponncsischen Krieges machten die Eingebornen der Insel einen Versuch, die Herrschaft der griechischen Ansiedler zu beschränken, allein ihr Unternehmen zerschlug sich und

6. Die vorchristliche Zeit - S. 352

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
352 Das makedonische Reich unter den Antigoniden reichte in Areus' und Akrotatus' Zeit seinen Gipfel. In einer engen Wechselbeziehung mit solcher Ausartung der Sitte stand die Zunahme der Vermögensungleichheit. Die großen Verluste an Bürgern, welche Sparta in dem dritten messenischen Kriege, in dem peloponnesischen Kriege und in dem Kriege mit Theben erlitten, hatten die Zahl der Hände, in welchen sich der gesammte spartanische Grundbesitz befand, beträchtlich verringert. Wie groß die Ungleichheit des Besitzes in der kleinen Zahl nun war, zeigt sich daran, daß es einem Theile der Spar- tiaten an den Mitteln zur Führung der lpkurgischen Lebensweise nament- lich zur Bestreitung der Spssitien gebrach, woraus für sie im Gegensatz zu den Gleichen oder Homöen eine Schmälerung bürgerlicher Befugnisse hervorging. Ein fernerer Grund für Zunahme der Vermögensungleich- heit wird in einem Gesetze gefunden, welches in dem nächsten halben Jahrhundert nach dem peloponnesischen Kriege durch einen Ephoren Epi- tadeus bewirkt worden sein soll. Dadurch wurde zwar die Unverkäuflich- keit des Grundbesitzes nicht aufgehoben, aber eine Veräußerung durch Schenkung und letztwillige Verfügung gestattet. Wie ein solches Gesetz schon ein Uebergewicht der Neichen voraussetzt, gab es auch die Gelegenheit, das Vermögen durch Verschwägerung und Vermächtniß allmälig in weni- geren Händen zu vereinigen. Um die Zeit, da der achäische Bund in seiner Blüthe stand, war die Zahl der Spartiaten auf 700 herabgesunken und von ihnen besaßen 100 das gesammte spartiatische Grundeigenthum, während die übrigen, da ihnen Gewerbe zu treiben nicht erlaubt war, in Armuth schmachteten. So war der spartanische Staat zu einer Oli- garchie im strengsten Sinne geworden, da die das volle Bürgerrecht Genießenden ihren kleinen Kreis sorgfältig geschlossen hielten und die Ueberlegenheit, die ihnen der Reichthum gewährte, dazu benutzten, die Angelegenheiten des Staates in ihrem Sinne zu lenken und jeder auf Herstellung eines besseren Zustandes zielenden Maßregel vorzubeugen. Unter diesen Umständen war in gleichem Maße die Macht der Könige gesunken und die der Ephoren gestiegen. Da die Könige als Heerführer leicht außerhalb des Staatsgebietes mit denjenigen, die unter dem be- stehenden Zustande litten, nähere Verbindung anknüpfen konnten, benutzte die Oligarchie die Ephoren, bei deren Wahl sie ihren ganzen Einstuß geltend machte, zu einer Beschränkung der königlichen Macht, wodurch die Gefahr einer Rückkehr zu früheren Zuständen beseitigt werden sollte. Beendigung eines Krieges, Zurückberufung eines Königes, den sie zur Rechenschaft ziehen, ja absetzen konnten, war in den Händen der Epho- ren das Mittel, einer derartigen Gefahr nicht bloß für den Augenblick vorzubeugen, sondern auch die Könige immer abhängiger zu machen. Nichts desto weniger mußte, wenn der Druck der Oligarchie abgeworfen werden sollte, das Königthum das Werkzeug dazu sein. Der Zeitpunkt,

7. Die vorchristliche Zeit - S. 359

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
und Griechenland bis auf Philopömen. 359 standes so gemindert, daß dasselbe gegen diese Angriffe fast wehrlos war und die macedonischen Könige beförderten die Richtung der illyri- schen Züge gegen Süden, da sie so ein Mittel gewannen, ihre Feinde, die Aetoler, zu beschäftigen und zugleich, während sie im Norden gegen das dem illyrischen Stamme ungehörige Volk der Dardaner zu kämpfen hatten, von illyrischen Angriffen auf ihre Westgrenze verschont blieben. Am meisten wurden die griechischen Staaten an der illyrischen und epi- rotischen Küste, Epidamnus, welches jetzt Dyrrhachium hieß, Apollonia und Corcyra gefährdet. Für sie brachte das Eingreifen der Römer eine Wendung hervor. Diese hatten, seit sie in den Besitz des gesamm- ten Italiens gekommen waren, sich von den Räubereien der Illyrier belästigt gesehen und, da die Gesandten, welche sie im Jahre 230 an Agrons Wittwe Teuta geschickt, dort ermordet worden waren, ließen sie eine Flotte auslaufen und führten gegen die Räuberkönigin einen zwei- jährigen Krieg, in welchem sie dieselbe auf ein kleines Gebiet beschränk- ten, eine Anzahl illyrischer Stämme zur Erklärung ihrer Ergebenheit veranlaßten, die drei griechischen Städte beschützten und in ihre Freund- schaft aufnahmen und der Königin außer einem Tribut die Verpflichtung auferlegten, in der Folge südwärts über Lifsus hinaus nicht anders als mit zwei unbewaffneten Schiffen zu fahren. Den Römern leistete Deme- trius von der Insel Pharus, der einst bei der Königin viel gegolten, sich aber mit ihr entzweit hatte, wirksamen Beistand. Dafür wurde er als Beherrscher eines illyrischen Gebietes eingesetzt. Die Römer aber hatten nun die erste Verbindung mit griechischen Staaten des Ostens augeknüpft und auf sich als Beschützer der Ordnung und Gesittung den Blick gelenkt. Sie setzten sich ferner mit den Aetolern und Achäern in Verbindung, um denselben die Gründe und das Ergebniß ihres Feldzuges mitzutheilen. Bald darauf wurde durch Gesandtschaften mit den Korinthern ein freundschaftliches Verhältniß angeknüpft, welche den Beschluß faßten, die Römer in der Folge an den isthmischen Spielen Theil nehmen zu lassen. Auch mit Athen, das bei der Wichtigkeit, die es für Macedonien als Besatzungsplatz hatte, in beständiger Furcht vor demselben schwebte, schlossen die Römer Freundschaft und nach langer Zeit erscheint nun dieser Staat wieder betheiligt an dem Gange der Ereignisse. Es war der Weg gewiesen, auf welchem im Bereiche des macedonischen Einflusses gegen Macedonien derselbe Schutz gefunden werden könne, der etwas später auch im Umfange des ursprünglichen Seleucidenreiches zweien der daselbst entstandenen kleineren Staaten gegen das Seleucidenreich zu Theil wurde. Die Veränderungen, die in Illyrien vorgegangen waren, ermuthigten Philipp zur Ausbreitung seiner Macht nach dieser Seite und zu dem Versuche, die Küsten zu gewinnen. Das Vündniß, welches er mit dem die Römer hart bedrän-

8. Die vorchristliche Zeit - S. 360

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
360 Das m a cedo nische Reich unter den Antigoniden genden karthagischen Feldherrn schloß, gehört diesem Bemühen an. Dabei wurde seine Thätigkeit zum großen Theile geleitet von jenem Demetrius, der in der ihm von den Römern angewiesenen Herrschaft übermüthig eine Empörung versucht und nach deren Mißlingen sich in den Dienst Philipps begeben hatte. Doch ungeachtet der Roth, in der sie sich im eignen Lande befanden, traten die Römer hier hindernd auf. Als Philipp Apollonia im Jahre 214 belagerte, trieb eine römische Flotte ihn zurück, die auf die Kunde von Philipps Bündniß mit Han- nibal bei Brundusium aufgestellt worden war, um eine Vereinigung der beiden Verbündeten zu hindern. An Verfolgung des gewonnenen Vor- teils hinderte die Römer wohl bloß der Gang des Krieges in Italien. Wie wenig sie ihn aber aus dem Auge verloren, zeigt sich daran, daß sie im Jahre 211 mit den Aetolern, welche Philipps einzige Feinde in Griechenland waren und die aufgezwungene Ruhe nicht ertragen konnten, ein Bündniß gegen ihn schlossen, wonach diese auf das Recht, ohne Genehmigung der Römer Frieden zu schließen, verzichteten. Es begann, als ein Versuch von Rhodiern, Chiern, Aegpptiern und Athe- nern, in Aegium einen Frieden zu vermitteln, mißlungen war, ein räuberischer und verheerender Krieg, in welchem den Aetolern außer einer römischen Flotte eine pergamenische beistand und der dem Philipp befreundete achäische Bund von Eleern, Messeniern und Lacedämoniern bekämpft wurde. Das Nachlassen der noch durch die Carthager beschäf- tigten Römer, die Verwüstungen, die die Aetoler im eignen Lande von Philipp erfuhren, die Vortheile, die dieser in Jllyrien gewann, veran- laßten die Aetoler im Jahre 206 zu einem Frieden mit Philipp und, wie die Römer, an fernerem Eingreifen gehindert, denselben ungeachtet er ihrem Vertrage mit den Aetolern zuwiderlief, mußten gelten lassen, beendeten auch sie im Jahre 205 die Feindseligkeiten mit dem Könige durch Feststellung neuer Grenzen in Jllyrien. Philipps Macht war neu befestigt und seine Blicke konnten sich jetzt nach Osten richten, wo er sich dem seleucidischen Könige näherte und, gegen Pergamener, Byzan- tier, Chier, Rhodier, obgleich er im Jahre 202 in einer Seeschlacht bei Chius besiegt wurde, mit Erfolg kämpfte, bis die Römer ihn in seinen Fortschritten störten. Diesen gaben den ersten Anlaß zum Einschreiten Klagen Athens, nach dessen Besitz Philipp längst getrachtet hatte und dessen Gebiet er jetzt verheerte. Ihren gebieterischen Aufforderungen zur Beendigung des Krieges versagte er das Gehör, aber im Jahre 200 begannen dieselben ihren Werten durch den Angriff, den ein bei Apol- lonia gelandetes Heer auf Epirus machte, Nachdruck zu geben. An- fangs war Philipp im Widerstande glücklich. Im folgenden Jahre aber brachten die Römer durch Umgehung der unbezwinglichen Pässe von Antigonea, die aus dem Thale des Avus nach Epirus führen, dieses

9. Geschichte des Altertums bis zum Tode des Augustus - S. 13

1909 - Leipzig : Deichert
13 schaft Argolis, den Argivern, etwa um 620 v. Chr. das Land zwischen dem Parnongebirge und dem Meere weg. Als sie nun aber auch nach Norden ihre Waffen trugen und in A r k a d i e n eindrangen, da leisteten ihnen die dortigen Bewohner so tapferen Widerstand, daß sie auf die Eroberung des Landes verzichteten. 9. Spartas Hegemonie im Peloponnes. Von jetzt an änderten sich die Bestrebungen der Spartaner. Sie suchten nicht mehr fremdes Land im Peloponnes zu erobern, vermutlich weil dem Bedürfnisse auf lange Zeit genügt war, sondern sie schlossen mit allen Staaten der Halbinsel einen großen Bund, in dem Sparta wegen seiner Stärke die größte Macht war und demnach auch die „Führung" oder, wie die Griechen sagten, die Hegemonie hatte. Mit diesem pelo-p o n n e s i s ch e n Bunde, der seinem Willen folgte, war Sparta der mächtigste Staat in ganz Griechenland geworden. d. Athen. 1. Das Königtum. Unter den Staaten in Mittelgriechenland nahm allmählich Athen eine hervorragende Stellung ein. In der Landschaft Attika, in der es lag, hatte es vorher mehrere Königreiche gegeben, aber mit der Zeit wurden diese alle unter die Herrschaft der Könige von Athen gebracht.*) Einer von diesen soll Kodrus gewesen sein, der nach der Sage um 1060 in einem Kampfe mit den eindringenden Dorern seinen Tod fand. 2. Die Ausbildung des Archontats. Auch die Bewohner von Athen und Attika ernährten sich in den ersten Zeiten vornehmlich vom Ackerbau. Hier aber waren die Ackergüter nicht unverkäuflich; wer Geld besaß, konnte zu seinem Besitze neues Land hinzukaufen oder auch es ausleiheu und dem Schuldner, wenn er nicht zahlen konnte, sein Land wegnehmen, ja, ihn selbst zum Sklaven machen. So schied sich mit der Zeit die Bevölkerung in Reiche und Arme, Vornehme und Geringe; eine Anzahl von reichen Leuten oder Groß- grundbesitzern kam auf, die eine besondere Klasse im Staate, den Adel bildeten. Diese Adligen gewannen bald ebensoviel Macht wie der König. Sie beseitigten daher das erbliche Königtum und brachten es mit der Zeit dahin, daß alljährlich neun höchste Beamte oder Archonten ernannt wurden, die den Staat leiteten (seit 682?). Unter diesen *) Die athenische Sage schrieb diese Tat dem Helden Theseus zu.

10. Geschichte des Altertums bis zum Tode des Augustus - S. 19

1909 - Leipzig : Deichert
Die Völker des Morgenlandes. 19 Die Tyrannis in anderen griechischen Staaten. Ähnlich wie in Athen entwickelte sich auch in vielen anderen griechischen Staaten eine Tyrannengewalt. Durch Macht und Ansehen hervorragende Adlige machten sich zu Führern der unzufriedenen Volksmenge und führten sie gegen die eigenen Standesgenossen. Nachdem sie diese durch Verbannung und Hinrichtungen zurückgedrängt hatten, nahmen sie die Stellung von Alleinherrschern ein. So erlangte in Korinth um 657 Kypselus die höchste Macht im Staate und überließ sie nach einer fast 30 jährigen glücklichen Regierung seinem Sohne Periander (627—586). Auf der Insel Samos schwang sich um 550 Polykrates zum Alleinherrscher auf und hielt sich in dieser Stellung, indem er alle Widersacher heftig verfolgte. Hierbei gewann er gewaltige Reichtümer, die es ihm ermöglichten, die Stadt Samos mit prächtigen Bauten zu schmücken und eine überaus glänzende Hofhaltung zu führen. Sein Lebensende aber war unglücklich. Der persische Statthalter von Sardes, der ihn beseitigen wollte, lockte ihn auf das asiatische Festland, ließ ihn hier überfallen und töten und seinen Leichnam ans Kreuz schlagen. Die Völker des Morgenlandes. Schon lange bevor die Griechen zu einer staatlichen Ordnung ihres Lebens und zu einer gewissen Entwicklung der Kultur gekommen waren, hatten sich in den Ländern östlich von ihnen, am Nordrande von Afrika und in Vorderasien, starke und blühende Staaten entwickelt. Namentlich waren es die überaus fruchtbaren Talebenen der großen Ströme, des Nils und des Doppelstromes Euphrat und Tigris, in denen solche Staaten zuerst gegründet wurden und zu bedeutender Macht gelangten. 1. Ägypten. In dem Tale des Nils haben sich die Menschen außerordentlich früh angesiedelt, jedenfalls schon in einer Zeit, da man die Bearbeitung der Metalle so gut wie gar nicht kannte und man die Geräte und Werkzeuge vornehmlich aus Stein herstellte (Steinzeit). Die Ägypter haben schon frühzeitig eine bedeutende Bildung und Kunstfertigkeit sich erworben und an den Tag gelegt. Sie teilten die Zeit in Jahre von 3651li Tagen, nämlich in die Zeit 2*
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