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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
V
ermeftfidje «yeer über den Hellesporii: zu fügten, ließ Xer^es eine hoppelte Schiffbrücke schlagen; bet das Meer sie einmal zerbrochen hatte, habe er es mit Peitschen geißeln und Ketten hineinversenken lassen; die Baumeister aber würden zum Tode uerbammt; der Übergang des Heeres über die toicberhergefteate Brücke bauerte sieben Tage und sieben Nächte. In Thrazien hielt der König Heerschau, wobei der Gebanke, daß in 100 Jahren von diesen vielen Tausenben wohl keiner mehr auf Erben wanbeln werbe, ihm Tränen der Wehmut entlockt haben soll. Währenb diese enblosen Scharen sich langsam durch Thrazien und Mazebonien, bereu Bewohner sich ihnen anschlössen, nach Thessalien hinwälzten, segelte auch die persische Flotte
durch das Vorgebirge Athos, das Xerxes hatte burchstechen lassen, nach ^Griechenlanb hinüber.
1 Wie Thrazien und Mazebonien, schloß sich auch Thessalien an die \ Perser an, währenb Sparta und mit Ausnahme von Argos und Achaja
V der gesamte Peloponnes mit Athen und den kleinen Staaten Mittelgriechen-
'x\janb§ ein Bünbnis zur gemeinsamen Verteibigung des Vaterlanbes schlossen.
Um den Xerxes von weiterem Vorbringen abzuhalten, erhielt der spartanische König Leonibas den Auftrag, mit etwa 7000 Mann, barunter 300 Sparraten, den Engpaß von Thermopylä, den einzigen Durchgang von
Thessalien nach Hellas, zu besetzen. Vergebens opferte Xerxes Tausenbe seiner auserlesensten Krieger, um den Durchgang zu erzwingen: alle seine Bemühungen blieben fruchtlos. Da rettete ein Verräter, Ephialtes, b&t~ Perserkönig aus seiner Verlegenheit, inbem er sich erbot, gegen guten Lohn die Perser auf einem schwach besetzten Seitenwege über das Gebirge zu führen. Als Leonibas die Kunbe erhielt, daß er umgangen sei, entließ er die Bunbesgenossen, mit Ausnahme der Thebaner, die sich verbächtig gezeigt hatten, und der Thespier, die das Los der Spartaner zu teilen verlangten, und starb nach tapferem Kampfe mit feiner ganzen Schar den Helbentob (480). Die Stelle, wo die Helben gefallen waren, bezeichnete später ein einfacher Stein mit der Inschrift:
„Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl."
Unaufhaltsam wälzte sich der Völkerstrom jetzt über die Staaten Mittel-griechenlanbs; zerstörte Städte und blutige Leichenhaufen bezeichneten seinen Weg. Athen schien unrettbar verloren; ba riet Themistokles, der seit \ dem iiobe des Miltiabes die Geschicke des Staates leitete, den Athenern, die -Jbebrohte Stadt zu räumen, Frauen und Kinder nach Salamis und Ägina in Sicherheit zu bringen und sich selbst auf die Schiffe zu begeben, um durch einen Seesieg die ausgegebene Stadt roieber zu gewinnen. Sein Vorschlag würde angenommen, und Xerxes gab die verlassene Stadt den Flammen preis. Die vereinigte hellenische Flotte (etwa 380 Schiffe, bavon mehr als 200 athenische), die sich nach einer unentschieben gebliebenen Schlacht bei dem Vorgebirge Artemisium, von der persischen verfolgt,
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224
Die Musik.
Ii. 71.
. cyj Die Blastnftrumente waren: bte Trompete, die Flte, entstanden aus der Panflte Syrlnx aenannt- die Doppelflote oder Klarinette, aus 2 Rhren bestehend Die Fltenspieler bedienten stch mitunter eines ledernen Backen- oder Lippenverbandes m Gestalt eines Zaumes welcher ein mit Metall beschlagenes Mundloch hatte und leichter sauste Tne entstehen lie. w
Fig. 64.
Fig. 65.
Lyra.
Harfenspielerin.
Mit der Poesie und Musik war bei den Griechen der Tan, unzertrennlich verknpft. Er war wie ihre ganze Kunst mimisch d. h. nachahmend. In Attila bildete man die ^ugend eines ;eden Stammes besonders fr Tanz und ^esana d. h fr den Vortrag im Chor, denn die Götter ehrte man an ihren Festtaaen durch einen Lobgesang, der von einem Chor gesungen wurde. Mit besonderer Pracht wurden die Siegesgesnge zu Ehren eines Siegers in den ffentlichen Spielen aufgefhrt.
.Hchst schwungvolle Siegeslieder sind die Oden und Hymnen zu Ehren von olympischen, pythischen, neme'i'lchen und isthmischen Siegern von Pindar, von denen 4o erhalten sind. Der Chor hatte einen Fhrer (Choragen), welcher die Gesnge und Schwenkungen des Chores zu leiten und den Vorsnger zu machen hatte' Derselbe erzhlte die Hauptsache.
Der eigentliche Begrnder der griechischen Musik war Terpandros aus ^.esbos. ^ Er ordnete die verschiedenen Sangweisen nach Kunstregeln und brachte die Kithara von Asten herber. Von ihm rhrt auch die Erhhung der Saitenzahl von 4 auf 7 her. Auch T h aletas aus Kreta war wichtig in der griechischen Musik.
T^
Das Theater.
. Y Das antike Drama (Schauspiel) ist aus den schwungvollen Chorgesngen um (Dithyramben) der dionysischen Feste hervorgegangen. Thespis hielt zuerst in den 550 Zwischenrumen zwischen den einzelnen Strophen Vortrge, welche sich auf das in v.chr. den Gesngen Vorkommende bezogen. Er stellte also zuerst einen Schauspieler neben dem Chor auf. Peisistratos lie ihn nach Athen kommen und rumte ihm ein hlzernes Gerst zu seinen Auffhrungen ein. Als spter bei einer Auf-500 fhruug, bei der auch der Dichter Aschylos als Preisbewerber auftrat, die Sitze v.chr. der Zuschauer zusammenbrachen, wurde ein steinernes Theater in Athen errichtet, dessen Sitze in den sdlichen Abhang der Akroplis eingehauen waren Dieses groe Theater des Dionysos zu Athen (das erste aus Stein) war mit einem Buhnengebude versehen; es diente spter allen griechischen Theaterbauten zum Muster und wurde auch oft zu Volksversammlungen benutzt, denn es konnte 30,000 Menschen fassen.
Ganz rasch entwickelte sich aus den Anfngen des Thespis (trotz Solon's Eifer dagegen) eine dramatische Auffhrung. Das griechische Drama
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228
Die Griechen im peloponncsischen Kriege.
blutige Rache zu nehmen geneigt war. Unter denjenigen, welche der
Ochlokratie widerstreben und das Volk auf der Bahn der Besonnenheit
zu halten suchen, ragt Nicias hervor, reich, durch den Gebrauch, den
er zu Gunsten seiner Mitbürger von seinem Neichthum machte, wohl
empfohlen, ein umsichtiger, bedächtiger Heerführer. Er wurde meist
bei den Zügen gegen die peloponnesische Küste verwendet, wo er im
I. 424 Cythera besetzte und Thyrea, den Zufluchtsort der Aegineten, zer-
störte. Während bis in das siebente Jahr des Krieges die wechselseiti-
gen Einfälle dauern, wird noch auf verschiedenen andern Schauplätzen
gekämpft. Auf den Inseln an der Küste von Kleinasien schien sich den
Spartanern eine Gelegenheit zur Schwächung der Athener im I. 428
durch den Abfall des die Insel Lesbos mit Ausnahme von Methymna
beherrschenden Mytilene zu bieten. Die Spartaner versäumten aber
diese Gelegenheit, weil Alcidas, der Führer ihrer Flotte, ans dem Wege
dahin sich durch Seeräuberei aufhielt, den Athenern Zeit ließ, die Ab-
trünnigen im I. 427 zu unterwerfen, und unverrichteter Sache nach
dem Peloponnes zurückkehrte. Die Unterworfenen wurden behandelt,
wie vorher die Aegineten. Fast wäre ihnen das Schicksal der Platäer
bereitet worden. Es war schon der Beschluß dazu gefaßt, aber am fol-
genden Tage wurde er, als zum Glück der Befehl noch nicht abgegan-
gen war, wieder aufgehoben und man übte die Rache nur an den Ur-
hebern des Abfalls, an der oligarchischen Partei. Bei dieser Gelegen-
heit zeigte einer der Demagogen, die nach Perikles Zeit aufstanden,
eine große Wildheit. Kleon, ein Mann, der durch Sklaven eine aus-
gedehnte Gerberei betrieb und daher von seinen Feinden spottweise der
Gerber genannt wurde, kämpfte für Aufrechthaltung des ersten Beschlus-
ses, unterlag aber dem in der Versammlung noch vorherrschenden mensch-
lichen Gefühl. Nicht lange hierauf betraten die Athener, ohne durch den
Verlauf des Krieges dazu gedrängt zu sein, einen neuen und weit ent-
legenen Schauplatz, Sicilien. Hier hatte in der Zeit zwischen dem ersten
und zweiten persischen Kriege der Tyrann Gelon von Gela sich in den
Streit, den zu Syrakus die Geschlechter mit dem Demos führten, ein-
gemischt und, nachdem er sich für die Geschlechter erklärt, sich die Herr-
schaft in der Stadt angeeignet. Seine Negierung erhob die Macht von
Syrakus und die Carthager, die auf der Insel viele Besitzungen hatten,
wurden allmälig auf die westliche Küste derselben beschränkt. Seine
Herrschaft ging der Reihe nach auf seine Brüder Hiero und Thrasybulus
über, der letztere dieser beiden verlor sie im I. 466 und Syrakus erhielt
eine demokratische Verfassung. In der Zwischenzeit zwischen diesem Er-
eignisse und dem Ausbruche des peloponncsischen Krieges machten die
Eingebornen der Insel einen Versuch, die Herrschaft der griechischen
Ansiedler zu beschränken, allein ihr Unternehmen zerschlug sich und
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352 Das makedonische Reich unter den Antigoniden
reichte in Areus' und Akrotatus' Zeit seinen Gipfel. In einer engen
Wechselbeziehung mit solcher Ausartung der Sitte stand die Zunahme
der Vermögensungleichheit. Die großen Verluste an Bürgern, welche
Sparta in dem dritten messenischen Kriege, in dem peloponnesischen
Kriege und in dem Kriege mit Theben erlitten, hatten die Zahl der
Hände, in welchen sich der gesammte spartanische Grundbesitz befand,
beträchtlich verringert. Wie groß die Ungleichheit des Besitzes in der
kleinen Zahl nun war, zeigt sich daran, daß es einem Theile der Spar-
tiaten an den Mitteln zur Führung der lpkurgischen Lebensweise nament-
lich zur Bestreitung der Spssitien gebrach, woraus für sie im Gegensatz
zu den Gleichen oder Homöen eine Schmälerung bürgerlicher Befugnisse
hervorging. Ein fernerer Grund für Zunahme der Vermögensungleich-
heit wird in einem Gesetze gefunden, welches in dem nächsten halben
Jahrhundert nach dem peloponnesischen Kriege durch einen Ephoren Epi-
tadeus bewirkt worden sein soll. Dadurch wurde zwar die Unverkäuflich-
keit des Grundbesitzes nicht aufgehoben, aber eine Veräußerung durch
Schenkung und letztwillige Verfügung gestattet. Wie ein solches Gesetz
schon ein Uebergewicht der Neichen voraussetzt, gab es auch die Gelegenheit,
das Vermögen durch Verschwägerung und Vermächtniß allmälig in weni-
geren Händen zu vereinigen. Um die Zeit, da der achäische Bund in seiner
Blüthe stand, war die Zahl der Spartiaten auf 700 herabgesunken und
von ihnen besaßen 100 das gesammte spartiatische Grundeigenthum,
während die übrigen, da ihnen Gewerbe zu treiben nicht erlaubt war,
in Armuth schmachteten. So war der spartanische Staat zu einer Oli-
garchie im strengsten Sinne geworden, da die das volle Bürgerrecht
Genießenden ihren kleinen Kreis sorgfältig geschlossen hielten und die
Ueberlegenheit, die ihnen der Reichthum gewährte, dazu benutzten, die
Angelegenheiten des Staates in ihrem Sinne zu lenken und jeder auf
Herstellung eines besseren Zustandes zielenden Maßregel vorzubeugen.
Unter diesen Umständen war in gleichem Maße die Macht der Könige
gesunken und die der Ephoren gestiegen. Da die Könige als Heerführer
leicht außerhalb des Staatsgebietes mit denjenigen, die unter dem be-
stehenden Zustande litten, nähere Verbindung anknüpfen konnten, benutzte
die Oligarchie die Ephoren, bei deren Wahl sie ihren ganzen Einstuß
geltend machte, zu einer Beschränkung der königlichen Macht, wodurch
die Gefahr einer Rückkehr zu früheren Zuständen beseitigt werden sollte.
Beendigung eines Krieges, Zurückberufung eines Königes, den sie zur
Rechenschaft ziehen, ja absetzen konnten, war in den Händen der Epho-
ren das Mittel, einer derartigen Gefahr nicht bloß für den Augenblick
vorzubeugen, sondern auch die Könige immer abhängiger zu machen.
Nichts desto weniger mußte, wenn der Druck der Oligarchie abgeworfen
werden sollte, das Königthum das Werkzeug dazu sein. Der Zeitpunkt,
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und Griechenland bis auf Philopömen.
359
standes so gemindert, daß dasselbe gegen diese Angriffe fast wehrlos
war und die macedonischen Könige beförderten die Richtung der illyri-
schen Züge gegen Süden, da sie so ein Mittel gewannen, ihre Feinde,
die Aetoler, zu beschäftigen und zugleich, während sie im Norden gegen
das dem illyrischen Stamme ungehörige Volk der Dardaner zu kämpfen
hatten, von illyrischen Angriffen auf ihre Westgrenze verschont blieben.
Am meisten wurden die griechischen Staaten an der illyrischen und epi-
rotischen Küste, Epidamnus, welches jetzt Dyrrhachium hieß, Apollonia
und Corcyra gefährdet. Für sie brachte das Eingreifen der Römer
eine Wendung hervor. Diese hatten, seit sie in den Besitz des gesamm-
ten Italiens gekommen waren, sich von den Räubereien der Illyrier
belästigt gesehen und, da die Gesandten, welche sie im Jahre 230 an
Agrons Wittwe Teuta geschickt, dort ermordet worden waren, ließen sie
eine Flotte auslaufen und führten gegen die Räuberkönigin einen zwei-
jährigen Krieg, in welchem sie dieselbe auf ein kleines Gebiet beschränk-
ten, eine Anzahl illyrischer Stämme zur Erklärung ihrer Ergebenheit
veranlaßten, die drei griechischen Städte beschützten und in ihre Freund-
schaft aufnahmen und der Königin außer einem Tribut die Verpflichtung
auferlegten, in der Folge südwärts über Lifsus hinaus nicht anders als
mit zwei unbewaffneten Schiffen zu fahren. Den Römern leistete Deme-
trius von der Insel Pharus, der einst bei der Königin viel gegolten,
sich aber mit ihr entzweit hatte, wirksamen Beistand. Dafür wurde er
als Beherrscher eines illyrischen Gebietes eingesetzt. Die Römer aber
hatten nun die erste Verbindung mit griechischen Staaten des Ostens
augeknüpft und auf sich als Beschützer der Ordnung und Gesittung den
Blick gelenkt. Sie setzten sich ferner mit den Aetolern und Achäern
in Verbindung, um denselben die Gründe und das Ergebniß ihres
Feldzuges mitzutheilen. Bald darauf wurde durch Gesandtschaften mit
den Korinthern ein freundschaftliches Verhältniß angeknüpft, welche den
Beschluß faßten, die Römer in der Folge an den isthmischen Spielen
Theil nehmen zu lassen. Auch mit Athen, das bei der Wichtigkeit, die
es für Macedonien als Besatzungsplatz hatte, in beständiger Furcht vor
demselben schwebte, schlossen die Römer Freundschaft und nach langer
Zeit erscheint nun dieser Staat wieder betheiligt an dem Gange der
Ereignisse. Es war der Weg gewiesen, auf welchem im Bereiche des
macedonischen Einflusses gegen Macedonien derselbe Schutz gefunden
werden könne, der etwas später auch im Umfange des ursprünglichen
Seleucidenreiches zweien der daselbst entstandenen kleineren Staaten
gegen das Seleucidenreich zu Theil wurde. Die Veränderungen, die
in Illyrien vorgegangen waren, ermuthigten Philipp zur Ausbreitung
seiner Macht nach dieser Seite und zu dem Versuche, die Küsten zu
gewinnen. Das Vündniß, welches er mit dem die Römer hart bedrän-
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Extrahierte Personennamen: Apollonia Philipp Philipp
360 Das m a cedo nische Reich unter den Antigoniden
genden karthagischen Feldherrn schloß, gehört diesem Bemühen an.
Dabei wurde seine Thätigkeit zum großen Theile geleitet von jenem
Demetrius, der in der ihm von den Römern angewiesenen Herrschaft
übermüthig eine Empörung versucht und nach deren Mißlingen sich in
den Dienst Philipps begeben hatte. Doch ungeachtet der Roth, in der
sie sich im eignen Lande befanden, traten die Römer hier hindernd auf.
Als Philipp Apollonia im Jahre 214 belagerte, trieb eine römische
Flotte ihn zurück, die auf die Kunde von Philipps Bündniß mit Han-
nibal bei Brundusium aufgestellt worden war, um eine Vereinigung der
beiden Verbündeten zu hindern. An Verfolgung des gewonnenen Vor-
teils hinderte die Römer wohl bloß der Gang des Krieges in Italien.
Wie wenig sie ihn aber aus dem Auge verloren, zeigt sich daran,
daß sie im Jahre 211 mit den Aetolern, welche Philipps einzige Feinde
in Griechenland waren und die aufgezwungene Ruhe nicht ertragen
konnten, ein Bündniß gegen ihn schlossen, wonach diese auf das Recht,
ohne Genehmigung der Römer Frieden zu schließen, verzichteten. Es
begann, als ein Versuch von Rhodiern, Chiern, Aegpptiern und Athe-
nern, in Aegium einen Frieden zu vermitteln, mißlungen war, ein
räuberischer und verheerender Krieg, in welchem den Aetolern außer
einer römischen Flotte eine pergamenische beistand und der dem Philipp
befreundete achäische Bund von Eleern, Messeniern und Lacedämoniern
bekämpft wurde. Das Nachlassen der noch durch die Carthager beschäf-
tigten Römer, die Verwüstungen, die die Aetoler im eignen Lande von
Philipp erfuhren, die Vortheile, die dieser in Jllyrien gewann, veran-
laßten die Aetoler im Jahre 206 zu einem Frieden mit Philipp und,
wie die Römer, an fernerem Eingreifen gehindert, denselben ungeachtet
er ihrem Vertrage mit den Aetolern zuwiderlief, mußten gelten lassen,
beendeten auch sie im Jahre 205 die Feindseligkeiten mit dem Könige
durch Feststellung neuer Grenzen in Jllyrien. Philipps Macht war neu
befestigt und seine Blicke konnten sich jetzt nach Osten richten, wo er
sich dem seleucidischen Könige näherte und, gegen Pergamener, Byzan-
tier, Chier, Rhodier, obgleich er im Jahre 202 in einer Seeschlacht bei
Chius besiegt wurde, mit Erfolg kämpfte, bis die Römer ihn in seinen
Fortschritten störten. Diesen gaben den ersten Anlaß zum Einschreiten
Klagen Athens, nach dessen Besitz Philipp längst getrachtet hatte und
dessen Gebiet er jetzt verheerte. Ihren gebieterischen Aufforderungen
zur Beendigung des Krieges versagte er das Gehör, aber im Jahre
200 begannen dieselben ihren Werten durch den Angriff, den ein bei Apol-
lonia gelandetes Heer auf Epirus machte, Nachdruck zu geben. An-
fangs war Philipp im Widerstande glücklich. Im folgenden Jahre aber
brachten die Römer durch Umgehung der unbezwinglichen Pässe von
Antigonea, die aus dem Thale des Avus nach Epirus führen, dieses
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Extrahierte Personennamen: Philipps Philipp_Apollonia Philipp Philipps_Bündniß Philipps Philipps Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipps Philipps Rhodier Philipp Philipp Philipp Philipp Antigonea
13
schaft Argolis, den Argivern, etwa um 620 v. Chr. das Land zwischen dem Parnongebirge und dem Meere weg. Als sie nun aber auch nach Norden ihre Waffen trugen und in A r k a d i e n eindrangen, da leisteten ihnen die dortigen Bewohner so tapferen Widerstand, daß sie auf die Eroberung des Landes verzichteten.
9. Spartas Hegemonie im Peloponnes. Von jetzt an änderten sich die Bestrebungen der Spartaner. Sie suchten nicht mehr fremdes Land im Peloponnes zu erobern, vermutlich weil dem Bedürfnisse auf lange Zeit genügt war, sondern sie schlossen mit allen Staaten der Halbinsel einen großen Bund, in dem Sparta wegen seiner Stärke die größte Macht war und demnach auch die „Führung" oder, wie die Griechen sagten, die Hegemonie hatte. Mit diesem pelo-p o n n e s i s ch e n Bunde, der seinem Willen folgte, war Sparta der mächtigste Staat in ganz Griechenland geworden.
d. Athen.
1. Das Königtum. Unter den Staaten in Mittelgriechenland nahm allmählich Athen eine hervorragende Stellung ein. In der Landschaft Attika, in der es lag, hatte es vorher mehrere Königreiche gegeben, aber mit der Zeit wurden diese alle unter die Herrschaft der Könige von Athen gebracht.*) Einer von diesen soll Kodrus gewesen sein, der nach der Sage um 1060 in einem Kampfe mit den eindringenden Dorern seinen Tod fand.
2. Die Ausbildung des Archontats. Auch die Bewohner von Athen und Attika ernährten sich in den ersten Zeiten vornehmlich
vom Ackerbau. Hier aber waren die Ackergüter nicht unverkäuflich;
wer Geld besaß, konnte zu seinem Besitze neues Land hinzukaufen oder auch es ausleiheu und dem Schuldner, wenn er nicht zahlen konnte, sein Land wegnehmen, ja, ihn selbst zum Sklaven machen. So schied sich mit der Zeit die Bevölkerung in Reiche und Arme,
Vornehme und Geringe; eine Anzahl von reichen Leuten oder Groß-
grundbesitzern kam auf, die eine besondere Klasse im Staate, den Adel bildeten.
Diese Adligen gewannen bald ebensoviel Macht wie der König. Sie beseitigten daher das erbliche Königtum und brachten es mit der Zeit dahin, daß alljährlich neun höchste Beamte oder Archonten ernannt wurden, die den Staat leiteten (seit 682?). Unter diesen
*) Die athenische Sage schrieb diese Tat dem Helden Theseus zu.
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Die Völker des Morgenlandes.
19
Die Tyrannis in anderen griechischen Staaten.
Ähnlich wie in Athen entwickelte sich auch in vielen anderen griechischen Staaten eine Tyrannengewalt. Durch Macht und Ansehen hervorragende Adlige machten sich zu Führern der unzufriedenen Volksmenge und führten sie gegen die eigenen Standesgenossen. Nachdem sie diese durch Verbannung und Hinrichtungen zurückgedrängt hatten, nahmen sie die Stellung von Alleinherrschern ein.
So erlangte in Korinth um 657 Kypselus die höchste Macht im Staate und überließ sie nach einer fast 30 jährigen glücklichen Regierung seinem Sohne Periander (627—586). Auf der Insel Samos schwang sich um 550 Polykrates zum Alleinherrscher auf und hielt sich in dieser Stellung, indem er alle Widersacher heftig verfolgte. Hierbei gewann er gewaltige Reichtümer, die es ihm ermöglichten, die Stadt Samos mit prächtigen Bauten zu schmücken und eine überaus glänzende Hofhaltung zu führen. Sein Lebensende aber war unglücklich. Der persische Statthalter von Sardes, der ihn beseitigen wollte, lockte ihn auf das asiatische Festland, ließ ihn hier überfallen und töten und seinen Leichnam ans Kreuz schlagen.
Die Völker des Morgenlandes.
Schon lange bevor die Griechen zu einer staatlichen Ordnung ihres Lebens und zu einer gewissen Entwicklung der Kultur gekommen waren, hatten sich in den Ländern östlich von ihnen, am Nordrande von Afrika und in Vorderasien, starke und blühende Staaten entwickelt. Namentlich waren es die überaus fruchtbaren Talebenen der großen Ströme, des Nils und des Doppelstromes Euphrat und Tigris, in denen solche Staaten zuerst gegründet wurden und zu bedeutender Macht gelangten.
1. Ägypten. In dem Tale des Nils haben sich die Menschen außerordentlich früh angesiedelt, jedenfalls schon in einer Zeit, da man die Bearbeitung der Metalle so gut wie gar nicht kannte und man die Geräte und Werkzeuge vornehmlich aus Stein herstellte (Steinzeit).
Die Ägypter haben schon frühzeitig eine bedeutende Bildung und Kunstfertigkeit sich erworben und an den Tag gelegt. Sie teilten die Zeit in Jahre von 3651li Tagen, nämlich in die Zeit
2*
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