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1. Völkerwanderung und Frankenreich - S. 9

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2 b) Hm Hofe ctttilas g sich aus den (Berichten der Platte nehmen sonnte, ohne von der Sessel-reihe aufzustehen. Und zuerst trat herein der Truchseß des Rttila; er trug eine Tafel voll Fleisch, und die Diener, welche allen aufwarteten, setzten nach ihm Brot und Zukost auf die Tische. Den andern Barbaren und uns wurden leckere (Berichte zugerichtet, welche auf silbernen Scheiben lagen, für den Rttila aber lag auf der hölzernen Tafel nichts als Fleisch. Mäßig erwies er sich auch in allem übrigen, denn den Männern des Mahles wurden goldene und silberne Becher gegeben, sein Trinkgefäß war von holz. Schlicht war auch sein (Bewand, es zeigte feine andere Sorgfalt, als daß es rein war - auch sein umgegürtetes Schwert und die Bänder der Barbarenschuhe, auch das Geschirr des Rosses waren nicht, wie bei den übrigen Skythen, mit Gold oder Steinen oder andern Kostbarkeiten geschmückt. Und als die Speisen des ersten (Banges verzehrt waren, standen wir alle auf, und nicht eher kam der Stehende in den Sessel, als bis nach der früheren Reihenfolge jeder einen vollen Becher wein, der ihm gereicht wurde, austrank und für Rttila heil erflehte. Rls er auf diese Weise geehrt war, faßen wir nieder, und jedem Tisch wurde die zweite Tafel ausgesetzt, welche andere (Berichte hatte, nachdem sich alle auch von diesen bedient hatten, standen wir auf dieselbe weise auf, tranken wieder aus und setzten uns. Rls es Rbend wurde, zündete man Fackeln an, und zwei Barbaren, welche dem Rttila gegenübertraten, sagten selbstverfaßte Lieder her, worin sie seine Kriegs* tagenden und Siege befangen. Ruf die Sänger schauten die Gäste, die einen freuten sich über die Gedichte, die andern dachten an ihre Kämpfe und wurden begeistert, manche aber weinten, denen durch die Zeit der Leib kraftlos geworden war und der wilde Mut zur Ruhe gezwungen. Rach den (Besängen trat ein narr ein, welcher Seltsames, Unsinniges und Rlbernes herausstieß und aller Gelächter erregte, nach ihm erschien Zerkon, lächerlich durch seine Häßlichkeit und sein Stammeln, denn er war zwerghaft, buckelig, krumm von Beinen, mit einer Hase, die so aufgestülpt war, daß man sie kaum vor den nafenlöchern sah. (Er erregte bei allen durch Aussehen, Tracht, Stimme und die zusammengestöppelte Reöe, welche Lateinisch, hunnisch und Gotisch durcheinander mengte, ein unauslöschliches Gelächter, nur dem Rttila nicht. Denn dieser blieb unverändert und sein Rntlitz ohne Bewegung, und weder im wort noch im Tun zeigte er Heiterkeit, außer daß er den jüngsten feiner Söhne, als dieser eintrat und zu ihm kam, an der Wange zog und mit freundlichen Rügen anblickte. Rls ich mich aber wunderte, daß er die andern Kinder nicht beachte und für dieses neigung habe, erzählte mein Tischnachbar, ein Barbar, welcher der lateinischen Sprache kundig war und mich zuvor ermahnt hatte, nichts von seinen Reden weiter zu sagen, bafj die Wahrsager dem Rttila verkündet hätten, sein Geschlecht werde herunterkommen, durch diesen Sohn aber wieder erhöht werden. Rls Quellensammlung 1,7: Rüljlmann, vom Beginn b. Völkerwanderung bis 911 2

2. Völkerwanderung und Frankenreich - S. 15

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Id) Lonstantinische Schenkung 15 Xiv. Über Tötung eines Grafen. 1. So einer einen Grafen getötet hat, soll er 24 000 Denare, das sinö 600 Sotiöi, zu zahlen schulöig sein. . . I. Die £aöung vor Gericht. 1. So einer zum Gericht nach Königsrecht1 gelaöen ist und sich nicht stellt, so soll er schulöig sein, 600 Denare, das sinö 15 Sotiöi, zu zahlen. d) tüeltherrfchaftspläne des Papsttums, ctus der Tonstantinischen Schenkung 8 (zw. 750 u. 780).8 „U)ie Uns eine iröische Kaisermacht zusteht, so haben Wir bestimmt, öatz ihre hochheilige römische Kirche achtungsvoll geehrt und öatz mehr als Unsere Kaiser gemalt und Unser iröis eher Thron der hochheilige Stuhl Petri glorreich verherrlicht meröe, indem wir ihm die Macht, den Lhrenrang, die Kraft und die Ehrenbezeigungen verleihen, die einem Kaiser zukommen." — „Unö Wir beschließen und setzen fest, öatz er die Vorherrschaft innehabe, sowohl über die vier Haupt (Bischofs-) sitze von Hntiochia, Alexandria, Konstantinopel und Jerusalem, als auch über alle Kirchen Gottes auf dem ganzen (Eröfreis; und der jeweilige Papst öieser hochheiligen römischen Kirche soll erhabener und ein Fürst für alle Bischöfe der ganzen tüelt sein, und durch seinen Urteilsspruch soll georönet toeröen, was in bezug auf Den Gottesöienst und für Den festen Bestanö des Christenglaubens zu versorgen ist. Denn es ist gerecht, öatz öort ein geheiligtes Gesetz die Oberherrschaft erhalte, wo, wie der Stifter der heiligen Gesetze, unser Fjeilanö, anorönete, der heilige Petrus Den Stuhl des Apostolates innehaben sollte." — „Wir übertragen ihnen (Den Päpsten) von jetzt an Unsern kaiserlichen Lateranpalast, der allen Palästen auf dem ganzen (Eröfreis voransteht und voranleuchten wirö, soöann das D i a ö e m, nämlich die Krone Unseres Hauptes, und zugleich die Mitra und das Schulterkleiö — nämlich das Pallium, das Den hals des Kaisers zu umgeben pflegt, aber auch Den Purpurmantel und das fcharlachfarbene Untergervanö und alle Teile der kaiserlichen Tracht oöer auch Den Rang der kaiserlichen vorsitzenöen Ritter, inöem Wir ihnen auch die kaiserlichen Zepter zuerkennen und zugleich .... Siegel, Banner und verschiedene kaiserliche Zierate, Den ganzen Rufzug kaiserlicher Majestät und Den Glanz Unserer macht." — 1 (Es bedurfte also zu einer solchen völlig rechtskräftigen Ladung einer höheren. Autorität. Der König oöer sein Stellvertreter, der Graf, geben hierzu die Befugnis. 2 vollständig bei Ed. 3eumer, Festgabe für R. v. Gneist, Berlin 1888, 47ff. 5 Fjauä Ii, 26: „Die falsche Urkunde ist ein römisches Werk und ist aller Wahrscheinlichkeit nach in der päpstlichen Kanzlei unter Stephan Ii. behufs Be- nutzung auf der fränkischen Heise, also kurz v. d. ©ft. 753, hergestellt worden."

3. Das preußische und deutsche Heer ; Teil 1 = H. 88 d. Gesamtw. - S. 23

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Soldatenleben in der Zeit Friedrichs des Großen 23 und (Quer pfahlgerad marschieren, und ununterbrochen blitzschnelle Handgriffe machen zu müssen, und das alles auf Geheiß eines Offiziers, der mit furiosem Gesicht und aufgehobenem Stock vor uns stund und alle Augenblicke wie unter Kabisköpfe [Kohlsöpfe; in übertragenem Sinn: Dicftöpfe] dreinzuhauen drohte. Bet einem solchen Traktement mußte auch der starknervigste Kerl halb lahm und der geduldigste rasend werden. Kamen wir dann todmüde ins Quartier, so ging's hals über Kopf, unsere Wäsche zurechtzumachen und jedes Fleckchen auszumustern, denn bis auf den blauen Rock war unsere ganze Uniform weiß. Gewehr, Patronentasche, Kuppel, jeder Knopf an der Montur, alles mußte spiegelblank geputzt sein. Zeigte sich an einem dieser Stücke die geringste Untat oder stand ein haar in der Frisur nicht recht, so war, wenn man auf den Platz kam, die erste Begrüßung eilte derbe Tracht Prügel. (B. erwog immer wieder, wie er dem Kriegsdienste, zu dem er durch List gepreßt war, entrinnen konnte. Die Aussicht, Leim Ausbruch des Krieges in ein Garnisonregiment zu kommen, erschreckte ihn.) „Das hätte mir himmelangst gemacht; aber ich glaubte es nicht." „3ch horchte wie ein Schwein am Gatter", natürlich, um in den Kriegswirren eine gute Gelegenheit zum Entwischen zu finden. „Ich bot alle meine Leibes- und Seelenkräfte auf, mich bei allen Manövers als einen fertigen, tapferen Soldaten zu zeigen, denn einige bei der Kompagnie, die älter waren als ich, mußten wirklich zurückbleiben." ((Er wurde mit dem Regiment Itzenplitz ins Feld mitgenommen. Den Ausmarfch des Regiments schildert er mit folgenden Worten:) Den zweiundzwanzigsten August, morgens um drei Uhr, ward Alarm geschlagen, und mit Anbruch des Tages stand unser Regiment . .. in der Krausenstraße schon Parade. ... Jetzt wurde Marsch geschlagen, Tränen von Bürgern, Soldatenweibern flössen zu Haufen. Huch die Kriegsleute selber, die Landeskinder nämlich, welche Weiber und Kinder zurückließen, waren ganz niedergeschlagen, voll Wehmut und Kummer; die Fremden jauchzten heimlich vor Freuden und riefen: Endlich ist unsere Erlösung da! Jeder war bebündelt wie ein Esel, erst mit einem Degengurt umschnallt, dann die Patronentasche über die Schulter mit einem fünf Zoll langen Kiemen; über die Achsel den Tornister, mit Wäsche usw. gepackt; item der habersack mit Brot und anderer Fourage gestopft, hiernächst mußte jeder noch ein Stück Feldgerät tragen: Flasche, Kessel, haken oder so was, alles an Kiemen; dann erst noch eine Flinte, auch an einem solchen. So waren wir alle fünfmal kreuzweis über die Brust geschlossen, daß anfangs jeder glaubte, unter solcher Last ersticken zu müssen. Dazu kam die enge, gepreßte Montur und eine solche hundstagshitze, daß mir’s manchmal beuchte, ich geh' auf glühenden Kohlen. Wenn ich meiner Brust ein wenig Lust machte, kam ein Dampf heraus wie aus einem siedenden Kessel. (Dft hatt’ ich keinen trockenen Faden mehr am Leib und verschmachtete bald vor Durst. (Während des ganzen Marsches war B.s Sinnen auf (Entrinnen gerichtet, „denn was gehn mich eure Kriege an?" (Er wollte wieder in fein Vaterland, die Schweiz, zurück. (Erft während der Schlacht bei Lobositz fand sich dazu die Gelegenheit. B. entkam und gelangte in die Heimat.)

4. 1861 - 1871 - S. 37

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
21. Aufzeichnungen Friedrichs von Laden über die Versailler Vorgänge 37 er stets bei großen Anlässen zu tun pflegt; er trug alle militärischen (Drben und Ehrenzeichen (Europas. Noch selten sah ich den König so ergriffen, daß er den Eindruck machte, tiefgebeugt zu sein. (Er war rasch die große Marmortreppe hinangestiegen und trat so atemlos in den Saal der Fürsten, daß, mit der innern Bewegung vereint, er Mühe hatte, eine kurze Ansprache an uns alle zu richten, in welcher er kurz die Bedeutung des bevorstehenden Aktes schilderte. Ich benutzte einen freien Augenblick, dem König die vorhin bezeichnete Lage zu schildern, und hob hervor, daß nach erfolgter königlicher Sanktion es mir ratsam scheine, bei diesem feierlichen Akt nur die Ausdrücke zu gebrauchen, welche streng den gegebenen Bestimmungen entsprächen, da ja jeder hier von offizieller Bedeutung fei. Der König war sehr ungehalten darüber und äußerte sich in heftigen Ausdrücken über Gras Bismarck. Ich suchte ihn dadurch zu beruhigen, daß ich ihm vorschlug, ich wolle das hoch so ausbringen, daß weder die eine, noch die andere Bezeichnung gebraucht werde; woraus der König etwas unwillig erwiderte: ,,Du kannst das machen wie Du willst, ich werde mich später doch nur so nennen, wie ich es will, nicht wie Bismarck es bestimmen will." Nun war ich wieder auf mich selbst angewiesen, da der König sich abwendete und uns aufforderte, ihm in den großen Saal zu folgen. Da ich dem König mit dem Kronprinzen folgte, so machte ich letzterem den Vorschlag, nur Kaiser Wilhelm zu sagen, womit er einverstanden war. wir durchschritten nun die vorhergenannten Prachtsäle bis zur großen Galerie Ludwigs Xiv. Nun kam die Reihe an mich — ich trat zum Kaiser heran, verbeugte mich und bat um die (Erlaubnis, die Versammlung zu einem hoch auf ihn einladen zu dürfen. Nickend erteilte der Kaiser die Genehmigung, und ich rief so laut wie möglich in die harrende, lautlose Versammlung: ,,Seine Kaiserliche und Königliche Majestät — Kaiser Wilhelm, lebe hoch!", was sechsfach wiederholt wurde. Darauf reichte mir der Kaiser die Hand in äußerst herzlicher weife und wandte sich an den Kronprinzen, der von dem Akte so ergriffen war, daß er vor dem Vater das Knie beugte und feine segnende Hand erbat. Der König erhob ihn mit sehr inniger Umarmung und in tiefster Bewegung, welche sich allen Anwesenden sichtbar mitteilte. Dann begrüßte der Kaiser jeden einzelnen Fürsten und nahm die Begrüßung der zahlreichen Versammlung dadurch entgegen, daß die Anwesenden gruppenweise herantraten und eine Verbeugung machten. Nach diesem Begrüßungsakt ging der Kaiser zu den Fahnen und sprach mit den Trägern, dann stieg er vom hochtritt herab, sprach mit vielen Generälen und Standesherren und ging unter den Klängen eines Festmarsches an der langen Reihe der Dekorierten herab, mit vielen tapfern Kriegern freundliche Worte sprechend. Der Kaiser hatte nun wieder feine sonstige Frische und kräftige Haltung gewonnen.

5. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 114

1901 - Halle : Gesenius
— 114 — Erläuterungen. L.: Wer hat etwas zu fragen? Sch.: Feldjäger, wer ist das? (Soldaten, die auf der Reise des Königs Dienst für ihn thun, Briefe besorgen, Depeschen befördern u. s. w.) — Wer war Winkelried? (Ein Schweizer, der in der Schlacht seinen Landsleuteu eine Gasse in die Feinde brach, indem er so viele Speere der letzteren, als seine Arme umfassen konnten, sich in die Brust drückte.) L. fragt: Kamisol? (Gestricktes Wams, Unterjacke, Weste.) — Wovon wird die Hand schwielig? (Vom Arbeiten mit harten Gegenständen.) Durchstümpern? (Mit wenigem notdürftig durchhelfen.) — Ehrenzeichen erster Klasse? (Höchstes Ehrenzeichen.) Erzähle! Überschrift: Die Belohnung des wackeren Bauern durch den König. Vertiefung. Das eine Wort drang dem Bauern tief ins Herz. Nun wurde er erst inne, was er Großes gethan hatte, und nun war er reich belohnt, weil es der König gesagt hatte. Der König ging ihm über alles. Aber dem war das nicht genug. Er wollte dem Manne helfen. Daß er nicht zuviel besaß, sah er''ihm an. Aber manchem Armen thnt's weh, wenn er seine Armut erkannt sieht. Deshalb fragte der König auch nicht direkt: „Willst Du Geld haben?" Er wnßte, das würde solch einen wackeren Mann betrüben. Und er hatte das Richtige getroffen. Der brave Bauer wollte kein Geld — obschon er es nötig hatte , weil noch Ärmere da waren. Wieder denkt er zunächst an andere und an sich zuletzt. Aus Besorgnis, er möchte diesen etwas vorwegnehmen, lehnt er den Lohn ab. Welchen Eindruck machen solche einfachen und doch großen Worte. So etwas hatte der König nicht erwartet. Nein, so einen Mann kann man mit Gold nicht bezahlen, — der hat mehr gethan als man ihm bezahlen kann, und er hat recht, das Geld gehört den Armen. Jenen wird ein anderer anders belohnen. (Gott.) Aber doch gebührt ihm sein Lohn — das höchste Zeichen des Verdienstes. So denkt der König, und dann heftet er selbst dem Bauern das Ehrenzeichen an. Sein ganzes^ Leben lang kannte man nun ihn und seine That. Gewiß war diese große That des schlesischen Bauern im Frieden ebensogroß als die Winkelrieds im Kriege, — ja größer. Denn jener hat mit eigener Lebensgefahr Vernichtung seiner Heimat abgewandt; — dieser zwar auch, aber er hat auch Vernichtung gebracht. Zusammenfassung. Wiedergabe mit Aufnahme der ethischen Gedanken.

6. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 16

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 16 Um ppigkeit fernzuhalten, verblieb man bei dem herkmm-lichen eisernen Geld. So verbot sich Diebstahl und Ranb von selbst, aber auch Handel und Reichtum. Die Hfen und Straen verdeten; Knstler und Dichter mieden ein Land, in dem ihre Arbeit keine Anerkennung und Belohnung fand. Dafr lenkten die Brger ihren Sinn immer mehr vom huslichen Leben ab und dem Vaterlande zu; wie die Bienen fanden sie nur im gemeinsamen Leben und Wirken ihr Behagen. Der Schlacht ging der Hoplit, der vollbewaffnete Kriegs-mann mit Helm und Panzer, Beinschienen und Schild, Speer und kurzem Schwerte, bekrnzten Hauptes und mit festlichem Ge-sang entgegen. Wer entfloh oder gar den Schild wegwarf, war entehrt fr immer. Die Toten trug man auf dem Schilde heim und bestattete sie im Schmucke des roten Kriegermantels und des Olivenkranzes. Festungsmauern hielt Lykurg fr unntig. Sicherer als durch Backsteine sei Sparta durch seiner Brger Tapferkeit. 4. Wohl waren die Reichen aufgebracht der die Neue-rung; Lykurg mute einmal vor ihnen vom Markte fliehen; der junge Alkandros stie ihm ein Auge aus. Beschmt ob seines blutberstrmten Gesichtes berlieferten ihm die Brger den Jung-ling. Der Gesetzgeber behielt ihn statt aller Strafe bei sich, und seine Herzensgte verwandelte den Gegner bald in den feurigsten Anhnger. Lykurgs Gesetze waren kurz und nicht zahlreich. Wer nicht viel Worte macht, bedarf nicht vieler Gesetze, spracb König Charilaos. Damit sein Werk Bestand habe, nahm er der Brgerschaft einen Eid ab, nichts daran zu ndern, bevor er von Delphi zurckkomme, dessen Orakel er der den Wert seiner Einrichtungen fragen wolle. Er kam nicht wieder; man hrte nie, wo er gestorben. Die Freunde sollen seine Asche ins Meer gestreut haben. Die Lacedmonier blieben gebunden an ihren Eid. Jahrhunderte lang lebten sie nach Lykurgs Gesetzen; so wurden sie die Herren der Peloponnes, die Kriegsfrsten aller Hellenen. Ihrer Kraft und Kriegskunst erlag selbst die opfer-freudige Tapferkeit ihrer Stammesgenossen in dem blhenden Messenien unter den Helden Aristomenes und Aristodemos. 5. Gemeinsam mit den Bewohnern des Landes Elis ver-anstalteten die Spartaner die Olympischen Spiele: feier-liche Schaustellungen znr Verherrlichung des olympischen Zeus. Den Sieger im Wettlauf, dann im Pentathlon (Fnfkampf: Sprung, Wurf der Diskosscheibe, Laufen, Ringen, Faustkampf oder Speerwurf), sowie in dem spter aufkommenden Wagen-rennen und Wettreiteu und in den Knsten der Musen schmckte

7. Bd. 1 - S. 32

1873 - Köln : Schwann
— 32 - waren, daß man einen wilden, ungezähmten Stier herbeibringen und einen starken Löwen auf dieses Thier loslassen solle. Der Löwe stürzte sich mit einem heftigen Sprunge aus den Stier, faßte ihn beim Nacken und warf ihn zu Boden. Als die Thiere über einander lagen, wandte sich der König zu den umstehenden Höflingen und sprach: „Wer entreißt dem Löwen seine Beute?" Sie sahen einander stumm und betroffen an, endlich murmelten sie: „Herr, wer möchte solches wagen?" Pipin erwiederte nichts, sondern stieg schweigend von fernem Thronsessel und trat in die Schranken. Mit gezücktem Schwerte ging er aus den Löwen los; ein kräftiger Hieb, und der Kopf des Löwen lag Zu feinen Füßen; und wiederum mit einem Streiche trennte er auch den Kopf des Stieres von dem starken Halse. Als der König zurückkehrte, sprach er blos die Worte: „Ich bin zwar klein, aber starken Armes." Niemand hat seitdem mehr über seine kleine Gestalt gespottet. 7. Der hl. Lonifams. ^Eaonifazius stammt aus einer adeligen Familie und wurde 680 zu Kirton in England geboren. In der h. Taufe erhielt er den Namen Winfried. Da der Knabe große Lernbegierde zeigte, hoffte der Vater, etwas Großes aus ihm zu machen und schickte ihn in eine Klosterschule. Hier lernte er die lateinische Sprache, las die Legenden der Heiligen und hörte mit großer Aufmerksamkeit die Leiden Christi und seiner Apostel erzählen. In stillen Stunden dachte er über das Gehörte nach, und dabei wurde es ihm klar, daß man zumeist für die Seele sorgen und deren Heil sichern müsse. Je länger er sich diesen Betrachtungen hingab, um so größer wurde die Sehnsucht, sich ganz seinem Erlöser und dem Dienste des

8. Bd. 1 - S. 12

1873 - Köln : Schwann
12 — Vaterlandes tn seinem 37. Jahre meuchelmörderisch das Leben. Sem Name wurde noch lange boäiaeebrt und fein Andenken lebte fort in den Liedern des Volkes. 3. Die Völkerwanderung. 1. Attila, König der Hunnen. Nordosten Asiens liegt zwischen Sibirien und Unna eine ungeheure Ebene, 50 bis 100 Meilen brett und 300 Meilen lang. Diese Ebene ist ein Hochland, überall mehrere tausend Fuß hoch und hecht die Mongolei oder Tartarei. Hier ist das Stammland der Mongolen oder Hunnen, welche gegen Cnbe des vierten Jahrhunderts Asien und Europa mit ihren gewaltigen Heeren überflutheten. cv r®ic Hunnen waren von mittelmäßiger Größe, der Oberleib lang und stark, die Beine dagegen kurz, krumm ^a9cm 3n£dem blassen Gesichte traten dicke Lippen und eckige Backenknochen hervor, und in den tiefen Augen* hohlen blmzten kleine, schiefgestellte Augen. Der Kopf war geschoren, und hinter jedem Ohre blieb ein langer zusammengedrehter Zopf hängen. Den Knaben zerschnitten sie Kinn und Wangen, damit sie keinen Bart bekämen Männer und Frauen saßen immer auf Pferden und zoaen von einem Orte zum andern. Häuser hatten sie nicht, s unr Zelte von Fellen. Sie aßen wilde Wurzeln und tfletich aber alles roh. Das Fleisch legten sie wie einen Sattel aufs Pferd und ritten es mürbe. Hunger rtis '4;1? 'r und Kalte ertrugen sie mit großem Gleichmuth, fand sich ober Gelegenheit, so aßen und tranken jte auch desto unmäßiger. Von ihren östlichen Nachbarn bedrängt, brachen sinnt Weib und Kmd und all ihrer Habe von ihren Wohn-i £2' und zogen gegen Westen, Europa zu. Sie ließen sich einstweilen aus den fetten Weideplätzen am

9. Bd. 1 - S. 66

1873 - Köln : Schwann
— 66 — in allen diesen Stücken müssen alle dem Herzoge Heinrich von Sachsen weichen; auf ihm beruht meine Hoffnung, und bei den Sachsen sei fortan das Wohl des Reiches. So nimm nun diese königlichen Abzeichen, nimm den Königsmantel, das Schwert und die Krone der alten Könige dieses Reiches; begib dich zu Heinrich, dem Sachsenherzog; schließe Frieden mit ihm für immer und überreiche ihm diese Abzeichen der königlichen Würde. Denn das alles ist nöthig, damit das Volk der Franken sich mit dir vor ihm als seinem Könige niederbeuge; denn er ist wahrhaftig ein König und wird ein Herrscher vieler Völker werden." Als Konrad diese Worte sprach, brach Eberhard in Thränen aus und gelobte ihm die Ausführung feiner letzten Bitte. Dann starb der König Konrad, ein wackerer und mächtiger Mann und mit allen Tugenden begabt, am 23. Dezember 918. Sein Eifer für das Wohl des Landes war so groß, daß er fernen Feind statt seines Bruders zu seinem Nachfolger wählte, was gewiß eine sehr seltene Tugend ist. 11. Heinrich I., der Finkler. 1. Heinrich wird zum Könige gewählt. -ls Konrad bestattet war, begab sich Eberhard mit den angesehensten Grafen Frankens nach Sach-y^/^sen zu Heinrich. Mit sich führten sie die ehr-^ würdigen Reichskleinodien, den goldenen Kopfreif der Krone, das vergoldete Scepter, die vergoldeten Sporen, das mächtige Schwert Karls des Großen mit dem von Gold und Edelsteinen blitzenden Griff, die gestickte Dalmatika von blauer Seide mit den goldenen Armspangen und dem goldenen Reichsapfel, auf dessen

10. Bd. 1 - S. 114

1873 - Köln : Schwann
114 — neuem Siege priesen alle mit Thränen der yreube bett Allmächtigen, der sich seiner Streiter erbarmt und sie aus Gefahr und Verzweiflung gerettet hatte. 6. Eroberung Jerusalems. Mi achbem die Kreuzfahrer sich von ihren Anstren-fcgungen und Leiden erholt hatten, zogen sie im iy, Mai 1099 gegen Jerusalem. ^ Ant 6. Juni er-reichten sie gegen Abend die Höhe von Emmaus. Da lag sie vor ihnen, die hl. ötabt, vom Glanze der Abendsonne beleuchtet. In einem Augenblicke verbreitete sich durch das ganze Heer der Freubenruf: Jerusalem. Jerusalem! Und helle Thränen bet Freude und Weh-muth strömten von den Wangen herab. Anbächtig sanken alle auf ihre Knie und küßten den hl. Boden, aus dem der Erlöser der Welt einst wanbelte. Viele zogen die Schuhe aus, eingedenk dessen, was der Herr zu Moses gesprochen: „Ziehe die Schuhe aus, denn der Ort, wo du stehst, ist heilig." Singend und betend ruckten ne vor die Mauern der Stadt. Nun galt es, die mit einer doppelten Mauer starr befestigte Stadt, die von einem 40,000 Mann starken türkischen Heere vertheibigt würde, zu erstürmen. Das christliche Heer der Kreuzfahrer Zählte nur noch 20,000 rüstige Fußgänger und 1500 Ritter. Aber Muth und Begeisterung ersetzte, was ihnen an Menge ab ging, öchon am 5 Tage wagten sie einen Sturm auf die äußere Mauer. Mit roilbem Muthe erkletterten sie zwar bieselbe, rauben aber bet biesem führten Wagnisse ihren Untergang, tndem sie oben von den Vertheidigern jählings wieder hinunter gestoßen wurden. Nun sah man ein, daß die Stadt ohne Belagerungswerkzeuge nicht zu erobern sei. Ste zerstreuten sich deshalb in die Umgegend und brachten mit großer Mühe aus der holzarmen Gegend die nöthigen Baumstämme zusammen. Die Gefahren und ixtben der Kreuzfahrer bei biefer Arbeit waren unaussprechlich. Denn
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